[SE] Utvandrerleden oder Der Michel von Emmaboda, Mai 2024

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Cordio
    Erfahren
    • 09.11.2023
    • 151
    • Privat

    • Meine Reisen

    [SE] Utvandrerleden oder Der Michel von Emmaboda, Mai 2024

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Vorbereitung:

    Nachdem ich letztes Jahr auf dem GR 34 wieder entdeckt hatte, wieviel Spaß ich an Mehrtageswanderungen mit Zelt und Co habe, wollte ich dies nun fortsetzen und in Vorbereitung weiterer Touren das ganze ein wenig steigern in Richtung „autark unterwegs sein“. Motiviert durch die vielen Erzählungen von Schulfreunden und die vielen spannenden ods Berichte zu Skandinavien und last not least durch die Tatsache, dass der Weg nach Schweden von Hamburg aus halt doch recht kurz ist, sollte der diesjährige Trip also nach Schweden gehen. Tatsächlich hat es mich bislang immer in den Süden - nach Spanien, Italien, Frankreich – gezogen. Einmal drei Tage Dänemark...darauf beschränkten sich meine Erfahrungen mit dem - in meinen Vorstellungen - kalten Norden.

    Als leichten Einstieg in die „nördlicheren“ Gefilde hatte ich mir den Utvandrerleden in Smaland ausgesucht. Das erste mal seit vielen Jahren wieder einmal eine Tour ganz autark laufen, eine gute Woche komplett alleine, da wollte ich nicht gleich in die absolute Abgeschiedenheit gehen sondern irgendwo sein, wo die Umgebung erstens nicht ganz so rauh ist und zweitens ggf. eine Ausstiegsmöglichkeit nicht zu fern ist. Man weiß ja nie, und ich wollte mich ein wenig langsam rantasten. Auch wenn ich ziemlich sicher war, dass alles glatt gehen würde und ich (immer noch) Freude an dieser Form des Reisens haben werde.

    Der Utvandrarleden hat sich auch angeboten, weil er von Hamburg aus ideal mit dem Zug zu erreichen ist und der Süden Schwedens mir in nicht ganz unwirtlichen klimatischen Bedingungen die Möglichkeit bietet, meine seit letztem Herbst in einigen Punkten optimierte Ausrüstung und Herangehensweise zu testen.

    Also auf zum Kartenhaus Dr. Götze hier in HH und erst mal eine Landkarte für die Planung besorgt.
    Hier bot sich die Cykelkartan 5 an, die Kronberg und Blekinge zu einem großen Teil abdeckt und mit dem Maßstab 1:100000 für mein Vorhaben und die lokale Topographie sehr gut geeignet schien.


    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    In Kombination mit einem gpx Track, der auf Naturkartan zur Verfügung steht und den ich nach mapy.cz importiere steht mir also gutes Kartenmaterial zur Verfügung.

    Das ganze sollte keine sportliche Leistungsschau werden, sondern eher unter dem Motto einwöchiges Genusswandern stehen. Also hab ich die Tour grob in Abschnitte von 15 – 20 KM eingeteilt und dann noch einen Reservetag mit eingerechnet, der, wenn er nicht in Anspruch genommen werden muss, zwei Abschnitte noch etwas einkürzen wird. Aber es kann ja immer mal sein, dass irgendwelche Umstände mich zu einem Tag Pause zwingen, und sei es nur fieser Dauerregen. Grundsätzlich war die Planung so angelegt, dass ich die Tagesetappen jeweils an einem See beende. So sollte der Wasservorrat sichergestellt sein. Sollte....


    Mit viel Freude hab ich die Karten studiert, mit Google Earth und mapy.cz die Satellitenansichten erkundet, um einen besseren Einblick in die örtlichen landschaftlichen Gegebenheiten zu bekommen. Und so hatte ich letzendlich verschiedene mögliche Alternativen für schöne Schlafplätzchen gefunden und ein paar nette Fotos der südschwedischen Landschaft betrachtet. Und die Vorfreude auf ein paar Nächte im Wald im Zelt wuchs stetig und gewaltig an. Dass der Wald in Schweden sich von dem Wald, an den ich mich im deutschen Norden gewöhnt hatte, deutlich unterscheidet, auch wenn er von oben gleich aussieht, dass etwas, was wie eine Wiese am Seeufer ausschaut, sich als was ganz anderes entpuppt, all das sollte mir bald wieder sehr bewusst werden.....

    Wesentliche Ausrüstung:
    Deuter AirContact 55 + 10
    Zelt: Wechsel Bella
    ThermARest ProLite 4 Large
    Western Mountaineering TerraLite
    Schuhe: Scarpa Mescalito
    Trangia Spiritus Kocher
    Solarpanel Sunny Leaf Mini

    Essen:

    Frühstück:
    Alnatura Basis Müsli im Wechsel mit Schokomüsli / Früchtemüsli gemischt, pro Portion ca. 160 Gramm

    Mittagessen:
    Fruchtriegel 40g / 30g (pro Tag insg. 2), 2x Trek´nEat Grießbrei mit Früchten

    Abendessen:
    1x Grillwürstchen, frische Paprika, Brötchen
    1x Kartoffelbrei mit Trockengemüse
    3x CousCous, mit Trockengemüse, unterschiedlich gewürzt, 2x mit getrockneten Tomaten, 1x orientalisch gewürzt, u.a. mit Ras Al Hanout und Cranberry-Rosinen Mix + getrocknete Aprikosen, je Portion ca 200g
    1x Instant Kimchi Nudeln
    2x Trek´nEat (1x Boeuf Stroganoff, 1x Jägertopf)

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240511_110554.jpg Ansichten: 0 Größe: 501,6 KB ID: 3297922



    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Cordio; 24.03.2025, 09:55.
    Let it go, let it out
    Let it all unravel.
    Let it free and it can be
    A path on which to travel. (Michael Leunig)

  • Cordio
    Erfahren
    • 09.11.2023
    • 151
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Tag 1, Anreise und erste Schritte (16.05.24), Emmaboda → Nordende See Löften

    Bei strahlendem Sonnenschein bestieg ich in Hamburg den Eurocity, der mich nach Kopenhagen bringen sollte, von dort aus sollte es dann über Malmö mit einer Schleife über Växjö nach Emmaboda gehen. In 8 ½ h von Hamburg mit einem Mal Umsteigen in's südschwedische Hinterland, das fand ich schon ziemlich sensationell. Um halb sechs am späten Nachmittag sollte ich in Emmaboda ankommen; das sollte komfortabel reichen, um am Abend noch 10 – 12 Kilometer zu laufen und einen Platz für die erste Nacht in Schweden am See zu finden. Da wir aber über eine halbe Stunde in einem Städtchen vor Kopenhagen standen und die 45 Minuten Umsteigezeit dahinschmolzen, kam ich erst etwas mehr als eine Stunde verspätet um kurz nach halb sieben bei herrlicher Frühanbendsonne am Zielort an. Okay, dachte ich, dann muss ich mich jetzt ein wenig sputen. Schließlich hatte ich bislang keinerlei Erfahrung, wie sich die Dämmerung in Schweden gestaltet, wie schnell es dunkel wird etc.. Und den ersten Schlafplatz wollte ich ganz gerne im Hellen finden.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240516_183951.jpg
Ansichten: 506
Größe: 733,9 KB
ID: 3297937Ankunft bei strahlendem Sonnenschei, ca. 18.45h

    Von Emmaboda aus sind es (wenn man den Utvandrarleden entgegen dem Uhrzeigersinn läuft) ca. 3-5 km bis man an den Utvandrarleden kommt, je nachdem, welchen Weg man wählt. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit (es war inzwischen sieben Uhr) entschied ich mich, nicht den langen Weg über Wiesen und Wälder zu wählen sondern das erste Stück an der Straße entlang zu gehen. Ist zwar stupide, schien aber die bessere Entscheidung.

