• Cordio
    Erfahren
    • 09.11.2023
    • 153
    • Privat


    [SE] Utvandrerleden oder Der Michel von Emmaboda, Mai 2024

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 56.6308065
    Längengrad 15.5411339
    Vorbereitung:

    Nachdem ich letztes Jahr auf dem GR 34 wieder entdeckt hatte, wieviel Spaß ich an Mehrtageswanderungen mit Zelt und Co habe, wollte ich dies nun fortsetzen und in Vorbereitung weiterer Touren das ganze ein wenig steigern in Richtung „autark unterwegs sein“. Motiviert durch die vielen Erzählungen von Schulfreunden und die vielen spannenden ods Berichte zu Skandinavien und last not least durch die Tatsache, dass der Weg nach Schweden von Hamburg aus halt doch recht kurz ist, sollte der diesjährige Trip also nach Schweden gehen. Tatsächlich hat es mich bislang immer in den Süden - nach Spanien, Italien, Frankreich – gezogen. Einmal drei Tage Dänemark...darauf beschränkten sich meine Erfahrungen mit dem - in meinen Vorstellungen - kalten Norden.

    Als leichten Einstieg in die „nördlicheren“ Gefilde hatte ich mir den Utvandrerleden in Smaland ausgesucht. Das erste mal seit vielen Jahren wieder einmal eine Tour ganz autark laufen, eine gute Woche komplett alleine, da wollte ich nicht gleich in die absolute Abgeschiedenheit gehen sondern irgendwo sein, wo die Umgebung erstens nicht ganz so rauh ist und zweitens ggf. eine Ausstiegsmöglichkeit nicht zu fern ist. Man weiß ja nie, und ich wollte mich ein wenig langsam rantasten. Auch wenn ich ziemlich sicher war, dass alles glatt gehen würde und ich (immer noch) Freude an dieser Form des Reisens haben werde.

    Der Utvandrarleden hat sich auch angeboten, weil er von Hamburg aus ideal mit dem Zug zu erreichen ist und der Süden Schwedens mir in nicht ganz unwirtlichen klimatischen Bedingungen die Möglichkeit bietet, meine seit letztem Herbst in einigen Punkten optimierte Ausrüstung und Herangehensweise zu testen.

    Also auf zum Kartenhaus Dr. Götze hier in HH und erst mal eine Landkarte für die Planung besorgt.
    Hier bot sich die Cykelkartan 5 an, die Kronberg und Blekinge zu einem großen Teil abdeckt und mit dem Maßstab 1:100000 für mein Vorhaben und die lokale Topographie sehr gut geeignet schien.



    In Kombination mit einem gpx Track, der auf Naturkartan zur Verfügung steht und den ich nach mapy.cz importiere steht mir also gutes Kartenmaterial zur Verfügung.

    Das ganze sollte keine sportliche Leistungsschau werden, sondern eher unter dem Motto einwöchiges Genusswandern stehen. Also hab ich die Tour grob in Abschnitte von 15 – 20 KM eingeteilt und dann noch einen Reservetag mit eingerechnet, der, wenn er nicht in Anspruch genommen werden muss, zwei Abschnitte noch etwas einkürzen wird. Aber es kann ja immer mal sein, dass irgendwelche Umstände mich zu einem Tag Pause zwingen, und sei es nur fieser Dauerregen. Grundsätzlich war die Planung so angelegt, dass ich die Tagesetappen jeweils an einem See beende. So sollte der Wasservorrat sichergestellt sein. Sollte....


    Mit viel Freude hab ich die Karten studiert, mit Google Earth und mapy.cz die Satellitenansichten erkundet, um einen besseren Einblick in die örtlichen landschaftlichen Gegebenheiten zu bekommen. Und so hatte ich letzendlich verschiedene mögliche Alternativen für schöne Schlafplätzchen gefunden und ein paar nette Fotos der südschwedischen Landschaft betrachtet. Und die Vorfreude auf ein paar Nächte im Wald im Zelt wuchs stetig und gewaltig an. Dass der Wald in Schweden sich von dem Wald, an den ich mich im deutschen Norden gewöhnt hatte, deutlich unterscheidet, auch wenn er von oben gleich aussieht, dass etwas, was wie eine Wiese am Seeufer ausschaut, sich als was ganz anderes entpuppt, all das sollte mir bald wieder sehr bewusst werden.....

    Wesentliche Ausrüstung:
    Deuter AirContact 55 + 10
    Zelt: Wechsel Bella
    ThermARest ProLite 4 Large
    Western Mountaineering TerraLite
    Schuhe: Scarpa Mescalito
    Trangia Spiritus Kocher
    Solarpanel Sunny Leaf Mini

    Essen:

    Frühstück:
    Alnatura Basis Müsli im Wechsel mit Schokomüsli / Früchtemüsli gemischt, pro Portion ca. 160 Gramm

    Mittagessen:
    Fruchtriegel 40g / 30g (pro Tag insg. 2), 2x Trek´nEat Grießbrei mit Früchten

    Abendessen:
    1x Grillwürstchen, frische Paprika, Brötchen
    1x Kartoffelbrei mit Trockengemüse
    3x CousCous, mit Trockengemüse, unterschiedlich gewürzt, 2x mit getrockneten Tomaten, 1x orientalisch gewürzt, u.a. mit Ras Al Hanout und Cranberry-Rosinen Mix + getrocknete Aprikosen, je Portion ca 200g
    1x Instant Kimchi Nudeln
    2x Trek´nEat (1x Boeuf Stroganoff, 1x Jägertopf)

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240511_110554.jpg Ansichten: 0 Größe: 501,6 KB ID: 3297922



    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Cordio; 24.03.2025, 09:55.
    Let it go, let it out
    Let it all unravel.
    Let it free and it can be
    A path on which to travel. (Michael Leunig)

  • Cordio
    Erfahren
    • 09.11.2023
    • 153
    • Privat


    #2
    Tag 1, Anreise und erste Schritte (16.05.24), Emmaboda → Nordende See Löften

    Bei strahlendem Sonnenschein bestieg ich in Hamburg den Eurocity, der mich nach Kopenhagen bringen sollte, von dort aus sollte es dann über Malmö mit einer Schleife über Växjö nach Emmaboda gehen. In 8 ½ h von Hamburg mit einem Mal Umsteigen in's südschwedische Hinterland, das fand ich schon ziemlich sensationell. Um halb sechs am späten Nachmittag sollte ich in Emmaboda ankommen; das sollte komfortabel reichen, um am Abend noch 10 – 12 Kilometer zu laufen und einen Platz für die erste Nacht in Schweden am See zu finden. Da wir aber über eine halbe Stunde in einem Städtchen vor Kopenhagen standen und die 45 Minuten Umsteigezeit dahinschmolzen, kam ich erst etwas mehr als eine Stunde verspätet um kurz nach halb sieben bei herrlicher Frühanbendsonne am Zielort an. Okay, dachte ich, dann muss ich mich jetzt ein wenig sputen. Schließlich hatte ich bislang keinerlei Erfahrung, wie sich die Dämmerung in Schweden gestaltet, wie schnell es dunkel wird etc.. Und den ersten Schlafplatz wollte ich ganz gerne im Hellen finden.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240516_183951.jpg
Ansichten: 506
Größe: 733,9 KB
ID: 3297937Ankunft bei strahlendem Sonnenschei, ca. 18.45h

    Von Emmaboda aus sind es (wenn man den Utvandrarleden entgegen dem Uhrzeigersinn läuft) ca. 3-5 km bis man an den Utvandrarleden kommt, je nachdem, welchen Weg man wählt. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit (es war inzwischen sieben Uhr) entschied ich mich, nicht den langen Weg über Wiesen und Wälder zu wählen sondern das erste Stück an der Straße entlang zu gehen. Ist zwar stupide, schien aber die bessere Entscheidung.

    Nach etwa einer Stunde ging es endlich rechts ab von der Straße und zwischen ein paar Häusern hindurch auf einen kleinen Weg durch den Wald, der mich dann auf den Auswandererweg brachte.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240516_201046_1.jpg
Ansichten: 479
Größe: 953,2 KB
ID: 3297942
    Jetzt geht's wirklich los

    Nach einer knapppen halben Stunde auf einem Schotterweg tauchte rechts zwischen den Bäumen der Löften auf, der erste See auf meiner Tour. Das gegenüberliegende Ufer in goldenes Abendlicht getaucht, große Felsen ragten aus dem Wasser. Wasservögel saßen auf den Felsen, der Kuckuck rief im Wald. Das klingt jetzt echt kitschig, aber mir entfuhr ganz spontan ein freudiges Jauchzen, so schön war das.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240516_201913.jpg
Ansichten: 485
Größe: 1,36 MB
ID: 3297938
    "Mein" erster schwedischer See, der Löften

    Der erste „Ort“, den ich in Schweden dann kurz darauf durchlief, hieß tatsächlich Hamburg. Morgends in Hamburg mit dem Zug los, abends in Hamburg zu Fuß angekommen. Circle of life. Von eine Kuhherde mißtrauisch beäugt ließ ich den Ort rechts liegen und stapfte weiter den Weg entlang, der sich nun von einer Schotterstraße langsam zu einem schöneren Waldweg wandelte und kurz darauf in einen schönen schmalen Pfad mündete. Ich genoß diese schöne Abendwanderung sehr, ein vielversprechender Einstieg in meine Wanderwoche. Wobei mir schon auffiel, dass ich den See seit geraumer Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240516_201026.jpg
Ansichten: 482
Größe: 737,2 KB
ID: 3297939
    Da komm ich doch heute eigentlich gerade erst her???

    Gegen neun Uhr kam ich an einer kleinen Lichtung vorbei, wo sich auch ein Hochsitz befand, dann wurde der Weg etwas verschlungener und zugewachsener, bis schließlich ein Toilettenhäuschen und kurz darauf der auf meiner Karte auch eingezeichnete Shelter am Nordende des Löften auftauchte.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240516_204409.jpg
Ansichten: 481
Größe: 1,20 MB
ID: 3297940Auf schmalen Pfaden zum ersten Übernachtungsplatz

    Hier in der Nähe wollte ich mein Zelt für die Nacht aufschlagen, am liebsten am Seeufer. Ich hoffte, eine schöne Freifläche am Seeufer zu finden (sah auf den Satellitenbildern auch danach aus), setzte den Rucksack ab und machte mich auf den Weg Richtung See. Nicht lang, und der Verdacht, dass das eventuell mit gewissen Schwierigkeiten verbunden sein könnte, keimte auf. Wieder nicht lang, und aus dem Verdacht wurde die Gewissheit, dass aus dem Plätzchen nah am See nix wird. Zu dicht war das Dickicht, und da, wo ich mich etwas duchgeschlagen hatte, zeigte sich dass die vermeintliche Wiese am Seeufer simpler Sumpf ist. Soviel also zur Erkundung der Landschaft per Satellitenbild... Nun gut, also zurück. Im Shelter, der geräumig und auch in sehr gutem Zustand war, wollte ich dennoch nicht übernachten und zum Glück war ein paar Meter weiter am Weg eine wunderschöne Lichtung für mein Zelt. Ein Traum für die erste Nacht. Nichtsdestotrotz wollte ich einen Vorteil des Shelters ausnutzen: die dort befindliche Feuerstelle. Pfadfindernostalgischen Gefühlen folgend hatte ich mir zwei Grillwürste vakuumiert und extra für den ersten Abend mitgenommen: endlich wollte ich mal wieder ein Lagerfeuer im Wald machen und ein Würstchen am Stock über dem Feuer grillen. Und dieser kleine bescheidene Traum sollte heute Abend wahr werden und mir ein großes Vergnügen bereiten.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240516_220650.jpg
Ansichten: 478
Größe: 683,8 KB
ID: 3297941Leeeeeecker 😋😋😋

    Nach dem Essen noch ein wenig am Feuer gesessen, dann ein kurzes Stück durch den Wald zu meinem Zelt spaziert und in den Schlafsack gekuschelt. Spannend, dass die mit Flechten bewachsenen Felsen im fahlen Nachtlicht aussahen wie mit Schnee bedeckt.



    Let it go, let it out
    Let it all unravel.
    Let it free and it can be
    A path on which to travel. (Michael Leunig)

    Kommentar


    • Cordio
      Erfahren
      • 09.11.2023
      • 153
      • Privat


      #3
      2. Tag, Nordende See Löften → Ljudersjön

      Herrlicher Sonnenschein, blauer Himmel und munteres Vogelgezwitscher lassen mich am nächsten Morgen um kurz nach sieben gutgelaunt aufwachen.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_093208.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3297945
      Herrlicher Übernachtungsplatz für die erste Nacht

      Ich mach erst mal den Zelteingang auf und genieße noch eine halbe Stunde den Blick in den morgendlichen Wald aus dem Schlafsack heraus, bevor ich kurz vor acht dann aufstehe und mich an's Frühstück mache. Kaffee und Müsli.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_092011.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3297946Morgendlicher Blick aus dem Zelt

      Später stelle ich im Rahmen morgendlicher Erledigungen fest, dass die Pressspanplatte, die Deckel und Brille im Klohäuschen ...ähm...hält, schon deutlich bessere Tage gesehen hat und wahrscheinlich nicht mehr viele Tage erleben wird. Spanplatte und Feuchtigkeit gehen halt nicht so gut zusammen.

