• Borderli
    Fuchs
    • 08.02.2009
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    [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 57.968700178
    Längengrad -6.920959472
    Beim Schreiben dieses Berichts fallen mir verschiedene Titel dafür ein. „Plan I - Improvisation“, „Droch shìde“ (gälisch: Dreckwetter), „Schlechtwetterwandern“, „Vom Winde weggeweht“, „Murphy’s Gesetz und seine Umsetzung in der Praxis“ usw. Letztlich beschließe ich aber, beim ursprünglichen Titel zu bleiben. Gegenstand dieses Berichts sollen nicht drei Wochen Sturm und Regen sein, sondern das, was von meinen Trekkingplänen auf Harris und Skye übrig geblieben ist.

    Also: A’ mhuir is na beanntan - Das Meer und die Berge (und eine Aschewolke…)
    Meer und Berge sind immer gegenwärtig, beherrschen diese Reise (die Wolke kommt erst zum Schluss).

    Warum ausgerechnet Harris? Nun, seit ich „Crowdie and Cream“ (Finlay J. MacDonad) zuerst auf BBC Alba sah und anschließend das Buch dazu las, ließen mich die Beschreibungen der weißen Sandstrände der Westküste und der „Mondlandschaft“ der Berge im Norden nicht mehr los.

    Und außerdem: Ich fand keinen einzigen Reisebericht über eine Trekkingtour auf Harris im Internet. Lediglich einige Beschreibungen aus der Serie „Rauf auf den Berg - runter vom Berg“ bei Scottish Hills. Auf der Reiseberichts-Karte hier im Forum ist Harris jetzt kein "weißer Fleck" mehr.


    Dienstag, 03. Mai 2011 - Anreise, Teil 1 -
    Bereits im Sommer 2010 kaufe ich ein unschlagbar günstiges Ticket von Frankfurt nach Edinburgh und zurück. Dieses Jahr sorgt beim Hinflug kein Vulkan für Flugausfälle, lediglich starker Wind sorgt für eine vorübergehende Schließung der Startbahn West (ha, da hat der Wind erstmalig in meine Tour eingegriffen!) und damit für Verspätung.
    In Edinburgh habe ich mich wieder im SYHA - Hostel eingebucht. Ich checke ein, und begebe mich ins Getümmel. Bei strahlendem Sonnenschein, aber kühlem Wind scheinen alle, die nicht drinnen sein müssen, im Park zu sein. Ich kaufe meine Gaskartusche, etwas zum Essen, und geselle mich zu den zahlreichen Besuchern der Princes Street Gardens. Später bummele ich durch Old Town und Grassmarket, trinke einen Kaffee, und gehe zurück ins Hostel. Das Nachtleben Edinburghs muss ohne mich auskommen.


    Edinburgh Castle von Borderli auf Flickr



    Mittwoch, 04. Mai 2011 - Anreise, Teil 2 -
    Der Citylinkbus Nr. 900 bringt mich von Edinburgh nach Glasgow. Von Glasgow geht es weiter nach Uig. Bei strahlendem Sonnenschein ist es so frustrierend, den ganzen Tag im Bus zu sitzen! Meine Kopfschmerzen künden den Wetterwechsel bereits an.

    Der Bus nach Uig über Fort William ist kein schöner, moderner Reisebus von Citylink, sondern eine alte Klapperkiste von Stagecoach. Würde mein Auto solche Geräusche von sich geben, wäre es längst in der Werkstatt… Bei jedem Knirschen, jedem Krachen tausche ich besorgte Blicke mit meiner Nachbarin.

    Auf der Fahrt durchs Rannoch Moor sehe ich, dass eines der Wildfire, die als Folge der langen Trockenheit (die ich daheim und am Schreibtisch verbrachte ) in den letzten Tagen u.a. in Schottland ausbrachen, bis an die A82 heran kam. In Corran haben wir eine Zwangspause: Ein Fahrgast steigt aus, aber das Gepäckfach klemmt. Nach einer Viertelstunde beschließt der Fahrer, dass der Fahrgast bis Fort William mitfährt; dort wird man sich mit geeignetem Werkzeug um das Gepäckfach kümmern. Meine Nachbarin, die einen Termin in Fort William hat und bereits jetzt unter Zeitdruck steht, hat inzwischen beschlossen, ihr Glück als Anhalter zu versuchen. Vor der Abfahrt aus Corran verteilt der Fahrer Zettel von Stagecoach, auf denen der Fahrgast sich zum Service äußern kann, mit der Bitte „Please, do complain!“
    Der Aufenthalt in Fort William ist auf eine halbe Stunde geschrumpft. Um 14.00 Uhr geht die Fahrt in der Klapperkiste weiter. Das Gepäckfach ist repariert, die Krach- und Knirschgeräusche bleiben.

    Mir fällt auf, dass die Natur viel weiter ist als letztes Jahr im Mai. Alles ist grün, sogar der Farn lässt sich schon blicken. Man merkt, dass im April schon Sommer war.
    Vor Shiel Bridge wieder die Folge der Wildfire: Die Hänge der „Five Sisters“ entlang der A87 sind schwarz. Die Brände ziehen sich bis nach Allt a’ Chruinn. Es ist entsetzlich. Brandgeruch hängt noch in der Luft. Das Feuer kam bis an die Häuser, bis an die Straße. Ich wage nicht, darüber nachzudenken, welche Auswirkungen das Feuer auf die Wildtiere hat. Aber meine Kopfschmerzen sagen mir, dass die Gefahr weiterer Wildfire bald vorbei ist.

    In Uig angekommen, gehe ich zur Campsite. Die „Rezeption“ ist im Haus gegenüber. Ich gehe an zwei großen Hunden vorbei in den Eingangsbereich, „Hello!?“ - Ein Teenager in Schuluniform füllt ein Register aus, kassiert £5, und sagt mir, dass ich mein Zelt irgendwo aufbauen soll.
    Das Wetter ist immer noch perfekt. Sonnig, leichter Wind, angenehme Temperaturen.
    Zum ersten Mal seit fast einem Jahr baue ich das LaserComp auf und richte mich häuslich ein. Die auf vergangenen Touren erprobte Ordnung kommt wie von selbst wieder. Es ist schön, endlich unterwegs zu sein!


    Uig Campsite von Borderli auf Flickr


    Donnerstag, 05. Mai 2011 - Westwärts -
    Die Nacht ist ruhig. Um 5.00 Uhr wache ich auf. Regen prasselt auf das Zelt, und der Wind lässt die Zeltplanen flattern. Meine Kopfschmerzen sind verschwunden.
    So gegen 8.00 Uhr hört der Regen auf, und der Wind trocknet das Zelt schnell. Eine Stunde später bin ich am Calmac Terminal und kaufe ein Return-Ticket nach Tarbert, Harris. Einchecken und Überfahrt sind völlig entspannt. Die Beschilderung des Schiffes ist zweisprachig - gälisch und englisch. Mir fällt auf, dass ich einen guten Teil der gälischen Texte lesen kann. Freut mich!


    Uig Bay von Borderli auf Flickr


    Leaving Skye von Borderli auf Flickr

    Nach der Ankunft in Tarbert gehe ich zunächst auf der Straße in Richtung Urgha. Plan A sieht vor, auf dem Pfad Richtung Reinigeadal zu gehen, diesen auf der Höhe von Trolamul zu verlassen, und über Trolamul und Stràthabahl weglos Richtung Straße zu gehen. Tief hängende Wolken kommen in Plan A jedoch nicht vor. Im echten Leben hängen sie so tief, dass häufig nicht mal die Gipfel der recht niedrigen Hills zu sehen sind. Ich verlasse daher die Straße bereits vorher und gehe auf dem Track durch das Gleann Lacasdail. Dieser Track ist ein Teil des „Harris Walkway“ (Frith-Rathad na Hearadh) und ist in hervorragendem Zustand. Es gibt sogar Bänke!


    Harris Walkway von Borderli auf Flickr

    Am Lochannan Lacasdail fängt es an zu regnen, und der Aufstieg zum Bràigh an Ruisg ist verregnet.


    Bràigh an Ruisg von Borderli auf Flickr

    Bald erreiche ich die kleine Straße, die nach Màraig führt. Ich biege links ab, in Richtung der A859. Auf dieser gehe ich ein kurzes Stück Richtung Norden, bis zum nächsten Abschnitt des Harris Walkway. Der Regen hört auf. Auch hier wieder Bänke! Allerdings wird dieses Wegstück nach längerem Regen ziemlich boggy. Sogar jetzt, nach so viel gutem Wetter, gibt es noch matschige Stellen. Ich latsche in ein Mini-Boghole. Nein, denke ich, es kann nicht sein, dass mein rechter Fuß nass wird. Die Inov8’s haben eine Gore Tex - Membran und sind noch keine 50km unterwegs. Ich bilde mir das nur ein.


    Gleann Sgaladail von Borderli auf Flickr

    Der Walkway erreicht wieder die A859. Nach einem langen, langen Abschnitt erreiche ich auf Höhe des Bàgh Bhìogasdail den dritten Walkway, der mich westwärts in Richtung der North Harris Hills bringen soll. Heute gehe ich aber nicht mehr weit. Ich bin platt und sehne mich nach meinem Schlafsack. Die Karte zeigt einen àirigh (shieling, Sommerweide) an - ein àirigh bietet meist einen geeigneten Zeltplatz mit Gras, Wasser, und weg vom Bog. So auch hier. Ein Stück abseits vom Weg finde ich ein fast ebenes, fast matschfreies Stück Wiese an einem kleinen Bach. Inzwischen habe ich auf Automatik geschaltet: Zelt aufbauen, NeoAir aufblasen, Schlafsack auspacken, Wasser kochen für eine Tasse Tee und fürs Tütenfutter. Ich habe zwar keinen Hunger, aber das lasse ich mir auf Tour nicht durchgehen. Füße, Beine, Rücken - alles ist „aua“. Tag Eins der Wanderung, wie üblich.
    Beim Einschlafen höre ich die Stimmen von Vögeln, das Bäh von Schafen, und andere Tierstimmen, die ich weder einordnen kann noch will. Zufrieden mit mir und der Welt räkele ich mich im Schlafsack und schlafe bald ein.



    Freitag, 06. Mai 2011 - Allein in der Wildnis -
    Nachts regnet es. Morgens packe ich ein einer Regenpause den Rucksack, flüchte mich dann vor einem neuen starken Schauer ins Zelt. Aus dem Schauer wird ein Dauerregen, und ich baue das Zelt schließlich im Regen ab. Ich gehe westwärts, zum Bealach na h-Uamha. Die Sicht beträgt nur wenige Meter. Der Weg geht bergab zum Abhainn Langadail. Diesen überquere ich trockenen Fußes auf Stepping Stones. Dank des niedrigen Wasserstandes ist das kein Problem. Am anderen Ufer geht es wieder bergauf. Der Regen legt ab und zu eine Pause ein, und ein paar Sonnenstrahlen lassen sich blicken.


    Gleann Langadail von Borderli auf Flickr

    Inzwischen hat sich mein ständiger Begleiter eingefunden: starker Wind.
    Der Regen kommt jetzt quer von der Seite, dringt zwischen den Rucksack und meinen Rücken. Die Jacke gibt auf, und bald bin ich nass bis auf die Haut. Vor dem Braigh an Iaclachain hört es endlich auf zu regnen, aber es stürmt weiter.


    Bràigh an Iaclachain von Borderli auf Flickr

    Plan A sieht ein Wildcamp am Loch Chleistir vor, aber keinen Sturm, der mich beinahe torkeln lässt. Ich mache eine Pause und wechsele das nasse Shirt gegen ein trockenes. Die Kermit-Jacke ist im Wind schnell wieder getrocknet.


    Loch Chleistir von Borderli auf Flickr


    North Harris Hills von Borderli auf Flickr


    Loch Chleistir von Borderli auf Flickr


    Loch Chleistir von Borderli auf Flickr

    Es hilft nichts, ich muss weiter, runter ins nächste Tal, ein etwas geschützteres Stück Wiese suchen. Im Norden des Loch Bhoisimid sind „Old Shielings“ eingezeichnet, also gehe ich dorthin. Ich verlasse den Pfad unmittelbar vor der Furt, und laufe am Fluss entlang, bis ich im Windschatten eines kleinen Hügels einen schönen Platz für mein Nachtlager finde. Der Weg dorthin ist teilweise boggy, und ich habe nasse Socken. Die Schuhe werden doch nicht etwa „undicht“ sein? Ich verdränge diesen Gedanken, und baue mein Zelt auf. Vom starken Wind abgesehen, ist das Wetter richtig schön. Die Aussicht auf die North Harris Hills ist beeindruckend.


    Wildcamp von Borderli auf Flickr


    Sròn Àrd, North Harris Hills von Borderli auf Flickr

    Den ganzen Tag habe ich keinen Menschen gesehen, fällt mir auf.

    Später, als ich es mir mit einer Tasse Tee und meinem Notizheft im Zelt bequem gemacht habe, macht es laut „plopp!“. Entsetzen! Panik! Die NeoAir ist kaputt! Gut, Entwarnung. Sie hat nur an einem Ende eine Beule. Ich fotografiere den Schaden, und lasse etwas Luft aus der Matratze ab. Ob ich sie zu stark aufgepustet habe? Eigentlich nicht mehr als sonst. Wie auch immer, mein Nachtlager ist gesichert.
    Nachts nimmt der Wind wieder zu. Viel Schlaf bekomme ich daher nicht.
    Zuletzt geändert von Borderli; 30.10.2011, 18:35.