    Nach etwa einer Stunde ging es endlich rechts ab von der Straße und zwischen ein paar Häusern hindurch auf einen kleinen Weg durch den Wald, der mich dann auf den Auswandererweg brachte.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240516_201046_1.jpg
Ansichten: 479
Größe: 953,2 KB
ID: 3297942
    Jetzt geht's wirklich los

    Nach einer knapppen halben Stunde auf einem Schotterweg tauchte rechts zwischen den Bäumen der Löften auf, der erste See auf meiner Tour. Das gegenüberliegende Ufer in goldenes Abendlicht getaucht, große Felsen ragten aus dem Wasser. Wasservögel saßen auf den Felsen, der Kuckuck rief im Wald. Das klingt jetzt echt kitschig, aber mir entfuhr ganz spontan ein freudiges Jauchzen, so schön war das.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240516_201913.jpg
Ansichten: 485
Größe: 1,36 MB
ID: 3297938
    "Mein" erster schwedischer See, der Löften

    Der erste „Ort“, den ich in Schweden dann kurz darauf durchlief, hieß tatsächlich Hamburg. Morgends in Hamburg mit dem Zug los, abends in Hamburg zu Fuß angekommen. Circle of life. Von eine Kuhherde mißtrauisch beäugt ließ ich den Ort rechts liegen und stapfte weiter den Weg entlang, der sich nun von einer Schotterstraße langsam zu einem schöneren Waldweg wandelte und kurz darauf in einen schönen schmalen Pfad mündete. Ich genoß diese schöne Abendwanderung sehr, ein vielversprechender Einstieg in meine Wanderwoche. Wobei mir schon auffiel, dass ich den See seit geraumer Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240516_201026.jpg
Ansichten: 482
Größe: 737,2 KB
ID: 3297939
    Da komm ich doch heute eigentlich gerade erst her???

    Gegen neun Uhr kam ich an einer kleinen Lichtung vorbei, wo sich auch ein Hochsitz befand, dann wurde der Weg etwas verschlungener und zugewachsener, bis schließlich ein Toilettenhäuschen und kurz darauf der auf meiner Karte auch eingezeichnete Shelter am Nordende des Löften auftauchte.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240516_204409.jpg
Ansichten: 481
Größe: 1,20 MB
ID: 3297940Auf schmalen Pfaden zum ersten Übernachtungsplatz

    Hier in der Nähe wollte ich mein Zelt für die Nacht aufschlagen, am liebsten am Seeufer. Ich hoffte, eine schöne Freifläche am Seeufer zu finden (sah auf den Satellitenbildern auch danach aus), setzte den Rucksack ab und machte mich auf den Weg Richtung See. Nicht lang, und der Verdacht, dass das eventuell mit gewissen Schwierigkeiten verbunden sein könnte, keimte auf. Wieder nicht lang, und aus dem Verdacht wurde die Gewissheit, dass aus dem Plätzchen nah am See nix wird. Zu dicht war das Dickicht, und da, wo ich mich etwas duchgeschlagen hatte, zeigte sich dass die vermeintliche Wiese am Seeufer simpler Sumpf ist. Soviel also zur Erkundung der Landschaft per Satellitenbild... Nun gut, also zurück. Im Shelter, der geräumig und auch in sehr gutem Zustand war, wollte ich dennoch nicht übernachten und zum Glück war ein paar Meter weiter am Weg eine wunderschöne Lichtung für mein Zelt. Ein Traum für die erste Nacht. Nichtsdestotrotz wollte ich einen Vorteil des Shelters ausnutzen: die dort befindliche Feuerstelle. Pfadfindernostalgischen Gefühlen folgend hatte ich mir zwei Grillwürste vakuumiert und extra für den ersten Abend mitgenommen: endlich wollte ich mal wieder ein Lagerfeuer im Wald machen und ein Würstchen am Stock über dem Feuer grillen. Und dieser kleine bescheidene Traum sollte heute Abend wahr werden und mir ein großes Vergnügen bereiten.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240516_220650.jpg
Ansichten: 478
Größe: 683,8 KB
ID: 3297941Leeeeeecker 😋😋😋

    Nach dem Essen noch ein wenig am Feuer gesessen, dann ein kurzes Stück durch den Wald zu meinem Zelt spaziert und in den Schlafsack gekuschelt. Spannend, dass die mit Flechten bewachsenen Felsen im fahlen Nachtlicht aussahen wie mit Schnee bedeckt.



    Let it go, let it out
    Let it all unravel.
    Let it free and it can be
    A path on which to travel. (Michael Leunig)

    Kommentar


    • Cordio
      Erfahren
      • 09.11.2023
      • 151
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      2. Tag, Nordende See Löften → Ljudersjön

      Herrlicher Sonnenschein, blauer Himmel und munteres Vogelgezwitscher lassen mich am nächsten Morgen um kurz nach sieben gutgelaunt aufwachen.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_093208.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3297945
      Herrlicher Übernachtungsplatz für die erste Nacht

      Ich mach erst mal den Zelteingang auf und genieße noch eine halbe Stunde den Blick in den morgendlichen Wald aus dem Schlafsack heraus, bevor ich kurz vor acht dann aufstehe und mich an's Frühstück mache. Kaffee und Müsli.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_092011.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3297946Morgendlicher Blick aus dem Zelt

      Später stelle ich im Rahmen morgendlicher Erledigungen fest, dass die Pressspanplatte, die Deckel und Brille im Klohäuschen ...ähm...hält, schon deutlich bessere Tage gesehen hat und wahrscheinlich nicht mehr viele Tage erleben wird. Spanplatte und Feuchtigkeit gehen halt nicht so gut zusammen.

      Noch ein kurzer Blick und einen Eintrag ins Hüttenbuch neben dem Shelter, dann schmeiß ich mir den Rucksack über die Schultern und auf geht’s. Da ich leider nicht an's Seeufer kam, konnte ich meine Wasservorräte auch nicht aufstocken. Euphorisierte mich zwar nicht wirklich, da ich aber auf etwas mehr als halber Strecke in Skruv an Wasser kommen solllte (angeblich gibt’s dort eine Trinkwasserstelle, lt. Karte sicher aber zwei Seen, mit Zugang) sollte das selbst bei anhaltendem Sonnenschein kein riesiges Problem sein.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_112400.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,83 MB ID: 3297947Ab durch den Wald....