      Noch ein kurzer Blick und einen Eintrag ins Hüttenbuch neben dem Shelter, dann schmeiß ich mir den Rucksack über die Schultern und auf geht’s. Da ich leider nicht an's Seeufer kam, konnte ich meine Wasservorräte auch nicht aufstocken. Euphorisierte mich zwar nicht wirklich, da ich aber auf etwas mehr als halber Strecke in Skruv an Wasser kommen solllte (angeblich gibt’s dort eine Trinkwasserstelle, lt. Karte sicher aber zwei Seen, mit Zugang) sollte das selbst bei anhaltendem Sonnenschein kein riesiges Problem sein.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_112400.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,83 MB ID: 3297947Ab durch den Wald....

      Dem schmalen Pfad folgend geht es noch ein Stück entlang des Sees Richtung Norden, dann, kurz nach dem ich ein Gehöft,wo zu bestimmten Zeiten wohl auch Zimmer vermietet werden und über dessen Grund ich wahrscheinlich an den See gekommen wäre, geht der Weg östlich Richtung Moshult. Nach einiger Zeit überquere ich die Bahngleise der von Malmö kommenden Zuglinie, ab da wird der Weg langsam immer befestigter, je näher ich den paar Häusern von Moshult komme. Kurz nach den Häusern verlasse ich die Schotterstrasse nach links und komme zum Glück wieder auf schönere Wald- und Wiesenwege. Entlang der Wiesen laufe ich in der Vormittagssonne und allmählich geht der Weg in einem großen Bogen dann wieder nach Westen, grob Richtung Skruv. Die Strecke ist nicht sonderlich ereignisreich, aber es ist eine schöne Wanderung auf zum Teil schmalen Pfaden durch den Wald. An einer großen Wiese mitten im Wald mache ich Mittagspause, knabbere eine Fruchtschnitte und genieße die Sonne, bevor es wieder weiter geht. Der Wegrand ist von vielen blühenden Walderdbeerpflanzen gesäumt; schade für mich, schön für diejenigen, die in ein paar Wochen hier entlang kommen und dann die leckeren Früchte genießen werden können.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_114419.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,97 MB ID: 3297948Der Utvandrerleden ist eine Kombination von Rad- und Wanderweg, die manchmal auf der gleichen Strecke verlaufen.

      Es ist eine schöne unbeschwerte Wanderung auf leichten Waldwegen, optimal, um mich am ersten Tag der Tour einzulaufen. Nach einiger Zeit trifft der schmale Wanderweg auf die Fahrradroute des Utvandrerleden, dem ich nach links folge um bald darauf an die Straße zu kommen, die nach Skruv führt. Gerne würde ich den Weg nehmen, der gegenüber in den Wald führt. Aber ein Blick auf die Karte zeigt, dass dieser kurz darauf enden wird, das digitale Kartenmaterial bestätigt das. Also bleibt mir nur, der Straße ca. 1,5 km nach Skruv zu folgen. Hier geht es wieder durch eine Unterführung unter den Bahngleisen durch und eigentlich hätte ich direkt danach scharf nach links abbiegen müssen. Aber entweder ist da kein Wegweiser oder ich habe ihn übersehen, und so laufe ich entlang der Hauptstraße in den Ort, braucht man Vorräte so bietet der Ort einen kleinen Supermarkt. Nach zwei- dreihundert Metern habe ich aber keine Lust mehr, auf Asphalt weiter zu laufen und denke, dass ein Spazierweg, der in den Stadtwald führt, mich doch genau in die richtige Richtung führen müsste und verlasse die Strasse. Nach einer Weile komme ich dann wie geplant an den See, an dem sich auch ein Strandbad und am südlichen Ende ein Campingplatz befindet.

      Der große See hat keinen sonderlich einladenden Uferbereich; rechts des Weges, jenseits eines kleinen Baches, befindet sich noch ein kleiner See, umgeben von einer Wiese, der einen schönen Platz für die Mittagspause bietet.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_155140.jpg Ansichten: 0 Größe: 927,4 KB ID: 3297949Schöner kleiner Mittagspausensee bei Skruv

      Ich lege den Rucksack ab und schlendere ein wenig um den See und zwischen den licht stehenden Bäumen hindurch. Dort stoße ich auch auf ein Haus, an dessen Rückseite sich die für Skruv auf der Karte verzeichnete Trinkwasserstelle befindet und an dem der Wanderweg direkt vorbeiführt. Hier werde ich bevor ich weitergehe meine Wasservorräte also auffüllen.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_160332.jpg Ansichten: 0 Größe: 905,6 KB ID: 3297950
      Trinkwasserstelle bei Skruv, 56.6687283N, 15.3660597E



      Später geht’s noch durch die vereinzelten Häuser am Rande von Skruv und dann auf kleineren Waldwegen Richtung Ljudersjön. Das letzte Stück führt mich dann ein wenig die Straße entlang, bevor ich nach rechts über eine Wiese hin zum See abbiege, eine kleine Mauer überklettere und schließlich an einer traumhaften Stelle zwischen Findlingen, Birken und Wachholderbüschen mein Plätzchen für die Nacht finde.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_175957.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3297951
      Am Ljudersjön

      Der einzige Wehmutstropfen ist, dass ich auch hier aufgrund des Dickichts und des den See umgebenden Sumpfes keine Möglichkeit habe, an frisches Wasser zu kommen. Das heißt: sparsam mit dem restlichen Wasser umgehen, notfalls muss das morgen noch bis zum Ende der Etappe reichen, falls sich unterwegs keine Möglichkeit zum Nachtanken ergibt.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_175948.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3297952
      Kann Zelten schöner sein???




      Zuletzt geändert von Cordio; 07.12.2024, 20:53. Grund: Text zu Skruv korrigiert.
      Let it go, let it out
      Let it all unravel.
      Let it free and it can be
      A path on which to travel. (Michael Leunig)

      Kommentar


      • Ljungdalen

        Alter Hase
        • 28.08.2017
        • 3252
        • Privat


        #4
        Ja, super Gegend. Nicht allzuweit weg von dem Weg waren wir früher - als die Kinder noch Kinder waren - x Mal im Sommerurlaub, was den Grundstein für unser aller Skandinavien-Fan-Sein gelegt hat ... Der Vermieter hatte (und hat) da ein Haus und mehrere Nebengebäude verstreut auf einem von ihm bewirtschafteten Riesen-Waldgrundstück (paar qkm) im Nirgendwo. Und eine Stadtwohnung in Emmaboda.

        Lese gern mit.

        Zitat von Cordio Beitrag anzeigen
        Skruv selbst ist nichts besonderes​
        Glashütte! (Naja, OK, das ist in der Gegend nichts wirklich Besonderes Glaube, wir waren über die Jahre in *allen*...)
        Zuletzt geändert von Ljungdalen; 07.12.2024, 17:43.

        Kommentar


        • Breitfuessling

          Dauerbesucher
          • 06.04.2023
          • 807
          • Privat


          #5
          Auch dabei
          Ruhe, Licht oder nicht und Zeit. Was braucht man noch?

          Kommentar


          • Cordio
            Erfahren
            • 09.11.2023
            • 153
            • Privat


            #6
            Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
            Ja, super Gegend. Nicht allzuweit weg von dem Weg waren wir früher - als die Kinder noch Kinder waren - x Mal im Sommerurlaub, was den Grundstein für unser aller Skandinavien-Fan-Sein gelegt hat ... Der Vermieter hatte (und hat) da ein Haus und mehrere Nebengebäude verstreut auf einem von ihm bewirtschafteten Riesen-Waldgrundstück (paar qkm) im Nirgendwo. Und eine Stadtwohnung in Emmaboda.

            Lese gern mit.



            Glashütte! (Naja, OK, das ist in der Gegend nichts wirklich Besonderes Glaube, wir waren über die Jahre in *allen*...)
            Ljungdalen Schön, dass du mich bei dem gedanklichen Rückblick auf meiner kleinen Tour begleitest.
            Und wirklich ein Dankeschön für den Einwurf zu Skruv. Manchmal wäre es gut, ein zweites Augenpaar würde den Bericht gegenlesen, dann wäre ich vielleicht darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Beurteilung eines Ortes, den ich einfach nur durchlaufen habe, aber in dieser kurzen Zeit immerhin einen hübschen kleinen See entdeckt habe, doch reichlich unqualifiziert ist. Der Satz "Skruv selbst ist nichts Besonderes" wird gestrichen.

            Breitfuessling freue mich über viel Begleitung
            Zuletzt geändert von Cordio; 07.12.2024, 21:36.
            Let it go, let it out
            Let it all unravel.
            Let it free and it can be
            A path on which to travel. (Michael Leunig)

            Kommentar


            • Cordio
              Erfahren
              • 09.11.2023
              • 153
              • Privat


              #7
              3.Tag, Ljudersjön → Sandvik / Viren See

              Am nächsten Morgen werde ich gegen halb sechs von einem lauten, nicht eben liebreizenden Blöken geweckt. Okay, denke ich, das hört sich ganz schön elchig an. Ich öffne das Zelt und spähe hinaus in der Hoffnung, gleich an meinem zweiten Schwedentag einen dieser großen Genossen erblicken zu dürfen. Schätzungsweise liegen 150m zwischen mir und dem Elch, aber uns trennt das Dickicht und im Gegensatz zu mir kann der Elch sich mühelos im angrenzenden sumpfigen Gelände bewegen. Und so bleibt es dann leider bei der rein akkustischen Begegnung.

              Ich liege noch ein wenig im Zelt bevor ich bei strahlend blauem Himmel gemütlich frühstücke, meine sieben Sachen schnüre und mich wieder auf den Weg mache.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_090129.jpg Ansichten: 0 Größe: 902,2 KB ID: 3297968Die Kirchstallungen von Ljuder (Bj. 1855), wo die Bauern aus dem Umland ihre Pferde während des Kirchgangs unterstellten, werden vom örtlichen Heimatverein erhalten

              Oben an der Straße entscheide ich mich, nicht den offiziellen Weg nach rechts zu nehmen, sondern gegenüber einem Schotterweg zu folgen. Der ausgeschilderte Weg würde mich entlang der Straße führen, wortauf ich nicht sooo viel Lust habe und so spare ich mir den Kilometer.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_090859_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3297969
              Typisches Haus für die Gegend, besonders schön.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_092208.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,48 MB ID: 3297970
              Interessant. 33 Menschen, die auswandern, hört sich ja erstmal nicht viel an. Führt man sich vor Augen, wie dünn besiedelt die Gegend ist, ist das aber schon eine ganze Menge.

              Hin und wieder komme ich an einem Haus im Wald vorbei, breitere Wege wechseln sich mit schmalen Pfaden ab, manchmal geht es auch über eine Lichtung, auf der Holz geschlagen wurde. In diesem Gebiet wird halt auch Forstwirtschaft betrieben und mit diesen „Schlachtfeldern“ muss man sich dann abfinden. Zum Glück sind sie nicht allzu groß und häufig.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_113151.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,24 MB ID: 3297971Die Spuren intensiver Forstwirtschaft.

              Schön sind dann die wirklich schmalen Pfade, die sich zwischen großen Findlingen hindurch winden. Landschaft, wie ich sie liebe. Die Sonne scheint ganz schön heftig vom Himmel, geschätzte 27° Grad in der Sonne, ich schwitze ganz ordentlich und blicke nicht gerade erfreut auf die schwindenden Wasservorräte.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_130222.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,82 MB ID: 3297977
              Einer der vielen ausgetrockneten Bachläufe.

              Das wird nicht lustig. Eigentlich hatte ich in diesem eher wasserreichen Gebiet nicht gedacht, dass Wassermangel zu einem Problem werden könnte, hatte mit kleinen Bächen im Wald gerechnet. Ich hatte das Wetter in der letzten Zeit ein wenig im Auge behalten, dass es aber so weing Regen gegeben hatte, dass die Bäche im Wald zu einem großen Teil ausgetrocknet wären, hätte ich nicht gedacht.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_112458.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3297972

              An einer Wiese mach ich Rast, gerne würde ich ein wenig von der Schafgarbe knabbern, die am Wegrand steht, aber die olfaktorischen Botschaften teilen mir eindeutig mit, dass kürzlich der angrenzende Acker gedüngt wurde. Da verzichte ich dann doch lieber. Also stapfe ich kurz darauf weiter, das Wasser ist fast aufgebraucht und ich habe noch eine ganze Strecke zu gehen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_104658.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3297973

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_101556.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,94 MB ID: 3297974Nach der Pause geht's weiter durch den Wald.