  • ParaMHN
    Erfahren
    • 04.03.2010
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    #2
    AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

    Wahnsinnig schöne Bilder von der Landschaft, war es eine Kompakte oder eine größere Kamera? Meine eigenen Bilder vom WHW zur selben Zeit sehen nur grau und matschig ohne irgendwelche Tiefeneindrücke aus.

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    • Rainer Duesmann
      Fuchs
      • 31.12.2005
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      #3
      AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

      Zitat von ParaMHN Beitrag anzeigen
      Wahnsinnig schöne Bilder von der Landschaft, war es eine Kompakte oder eine größere Kamera?
      Nikon D60.


      Ansonsten kann ich nur beipflichten!
      Super Bilder. Du hast mittlerweile ein tolles Auge entwickelt, liebe Marion.
      Hut ab.
      Das der Text klasse ist, tja nun, das sind wir ja mittlerweile von dir gewohnt.

      Ich freu mich auf die Fortsetzung.

      Beste Grüße,
      Rainer
      radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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      • Eggi
        Erfahren
        • 23.07.2009
        • 226
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        #4
        AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

        Sehr schöner Bericht bisher. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
        Nur wo du zu Fuß warst,
        bist du auch wirklich gewesen.
        Johann Wolfgang von Goethe

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        • Cattlechaser
          Dauerbesucher
          • 04.08.2010
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          #5
          AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

          Liebe Borderli,

          vielen Dank für den Bericht. In 10 Tagen sind wir auch auf Harris - das erste Mal. Allerdings mit Familie, also nur mit begrenztem Wanderradius.

          Beeindruckend auch deine Bericht über die Brände entlang der Five Sisters. Ich bin gespannt. Überraschend ist es allerdings nicht. Ich war Ende April/Anfang Mai unterwegs und habe über sechs Tage (!) keine einzige Wolke gesehen.

          Ich freue mich auf die Fortsetzung.
          Magie ist Physik durch Wollen. www.uhempler.de

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          • Borderli
            Fuchs
            • 08.02.2009
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            #6
            AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

            Guten Morgen und danke für die "Vorschusslorbeeren".

            Ja, ich habe die Bilder mit einer Nikon D60 gemacht. Mir ging zwar unterwegs mehrmals der Gedanke "Hätte ich besser die Kompaktkamera mitgenommen..." durch den Kopf, aber ich glaube, dazu kann ich mich nicht aufraffen.

            Harris wird mich nächstes Jahr wieder sehen, allerdings zusammen mit Mr Borderli dem Wandermuffel. Dort gibt es nicht nur schöne Hills, sondern auch Strände. Und was für welche!! Mehr dazu später im Bericht.

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            • Borderli
              Fuchs
              • 08.02.2009
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              #7
              AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

              Samstag, 07. Mai 2011 - Gleann Mhiabhaig -
              Ich schlafe erst nach Mitternacht ein. Es stürmt so heftig, dass ich keine Ruhe finde. Später, als ich das Zelt abbaue, fängt es an zu regnen. Als ich alles eingepackt habe und gerade den Rucksack aufsetze, setzt starker Regen ein, selbstverständlich mit starkem Wind. Regentropfen quer von vorne, na klasse, denke ich, das habe ich mir schon immer gewünscht.
              Ich laufe am Fluss entlang bis zum Weg, gehe bei der Furt durch den Fluss, und weiter bis zur Hütte am Loch Bhoisimid. Hier stelle ich mich in den Windschatten, bis der Regen vorbei ist. Die Hütte ist privat und verschlossen. Warum gibt es hier eigentlich keine Bothys? Das „Einsatzgebiet“ ist doch geradezu ideal: Auf Harris gibt es öfter mal Wind und Regen, es gibt Sumpf, Midges, Berge, Wanderer.


              Near Loch Bhoisimid von Borderli auf Flickr

              Wie auch immer. Der Regen hört auf, und ich laufe weiter. Der Landrovertrack ist hervorragend. Bei gutem Wetter würde ich ihn als langweilig bezeichnen, heute trägt er dazu bei, meine schlechte Laune zu verbessern. Irgendwelche Ambitionen, den Track zu verlassen, um über die Gipfel von Stulabhal, Tèileasbhal und Uisgneabhal zu gehen, haben mir Sturm und Regen schnell genommen. Ich gehe unter der Sròn Àrd (der hohen Nase) vorbei, am Lochan an Fheòir entlang, und über zahlreiche kleine Bäche auf die Sròn Scourst zu. Die ist trotz Wolken sehr beeindruckend.


              Sròn Scourst von Borderli auf Flickr


              Sròn scourst von Borderli auf Flickr


              Cathadail an Ear von Borderli auf Flickr

              Hier höre ich erstmals das Geräusch, das mir bisher fehlte: Das Rauschen von Gebirgsbächen.
              Am Loch Scourst steht noch eine verschlossene Hütte. Hinter ihr, vor dem immer noch starken Wind geschützt, kann ich die Karte auspacken, neu falten, und wieder einpacken.
              Kurz vor der Brücke über den Abhainn Mhiabhaig begegnet mir zum ersten Mal seit Beginn meiner Reise ein Wanderer.


              Gleann Mhiabhaig von Borderli auf Flickr


              Blue Sky von Borderli auf Flickr

              Bevor ich die Straße bei Miabhaig erreiche, mache ich im Windschatten einiger großer Felsen eine längere Pause. Sonne, blauer Himmel, aber auch immer wieder Wolken, und ständig weht ein starker Wind.

              Als ich auf der Straße von Miabhaig nach Amhuinnsuidhe unterwegs bin, bessert sich das Wetter. Sogar der Wind lässt nach. Entlang der Straße sind Torffelder, neugierige Schafe, ein paar Häuser, eine Schule - und jede Menge gute Aussichten auf das Meer. In der Ferne sehe ich einen weißen Sandstrand. Mehr als 10 Autos begegnen mir nicht.


              Peat von Borderli auf Flickr


              Sheep von Borderli auf Flickr


              Loch a' Siar von Borderli auf Flickr


              Lochan Beag von Borderli auf Flickr

              Kurz vor Amhuinnsuidhe biege ich ab in Richtung Loch Leòsaid. Ich folge dem Track bis zu einer Brücke. Laut Karte soll direkt danach ein Pfad nach Nordwesten, ins Gleann Leòsaid, abzweigen. Diesen Pfad suche ich vergeblich. Egal, ich laufe am Fluss entlang, immer einen kleinen grünen Hügel im Blick. Dort sollen „Old Shielings“ sein, mein nächster Zeltplatz.
              Inzwischen ist es sonnig, und der Wind hat fast ganz aufgehört. Sollte das Wetter doch noch gut werden? Ohne Zugang zu einem Wetterbericht ist das nicht vorherzusagen. Ich nehme es so wie es kommt, und genieße die Sonne.


              Old Shieling von Borderli auf Flickr


              Srath Leòsaid von Borderli auf Flickr

              Auf einer kleinen grasigen Insel unterhalb einer Ruine baue ich mein Zelt auf. Das Wetter bietet sich an zum Wäschewaschen, also errichte ich meine Trekking-Waschküche. Ziplocbeutel, kaltes Wasser aus dem Fluss, heißes Wasser aus dem Topf, Ökoseife, Müffelwäsche - los geht’s. Zwischen Zelt und Trekkingstöcken befestige ich die Wäscheleine. Während die jetzt nicht mehr müffelnde Wäsche in der leichten Brise trocknet, sitze ich mit Kocher, Essen, Foto und meinem Buch am Flussufer. Ein schöner Tag. Ich bin mit mir und der Welt zufrieden.


              Wildcamp von Borderli auf Flickr


              Oireabhal von Borderli auf Flickr

              So gegen 19.00 Uhr ziehen über dem Meer dunkle Wolken auf, und der Wind nimmt wieder zu. Später setzt starker Regen ein, mit Wind, selbstverständlich. Ich sitze im Zelt, trinke einen Tee, genieße noch immer die Stimmung des überwiegend sonnigen Nachmittags, als die NeoAir wieder „Plopp!“ macht. Die Blase ist ein wenig größer geworden.


              TAR NeoAir von Borderli auf Flickr

              Ich nehme mir die Karte vor und überlege, was ich am nächsten Tag machen werde. Das Wetter wird sich wohl kaum über Nacht bessern. Irgendwie sehen „Plan A, B und C“ das nicht vor. Mal zwei Tage Dreckwetter, aber so was? Plan I - Improvisation - muss her. Ich habe da so eine Idee …

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              • Fax
                Erfahren
                • 03.09.2009
                • 269
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                #8
                AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                Hallo Borderli,

                Hammer Bilder und ein wirklich schöner Bericht bisher, aber das ist man ja von Dir gewohnt!

                Ich hab ein paar Fragen zu deiner Ausrüstung:

                Seit wann hast Du die NeoAir, wann ungefähr gekauft und wieviel Nächte ca. drauf verbracht?

                Denke die Membran der Inov8 hat dicht gehalten, wahrscheinlich, ABER das Wasser ist sicher von oben reingelaufen, bzw. hat sich über die Socken reingezogen. Hatte das auch schon, allerdings mit Salomons. Das Problem ist, daß man Membran Latschen dann kaum wieder Trocken bekommt, ohne Heizung. Ich denke über eine Knoydart Tour im September nach, werde dort aber auf jeden Fall membranlos "auftreten".

                Da Trailrunner relativ weich sind, machen meine Salomons im Vorderfußbereich langsam schlapp, bzw. die Membran durch das ständige knicken bei jedem Schritt.
                Wenn ich das auf dem einen Foto richtig gesehen habe hast du hohe Schuhe, meine sind flach, ein weiteres Argument gegen die Membran, sie laufen schnell(er) voll bei Pfützen oder saugen noch eher über die Socken. Jedenfalls die letzten Membran Treter für mich, sie sind eh bald durchgelatscht.

                Das "ploppen" der NeoAir schilderten öfter Leute aus den USA, die die Matten direkt nach Markteinführung kauften, deswegen meine Frage weiter oben. Waren wohl Verarbeitungsfehler der ersten Charge. Vielleicht hast Du auch so eine erwischt? Foto machen ist auf jeden Fall gut, ich würde versuchen zu reklamieren, ist ja ein normaler Einsatz gewesen. Meine "ploppt" seit eineinhalb Jahren nicht! zum Glück!

                Freu mich auf die Fortsetzung!
                Mein blog : http://hikinglight.wordpress.com/

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                  #9
                  AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                  Sonntag, 08. Mai 2011 - Sròn Uladail -
                  Ich packe morgens alles zusammen, verpacke den Rucksack wasserdicht in einen Müllsack und die Regenhülle, und stelle ihn in eine Ecke der Ruine.


                  Rucksack von Borderli auf Flickr

                  Dann mache ich mich auf den Weg durchs Gleann Chliostair zur Sròn Uladail - zur Nase Uladals. Schon vom Loch Chleistir aus habe ich sie schemenhaft in der Ferne gesehen - beeindruckend. Aber heute geht es erstmal bergauf, entlang des Landrovertracks bis zur Staumauer. Dann weiter, auf einem hervorragenden Pfad zum Loch Aiseabhat.


                  Loch Chliostair von Borderli auf Flickr


                  Loch Aiseabhat von Borderli auf Flickr

                  Am nördlichen Ende des Loch erreicht der Pfad seinen höchsten Punkt. Die Aussicht ins Tal - Gleann Uladail - ist gigantisch. Eine Wildnis aus Felsen, Moor und Wasser. Als die Sonne rauskommt, glitzern die Wasserflächen, und zusammen mit den grauen Felsen (Lewisian Gneiss, einer der ältesten Felsen der Erde) und den Wolken ergibt das ein Bild, das mir Ehrfurcht einflößt. Ich fühle mich so klein, so alleine, da oben auf meinem Pfad. Außer dem Pfad ist weit und breit keine Spur von Menschen zu sehen. Keine Straße, kein Strommast, kein Haus, kein Zaun … Ich weiß nicht mehr, wie lange ich da stehe und einfach nur die Landschaft auf mich wirken lasse. Einer der Gründe, warum ich hier bin.


                  Gleann Uladail von Borderli auf Flickr


                  Gleann Uladail von Borderli auf Flickr


                  Irgendwann bin ich wieder im Hier und Jetzt, betrachte den Anstieg zum Gipfel östlich von mir (Muladal), und denke „Machbar, bin ja schon fast oben“. Bevor ich jedoch den Pfad verlasse, um mich weglos ein paar Höhenmeter weiter zu bewegen, geht mir ein Gedanke durch den Kopf: Wenn ich jetzt da rauf gehe, und dann wieder runter, habe ich nachher keine Lust mehr, anschließend ganz runter zur Sròn Uladail abzusteigen. Und die will ich unbedingt sehen. Also gut, zuerst die „Nase“.


                  Sròn Uladail von Borderli auf Flickr


                  Loch Uladal von Borderli auf Flickr

                  Es geht steil, aber auf einem guten Weg bergab. Als ich etwa die Hälfte hinter mir habe, trifft mich von hinten ein Windstoß, der mich beinahe umwirft. Und noch einer, dann legt der Sturm richtig los. Ich drehe mich um und denke „Schwarz“. So schnell wie möglich eile ich weiter, halte dabei nach einem Unterschlupf Ausschau. Starker Regen, dann Hagel, prasselt mir auf den Rücken. Schließlich bin ich unten. Der Pfad verschwindet im Sumpf, und rechts von mir ragt der Felsklotz von Sròn Uladail auf. Da, ein Felsüberhang. Nichts wie hin. Hier bin ich vor Wind und Regen geschützt. Gut, dass ich mich vorhin für den Weg nach unten entschieden habe - dieses Unwetter wäre auf dem Gipfel äußerst unangenehm geworden. Mit meinem blauen Sitzkissen und dem Daypack richte ich mich unter dem Felsvorsprung häuslich ein. Die „Nase“ tropft, der Wind treibt den Regen in dichten Schwaden nach Norden, nach Lewis. Ich hole die Primaloftjacke, Handschuhe und Mütze aus dem Daypack; mir ist kalt. Immer noch ist der Himmel schwarz, Regen und Sturm toben. Und ich kleiner Mensch kauere da unter dem Felsüberhang. Schon zum zweiten mal heute fühle ich mich so klein, so unbedeutend im Angesicht dieses Tobens der Elemente. Gleichzeitig aber auch privilegiert, dieses hier erleben zu können, dabei zu sein. Tha e math a bhi beò - Es ist gut, lebendig zu sein.