      Dem schmalen Pfad folgend geht es noch ein Stück entlang des Sees Richtung Norden, dann, kurz nach dem ich ein Gehöft,wo zu bestimmten Zeiten wohl auch Zimmer vermietet werden und über dessen Grund ich wahrscheinlich an den See gekommen wäre, geht der Weg östlich Richtung Moshult. Nach einiger Zeit überquere ich die Bahngleise der von Malmö kommenden Zuglinie, ab da wird der Weg langsam immer befestigter, je näher ich den paar Häusern von Moshult komme. Kurz nach den Häusern verlasse ich die Schotterstrasse nach links und komme zum Glück wieder auf schönere Wald- und Wiesenwege. Entlang der Wiesen laufe ich in der Vormittagssonne und allmählich geht der Weg in einem großen Bogen dann wieder nach Westen, grob Richtung Skruv. Die Strecke ist nicht sonderlich ereignisreich, aber es ist eine schöne Wanderung auf zum Teil schmalen Pfaden durch den Wald. An einer großen Wiese mitten im Wald mache ich Mittagspause, knabbere eine Fruchtschnitte und genieße die Sonne, bevor es wieder weiter geht. Der Wegrand ist von vielen blühenden Walderdbeerpflanzen gesäumt; schade für mich, schön für diejenigen, die in ein paar Wochen hier entlang kommen und dann die leckeren Früchte genießen werden können.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_114419.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,97 MB ID: 3297948Der Utvandrerleden ist eine Kombination von Rad- und Wanderweg, die manchmal auf der gleichen Strecke verlaufen.

      Es ist eine schöne unbeschwerte Wanderung auf leichten Waldwegen, optimal, um mich am ersten Tag der Tour einzulaufen. Nach einiger Zeit trifft der schmale Wanderweg auf die Fahrradroute des Utvandrerleden, dem ich nach links folge um bald darauf an die Straße zu kommen, die nach Skruv führt. Gerne würde ich den Weg nehmen, der gegenüber in den Wald führt. Aber ein Blick auf die Karte zeigt, dass dieser kurz darauf enden wird, das digitale Kartenmaterial bestätigt das. Also bleibt mir nur, der Straße ca. 1,5 km nach Skruv zu folgen. Hier geht es wieder durch eine Unterführung unter den Bahngleisen durch und eigentlich hätte ich direkt danach scharf nach links abbiegen müssen. Aber entweder ist da kein Wegweiser oder ich habe ihn übersehen, und so laufe ich entlang der Hauptstraße in den Ort, braucht man Vorräte so bietet der Ort einen kleinen Supermarkt. Nach zwei- dreihundert Metern habe ich aber keine Lust mehr, auf Asphalt weiter zu laufen und denke, dass ein Spazierweg, der in den Stadtwald führt, mich doch genau in die richtige Richtung führen müsste und verlasse die Strasse. Nach einer Weile komme ich dann wie geplant an den See, an dem sich auch ein Strandbad und am südlichen Ende ein Campingplatz befindet.

      Der große See hat keinen sonderlich einladenden Uferbereich; rechts des Weges, jenseits eines kleinen Baches, befindet sich noch ein kleiner See, umgeben von einer Wiese, der einen schönen Platz für die Mittagspause bietet.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_155140.jpg Ansichten: 0 Größe: 927,4 KB ID: 3297949Schöner kleiner Mittagspausensee bei Skruv

      Ich lege den Rucksack ab und schlendere ein wenig um den See und zwischen den licht stehenden Bäumen hindurch. Dort stoße ich auch auf ein Haus, an dessen Rückseite sich die für Skruv auf der Karte verzeichnete Trinkwasserstelle befindet und an dem der Wanderweg direkt vorbeiführt. Hier werde ich bevor ich weitergehe meine Wasservorräte also auffüllen.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_160332.jpg Ansichten: 0 Größe: 905,6 KB ID: 3297950
      Trinkwasserstelle bei Skruv, 56.6687283N, 15.3660597E



      Später geht’s noch durch die vereinzelten Häuser am Rande von Skruv und dann auf kleineren Waldwegen Richtung Ljudersjön. Das letzte Stück führt mich dann ein wenig die Straße entlang, bevor ich nach rechts über eine Wiese hin zum See abbiege, eine kleine Mauer überklettere und schließlich an einer traumhaften Stelle zwischen Findlingen, Birken und Wachholderbüschen mein Plätzchen für die Nacht finde.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_175957.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3297951
      Am Ljudersjön

      Der einzige Wehmutstropfen ist, dass ich auch hier aufgrund des Dickichts und des den See umgebenden Sumpfes keine Möglichkeit habe, an frisches Wasser zu kommen. Das heißt: sparsam mit dem restlichen Wasser umgehen, notfalls muss das morgen noch bis zum Ende der Etappe reichen, falls sich unterwegs keine Möglichkeit zum Nachtanken ergibt.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240517_175948.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3297952
      Kann Zelten schöner sein???




      Zuletzt geändert von Cordio; 07.12.2024, 20:53. Grund: Text zu Skruv korrigiert.
      Let it go, let it out
      Let it all unravel.
      Let it free and it can be
      A path on which to travel. (Michael Leunig)

      Kommentar


      • Ljungdalen

        Alter Hase
        • 28.08.2017
        • 3249
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Ja, super Gegend. Nicht allzuweit weg von dem Weg waren wir früher - als die Kinder noch Kinder waren - x Mal im Sommerurlaub, was den Grundstein für unser aller Skandinavien-Fan-Sein gelegt hat ... Der Vermieter hatte (und hat) da ein Haus und mehrere Nebengebäude verstreut auf einem von ihm bewirtschafteten Riesen-Waldgrundstück (paar qkm) im Nirgendwo. Und eine Stadtwohnung in Emmaboda.

        Lese gern mit.

        Zitat von Cordio Beitrag anzeigen
        Skruv selbst ist nichts besonderes​
        Glashütte! (Naja, OK, das ist in der Gegend nichts wirklich Besonderes Glaube, wir waren über die Jahre in *allen*...)
        Zuletzt geändert von Ljungdalen; 07.12.2024, 17:43.

        Kommentar


        • Breitfuessling

          Dauerbesucher
          • 06.04.2023
          • 806
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Auch dabei
          Ruhe, Licht oder nicht und Zeit. Was braucht man noch?

          Kommentar


          • Cordio
            Erfahren
            • 09.11.2023
            • 151
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
            Ja, super Gegend. Nicht allzuweit weg von dem Weg waren wir früher - als die Kinder noch Kinder waren - x Mal im Sommerurlaub, was den Grundstein für unser aller Skandinavien-Fan-Sein gelegt hat ... Der Vermieter hatte (und hat) da ein Haus und mehrere Nebengebäude verstreut auf einem von ihm bewirtschafteten Riesen-Waldgrundstück (paar qkm) im Nirgendwo. Und eine Stadtwohnung in Emmaboda.