              In der Mitte des Pfades befindet sich eine Ameisenstraße, auch die kleinen Gesellen suchen sich den einfachsten Weg. Und so muss ich während des Laufens immer darauf achten, nicht auf die kleinen Tierchen zu treten. Unterwegs knabbere ich ein paar frische Fichtentriebe, gibt ein wenig Flüssigkeit und einen schön frischen Geschmack im Mund. Langsam werde ich ganz schön durstig.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_124446.jpg Ansichten: 0 Größe: 737,9 KB ID: 3297975
              Frische Fichtentriebe bieten eine kleine würzige Knabberei......

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_124517.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,33 MB ID: 3297976
              ....und in ein paar Wochen wird man sich hier im Walderdbeerparadies befinden.

              Als sich am Nachmittag dann das Ende der heutigen Etappe abzeichnet und ich endlich das Blau des Wassers des Viren durch die Bäume schimmern sah, schlug mein Herz in Vorfreude auf das kühle Nass höher. Ich biege vom eigentlichen Weg ab und halte mich noch ein wenig nordwärts, dort sollte ein schöner Platz am See zu finden sein, eine kleine Badestelle. Bei Sandvik geht es links von der Straße ab, 150m durch den Wald und ich komme endlich am Viren an. Ein herrlicher Badeplatz, hier Nachmittag und die Nacht zu verbringen, wie schön! An der Badestelle verbringt eine schwedische Familie auch den Nachmittag, noch blockieren ihre zwei Hunde den Bereich, den ich als Plätzchen für mein Zelt auserkoren habe.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_182236.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,24 MB ID: 3297978Blick auf den Viren.

              Als erstes aber fliegt der Rucksack vom Rücken in den Sand, die Klamotten folgen und ich springe ins Wasser. Wie gesagt, es war heiß, und das schöne Wetter dauerte schon eine ganze Weile an. Der flache See hatte gut Sonne abbekommen und sich auf geschätzt 17° aufgewärmt. Traumhaft. Die Abkühlung ist höchst willkommen und ich trinke das Wasser in großen Schlucken.

              Später, die Familie hatte sich auf den Heimweg gemacht, ebne ich den Sand etwas und baue mein Zelt auf. Gerne würde ich die Sonne noch genießen, merke aber, dass ich mir im Nacken einen leichten Sonnenbrand geholt habe, der besser nicht heftiger werden sollte, sonst wird das Rucksacktragen unangenehm. Also im Schatten parken.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_143358.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3297979Erste Reihe mit Seeblick. 😊😊

              Ich genieße den Nachmittag, laufe ein wenig am bewaldeten Ufer entlang und schaue vereinzelten Kanufahrern zu, die auf dem See unterwegs sind.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_203449.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3297980Nachmittagsstimmung am See.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_202549_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,29 MB ID: 3297981



              In der Dämmerung hört man Kühe vom Südufer her rufen. Gerne würde ich nach dem Abendessen (heute gibt's den Jägertopf von Trek'nEat, recht lecker) den Sonnenuntergang am Strand genießen, aber eine Horde Schnaken macht mir einen Strich durch die Rechnung. Schließlich fliehe ich in's Zelt. Aber der Sonnenuntergang ist auch durch die Meshtür noch wunderschön.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_213155.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3297982
              Ein bisschen wie "Night of the living Dead": Ich bin im Haus eingesperrt, die blutrünstigen Bestien kratzen an der Tür.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_210337.jpg Ansichten: 0 Größe: 582,6 KB ID: 3297983

              Ich genieße die Stimmung am Seeufer, höre noch ein wenig Hörbuch, kuschele mich dann in den Schlafsack ein und schlafe zufrieden ein.
              Zuletzt geändert von Cordio; 24.03.2025, 10:06. Grund: Schreibfehler
              Let it go, let it out
              Let it all unravel.
              Let it free and it can be
              A path on which to travel. (Michael Leunig)

              Kommentar


              • Cordio
                Erfahren
                • 09.11.2023
                • 153
                • Privat


                #8
                4. Tag, Viren See → Svartabäck

                Der erste Teil der heutigen Strecke ist nicht sonderlich spektakulär. Da das Gebiet sowohl landwirtschaftlich genutzt wird und sich um Korrö herum auch ein wenig Tourismus etabliert hat, laufe ich über weite Strecken auf Schotterstraßen und kurz vor Korrö auch an der Straße entlang. Das macht dann keine Freude.

                Ab und an ziehen Schönwetterwolken am Himmel entlang und ich genieße tatsächlich die Kühle, wenn sie kurz die Sonne verdecken.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_120250.jpg Ansichten: 0 Größe: 773,9 KB ID: 3298029

                Korrö selbst ist eine Art Museumsdorf (so ca. 15 Häuser), wirklich hübsch, in dem sich einige Kunsthandwerker niedergelassen haben. Sehr malerisch am Flüsschen Rodby gelegen. Äußerst verlockend ist ein gutes Restaurant mit genialem Biergarten, direkt am Wasser. Biergarten.... und in mir streiten sich Engelchen und Teufelchen, ob ich mir vielleicht ein kühles Blondes gönnen solle. Aber im Gegensatz zu Oscar Wilde widerstehe ich der Versuchung.

                Ab Korrö führt der Weg am Flüsschen Rodby entlang. Jetzt wird’s richtig schön.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_140037.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,81 MB ID: 3298022


                Der Pfad ist schön schmal, führt durch Wald und Wiesen, auch mal durch einen jungen, dichten Fichtenwald, in die eine Art Tunnel geschnitten wurde, damit man überhaupt durchlaufen kann. Ab und an sieht man Kanuten auf dem Fluss, die einen Tagesausflug von Korrö aus machten und nun auf dem Rückweg sind. Genuß pur.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_183205.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3298027

                Von Korrö aus bis zu meinem geplanten Rastplatz sind es nur 4-5km, und so komme ich ca. vier Uhr nachmittags an dem sehr großzügig angelegten und äußerst gepflegten Rastplatz an.


                Der Rastplatz ist für Kanuwanderer bzw. Ausflügler von Korrö aus gedacht und daher so großzügig angelegt. Neben einem Shelter befindet sich auch ein weiterer großer Unterstand auf dem Platz, unter dem sich durchaus eine größere Gruppe aufhalten kann. Der Platz wird von einem kleinen Zufluß zum Rodby durchtrennt, wodurch sich eine Art Insel bildet.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_183354.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,43 MB ID: 3298023

                Theoretisch könnte ich auch noch weiterlaufen. Aber außer, dass die nächste Etappe dadurch kürzer würde, bringt mir das eigentlich nix. Und ob ich dann einen so schönen Platz fände, steht auch in den Sternen. Also suche ich mir einen Platz für's Zelt und sammele noch etwas Feuerholz. Einen Kaffee mach ich mir auch noch, und dazu gibt es etwas Süßes: Grießbrei mit Früchten. Lecker. Später mache ich noch einen Spaziergang durch die Umgebung und höre aus verschiedenen Richtungen Elche rufen. Aber obwohl ich länger an einer großen Lichtung stehe, kann ich keines der Urtiere sehen. Wobei sich mindestens einer definitiv im Wald auf der anderen Seite aufgehalten hatte. Naja. Schade.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_201858.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,44 MB ID: 3298024Ich liebe diese von Felsen und Flechten bedeckten Waldböden.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_201930.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3298026

                Zum Abendessen gibt es heute Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln. Da ich sowieso Feuer mache, koche ich das Wasser über dem Feuer, man kann ja Spiritus sparen. Das werde ich eher nicht wiederholen, wenn nicht unbedingt notwendig. Erstens geht es länger, bis das Wasser kocht und zweitens hab ich mir den Topf eingerußt. Den Versuch war's wert, jetzt weiß ich, dass ich auf keinen dieser Hobos umsteigen werde. Trangia pur bleibt. Da ich nicht so früh ins Zelt kriechen wollte, hab ich ja Feuer gemacht um die Mücken zu verscheuchen. Das gelingt auch, und so kann ich die Dämmerung noch im Freien verbringen. Als ich dann ins Bett gehe, schlafe ich, wie meist im Zelt, wunderbar.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_205851.jpg Ansichten: 0 Größe: 838,2 KB ID: 3298028
                Zuletzt geändert von Cordio; 08.12.2024, 04:23.
                Let it go, let it out
                Let it all unravel.
                Let it free and it can be
                A path on which to travel. (Michael Leunig)

                Kommentar


                • Torres
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 16.08.2008
                  • 32305
                  • Privat


                  #9
                  Das ist ja eine traumschöne Gegend. Ich bin begeistert. Danke für‘s Teilen!
                  Oha.
                  (Norddeutsche Panikattacke)

                  Kommentar


                  • blauloke

                    Lebt im Forum
                    • 22.08.2008
                    • 9103
                    • Privat


                    #10
                    Eine Wanderung, wie sie mir gefällt.
                    Da gehe ich gerne mit.
                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                    Kommentar


                    • Goldi
                      Erfahren
                      • 11.09.2022
                      • 249
                      • Privat


                      #11
                      Schöner Bericht und tolle Bilder. Das Wetter lädt aber auch zum Fotografieren ein. Und tolle Zeltplätze. Ich lese gerne mit.

                      Kommentar


                      • Cordio
                        Erfahren
                        • 09.11.2023
                        • 153
                        • Privat


                        #12
                        Torres, blauloke , Goldi , schön, dass ihr dabei seid.

                        Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                        Schöner Bericht und tolle Bilder. Das Wetter lädt aber auch zum Fotografieren ein. Und tolle Zeltplätze. Ich lese gerne mit.
                        Ja, die Gegend ist wirklich schön und hat sich bei Prachtwetter von ihrer Schokoladenseite präsentiert
                        Let it go, let it out
                        Let it all unravel.
                        Let it free and it can be
                        A path on which to travel. (Michael Leunig)

                        Kommentar


                        • Cordio
                          Erfahren
                          • 09.11.2023
                          • 153
                          • Privat


                          #13
                          5. Tag, Svartabäck → Dangebo

                          Am nächsten Morgen, ich bin gerade noch dabei, meine restlichen Sachen im Rucksack zu verstauen, kommt ein Auto mit zwei Arbeitern de Gemeinde Korrö angefahren. Die beiden kümmern sich um den Rastplatz, sammeln die Müllsäcke ein und mähen die Uferböschungen. Ich frage den einen, ob er etwas über die weiteren Übernachtungsplätze auf der Strecke wüsste, ob diese eben so schön wären wie dieser hier. Wusste er nicht. Als ich mich noch bei ihm dafür bedanke, dass sie mit daran wirken, hier so einen tollen Platz bereit zu stellen, blickt er mich ein wenig verständnislos an. Darauf hin ist es an mir, etwas irritiert zu sein. Später denke ich: Klar, für ihn ist das völlig normal. Er kann ja nicht ahnen, wie anders sich die Lage in Deutschland für einen Wanderer darstellt....

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_105121_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3298553

                          Ich sattele also meinen Packen und nun soll es erstmal so weitergehen, wie es am Vortag aufgehört hatte. Auf kleinen Waldwegen geht es am Fluß entlang, bis ich nach einiger Zeit auf das schmucke Örtchen Bro treffe.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_114601.jpg Ansichten: 0 Größe: 876,5 KB ID: 3298554


                          An einem kleinen Rastplatz im Ort lege ich einen Wasserstop ein und schaue mich in der näheren Umgebung um. Der Infotafel kann an entnehmen, dass Bro früher ein für die Gegend wichtiger Handels- und Handwerksplatz war. Von den zahlreichen Betrieben sind nur noch ein Handwerks- und ein Viehzuchtbetrieb übrig geblieben. Auch die Mühle dient nur noch dem romantischen Ambiente.
                          ​​

                          Von Bro aus geht es eine Weile an der Straße entlang, die man nach ca. 1,7km wieder nach links verläßt um dann wieder durch den Wald zu laufen. Kurz nachdem ich die Straße verlassen habe, passiere ich einen kleinen Rastplatz (Flaboda) direkt am Seeufer, wo man auch die Nacht verbringen könnte. Ist allerdings relativ nah bei der Straße. Dieser Platz ist Teil des Netzes an Kanurastplätzen, die zur Verfügung stehen, wenn man von Norden her kommend Richtung Karlsnäsängen paddeln will. Seit kurz vor Bro verlaufen jetzt auch der Rad- und Wanderweg wieder für einige Zeit auf der gleichen Strecke. Dem Weg weiter durch den Wald folgend, komme ich nach einer Weile an einen pittoresken kleinen See mit Badesteg. Ein schöner Platz, um eine kleine Pause einzulegen und die Beine ins Wasser baumeln zu lassen. Dieser See ist allerding deutlich kälter als der Viren. Hier würde ich jetzt nicht wirklich reinspringen wollen. Brrrr.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_122731.jpg Ansichten: 0 Größe: 833,2 KB ID: 3298555

                          ​​

                          An dieser Stelle trennen sich Rad- und Wanderweg wieder. Bald ist der Weg ziemlich zugewachsen mit kleinen Birken und anderen Pflanzen. Wenn hier nicht geschnitten wird, dürfte es in vier bis sechs Wochen ziemleich zugewuchert sein.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_110829.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3298556
                          Suchbild.