                  Irgendwann lässt der Regen nach. Ich verlasse meinen Felsüberhang und steige wieder auf zum Loch Aiseabhat. Dabei muss ich mich gegen starken Gegenwind vorwärtsbewegen. Der Regen hört auf, die Wolkendecke wird dünner, vereinzelte blaue Flecken tauchen auf. Aber der Wind nimmt weiter zu.

                  Zurück an der Ruine, finde ich den Rucksack unversehrt vor, lasse ihn dort, und gehe weiter ins Gleann Leòsaid hinein, in der Hoffnung, einen windgeschützten Zeltplatz zu finden. Fehlanzeige. Ich baue das Zelt neben der Ruine auf, und achte darauf, es peinlich genau in Windrichtung auszurichten. Dabei wünsche ich mir ganz heimlich, ich hätte ein stabileres Zelt. Eine „Hilleburg“ oder etwas Vergleichbares. Das LaserComp ist ein tolles Zelt, und war bisher immer ideal für meine Ansprüche - aber wird es diesen Sturm aushalten? Ich lege mich voll angezogen in den Schlafsack. Der Rucksack ist gepackt, ein Plastiksack, um im Notfall den Schlafsack schnell einzupacken, liegt griffbereit.


                  Windcamp von Borderli auf Flickr

                  Muss ich erwähnen, dass ich in dieser Nacht nicht schlafen kann? Zweimal bin ich kurz davor, alles einzupacken. Aber wohin? Weit und breit ist keine Möglichkeit, sich unterzustellen. Und die Straße nach Huisinis ist Sonntagnacht nicht gerade stark frequentiert. Ich harre im Zelt aus, und beschließe, dass ich ein festes Dach über dem Kopf brauche. Vorzugsweise mit vier Wänden, Zentralheizung, und einer heißen Dusche.

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                  • Stompy
                    Dauerbesucher
                    • 19.10.2008
                    • 519
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                    #10
                    AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                    Schöner Bericht und Willkommen im Club, meine NeoAir hat diese Tour auch "plop" gemacht:
                    (gekauft 03.10.2010 - wird reklamiert)
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                    Hey, den gleichen Rucksack nutze ich auch, allerdings werde ich ihn wieder verkaufen und beim ACT Lite 50 Version 2009 bleiben, der war besser (für mich).
                    mfg Stompy

                    "Der Weg ist das Ziel!"
                    Hauptsache man ist Unterwegs... egal wie...

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                    • Fax
                      Erfahren
                      • 03.09.2009
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                      • Privat


                      #11
                      AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                      ok, die zweite NeoAir die ploppt... vielleicht liegts an Schottland? Das ploppen sind die sich lösenden Klebeverbindungen. Der Kleber scheint also mit hoher Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit Kälte nicht klarzukommen.

                      Wenn meine anfangen sollte zu ploppen, weich ich auf POE Ether aus
                      Mein blog : http://hikinglight.wordpress.com/

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                      • Borderli
                        Fuchs
                        • 08.02.2009
                        • 1737
                        • Privat


                        #12
                        AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                        Aha, meine NeoAir ist also kein Einzelfall. Ich werde auf alle Fälle auch reklamieren. Das Ding hat mir echt einen Schrecken verpasst. Da sitzt man in seinem Zelt, denkt nichts Böses, und plötzlich knallt es neben einem... Da hatte ich Blutdruck, ehrlich!

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                        • motion
                          Fuchs
                          • 23.01.2006
                          • 1520
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                          #13
                          AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                          vielleicht auch nen TAR Problem, kenne ich auch irgendwoher wenn die Matte von TAR blobb macht. Wird aber problemlos umgetauscht.

                          Gruß
                          Sven
                          Die Freiheit, aufzubrechen, wohin ich will.

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                          • Fax
                            Erfahren
                            • 03.09.2009
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                            #14
                            AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                            Natürlich ist das ein TAR Problem und definitiv kein Einzelfall schrieb ich weiter oben schon.....

                            Vielleicht ist es zwischen den Berichten aber auch untergegangen.
                            Mein blog : http://hikinglight.wordpress.com/

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                              #15
                              AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                              das ist ein sehr schöner Bericht, borderli und ich freue mich schon darauf, wenn er weitergeht.

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                              • Borderli
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                                • 08.02.2009
                                • 1737
                                • Privat


                                #16
                                AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                Montag, 09. Mai 2011 - Strände -

                                Das Zelt hält durch. Diese Nacht war sowohl für das Material als auch für meine Nerven eine Zerreißprobe! Ich packe früh ein, will mein Glück nicht herausfordern. Auf dem Weg zur Straße komme ich an einem Lagerplatz für Baumaterial, Maschinenteile und dergleichen vorbei. Ob dieser zum Betreiber des Staudamms gehört, weiß ich nicht. Heute ist dieser unansehnliche Platz für mich ein willkommener Windschutz. Ich koche Kaffee und frühstücke im Windschatten einiger Maschinen. Später gehe ich zur Straße und beschließe, das erste Auto anzuhalten.

                                Nun, es ist der Linienbus … Auch gut. Er setzt mich am Calmac Terminal ab. Ich gehe direkt zum Tourist Information Office, erzähle meine Schreckensgeschichte vom Zelten im Sturm, und frage nach einem B&B, single room, für zwei Nächte. Vorzugsweise an der Westküste, in Strandnähe, und mit dem Bus erreichbar. Es kostet die hilfsbereite Mitarbeiterin nur ein einziges Telefonat, und ich habe mein Zimmer! Ohne Vordruck, ohne Vermittlungsgebühr. Und ich habe das Vergnügen, mein erstes gälischen Telefongespräch zu hören. Mòran taing - Vielen Dank! Wir plaudern noch über die Campsite, die ich mir später ansehen will, und sie zeigt mir deren Internetseite. £10 pro Person und Nacht - sind die verrückt, oder was? Ich bekomme einen Ausdruck des Busfahrplans, Adresse und Telefonnummer des B&B, die Anweisung, dem Busfahrer zu sagen, dass er mich genau dort aussteigen lässt, und den aktuellen Wetterbericht. Außerdem erklärt sie mir, wo der nächste (einzige?) Geldautomat und wo der Shop ist. Zuerst zum Shop. Obst, Milch, Joghurt, Brot, was zum aufs Brot legen. Und Kekse. Dann zum Geldautomat. Anschließend mache ich es mir im Waiting Room neben der Tourist Information gemütlich. Ein paar Sitzgelegenheiten, Schließfächer für Gepäck, WC, Dusche, dazu ein Platz ohne Wind und ohne Regen, man wird anspruchslos da draußen.

                                Der Bus fährt vor. Die Fahrgäste, die zwischen Stornoway und Tarbert eingestiegen sind, müssen vom großen Bus in einen kleinen Bus umsteigen. Nach einigem Hin und Her, und nachdem wir auf den Ehemann einer Mitreisenden warten mussten, der sich mal eben im Shop noch was Essbares kaufte, geht die Reise los. Nach vielen Stopps - an Häusern und an Wanderwegen - erreichen wir die Strände.

                                Dann: Horgabost, Nr. 6. Ich steige aus, und werde vom Garten aus zum Eingang dirigiert. Dort erwartet mich Mary, die Besitzerin. Ein wirklich herzliches Willkommen, ein hübsches kleines Zimmer, und die Frage, ob ich lieber Kaffee oder Tee trinken wolle. Tee, bitte. Ich ziehe die Stiefel aus, wechsele Müffel-Shirt und Socken gegen was Frischgewaschenes, wasche mir die Hände, da ruft sie auch schon „Tea is ready!“ Und was für einer. Eine große Kanne Tee, Milch, Zucker, und drei Sorten selbstgebackenen Kuchen. Lecker! Ich bitte Mary um das Rezept eines der Kuchen. Und schon plaudern wir über Backen, Rezepte, und landen schließlich bei meinen Erlebnissen der letzten Tage.

                                Frisch gestärkt, gehe ich mit der Kamera an den Strand. Den habe ich schon von meinem Zimmerfenster aus bewundert - sagenhaft! Die Horgabost Campsite ist gleich gegenüber. Wenn der Wind nicht so stark wäre, dort zelten, das wäre toll! Ich muss unbedingt wieder her! Aus der Nähe ist der Strand noch besser. Einfach unglaublich. Weißer Sandstrand, grüner Machair, das Wasser ist türkis und glasklar, und im Hintergrund bilden die dunklen North Harris Hills einen starken Kontrast.


                                Horgabost von Borderli auf Flickr


                                Horgabost von Borderli auf Flickr


                                Harris Tweed von Borderli auf Flickr

                                Ich finde ein paar windgeschützte, von der Sonne erwärmte schwarze Felsen und mache es mir bequem. Der Stress der vergangenen Nacht und des frühen Morgens ist schon verschwunden. Ich fühle mich wohl hier. Später gehe ich weiter, zum endlos erscheinenden Sandstrand von Seilebost und Losgaintir. Der Wind weht von Osten und treibt feinen weißen Sand auf Bodenhöhe zum Wasser hin.


                                Seilebost von Borderli auf Flickr


                                Sand von Borderli auf Flickr


                                Seilebost and Losgaintir von Borderli auf Flickr

                                Ich laufe lange Zeit am Strand entlang, dann wieder durch die Dünen, und zurück zum Strand von Horgabost. Später gehe ich ins Haus und genieße die lange überfällige Dusche. Bei einer weiteren Kanne Tee und einen kleinen Schwatz mit meiner Gastgeberin lasse ich den Tag ausklingen. Ich bin hundemüde, nach der durchwachten Nacht brauche ich Schlaf.

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                                • Borderli
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                                  • 08.02.2009
                                  • 1737
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                                  #17
                                  AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                  Dienstag, 10. Mai 2011 - Dauerregen -

                                  Nach einer langen Nachtruhe und einem guten Frühstück laufe ich entlang der Straße nach Sgarasta, dem Dorf, das in „Crowdie and Cream“ beschrieben wird. Es regnet Bindfäden. Erst auf dem Rückweg hört es auf, aber es stürmt immer noch. Ich komme etwas zu dicht an einen Stacheldraht - und habe seitdem einen Winkelriss im linken Jackenärmel. Durch den Sturm ist die Jacke trocken, bis ich wieder zurück bin. Mit Nadel und Faden schließe ich den Riss und dichte ihn mit Seamgrip ab. Nicht schön, aber hoffentlich haltbar. Der leichte Stoff der Kermitjacke ist empfindlich - mit meiner alten, robusten, aber schweren Jacke wäre vermutlich gar nichts passiert.
                                  Das Wetter bleibt den Rest des Tages mies. Die Vorhersage für die nächsten Tage verheißt auch nichts Gutes. Ich beschließe, die Tour auf Harris vorzeitig zu beenden. Vielleicht komme ich im nächsten Jahr mit Mr Borderli wieder auf die Insel.


                                  Rubha Romaigidh von Borderli auf Flickr


                                  Tràigh Iar von Borderli auf Flickr


                                  Àird Niosaboist von Borderli auf Flickr


                                  Àird Niosaboist von Borderli auf Flickr


                                  Àird Niosaboist von Borderli auf Flickr

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                                  • Borderli
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                                    • 08.02.2009
                                    • 1737
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                                    #18
                                    AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                    Mittwoch, 11. Mai 2011 - Ostwärts -

                                    Nach einem guten Frühstück und einem herzlichen Abschied breche ich auf.


                                    Horgabost von Borderli auf Flickr

                                    Ich gehe auf einem weiteren Abschnitt des Harris Walkway von Seilebost zur Ostküste, über den Bealach Eòrabhat ans Loch Stocanais.


                                    Coffin Road von Borderli auf Flickr

                                    Der Track wird bald von einem Pfad abgelöst, der sehr boggy ist. Endlich mal wieder Boghole-Jumping! Das hatte ich bisher noch nicht. Schön boggy, inklusive Ausrutscher mit Kniefall, geht es zur Ostküste.


                                    Bealach Eòrabhat von Borderli auf Flickr


                                    Bealach Eòrabhat von Borderli auf Flickr


                                    Bealach Eòrabhat von Borderli auf Flickr

                                    Nach einem Zaun begrüßt mich wieder ein trockener Weg.

                                    Der Plan ist, an der Straße ein Auto anzuhalten, um nach Tarbert zu kommen. Gar nicht so einfach - alle Autos fahren in die andere Richtung. Inzwischen regnet es wieder. Endlich - ein Auto nähert sich von hinten. Es ist schon voll besetzt, genau wie das nächste. Dann hält ein Lieferwagen. Der Rucksack kommt nach hinten auf einen Stapel Baumaterial, und ich fahre vorne mit. Die Jungs setzen mich am Calmac Terminal ab. Bis zur Abfahrt der Fähre dauert es noch ein paar Stunden. Da es regnet und meine Füße nass sind, ist mir nicht danach, Tarbert zu erkunden.

