• Intihuitana
    Fuchs
    • 19.06.2014
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    • Privat


    [SE] Ein Südländer im Norden - Zu Fuß durch Sapmi

    Tourentyp :   Trekkingtour
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    Da sieht man mal was Corona für Blüten treibt. Aus Ermangelung an Alternativen hat es selbst mich Südländer auch mal in den hohen Norden getrieben. An Schweden, Lappland und dem Sarek kommt man in der deutschen Outdoorszene und ganz besonders im ODS kaum vorbei. Hab ich mir gedacht, komm wenn alle da hinfahren und Schweden easy going zu bereisen ist, dann mach ich auch ne Runde da.

    Die Reiseplanung geht ja sowas von einfach. Da merkt man was für ein Unterschied es ist, in einem Erstweltland zu reisen. Vom Lantmateriet gibt es ganz Schweden online in perfekten Topo Karten. Die spezifischen Fjällkarten sind darüber hinaus noch detaillierter. Dazu dann einfach diverse Reiseberichte aus dem Forum hier querlesen und man erhält mehr Infos als einem Lieb ist.
    Da ich das erste mal im Norden war wollte ich alle verschiedenen Landschaftsformen der Subarktis kennen lernen. Natürlich musste der Sarek auf jeden Fall auch dabei sein.
    Allerdings wollte ich nicht auschließlich im Sarek unterwegs sein, sondern auch die bewaldeten Vorgebirge und Sümpfe kennen lernen. Mir schien die Idee sehr viel interessanter, mich Stück für Stück in das Skandinavische Gebirge vorzuarbeiten und dabei langsam von Tieflandtaiga, Sümpfen über Fjällbirkenwälder und Fjäll ins Hochgebirge zu kommen, anstatt mich direkt am Rand des Sareks rauswerfen zu lassen.
    Ausserdem würde ich gerne auch mal angeln, was im Sarek verboten ist.

    Um den Sarek herum, liegen einige interessante Wildnisgebiete, die sich angeboten hätten. Das riesige Sjaunja im Nordosten, das Pärlälven-Fjällurskog Naturreservat im Süden von Kvikkjokk oder das Ultevis-Fjällurskog Naturreservat im Osten.
    Auschlaggebend für meine Wahl war wohl letzlich dieser Youtube Film von Peter Person:

    https://youtu.be/iUErd-zXiSU

    Das war genau, was ich wollte. Das Ultevis Fjällurskog Naturreservat ist ein riesiges Gebiet aus Taiga, Sümpfen, Flüssen und niedrigen Hügeln, knapp über der Baumgrenze. Hier wollte ich mich von Ost nach West bis in den Sarek vorarbeiten.
    Was mich noch gereizt hat, war dass es ausser diesem Filmchen, praktisch kaum Informationen und Reiseberichte über diese Region gibt, im ODS schon mal gar nicht. Regionen über die kaum etwas bekannt ist, interessieren mich immer besonders. Der Reiz des geheimnissvollen und Unbekannten ist bei meinen Reiseplanungen immer wichtig.
    Natürlich ist dieses Gebiet bekannt, vermessen und schon oft genug durchquert worden, nicht zuletzt ist es ja auch jahrtausende alte Landschaft der Sami, aber eine Region in Lappland zu finden, die im ODS "erstbegangen" wird, ist schon cool.

    Ursprünglich war geplant Mitte/Ende August bis Mitte September dort unterwegs zu sein, der von den Farben her für den Norden, schönsten Jahreszeit und darüberhinaus auch keinen Mücken mehr.
    Allerdings haben sich die Pläne geändert und mein Zeitfenster für diese Reise musste auf Mitte Juli verlegt werden. Also ab in die Sümpfe zur Hauptmückenzeit.
    Aber besser die Reise so machen, als sie gar nicht mehr durchzuführen.

    Was die Ausrüstung angeht, habe ich mein übliches Trekkingzeugs genommen. Eher robust als leicht und mir auch warme Sachen wie Handschuhe, Mütze und Daunenjacke eingepackt, weil ich Kälte nicht vertragen kann, mir aber noch ein Hilleberg Akto von nem Freund ausgeliehen. Dazu noch Angelzeugs und großes Buschmesser. Viel Gewicht hat die Elektronik verschlungen. Da ich dieses mal zum ersten mal meine Tour filmen wollte war einiges an Akkus, Powerbank, Solarpanel, DSLR und GoPro Krams dabei. Stargewicht war ca. 34 kg.

    Die Anreise habe ich über den Landweg gestaltet, erstens weil ich noch nie nördlicher als Flensburg war und sehen wollte wie sich die Landschaft nach Norden hin verändert. Ausserdem wollte ich nach anderthalb Jahren Corona Zwangspause endlich mal wieder das Reiseleben erleben, mit anderen Reisenden ins Gespräch kommen und so weiter und fort.
    Zuhause hab ich noch die Jahresfischerkarte für die Region Jokkmokk online gekauft.
    Mit Flixtrain und Flixbus über Hamburg ging es dann ab nach Stockholm, dort einen Tag Aufenthalt und weiter mit Nachtzug und Bus in das winzige Dörfchen Porjus, wo meine Wanderung starten sollte...
    Zuletzt geändert von Intihuitana; 21.09.2021, 13:22.
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  • Fritsche
    Alter Hase
    • 14.03.2005
    • 2817
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    #2
    Bin gespannt wie es weitergeht! So mit deinem "Fremdgehen" :-)

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    • Fjellfex
      Fuchs
      • 02.09.2016
      • 1511
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      #3
      Freue mich riesig, dass es schon losgeht, Herr Pionier! Weiße Flecken auf der ODS-Karte, das geht ja gar nicht! Und ich frage mich natürlich, welche grimmigen Bußgelübte dich bisher davon abhielten in den Norden zu reisen....

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      • berniehh
        Alter Hase
        • 31.01.2011
        • 2501
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        #4
        Super, bin schon gespannt, insbesondere aufs Ultevis Fjällurskog Naturreservat

        Du bist mir einige Stunden zuvorgekommen, ich will heute auch mit meinem Bericht starten
        www.trekking.magix.net

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        • Intihuitana
          Fuchs
          • 19.06.2014
          • 2101
          • Privat


          #5
          Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
          Freue mich riesig, dass es schon losgeht, Herr Pionier! Weiße Flecken auf der ODS-Karte, das geht ja gar nicht! Und ich frage mich natürlich, welche grimmigen Bußgelübte dich bisher davon abhielten in den Norden zu reisen....
          Na der Süden ;)
          Mir war der Norden immer etwas zu trist,stets wolkenverhangen, nasskalt, die Kultur zu protestantisch distanziert. Zumindest in meinen Vorurteilen. Ich war nun da um diese abzubauen.
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          • Intihuitana
            Fuchs
            • 19.06.2014
            • 2101
            • Privat


            #6
            Teil eins - Die alten Wälder des Nordens

            Die meisten Lappland-Reiseberichte hier aus dem Forum handeln von Fjällregionen über der Baumgrenze und dem Hochgebirge. Wald wird hier und da mal durchquert, stellt aber nicht den Hauptteil der Tour dar. Es mag auch daran liegen, dass viele Berichteschreiber schon sehr oft da oben waren und die Taiga für sie nix mehr besonderes darstellt. Ich mag Wälder hingegen sehr und habe auch kein Problem damit eine komplette Tour ausschließlich in Wäldern statt finden zu lassen.
            Das schöne an dieser Region Lapplands ist ja, dass man fast alle Landschaftformen des hohen Nordens erleben kann und ich habe mich sehr darauf gefreut endlich die Taiga kennen zu lernen und sie auch mit den Waldformen, die ich schon kenne zu vergleichen.
            Meine etwaige Route habe ich hier aufgezeichnet:

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ultevis Route.jpg Ansichten: 0 Größe: 553,3 KB ID: 3077795

            Porjus ist ein kleines Straßendorf an der Straße die nach Gällivare liegt, durch das viele hier bestimmt schon mal durchgefahren sind. Östlich liegt der Muddusnationalpark, westlich das Ultevis Gebiet.
            Am späten Nachmittag kam ich hier also an und holte mir noch einen Hamburger im einzigen Imbiss des Dorfes, es sollte eine Weile nicht mehr so etwas leckeres geben und machte mich dann auf den Weg zur Staumauer.
            Auf der anderen Seite fand ich eine kleine Wildwiese mit eingerichteter Feuerstelle. Hier würde ich heute Nacht verbringen.

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            Porjus

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0075_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 748,6 KB ID: 3077775
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0076_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 495,2 KB ID: 3077774
            Samikirche
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0077_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 201,1 KB ID: 3077772
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0078_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 278,1 KB ID: 3077771
            Jesus und Maria als Sami

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0082_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 456,5 KB ID: 3077776
            Das große Kraftwerk am Stora Lulevatten

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0084_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 450,0 KB ID: 3077777
            Ich brauchte noch einen Löffel also schnitze ich mir mal eben einen

            Jetzt erlebte ich auch zum ersten mal den Polartag. So etwas kannte ich noch nicht. Ehe ich mich versah war es schon Mitternacht und es war immer noch taghell. Eine seltsame Geschichte und ich fühlte mich auch kein bischen müde und musste mich eher zum schlafen zwingen.
            Allerdings habe ich mich schnell daran gewöhnt. Im Endeffekt fand ich es sogar sehr praktisch, da man beim wandern keine Sorge haben muss dass die Nacht hereinbricht.

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            Mitten in der Nacht

            Am nächsten Morgen führte mich der Weg entlang einiger vertreuter Häuser und Anwesen. Zuerst auf Asphalt, dann auf einem Forstweg. Nicht unbedingt hübsch aber gut um mal wieder reinzukommen mit dem schweren Rucksack. Der Wald wurde hier noch forstwirtschaftlich genutzt und entsprechend dicht und klein war der Sekundärwald.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0088_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 442,0 KB ID: 3077783
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            Mein erstes Rentiergeweih

            Iich wollte auf dieser Reise auf jeden Fall mindestens ein Geweih und am besten auch noch eine Maserknolle für Messergriffe und Kuksas mitnehmen, dieses ließ ich natürlich links liegen. Gegen Ende der Tour würde sich sicher noch was finden.