                          Aber jetzt, Ende Mai, ist alles wunderbar. Und es geht langsam in einen traumhaften und recht wilden schmalen Pfad über. Da man hin und wieder über Bäume klettern muss, das Wegchen steinig und sumpfig ist, komme ich langsamer voran als die Tage zuvor. So habe ich mir das gewünscht.


                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_151028.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3298557


                          Zwischendurch wechselt man aus dieser Wildnis heraus einmal auf einen Fahrweg, rechts von der Strecke liegt ein Hügelgrab, das ich mir anschaue, dann geht’s wieder rein ins Vergnügen, bis ich kurz vor Hogebö an eine offene Stelle am See komme.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_140202.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3298558

                          Eine Infotafel informiert u.a. darüber, dass die Landschaft früher viel offener und nur mit Büschen und kleinen Bäumen bewachsen war. Deutlich bessere Bedingungen für Jäger und Sammler und vielleicht ein Ausblick darauf, wie die Landschaft weiter im Norden sich entwickeln wird.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_151743.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.012,5 KB ID: 3298559
                          ​​Am Ufer des Sandsjön.

                          Dieser Platz scheint auch eine Anlandestelle für Angelboote zu sein. Bis zu diesem Punkt war ich zwar nicht weit vom Seeufer entfernt, jedoch ist der Wald so dicht, dass man vom Wasser nichts sieht. Eine kurze Pause mit einem Schokokeks, dann geht’s auch weiter.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_152215_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 901,1 KB ID: 3298560

                          Süße Pause.

                          Ursprünglich hatte ich angedacht, hier für die Nacht zu bleiben. Aber so schön der Ausblick auf den See auch ist, so richtig reizvoll finde ich es hier nicht. Und es ist auch noch recht früh. Links von der Uferstelle geht es einen kleinen Weg hoch entlang der Uferböschung, wo sich eine Feuerstelle befindet. Ich beschließe jedoch, den See am südlichen Ende zu umlaufen und bis Dangebo zu gehen, auch wenn das ein kleiner Umweg sein wird. Wird dann zwar etwas spät, aber es bleibt ja lange hell. Ich gehe nicht davon aus, bis Dangebo eine geeignete Stelle für die Nacht am See zu finden. So wird es dann auch sein.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_161337_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,64 MB ID: 3298561

                          Während ich mich wieder durch die Büsche schlage, mache ich mir ein paar Gedanken zum Thema „unberührte Natur“. Ich freue mich ungeheuer über die heute zum Teil schon ordentlich wilde Beschaffenheit der Pfade. Wenn ich dann aber so rechts und links blicke, dann bin ich doch ganz froh, dass die Wege irgendwie doch frei gehalten werden, Würde man die Natur hier so wirken lassen, wie sie möchte, wäre in allerkürzester Zeit absolut kein Durchkommen mehr. Auch wenn der Weg oft nur 50m vom Seeufer verläuft, ist es unmöglich, hier durchzudringen. Es sei denn man schlüge sich mit einer Machete den Weg frei, und dann bräuchte man auch sicher mindestens zwei Stunden für die 50m. Der Wunsch nach Unberührtheit der Natur ist also durchaus in einem jeweils relativierenden Kontext zu betrachten.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_164952.jpg Ansichten: 0 Größe: 800,8 KB ID: 3298562

                          ​​Der Sandsjön. Felsen im Wasser. I'm in love ​.

                          Die weitere Strecke bis Dangebo ist bis zum Südzipfel des Sandsjön auch sehr schön, unterbrochen von einem kleinen Stück Schotterstraße. Nach der Brücke über den Ronneby verlasse ich den Wanderweg und gehe neben der Straße Richtung Dangebo. In Dangebo schlage ich mein Nachtlager auf dem von einem Verein auf einer Halbinsel betriebenen Naturcampingplatz auf. Das scheint im Sommer auch als eine Art Strandbad genutzt zu werden. Am Seeufer genieße ich die Abendstimmung; während auf der einen Seite der Mond aufgeht, versinkt die Sonne auf der anderen Seite im See.​

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_222425.jpg Ansichten: 54 Größe: 531,7 KB ID: 3298564









                          Zuletzt geändert von Cordio; 13.12.2024, 01:21.
                          Let it go, let it out
                          Let it all unravel.
                          Let it free and it can be
                          A path on which to travel. (Michael Leunig)

                          Kommentar


                          • Cordio
                            Erfahren
                            • 09.11.2023
                            • 153
                            • Privat


                            #14
                            6. Tag, Dangebo → Yxnanäs

                            Bei – welch Überraschung – Sonnenschein mache ich mich am nächsten Morgen ausgeschlafen auf den Weg. Für heute habe ich geplant, bis zum Südufer des Kinnen Sees zu gehen, wo sich ein weiterer Rastplatz für Wanderer befinden soll. Erst mal geht es wieder zurück am See entlang, bis ich wieder dort ankomme, wo ich gestern den Utvandrerleden verlassen habe, um dann wieder in den Wald abzubiegen.
                            Und kurz darauf umgibt mich wieder das herrliche Grün.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_104413.jpg
Ansichten: 254
Größe: 1,24 MB
ID: 3298538

                            Auch hier wird der Weg in Bälde zugewachsen sein.


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_130157_1.jpg
Ansichten: 238
Größe: 1,59 MB
ID: 3298539

                            Ich übersetz das mal für mich, einfach so wie ich mich beim Wandern fühle: Genieß einmal den Weg. Und das tue ich. 😊

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_112029.jpg
Ansichten: 240
Größe: 1,45 MB
ID: 3298540

                            Und immer mal ein hübscher See mitten im Wald.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_115139_1.jpg
Ansichten: 241
Größe: 1,27 MB
ID: 3298541

                            Gerne wäre ich nach rechts gelaufen....

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_115135.jpg
Ansichten: 238
Größe: 1,06 MB
ID: 3298542

                            .....muß aber nach links abbiegen.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_120657.jpg
Ansichten: 240
Größe: 1,52 MB
ID: 3298543

                            Aber schon bald wird es wieder schön....

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_122041_1.jpg
Ansichten: 239
Größe: 974,0 KB
ID: 3298544

                            ....und überall umgeben mich Heidelbeersträucher, die bald schon herrliche Früchte bereithalten werden.


                            Am frühen Nachmittag komme ich an dem Natur- und Kulturdenkmal „Klostergrottan“ vorbei. Eine Felsformation, die im Neolithikum wohl Jägern als Unterschlupf für die Nacht gedient hat. Die Historiker gehen nicht davon aus, dass die Felshöhlen als dauerhafte Unterkunft gedient hätten.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_131029_1.jpg
Ansichten: 236
Größe: 1,40 MB
ID: 3298545

                            Klostergrottan

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_131421_1.jpg
Ansichten: 236
Größe: 996,2 KB
ID: 3298546

                            Beim wohl recht bekannten Kulturdenkmal Klostergrottan: die absurdeste barrierefreie Toilette, die ich je sah. Wer sich zu Klostergrottan begibt, wird definitiv nicht auf Barrierefreiheit angewiesen sein. Das brachte mich wirklich zum Lachen.

                            Noch eine kurze Weile geht der jetzt breitere Weg durch den Wald, dann trete ich ins Freie und verlasse den Wald für eine Weile, um zum Teil an Straßen entlang und auf Schotterwegen zwischen einzelnen Höfen und kleinen Weilern hindurchzugehen. Ein weiterer kleiner Einblick in die Kulturlandschaft Smalands.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_134140_1.jpg
Ansichten: 240
Größe: 1,04 MB
ID: 3298547

                            Smalands Höfe.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_133728.jpg
Ansichten: 238
Größe: 1,02 MB
ID: 3298548
                            Faszinierend: ein riesiger Monolith neben einem Bauernhof.

                            Noch ein wenig geht es durch die hügelige Landschaft, am Nachmittag erreiche ich dann den Kinnen und komme durch Bäckalund, einem Örtchen kurz bevor ich meinen geplanten Platz für die Nacht erreiche. Auf der Straße fährt ein Postauto an mir vorbei, und wenig weiter liegt ein Briefumschlag auf der Straße. Ich schaue kurz drauf und sehe, dass es offenbar der Brief von einer Bank ist. Da das ja vielleicht nicht verloren gehen sollte, denke ich es ist vielleicht ganz gut, ihn ein paar Meter mitzunehmen und beim nächsten Haus in den Briefkasten zu werfen. War wahrscheinlich keine dumme Idee, am Briefkasten steht Karlsson, auf dem Brief steht Karlsson, könnte passen. Kurz nach dem Örtchen geht es dann links in den Wald und ich komme an den Lagerplatz, der direkt am See gelegen ist. Viel Platz, um mein Zelt aufzubauen, bietet sich hier nicht, die Bäume reichen bis relativ nah an den Shelter heran. Erstmal setze ich den Rucksack ab und schaue mir den Platz ein wenig genauer an. Der erste Eindruck ist nicht so prickelnd, auch wenn die Lage am See echt schön ist. Aber es scheint, als ob der Platz kürzlich mal für einen kleinen Partyabend genutzt worden wäre. Im Shelter liegt noch einiges an Abfall, wie z.B. die Umverpackungen eines Sixpacks. Unangenehmer ist jedoch, dass an mehreren Stellen im unmittelbaren Umfeld die biologischen Zeugnisse von Besuchern zu finden waren, denen es offensichtlich zu mühsam war, die 400m zum Toilettenhäuschen zu gehen. Das setzt dem Ganzen die Krone auf, und ich ziehe erst gar nicht in Erwägung, weiter im Wald nach einem netten Platz zu suchen sondern schultere meinen Rucksack und stapfe weiter. Somit werde ich heute wieder weiter laufen als geplant. Gut, dass ich gestern die Strecke schon etwas verlängert hatte und bis Dangebo gelaufen war, anstatt schon bei Hogebö mein Zelt aufzuschlagen. Sonst würde es heute knapp werden. Mal sehen, wo ich ein Plätzchen finden werde.

                            Ich dachte, dass ich vielleicht am Ufer des Djupasjön, der ungefähr dreieinhalb Kilometer entfernt ist, einen Platz finden würde. Da das Ufer aber von umzäunten Weiden umgeben ist und an den freien Stellen ausdrücklich darum gebeten wird, nicht zu campen, laufe ich halt weiter. Dann werde ich eben bis nach Yxnanäs gehen. Ich weiß, dass sich dort ein kommunaler Campground am See befinden soll. Den Platz finde ich schließlich auch. Drei Wohnmobile befinden sich schon dort. Nicht ganz das, was geplant war, aber richtig schlimm ist es auch nicht und so suche ich mir ein Eckchen am Ufer für mein Zelt. In den Sanitärhäusern kann ich die Steckdosen nutzen, um mein Handy und die Powerbank zu laden.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_102549_1.jpg
Ansichten: 236
Größe: 1,36 MB
ID: 3298549
                            Der Zeltplatz bei Yxnanäs.

                            Auf der Infotafel lese ich, dass am Abend ein Angestellter der Gemeinde vorbeikommen wird, um die Gebühr (160,- Kronen) zu kassieren. Als er schließlich eintrifft ,kassiert er bei den Wohnmobilen ab, scheint dann zu entscheiden, dass er den Wanderer, der vor seinem Zelt sitzt, einfach mal ignoriert und ihm die Nacht schenkt.

                            Ich bereite mir noch meinen Couscous, heute orientalisch mit Aprikosen, zu und schlupfe bald in den Schlafsack.



                            Zuletzt geändert von Cordio; 10.12.2024, 19:49.
                            Let it go, let it out
                            Let it all unravel.
                            Let it free and it can be
                            A path on which to travel. (Michael Leunig)

                            Kommentar


                            • Prachttaucher
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 21.01.2008
                              • 12040
                              • Privat


                              #15
                              Schöner Bericht, schöne Bilder, da bekomme ich auch Lust.

                              Die schwedische Post kann ja froh sein, dass hier so aufmerksame Wanderer vorbeikommen.

                              Hattest Du die Mücken nur an dem einen Abend nach Sonnenuntergang ? Ich erinnere mich schon an recht mückige Südschweden-Wanderungen im Mai oder Juni. Das Wetter war bei Dir dafür bisher wirklich großartig.

                              Kommentar


                              • Cordio
                                Erfahren
                                • 09.11.2023
                                • 153
                                • Privat


                                #16
                                Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                Schöner Bericht, schöne Bilder, da bekomme ich auch Lust.