                                    Ich gehe erst zum Tourist Information Office und bedanke mich für die tolle Unterkunft, dann zum Waiting Room, in dem sich bereits drei junge Leute mit ihrem Gepäck ausgebreitet haben. Julia aus den USA und zwei Jungs aus Frankreich sind äußerst sparsam unterwegs - kein Hostel, keine Campsite, sie zelten nur „wild“. Der Waiting Room bietet sich als Möglichkeit, Handtücher und dergleichen zu trocknen, an. Ich besetze den Hand Dryer im Damen WC und trockne damit Schuhe und Socken. Anders als im Waschraum der Glen Nevis Campsite hängt hier kein Schild „Hand drying only“ daneben …
                                    Der Aufenthalt wird sehr unterhaltsam. Später kommt noch ein zahnloser Opa dazu. Er gibt sich als echter Harris - Ureinwohner zu erkennen. Ein neues Opfer für meine Gälisch-Versuche. Gar nicht so einfach, ihn zu verstehen, egal ob er Englisch oder Gälisch spricht. Das liegt wohl an den fehlenden Zähnen. Vermutlich hat er seinen Zahnersatz daheim im Schrank und holt ihn nur sonntags zum Kirchgang raus … Er kennt Mary, und kennt auch die Familie des Autors von „Crowdie and Cream“, er erzählt von seiner Kindheit, und wie es war, als gälisch sprechender Fünfjähriger in eine englischsprachige Schule zu kommen. Die drei Rucksackler erfahren mehr über Harris, als sie jemals wissen wollten, und bekommen dazu noch einen Crashkurs im Gälischen.
                                    Viel zu schnell vergeht die Zeit, und wir verabschieden uns von unserem Gesprächspartner, um zur Fähre zu gehen.

                                    In Uig angekommen, muss ich feststellen, dass der Wind auf Skye nicht weniger heftig ist als auf Harris. Ich laufe zum SYHA-Hostel und quartiere mich dort für zwei Nächte ein. Die MWIS-Wettervorhersage verheißt weiterhin Sturm und Regen, nur mit gelegentlichen trockenen Abschnitten.

                                    Später, als ich ins Bett gehe, will ich noch etwas Musik hören. Was zeigt das Display des MP3-Players da? Ich muss es zweimal lesen, bevor ich es begreife: „Error! Reformat Media“ Im Klartext: Keine Musik aus der Konserve für den Rest des Urlaubs. Ich erstelle eine Liste der Pleiten dieser Reise:
                                    Sturm und Regen. Undichte Schuhe. Riss in der Jacke. Undichte Jacke. Kleine Löcher in der Regenhülle des Rucksacks. Sealskinz-Socken auch undicht. Gamaschen zeigen erste Auflösungserscheinungen. Eine Beule in der NeoAir. MP3-Player defekt.
                                    Dabei ist gerade mal die erste Woche vorbei. Was wohl noch alles auf mich zu kommt? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das nicht „mein“ Urlaub ist. Meine Stimmung erreicht ihren bisherigen Tiefpunkt.

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                                      • 13.01.2011
                                      • 304
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                                      #19
                                      AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                      Phantastischer Bericht. Insbesondere die Bilder der Sandstrände von Seilebost und Losgaintir machen wirklich Wanderlust!

                                      Weiterschreiben, bitte.
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                                      kostenlose Couch direkt am Trail (Neckar) für E1-Thruhiker

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                                      • Borderli
                                        Fuchs
                                        • 08.02.2009
                                        • 1737
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                        Zitat von Fax Beitrag anzeigen
                                        Hallo Borderli,

                                        Hammer Bilder und ein wirklich schöner Bericht bisher, aber das ist man ja von Dir gewohnt!

                                        Ich hab ein paar Fragen zu deiner Ausrüstung:

                                        Seit wann hast Du die NeoAir, wann ungefähr gekauft und wieviel Nächte ca. drauf verbracht?

                                        Denke die Membran der Inov8 hat dicht gehalten, wahrscheinlich, ABER das Wasser ist sicher von oben reingelaufen, bzw. hat sich über die Socken reingezogen. Hatte das auch schon, allerdings mit Salomons. Das Problem ist, daß man Membran Latschen dann kaum wieder Trocken bekommt, ohne Heizung. Ich denke über eine Knoydart Tour im September nach, werde dort aber auf jeden Fall membranlos "auftreten".

                                        Da Trailrunner relativ weich sind, machen meine Salomons im Vorderfußbereich langsam schlapp, bzw. die Membran durch das ständige knicken bei jedem Schritt.
                                        Wenn ich das auf dem einen Foto richtig gesehen habe hast du hohe Schuhe, meine sind flach, ein weiteres Argument gegen die Membran, sie laufen schnell(er) voll bei Pfützen oder saugen noch eher über die Socken. Jedenfalls die letzten Membran Treter für mich, sie sind eh bald durchgelatscht.

                                        Das "ploppen" der NeoAir schilderten öfter Leute aus den USA, die die Matten direkt nach Markteinführung kauften, deswegen meine Frage weiter oben. Waren wohl Verarbeitungsfehler der ersten Charge. Vielleicht hast Du auch so eine erwischt? Foto machen ist auf jeden Fall gut, ich würde versuchen zu reklamieren, ist ja ein normaler Einsatz gewesen. Meine "ploppt" seit eineinhalb Jahren nicht! zum Glück!

                                        Freu mich auf die Fortsetzung!
                                        Sorry, dein Beitrag ist irgendwie untergegangen. Jetzt die Antwort:

                                        Ich habe die NeoAir Anfang 2010 gekauft und hatte sie bis zum "Plopp!" nicht ganz vier Wochen im Einsatz. Ich werde sie reklamieren, sobald ich mich daheim und auf der Arbeit etwas "freigeschwommen" habe.

                                        Ich kann ausschließen, dass das Wasser von oben in die Stiefel reingelaufen ist, oder sich über Hosenbeine/Socken reingezogen hat. Die Pfützen / Matschlöcher waren recht flach, und zudem hatte ich Gamaschen an. In der letzten Woche bekam ich schon nasse Füße, wenn ich bei Regen in der Stadt spazieren ging. Ich tippe auf Membran. Auch hier wird bei nächster Gelegenheit Kontakt mit dem Verkäufer aufgenommen.

                                        Mal sehen, wie mein Reklamations-Marathon ausgeht. Schuhe, Matratze, Lufthansa...

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                                        • Borderli
                                          Fuchs
                                          • 08.02.2009
                                          • 1737
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                          Donnerstag, 12. Mai 2011 - Lookout Bothy -

                                          Zum Frühstück krame ich aus meinem Rucksack etwas gerade noch Essbares hervor, bediene mich am „free coffee“ und schnorre einen Schluck Milch. Heute muss ich unbedingt einkaufen!

                                          Ich fahre mit dem Bus nach Duntulm, laufe von dort aus zur roten Telefonzelle an der Shulista Road, und auf einem mit Pfosten markierten Pfad in Richtung Rubha Hunish.


                                          Signposts von Borderli auf Flickr


                                          Duntulm Castle von Borderli auf Flickr

                                          Der Pfad hat Boghole-Potential, aber dank der langen Trockenheit habe ich damit kein Problem. Plötzlich steht da eine Herde Kühe rechts und links vom Weg. Keine Highland-Cattle, aber dennoch Respekt einflößend. Ein ganz junges Kalb ist dabei. Während alle Kühe sich langsam von mir weg bewegen, macht dieses kleine schwarze Tier einige neugierige Schritte auf mich zu. Seine Mutter dahinter, eher nicht neugierig. Ich bleibe stehen und suche nach einem Weg, aus dieser Situation rauszukommen. Die Kuh ist etliche Hundert Kilo schwerer als ich, geländegängiger, und schneller. Umpf. Doch plötzlich beschließt das Kalb, in eine andere Richtung zu gehen, die Mutter folgt ihm. Nur noch etwa 100 Meter trennen mich von einem Zaun und einem Gatter. Langsam, ohne hektische Bewegungen, ohne Klappern von Stöcken o.ä. bewege ich mich dorthin. Geschafft. Tor auf, ich durch, Tor zu. Ich gebe zu, meine Knie sind ein wenig wacklig!


                                          Cows von Borderli auf Flickr

                                          Ich gehe weiter, zu einer Senke zwischen zwei höheren Abschnitten der Klippen (Meall Deas und Meall Tuath). Von dort ist die Aussicht auf Rubha Hunish sehr schön.


                                          Meall Deas and Meall Tuath von Borderli auf Flickr


                                          Rubha Hunish von Borderli auf Flickr


                                          Meall Tuath von Borderli auf Flickr

                                          Den Abstieg verkneife ich mir allerdings und gehe weiter zur Lookout Bothy. Diese ist klein, hell, und ein willkommener Ort, dem Sturm zu entgehen. Es ist zwar immer noch trocken, ab und zu sogar sonnig, aber dieser Sturm, der macht mich noch wahnsinnig. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt ohne das „flapflapflap“ von Regenhülle oder Kapuze gelaufen bin. In der Bothy mache ich es mir bequem, und mache eine Mittagspause mit Aussicht.


                                          Lookout Bothy von Borderli auf Flickr


                                          Views von Borderli auf Flickr


                                          Lookout Bothy von Borderli auf Flickr


                                          Lookout Bothy von Borderli auf Flickr


                                          Bothy Window von Borderli auf Flickr

                                          Später gehe ich weiter an den Klippen entlang, der Beschreibung von walkhighlands folgend. An den tiefer gelegenen Stellen ist wieder ein deutliches Boghole-Potential zu erkennen. Die Sonne scheint, das Leben ist schön.


                                          Rubha Hunish von Borderli auf Flickr


                                          Quiraing von Borderli auf Flickr

                                          Bald erreiche ich die Straße, die nach Flodigarry führt. Und prompt fängt es an zu schütten. Regenhose an, Kapuze auf, weiterlaufen. Ist ja nichts Neues. An dem Abzweig, an dem ich laut walkhighlands die Straße verlassen soll, halte ich an, betrachte die heranziehenden dunklen Wolken und die Karte, und sage mir „Nein“. Ich gehe auf der Straße nach Flodigarry weiter. Sogar hier werde ich manchmal fast umgeweht und torkele in den Sturmböen. Droch shìde - Dreckwetter.


                                          Quiraing von Borderli auf Flickr

                                          Bei Flodigarry hält ein Auto an und die Fahrerin fragt mich, ob sie mich mitnehmen kann. Danke, aber da vorne ist das Bus Shelter, und der Bus müsste auch bald kommen. Das Shelter sieht aus, als hätte jemand versucht, sein Auto darin zu parken. Unmittelbar davor ist eine Baustelle an der Straße, so dass die Autos hier nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Der Regen hat aufgehört, und ich mache es mir im Eingang des Bus Shelters auf meinem Daypack bequem. Als ich da so sitze und vor mich hin sinniere, wie lange 15 Minuten hier oben dauern (das ist die Zeit bis zur fahrplanmäßigen Ankunft des Busses), fährt ein Reisebus vor. Die Insassen, soweit erkennbar, vom Typ „Omi mit rosa Wolljäckchen“, sehen völlig entgeistert auf dieses vom Sturm zerzauste Wesen da unten am Boden herunter. Der Bus wartet, um den Gegenverkehr vorbei zu lassen, und immer mehr Gesichter sehen in meine Richtung. Ich setze ein fröhliches Grinsen auf und winke ihnen zu. Einige blicken weg, eine winkt vorsichtig zurück. „Na, die haben für den Rest des Tages Gesprächsstoff!“ denke ich mir.

                                          Kurz darauf kommt der Linienbus und bringt mich nach Uig. Im Shop an der Tankstelle am Pier kaufe ich ein. Dort gibt es auch Spiritus und verschiedene Gaskartuschen.
                                          Die Gesellschaft im Hostel ist nett heute Abend, und ich unterhalte mich gut. Schon bequemer, dieses Dreckwetter im geheizten Common Room auszusitzen, als im Zelt zu liegen.

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                                          • Atze1407
                                            Fuchs
                                            • 02.07.2009
                                            • 2425
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                            Was gibt es dazu noch zu sagen, außer

                                            Lg
                                            Atze 1407
                                            Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                            Abraham Lincoln

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                                            • Borderli
                                              Fuchs
                                              • 08.02.2009
                                              • 1737
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                              Freitag, 13. Mai 2011 - Trotternish Ridge -

                                              Ich habe vor, mit dem Bus zum Quiraing zu fahren (dort, wo die Uig - Staffin - Straße auf die Busroute trifft), und den Trotternish Ridge zu laufen. Laut Walkhighlands soll es südlich des Creag a’ Lain, beim Coire Fuar, Möglichkeiten für ein Wildcamp geben.
                                              In der Hostelküche erfahre ich, dass die drei deutschen Jungs, die gerade mit den Tücken des Grills kämpfen, heute mit dem Auto zum Quiraing wollen. Klar, sie nehmen mich mit.
                                              Das Wetter sieht verhältnismäßig gut aus, ein schönes Gemisch aus Sonne und Wolken, mit guter Fernsicht, aber es ist noch ziemlich windig. Nicht stürmisch, aber es weht ganz gut.


                                              Uig Bay von Borderli auf Flickr

                                              Am Quiraing - Parkplatz angekommen, gehe ich südwärts. Bis zu dem Aussichtspunkt auf dem ersten Hügel existiert ein Pfad. Und die Aussicht erst!! Sagenhaft!!


                                              Quiraing von Borderli auf Flickr

                                              Weglos geht es weiter auf den Biodha Buidhe, wobei ich mir nasse Füße hole.