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            Der Forstweg endet an einem Wendehammer von wo ein kleiner Wanderpfad weitergeht. Hier ist eine Tafel mit der Beschreibung Jelkaskogs Stigen. Die Tafel scheint schon ein paar Jahre auf dem Buckel zu haben. All zu viele Leute werden hier sicher nicht aufkreuzen.

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            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0098_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 651,0 KB ID: 3077784
            Weiter auf kleinem Pfad.

            Kurz nach dem der Pfad hier beginnt, ändert sich der Wald auch schon. Es tauchen die ersten alten und großen Fichten auf und ich komme in den Urwald.

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            Auch das erste Moor hat nicht auf sich warten lassen und war hier noch mit Planken zu überqueren.

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            Diese Planken haben ihre besten Tage aber auch schon hinter sich. Ich glaube der Weg wird nicht mehr wirklich gepflegt.

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            So hoch oben auf den Planken stehend kann man sich noch für die Schönheit des Moores begeistern. Dieser Pfad würde aber nur einige Kilometer weiter gehen. Von dort aus würde ich weiter wegelos ziehen. Mal sehen ob sie mir dann auch noch so viel Spaß machen würden.
            Die Mücken machten sich aber auch schon bemerkbar. Die berüchtigte Lappländische Mückenplage.
            Als Mückenschutz hatte ich Nobite 50% dabei. Nach meiner Erfahrung hilft bei Stechviechern nur DEET und davon möglichst viel. So etwas wie Mückennetz für dne Kopf hatte ich nicht dabei. Ich weiß dass es mich mehr nerven würde als die Mücken. Bisher fand ich die Plage aber auch noch nicht so schlimm.

            Meine erste Wildtiersichtung hatte ich in einem der Moore und da lief doch tatsächlich ein Reh herum. Wusste gar nicht dass die so weit nördlich noch vorkommen.
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            Alpenbläuling


            Der Wanderpfad führt zu einigen Bootshütten direkt am See Stuor Jelka.
            Auf dem Weg dahin im Moor habe ich meine ersten Moltebeeren entdeckt. Dieses Gold des Nordens wird ja hoch gepriesen. Allerdings war ich noch etwas zu früh da. Die unreifen Beeren kann man allerdings auch schon essen, finde sie lecker so säuerlich.

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            Neben den Moltebeeren war der Waldboden schon sehr voll mit den Krähenbeeren. Dies waren zwar schon tiefschwarz und reif, aber ich finde den Geschmack dieser Früchte nicht gerade angenehm.

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            Krähenbeeren

            Nach einigen Tagen ist mir aufgefallen, dass es vor allem die Krähenbeerpflanzen sind, die diesen Fichtenwäldern einen ganz spezifischen Geruch verleihen. Der Gruch unterscheidet sich schon deutlich von einem natürlichen Bergfichtenwald in den Alpen oder Karpaten, da andere Pflanzen im Unterwuchs vorkommen.

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            Unterwuchs hauptsächlich aus Heidel und Krähenbeere.

            In einem weiteren Moor gab es dann wieder eine sehr schön Tierbegegnung mit einem Auerhuhn.

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            Ich kam hier am See Stour Jelka an. Auf einem Bootssteeg machte ich eine Pause und versuchte auch auf Hecht zu angeln. Allerdings war der Bewuchs hier so dicht im Wasser dass ich dauernd hängen blieb, trotz Gummifisch, mit denen das eigentlich gut geht.
            Ich gab es dann also irgendwann wieder auf und machte mich auf den weiterweg. Dafür ging ich den Plankenweg etwas zurück und ging dann weiter auf der Seite des Nordufers.
            Von hier aus ging es wegelos weiter und bis ich die Wälder verlassen sollte, würde es nur noch ohne Wege weitergehen.

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            Ich hatte leichte Merrell Moab 2 Schuhe als einzige Wanderschuhe dabei. Ich machte mir keine Illusionen trockenen Fußes durch die Sümpfe zu kommen, also sollten sie wenigstens bequem sein und schnell trocknen.
            Auf den Lantmäteriet Karten sind auch kleine Moorgebiete eingezeichnet und man kann so versuchen sie gut zu umgehen. Allerdings ist da auch nur annäherungsweise und was manchmal als Wald eingezeichnet ist, ist eigentlich ein sehr mooriger Wald.
            Schnell lernt man anhand des Bewuchses zu sehen, wo es feuchter ist und wo nicht.
            Schachtelhalme bedeuteten Nässe, Zwergweiden ebenfalls.

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            Öffnet sich der Wald gar, weiß man sofort es kommt ein größeres Moor vor. Diese muss man immer wieder am Rand umgehen. In ihrer Mitte sind die Sümpfe sehr tief und man kommt fast überhaupt nicht mehr voran.

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            Sumpfiger Wald

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            Auch hier ist es nasser als man annimmt.

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            Neben den immer wieder auftretenden sumpfigen Stellen, Unterholz und umgestürzten Bäumen gibt es ein weiteres Problem, welches das Gelände recht tückisch macht. Fast der ganze Waldboden besteht hier aus Granitgeröll aus der Eiszeit. Dieses ist entweder lose oder was nocht schlimmer ist, mit Moos überwachsen. Man muss schon aufpassen wo man seinen Fuß hin tut. Mit dem schweren Rucksack erst recht.

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            Tückisch

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            Dieser Tag wurde ziemlich warm und die Mücken kamen aus allen Löchern gekrochen, ich musste meine Meinung über die Mückenplage wohl doch noch mal revidieren.

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            Immer wieder entlang solcher Sümpfe

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3077806
            Und auch mal ein paar Bäche durchqueren

            Zumindest über eine Sache muss man sich in Lappland nicht beklagen. Wasser ist wirklich so gut wie überall. Wasser schleppen kann man sich sparen. Höchstens bevor es Richtung Camp geht, nimmt man etwas auf.

            Ich hatte die Nordwestseite des Sees erreicht und hier noch einen weiteren Zulauf überquert. Dieses Stück war eine richtig heftige Moorpassage.
            Ein seltsames Geräusch machte mich aufmerksam. Irgend ein Vogel gab mir unbekannte Laute von sich.
            Und da sah ich ihn auch in der Baumkrone sitzen.

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            Großer Brachvogel

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            Weitere Gewässer zu überqueren

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0142_edited - Kopie.jpg Ansichten: 0 Größe: 633,7 KB ID: 3077810

            Nach diesem Bach wollte ich langsam mein Lager aufschlagen. Für einen ersten Tag war das wirklich sehr anstrengend. Der Rucksack war noch ungewohnt schwer und die Sümpfe schlauchen einen. Hier im Unterholz wollte ich aber nicht bleiben.
            Die Hänge desHügels Jielkavarre taten sich aber direkt hinter dem Ufer auf. Hier konnte ich etwas erhöht und trockenen Fußes mein Lager mitten im alten Wald aufschlagen.

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            Ich machte mir an einer geschützten Stelle ein Feuer zum kochen an und um die die Mücken fern zu halten.
            Mit all der Birkenrinde die hier in Riesenfetzen von den toten Bäumen hängt und eine viel bessere Qualität als bei uns im Süden aufweist, ist es kein Problem gewesen, auch das noch nasse Holz zu entfachen.

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            Schuhe trocknen so gut es ging

            Für heute sollte es das gewesen sein. Obwohl es sehr anstrengend war, war es auch überaus spaßig. Die Wälder hier sollten mich nicht enttäuschen. Ich freute mich schon auf die nächsten Tage hier durch zu streifen...
            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von Intihuitana; 23.09.2021, 10:16.
            Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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            • Robtrek
              Dauerbesucher
              • 13.05.2014
              • 780
              • Privat


              #7
              Oha, ich sehe du hast im Gegensatz zum Fjellfex vor Abmarsch in der Kirche keine Kerze angezündet? Mir schwant Übles für deinen weiteren Weg durch den Sumpf!

              "...wollte auf dieser Reise auf jeden Fall mindestens ein Geweih..."

              Anekdote hierzu: bei meiner Rückreise im Zug Luleå-Stock im Abteil die ersten Biere mit zwei schwedischen Trekkern. Beide erzählten unabhängig voneinander, wie viele Touristen mit z.T. riesigen Rentiergeweihen auf dem Rucksack sie über die Jahre hinweg unterwegs getroffen hatten. Angeblich alles Deutsche

              "...hilft bei Stechviechern nur DEET..."

              Seit paar Jahren gibt's Mittel auf Basis Icaridin, soll hautverträglicher sein. In der Wirkung steht dieses preiswerte Mittel DEET jedenfalls in nichts nach. Bei Rossmann z.B. Zeckito tropical, nicht weniger effektiv als das frühere Autan auf DEET-Basis.
              Zuletzt geändert von Robtrek; 21.09.2021, 16:00.

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              • Blahake

                Vorstand
                Fuchs
                • 18.06.2014
                • 1591
                • Privat


                #8
                Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                ...die Mücken kamen aus allen Löchern gekrochen, ich musste meine Meinung über die Mückenplage wohl doch noch mal revidieren.
                Alles andere hätte mich auch echt gewundert! Bin mit großer Spannung dabei und werde Dir vom Sofa aus unzerstochen und genüßlich folgen. Die Krähenbeeren finde ich eigentlich ganz lecker, wenn sie reif sind, allerdings lutsche ich sie immer nur aus und spucke die Kerne wieder aus. Hilft super gegen Durst (auch wenn das da oben zugegebenermaßen kaum nötig ist).