                                Die schwedische Post kann ja froh sein, dass hier so aufmerksame Wanderer vorbeikommen.

                                Hattest Du die Mücken nur an dem einen Abend nach Sonnenuntergang ? Ich erinnere mich schon an recht mückige Südschweden-Wanderungen im Mai oder Juni. Das Wetter war bei Dir dafür bisher wirklich großartig.
                                Nee, leider gab's die Mücken auch an anderen Stellen als kostenfreies AddOn. Bei Korrö in dem Wäldchen sind sie über mich hergefallen, sobald ich stehenblieb. Bei Svartabäck waren es auch einige, am Flaken (der Bericht kommt noch) extrem. Dangebo und Yxnanäs war ziemlich mückenfrei. Und während des Gehens ließen sie mich auch größtenteils in Ruhe. Aber wenn ich beim Aufbau des Zelts wehrlos war, haben die Biester die Situation gnadenlos ausgenutzt. Hatte so ca 80 Stiche, als ich mich auf den Heimweg begab.
                                Let it go, let it out
                                Let it all unravel.
                                Let it free and it can be
                                A path on which to travel. (Michael Leunig)

                                Kommentar


                                • Ljungdalen

                                  Alter Hase
                                  • 28.08.2017
                                  • 3252
                                  • Privat


                                  #17
                                  Zitat von Cordio Beitrag anzeigen
                                  Nee, leider gab's die Mücken auch an anderen Stellen als kostenfreies AddOn.
                                  Aber auch in Südschweden gilt die Lappland-Faustregel: je später im Sommer, desto weniger. Wir waren da immer zwischen zweiter Julihälfte und erster Augusthälfte, ausnahmsweise auch mal Anfang September, da gab es kaum einen Unterschied zu (unserer Gegend in) Deutschland.

                                  Was anderes: in deinem 5. Teil (Tag 5) sieht man leider fast keine Bilder, nur das letzte. Da ist irgendwas beim Zwischenspeichern fehlgeschlagen, passiert öfter mal. Sieht man im Beitragsquelltext (Bearbeiten oder Zitieren), wenn bei den betreffenden Bildern etwas mit "temp" (-> temporär) stehengenblieben ist. Du selbst siehst die Bilder vermutlich, wenn du angemeldet bist, aber sonst niemand. Ich glaube, da hilft nur, alle rauszuschmeißen und neu hochzuladen und einzubinden. Die bereits hochgeladenen nochmal/neu einzubinden bringt nichts, selbst, wenn man die vorigen Einbindungen im Text löscht, weil man die Bilder dann am Ende des Artikels aus Software-Quatsch-Gründen nochmal hat. Die müssen erst ganz aus dem Beitrag gelöscht werden. Ist zumindest bei mir immer so. Entweder, es klappt sofort, oder gar nicht.

                                  Kommentar


                                  • Torres
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 16.08.2008
                                    • 32305
                                    • Privat


                                    #18
                                    Ljungdalen hat Recht, wollte ich auch gerade anmerken. Am besten bei Dir die Bilder erst im Text löschen und dann noch einmal im Anhang löschen. Dann speichern. Die müssen ganz weg sein, sonst klappt das Neuladen nicht.
                                    Oha.
                                    (Norddeutsche Panikattacke)

                                    Kommentar


                                    • Cordio
                                      Erfahren
                                      • 09.11.2023
                                      • 153
                                      • Privat


                                      #19
                                      Oh, danke für den Hinweis. Werde ich heute nach Feierabend beheben.

                                      Update: sollte jetzt behoben sein, hab alle Bilder neu eingebunden.
                                      Zuletzt geändert von Cordio; 10.12.2024, 23:53.
                                      Let it go, let it out
                                      Let it all unravel.
                                      Let it free and it can be
                                      A path on which to travel. (Michael Leunig)

                                      Kommentar


                                      • leop93
                                        Anfänger im Forum
                                        • 10.01.2019
                                        • 29
                                        • Privat


                                        #20
                                        Tolle Tour, fantastisches Wetter, vielen Dank fürs Mitnehmen! Da bekommt man doch gleich Lust auch loszuziehen!

                                        Kommentar


                                        • Cordio
                                          Erfahren
                                          • 09.11.2023
                                          • 153
                                          • Privat


                                          #21
                                          Zitat von leop93 Beitrag anzeigen
                                          Tolle Tour, fantastisches Wetter, vielen Dank fürs Mitnehmen! Da bekommt man doch gleich Lust auch loszuziehen!
                                          Freut mich sehr, wenn es gefällt. Und beim Verfassen des Berichts bekomm ich selbst auch wieder große Lust, mein Bündel zu schnüren 😊🥾🥾
                                          Let it go, let it out
                                          Let it all unravel.
                                          Let it free and it can be
                                          A path on which to travel. (Michael Leunig)

                                          Kommentar


                                          • Goldi
                                            Erfahren
                                            • 11.09.2022
                                            • 249
                                            • Privat


                                            #22
                                            Tag 5 ist jetzt auch bebildert. Sehr schön. Dafür ist ab und zu die Schrift geschrumpft. Macht aber nichts.

                                            Kommentar


                                            • Cordio
                                              Erfahren
                                              • 09.11.2023
                                              • 153
                                              • Privat


                                              #23
                                              7. Tag, Yxnanäs → Flaken See

                                              Wieder einmal hab ich wunderbar geschlafen. Die Stille in der Nacht ist einfach wunderbar als Abwechslung zu dem dauerhaften Grundrauschen, das ich von der Großstadt her gewohnt bin. In den vergangenen Tagen ist es von Tag zu Tag wärmer geworden, und auch die Temperatur in den Nächten ist inzwischen so, dass ich den Schlafs ck oft gar nicht mehr schließe. Da ich am Vortag ja etwas weiter gelaufen bin als ursprünglich geplant, verkürzt sich die heutige Strecke ein wenig; daher lasse ich es sehr ruhig angehen und laufe tatsächlich erst um ca. 11 Uhr los.

                                              Nachdem ich aus dem Ortsgebiet raus bin, geht es erstmal auf einen schönen Waldweg. Am Wegesrand Lupinen und andere Blumen. Mir fällt ein, dass früher bei uns auch viele Lupinen wuchsen. Heute praktisch gar nicht mehr. Nur noch fettes Gras.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_120204_1.jpg
Ansichten: 277
Größe: 1,82 MB
ID: 3299150

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_120802.jpg
Ansichten: 221
Größe: 1,27 MB
ID: 3299162
                                              Auf dem Weg eine tote Kreuzotter. Extrene Verletzungen sind nicht erkennbar. Ist sie bei der Überquerung des Kieswegs den Hitztetod gestorben???

                                              Da ich jetzt immer mehr in Gebieten unterwegs bin, in denen sich die Bevölkerungsdichte ein klein wenig erhöht, und die Landschaft immer stärker durch die landwirtschaftliche Nutzung geprägt sein wird, genieße ich noch jeden kleinen Pfad umso mehr. Und in der Tat nehmen die Teilstrecken, die ich auf breiteren Forstwegen zurücklege immer mehr zu.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_120511.jpg
Ansichten: 223
Größe: 1,58 MB
ID: 3299152

                                              Schon an den Wiesen- und Ackerflächen, an denen ich in den ersten zwei Tagen vorbeigelaufen bin, habe ich mich über die Steinmauern gewundert, die diese oft umgeben. Inzwischen häufen sie sich, und ich bin erstaunt, da ich glaube, es handele sich um ein Äquivalent zu den Trockenmauern, die ich z.B. von den Kanaren oder Balearen her kenne und die es auch in Irland gibt. Mittlerweile habe ich gelesen, dass diese Mauern einfach dadurch entstanden sind, dass die Bauern die Unmengen an Steinen, die sie aus dem Boden holten, an den Feldrändern zu Mauern auftürmten.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_141553_1.jpg
Ansichten: 223
Größe: 1,67 MB
ID: 3299151

                                              Am frühen Nachmittag komme ich dann an der Stelle an, an der sich der Rastplatz für die Nacht befinden soll. Das letzte Stück zum Shelter hin führt über eine wenig attraktive große Lichtung, die durch Holzschlag in den letzten Jahren entstanden ist. Am Shelter angekommen präsentiert sich dieser ebenso hübsch wie die Lichtung, zerfallen und nur noch ein schwaches Abbild seiner selbst in besseren Tagen.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_160326.jpg
Ansichten: 222
Größe: 1,56 MB
ID: 3299153

                                              Die Lage selbst, direkt am See Flaken, ist schön, ein nettes Plätzchen für men Zelt würde sich auch finden. Da aber die Umgebung afgrund des Holzschlags nicht so toll ist, beschließe ich, noch ein wenig weiter zu gehen. Laut Naturkartan müsste es in ca 2km Entfernung einen weiteren Platz geben. Nach einem kurzen Stück auf einem Waldweg komme ich in einen Bereich, in dem sich junge Bäume und Büsche schon wieder breit gemacht haben.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_160910_1.jpg
Ansichten: 221
Größe: 1,56 MB
ID: 3299154

                                              Einen Weg kann ich hier beim besten Willen nicht mehr ausmachen. Der groben Richtung, in die ich wohl gehen muß, folgend, suche ich mir einen Weg durch das Gebüsch und komme nach einiger Zeit an den Rand des Waldes, den ich ein wenig Richtung See entlang gehe bis ich schließlich auf den Pfad stoße, der in den Wald hineinführt. Ein wenig hügelig geht es parallel zum Wasser durch den Wald, bis dann tatsächlich ein Schutzhütte am Hang auftaucht. Vom Zustand her kein Vergleich mit der Ex-Hütte, die ich kurz zuvor gesehen hatte. Ich schätze, dass der ursprüngliche Shelter aufgegeben wurde, nachdem die Bäume dort gefällt wurden und man hat einen neuen Unterschlupf an schönerer Stelle geschaffen.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_161657_1.jpg
Ansichten: 219
Größe: 1,35 MB
ID: 3299155

                                              Da unmittelbar neben dem Weg steiniger, durchgehend mit Moos bedeckter Boden beginnt und das Gelände recht abschüssig ist, besteht keine große Auswahl an Stellflächen für das Zelt. Neben einem Baum finden ich die einzig fast ebene Stelle. Hier kann das Wechsel Bella zwei seiner Stärken ausspielen: erstens ist es ja freistehend, was hier von Vorteil ist, und zweitens ist es ein schön kleines Zelt und daher reicht der Platz gerade so. Und schon habe ich ein sehr charmantes Plätzchen. Aber ich schätze, dass ich heute Nacht im Schlaf ein wenig hangabwärts rutschen werde.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_170056_1.jpg
Ansichten: 219
Größe: 1,07 MB
ID: 3299156

                                              Während ich das Zelt aufbaue, nutzen es die Mücken schamlos aus, dass ich mich nicht wehren kann und blasen zur Attacke. Besonders meine Hände sind ein beliebtes Ziel. Alle zwanzig bis dreißig Sekunden muss ich eine Pause machen und die Blutsauger verscheuchen und kurz wegrennen. Eine Kuhle im Boden möchte ich mit etwas Moos auspolstern. Gibt ja genug davon. Ich greife also in das grüne, feucht erscheinenden Moos und sofort wird mir eins klar: die Idee, an der vor dem Shelter befindlichen Feuerstelle heute Abend ein Lagerfeuer zu machen, um ein paar mückenfreie Momente genießen zu können, hat sich gerade erledigt. Das Moos, das den gesamten Waldboden vollständig bedeckt, ist komplett trocken. Hier ein Feuer zu machen und das Risiko einzugehen, ein noch so kleiner Funken könne in den Wald fliegen, wäre absolut unverantwortlich.




                                              Nachdem ich mich also eingerichtet habe, streife ich noch ein wenig durch den umgebenden Wald. Wieder bin ich begeistert von dem Moos und den Flechten, die sich über die Felsen und den Waldboden ziehen.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_190253.jpg
Ansichten: 220
Größe: 795,8 KB
ID: 3299158

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_195723.jpg
Ansichten: 221
Größe: 1,19 MB
ID: 3299159

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_195805_1.jpg
Ansichten: 219
Größe: 1,23 MB
ID: 3299160

                                              Als ich wieder am Zelt bin, kommt nach einiger Zeit ein Päärchen durch den Wald spaziert, er nur in knielangen Hosen. Als sie nach einer Weile auf dem Rückweg von ihrem Spaziergang wieder vorbeikommen, unterhalten wir uns ein wenig und es stellt sich heraus, dass sie aus Deutschland kommen und ein hübsches kleines Häuschen am gegenüberliegenden Ufer gemietet haben und dort für die kommenden zwei Wochen ihren Urlaub mit ihren Kindern verbringen werden. Bis auf die Tatsache, dass die Mücken sich über die unbedecktem Beine des Mannes hergemacht haben, sind sie auch hellauf begeistert von der Umgebung. Und ich glaube, die Mücken sind auch begeistert.