            Lese gern mit.



            Glashütte! (Naja, OK, das ist in der Gegend nichts wirklich Besonderes Glaube, wir waren über die Jahre in *allen*...)
            Ljungdalen Schön, dass du mich bei dem gedanklichen Rückblick auf meiner kleinen Tour begleitest.
            Und wirklich ein Dankeschön für den Einwurf zu Skruv. Manchmal wäre es gut, ein zweites Augenpaar würde den Bericht gegenlesen, dann wäre ich vielleicht darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Beurteilung eines Ortes, den ich einfach nur durchlaufen habe, aber in dieser kurzen Zeit immerhin einen hübschen kleinen See entdeckt habe, doch reichlich unqualifiziert ist. Der Satz "Skruv selbst ist nichts Besonderes" wird gestrichen.

            Breitfuessling freue mich über viel Begleitung
            Zuletzt geändert von Cordio; 07.12.2024, 21:36.
            Let it go, let it out
            Let it all unravel.
            Let it free and it can be
            A path on which to travel. (Michael Leunig)

            Kommentar


            • Cordio
              Erfahren
              • 09.11.2023
              • 151
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              3.Tag, Ljudersjön → Sandvik / Viren See

              Am nächsten Morgen werde ich gegen halb sechs von einem lauten, nicht eben liebreizenden Blöken geweckt. Okay, denke ich, das hört sich ganz schön elchig an. Ich öffne das Zelt und spähe hinaus in der Hoffnung, gleich an meinem zweiten Schwedentag einen dieser großen Genossen erblicken zu dürfen. Schätzungsweise liegen 150m zwischen mir und dem Elch, aber uns trennt das Dickicht und im Gegensatz zu mir kann der Elch sich mühelos im angrenzenden sumpfigen Gelände bewegen. Und so bleibt es dann leider bei der rein akkustischen Begegnung.

              Ich liege noch ein wenig im Zelt bevor ich bei strahlend blauem Himmel gemütlich frühstücke, meine sieben Sachen schnüre und mich wieder auf den Weg mache.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_090129.jpg Ansichten: 0 Größe: 902,2 KB ID: 3297968Die Kirchstallungen von Ljuder (Bj. 1855), wo die Bauern aus dem Umland ihre Pferde während des Kirchgangs unterstellten, werden vom örtlichen Heimatverein erhalten

              Oben an der Straße entscheide ich mich, nicht den offiziellen Weg nach rechts zu nehmen, sondern gegenüber einem Schotterweg zu folgen. Der ausgeschilderte Weg würde mich entlang der Straße führen, wortauf ich nicht sooo viel Lust habe und so spare ich mir den Kilometer.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_090859_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3297969
              Typisches Haus für die Gegend, besonders schön.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_092208.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,48 MB ID: 3297970
              Interessant. 33 Menschen, die auswandern, hört sich ja erstmal nicht viel an. Führt man sich vor Augen, wie dünn besiedelt die Gegend ist, ist das aber schon eine ganze Menge.

              Hin und wieder komme ich an einem Haus im Wald vorbei, breitere Wege wechseln sich mit schmalen Pfaden ab, manchmal geht es auch über eine Lichtung, auf der Holz geschlagen wurde. In diesem Gebiet wird halt auch Forstwirtschaft betrieben und mit diesen „Schlachtfeldern“ muss man sich dann abfinden. Zum Glück sind sie nicht allzu groß und häufig.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_113151.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,24 MB ID: 3297971Die Spuren intensiver Forstwirtschaft.

              Schön sind dann die wirklich schmalen Pfade, die sich zwischen großen Findlingen hindurch winden. Landschaft, wie ich sie liebe. Die Sonne scheint ganz schön heftig vom Himmel, geschätzte 27° Grad in der Sonne, ich schwitze ganz ordentlich und blicke nicht gerade erfreut auf die schwindenden Wasservorräte.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_130222.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,82 MB ID: 3297977
              Einer der vielen ausgetrockneten Bachläufe.

              Das wird nicht lustig. Eigentlich hatte ich in diesem eher wasserreichen Gebiet nicht gedacht, dass Wassermangel zu einem Problem werden könnte, hatte mit kleinen Bächen im Wald gerechnet. Ich hatte das Wetter in der letzten Zeit ein wenig im Auge behalten, dass es aber so weing Regen gegeben hatte, dass die Bäche im Wald zu einem großen Teil ausgetrocknet wären, hätte ich nicht gedacht.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_112458.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3297972

              An einer Wiese mach ich Rast, gerne würde ich ein wenig von der Schafgarbe knabbern, die am Wegrand steht, aber die olfaktorischen Botschaften teilen mir eindeutig mit, dass kürzlich der angrenzende Acker gedüngt wurde. Da verzichte ich dann doch lieber. Also stapfe ich kurz darauf weiter, das Wasser ist fast aufgebraucht und ich habe noch eine ganze Strecke zu gehen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_104658.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3297973

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_101556.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,94 MB ID: 3297974Nach der Pause geht's weiter durch den Wald.

              In der Mitte des Pfades befindet sich eine Ameisenstraße, auch die kleinen Gesellen suchen sich den einfachsten Weg. Und so muss ich während des Laufens immer darauf achten, nicht auf die kleinen Tierchen zu treten. Unterwegs knabbere ich ein paar frische Fichtentriebe, gibt ein wenig Flüssigkeit und einen schön frischen Geschmack im Mund. Langsam werde ich ganz schön durstig.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_124446.jpg Ansichten: 0 Größe: 737,9 KB ID: 3297975
              Frische Fichtentriebe bieten eine kleine würzige Knabberei......

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_124517.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,33 MB ID: 3297976
              ....und in ein paar Wochen wird man sich hier im Walderdbeerparadies befinden.

              Als sich am Nachmittag dann das Ende der heutigen Etappe abzeichnet und ich endlich das Blau des Wassers des Viren durch die Bäume schimmern sah, schlug mein Herz in Vorfreude auf das kühle Nass höher. Ich biege vom eigentlichen Weg ab und halte mich noch ein wenig nordwärts, dort sollte ein schöner Platz am See zu finden sein, eine kleine Badestelle. Bei Sandvik geht es links von der Straße ab, 150m durch den Wald und ich komme endlich am Viren an. Ein herrlicher Badeplatz, hier Nachmittag und die Nacht zu verbringen, wie schön! An der Badestelle verbringt eine schwedische Familie auch den Nachmittag, noch blockieren ihre zwei Hunde den Bereich, den ich als Plätzchen für mein Zelt auserkoren habe.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_182236.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,24 MB ID: 3297978Blick auf den Viren.