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                • Ljungdalen

                  Alter Hase
                  • 28.08.2017
                  • 3014
                  • Privat


                  #9
                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                  Die Krähenbeeren finde ich eigentlich ganz lecker, wenn sie reif sind, allerdings lutsche ich sie immer nur aus und spucke die Kerne wieder aus.
                  +1. Team Krähenbeere hier! Natürlich bevorzugt, wenn VIEL mehr Beeren dran als hier auf dem Bild... sodass man mit einem Handgriff mehr erwischt, als auf einmal in den Mund passen Das geht bei keiner anderen Beere dort...

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                  • Mortias
                    Fuchs
                    • 10.06.2004
                    • 1232
                    • Privat


                    #10
                    Interessante Wald-Wanderung die Du da gemacht hast. In der Tat finden der Großteil der Touren hier bei ODS im Kahlfjäll statt. Auch für mich sind Wälder ab und zu zwar eine schöne Abwechslung, aber die Vorstellung mich tagelang querfeldein durch sumpfgen Wald mit haufenweise Mücken zu quälen, sorgt nicht gerade für Begeisterungsströme bei mir. Umsomehr bin ich natürlich auf Deinen weiteren Bericht gespannt.

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                    • Intihuitana
                      Fuchs
                      • 19.06.2014
                      • 2101
                      • Privat


                      #11
                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                      Oha, ich sehe du hast im Gegensatz zum Fjellfex vor Abmarsch in der Kirche keine Kerze angezündet? Mir schwant Übles für deinen weiteren Weg durch den Sumpf!

                      "...wollte auf dieser Reise auf jeden Fall mindestens ein Geweih..."

                      Anekdote hierzu: bei meiner Rückreise im Zug Luleå-Stock im Abteil die ersten Biere mit zwei schwedischen Trekkern. Beide erzählten unabhängig voneinander, wie viele Touristen mit z.T. riesigen Rentiergeweihen auf dem Rucksack sie über die Jahre hinweg unterwegs getroffen hatten. Angeblich alles Deutsche
                      Das kann gut sein. Die größten Geweihe, die ich unterwegs gesehen habe wurden von einem belgischen Pärchen geschleppt.
                      Aber warum auch nicht. Wir haben diese Resourcen nun mal nicht und es ist eine schöne Errinerung und für mich auch gleichzeitig Rohstoff, da ich gerne Messer und Holzarbeiten mache. Habe auch Akazien und Kamelknochen aus der Sahara und diverses aus dem Amazonas mitgebracht.

                      "...hilft bei Stechviechern nur DEET..."

                      Seit paar Jahren gibt's Mittel auf Basis Icaridin, soll hautverträglicher sein. In der Wirkung steht dieses preiswerte Mittel DEET jedenfalls in nichts nach. Bei Rossmann z.B. Zeckito tropical, nicht weniger effektiv als das frühere Autan auf DEET-Basis.
                      Meine Erfahrung mit Icaridin zumindest in den Tropen ist bescheiden. Teilnehmer der Chachapoyas Expedition bei der ich 2017 mit dabei war hatten die verschiedensten Mittel, vom Esokram über Schwarzkümmelöl bis hin zu Icaridin und DEET.
                      Am Ende haben sich fast alle um das Nobite geschlagen. Das Icaridin konnte sich so einen abgeschlagenen zweiten Platz behaupten, aber es mag auch bei borealen Mücken anders sein.
                      Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                      • Robtrek
                        Dauerbesucher
                        • 13.05.2014
                        • 780
                        • Privat


                        #12
                        Icaridin vs. DEET - die Frage hat mich nach deiner Antwort jetzt interessiert. Für extreme Mückendichten ist Icaridin bei meinen jährlichen "Selbstversuchen" tauglich - das bezieht sich aber auf Gegenden, wo Mücken keine Krankheiten übertragen. Ich bin auch viel in den Tropen und habe dort eigentlich keinen Unterschied bemerkt, Icaridin schützt gut. Allerdings bin ich dort nur als Backpacker unterwegs und nicht auf Expedition im Dschungel wie du. Bei dem Risiko übertragbarer Krankheiten will man natürlich den Goldstandard als Mückenschutz verwenden. Ich hab bei Schnellsuche im Internet verschiedene Studien gefunden, mal wird DEET als effektiver bezeichnet, mal Icaridin, oder ohne großen Unterschied. Du schreibst ja, dass bei deiner Tour DEET ohne jeden Zweifel für alle offensichtlich das bessere Mittel war. Könnte es vielleicht auch daran gelegen haben, das Nobite diese sehr hohe Konzentration von 50% DEET hat und man es deshalb bei eurer Tour weniger oft auftragen musste als Icaridin (mir ist 25% als höchste Konzentration bekannt in Zeckito Tropical)? Die Frage ist schon interessant, weil DEET auf synthetischer Kleidung doch etwas aggressiver ist, und speziell Nobite auch noch sehr teuer ist. Aber Malaria etc. ist noch "teurer". Nur kurz, will dich nicht vom Thema Lappland ablenken.

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                        • Mika Hautamaeki
                          Alter Hase
                          • 30.05.2007
                          • 3996
                          • Privat


                          #13
                          Der Bericht ist gebucht. Ich freu mich mal von Dir aus anderen Gegenden zu lesen.
                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                          A. v. Humboldt.

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                          • codenascher

                            Lebt im Forum
                            • 30.06.2009
                            • 5064
                            • Privat


                            #14
                            Da schließe ich mich an!

                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                            meine Weltkarte

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                            • Highbeat
                              Erfahren
                              • 04.10.2020
                              • 270
                              • Privat


                              #15
                              Vielen Dank für den schönen Bericht, ich folge mit großer Spannung. Gehöre doch auch eher zu den Kahlen-Hügel-Wanderern, quasi mit Aussicht und ohne Mücken
                              Kannte nur die Flecken von Krähenbeeren, wenn man sich reinsetzt - wusste nicht, daß sie essbar sind. Bei der nächsten Tour teste ich welche.

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                              • andrea2
                                Dauerbesucher
                                • 23.09.2010
                                • 977
                                • Privat


                                #16
                                Hallo Intihuitana,
                                ich bin auch dabei und verfolge deinen Bericht mit Spannung. Wir sind dieses Jahr auch zweimal durch Porjus gefahren. Ich bin auch von der Kahlfjällfraktion, trotzdem finde ich den Gedanken direkt in Porjus zu starten nicht uninteressant.
                                Gruß Andrea

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                                • evernorth
                                  Fuchs
                                  • 22.08.2010
                                  • 1835
                                  • Privat


                                  #17
                                  Interessant, so eine Berichts - Schilderung einmal aus deiner (vermutlich) etwas unvoreingenommeneren
                                  Perspektive zu lesen, also von jemandem, der sich eher in diese (viel zu kalte?) Region „verlaufen“ hat.
                                  Ich bin ja der festen Überzeugung, dass es genau zwei Fraktionen gibt: 1. Die Nordies, die genug innere Hitze haben, denen meist deshalb ständig zu warm ist und die sich im Norden tendenziell „abkühlen“ müssen und 2. Die Mediterraneans, denen meist zu kalt ist und die sich deshalb in den südlichen Gefilden mit Wärme aufladen müssen. Eigentlich gibt es für mich kein „Dazwischen“.

                                  Um so erstaunlicher finde ich es, dass du dich - wie selbstverständlich - dieser doch ganz anderen Landschaft und Umgebung aussetzt.
                                  Respekt, und sehr löblich, doch vor allem: Sehr spannend!
                                  Ich bin sehr auf dein Fazit gespannt.
                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                  • Intihuitana
                                    Fuchs
                                    • 19.06.2014
                                    • 2101
                                    • Privat


                                    #18
                                    Über Nacht fand ein Wetterwechsel statt. Ich wachte bei ziemlich kühlem, bewölkten Wetter auf. Diese Wetterlage sollte mich nun so eine Weile mehr oder weniger begleiten.
                                    Thor entschied sich wohl, dass das genug des milden Wetter für mich sein sollte und ich nun in den wahren nordischen Sommer eingeweiht werden sollte, wobei so weit oben nördlich nicht mehr wohl schon die namenlosen, in Vergessenheit geratenen Götter der Sami das Sagen haben.

                                    Um den großen Mooren welche nördlich von mir wirklich riesige Ausmaße annahmen und unpassierbar waren, möglichst auszuweichen versuchte ich mich über die Höhenrücken der Waldhügel fort zu bewegen.
                                    Hier ist es zumeist halbwegs trocken und man kommt relativ gut voran.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0152_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 489,1 KB ID: 3079720

                                    An diesen sehr sanften Hängen kam zum ersten mal zwischen den Bäumen so etwas wie Fernsicht auf. Hier konnte man zum ersten mal erahnen wie weit dieses Land doch ist. Die Waldgrenzen erreichten diese ersten Hügel jedoch noch nicht. Auf den Kuppen tat sich meist ein Dickicht aus alten Fjällbirken auf. Ich finde es interessant dass in dieser Region der Welt nicht die Nadelbäume den Abschluss des Waldes bilden, sondern die Birken.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0154_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 659,5 KB ID: 3079721
                                    Totholz, ein wichtiger Teil des Waldes.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0173_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 709,3 KB ID: 3079730
                                    Immer wieder treten riesige Hügel der roten Waldameise auf

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0153_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 694,2 KB ID: 3079727
                                    Welche zu bizarren Zwergenhügeln verkommen wenn sie verwittern