                                              Kurz darauf bringe ich mein Kochzeug an die Schutzhütte, um mir dort einen Kaffee zu kochen. Kaum habe ich mich hingesetzt, werde ich von einer ziemlich großen und ziemlich aggressiven Wespe angegangen. Ich entferne mich ein wenig, sie verfolgt mich. Ich gehe ein ganzes Stück weiter, und schließlich lässt sie von mir ab. Also kann ich jetzt wieder zurück und meinen Kaffee machen. Mit einem lauten Brummen stürzt die schwarz-gelbe Kämpferin sich wieder auf mich. Nun wundere ich mich doch ein wenig und schaue mich im Shelter etwas genauer um. Hinten rechts in der Ecke entdecke ich ihr Nest. Okay. Also verziehe ich mich auf die andere Seite des Shelters in der Hoffnung, dass diese geste sie dazu bringen möge, auf einen Nichtangriffspakt einzugehen. Klappt nur bedingt.

                                              Mit meinem Kaffee gehe ich runter zum Seeufer, wo ich in der Nachmittagssonne noch den Blick auf den See genießen möchte und meinem Solarpanel noch ein paar Sonnenstrahlen gönne um meine Powerbank aufzuladen. Während der Wanderung war die Ladepower heute nicht so gut, da ich oft durch schattige Bereiche lief. Gestern und vorgestern war es optimal, da bin ich soviel durch die Sonne gelaufen, dass das am Rucksack angebrachte Panel genug Sonne bekam, um meinen 20000er Powerbank um mehr als 30% aufzuladen.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_193553_1.jpg
Ansichten: 218
Größe: 981,3 KB
ID: 3299157

                                              Später mach ich mir mein Abendessen – heut Boeuf Stroganoff von Trek'nEat, auch ganz lecker – das ich am Seeufer im Abendlicht esse. Gegenüber am Seeufer sehe ich die Familie, die ein wenig schwimmen und mit dem zum Haus gehörenden Ruderboot auf den See hinausfahren. Die Kinder haben hörbar Spaß. Urlaubsidylle. Bald darauf wird es langsam dunkel und ich begebe mich langsam zu Bett. Die vorletzte Nacht in Schweden.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_205124.jpg
Ansichten: 218
Größe: 824,4 KB
ID: 3299161




                                              Let it go, let it out
                                              Let it all unravel.
                                              Let it free and it can be
                                              A path on which to travel. (Michael Leunig)

                                              Kommentar


                                              • Trekkman
                                                Erfahren
                                                • 25.11.2003
                                                • 251
                                                • Privat


                                                #24

                                                Danke für den tollen Bericht. Nachdem ich die teilweise ganz schönen (aber doch meistens öden) Weiten des Hohen Norden ein paarmal kennengelernt habe zieht es mich immer mehr in den Süden Schwedens. Statt Steine/Geröll-Landschaften diese Seen mit urigen Campstellen - das wäre vielleicht was für den kommenden Sommer…
                                                https://lighterpack.com/r/b3tyeh

                                                Kommentar


                                                • Prachttaucher
                                                  Freak

                                                  Liebt das Forum
                                                  • 21.01.2008
                                                  • 12040
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Da vergisst man doch glatt für einen Moment, wie es aktuell draußen aussieht.

                                                  Hattest Du Mückenmittel dabei oder magst Du das nicht ? Ist dann ja auch immer die Frage, ob das bei einem verschwitzten Wanderer wirklich viel ausrichtet. Für Handschuhe war es sicher zu warm ?

                                                  Kommentar


                                                  • Cordio
                                                    Erfahren
                                                    • 09.11.2023
                                                    • 153
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                    Da vergisst man doch glatt für einen Moment, wie es aktuell draußen aussieht.

                                                    Hattest Du Mückenmittel dabei oder magst Du das nicht ? Ist dann ja auch immer die Frage, ob das bei einem verschwitzten Wanderer wirklich viel ausrichtet. Für Handschuhe war es sicher zu warm ?
                                                    Ja, ich hatte Autan dabei, das hat auch einigermaßen gewirkt. Aber wie Du richtig vermutest, wenn man schwitzt, wird es ganz schnell weggespült. Und ich hatte im Vorfeld gelesen, dass es in Südschweden gar nicht so schlimm sein solle bezgl. Mücken. Mit Handschuhen wäre ich in der Tat ein Exot gewesen, hätte man doch eher im T-Shirt laufen können. Beim Laufen ging das auch mit den Mücken, nur den Pausenplatz musste man sorgfältig wählen. Aber am Flaken See haben sie mich echt fast zum Wahnsinn getrieben.
                                                    War aber auch ein gutes Mückenjahr. Ich erinnere mich noch daran, wie lange bei uns in SH das Regenwasser auf den Äckern stand. Optimales Brutgebiet. Und das war in Südschweden wahrscheinlich nicht so anders.
                                                    Das Gute ist ja, dass die nervigen Geschichten in der Erinnerung an Schmerzlichkeit verlieren und einfach nur zum guten Bestandteil einer Geschichte werden, während die schönen Sachen an Emotionalität auch mit zeitlichem Abstand noch gewinnen.
                                                    Let it go, let it out
                                                    Let it all unravel.
                                                    Let it free and it can be
                                                    A path on which to travel. (Michael Leunig)

                                                    Kommentar


                                                    • Cordio
                                                      Erfahren
                                                      • 09.11.2023
                                                      • 153
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Zitat von Trekkman Beitrag anzeigen
                                                      Danke für den tollen Bericht. Nachdem ich die teilweise ganz schönen (aber doch meistens öden) Weiten des Hohen Norden ein paarmal kennengelernt habe zieht es mich immer mehr in den Süden Schwedens. Statt Steine/Geröll-Landschaften diese Seen mit urigen Campstellen - das wäre vielleicht was für den kommenden Sommer…
                                                      Schön, dass Du mit dabei bist. Ja, diese Seen mit den bewaldeten Ufern und kleinen Inseln darin sind wirklich sehr schön. Und ich liebe es, wenn aus den relativ flachen Seen dann noch Granitfelsen herausragen und sich im Wasser spiegeln.
                                                      Wobei ich mich gedanklich ja darauf vorbereite, für die nächste Tour etwas mehr in den Norden zu ziehen und die Rauheit des Fjäll zu erkunden.
                                                      Let it go, let it out
                                                      Let it all unravel.
                                                      Let it free and it can be
                                                      A path on which to travel. (Michael Leunig)

                                                      Kommentar


                                                      • Cordio
                                                        Erfahren
                                                        • 09.11.2023
                                                        • 153
                                                        • Privat


                                                        #28

                                                        8. Tag, Flaken See → Lindas / Emmaboda

                                                        Die letzte Nacht begann wie erwartet mit einer kleinen Rutschpartie. Ein Gefälle, das beim Zeltaufbau nur nach einer ganz leichten Neigung aussieht, fühlt sich halt immer ganz anders an, wenn man dann draufliegt. Und so habe ich mir recht bald einen kleinen Wall aus Jacke und Fleece gebaut, der einigermaßen verhindern konnte, dass ich die ganze Nacht von der Isomatte rutschte. Das hat dann auch ganz gut geklappt und ich konnte gut schlafen.

                                                        Nach der allmorgendlichen Müsliration und einem Kaffee mach ich mich, immer mal wieder mißtrauisch von der Shelter-Wespe beäugt bzw. umkreist, daran, meine Sachen zusammenzupacken. Die Mücken kommen freundlicherweise auch auf einen kleinen Guten-Morgen-Stich vorbei. Alles andere hätte mich auch enttäuscht.

                                                        Bevor ich weiterlaufe, werfe ich nochmal meine Wasserangel aus. Schon In Svartabäck hatte ich meine faltbare Flasche des Wasserfilters mit einem Stein beschwert (geht aufgrund der großen zweiten Flaschenöffnung sehr gut) und eine Schnur um den Flaschenhals gebunden. So musste ich nicht die Uferböschung entlangkraxeln um Wasser zu holen und habe gleich auch noch Wasser, das nicht direkt von der Oberflache kommt, wo der meiste Staub etc. treibt. Angesichts des Schilf- und sonstigen Bewuchses im Uferbereich des Flaken ist diese Methode des Wasserholens auch hier recht nützlich und vermeidet auch, dass ich viele von den klitzekleinen schwarzen Tierchen im Wasser habe, die sich in großer Zahl zwischen den Uferpflanzen tummeln.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_104445.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,68 MB ID: 3302443

                                                        Frisch mit Wasser bevorratet geht es also los; nochmal über schöne Pfade, die mir in den letzten Tagen so viel Wanderfreude bereitet haben. So ganz sicher bin ich noch nicht, wie weit ich heute laufen werde. Mindestens durch Langasjö hindurch bis zum nördlichen Ende des Törn, einem langgestreckten See zwischen Langasjö und Emmaboda. Dann müsste ich morgen früh zügig zum Bahnhof Emmaboda laufen, wo um kurz nach Elf der Zug abfährt. Oder aber ich laufe bis Emmaboda, verbringe dort die Nacht auf dem Campground der Gemeinde und gestalte den Morgen ganz entspannt. Mal schauen. Nach den Erfahrungen der ersten Tage bin ich etwas vorsichtig geworden, was die Einschätzung der Gegebenheiten an Seeufern anbelangt. Erst mal loslaufen.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_105645.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,59 MB ID: 3302455
                                                        Genusswandern at it's best.

                                                        Nachdem ich ein Weilchen unterwegs war, spüre ich irgendwie ein leichtes Scheuern unter den Zehen am rechten Fuß. Also Schuh ausziehen, Socken richten, sorgfältig schnüren und weiter. Kurz muss ich aus dem Wald heraus, ein wenig den Fahrweg entlang, um dann über eine Weide wieder in den Wald zu gelangen.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_104802.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,72 MB ID: 3302444
                                                        Erinnert mich an die Vereinzelungsanlage an meiner Arbeitsstelle.

                                                        Vorbei an den vereinzelten Höfen von Lunden geht es über Raamala Richtung Langasjö. Bei Raamala trifft der Wanderpfad auf die Landstraße. Eigentlich geht der Wanderweg jetzt ein Stück die Straße entlang, um dann links von der Straße ab zu gehen. Man kann aber auch fast direkt gegenüber einen Landwirtschaftsweg nehmen, der über einen Hof führt und sich nach ca. einem Kilometer wieder mit dem offiziellen Weg vereinen wird. Besser als an der Straße entlang zu laufen. Und unter den Zehen fängt es wieder an zu scheuern. Das ist dann doch kein gutes Zeichen und erfordert Gegenmaßnahmen. An einer der Ackermauern mache ich Halt zum Sockenwechsel. Die Wandersocken, die ich heute trage, sind reine Kunstfasersocken, die ich zwar schon oft getragen habe, aber aus irgendeinem Grund stimmt heute irgendwas nicht. Also wird gegen Strümpfe mit hohem Merinoanteil getauscht. Gleich viel besser, kein Scheuern mehr, kein Drücken. Das war noch rechtzeitig, bevor etwas aufgescheuert oder zur Blase geworden wäre. Muss am letzten Wandertag ja nicht wirklich sein. Die Kunstfasersocke kommt in Zukunft bei längeren Wanderungen nicht mehr zum Einsatz.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_121323.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3302445
                                                        Eines der wenige Male, dass ich in dieser Gegend ein Gebäude auf einem der Höfe sehe, zu dessen Bau die vielen Steine verwendet wurden, die auf den Äckern liegen.

                                                        Über Wald- und Wirtschaftswege schlängelt sich meine Route vorbei an einzelnen Höfen Richtung Langasjö, einem der größeren Orte in der Gegend. Der Ort erscheint recht hübsch, mit einem Badesee und Freizeiteinrichtungen nahe der Kirche. Gegenüber der Kirche befindet sich ein kleiner Rastplatz, optimal für eine Mittagsrast im Halbschatten. Direkt am Weg gelegen liegt, in umgebauten alten Stallgebäuden, ein Wandererheim des STF; um jemanden anzutreffen muss man aber wohl angemeldet sein. Teil des Gebäudes ist auch ein Café.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_132404.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3302446STF Wandererunterkunft in Langasjö.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_132416.jpg Ansichten: 0 Größe: 609,6 KB ID: 3302447
                                                        Originelle Öffnungszeiten. Wenn das die Arbeitszeiten bei einer vollbezahlten Stelle sind: Bewerbung kommt😁😁😉

                                                        Während ich meine Fruchtschnitte knabbere, schaue ich den Kindern auf dem Gelände der benachbarten Schule bei ihren Pausenspielen zu. Die Klingel, die die Kinder wieder in die Schule ruft, schickt mich gleichermaßen auf den Weg und in den Wald zurück.