                                              Biodha Buidhe von Borderli auf Flickr

                                              Ich bin zu weit von der Abbruchkante abgekommen (na gut, ich habe mich nicht dichter dran getraut…) und ins nasse Gelände geraten. Ich versuche, mir die nassen Füße „schön zu reden“. Nasser als nass geht nicht, und so. Es gelingt mir jedoch nicht. Ich kann mich nicht davon überzeugen, wandern mit nassen Füßen zu mögen oder auch nur einfach hinzunehmen. Ich begebe mich jetzt auf direktem Weg bergauf, ohne Rücksicht auf sumpfige Stellen zu nehmen. Wozu auch. Die Aussichten werden immer besser!


                                              Quiraing von Borderli auf Flickr


                                              Quiraing von Borderli auf Flickr


                                              Beinn Edra von Borderli auf Flickr

                                              Der Abstieg zum Bealach nan Coisichean ist steil, aber auf kurzem Gras gut begehbar. Bei immer noch gutem Wetter gehen ich über den Druim na Coille zum Bealach Uige, und mache mich an den Aufstieg zum Beinn Edra.
                                              Der ist fies, ehrlich. Erst geht es steil und steinig bergauf. Oben, an der höchsten Stelle, steht ein Schaf und sieht zu, wie ich mich raufwuchte. Können Schafe Schadenfreude empfinden? Können Schafe Rucksackträger auslachen? Diese Gedanken gehen mir durch den Kopf, und mein Magen meldet Appetit auf Schafsalami an. Dann, geschafft, denke ich mir. Nichts da - eine sanfte Steigung mit kurzem Gras erwartet mich. Auch die hat einmal ein Ende. Am vermeintlichen Ende angekommen, sehe ich erst den Gipfel des Beinn Edra mit seinem Trigpoint am Ende des nächsten Anstiegs. Fies, oder? Jetzt aber los, schnell rauf, bevor die Wolken kommen.


                                              Beinn Edra von Borderli auf Flickr


                                              Beinn Edra von Borderli auf Flickr


                                              Trotternish von Borderli auf Flickr


                                              Trotternish von Borderli auf Flickr


                                              Sheep von Borderli auf Flickr


                                              Trotternish von Borderli auf Flickr


                                              Uig von Borderli auf Flickr


                                              Sheep von Borderli auf Flickr


                                              Rain von Borderli auf Flickr


                                              Es stürmt schon wieder heftig. Ich mache vom Trigpoint aus Fotos, bleibe dabei aber schön hinter dem schützenden Mäuerchen. Beim Abstieg zum Bealach a’ Mhòramhain ziehen dichte dunkle Wolken auf. Auf dem Beinn Mheadhonach bläst mich der Sturm fast um, und auf dem letzten Stück runter zum Bealach Amadal fängt es an zu hageln. Der Sturm nimmt immer noch zu, und es ist lausig kalt. Eine geschützte Stelle, und sei es nur ein großer Fels, gibt es nicht. Ich hole die Handschuhe aus dem Rucksack und drehe den Rücken in den Wind. Eine Entscheidung muss her, und zwar gleich.

                                              Weitergehen erscheint mir wenig sinnvoll. Bei dem heftigen, aus Westen kommenden Sturm halte ich es für ausgeschlossen, einen auch nur halbwegs sicheren Platz für mein Zelt zu finden, ohne ins nächste Tal abzusteigen. Zurückgehen? Nein, dazu habe ich keine Lust. Nach Osten, über die Abbruchkante ist zwar der kürzeste Weg nach unten, aber das dürfte ein „einmaliges“ Erlebnis werden. Bleibt nur der Abstieg durchs Coire Amadal, zurück nach Uig.

                                              Sobald der Hagel aufhört und in Regen übergeht, mache ich mich an den Abstieg. Vorhin, kurz bevor der Hagel anfing, glitzerte es weiter unten im Tal: Das wird boggy, denke ich mir. Ich bleibe auf der südlichen Seite des ersten sich hier entwickelnden Baches. Ein Stück weiter unten finde ich das, was ich jetzt brauche: Eine kleine, windgeschützte Wiese am Bach. Pause!


                                              Coire Amadal von Borderli auf Flickr

                                              Dann gehe ich weiter, immer bergab. Die bisherigen Touren haben dafür gesorgt, dass ich einen Blick für das sumpfige Gelände entwickelt habe. Wie selbstverständlich finde ich einen relativ trockenen Weg, muss nur gelegentlich Bogholes ausweichen. Von einem leicht erhöhten Standpunkt aus sehe ich Fahrspuren. Ein Stück weiter unten, im Tal, leicht links halten. Eilig gehe ich in diese Richtung. Zu eilig - einmal nicht aufgepasst, und ich liege im Matsch. Die Fahrspuren sind durch etwas sehr Geländegängiges verursacht und führen mitten durch den Sumpf. Ich halte mich seitlich davon, bis sie in einen Pfad übergehen. Dieser wird schließlich zu einem Farmtrack.

                                              Geschafft! Zumindest den weglosen Teil im Sumpf. Ähm - da vorne steht eine Herde Kühe, mit Kälbern. Direkt am Weg. Erst gestern las ich in einer der Zeitschriften im Hostel von den zahlreichen Zusammenstößen zwischen Wanderern und Kühen. Kühe mit Kälbern seien besonders mit Vorsicht zu genießen, hieß es da. Ach nee. Ich gehe also wieder ruhig und vorsichtig an den Damen vorbei. Sie lassen sich nicht stören. Uff. Vor der Farm, am Ende des Tracks, ist eine Furt, und seitlich davon ein Übergang mit Stepping Stones.

                                              Ich gehe der Straße entlang weiter, und wo finde ich mich wieder? Im „Fairy Glen“. Das verlangt nach einer ausgiebigen Pause.


                                              Fairy Glen von Borderli auf Flickr

                                              Tja, und dann checke ich wieder im Hostel ein. Das war so nicht geplant. Bei dem starken Dauerregen, der sich gerade entwickelt, bin ich allerdings davon überzeugt, da oben auf dem Bealach Amadal die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

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                                              • Borderli
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                                                • 08.02.2009
                                                • 1737
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                Samstag, 14. Mai 2011 - Storr -

                                                Da der Skye-Trail zusammenhängend zusammenhängend jetzt sowieso nicht mehr zu laufen ist, lasse ich es ruhig angehen. Und plötzlich ist der Druck weg. Ja, dieses Jahr wird es nichts mit dem Skye-Trail, aber ich komme ja wieder. Bei besserem Wetter. Ich beschließe, den Rest des Weges, sofern machbar, als „Spaziergänge“ zu betrachten.

                                                Ich fahre mit dem Bus zum Storr, deponiere den Rucksack oberhalb des Waldes hinter ein paar Felsen, und gehe hoch. Auf dem Weg zu dem „Aussichtshügel“, auf den sogar Mr Borderli letzten Herbst ohne zu Murren ging, bläst mich der Wind beinahe um (mal wieder). Eine Gruppe deutscher Wanderer (unten am Parkplatz stand ein Minibus der „xxx-Tours“ (Anm.: Name geändert), das müssen sie wohl sein) kommt mir entgegen. Johlend und laut rufend rasen sie zum „Old Man“. Ich werde beinahe zum Elch … Etwas später, als ich mich auf dem Weg zum Sanctuary auf der Suche nach einem windgeschützten Pausenplätzchen bin, sehe ich einen der Gruppe oben am Fuß des „Old Man“. Er rennt den steilen Geröllhang runter, und lässt sich von seinen Mitwanderern feiern. Ich weiß nicht, was mir lästiger ist, der Sturm, oder diese laute Gruppe. Auf der Flucht vor beiden gehe ich tiefer ins Sactuary hinein, bis ich einen ruhigen Sitzplatz gefunden habe. Kaum sitze ich, fängt es an zu schütten. Wah - ich habe es so satt!


                                                Storr von Borderli auf Flickr


                                                Storr von Borderli auf Flickr


                                                Storr von Borderli auf Flickr


                                                Storr Sanctuary von Borderli auf Flickr

                                                Frustriert schaue ich auf die Uhr, dann auf den Fahrplan, und beschließe, den nächsten Bus nach Portree zu nehmen. Runter zum Zaun, Rucksack aufsetzen, durch den Wald runter zur Straße, und nach nur wenigen Minuten kommt der Bus. Beim Überqueren der Straße höre ich ein seltsames „flop - flop - flop“. Der unter dem Schuh verlaufende Riemen der rechten Gamasche ist durchgelaufen. Prima, sonst noch was?
                                                In Portree werfe ich nur einen kurzen Blick auf das Hostel. Nee, der Anblick des heruntergekommenen Gebäudes gefällt mir nicht. Ich gehe zum Tourist Information Office und frage nach einem B&B für drei Nächte. Ein Anruf, und schon ist das geregelt. Ich bin im Moment so frustriert, dass mir die Kosten egal sind.


                                                Portree von Borderli auf Flickr

                                                Ich gehe zu der gebuchten Unterkunft, richte mich in dem bequem ausgestatteten Zimmer (Ensuite! Sogar mit Fön und Fernseher!) ein und gehe dann zum „kleinen“ Coop.
                                                Dort begegnen mir die drei Rucksackler aus dem Waiting Room in Tarbert wieder. Großes Hallo! Die drei hatten ein paar ziemlich nasse und windige Tage und Nächte, erzählen sie mir. Hm, ich glaube, ich kann ihnen helfen. Alle drei sind mit Wanderschuhen, Regenzeug und Rucksäcken ganz gut unterwegs. Ich empfehle ihnen, den Bus nach Sligachan zu nehmen, und von dort zur Camasunary Bothy zu laufen. „What is a bothy?“ Also gut, ich erkläre ihnen Sinn und Zweck und Kodex einer Bothy, und gebe ihnen den Ratschlag, Kohle o.ä. Brennmaterial mitzunehmen. Ich lasse drei hoffnungsvolle Zeitgenossen zurück, gehe zum Outdoorladen und frage, ob sie solche Riemen für Gamaschen haben. Fehlanzeige. Nachrichtlich: Dort gibt es verschiedene Brennstoffe. In meinem Zimmer improvisiere ich: Ich schneide ein Stück eines Packriemens ab, fädele ihn in die Gamasche, und umwickele ihn mehrfach mit Ducktape. Wird schon halten. Viel habe ich nicht mehr vor, und notfalls muss eben noch ein Stück Packriemen dran glauben.

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                                                • Borderli
                                                  Fuchs
                                                  • 08.02.2009
                                                  • 1737
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                  Sonntag, 15. Mai 2011 - Regen -
                                                  Ein völlig verregneter Tag. Ich gehe nur aus dem Haus, um mich mit Zeitungen einzudecken, und später am Nachmittag, um etwas zu essen.

                                                  Montag, 16. Mai 2011 - Asphaltwandern -
                                                  Noch ein Tag mit Dauerregen. Hört das denn gar nicht mehr auf?
                                                  Ich beschließe, den Teil des Skye Trail zu laufen, den ich eigentlich auslassen wollte: Von Portree nach Sligachan ist fast nur Asphaltwandern angesagt. Nun, bei diesem Wetter erscheint mir das als geeignete Alternative zum gelangweilten Nichtstun oder zum Wandern im Matsch. Einen Ausflug zu irgendwelchen Sehenswürdigkeiten ziehe ich erst gar nicht in Erwägung - mein Interesse an Museen und alten Gemäuern ist sozusagen nicht vorhanden.
                                                  Im strömenden Regen laufe ich raus aus Portree. Den bei Walkhighlands erwähnten Pfad, der das Laufen entlang der A87 vermeiden soll, finde ich nicht. Erst nach dem Abzweig auf die B883 nach Peinachorrain sehe ich, wo er wieder auf die Straße trifft. Ich laufe und laufe, außer Regen und Wind und einem gelegentlichen Auto nehme ich nichts wahr. Längst sind Schuhe und Jacke durchnässt, und das Wasser steht auf den Einlagen der Schuhe. Am Ende der Straße, in Peinachorrain, überlege ich, ob ich mir den Pfad nach Sligachan wirklich antun soll. Die Entscheidung wird mir abgenommen: Die beiden Insassen eines Autos, die hier angehalten haben, bieten mir einen Lift nach Portree an.
                                                  Gegen Abend hört es auf zu regnen, endlich.


                                                  Dienstag, 17. Mai 2011 - Sligachan -

                                                  Ein trockener Vormittag! Ich nehme einen Bus nach Sligachan und mache mich auf den Weg nach Camas Fhionnairigh. Ich habe Bedenken, dass die Bäche nach dem vielen Regen wieder Hochwasser haben, wie schon vor zwei Jahren, als ich mein Handy dort ertränkte. Wider Erwarten lassen sich alle Bäche bis auf den Allt na Measarroch auf Stepping Stones überqueren. Der Allt na Measarroch sieht aus, als würde er nur darauf warten, dass ich reinfalle. Den Gefallen tue ich ihm nicht, sondern wate durch. Gut, das wäre vielleicht nicht nötig gewesen, denke ich hinterher, aber hier bin ich irgendwie noch traumatisiert …


                                                  Sgurr nan Gillean von Borderli auf Flickr


                                                  Glen Sligachan von Borderli auf Flickr


                                                  Harta Corrie von Borderli auf Flickr


                                                  Sgurr nan Gillean von Borderli auf Flickr

                                                  Am Abzweig zum Sgurr na Strì zögere ich. Hmm. Den Rucksack abstellen und rauf mit mir? Ich gehe ein Stück auf dem Weg runter, habe aber beim Anblick der jetzt schnell aufziehenden dunklen Wolken ein ungutes Gefühl. Ich drehe um, und gehe weiter auf dem Weg nach Camas Fhionnairigh.