                                    Obwohl diese eigentlich nur aus einer Hand voll Baumarten bestehen, Hauptsächlich Fichten, Kiefern, Birken, Weiden und Vogelbeeren konnte ich mich nicht satt sehen an der vielfältigkeit der Bäume, den einzelnen Characteren, dieser teilweise uralten, den härstesten Wintern trotzden Relikten.
                                    Was sehr schnell auffällt, ist dass die Wälder hier sehr viel stiller sind als weiter im Süden. Nur wenige Vögel singen morgens und abends, selbst im Hochsommer. Der Ruf der Raben und des großen Brachvogels hallt aber sehr viel weiter. Eine geschlossene Walddecke kann sich hier auch nicht mehr entwickeln und so dringt viel Licht auf den Waldboden, der über und über mit Beerensträuchern bedeckt ist. Im Spätsommer und Herbst muss man riesige Mengen an den Früchten ernten können.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0159_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 549,4 KB ID: 3079724

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0167_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 374,0 KB ID: 3079728
                                    Das Holz ist längst verwittert, die Birkenrinde hat überdauert

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0156_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 405,9 KB ID: 3079731
                                    knorrige Birke

                                    Farne kommen hier kaum vor,dafür die verschiedensten Moose und Flechten. Die Bäume sind über und über bedeckt mit Flechten aller Art, von denen sich auch die Rentiere im Winter ernähren. Alles wirkt sehr herb, rauh und knorrig. Ein Stück glatte Rinde findet man fast nirgends. Es ist schon beindruckend durch diese alten Wälder zu laufen und man bekommt langsam eine Idee dafür wie all die alten nordischen Sagen, Mythen und Märchen entstanden sind. Und so kam es auch dass ich immer wieder trödelte, mich hinsetzte um mir etwas genauer anzuschauen.
                                    Am Westhang des Jielkavarre wurde die Vegetation etwas trockener und es tauchten mehr Kiefern auf, von denen eine besonders heraus stach.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0161_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 472,4 KB ID: 3079722
                                    Uralte Kiefer

                                    Dieser Baum würde schon bei uns als imposanter Baum durchgehen. So weit nördlich war dies hier der gewaltigste Baum weit und breit. So langsam wie hier alles wächst muss dieser Baum viele hundert Jahre alt sein.
                                    Beim genaueren betrachten erkannte ich eine Kerbe im Baum.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0162_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 526,5 KB ID: 3079726

                                    Dies scheint eine alte samische Wegmarke zu sein. Weit und breit war nichts mehr eines Weges zu erkennen. Alte Wege sind längst wieder zugewachsen, doch die Kerbe bleibt.


                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0164_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 745,7 KB ID: 3079732

                                    Zwischen den Hügeln musste ich immer wieder feuchte Niederungen durchqueren, aber die großen Sümpfe konnte ich so links liegen lassen.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0169_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 546,4 KB ID: 3079733
                                    Kleines Feenreich

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0170_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 690,2 KB ID: 3079736

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_35012.jpg Ansichten: 4 Größe: 466,6 KB ID: 3079743 Ein bischen feucht wird es aber immer wieder mal

                                    Immer wieder wurde mir der Geruch großer Tiere vom Wind zugetragen. Auch anhand der Losungen und Spuren muss hier einiges unterwegs sein. Eine Bären oder gar Vielfraßsichtung wäre natürlich fantastisch, aber ich malte mir da nicht all zu viele Chancen aus.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_34991.jpg Ansichten: 4 Größe: 445,0 KB ID: 3079723 Diese Losung kann ich nicht zuordnen

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0194_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 250,8 KB ID: 3079742
                                    Immerhin die kleinen ließen sich blicken

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0183_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 355,6 KB ID: 3079740
                                    Und die, die es nicht geschafft haben

                                    Weiterhin führte mich der Weg auf den Hügel Stuorgabba, durch zum Teil sehr dichten Fjällbirkenwald und blockiges Gelände.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0175_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 675,0 KB ID: 3079738
                                    Aufsstieg

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0177_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 502,9 KB ID: 3079737
                                    Diese großen Moore habe ich umgangen

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0181_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 427,4 KB ID: 3079739
                                    Baumskellet

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0179_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 715,5 KB ID: 3079735
                                    Vom Schnee bizarr verformt

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0186_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 311,3 KB ID: 3079744
                                    Der Blick auf den nächsten Hügel

                                    Hier tat sich schon der Blick auf den nächsten Hügel auf, den Stuor Dalbut. Dies würde der erste Fjällhügel sein und ich freute mich schon auf die Fernsicht von dort oben. Zuerst hieß es aber noch eine fuchte Niederung zu durchqueren.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0172_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 238,5 KB ID: 3079734
                                    Und immer wieder auch auf die Details achten

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0189_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 590,9 KB ID: 3079745
                                    Steiler aufstieg durch dichtes Unterholz

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0201_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 466,3 KB ID: 3079746
                                    Langsam öffnete sich das Land und gab den Blick auf die lappländische Weite frei

                                    Hier traten schon die ersten beindruckenden Felsformationen auf und ich traf auch auf einen kleinen Pfad und eine alte Feuerstelle samt verkohlter Schwedenfackel. Vermutlich ist dies ein Ort den die Sami oft aufsuchen. Wie könnte es auch anders sein. Wie ein kleiner Brocken in einem Meer aus aus Wäldern erhebt sich dieser Gipfel und gibt den Blick bis in die Skanden und die Sümpfe des Ostens frei.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0205_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 562,6 KB ID: 3079747
                                    Felswand aus Urgestein

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0207_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 411,4 KB ID: 3079748
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0223_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 482,8 KB ID: 3079749
                                    Moosbeeren

                                    Auf dem Fjäll traf ich zum ersten mal auf Moosbeeren. Edit es handelt sich hierbei um Alpenbärentraube danke für die Korrektur @Ljungdalen Auch diese Früchte waren noch nicht ganz reif aber schmeckten schon süß säuerlich nach Apfel und waren recht ergiebig.
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0220_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 181,9 KB ID: 3079750
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0213_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 356,0 KB ID: 3079752
                                    Auf dem Weg zum Gipfelplateau

                                    Von Westen wehte ein derart heftiger Wind über den Gipfel dass man sich kaum auf dne Beinen halten konnte. Umso erstaunlicher da es unten im Wald zwar windig war aber man nie erahnen könnte, dass nur wenige hundert Meter höher der Wind so zunehmen würde.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0225_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 425,2 KB ID: 3079756

                                    Her tat sich nun als die ganze Weite Lapplands zum ersten mal vor mir auf. Es ist eine interessante Landschaft. Anders als andere weite Landschaften die ich besucht habe. Man kann extrem weit sehen und nirgends sind scharf Grate oder oder dramatische Landschaftswechsel. Alles ist durch die Gletschermassen der Eiszeit sanft gewellt und geht ineinander über.
                                    Das Wolkenspiel und das besondere Licht tut sein übriges. Ja so langsam verstehe ich euch ganzen Fjällfanatiker

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0234_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 223,2 KB ID: 3079753
                                    Was für eine Fernsicht

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0224_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 359,1 KB ID: 3079755
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0236_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 178,2 KB ID: 3079759
                                    In der Ferne das schneebedeckte Skandinavische Gebirge

                                    Dies ist ein Motiv, welches mir schon immer gefallen hat. Der ferne Berg am Horizont. Was mag es dort wohl zu entecken geben? Absurderweise ist es fast interessanter den Berg in der Ferne zu lassen, denn ist man erst mal dort ist der Mythos auch nur noch schnöde Realität geworden. Ich hatte als Kind ein Buch mit Bildern von Theodor Kittelsen bekommen. Dort sind auch einige solcher Motive dargestellt. Ich bin wohl nicht der einzige den dieser Gedanke begeistert.

                                    Hier auf dem Gipfel spazierte plötzlich ein einzelnes Rentier aus dem Wald heraus auf mich zu. Es wirkte ein wenig interessiert, hielt höflichen Abstand, beobachtete mich eine Weile und zog dann seine Weges.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0232_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 433,1 KB ID: 3079754
                                    Mein erstes Rentier

                                    Ich war ein wenig überrascht. Sollten die Rentiere nicht jetzt im Sommer alle jenseits des großen Rentierzaunes in den Bergen sein ?
                                    Gibt es Tiere die bewusst zurückgelassen werden oder ist es gar nicht möglich alle Rentiere in die Berge zu treiben und es werden immer ein paar vergessen ?
                                    Oder handelt es sich hier tatsächlich um eines der sehr seltenen wilden Waldrene ? Ich kenne mich mit Rentieren und Rentierzucht nicht aus und hab nur ein wenig darüber gelesen, aber bestimmt weiß einer der User hier mehr darüber.
                                    Jedenfalls war das eine sehr schöne Begegnung und ich fabulierte schon über künftige Touren mit Rentieren als Pack oder Schlittentier.

                                    Direkt am Gipfelplateau war eine Plakette angebracht. Hat man hier geheiratet ?

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0226_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 434,4 KB ID: 3079751

                                    Allgemein schien mir, dass man hier auf das Gipfelplateau öfter kommen würde. Große Steine wirkten recht arrangiert in einem Kreis gelegt, in deren Mitte war ein Rentiergeweih. Dazu einige dieser Steinhäufchen.
                                    Ist dies eventuell ein alter Ritualplatz der Sami? Ich habe gelesen dass die alte samischen Religion eine gewisse Rennaisance erlebt und man versucht alte Riten wieder aufzunehmen. Vielleicht ist dies so ein Ort, der nicht ganz in Vergessenheit geraten und wieder aufgesucht wird. Wer weiß?