                                                        Noch einmal kann ich das Laufen auf schmalen Pfaden genießen, ich schätze, daß es damit bald vorbei sein wird, wenn ich mich langsam Emmaboda nähere.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_140053_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3302448

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_141623.jpg Ansichten: 0 Größe: 813,2 KB ID: 3302449


                                                        Nach drei bis vier Kilometern komme ich dann langsam am Törn See an. Der Weg verläuft ca. 400m entfernt vom See entlang, und auf den unbewaldeten Flächen stehen typische Schwedenhäuser auf saftig grünen Wiesen. Absolute Klischeebilder eines schwedischen Hauses am See, einfach hübsch anzusehen.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_144130_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,38 MB ID: 3302450Perfekte Smaland Idylle.

                                                        Nachdem ich dem Fahrweg eine Weile gefolgt bin, führt ein beschrankter Weg in den Wald hinein. Eigentlich habe ich gedanklich schon umgeplant und mich darauf eingestellt, heute bis Emmaboda zu laufen, aber ich bin doch neugierig und folge dem Weg in den Wald hinein, der mich eigentlich Richtung See zu einer kleinen Landzunge bringen müsste.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_145443.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,28 MB ID: 3302451
                                                        Am Ufer des Törn, auf einer Landzunge.

                                                        Durch sumpfiges Gelände mit vielen Tümpeln führt mich der Weg in etwas lichteren Wald, wo ich meinen Rucksack ablege und ein wenig an Seeufer entlangspaziere. Von hier aus kann ich die Seegrundstücke sehen, die ich zuvor im Vorbeilaufen auf der anderen Seeseite sah. Das Ufer hier ist sehr schön, direkter Zugang zum Wasser wäre auch gegeben. Und ein wenig gerate ich ins Grübeln, ob ich nicht doch die Nacht hier verbringe. Der Waldboden ist zwar durchgehend mit weichem Moos bedeckt, aber darunter auch mit großen Steinen übersäät, so dass ich tatsächlich erstmal keinen Platz sehe, wo ich das Zelt aufstellen könnte. Und es kündigen sich natürlich auch hier wieder die gleichen Mückenmengen an, die mich gestern Abend schon schier wahnsinnig gemacht hatten. Beschlossene Sache: ich laufe weiter. Damit wird die heutige Etappe zwar etwas lang, aber dafür wird es morgen Vormittag entspannter.

                                                        Wie ich es erwartet hatte, laufe ich ab hier zwar erstmal noch durch schöne Waldlandschaft, aber zum Großteil auf Wegen, die immer mehr zur normalen Fahrstraße geraten, je näher man Emmaboda mit den das Städtchen umgebenden Weilern kommt.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_152643.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,56 MB ID: 3302452Hauptverkehrsknotenpunkt mitten im Wald.

                                                        Da ich nun nicht den ursprünglich geplanten Weg vom Törn direkt zum Bahnhof Emmaboda gehen werde, sondern erst mal den Campingplatz am Schwimmbad Emmaboda ansteuern werde, verlasse ich den Utvandrerleden kurz darauf und halte mich rechts, Richtung Lindas, einem an Emmaboda direkt angrenzenden Stadtteil. Der Weg scheint sich jetzt eeeeewig an einer Straße entlang zu ziehen. Den letzten Teil der letzten Etappe einer Wanderung empfinde ich eigentlich immer als ziemlich zäh, oft sind es ja auch nicht besonders reizvolle Etappen, da man sich logischerweise wieder zurück in die Zivilisation bewegt. Und diesem Muster entsprachen die letzten Kilometer, die ich zu gehen hatte, zu einhundert Prozent. Jetzt wollte ich nur noch ankommen. Noch einmal die breite Straße unterqueren, die von Emmaboda zur Südküste führt und auf der recht viel Verkehr herrscht, dann nach links und ich komme nach Lindas rein. Es fühlt sich recht seltsam an, jetzt, nach acht Tagen im Wald, mit Zelt und Rucksack durch eine Wohnsiedlung zu laufen, wo die Anwohner Auto waschen, Rasen mähen etc..

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_162515_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3302453
                                                        Auf den letzten Kilometern sinkt die Motivation sowieso schon ab, und wenn's dann noch an der Straße entlanggeht...puuuuh.

                                                        Und endlich, nach gefühlt zahllosen Abzweigungen nach rechts, nach links, und wieder nach halbrechts, vorbei an Parkplätzen, durch ein Gewerbegebiet, über einen Bach, unter dem Bahngleis hindurch, komme ich an dem Campingplatz an. Wie ich es jetzt schon einige Male gesehen hatte, ist es kein umzäunter Campingplatz, sondern eine große Wiese, direkt neben dem Schwimmbad, wo man sich einen Platz suchen kann. Also suche ich mir sorgfältig ein Plätzchen aus, baue in der Nachmittagssonne mein Zelt auf und gehe in das Schwimmbadgebäude, wo man die Gebühr für die Nacht bezahlt (220,- SKR) und die Zutrittskarte zu den sanitären Anlagen erhält.

                                                        Und dann.....nehme ich mein Handtuch, frische Wäsche, das Rasiermesser und voller Vorfreude schreite ich gen Sanitärgebäude. Duschen. Herrlich. Warmes Wasser. Wunderbar.

                                                        Nach einer ausgiebigen Dusche gehe ich zurück zum Zelt und mir fällt auf, dass das Licht sich irgendwie geändert hat. Und in der Tat, graue Wolken sind am Himmel aufgezogen und verdecken die Abendsonne. Kurz darauf, an meinem letzten Abend in Schweden, bekomme ich dann noch ein paar Tropfen ab. Es beginnt tatsächlich zu regnen. Eigentlich hatte ich ja gehofft, auch die letzte Nacht im Trockenen verbringen und somit auch mein Zelt trocken einpacken zu können. Aber ich bin weit davon entfernt, mich zu beschweren.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_200747.jpg Ansichten: 0 Größe: 726,8 KB ID: 3302454Auf der Zeltwiese neben dem Schwimmbad in Emmaboda. Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass eines auf diesem Bild ganz anders ist als auf allen Bildern der Vortage: grauer Himmel.

                                                        Im leichten Regen gehe ich später im Dunkeln ins Städtchen. Erstens will ich den Weg zum Bahnhof auskundschaften, zweitens das Städtchen anschauen und gucken, ob ich irgendwo was esse. Den Bahnhof finde ich problemlos. Das mit dem Essensuchen war nicht so erfolgreich. Aber richtig viel Hunger habe ich nicht, macht also nix. Dann gibt es heute Abend eine Fruchtschnitte. Auf gar keinen Fall werde ich mir meine letzte Ration Couscous machen. Darauf hab ich heute Abend definitiv keine Lust mehr.

                                                        Zurück am Zelt kann ich gleich bewundern, wie sorgfältig ich mir doch den Platz ausgesucht hatte. Kein Ast auf dem Boden, kein Loch oder Maulwurfshügel unter dem Zelt. Auf der Suche nach dem perfekten Untergrund hab ich bloß versäumt, den Blick auch mal nach oben zu richten. Dann hätte ich vielleicht die Laterne bemerkt, die aus dem Busch hinter meinem Zelt ragt und nun meinen Platz in helles Licht taucht. Toll. Taghell im Zelt. Zum Glück habe ich eine Schlafbrille dabei, die sich in dieser Nacht beweisen darf.
                                                        Zuletzt geändert von Cordio; 29.12.2024, 14:58.
                                                        Let it go, let it out
                                                        Let it all unravel.
                                                        Let it free and it can be
                                                        A path on which to travel. (Michael Leunig)

                                                        Kommentar


                                                        • Cordio
                                                          Erfahren
                                                          • 09.11.2023
                                                          • 153
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          9. Tag, Rückreise Emmaboda → Hamburg

                                                          Am nächsten Morgen werde ich erstmals nicht von der Sonne geweckt. Viel geregnet hat es in der Nacht nicht mehr, aber komplett nass ist das Zelt natürlich trotzdem. Und der Himmel hängt voll Wolken.

                                                          Erstmal gehe ich aber ins Schwimmbad, wo ich eine Kleinigkeit frühstücken werden. Ein Apfel, ein süßes Teil, was Herzhaftes. Und zwei Becher Kaffee. Den Kaffee kann man kostenlos nachfüllen.

                                                          Dann packe ich gemütlich zusammen und mach mich gegen halb Elf auf in Richtung Bahnhof. Ich bin jetzt doch ganz froh, gestern direkt bis hierher gelaufen zu sein. Ein regnerischer Abend am See hätte jetzt auch nicht wirklich Vorteile gebracht, da ist der entspannte Vormittag besser.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240524_110103.jpg
Ansichten: 71
Größe: 746,7 KB
ID: 3302458Am Bahnhof Emmaboda schließt sich der Keis nach einer tollen Wanderwoche wieder.

                                                          Und um kurz nach Elf komme ich auch wieder voll in der Realität an. Auf der Anzeigetafel am Bahnsteig erscheint eine Anzeige, die mir, zwar in einer anderen Sprache, wohlbekannt erscheint. Ich vermute, es bedeutet: Zug fällt aus, es kommt ein Bus als Ersatz. Angeblich um halb. Na Super. Das mit halb zwölf wird dann nichts, der Bus kommt erst um kurz nach eins. Was mich jetzt auch nicht sehr wundert, braucht der Bus doch länger als der Zug, um die ganzen Haltestellen auf der Strecke anzufahren.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240524_111655 kl.jpg
Ansichten: 77
Größe: 280,9 KB
ID: 3302457Back in the real world again....

                                                          Die Hoffnung, meinen gebuchten Anschluss in Kopenhagen zu bekommen, hab ich schon vor einer ganzen Weile aufgegeben. Immerhin diese Erwartung wird vollends erfüllt. Mit dem Bus fahren wir bis Växjö, wo wir in einen gut gefüllten Zug umsteigen, der bis Malmö fährt. Aussteigen, auf den Zug nach Kopenhagen warten, in Kopenhagen dann richtig schnell zum Zug Richtung Süden gerannt, den ich definitiv nicht verpassen möchte. Sonst würde es nicht klappen, heute noch nach HH zu kommen. Glücklicherweise gelingt es mir, im Zug noch einen Platz auf einem Klappsitz zu ergattern. Dann folgt eine längere Durchsage, die ich nur zum Teil verstehe. Aber so viel kriege ich mit: der Zug, in dem ich sitze, wird an einem der nächsten Bahnhöfe in mindestes drei Teile aufgeteilt, die in unterschiedliche Richtungen fahren werden.

                                                          Gut. Wäre jetzt schön zu wissen, in welchem Teil ich sitze.... Ich spreche meinen Nachbarn, einen in sein Buch vertieften Dänen, an. Erst fühlt er sich wohl ein wenig gestört, schaut aber nach und meint schließlich, er glaube, wir säßen wohl im richtigen Teil des Zuges. Er müsse nämlich auch in die gleiche Richtung. Dann grinse ich ihn ein wenig an und meine, das sei ja schön, wenn ich jetzt also ein Problem bekäme weil ich im falschen Zugteil sitze, wäre ich zumindest nicht der einzige. Offenbar haben wir einen ähnlichen Humor, er lacht und aus dem eher unwillig von seinem Buch aufblickenden Sitznachbarn wird einer, mit dem ich mich äußerst angeregt und interessant bis Fredericia unterhalte.

                                                          Meine weiteren Anschlüsse erreiche ich problemlos, und so komme ich noch vor Mitternacht mit ca. 3 ½ h Verspätung in HH an. Hat ja dann alles noch gut geklappt.
                                                          Let it go, let it out
                                                          Let it all unravel.
                                                          Let it free and it can be
                                                          A path on which to travel. (Michael Leunig)

                                                          Kommentar


                                                          • Cordio
                                                            Erfahren
                                                            • 09.11.2023
                                                            • 153
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            Eine Woche Utvandrer - mein Fazit

                                                            Unschwer lässt sich an den Bildern zu meiner Rundwanderung erkennen, dass ich eine sehr schöne Zeit auf dem Utvandrerleden hatte. Überrascht hat mich die Unzugänglichkeit einiger Seeufer, da habe ich ordentlich Lehrgeld bezahlt und eine Durststrecke durchlitten, weil ich nicht wie erwartet an Wasser kam. Der Rundwanderweg führt durch eine Kulturlandschaft im „dichter“ besiedelten Süden Schwedens, und somit erlebt man natürlich nicht die raue Weite des Fjälls. Trotzdem bewegt man sich auf weiten Strecken auf kleinen Pfaden in einem dünn besiedelten Gebiet. Man bekommt also durchaus eine gute Portion Einsamkeit gepaart mit wunderschöner Smaland'scher Landschaft. Insbesondere die Streckenabschnitte zwischen Korrö und dem Flaken See, und ganz besonders die Strecke zw. Korrö und dem Südzipfel des Sandsjön, sind toll zu laufen. Schmale Pfade, schöne Seen, toller, abwechslungsreicher Wald.