                                                  Bla Bheinn von Borderli auf Flickr


                                                  Sgurr nan Gillean von Borderli auf Flickr

                                                  Das war die richtige Entscheidung. Am Loch na Crèitheach ist es wieder soweit: dunkle Wolken, Sturm, starker Regen. Die Frage, ob ich im Zelt oder in der Bothy übernachte, hat sich damit auch geklärt.


                                                  Camasunary Bothy von Borderli auf Flickr

                                                  Die Bothy ist leer, und erfreulich sauber. Ich deponiere meine Sachen in einem der „Schlafräume“, packe alles Essbare in eine Tüte und hänge diese an einen Haken, und lüfte den Schlafsack. Dann mache ich eine Bestandsaufnahme: Zwei große, nasse Äste, ein großes Stück trockenes Holz, zwei Klumpen Kohle, etwas trockenes Heidekraut, und ein paar Zweige. Etwas Zeitungspapier, teils trocken, teils feucht von den Schuhen, die es bis heute morgen wohl noch getrocknet hat. Nicht viel, da hätten die „Vormieter“ ruhig mal etwas Treibholz sammeln können.
                                                  Ich ziehe die Primaloftjacke an, mache mir etwas zu Essen und eine Tasse Kaffee, und mache es mir mit dem Bothybuch in der Fensternische bequem.


                                                  Camasunary Bothy von Borderli auf Flickr


                                                  Camasunary Bothy von Borderli auf Flickr

                                                  Der Regen prasselt ans Fenster, der Kaffee dampft, und ich lese Geschichten über Midges, Stürme, Regen … Der letzte Eintrag stammt von Julia und den beiden Franzosen. Sie waren also tatsächlich hier.

                                                  Draußen im Regen tauchen zwei Gestalten auf, und kurz danach stehen zwei Wanderer im Haus, schauen sich um, halten einen Schwatz. Sie haben eine Thermoskanne Tee dabei, und trinken ihn hier (während sie mir „mein“ Wohnzimmer nasstropfen). Eine Stunde später machen sie sich wieder auf den Weg, zurück nach Elgol.

                                                  Ich beschließe, mit dem Material was da ist, ein Feuerchen zu machen. Tatsächlich, es gelingt mir, ein kleines feines Feuer im Kamin zu entzünden und zu erhalten.


                                                  Camasunary Bothy von Borderli auf Flickr

                                                  Gerade als ich einen Klumpen Kohle zum Glimmen gebracht habe, geht die Tür wieder auf. Der Typ sieht aus, als hätte man ihn durch den Fluss gezogen. Ein in England lebender Tscheche auf dem Skye Trail, wie sich herausstellt. Gesprächig ist er nicht gerade, aber beschwert sich über das zu kleine Feuer. Kurz angebunden sage ich, dass der Hausmeister das Brennholz vergessen und der Room Service heute seinen freien Tag hat. Wenn er ein größeres Feuer will, muss er eben raus, Holz holen. Er verzieht sich in seinen Schlafsack. Gut, dass er nicht gefragt hat, wann es Frühstück gibt.

                                                  Später, als das Feuer fast heruntergebrannt ist, taucht er wieder auf, geht raus, und kommt mit ein paar nassen Ästen wieder, die das Feuer löschen. Ich lasse es dennoch als Zeichen guten Willens gelten. Wir unterhalten uns noch kurz über die Strecke, die er morgen gehen will. Er will auf dem Küstenweg nach Elgol, ich will auf dem Landrovertrack nach Kilmarie.

                                                  Sturm und Regen werden immer schlimmer. Ich werde müde, und so langsam wird mir kalt. Der Tscheche - seinen Namen weiß ich immer noch nicht - scheint einer zu sein, der seinen Whisky, wenn er denn welchen dabei hat, nicht teilt. Ich kuschele mich also in meinen Schlafsack und erkläre meinen Tag für beendet.

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                                                  • Paco
                                                    Erfahren
                                                    • 06.04.2008
                                                    • 313
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                    Oh die Bilder kenn ich doch.

                                                    Erstmal ein sehr schöner Bericht!!!
                                                    Wir sind heute gerade von Skye zurück. Das Wetter war wirklich das schlimmste was wir jemals in Schottland erlebt haben.
                                                    In Camasunary Bothy haben wir hinterm Haus gelegen und uns hat es den Abspannmetallring vom Hille in eine eher ovale Form gezogen so das wir das Zelt umsetzen mussten sonst hätte es der Sturm wahrscheinlich zerlegt. Wir hatten gerade mal 2 annehmbare Tage ansonsten Regen oder Sturm, oder Regen mit Sturm, oder Sturm mit Regen. Trotternish haben wir von Quiraing bis Storr (jedenfalls fast) gemacht.
                                                    Allerdings haben wir Old Man of Storr im Nebel bei 30m Sichtweite und bei extremem Sturm und Regen verpasst, so dass wir nur noch zugesehen haben das wir von der Ridge runterkommen - egal wie.
                                                    War schon teilweise gefährlich mich hat es zwei, drei mal umgeblasen. Da hat man mit nem Rucksack auf dem Rücken keine Chance.

                                                    gruß Paco

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                                                    • Borderli
                                                      Fuchs
                                                      • 08.02.2009
                                                      • 1737
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                      Ah, ein "Leidensgenosse"! Wieso habt ihr hinter der Bothy gezeltet? Das habe ich nicht mal in Erwägung gezogen. Ich war so froh, ein Dach über dem Kopf zu haben! Dass die Bothy sauber und leer war (soll wohl beides nicht so selbstverständlich sein), war natürlich optimal.
                                                      Wenn der Sturm schon eine Hilleburg beschädigt hat, dann möchte ich nicht wissen, was er mit meinem Zelt gemacht hätte!

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                                                      • Eggi
                                                        Erfahren
                                                        • 23.07.2009
                                                        • 226
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                        Wir hätten mit unserem Laser Competition wahrscheinlich morgens gar nicht mehr einpacken brauchen, das hätte der Wind erledigt.

                                                        Wenn ich das so lese, hatte ich zeitgleich ca. 150-250 km südlich auf Jura/Islay ja noch ganz annehmbares Wetter.

                                                        Sehr schöner Bericht übrigens. Was ich nur nicht verstehen kann, dass die Leute sich mit den schweren Whiskypullen abschleppen, wenn man so die Kaminsimse der Bothies beobachtet. Bei mir kommt der Stoff auf Tour entweder in einen Platypus-Sack oder eine kleine PET-Flasche.

                                                        Sehr schöner Bericht übrigens bisher. Freut mich sehr ihn zu lesen.
                                                        Nur wo du zu Fuß warst,
                                                        bist du auch wirklich gewesen.
                                                        Johann Wolfgang von Goethe

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                                                        • Paco
                                                          Erfahren
                                                          • 06.04.2008
                                                          • 313
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                          Na ja
                                                          1. ist ein Zelt zu zweit halt schneller aufgewärmt wie so ne Bothy.
                                                          2. sind wir nicht so die Bothy-Übernachter. Wenn's irgendwie geht immer im Zelt.
                                                          3. war noch etwas Begängnis, da es noch nicht so spät war als wir angekommen sind.

                                                          außerdem ist so ne Bothy in keinster Weise mit einer Hütte in Skandinavien zu vergleichen obwohl ich zugeben muß, es war die sauberste und best erhaltendste die ich in Scotland je gesehen habe.
                                                          Übrigens geht die Delaminierung der Neo-Air bei meiner Frau auch schon los-großer Mist.

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                                                            Fuchs
                                                            • 08.02.2009
                                                            • 1737
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                            Eggi, die Bothy kann man in recht kurzer Zeit und auf einem bequemen Landrovertrack von Kilmarie aus erreichen. Laut Bothybuch werden dann schon mal sechs Flaschen Whisky für fünf Leute geschleppt und dann Party gemacht.

                                                            Ich habe meine NeoAir beim Verkäufer erst mal nur per Mail reklamiert; gestern kam die Antwort: ich soll sie zurückschicken, und sie schicken sie dann zu TAR, und vermutlich gibt es einen Ersatz.

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                                                            • Borderli
                                                              Fuchs
                                                              • 08.02.2009
                                                              • 1737
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                              Mittwoch, 18. Mai 2011 - Broadford -

                                                              Es regnet nicht mehr. Ich sammele am Strand eine ganze Kiste Zweige, ein paar große Äste, und ein Brett. Der Mitbewohner sägt noch Holz in seinem Schlafraum. Zumindest hört es sich so an. Nach dem Frühstück schreibe ich noch einen gälischen Eintrag ins Bothybuch (wer Fehler findet, darf sie gerne berichtigen), und gehe los.


                                                              Camasunary von Borderli auf Flickr

                                                              Gerade als ich beim Aufstieg zum Pass eine Pause mache, um letzte Fotos vor dem nächsten Schauer zu machen, kommt er angelaufen. Nanu, frage ich, warum hat er sich entschieden, nach Kilmarie zu gehen? Nein, nein, er ist auf dem Küstenpfad nach Elgol. Ich zeige ihm die Karte (er läuft ohne) - es dauert ein wenig, bis er es eingesehen hat. Die Breite und der Zustand des Landrovertracks überzeugen ihn letztlich davon, dass ich recht habe. Umdrehen will er nicht, also läuft er weiter.


                                                              Camasunary von Borderli auf Flickr


                                                              Bla Bheinn von Borderli auf Flickr


                                                              Camasunary von Borderli auf Flickr

                                                              Oben auf der Passhöhe erwarten mich Sturm, Hagel, und ein völlig überschwemmter Weg. Nichts Neues also. Die Schuhe sind schon wieder durchnässt. Gerade als ich auf der letzten Anhöhe vor der Elgol-Straße ankomme, fährt der Bus vorbei. Pech gehabt. Da sich das Wetter wieder etwas gebessert hat, laufe ich weiter, bis nach Broadford. Unterwegs wechsele ich zweimal die Socken.


                                                              Loch Slapin von Borderli auf Flickr


                                                              Bla Bheinn and Garbh Bheinn von Borderli auf Flickr

                                                              Im SYHA Hostel können sich Socken, Schuhe und Jacke über Nacht im Trockenraum ausruhen.
                                                              Ich buche gleich zwei Nächte im Glen Nevis Hostel vor; danach ist es ausgebucht.
                                                              Heute habe ich einen Vierbett-Schlafsaal für mich alleine. So gegen halb zwölf, ich schlafe schon richtig fest: Feueralarm. Es dauert ein paar Sekunden, bis ich das Geräusch zuordnen kann. Es stellt sich heraus, dass ein paar der Mädels, die im dritten Stock untergebracht sind, durch Dauerduschen und Wasserdampf den Alarm ausgelöst haben. Der Rest der Nacht ist zum Glück ruhig.

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                                                              • Eggi
                                                                Erfahren
                                                                • 23.07.2009
                                                                • 226
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                Das geht mit 5 Leuten, ist zwar hart, aber das geht. Nur würde ich nicht so viel "Glas" mit mir herumschleppen und würde morgens schwer aus den Federn kommen und wahrscheinlich ein wandertechnisches Wrack sein.
                                                                Nur wo du zu Fuß warst,
                                                                bist du auch wirklich gewesen.
                                                                Johann Wolfgang von Goethe

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                                                                  Fuchs
                                                                  • 08.02.2009
                                                                  • 1737
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                  Ich glaube auch nicht, dass es dieser speziellen Sorte von Bothy-Besuchern ums Wandern geht...

                                                                  Kommentar


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                                                                    Erfahren
                                                                    • 06.04.2008
                                                                    • 313
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                    Übrigens Borderli, sehr schöne Bilder unsere müssen wir erst mal sichten und bearbeiten.
                                                                    Wobei an manchen Tagen an Fotografieren nicht zu denken war.
                                                                    Als besonderes Highlight hatte ich noch eine schöne Erkältung, nach dem ich im Glen Sligachen beim Versuch etwas tieferes Waser zu umgehen in ein ca. Hüfthohes Wasserloch (Wie schlau war das denn?) natürlich komplett mit Rucksack abgetaucht bin.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 08.02.2009
                                                                      • 1737
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                      Das hat das Glen Sligachan so an sich. Bei meiner ersten Wanderung dort, vor zwei Jahren, am letzten Tag einer lange andauernden Schlechtwetterperiode und bei entsprechend viel Wasser in den Bächen, habe ich ein unfreiwilliges Teilbad in einem dieser Bäche genommen. Auch mit Rucksack, Fototasche, und allem drum und dran. Alles war wasserdicht verpackt, nur das Handy nicht. Das hat es nicht überlebt.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Erfahren
                                                                        • 23.07.2009
                                                                        • 226
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                        Stimmt auch bei der Menge, Borderli.

                                                                        Paco, gibt es denn von dir auch einen Bericht?
                                                                        Nur wo du zu Fuß warst,
                                                                        bist du auch wirklich gewesen.
                                                                        Johann Wolfgang von Goethe

                                                                        Kommentar


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                                                                          Erfahren
                                                                          • 06.04.2008
                                                                          • 313
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                          Hallo Eggi,
                                                                          na mal sehen, tu mich da immer ein bisschen schwer bzw. bin zu faul!