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0245_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 404,6 KB ID: 3079758
                                    Der Gipfel

                                    Der Wind hatte mich mitlerweile ordentlich ausgekühlt und ich wollte wieder nach unten in den Wald absteigen und meinen Weg fortsetzen.
                                    Recht steiles Buschgeplackere folgte zwischen den beiden Zwillingsbergen Stuor Dalbut und Unna Dalbut.
                                    Es galt auch noch eine sumpfige und mückenverseuchte Niederung zu durchqueren.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0254_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 656,8 KB ID: 3079763
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0256_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 410,6 KB ID: 3079762
                                    Blick zurück zum Stuor Dalbut

                                    Irgendwo hinter dem Unna Dalbut errichtete ich mein Camp für heute und machte mir am Lagerfeuer Kaiserschmarrn und ließ den Tag schön ausklingen in diesen alten Wäldern.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0259_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 663,2 KB ID: 3079764

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0258_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 489,2 KB ID: 3079760

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0257_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 350,0 KB ID: 3079761
                                    Angehängte Dateien
                                    Zuletzt geändert von Intihuitana; 01.10.2021, 07:40.
                                    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                    • Ljungdalen

                                      Alter Hase
                                      • 28.08.2017
                                      • 3014
                                      • Privat


                                      #19
                                      Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: DSC_0223_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 482,8 KB ID: 3079749
                                      Moosbeeren

                                      Auf dem Fjäll traf ich zum ersten mal auf Moosbeeren. Auch diese Früchte waren noch nicht ganz reif aber schmeckten schon süß säuerlich nach Apfel und waren recht ergiebig.
                                      Hm, meine, das sind (Alpen-)Bärentrauben (Arctostaphylos alpina). Schwedisch ripbär. Kann man aber auch essen, wie du gemerkt hast

                                      Moosbeeren haben viel kleinere, teils hellgrünere Blätter und sind selbst viel roter, Preisel- und Heidelbeeren ähnlicher und denen auch botanisch verwandter. Cranberries sind zB eine Art/Form selbiger, aber die wachsen dort nicht (wild).

                                      Kommentar


                                      • Intihuitana
                                        Fuchs
                                        • 19.06.2014
                                        • 2101
                                        • Privat


                                        #20
                                        Oh ja hast recht, da hab ich mich doch tatsächlich geirrt. Na gut dass die Beeren auch gut waren. Andersrum hätte ich es aber bestimmt bald gemerkt.. 😅
                                        Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                        Kommentar


                                        • Taffinaff
                                          Fuchs
                                          • 03.01.2014
                                          • 1067
                                          • Privat


                                          #21
                                          Wunderbare Bilder aus einer unterrepräsentierten Gegend. Danke fuer den Berict!

                                          Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                          machte mir am Lagerfeuer Kaiserschmarrn
                                          Den wuerde ich wohl auch nicht ablehnen. Wie macht man?

                                          Taff

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                                          • Ljungdalen

                                            Alter Hase
                                            • 28.08.2017
                                            • 3014
                                            • Privat


                                            #22
                                            Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                            Oh ja hast recht, da hab ich mich doch tatsächlich geirrt. Na gut dass die Beeren auch gut waren. Andersrum hätte ich es aber bestimmt bald gemerkt.. 😅
                                            Ja, ist ja nicht Alaska ("Into the Wild" omg... und das waren ja auch keine Beeren)

                                            So richtig giftige Beeren gibt es in Skandinavien nicht wirklich viele und in Mengen, erst recht nicht im hohen Norden bzw. über der Wald-/Baumgrenze. Vielleicht Einbeere (schwedisch ''ormbär'') und Zweiblättrige Schattenblume ("ekorrbär")... aber die sehen schon so giftig aus und sind auch eher schwach giftig. Sonst noch welche...?

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                                            • Flachlandtiroler
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                                              Moderator
                                              Liebt das Forum
                                              • 14.03.2003
                                              • 29704
                                              • Privat


                                              #23
                                              OT:
                                              Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                              Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                              machte mir am Lagerfeuer Kaiserschmarrn
                                              Den wuerde ich wohl auch nicht ablehnen. Wie macht man?
                                              Das ist einfach:
                                              Man versucht, einen Pfannkuchen in der Pfanne (Topfdeckel) zu braten. Der Rest ergibt sich dann von selber
                                              Hauptproblem besteht darin, dass man idR kein (Brat-) Fett oder Öl mit sich rumschleppt.
                                              Meine Reisen (Karte)

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                                              • Intihuitana
                                                Fuchs
                                                • 19.06.2014
                                                • 2101
                                                • Privat


                                                #24
                                                Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                                OT:
                                                Das ist einfach:
                                                Man versucht, einen Pfannkuchen in der Pfanne (Topfdeckel) zu braten. Der Rest ergibt sich dann von selber
                                                Hauptproblem besteht darin, dass man idR kein (Brat-) Fett oder Öl mit sich rumschleppt.
                                                Ich hab tatsächlich immer Öl dabei. Da ich aber aus früheren Versuchen, Pfannkuchen in ner Alupfanne zu machen gelernt habe, versuche ich es nicht mal mehr.

                                                Rezept ist simpel. Wasser, Mehl etwas Salz und in meinem Fall das Whey-Protein Pulver, welches ich eigentlich für das Frühstück dabei hatte als Zuckerersatz und dann in der Pfanne mit Öl braten. Wenn man hat, paar Wildbeeren drauf und fertig.
                                                Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                Kommentar


                                                • Intihuitana
                                                  Fuchs
                                                  • 19.06.2014
                                                  • 2101
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Die Berge rücken näher

                                                  Drei Dinge kann man sich bei einer Sommertour in Lappland echt sparen. Eine Kopflampe, Klopapier und Sonnencreme. Die Kopflampe hatte ich auch in erster Linie dabei falls ich mal interessante Stollen oder Höhlen entdecken sollte und da kriech ich gerne mal rein.
                                                  Und wo so tolles Moos wächst oder fast immer Wasser in der Nähe ist braucht man auch kein Toilettenpapier mehr. Ist sowieso ökologischer.
                                                  Es ging also nach der Morgenhygiene erst mal wieder durch Tieflandtaiga mit wenig Anstieg. Immer wieder mal sumpfige Abschnitte oder kleine nicht eingezeichnete Moore.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0261_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 572,2 KB ID: 3080159
                                                  Hier hörte ich es plötzlich im Wald links von mir holtern und poltern und irgendetwas großes stürmte durch Unterholz. Nachdem es sich verzogen hatte wollte ich mal nach Spuren sehen.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0263_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 657,3 KB ID: 3080160
                                                  Elchspur

                                                  Ich habe meinen ersten Elch also knapp verpasst.
                                                  Weiter ging es entlang einer alten Quadspur, die aber wohl lange nicht mehr benutzt wurde. Ich folgte dieser aber nur wenige hundert Meter als ich fest stellte dass sie in die falsche Richtung verlief. Ich wollte weiter nach Norden. Mein nächstes Ziel war der Hügel Lulep Rouvdasj, dessen Gipfel auch über der Baumgrenze liegt. Dazwischen immer mal wieder Bäche, Sümpfe und Wald ohne Ende.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0267_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 674,4 KB ID: 3080161
                                                  Solche Bachquerungen sind immer eine schöne Abwechslung

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0268_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 625,7 KB ID: 3080162
                                                  Eutrophierter Teich

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0272_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 474,6 KB ID: 3080164
                                                  Der Lulep Rouvdasj guckt schon hinter den Bäumen hervor

                                                  Was mich wirklich erstaunt hier oben ist, wie feucht es doch ist. Wo man es nicht erwartet taucht auf einmal wieder ein Moor, Bruchwald oder ein Wasserlauf auf. Und das in einem verhältnismäßig trockenem Jahr. Ich war schon gespannt welche Wassermassen mich erst im Sarek erwarten würden.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0282_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 572,0 KB ID: 3080168
                                                  Wo man ihn nicht erwartet...ein Sumpf

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0277_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 432,0 KB ID: 3080165
                                                  Waldlandschaften

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0270_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 270,7 KB ID: 3080163
                                                  Altes Trollweib

                                                  Am Hang des Lulep Rouvdasj konnte ich ein Stück einem Rentierpfad weiter gehen, was das vorankommen etwas erleichterte, aber diese Wege verlaufen sich häufig schnell.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0279_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 629,5 KB ID: 3080166

                                                  Wieder konnte ich mir auf Gipfel des Berges ein Bild der Landschaft machen und auch meinen Fortschritt Richtung Westen bewundern. Das Gebirge kam schon deutlich näher.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0289_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 383,8 KB ID: 3080167
                                                  Stour Dalbut auf dem ich gestern stand

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0285_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 440,6 KB ID: 3080169
                                                  Regenschauer

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0291_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 273,0 KB ID: 3080171
                                                  Im Vordergrund, der kleinere Alep Ruovdasj

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0292_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 377,1 KB ID: 3080172
                                                  Das Ultevis Duottar Hochplateau

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0296_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 404,5 KB ID: 3080173
                                                  Stora Lulevatten

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0283_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 446,1 KB ID: 3080170
                                                  Weiteres Moor am Abstieg zwischen beiden Bergen

                                                  Rrelativ kurz danach wurde ich ordentlich eingeregnet und machte erstmal Pause unter einem Baum, daher kam ich heute nicht mehr so weit.

                                                  Am nächsten Tag sollte ich an meinen ersten Angelbach kommen. Dies war das bisher breiteste Gewässer, welches es zu überqueren galt. Dieses Becken sah mir sehr gut aus um mal einzuwerfen. Nach kurzer Zeit hatte ich bereits eine Forelle am Haken.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0311_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 620,1 KB ID: 3080176
                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0310_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 518,7 KB ID: 3080174
                                                  Gutes Angelgewässer

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0322_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 504,4 KB ID: 3080177

                                                  Es stellte sich schnell heraus dass es zwar kein Problem ist mit leichten nassen Wanderschuhen den ganzen Tag zu wandern, aber bei so einer statischen Tätigkeit wie dem angeln kühlt man (ich) relativ schnell aus und es wurde recht schnell ungemütlich, vor allem in diesem sumpfigen und nassen Ufergehölz. Als dann auch noch der Regen anfing hatte ich keine Lust mehr und packte ein. Hier wären mir Gummistiefel deutlich lieber gewesen.
                                                  Am Hang direkt nach dem Bach fand ich auch noch diesen prächtigen Birkenröhrling.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0321_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 573,9 KB ID: 3080178

                                                  Großartig weit wollte ich mit all dem Zeug jetzt nicht mehr wandern und entschloss mich dazu das Lager direkt hier aufzuschlagen. Nach dem abwettern machte ich mich erstmal daran den Fisch und den Pilz zuzubereiten. Mit etwas Reis ergab das ein köstliches Mahl.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0324_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 401,3 KB ID: 3080175
                                                  Forelle mit Wacholder gewürzt.