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: PANO_20240518_202616.jpg Ansichten: 0 Größe: 452,2 KB ID: 3302471

                                                            Ich habe während meiner Zeit auf dem Utvandrerleden übrigens keinen anderen Wanderer getroffen. An einigen Stellen war ich nicht sicher, ob jemand ein, zwei Tage vor mir den Weg entlang gekommen war oder ob die Spuren von Tieren herrührten.

                                                            Der Startpunkt Emmaboda war optimal, weil so leicht mit dem Zug zu erreichen und so nah am Wanderweg. Der Weg ist bis auf wenige Stellen gut ausgeschildert, die Infrastruktur für Wanderer ist recht gut. Es gibt an bzw. in unmittelbarer Nähe der Strecke wohl mehrere Unterkünfte des STF (z.B. in Längasjö) und auch Mietunterkünfte. Wer also nicht mit dem Zelt unterwegs sein möchte, dem werden Alternativen geboten.
                                                            Wobei es mir bei oberflächlicher Betrachtung so erschien, als ob der Abstand zwischen den Unterkünften sich eher an den Bedürfnissen von Radfahrern orientiert.

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240521_113544.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3302469
                                                            Mitten im Wald, direkt am Weg gelegene Möglichkeit, einen Unterkunft (das hintere Häuschen) zu mieten.

                                                            Wer den Utvandrerleden komplett wandern möchte und als Start Korrö wählt, sollte m.E. den Weg in die andere Richtung gehen, als ich es tat. (Also von Korrö aus Richtung Emmaboda, dann Langasjö, Richtung Sandsjön und hoch nach Korrö). Dann hebt man sich die schönsten Etappen für den Schluss auf. Von Emmaboda aus fand ich meine Laufrichtung optimal.
                                                            Die von mir gewählte Etappeneinteilung empfand ich für eine gemütliche Rundwanderung gut. Deutliches Einkürzen ist aber durchaus möglich. Ich persönlich würde aber trotzdem keinen Wanderung über eine Woche machen, ohne einen Reservetag zu berücksichtigen.

                                                            Das Wetter war in diesem Mai absolut grandios. Acht Tage bei strahlend blauem Himmel durch diese schöne Landschaft wandern zu können, hatte ich definitiv nicht erwartet. Das hat den Genußfaktor nochmal deutlich nach oben geschraubt. Die Kehrseite, so man es denn so nennen möchte, ist, dass ich meine Ausrüstung – und mich selber – keinem auch nur angedeuteten Härtetest unterziehen konnte. Mein Zelt musste keinem Sturm standhalten, ich musste nicht dem Regen trotzen, meine Schuhe blieben vom Matsch verschont. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich mindestens einen Tag auch mal durch den Regen laufen müsste, ggf. erfahren könnte, wie viel Spaß mir das Ganze auch bei schlechtem Wetter macht. Auf diese Erfahrung durfte ich also vorerst wieder mal verzichten. Aber ich weiß jetzt definitv, dass ich (erwartungsgemäß) kein Problem damit habe, tagelang alleine durch die Gegend zu laufen. Au contraire.

                                                            À propos Wetter: aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit galt in einigen Teilen ein absolutes Feuerverbot, das sukzessive auch ausgeweitet wurde. Und auch ohne dieses Verbot hat die Vernunft den gemeinen Wanderer dazu angehalten, an einigen Stellen auf offenes Feuer zu verzichten. Man sollte sich also ggf. nicht nur mit einem Hobo ausgestattet auf eine solche Wanderung begeben.

                                                            Der Terralite Schlafsack war in einigen Nächten zu warm, aber mit den vorsommerlichen Temperaturen hatte ich nicht gerechnet. Die Wetteraufzeichnungen auf den Seiten des schwedischen meteorologischen Instituts (www.smhi.se) ließen eher eine Tiefsttemperatur von nicht mehr als fünf Grad erwarten. Aber in puncto Schlafkomfort hat mich der Terralite wie erwartet total überzeugt. Die TAR Prolite Plus mit knapp 4cm Dicke und in Größe Large hat ihr Übriges beigetragen, mir einen herrlichen Schlaf zu bescheren.

                                                            Das Wechsel Bella hat sich als tolles Zelt zumindest für diese Umgebung erwiesen. Leicht, schnell auf- und abzubauen, klein. Gut packbar. Super.

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_085614.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,35 MB ID: 3302467
                                                            Klein, freistehend und easy zu handhaben.

                                                            Essensmäßig hat die Planung auch im Großen und Ganzen gepasst. Die Müsli – Portionsgröße von ca. 160gr beim Frühstück stimmt, mehr auf keinen Fall. Bei ähnlich leichten Wanderungen und ähnlichen Temperaturen vielleicht eher etwas weniger. Dafür im Geschmack für etwas deutlichere Abwechslung sorgen. Dann macht das Frühstück mehr Freude.

                                                            Die Portionen zum Abend können definitiv kleiner werden. Insbesondere beim Couscous werde ich auf einige Gramm verzichten und vielleicht bei ca. 160 Gramm statt 200 Gramm landen. Dafür kommt dann vielleicht ein herzhafter Snack für zwischendurch mit. Ein, zwei Portionen Trek'nEat oder ähnliches dabei zu haben, fand ich auch angenehm. So gerne ich Couscous auch esse, auf Dauer wird er doch recht langweilig.

                                                            Energiehaushalt:
                                                            Eigentlich wollte ich auch testen, wie viel das Sunny Leaf Solarpanel bei bewölktem Himmel noch an Leistung bringt. Dieser Test ist vertagt, konnte aufgrund übermäßigen Sonnenscheins nicht stattfinden. Aber ich weiß jetzt, dass es beim Wandern in der Sonne in 3-4h ausreichend Energie an die Powerbank liefert (ca. 1/3 Ladung), um zumindest mein Handy am Laufen zu halten. Also hat sich auch dieses Ausrüstungsteil voll bewährt.

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240523_102040.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3302468Das 5W SunnyLeaf Solarpanel, tagsüber am Rucksack angebracht.

                                                            Unterm Strich eine tolle Wanderung in einer schönen Landschaft, die viel Freude macht und als Einstieg in's schwedisch-freiheitliche Wandergefühl sehr geeignet.
                                                            Und wie viel schöner das Wandern über mehrere Tage ist, wenn man sein Zelt ohne vorherige Buchung, ohne Holzplattform o.ä. einfach im Wald aufstellen darf, braucht man ja gar nicht erst zu betonen.

                                                            Ich freue mich, wenn ich bei einigen Mitlesern Erinnerungen an frühere Reisen wachrufen oder die Lust auf zukünftige Wanderungen wecken konnte. Und ich freue mich über alle, die mich bei der Rückschau auf diese schöne Wanderung begleitet haben und dabei so viel Spaß hatten wie ich selber auch.

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240521_112742_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,55 MB ID: 3302470
                                                            Zuletzt geändert von Cordio; 29.12.2024, 16:35.
                                                            Let it go, let it out
                                                            Let it all unravel.
                                                            Let it free and it can be
                                                            A path on which to travel. (Michael Leunig)

                                                            Kommentar


                                                            • ronaldo
                                                              Freak
                                                              Moderator
                                                              Liebt das Forum
                                                              • 24.01.2011
                                                              • 12868
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              Bin dir sehr gern gefolgt - schöne Ecke da.
                                                              Was das Wasser angeht: wieso Seen? Da so halb in der Zivilisation, könnte man doch mal wo klingeln und höflich anfragen usw. usf...?

                                                              Kommentar


                                                              • blauloke

                                                                Lebt im Forum
                                                                • 22.08.2008
                                                                • 9103
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Habe dich gerne begleitet. Eine schöne Wanderung hast du gemacht.
                                                                Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                Kommentar


                                                                • Cordio
                                                                  Erfahren
                                                                  • 09.11.2023
                                                                  • 153
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
                                                                  Bin dir sehr gern gefolgt - schöne Ecke da.
                                                                  Was das Wasser angeht: wieso Seen? Da so halb in der Zivilisation, könnte man doch mal wo klingeln und höflich anfragen usw. usf...?
                                                                  Klar, hätte ich irgendwo anklingeln können. Und das hätte ich auch getan, hätte sich ein ernsthaftes Problem entwickelt (bin da in keinster Weise schüchtern). Wasser aus Seen und Bächen zu nutzen, war von vornherein eingeplant. Ein Aspekt der Wanderung war auch, eine komplett autarke Woche zu machen. D.h. auch eventuelle Schwierigkeiten und / oder Folgen von Fehlplanungen eigenständig zu bewältigen. Auch als Übung für kommende Touren, wo ich nicht einfach auf externe Unterstützung werde zurückgreifen können. Hätte ich irgendwo um Wasser anfragen müssen, hätte es bedeutet, dass meine Planung und Einschätzung so falsch war, dass ein Fortsetzen der Tour ohne fremde Hilfe nicht möglich gewesen wäre. Also ein fataler Fehler. Und so extrem war es ja wirklich nicht. Der dritte Tag war halt definitiv nicht spaßig, aber nicht gefährlich.
                                                                  Das sollte kein (falsch verstandenes) Heldentum oder so was sein, sondern tatsächlich Vorbereitungs- und Simulationszwecken dienen.
                                                                  Hoffe, das ist nachvollziehbar und hört sich nicht allzu schräg an.
                                                                  Let it go, let it out
                                                                  Let it all unravel.
                                                                  Let it free and it can be
                                                                  A path on which to travel. (Michael Leunig)

                                                                  Kommentar


                                                                  • Goldi
                                                                    Erfahren
                                                                    • 11.09.2022
                                                                    • 249
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    Schöner Bericht, danke fürs Mitnehmen.

                                                                    Das mit der Couscous-Monotonie kann ich nachvollziehen. Ich bin ein erklärter Travellunch-Fan. Die Marke gilt zwar als spießig (kein Wunder bei der Bebilderung auf der Verpackung, die zum Glück unlängst geändert wurde), aber das Essen ist wirklich top. Vor allem erstaunlich abwechslungsreich.

                                                                    Kommentar


                                                                    • Sternenstaub
                                                                      Alter Hase
                                                                      • 14.03.2012
                                                                      • 3770
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      Zitat von Cordio Beitrag anzeigen
                                                                      Eine Woche Utvandrer - mein Fazit

                                                                      Der Startpunkt Emmaboda war optimal, weil so leicht mit dem Zug zu erreichen und so nah am Wanderweg. Der Weg ist bis auf wenige Stellen gut ausgeschildert, die Infrastruktur für Wanderer ist recht gut. Es gibt an bzw. in unmittelbarer Nähe der Strecke wohl mehrere Unterkünfte des STF (z.B. in Längasjö) und auch Mietunterkünfte. Wer also nicht mit dem Zelt unterwegs sein möchte, dem werden Alternativen geboten.
                                                                      Wobei es mir bei oberflächlicher Betrachtung so erschien, als ob der Abstand zwischen den Unterkünften sich eher an den Bedürfnissen von Radfahrern orientiert.

                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: IMG_20240521_113544.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3302469
                                                                      Mitten im Wald, direkt am Weg gelegene Möglichkeit, einen Unterkunft (das hintere Häuschen) zu mieten.

                                                                      Unterm Strich eine tolle Wanderung in einer schönen Landschaft, die viel Freude macht und als Einstieg in's schwedisch-freiheitliche Wandergefühl sehr geeignet.
                                                                      Und wie viel schöner das Wandern über mehrere Tage ist, wenn man sein Zelt ohne vorherige Buchung, ohne Holzplattform o.ä. einfach im Wald aufstellen darf, braucht man ja gar nicht erst zu betonen.

                                                                      Ich freue mich, wenn ich bei einigen Mitlesern Erinnerungen an frühere Reisen wachrufen oder die Lust auf zukünftige Wanderungen wecken konnte. Und ich freue mich über alle, die mich bei der Rückschau auf diese schöne Wanderung begleitet haben und dabei so viel Spaß hatten wie ich selber auch.
                                                                      Vielen Dank, die Erinnerungen haben mich auch ereilt , Emmaboda und Umgebung haben mir auch gefallen, auch die Wege in der Umgebung habe ich in guter Erinnerung. Leider ist das nun obsolet, da ich nicht mehr im Zelt unterwegs sein kann. Aber die Erinnerungen als solches tun gut. Freue mich, dass du eine gute Zeit dort hattest.
                                                                      Ich tüftle gerade herum, wie ich es erreichen kann, dort noch einmal hin zu kommen.
                                                                      Danke für deinen bericht.
                                                                      Zuletzt geändert von Sternenstaub; Gestern, 23:50.
                                                                      Two roads diverged in a wood, and I—
                                                                      I took the one less traveled by,
                                                                      And that has made all the difference (Robert Frost)

                                                                      Kommentar