                                                                          Kommentar


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                                                                            Erfahren
                                                                            • 06.04.2008
                                                                            • 313
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                            Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
                                                                            Das hat das Glen Sligachan so an sich. Bei meiner ersten Wanderung dort, vor zwei Jahren, am letzten Tag einer lange andauernden Schlechtwetterperiode und bei entsprechend viel Wasser in den Bächen, habe ich ein unfreiwilliges Teilbad in einem dieser Bäche genommen. Auch mit Rucksack, Fototasche, und allem drum und dran. Alles war wasserdicht verpackt, nur das Handy nicht. Das hat es nicht überlebt.
                                                                            Alles wasserdicht verpackt ist schon klar. Aber der scheiß Rucksack nicht und der wiegt hinterher gefühlte 5-6 Kilo.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 08.02.2009
                                                                              • 1737
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                              Donnerstag, 19. Mai 2011 - Boreraig und Suisnish -

                                                                              Ich lasse den Rucksack im Hostel und laufe von Broadford nach Boreraig. Bis auf zwei kurze Schauer ist es trocken, manchmal sonnig, und windig. Auf dem Weg nach Suisnish regnet es, und der Wind pustet mich mal wieder fast vom Weg. Bis zur Straße nach Kilbride regnet es dann durchgehend. Ich finde aber wieder jemanden, der mich bis Broadford im Auto mitnimmt.


                                                                              Sheep von Borderli auf Flickr


                                                                              Beinn na Caillich von Borderli auf Flickr


                                                                              Strath Suardal von Borderli auf Flickr


                                                                              Strath Suardal Quarry von Borderli auf Flickr


                                                                              Path to Boreraig von Borderli auf Flickr


                                                                              Boreraig von Borderli auf Flickr


                                                                              Boreraig von Borderli auf Flickr


                                                                              Boreraig von Borderli auf Flickr

                                                                              Die Zeit bis zur Abfahrt nach Fort William verbringe ich im Hostel. Eine der Wardens nimmt mich in Empfang - ich kann gerne meine Sachen im Drying Room unterbringen, und wenn ich mir in der Küche einen Tee machen will, bitte, kein Problem.
                                                                              Später gehe ich zur Haltestelle und fahre mit dem Citylink-Bus nach Fort William. Ich komme also zwei Tage früher als geplant in Fort William an. Das Citylink-Ticket gilt zwar erst für den Samstag, aber der Busfahrer nimmt das locker. Der Bus ist sowieso nur halb voll, und bezahlt ist es auch, also nimmt er mich mit.

                                                                              Als ich so durchs Glen Nevis in Richtung Hostel laufe (wie oft bin ich diesen Weg wohl schon gelaufen?), fehlt etwas. Ich werde misstrauisch. Habe ich irgendetwas vergessen? Fototasche, Stöcke, Rucksack - alles ist noch da. Dann geht mir ein Licht auf: Der Wind fehlt. Die Regenhülle flattert nicht, kein Rauschen in den Ohren, das ist es.
                                                                              Ich buche mich im Hostel ein, und wundere mich mal wieder, wie viele Leute dieses von außen so unscheinbare Gebäude aufnehmen kann.

                                                                              Kommentar


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                                                                                • 08.02.2009
                                                                                • 1737
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                Freitag, 20. Mai bis Montag, 23. Mai 2011 - Fort William -

                                                                                Zwei Übernachtungen habe ich im Hostel vorgebucht, danach muss ich mir was einfallen lassen. Das Hostel ist belegt, und auf eventuelle Absagen will ich mich nicht verlassen. Campsite? Dort hat bisher jede Tour geendet. Ich laufe auf dem Weg in die Stadt einfach mal durch. Nein, das geht gar nicht. Selbst dort sind die Wiesen völlig eingesumpft.
                                                                                Ich mache mich auf der Suche nach einem B&B. Die Mitarbeiter der Tourist Information sind zwar hilfsbereit und nett, aber sie können mir kein freies Einzelzimmer vermitteln. Es sei denn, ich will ein Doppelzimmer mit Zuschlag. Nein danke, das würde meinem Konto den Rest geben. Ich gehe also selbst auf die Suche. Nach Auskunft der Tourist Information sind nur etwa die Hälfte aller Unterkünfte in Fort William bei ihnen registriert; die Chancen stehen gar nicht so schlecht.
                                                                                Beim dritten Versuch werde ich fündig. Bei „Beinn Ard“, weit oberhalb der High Street (Hillwalking mal anders), mit Blick auf den Loch Linnhe, hängt nicht nur ein „Vacancies“ - Schild draußen, sondern auch „Single Rooms available“. Die Besitzerin - eine Asiatin, deren Englischkenntnisse eher fragmentarisch sind - öffnet. Ja, beide Single Rooms sind frei, ich bin der einzige Gast, ob £28 in Ordnung sind. Und, ja, ich kann kommen, wann ich will. Sie trägt mich in ein Gästebuch ein, will aber keine Anzahlung. Ich suche mir das Zimmer mit der besseren Aussicht aus, und verabschiede mich bis Samstag. Das Bett im Hostel kostet £18,50; hier habe ich für knapp einen Zehner mehr ein schönes Zimmer für mich alleine, Frühstück - was will ich mehr? Ich nehme mir auf alle Fälle eine Visitenkarte mit, für den nächsten Besuch.

                                                                                Den Rest der Zeit hänge ich mehr oder weniger herum, und mache nur ein paar kleine Spaziergänge. Es regnet stundenlang, und ab Montag stürmt es auch noch.

                                                                                Ich laufe entlang der Forest Road im Glen Nevis bis zum Lower Falls Car Park (der Bus fährt erst wieder ab dem 31. Mai), und weiter bis zum Steall Wasserfall. Wow, nach dem Dauerregen macht der ordentlich was her. Dumm nur, dass besagter Dauerregen immer noch andauert, da bleibt die Kamera im Rucksack. Für den Rückweg finde ich wieder eine Mitfahrgelegenheit.


                                                                                River Nevis, Lower Falls von Borderli auf Flickr


                                                                                River Nevis von Borderli auf Flickr

                                                                                An diesem Wochenende findet in Fort William ein Oldtimer-Treffen statt. Etliche Ford T-Model fahren das Glen Nevis rauf und runter. Einer schaffte es nicht: Er parkte zwischen den beiden Parkplätzen, auf einem unübersichtlichen Abschnitt der Straße, mit den Vorderrädern auf der Straße und dem Heck über dem Abgrund. Beim Versuch, einem entgegen kommenden Fahrzeug Platz zu machen, ist er gerutscht, erzählt der Fahrer. Personenschaden gab es keinen, und Hilfe sei schon unterwegs.
                                                                                Auf dem Rückweg halte ich erst ab dem Lower Falls Car Park den Daumen raus, besser ist das…

                                                                                Am nächsten Tag mache ich einen Spaziergang auf den Cow Hill und lasse mir dort den Wind um die Ohren wehen. Selbst dieser kurze Spaziergang ist ohne zwei ordentliche Schauer nicht machbar. Auf dem Rückweg nehme ich einen Fußweg, der mich von der Lundavra Road runter auf die A82, in die Nähe des Yacht-Clubs bringt. Der Weg führt an einem kleinen, windgeschützen (!) Bach entlang.


                                                                                Fort William, from Cow Hill von Borderli auf Flickr


                                                                                Loch Linnhe von Borderli auf Flickr


                                                                                Ben Nevis von Borderli auf Flickr


                                                                                Burn, Upper Auchintore von Borderli auf Flickr

                                                                                Am Montag laufe ich morgens auf dem Great Glen Way ein Stück aus Fort William hinaus. Auch hier ist alles überschwemmt. Bäume und Blumen stehen im Wasser, und um über eine Brücke zu gehen, muss ich erst einmal knöcheltief durch das Wasser.


                                                                                Great Glen Way, nr. Inverlochy von Borderli auf Flickr


                                                                                Great Glen Way, nr. Inverlochy von Borderli auf Flickr


                                                                                Footbridge, Great Glen Way, nr. Inverlochy von Borderli auf Flickr

                                                                                Nach einem durch und durch verregneten Sonntag kommt am Nachmittag noch ein heftiger Sturm dazu, mit Windgeschwindigkeiten bis zum 100 mph. Auf der Highstreet wird man beinahe umgeweht, und später ist Fort William für eine Stunde ohne Strom. Umgestürzte Bäume blockieren die Straßen, u.a. die A82 bei Glencoe.

                                                                                Mehr Sorgen bereitet mir allerdings die Aschewolke. Ja, es ist mal wieder soweit. Letzten Mai hätte die Aschewolke beinahe meinen Hinflug verhindert. Wird jetzt ein anderer isländischer Vulkan meinen Rückflug verhindern?


                                                                                Schluss mit Hindernissen

                                                                                Er wird. Im Bus zwischen Glasgow und Edinburgh erreicht mich eine SMS von Lufthansa. Mein Flug ist annulliert, und weitere Informationen erhalte ich unter einer Servicenummer. Na toll. In Edinburgh angekommen, können wir den Busbahnhof nicht anfahren, er ist geschlossen. Am St. Andrew’s Square steige ich aus, suche mir ein sonniges Plätzchen im Park, krame mein Schreibzeug aus dem Rucksack, und rufe Lufthansa an.
                                                                                Erstaunlich schnell bin ich mit einer hilfsbereiten Mitarbeiterin verbunden, die mich auf einen Flug am nächsten Nachmittag umbucht. Allerdings ist nur noch ein Platz in der Business Klasse frei. Sie erklärt mir, dass ich die durch die Annullierung entstandenen Kosten bei Lufthansa einreichen soll. Gut, der erste Schritt ist geschafft. Ich hoffe, dass dieser Flug nicht auch noch annulliert wird.
                                                                                Dann mache ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Auf ein Bett im Hostel habe ich keine Lust. Ich frage bei kleinen Hotels in der Nähe des Busbahnhofs nach einem Einzelzimmer. Das erste hat keins, das zweite auch nicht, kennt aber ein B&B, das Einzelzimmer hat und ruft gleich dort an. Gut, auch das ist geregelt.
                                                                                Ich stelle meinen Rucksack in meinem Zimmer ab und gehe in die Stadt. Ich bummele umher, genieße das gute Wetter (hätte ich das nicht früher haben können?), nehme an einer Stadtrundfahrt teil, trinke einen Kaffee, und versuche, aus der Situation das Beste zu machen.


                                                                                Grassmarket, Edinburgh von Borderli auf Flickr


                                                                                Edinburgh, Castle von Borderli auf Flickr


                                                                                Kann der Kontrast größer sein?
                                                                                Hier Edinburgh, mitten im Trubel auf der Royal Mile, aus dem Bus fotografiert:

                                                                                Old Town, Edinburgh von Borderli auf Flickr

                                                                                Und hier ein Bild aus Harris:

                                                                                Gleann Uladail von Borderli auf Flickr

                                                                                Ich glaube, ich muss nicht sagen, wo ich mich wohler gefühlt habe...

                                                                                Am Mittwoch schalte ich gleich morgens den Fernseher an und lasse mich auf den neuesten Stand bringen. Der Flughafen Edinburgh ist wieder offen, die Aschewolke hat sich verzogen - nach Osten, nach Deutschland. Umpf. Muss ich noch eine Nacht hier verbringen? Oder gar eine Odyssee mit Bus, Zug, Fähre oder was auch immer auf mich nehmen? Ein Anruf bei Lufthansa ergibt, dass derzeit die Flughäfen in Hamburg und Bremen dicht sind. Mein Flug nach Frankfurt sei noch planmäßig. Ich soll nachmittags noch mal anrufen.
                                                                                Als ich am Nachmittag am Flughafen ankomme, ist anscheinend alles in Ordnung. Am Automaten erhalte ich meine Boarding Card. Reihe 3, vorne bei den Krawattenträgern. Na, das wird ein Spaß! Damit kann ich zum Priority Check in; statt mich am Ende der Schlange einzureihen, marschiere ich direkt durch.
                                                                                Man muss sich das Bild mal vorstellen: In nicht gerade sauberen Wanderschuhen, Trekkinghosen, T-shirt und einer geflickten, zerknitterten Paramojacke, meinen eingepackten Rucksack mit dem Fuß vor mir her schiebend, gehe ich auf den Priority Schalter zu. Die Mitarbeiterin macht sofort abwehrende Gesten und versucht, mich ans Ende der Schlange am Schalter nebenan zu schicken. Ich genieße diesen Moment und präsentiere ich meine Boarding Card. Sofort lächelt sie mich freundlich an, macht den üblichen Klebezettel auf das Rucksackpaket, dazu einen Priority-Aufkleber, und schickt mich zum Sperrgepäckschalter. Letzteres verstehe ich zwar nicht, aber auch gut. Ich gehe durch die Sicherheitskontrolle ohne die Schuhe ausziehen zu müssen (ist auch besser so, ehrlich) und warte am Gate darauf, dass es losgeht.

                                                                                Dann sitze ich im Flugzeug, und wenig später genieße ich zwei Spargelgerichte, Lachs, Erdbeeren mit Sahne, jede Menge Kaffee … Und dann bin ich auch schon in Frankfurt, und der Urlaub ist wirklich vorüber. Mr Borderli holt mich ab. Mitten in der Nacht falle ich in mein Bett, und stehe morgens ganz früh auf: Hunde rauslassen, dem Chef eine Mail schicken „Ich brauche noch zwei Tage Urlaub, komme am Montag wieder“, Hunde wieder reinlassen, und wieder ins Bett.

                                                                                Fazit: Ich komme wieder. Harris steht für einen der beiden Familienurlaube im nächsten Jahr auf dem Programm, und Skye hat sowieso einen Dauerplatz auf meiner Liste. Nachdem ich bei meinen letzten Touren so viel Glück mit dem Wetter hatte, hat es mich dieses Mal so richtig erwischt. Vom ersten Tag an musste ich von meinen Plänen abweichen, nichts lief so wie gedacht, meinem Konto geht es ganz schlecht, aber ich hatte trotzdem eine gute Zeit.