              Als erstes aber fliegt der Rucksack vom Rücken in den Sand, die Klamotten folgen und ich springe ins Wasser. Wie gesagt, es war heiß, und das schöne Wetter dauerte schon eine ganze Weile an. Der flache See hatte gut Sonne abbekommen und sich auf geschätzt 17° aufgewärmt. Traumhaft. Die Abkühlung ist höchst willkommen und ich trinke das Wasser in großen Schlucken.

              Später, die Familie hatte sich auf den Heimweg gemacht, ebne ich den Sand etwas und baue mein Zelt auf. Gerne würde ich die Sonne noch genießen, merke aber, dass ich mir im Nacken einen leichten Sonnenbrand geholt habe, der besser nicht heftiger werden sollte, sonst wird das Rucksacktragen unangenehm. Also im Schatten parken.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_143358.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3297979Erste Reihe mit Seeblick. 😊😊

              Ich genieße den Nachmittag, laufe ein wenig am bewaldeten Ufer entlang und schaue vereinzelten Kanufahrern zu, die auf dem See unterwegs sind.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_203449.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3297980Nachmittagsstimmung am See.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_202549_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,29 MB ID: 3297981



              In der Dämmerung hört man Kühe vom Südufer her rufen. Gerne würde ich nach dem Abendessen (heute gibt's den Jägertopf von Trek'nEat, recht lecker) den Sonnenuntergang am Strand genießen, aber eine Horde Schnaken macht mir einen Strich durch die Rechnung. Schließlich fliehe ich in's Zelt. Aber der Sonnenuntergang ist auch durch die Meshtür noch wunderschön.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_213155.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3297982
              Ein bisschen wie "Night of the living Dead": Ich bin im Haus eingesperrt, die blutrünstigen Bestien kratzen an der Tür.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240518_210337.jpg Ansichten: 0 Größe: 582,6 KB ID: 3297983

              Ich genieße die Stimmung am Seeufer, höre noch ein wenig Hörbuch, kuschele mich dann in den Schlafsack ein und schlafe zufrieden ein.
              Zuletzt geändert von Cordio; 24.03.2025, 10:06. Grund: Schreibfehler
              Let it go, let it out
              Let it all unravel.
              Let it free and it can be
              A path on which to travel. (Michael Leunig)

              Kommentar


              • Cordio
                Erfahren
                • 09.11.2023
                • 151
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                4. Tag, Viren See → Svartabäck

                Der erste Teil der heutigen Strecke ist nicht sonderlich spektakulär. Da das Gebiet sowohl landwirtschaftlich genutzt wird und sich um Korrö herum auch ein wenig Tourismus etabliert hat, laufe ich über weite Strecken auf Schotterstraßen und kurz vor Korrö auch an der Straße entlang. Das macht dann keine Freude.

                Ab und an ziehen Schönwetterwolken am Himmel entlang und ich genieße tatsächlich die Kühle, wenn sie kurz die Sonne verdecken.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_120250.jpg Ansichten: 0 Größe: 773,9 KB ID: 3298029

                Korrö selbst ist eine Art Museumsdorf (so ca. 15 Häuser), wirklich hübsch, in dem sich einige Kunsthandwerker niedergelassen haben. Sehr malerisch am Flüsschen Rodby gelegen. Äußerst verlockend ist ein gutes Restaurant mit genialem Biergarten, direkt am Wasser. Biergarten.... und in mir streiten sich Engelchen und Teufelchen, ob ich mir vielleicht ein kühles Blondes gönnen solle. Aber im Gegensatz zu Oscar Wilde widerstehe ich der Versuchung.

                Ab Korrö führt der Weg am Flüsschen Rodby entlang. Jetzt wird’s richtig schön.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_140037.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,81 MB ID: 3298022


                Der Pfad ist schön schmal, führt durch Wald und Wiesen, auch mal durch einen jungen, dichten Fichtenwald, in die eine Art Tunnel geschnitten wurde, damit man überhaupt durchlaufen kann. Ab und an sieht man Kanuten auf dem Fluss, die einen Tagesausflug von Korrö aus machten und nun auf dem Rückweg sind. Genuß pur.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_183205.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3298027

                Von Korrö aus bis zu meinem geplanten Rastplatz sind es nur 4-5km, und so komme ich ca. vier Uhr nachmittags an dem sehr großzügig angelegten und äußerst gepflegten Rastplatz an.


                Der Rastplatz ist für Kanuwanderer bzw. Ausflügler von Korrö aus gedacht und daher so großzügig angelegt. Neben einem Shelter befindet sich auch ein weiterer großer Unterstand auf dem Platz, unter dem sich durchaus eine größere Gruppe aufhalten kann. Der Platz wird von einem kleinen Zufluß zum Rodby durchtrennt, wodurch sich eine Art Insel bildet.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_183354.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,43 MB ID: 3298023

                Theoretisch könnte ich auch noch weiterlaufen. Aber außer, dass die nächste Etappe dadurch kürzer würde, bringt mir das eigentlich nix. Und ob ich dann einen so schönen Platz fände, steht auch in den Sternen. Also suche ich mir einen Platz für's Zelt und sammele noch etwas Feuerholz. Einen Kaffee mach ich mir auch noch, und dazu gibt es etwas Süßes: Grießbrei mit Früchten. Lecker. Später mache ich noch einen Spaziergang durch die Umgebung und höre aus verschiedenen Richtungen Elche rufen. Aber obwohl ich länger an einer großen Lichtung stehe, kann ich keines der Urtiere sehen. Wobei sich mindestens einer definitiv im Wald auf der anderen Seite aufgehalten hatte. Naja. Schade.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_201858.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,44 MB ID: 3298024Ich liebe diese von Felsen und Flechten bedeckten Waldböden.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_201930.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3298026

                Zum Abendessen gibt es heute Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln. Da ich sowieso Feuer mache, koche ich das Wasser über dem Feuer, man kann ja Spiritus sparen. Das werde ich eher nicht wiederholen, wenn nicht unbedingt notwendig. Erstens geht es länger, bis das Wasser kocht und zweitens hab ich mir den Topf eingerußt. Den Versuch war's wert, jetzt weiß ich, dass ich auf keinen dieser Hobos umsteigen werde. Trangia pur bleibt. Da ich nicht so früh ins Zelt kriechen wollte, hab ich ja Feuer gemacht um die Mücken zu verscheuchen. Das gelingt auch, und so kann ich die Dämmerung noch im Freien verbringen. Als ich dann ins Bett gehe, schlafe ich, wie meist im Zelt, wunderbar.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240519_205851.jpg Ansichten: 0 Größe: 838,2 KB ID: 3298028
                Zuletzt geändert von Cordio; 08.12.2024, 04:23.
                Let it go, let it out
                Let it all unravel.
                Let it free and it can be
                A path on which to travel. (Michael Leunig)

                Kommentar


                • Torres
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 16.08.2008
                  • 32305
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Das ist ja eine traumschöne Gegend. Ich bin begeistert. Danke für‘s Teilen!
                  Oha.
                  (Norddeutsche Panikattacke)

                  Kommentar


                  • blauloke

                    Lebt im Forum
                    • 22.08.2008
                    • 9099
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Eine Wanderung, wie sie mir gefällt.
                    Da gehe ich gerne mit.
                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                    Kommentar


                    • Goldi
                      Erfahren
                      • 11.09.2022
                      • 249
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Schöner Bericht und tolle Bilder. Das Wetter lädt aber auch zum Fotografieren ein. Und tolle Zeltplätze. Ich lese gerne mit.