                                                  Ich hatte nicht lange Zeit mein Mahl zu genießen, da es bald wieder zu regnen anfing. Am frühen Abend machte ich mich noch mal auf zum Bach nur mit Daypack und Angel und fing noch zwei Forellen fürs Abendessen.
                                                  Dies war von der Distanz her ein recht kurzer Tag, aber hat Spaß gemacht

                                                  Ich musste mir hier jetzt überlegen wie es weiter gehen sollte. Wollte ich lieber an den Fluss Navdasjahka im Westen gehen, wo es sicher noch kapitalere Fische zu fangen gab, aber der von großen Mooren und Fjällbirkendickicht umgeben war, oder sollte ich nach Norden über die Hügelketten und mich von dort auf das Douttar Plateau wagen?
                                                  Der zweite Weg wäre länger aber vermutlich einfacher, da es lange Strecken über Kahlfjäll geht.
                                                  Hätte ich jetzt nix gefangen in diesem Bach, wäre ich ganz sicher die Route am Navdasjahka gegangen um noch zu fischen. Da das aber eigentlich ganz ok so war, entschied ich mich für die Nordroute über die Hügel.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0319_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 545,6 KB ID: 3080188
                                                  Erstmal über den Rentierzaun klettern

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0320_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 604,3 KB ID: 3080179
                                                  Und dem Tod ins Auge blicken

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0331_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 477,2 KB ID: 3080185
                                                  Schöner kleiner Waldsee

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0339_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 308,8 KB ID: 3080180
                                                  Zwerg Kornelkirsche

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0336_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 267,6 KB ID: 3080181
                                                  Wie heißt diese Pflanze, ich habe sie oft in Mooren gesehen ?

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0334_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 447,4 KB ID: 3080184
                                                  So langsam hieß es dem Nadelwald lebewohl zu sagen. Ich näherte mich jetzt immer mehr den Bergen. Fjällbirkenwaldgürtel würden wohl immer wieder mal auftauchen aber mit der Taiga war es das erst mal gewesen. Das waren schöne 5 Tage in der Taiga.
                                                  Ich bewegte mich also von einem Hügelmassiv zu dem anderen um von Osten kommend die großen Moore zu umgehen und halbwegs trockenen Fußes auf das Duottar-Plateau zu gelangen.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0341_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 295,3 KB ID: 3080189
                                                  Na wer findet einen sehr bekannten Berg auf dem Bild?

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0346_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 339,1 KB ID: 3080186
                                                  Auf dem Lulemus Ahpagis mit Blick auf den Gasska und Alep Ahpagis.

                                                  Hier auf den Fjällhügeln konnte man natürlich ordentlich Strecke machen und wurde immer wieder vom Pfeifen der Goldregenpfeifer begleitet.
                                                  Zwischen den beiden Bergen erstreckt sich ein kleiner Fjällbirkenwald. Genau als ich den kleinen Bach durchqueren wollte machte ich meine beindruckendste Tierbegegnung auf dieser Tour.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0349_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 718,4 KB ID: 3080187

                                                  Der große Elch beobachtete mich eine ganze Weile und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. So konnte ich ihn sowohl fotografieren als auch filmen. Als der junge Bulle genug von mir hatte, ging er seines Weges und machte auch den Weg für mich frei. Denn genau da musste ich hoch.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0353_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 625,2 KB ID: 3080194
                                                  Blütenreicher Unterwuchs

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0354_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 661,2 KB ID: 3080195
                                                  Spur des Elches

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 1087
Größe: 246,5 KB
ID: 3080190 Weite Moore
                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_35266.jpg
Ansichten: 1099
Größe: 285,1 KB
ID: 3080192 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_35267.jpg
Ansichten: 1084
Größe: 319,0 KB
ID: 3080191



                                                  Weiter ging es entlang der Hügel und in weiter Ferne entdeckte ich etwas gelbes am Hang. Das schien mir doch ein Zelt zu sein. Hatte es noch einen anderen Wanderer in diese entlegene Gegend verschlagen ?
                                                  Ich bewegte mich also zielstrebig auf das vermeintliche Zelt zu. Durch den Zoom meiner Kamera konnte ich allerdings bald erkennen, dass es sich dabei wohl doch nicht um ein Zelt handelte, sondern um irgendeine Plane und es waren bald auch andere Dinge zu erkennen.
                                                  Es handelte sich hier offenbar um ein samisches Lager. Die gelbe Plane bedeckte einen Stapel Brennholz. Es waren auch Stangen für ein Lavvu aufgestellt. Wann und warum man diesen Ort aufsucht weiß ich nicht. Bestimmt hat es mit der Rentierwanderung zu tun.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0360_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 400,8 KB ID: 3080193
                                                  Samisches Camp

                                                  Nach einer kurzen Mittagspause ging es weiter am Alep Ahpagis und dem dahinter liegenden Fjällplateau.
                                                  Das Kahlfjäll geht hier langsam in ein Birkendickicht über.
                                                  Ich wanderte also weiter entlang des Randes eine Moores und des Birkenwaldes. Hier konnte man am besten vorankommen, vor allem da das Moor zu einem guten Teil ausgetrocknet war und man in den Randbereichen trockenen Fußes entlang gehen konnte.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0368_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 399,7 KB ID: 3080200
                                                  Einfaches vorankommen. Meditative Hügellandschaft
                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0373_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 504,2 KB ID: 3080197
                                                  Große Wollgrasfelder

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0371_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 402,8 KB ID: 3080198
                                                  Einsame Birke. Das Hochplateau zum greifen nah.

                                                  Weiter musste ich wieder in den Birkenhain, wo ich dann mein entgültiges Nachtlager aufbaute.
                                                  Am nächsten Tag sollte ich dann also das Ultevis-Duottar Hochplateau erreichen.

                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0376_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 596,8 KB ID: 3080199
                                                  Angehängte Dateien
                                                  Zuletzt geändert von Intihuitana; 02.10.2021, 15:01.
                                                  Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                                  • Ljungdalen

                                                    Alter Hase
                                                    • 28.08.2017
                                                    • 3014
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                    Drei Dinge kann man sich bei einer Sommertour in Lappland echt sparen. Eine Kopflampe, Klopapier und Sonnencreme.
                                                    Kopflampe OK, selbst Ende August noch brauche ich sie eher selten.

                                                    Klopapier naja, jeder kann/mag die Alternativen nicht... Moos und Wasser stimmt, wobei es in höheren Lagen mit ersterem eher knapp werden kann... aber dafür hat man da ja dann Schnee(felder) Aber grundsätzlich +1. War das nicht schon mal ein laaaanges Thema irgendwo in ODS, meine mich zu erinnern?

                                                    Sonnencreme, hm... seitdem ich mal ziemlichen Sonnenbrand hatte (gerade bei windigem Wetter auf kahlen Gipfeln, mit womöglich noch reflektierendem Schnee merkt man das lange nicht) nehme ich immer eine kleine Tube mit. Habe sie sogar in diesem Jahr gebraucht, mit eher durchwachsenem Wetter, aber halt nicht immer.

                                                    Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: DSC_0336_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 267,6 KB ID: 3080181
                                                    Wie heißt diese Pflanze, ich habe sie oft in Mooren gesehen ?
                                                    Zwerg- oder Polarbirke (Betula nana)

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                                                      Dauerbesucher
                                                      • 08.11.2005
                                                      • 534


                                                      #27
                                                      Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                      Rezept ist simpel. Wasser, Mehl etwas Salz und in meinem Fall das Whey-Protein Pulver, welches ich eigentlich für das Frühstück dabei hatte als Zuckerersatz und dann in der Pfanne mit Öl braten. Wenn man hat, paar Wildbeeren drauf und fertig.
                                                      Noch besser geht es mit Eipulver und Butter, was wir diesmal dabei hatten. Auf dem Titandeckel musste man aber gut mit der Flamme spielen, nächstes Mal versuchen wir wohl einen Stahldeckel zu nehmen, in der Hoffnung, dass die Hitze besser verteilt wird. Der Kaiserschmarrn war auf jeden Fall jeweils ein kulinarischer Hochgenuss, insbesondere mit Blaubeeren drinnen.
                                                      PS zum Braten nehmen wir Kokosfett (die Butter kommt am Schluss nur drüber)
                                                      Zuletzt geändert von chri1; 02.10.2021, 17:27.

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                                                        • 31.01.2011
                                                        • 2501
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        ich hab das mal mit Pfannkuchenmix-Pulver aus dem Supermarkt gemacht, geht auch. Mit Butter braten, viel Blaubeeren rein und mit ner Zucker-Zimt Mischung essen, lecker. Weil die Pfannkuchen aber meistens beim braten am Topf festkleben sind die fast immer automatisch Kaiserschmarren geworden.

                                                        Super Gegend und schöne Fotos
                                                        www.trekking.magix.net

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                                                          • 22.08.2008
                                                          • 8843
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Interessante Tour, danke dass du uns mit nimmst.
                                                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                                          • lina
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                                                            Vorstand
                                                            Liebt das Forum
                                                            • 12.07.2008
                                                            • 43828
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                                            Interessante Tour, danke dass du uns mit nimmst.
                                                            Dem schließe ich mich an – spannender Ansatz! :-) Ich freu mich auf die Fortsetzung.