                                                                                Und nun heißt es lange, lange warten, bis wieder ein Trekkingurlaub machbar ist. Nächstes Jahr ist zweimal "Familienurlaub" in Schottland angesagt, da bleiben nicht genug Urlaubstage übrig, um einen erholsamen Trekkingurlaub in Schottland dranzuhängen.
                                                                                Aber: So bleibt mir viel Zeit zum Planen. Und Vorfreude ist ja auch schön!

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 10.06.2007
                                                                                  • 1086
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                  Sehr schöner Bericht und tolle Fotos. Vielen Dank!

                                                                                  Kann man mal sehen, wie kleinräumig das Wetter in Schottland ist: Wir waren nur einige Kilometer weiter nördlich zwischen Kinlochewe und Ullapool, wo es am 16. zwar auch regnerisch war, aber an den Tagen danach nur mal "Schauer" runter kamen. (So, wie bei Dir anscheinend ab dem 18.)
                                                                                  Trotzdem war es auch für mich die feuchteste Maiwoche in Schottland, die ich bisher erlebt habe. Ich hatte in den letzten Jahren aber auch immer unverschämtes Glück.

                                                                                  Wind war allerdings auch bei uns reichlich. Mitten in der Pampa in einem Glen GEGEN den Sturm Fahrrad zu fahren, saugt einem die Kalorien im Sekundentakt aus den Muskeln
                                                                                  Iserlohner Impressionen - Blog zu Landschaften, MTB- und Wandertouren im Sauerland

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Erfahren
                                                                                    • 23.07.2009
                                                                                    • 226
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                    Danke für den tollen Bericht.
                                                                                    Nur wo du zu Fuß warst,
                                                                                    bist du auch wirklich gewesen.
                                                                                    Johann Wolfgang von Goethe

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Dauerbesucher
                                                                                      • 05.06.2007
                                                                                      • 740
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                      hui, den Bericht habe ich spät entdeckt!

                                                                                      Genial wie jeder deiner Berichte Borderli! Harris... Da hatte ich bisher immer schiss wegen dem Wetter (und anscheinend Recht). Umso schöner dann von anderen einen Bericht zu lesen!

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Fuchs
                                                                                        • 08.02.2009
                                                                                        • 1737
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                        Angeblich kann Harris auch gutes Wetter - hat jedenfalls meine B&B-Besitzerin behauptet. Im Sommer sei es manchmal sogar so gut, dass die Leute im Meer baden gehen.
                                                                                        Ich werde das Wetter nächstes Jahr im Rahmen eines Familienurlaubs nochmal testen. Die eine oder andere Wanderung macht ohne Sturm und Regentropfen quer bestimmt mehr Spaß. Und wenn ich dann wieder eine Woche Sturm und Regen erlebe, streiche ich die Insel von meiner Landkarte.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Erfahren
                                                                                          • 22.05.2009
                                                                                          • 306
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                          Hej!


                                                                                          Ein wirklich toller Bericht und die Photos sind ebenfalls toll!
                                                                                          Ein Hoch auf Deine Gelassenheit - ich wäre glaube ich irgendwann leise durchgedreht ..

                                                                                          Von mir !


                                                                                          Charlotte
                                                                                          Hike My Hike, Damn it!
                                                                                          Meine Reiseberichte

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Fuchs
                                                                                            • 08.02.2009
                                                                                            • 1737
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                            Naja, meine Gelassenheit wurde in diesem Urlaub wirklich auf die Probe gestellt. Nur gut, dass die Berge keine Ohren haben und dass so wenige Wanderer unterwegs waren, da konnte ich einfach drauflos schimpfen, wenn mir mal danach war...
                                                                                            Ansonsten half mir die Einstellung: Am Wetter kann ich nichts ändern, also nehme ich es so wie es ist und versuche was daraus zu machen. Es war ein Urlaub, den ich lange nicht vergessen werde!

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Erfahren
                                                                                              • 05.11.2010
                                                                                              • 154
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                              Huaa....
                                                                                              Bin ich (und die ganze Familie ) froh
                                                                                              dass unser Wetter Ende April Anfang Mai
                                                                                              so Klasse war, gar nicht auszudenken was
                                                                                              dein Wetter mit unserer Reise angerichtet
                                                                                              hätte...puhh
                                                                                              trotzdem, schön zu lesen und zu schauen
                                                                                              Gruß
                                                                                              Der Kopf ist immer woanders...

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Fuchs
                                                                                                • 08.02.2009
                                                                                                • 1737
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                Als es Anfang Mai immer noch so trocken in den Highlands war, machte ich mir Gedanken darüber, wieviel Wasser ich mitschleppen muss. Normalerweise ist das ja wirklich kein Problem, aber bei ausgetrockneten Bächen ...
                                                                                                Diese Gedanken hätte ich mir wirklich sparen können. Nach einer Woche war da ein Überangebot an frischem Wasser.

                                                                                                Ein Kollege war Ende April zum ersten Mal in Schottland. Er meinte "Was haben die Leute nur immer mit dem schlechten Wetter in Schottland? Das ist doch toll!" Mal gut, dass er nicht zwei Wochen später geflogen ist...

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Fuchs
                                                                                                  • 26.08.2006
                                                                                                  • 1052
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                  Zitat von Fax Beitrag anzeigen
                                                                                                  ok, die zweite NeoAir die ploppt... vielleicht liegts an Schottland? Das ploppen sind die sich lösenden Klebeverbindungen. Der Kleber scheint also mit hoher Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit Kälte nicht klarzukommen.
                                                                                                  Das liegt nicht am Wetter, sondern einzig und allein an der (mittlerweile) schrottigen Verarbeitung von Therm-A-Rest. Es sind ja von denen prinzipiell alle Matten, egal welcher Bauart, betroffen.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Fuchs
                                                                                                    • 08.02.2009
                                                                                                    • 1737
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                    Heute bekam ich meine neue NeoAir. Die "geploppte" wurde anstandslos ausgetauscht. Mal sehen, wie lange die neue hält!

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Fuchs
                                                                                                      • 08.02.2009
                                                                                                      • 1737
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                      ... und die Schuhe mit eingebautem Schwimmbad soll ich auch zurückschicken; der Hersteller entscheidet dann, ob sie ersetzt werden.
                                                                                                      Jetzt muss sich nur noch Lufthansa melden, dann habe ich den Meckermarathon hinter mir. Obwohl - ich glaube, ich melde mich mal bei denen.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Erfahren
                                                                                                        • 03.09.2009
                                                                                                        • 269
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                        OT:
                                                                                                        müsste ich meine Schuhe einschicken, würde ich als Terrorist verurteilt (Giftgas).


                                                                                                        Aber schön, daß Du eine neue Matte bekommen hast! Hätte ich bloß nichts gesagt, meine hat nun ein Loch. Auf der Oberseite! Auf Tour noch alles in Ordnung, eine Woche später zu Hause dann Luftverlust.

                                                                                                        Aber vielleicht lieber zu Hause defekt, als auf Tour, trotzdem ärgerlich.
                                                                                                        Mein blog : http://hikinglight.wordpress.com/

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Freak

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                                                                                                          • 15.02.2011
                                                                                                          • 13729
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                          Zitat von Fax Beitrag anzeigen
                                                                                                          OT: Aber vielleicht lieber zu Hause defekt, als auf Tour, trotzdem ärgerlich.
                                                                                                          OT: Definitiv, meine hatte auch so ein in 3h leer Loch auf Tour - zum Einschlafen hat es ja immer noch gereicht, war auch (Früh-)Sommer, nur der Rücken am Morgen war dann doch etwas am Jammern ...

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            • 03.09.2009
                                                                                                            • 269
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                            Zitat von LihofDirk Beitrag anzeigen
                                                                                                            OT: Definitiv, meine hatte auch so ein in 3h leer Loch auf Tour - zum Einschlafen hat es ja immer noch gereicht, war auch (Früh-)Sommer, nur der Rücken am Morgen war dann doch etwas am Jammern ...
                                                                                                            OT:
                                                                                                            Dürfte ich mir mit meinem Rücken nicht erlauben.... Was nutzt du nun für eine Matte? Bin auf der Suche nach Ersatz....
                                                                                                            Mein blog : http://hikinglight.wordpress.com/

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              • 519
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                              OT: Meine Air ist auch gerade bei der Garantieklärung, sie hat zwar nur "plopp" gemacht, aber nach ca. 20 Tagen Benutzung trotzdem mehr als ärgerlich und nicht unbedingt vertrauenserweckend.
                                                                                                              Ich glaube, wenn ich ich Sie ersetzt bekomme, werde ich die Air verkaufen und es mit der neuen Neo Air All Season probieren, da bei ihr der Außenstoff etwas robuster sein soll.
                                                                                                              Die Neo Air ist bei mir die erste Matte, bei der ich am nächsten Tag keinen Kran zum aufstehen brauche.
                                                                                                              mfg Stompy

                                                                                                              "Der Weg ist das Ziel!"
                                                                                                              Hauptsache man ist Unterwegs... egal wie...

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Freak

                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                • 15.02.2011
                                                                                                                • 13729
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                                Zitat von Fax Beitrag anzeigen
                                                                                                                Dürfte ich mir mit meinem Rücken nicht erlauben.... Was nutzt du nun für eine Matte? Bin auf der Suche nach Ersatz....
                                                                                                                [/OT]
                                                                                                                OT: Nach dem TAR, Metzler, ... immer wieder kaputt geangen sind habe ich jetzt die billigste Meru als Auslaufmodell bei G...r in FFM für 20€ geschossen. Hat schon 5 Nächte gehalten.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                  • 03.09.2009
                                                                                                                  • 269
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                                  OT:
                                                                                                                  Jungs, ihr macht mir keinen Mut..... Ich mochte meine NeoAir bis zu dem Loch. Es gibt leider nicht viele Alternativen zu 272g....
                                                                                                                  Synmat UL, POE oder ne prolite stehen im Raum. die prolite scheint mir das durabelste zu sein. schwerer wirds sowieso! Oder halt wieder ne NeoAir, gab ja grad Urlaubsgeld....
                                                                                                                  Mein blog : http://hikinglight.wordpress.com/

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                    • 08.02.2009
                                                                                                                    • 1737
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                                    Neuigkeiten im Reklamationsmarathon:
                                                                                                                    Ich bekomme ein Paar nagelneue Invo8's! Der Verkäufer hat mich gerade benachrichtigt; er brauchte nur noch die Adresse, und dann schickt er die neuen Schuhe auf die Reise.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                      • 08.02.2009
                                                                                                                      • 1737
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                                      Damit hier nicht der Eindruck entsteht, dass es in Schottland ständig stürmt und regnet, verweise ich an dieser Stelle auf Cattlechaser's Reisebericht über Schönwettertrekking in Schottland.

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                        • 1115
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                                        Toller Bericht und sehr schöne Bilder - danke!

                                                                                                                        Grüsse,
                                                                                                                        Peter
                                                                                                                        "A man who is a man goes on till he can do no more and then goes twice as far."

                                                                                                                        Norwegian saying

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                                          • 21.03.2003
                                                                                                                          • 9352
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                                          Sehr schöner Reisebericht

                                                                                                                          Da ich auch gerade frisch von der Isle of Skye komme möchte ich gerne ein paar Impressionen hinzufügen. Sind ein paar Tage auf dem Skye Trail unterwegs gewesen. Echt ganz nett. Auf der Trotternish Ridge hatten wir echt Glück mit dem Wetter. Und so manches sieht dann bei Sonnenschein doch ganz anders aus ...

                                                                                                                          Bilder am Besten bei Flickr in Vollbild anschauen, verkleinert sehen die hier leider etwas überschärft aus.



                                                                                                                          Isle of Skye (10) von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          Isle of Skye (4) von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          Isle of Skye (3) von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          Trotternish Ridge (12) von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          Trotternish Ridge (11) von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          Trotternish Ridge (7) von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          Trotternish Ridge (6) von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          Trotternish Ridge (5) von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          Trotternish Ridge (2) von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          Old Man of Storr von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          Isle of Skye von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          DSC_0724 von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          DSC_0722 von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          DSC_0679 von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          DSC_0670 von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          DSC_0637 von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          DSC_0625 von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          DSC_0598 von jan bo auf Flickr


                                                                                                                          Beste Grüße,
                                                                                                                          Nam

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                            • 08.02.2009
                                                                                                                            • 1737
                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                                            Jetzt weiß ich, warum ich mich nochmal auf die Trotternish Ridge begeben muss, wenn mein Knie irgendwann wieder einsatzfähig ist! Danke für die Fotos!
                                                                                                                            Wo hast du dort gezeltet?

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                                                              • 21.03.2003
                                                                                                                              • 9352
                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                              #63
                                                                                                                              AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                                              Wo hast du dort gezeltet?
                                                                                                                              Einmal in sehr exponierter Lage nahe des Parkplatzes auf dem Weg nach Staffin und aufgrund eines Wetterumschwungs nochmal mittdrin nahe des Flasvein.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                • 08.02.2009
                                                                                                                                • 1737
                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                #64
                                                                                                                                AW: [UK] A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011

                                                                                                                                Ich muss hier mal Staub wischen. ***hust***

                                                                                                                                Denn: Ich werde einen Teil der geplanten Tour im Sommer nochmal versuchen. Zumindest den Harris-Teil, über den Rest habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Geht ja mal gar nicht, so eine abgebrochene, umgeplante Tour... Dieses Mal wird das leichte Zelt daheim gelassen und der "Sturmbunker" mitgenommen, damit zumindest der Wind kein Problem mehr sein wird.

                                                                                                                                Schon irre. Der erste Schottlandurlaub 2014 ist noch mehr als zwei Monate hin, und schon kauft sie sich ein Ticket für den nächsten.

                                                                                                                                Kommentar