                      Kommentar


                      • Cordio
                        Erfahren
                        • 09.11.2023
                        • 151
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Torres, blauloke , Goldi , schön, dass ihr dabei seid.

                        Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                        Schöner Bericht und tolle Bilder. Das Wetter lädt aber auch zum Fotografieren ein. Und tolle Zeltplätze. Ich lese gerne mit.
                        Ja, die Gegend ist wirklich schön und hat sich bei Prachtwetter von ihrer Schokoladenseite präsentiert
                        Let it go, let it out
                        Let it all unravel.
                        Let it free and it can be
                        A path on which to travel. (Michael Leunig)

                        Kommentar


                        • Cordio
                          Erfahren
                          • 09.11.2023
                          • 151
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          5. Tag, Svartabäck → Dangebo

                          Am nächsten Morgen, ich bin gerade noch dabei, meine restlichen Sachen im Rucksack zu verstauen, kommt ein Auto mit zwei Arbeitern de Gemeinde Korrö angefahren. Die beiden kümmern sich um den Rastplatz, sammeln die Müllsäcke ein und mähen die Uferböschungen. Ich frage den einen, ob er etwas über die weiteren Übernachtungsplätze auf der Strecke wüsste, ob diese eben so schön wären wie dieser hier. Wusste er nicht. Als ich mich noch bei ihm dafür bedanke, dass sie mit daran wirken, hier so einen tollen Platz bereit zu stellen, blickt er mich ein wenig verständnislos an. Darauf hin ist es an mir, etwas irritiert zu sein. Später denke ich: Klar, für ihn ist das völlig normal. Er kann ja nicht ahnen, wie anders sich die Lage in Deutschland für einen Wanderer darstellt....

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_105121_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3298553

                          Ich sattele also meinen Packen und nun soll es erstmal so weitergehen, wie es am Vortag aufgehört hatte. Auf kleinen Waldwegen geht es am Fluß entlang, bis ich nach einiger Zeit auf das schmucke Örtchen Bro treffe.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_114601.jpg Ansichten: 0 Größe: 876,5 KB ID: 3298554


                          An einem kleinen Rastplatz im Ort lege ich einen Wasserstop ein und schaue mich in der näheren Umgebung um. Der Infotafel kann an entnehmen, dass Bro früher ein für die Gegend wichtiger Handels- und Handwerksplatz war. Von den zahlreichen Betrieben sind nur noch ein Handwerks- und ein Viehzuchtbetrieb übrig geblieben. Auch die Mühle dient nur noch dem romantischen Ambiente.
                          ​​

                          Von Bro aus geht es eine Weile an der Straße entlang, die man nach ca. 1,7km wieder nach links verläßt um dann wieder durch den Wald zu laufen. Kurz nachdem ich die Straße verlassen habe, passiere ich einen kleinen Rastplatz (Flaboda) direkt am Seeufer, wo man auch die Nacht verbringen könnte. Ist allerdings relativ nah bei der Straße. Dieser Platz ist Teil des Netzes an Kanurastplätzen, die zur Verfügung stehen, wenn man von Norden her kommend Richtung Karlsnäsängen paddeln will. Seit kurz vor Bro verlaufen jetzt auch der Rad- und Wanderweg wieder für einige Zeit auf der gleichen Strecke. Dem Weg weiter durch den Wald folgend, komme ich nach einer Weile an einen pittoresken kleinen See mit Badesteg. Ein schöner Platz, um eine kleine Pause einzulegen und die Beine ins Wasser baumeln zu lassen. Dieser See ist allerding deutlich kälter als der Viren. Hier würde ich jetzt nicht wirklich reinspringen wollen. Brrrr.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_122731.jpg Ansichten: 0 Größe: 833,2 KB ID: 3298555

                          ​​

                          An dieser Stelle trennen sich Rad- und Wanderweg wieder. Bald ist der Weg ziemlich zugewachsen mit kleinen Birken und anderen Pflanzen. Wenn hier nicht geschnitten wird, dürfte es in vier bis sechs Wochen ziemleich zugewuchert sein.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_110829.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3298556
                          Suchbild.

                          Aber jetzt, Ende Mai, ist alles wunderbar. Und es geht langsam in einen traumhaften und recht wilden schmalen Pfad über. Da man hin und wieder über Bäume klettern muss, das Wegchen steinig und sumpfig ist, komme ich langsamer voran als die Tage zuvor. So habe ich mir das gewünscht.


                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_151028.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3298557


                          Zwischendurch wechselt man aus dieser Wildnis heraus einmal auf einen Fahrweg, rechts von der Strecke liegt ein Hügelgrab, das ich mir anschaue, dann geht’s wieder rein ins Vergnügen, bis ich kurz vor Hogebö an eine offene Stelle am See komme.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_140202.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3298558

                          Eine Infotafel informiert u.a. darüber, dass die Landschaft früher viel offener und nur mit Büschen und kleinen Bäumen bewachsen war. Deutlich bessere Bedingungen für Jäger und Sammler und vielleicht ein Ausblick darauf, wie die Landschaft weiter im Norden sich entwickeln wird.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_151743.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.012,5 KB ID: 3298559
                          ​​Am Ufer des Sandsjön.

                          Dieser Platz scheint auch eine Anlandestelle für Angelboote zu sein. Bis zu diesem Punkt war ich zwar nicht weit vom Seeufer entfernt, jedoch ist der Wald so dicht, dass man vom Wasser nichts sieht. Eine kurze Pause mit einem Schokokeks, dann geht’s auch weiter.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_152215_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 901,1 KB ID: 3298560

                          Süße Pause.

                          Ursprünglich hatte ich angedacht, hier für die Nacht zu bleiben. Aber so schön der Ausblick auf den See auch ist, so richtig reizvoll finde ich es hier nicht. Und es ist auch noch recht früh. Links von der Uferstelle geht es einen kleinen Weg hoch entlang der Uferböschung, wo sich eine Feuerstelle befindet. Ich beschließe jedoch, den See am südlichen Ende zu umlaufen und bis Dangebo zu gehen, auch wenn das ein kleiner Umweg sein wird. Wird dann zwar etwas spät, aber es bleibt ja lange hell. Ich gehe nicht davon aus, bis Dangebo eine geeignete Stelle für die Nacht am See zu finden. So wird es dann auch sein.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_161337_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,64 MB ID: 3298561

                          Während ich mich wieder durch die Büsche schlage, mache ich mir ein paar Gedanken zum Thema „unberührte Natur“. Ich freue mich ungeheuer über die heute zum Teil schon ordentlich wilde Beschaffenheit der Pfade. Wenn ich dann aber so rechts und links blicke, dann bin ich doch ganz froh, dass die Wege irgendwie doch frei gehalten werden, Würde man die Natur hier so wirken lassen, wie sie möchte, wäre in allerkürzester Zeit absolut kein Durchkommen mehr. Auch wenn der Weg oft nur 50m vom Seeufer verläuft, ist es unmöglich, hier durchzudringen. Es sei denn man schlüge sich mit einer Machete den Weg frei, und dann bräuchte man auch sicher mindestens zwei Stunden für die 50m. Der Wunsch nach Unberührtheit der Natur ist also durchaus in einem jeweils relativierenden Kontext zu betrachten.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_164952.jpg Ansichten: 0 Größe: 800,8 KB ID: 3298562

                          ​​Der Sandsjön. Felsen im Wasser. I'm in love ​.