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                                                              Fuchs
                                                              • 03.01.2014
                                                              • 1067
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                              Drei Dinge kann man sich bei einer Sommertour in Lappland echt sparen. Eine Kopflampe, Klopapier und Sonnencreme.
                                                              Aber nicht bei ner Herbsttour Ich war neulich Ende September da unterwegs und kam mit Sonnebrand nach Hause. Nicht dass mich das gestört hätte...

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                                                                Fuchs
                                                                • 19.06.2014
                                                                • 2101
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Also gut also gut. Hätte ich noch schreiben müssen bei meinem Hauttyp.
                                                                Hier geht leider erst Ende Oktober weiter. Bin ne Weile im Warmen.
                                                                Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                                                  Fuchs
                                                                  • 10.06.2004
                                                                  • 1232
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: DSC_0341_edited.jpg Ansichten: 2 Größe: 295,3 KB ID: 3080189
                                                                  Na wer findet einen sehr bekannten Berg auf dem Bild?
                                                                  Interessant, aus dieser Perspektive habe ich den Skierffe noch nie gesehen. Wirklich spannend, wie Du Dich langsam dem Hochgebirge näherst indem Du Dich durch die Taiga-Wälder kämpfst. Das zeigt mal eine ganz andere Perspektive auf, eben wie Du selbst so schön schreibst "Der ferne Berg am Horizont". Wobei ich nicht weiß, ob ich bei sowas sonderlich viel Spaß hätte. Ich gehöre da eher zur Fraktion der faulen Leute, die nicht schnell genug das Kalfjäll erreichen können, um dort gemütlich zu wandern. Aber das heißt nicht, dass ich Deinen Bericht nicht genießen würde.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Erfahren
                                                                    • 01.10.2020
                                                                    • 110
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    Hallo Intihuitana

                                                                    Habe immer gerne deine Südamerika Touren gelesen. Deine Begeisterung für den Urwald, konnte ich allerdings erst nach einem Besuch im botanischen Garten einigermassen nachvollziehen. Nun bin ich gespannt wie dein Fazit über deine Tour im Norden ausfällt und was du da alles erlebt hast.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 19.06.2014
                                                                      • 2101
                                                                      • Privat


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                                                                      So etwas später als erwartet bin ich aus Marokko zurück, da kann ich hier mal wieder in die Tasten hauen.

                                                                      Das Hochplateau

                                                                      Das Ultevis Duottar Hochplateau war jetzt fast zum greifen nah. Ich musste nur noch einen Teil des trockenen Moores und einen Hang mit Fjällbirkendickicht durchqueren, bis ich auf hoffentlich leicht zu gehendes Terrain stoßen würde. Dieser kleine Gürtel an Dickicht hatte es aber sowas von in sich. Da ich jetzt am hügeligen Hang wanderte, waren die Blöcke entsprechend groß und locker, die Birken wuchsen krüppelig und wild durcheinander und wo man es nicht erwartete tauchte wieder ein Moor auf, dass es zu umgehen oder durchqueren galt.

                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Dieser kurze Abschnitt von gerade mal etwas mehr als einem Kilometer zog sich wirklich zu und ich war kurz davor das Skrama raus zu holen um es als Machete zu nutzen.
                                                                      Da dies aber kein tropischer Regenwald ist wo Vegetation innerhalb von ein paar Wochen zurück wuchert, überlegte ich es mir zwei mal und zwängte mich halt durch das Gebüsch.

                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Relativ geschafft erreicht ich bald die Baumgrenze und kurz danach auch einfaches Terrain des Kahlfjälls. Ich wanderte jetzt in Nordwestlicher Richtung entlang des Hanges des Duolbuk.

                                                                      Ich wollte weiterhin in das Tal einer der Quellbäche der Navdasjahka absteigen um dann zwischen den beiden Bergen Stuor und Gasska Svalak, gen Westen weiter zu marschieren.

                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Laut dem Grundsten, handelt es sich beim Duottar Hochplateau geologisch nicht mehr um die Skanden, also dem alten kaledonischen Gebirge, welches für sich ja schon uralt ist, sondern um noch ältere Schichten des Grundgesteins.

                                                                      Man läuft hier also auf den ältesten Gesteinen Europas herum und so fühlt sich die Landschaft auch an. In hunderten von Millionen von Jahren zu einer sanften meditativen Hügellandschaft ohne scharfe Kanten und dramatische Felsabbrüche erodiert, wandert man hier in einer gefühlt zeitlosen Landschaft.

                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Die schneebedeckten Höhenzüge der Skanden kamen immer näher und der Skierffe nahm immer schärfere Konturen an. Morgen würde ich wohl den Sarek erreichen und den zweiten Teil meiner Wanderung begehen.

                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Ich habe nur die Ausläufer der Schlechtwetterphase im Sarek mitbekommen in dene letzten Tagen und war froh noch nicht dort zu sein.

                                                                      Allerdings stellte sich mir erstmal ein neues Hindernis in den Weg. Auf der Karte sah das Plateau bis hin zu den Rentierzäunen relativ flach aus. Was nicht eingezeichnet ist, ist, dass alle Bäche die das Plateau durchqueren, tiefe Schluchten in das Land gegraben haben und wo man denkt die Hochebene und komplett plan, taucht nächste wieder der nächste Graben auf, den es entweder mühselig zu umgehen oder zu durchqueren galt.

                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Ich glaube auch dass dies der Tag mit den meisten Flussquerungen überhaupt gewesen ist. Zwar war keiner davon auch nur irgendwie anspruchsvoll und einige konnte ich auch trockenen Fußes übnerschreiten, aber der Prozess immer wieder aufs neue Furtstellen zu finden, gegebenenfalls die Schuhe auszuziehen etc. kostet dann doch einiges an Zeit, wenn man es dauernd machen muss.

                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                      Daher reichte es mir, das Lager nahe an dem Rentierzaun aufzuschlagen, den ich am frühen Abend erreichte. Weder von Menschen noch von Rentieren war hier auch nur die leiseste Spur. Vermutlich alle irgendwo im Sarek/ Padjelanta und kommen dann erst im Herbst wieder.

                                                                      Morgen würde ich dann also das Hochplateau verlassen und in den Sarek hereinspazieren.
                                                                      Angehängte Dateien
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                                                                        • 900
                                                                        • Privat


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                                                                        Freut mich, dass es hier auch weitergeht.

                                                                        Ich habe damals in meinem ersten Sarek Urlaub ja auch einen Abstecher auf die Duottar Hochebene gemacht, als ich für den Exit grundsätzlich auf dem Kungsleden laufen musste für den letzten Tag, es aber dort einfach nicht ausgehalten habe und daher einen Exkurs nach Osten gemacht habe dank verbleibendem Reservetag. Mich hatte damals - nach den ganzen Tälern im Sarek und der ständigen links und rechts Begrenztheit - die Weite dieser Hochebene sehr fasziniert. Und die Stille bei einem dort genossenen Sonnenaufgang - so einprägsam, dass ich daraus sogar den Aufhänger meines Berichts gemacht habe. Eigentlich rückwirkend fast erstaunlich, dass ich nach all den tollen Erfahrungen im Sarek ausgerechnet diese Ebene so sehr in Erinnerung hatte. Wäre der Urlaub zu dem Zeitpunkt nicht schon vorbei gewesen, hätte ich damals Lust gehabt, direkt in diese Weite hineinzulaufen.

                                                                        Daher super mal einen Bericht darüber zu lesen und zu sehen, wie es dort ausgesehen hätte.

                                                                        Der Blick auf den Skierffe von dort ist auch mal eine tolle Perspektive.

                                                                        Kommentar


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                                                                          Fuchs
                                                                          • 19.06.2014
                                                                          • 2101
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          Teil II - Ab in den Sarek
                                                                          Nach 7 Tagen mehr oder weniger wegelos unterwegs, folgte ich nun zum ersten mal wieder einem richtigen Pfad. Die Quadspur verlief parallel mit dem Rentierzaun bis unterhalb der Baumgrenze, wo sich auch eine kleine Sommersiedlung der Sami befindet.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0418_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 358,1 KB ID: 3107167

                                                                          An einer alten Kota vorbei ging ich zu den im Wald verstreuten Hütten. Es standen einige Autos herum aber kein Mensch weit und breit. Auf der rechten Seite war ein riesiges, fast schon industrielles Gelände mit Rentiergattern, Rampen und sogar Flutlichtern. Hier muss richtiges big Business sein, wenn im Winter die Tiere zusammengetrieben werden und der ganze Handel, Aufteilung und Schlachtung stattfindet.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0419_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 463,0 KB ID: 3107168
                                                                          Hier wohnt niemand mehr

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0421_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 419,5 KB ID: 3107169
                                                                          Sommersiedlung der Samen

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0422_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 221,9 KB ID: 3107164
                                                                          Hier wird im Winter Big Business gemacht

                                                                          Jetzt musste ich ca. die nächsten 5 km. Auf einer breiten Forststraße laufen. Auf der Karte sah das tatsächich nicht so breit aus. Hätte ich das gewusst, wäre ich wohl von Anfang an querfeldein in Richtung Sitoätno gegangen und dann am Ufer wieder zur Brücke. Aber jetzt war es halt so und diese paar km. Würde ich auch noch rumkriegen.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0425_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 209,7 KB ID: 3107170

                                                                          Mir ist das zwar schon öfter aufgefallen, aber hier trat es zum ersten Mal als richtiger Kontrast zum Vorschein. So sehr ich Wälder liebe und auch wochenlang durch sie auf kleinen Pfaden oder ganz weglos wandern könnte, so langweilig wird derselbe Wald, wenn man auf einer Forstautobahn an ihm vorbei geht, denn durch ihn kann man das kaum noch nennen. Es ist eher so als ob man an einer Fototapete vorbei läuft.
                                                                          Jetzt nach diesen 7 Tagen im Urwald ist mir das erst recht aufgefallen. Vielleicht sind deshalb so viele Wanderwege in Deutschland auch so langweilig, weil man halt auch so viel auf diesen Forststraßen herumläuft.