                          Die weitere Strecke bis Dangebo ist bis zum Südzipfel des Sandsjön auch sehr schön, unterbrochen von einem kleinen Stück Schotterstraße. Nach der Brücke über den Ronneby verlasse ich den Wanderweg und gehe neben der Straße Richtung Dangebo. In Dangebo schlage ich mein Nachtlager auf dem von einem Verein auf einer Halbinsel betriebenen Naturcampingplatz auf. Das scheint im Sommer auch als eine Art Strandbad genutzt zu werden. Am Seeufer genieße ich die Abendstimmung; während auf der einen Seite der Mond aufgeht, versinkt die Sonne auf der anderen Seite im See.​

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240520_222425.jpg Ansichten: 54 Größe: 531,7 KB ID: 3298564









                          Zuletzt geändert von Cordio; 13.12.2024, 01:21.
                          Let it go, let it out
                          Let it all unravel.
                          Let it free and it can be
                          A path on which to travel. (Michael Leunig)

                          Kommentar


                          • Cordio
                            Erfahren
                            • 09.11.2023
                            • 151
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            6. Tag, Dangebo → Yxnanäs

                            Bei – welch Überraschung – Sonnenschein mache ich mich am nächsten Morgen ausgeschlafen auf den Weg. Für heute habe ich geplant, bis zum Südufer des Kinnen Sees zu gehen, wo sich ein weiterer Rastplatz für Wanderer befinden soll. Erst mal geht es wieder zurück am See entlang, bis ich wieder dort ankomme, wo ich gestern den Utvandrerleden verlassen habe, um dann wieder in den Wald abzubiegen.
                            Und kurz darauf umgibt mich wieder das herrliche Grün.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_104413.jpg
Ansichten: 254
Größe: 1,24 MB
ID: 3298538

                            Auch hier wird der Weg in Bälde zugewachsen sein.


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_130157_1.jpg
Ansichten: 238
Größe: 1,59 MB
ID: 3298539

                            Ich übersetz das mal für mich, einfach so wie ich mich beim Wandern fühle: Genieß einmal den Weg. Und das tue ich. 😊

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_112029.jpg
Ansichten: 240
Größe: 1,45 MB
ID: 3298540

                            Und immer mal ein hübscher See mitten im Wald.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_115139_1.jpg
Ansichten: 241
Größe: 1,27 MB
ID: 3298541

                            Gerne wäre ich nach rechts gelaufen....

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_115135.jpg
Ansichten: 238
Größe: 1,06 MB
ID: 3298542

                            .....muß aber nach links abbiegen.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_120657.jpg
Ansichten: 240
Größe: 1,52 MB
ID: 3298543

                            Aber schon bald wird es wieder schön....

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_122041_1.jpg
Ansichten: 239
Größe: 974,0 KB
ID: 3298544

                            ....und überall umgeben mich Heidelbeersträucher, die bald schon herrliche Früchte bereithalten werden.


                            Am frühen Nachmittag komme ich an dem Natur- und Kulturdenkmal „Klostergrottan“ vorbei. Eine Felsformation, die im Neolithikum wohl Jägern als Unterschlupf für die Nacht gedient hat. Die Historiker gehen nicht davon aus, dass die Felshöhlen als dauerhafte Unterkunft gedient hätten.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_131029_1.jpg
Ansichten: 236
Größe: 1,40 MB
ID: 3298545

                            Klostergrottan

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_131421_1.jpg
Ansichten: 236
Größe: 996,2 KB
ID: 3298546

                            Beim wohl recht bekannten Kulturdenkmal Klostergrottan: die absurdeste barrierefreie Toilette, die ich je sah. Wer sich zu Klostergrottan begibt, wird definitiv nicht auf Barrierefreiheit angewiesen sein. Das brachte mich wirklich zum Lachen.

                            Noch eine kurze Weile geht der jetzt breitere Weg durch den Wald, dann trete ich ins Freie und verlasse den Wald für eine Weile, um zum Teil an Straßen entlang und auf Schotterwegen zwischen einzelnen Höfen und kleinen Weilern hindurchzugehen. Ein weiterer kleiner Einblick in die Kulturlandschaft Smalands.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_134140_1.jpg
Ansichten: 240
Größe: 1,04 MB
ID: 3298547

                            Smalands Höfe.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240521_133728.jpg
Ansichten: 238
Größe: 1,02 MB
ID: 3298548
                            Faszinierend: ein riesiger Monolith neben einem Bauernhof.

                            Noch ein wenig geht es durch die hügelige Landschaft, am Nachmittag erreiche ich dann den Kinnen und komme durch Bäckalund, einem Örtchen kurz bevor ich meinen geplanten Platz für die Nacht erreiche. Auf der Straße fährt ein Postauto an mir vorbei, und wenig weiter liegt ein Briefumschlag auf der Straße. Ich schaue kurz drauf und sehe, dass es offenbar der Brief von einer Bank ist. Da das ja vielleicht nicht verloren gehen sollte, denke ich es ist vielleicht ganz gut, ihn ein paar Meter mitzunehmen und beim nächsten Haus in den Briefkasten zu werfen. War wahrscheinlich keine dumme Idee, am Briefkasten steht Karlsson, auf dem Brief steht Karlsson, könnte passen. Kurz nach dem Örtchen geht es dann links in den Wald und ich komme an den Lagerplatz, der direkt am See gelegen ist. Viel Platz, um mein Zelt aufzubauen, bietet sich hier nicht, die Bäume reichen bis relativ nah an den Shelter heran. Erstmal setze ich den Rucksack ab und schaue mir den Platz ein wenig genauer an. Der erste Eindruck ist nicht so prickelnd, auch wenn die Lage am See echt schön ist. Aber es scheint, als ob der Platz kürzlich mal für einen kleinen Partyabend genutzt worden wäre. Im Shelter liegt noch einiges an Abfall, wie z.B. die Umverpackungen eines Sixpacks. Unangenehmer ist jedoch, dass an mehreren Stellen im unmittelbaren Umfeld die biologischen Zeugnisse von Besuchern zu finden waren, denen es offensichtlich zu mühsam war, die 400m zum Toilettenhäuschen zu gehen. Das setzt dem Ganzen die Krone auf, und ich ziehe erst gar nicht in Erwägung, weiter im Wald nach einem netten Platz zu suchen sondern schultere meinen Rucksack und stapfe weiter. Somit werde ich heute wieder weiter laufen als geplant. Gut, dass ich gestern die Strecke schon etwas verlängert hatte und bis Dangebo gelaufen war, anstatt schon bei Hogebö mein Zelt aufzuschlagen. Sonst würde es heute knapp werden. Mal sehen, wo ich ein Plätzchen finden werde.

                            Ich dachte, dass ich vielleicht am Ufer des Djupasjön, der ungefähr dreieinhalb Kilometer entfernt ist, einen Platz finden würde. Da das Ufer aber von umzäunten Weiden umgeben ist und an den freien Stellen ausdrücklich darum gebeten wird, nicht zu campen, laufe ich halt weiter. Dann werde ich eben bis nach Yxnanäs gehen. Ich weiß, dass sich dort ein kommunaler Campground am See befinden soll. Den Platz finde ich schließlich auch. Drei Wohnmobile befinden sich schon dort. Nicht ganz das, was geplant war, aber richtig schlimm ist es auch nicht und so suche ich mir ein Eckchen am Ufer für mein Zelt. In den Sanitärhäusern kann ich die Steckdosen nutzen, um mein Handy und die Powerbank zu laden.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20240522_102549_1.jpg
Ansichten: 236
Größe: 1,36 MB
ID: 3298549
                            Der Zeltplatz bei Yxnanäs.

                            Auf der Infotafel lese ich, dass am Abend ein Angestellter der Gemeinde vorbeikommen wird, um die Gebühr (160,- Kronen) zu kassieren. Als er schließlich eintrifft ,kassiert er bei den Wohnmobilen ab, scheint dann zu entscheiden, dass er den Wanderer, der vor seinem Zelt sitzt, einfach mal ignoriert und ihm die Nacht schenkt.

                            Ich bereite mir noch meinen Couscous, heute orientalisch mit Aprikosen, zu und schlupfe bald in den Schlafsack.



                            Zuletzt geändert von Cordio; 10.12.2024, 19:49.
                            Let it go, let it out
                            Let it all unravel.
                            Let it free and it can be
                            A path on which to travel. (Michael Leunig)

                            Kommentar


                            • Prachttaucher
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 21.01.2008
                              • 12040
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Schöner Bericht, schöne Bilder, da bekomme ich auch Lust.

                              Die schwedische Post kann ja froh sein, dass hier so aufmerksame Wanderer vorbeikommen.

                              Hattest Du die Mücken nur an dem einen Abend nach Sonnenuntergang ? Ich erinnere mich schon an recht mückige Südschweden-Wanderungen im Mai oder Juni. Das Wetter war bei Dir dafür bisher wirklich großartig.

                              Kommentar


                              • Cordio
                                Erfahren
                                • 09.11.2023
                                • 151
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                Schöner Bericht, schöne Bilder, da bekomme ich auch Lust.

                                Die schwedische Post kann ja froh sein, dass hier so aufmerksame Wanderer vorbeikommen.

                                Hattest Du die Mücken nur an dem einen Abend nach Sonnenuntergang ? Ich erinnere mich schon an recht mückige Südschweden-Wanderungen im Mai oder Juni. Das Wetter war bei Dir dafür bisher wirklich großartig.
                                Nee, leider gab's die Mücken auch an anderen Stellen als kostenfreies AddOn. Bei Korrö in dem Wäldchen sind sie über mich hergefallen, sobald ich stehenblieb. Bei Svartabäck waren es auch einige, am Flaken (der Bericht kommt noch) extrem. Dangebo und Yxnanäs war ziemlich mückenfrei. Und während des Gehens ließen sie mich auch größtenteils in Ruhe. Aber wenn ich beim Aufbau des Zelts wehrlos war, haben die Biester die Situation gnadenlos ausgenutzt. Hatte so ca 80 Stiche, als ich mich auf den Heimweg begab.
                                Let it go, let it out
                                Let it all unravel.
                                Let it free and it can be
                                A path on which to travel. (Michael Leunig)

                                Kommentar


                                • Ljungdalen

                                  Alter Hase
                                  • 28.08.2017
                                  • 3249
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Zitat von Cordio Beitrag anzeigen
                                  Nee, leider gab's die Mücken auch an anderen Stellen als kostenfreies AddOn.
                                  Aber auch in Südschweden gilt die Lappland-Faustregel: je später im Sommer, desto weniger. Wir waren da immer zwischen zweiter Julihälfte und erster Augusthälfte, ausnahmsweise auch mal Anfang September, da gab es kaum einen Unterschied zu (unserer Gegend in) Deutschland.

                                  Was anderes: in deinem 5. Teil (Tag 5) sieht man leider fast keine Bilder, nur das letzte. Da ist irgendwas beim Zwischenspeichern fehlgeschlagen, passiert öfter mal. Sieht man im Beitragsquelltext (Bearbeiten oder Zitieren), wenn bei den betreffenden Bildern etwas mit "temp" (-> temporär) stehengenblieben ist. Du selbst siehst die Bilder vermutlich, wenn du angemeldet bist, aber sonst niemand. Ich glaube, da hilft nur, alle rauszuschmeißen und neu hochzuladen und einzubinden. Die bereits hochgeladenen nochmal/neu einzubinden bringt nichts, selbst, wenn man die vorigen Einbindungen im Text löscht, weil man die Bilder dann am Ende des Artikels aus Software-Quatsch-Gründen nochmal hat. Die müssen erst ganz aus dem Beitrag gelöscht werden. Ist zumindest bei mir immer so. Entweder, es klappt sofort, oder gar nicht.

                                  Kommentar


                                  • Torres
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 16.08.2008
                                    • 32305
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    Ljungdalen hat Recht, wollte ich auch gerade anmerken. Am besten bei Dir die Bilder erst im Text löschen und dann noch einmal im Anhang löschen. Dann speichern. Die müssen ganz weg sein, sonst klappt das Neuladen nicht.
                                    Oha.
                                    (Norddeutsche Panikattacke)

                                    Kommentar


                                    • Cordio
                                      Erfahren
                                      • 09.11.2023
                                      • 151
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Oh, danke für den Hinweis. Werde ich heute nach Feierabend beheben.

                                      Update: sollte jetzt behoben sein, hab alle Bilder neu eingebunden.
                                      Zuletzt geändert von Cordio; 10.12.2024, 23:53.
                                      Let it go, let it out
                                      Let it all unravel.
                                      Let it free and it can be
                                      A path on which to travel. (Michael Leunig)

                                      Kommentar


                                      • leop93
                                        Anfänger im Forum
                                        • 10.01.2019
                                        • 29
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        Tolle Tour, fantastisches Wetter, vielen Dank fürs Mitnehmen! Da bekommt man doch gleich Lust auch loszuziehen!

                                        Kommentar

                                        Lädt...
                                        X