                                                                          Die Forststraße trifft hier genau auf den Parkplatz vor der Brücke am Sitoätno. Hier begegnete ich den ersten Menschen seit meinem Aufbruch in Porjus. Es war so einiges los. Leute gingen in den Park oder kamen heraus, einige Camper waren auch dort.
                                                                          Vielleicht kam es mir auch nur so betriebsam vor, weil ich jetzt so lange alleine war.
                                                                          Nach einer kleinen Pause ging es nun also über die Brücke über den mächtigen Sitoätno auf dem Waldweg in Richtung Aktse, welches mein heutiges Ziel werden sollte.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0427_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 292,3 KB ID: 3107166
                                                                          Sitoätno

                                                                          Die Wanderung dorthin verlief relativ ereignislos. An der Bootsanlegestelle habe ich eine kleine Pause gemacht und mich mit einem schwedischen Vater und seiner Tochter unterhalten und von ihnen noch ein paar Tipps erhalten, da er schon oft im Sarek unterwegs war.
                                                                          Hier könnte man sich mit dem Boot bis nach Aktse bringen lassen um sich die nächsten 6 km. Durch den Wald zu sparen.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0431_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 235,6 KB ID: 3107171
                                                                          Der Skierffe rückt immer näher

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0435_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 254,9 KB ID: 3107175

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0433_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 233,8 KB ID: 3107172
                                                                          An der Anlegestelle

                                                                          Für 350 Kronen wäre mir das aber erstens viel zu teuer und zweitens bringt man sich dann ja um den schönen letzten Abschnitt bis nach Aktse. Der Wald wirkt hier schon alpiner. Auf der rechten Seite kommt immer wieder die Bergwand des Njunjes, zwischen den Bergen zum Vorschein und man überquert das eine oder andere schnell fließenden Bergbächlein.
                                                                          Hier fand ich auch die Reste eines Rentieres. Ob es wohl von einem Bären oder Vielfraß erlegt wurde und das auch noch so nah am Weg?


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0437_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 426,0 KB ID: 3107176

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0438_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 150,5 KB ID: 3107173
                                                                          Sehr unterholzreicher Bergwald

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0439_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 207,3 KB ID: 3107174

                                                                          Das Waldstückchen um Aktse erwies sich als schlimmste Mückenhölle bisher als sputete ich mich zu den Hütten zu kommen.
                                                                          Am frühen Nachmittag erreichte ich also den Bergbauernhof Aktse, welches malerisch zu Füßen der großen Berge liegt.
                                                                          Etwas weiter Hangaufwärts liegen die Hütten für Wanderer, ein kleiner Shop und eine Küche.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0440_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 194,0 KB ID: 3107178

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0443_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 194,7 KB ID: 3107180
                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0442_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 388,4 KB ID: 3107181
                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0444_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 296,8 KB ID: 3107179

                                                                          Richtig Betrieb herrscht hier durch den Kungsleden, welcher genau hier vorbei geht und auch dem Skierffe, welchen viele als alleinige Attraktion besuchen, eine Nacht bleiben und dann wieder abziehen.
                                                                          Nach all der Zeit alleine, war es hier auch mal wieder schön unter Leuten zu sein und sich mit anderen Wanderern die aus aller Welt kamen. Es waren einige interessante Leute dabei, eine süße moldawisch-Norwegerin, die mich noch nach Umea eingeladen hatte, ein russischer Archäologe, mit dem ich interessante Gespräche führte und eine lustige Gruppe von Göteborg-Citykids, die zum ersten Mal in der Wildnis waren und mehr Party im Kopf
                                                                          Ich war etwas in Redelaune und beschloss die Nacht hier zu verbringen und ließ direkt 50 Euro für Bier da.


                                                                          Der nächste Morgen begann direkt mit einem Aufstieg. Das Wetter hatte gewechselt und es war schwül warm. Die Mücken kamen aus allen Löchern gekrochen. Man konnte also wählen in langer Kleidung eingepackt sich einen abzuschwitzen oder in kurzer Kleidung zur Mückenmahlzeit zu werden. Ich trug ne Ladung NoBite auf und wählte zweiteres Schicksal. Das trieb mich auch dazu an, möglichst rasch hier hochzukommen und über die Baumgrenze zu gelangen.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0447_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 445,3 KB ID: 3107182
                                                                          Mückenparadies


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_43633.jpg Ansichten: 3 Größe: 366,7 KB ID: 3107177 Arznei-Engelwurz

                                                                          Auf dem Weg zum Skierffe ergaben sich einige tolle Fotomotive mit beindruckenden Felsen und den Bergen im Hintergrund.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0448_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 304,9 KB ID: 3107187

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0451_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 343,3 KB ID: 3107183
                                                                          Endlich oben

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0453_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 251,7 KB ID: 3107184
                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0454_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 281,1 KB ID: 3107186
                                                                          Wenn dies mal kein heiliger Samifelsen ist...

                                                                          Unterhalb des Skierffe ließ ich mein Gepäck und wanderte nur in leichter Kluft nach oben, um mir das vermutlich beeindruckendste Panorama in Schweden anzusehen.
                                                                          Der Blick auf das Rapadelta ist wirklich atemberaubend. So eine schöne Flusslandschaft habe ich glaube ich noch nie gesehen Zumindest nicht so aus der Vogelperspektive.
                                                                          Ich verbrachte eine gute Stunde damit mit meinem Kamerazoom die Sümpfe und Flüsse nach Bären und Elchen abzusuchen, die man hier angeblich gut beobachten kann. Leider war ich jedoch erfolglos.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0463_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 195,1 KB ID: 3107189
                                                                          "The view"

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0465_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 217,3 KB ID: 3107191
                                                                          Blick in den Park

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0466_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 155,1 KB ID: 3107188
                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0472_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 312,4 KB ID: 3107190
                                                                          Blick von der Abbruchkante direkt nach unten

                                                                          Es ging also auf der Hochroute in den Sarek weiter. Heute sollte es nicht mehr all zu weit gehen. Das Hochplateau, welches direkt nordwestlich hinter dem Skierffe liegt, war ein guter Ort zum Zelten. Etwas bucklig, aber letztendlich fand ich dann einen sehr schönen Spot, mit auch großartiger Aussicht, direkt auf das vergletscherte Barddemassiv.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0474_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 301,4 KB ID: 3107199
                                                                          Entlang der Hochroute

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0462_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 357,1 KB ID: 3107195
                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0485_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 249,1 KB ID: 3107197
                                                                          Goldregenenpfeifer. Ihr typischer Ton begleitet einen oft auf den Hochebenen

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0486_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 112,4 KB ID: 3107194
                                                                          Barddemassiv

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0488_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 184,7 KB ID: 3107196

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0498_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 395,1 KB ID: 3107198
                                                                          Solarpanel tat seinen Dienst erstaunlich gut auch so weit im Norden

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0496_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 129,6 KB ID: 3107193

                                                                          Besonders der Blick auf den nun vergoldeten Rapa im Abendlicht mit dem Inselberg Namasj erschuf eine ganz besondere und spezifische Stimmung.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0499_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 276,4 KB ID: 3107201
                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0502_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 135,9 KB ID: 3107200

                                                                          Nicht ins Tal abzusteigen, sondern auf der Hochroute zu bleiben heißt es im Grundsten. Man soll dort am westlichen Hang des Gierdogistjahkka bleiben, aber nicht zu tief absteigen, da man sonst in zu steiles Gelände kommt. Wie tief, tief ist wurde nicht wirklich erwähnt, ich ließ mich hier aber von einem recht gut ausgetrampelten Pfad täuschen. So viele Pfade gibt es ja nicht im Sarek,also wird dies schon der Hauptweg nach Norden sein dachte ich mir. Allerdings wunderte ich mich, dass es immer tiefer wurde und die Felswand zu meiner rechten immer höher und steiler wurde. Gar nicht mehr weiter ging es dann, als ich um die Ecke bog und an einer Steilstufe ankam, wo ich schon den Wasserfall, des Bergbaches sehen konnte.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0507_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 324,8 KB ID: 3107205
                                                                          Dieser Pfad hat mich getäuscht

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0510_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 323,2 KB ID: 3107202
                                                                          Hier ging es nicht mehr weiter


                                                                          Das war schon alles arg steil und ein Vorwärtskommen gab es mit dem Riesenrucksack hier beim besten Willen nicht. Ich musste wohl oder übel den langen Weg zurück antreten.
                                                                          Es schien mir aber so dass man hier mit ein wenig kraxelei zumindest nach oben kommen könne, probierte zuerst ohne Rucksack aus und fand eine halbwegs machbare Stelle mit guten Griffen und Trittmöglichkeiten. Es war nicht ganz ungefährlich hier mit dem Gepäck hochzuklettern, aber zumindest war das Gestein trocken und fest. Bei Regen hätte ich das sicherlich nicht gewagt.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0511_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 324,1 KB ID: 3107203
                                                                          Hier musste ich hoch klettern

                                                                          Der Wetterwechsel just als ich in den Sarek kam, kam mir nicht nur deshalb sehr gelegen, sondern auch wegen der wunderbaren Aussicht, die ich hier auch die noch teilweise Schneebedeckten Berge und das tiefe Rapadalen werfen konnte. (Andere Wanderer, die ich später traf, waren genau in der Schlechtwetterwoche unterwegs und waren erstaunt, dass es im Sarek sogar auch Berge gibt).
                                                                          Die Kletterei hinter mich gebracht ging es nun in das steil eingeschnittene Bachtal, welches es zu überqueren galt.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0514_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 365,0 KB ID: 3107206
                                                                          Einfache Querung

                                                                          Von nun an wollte ich nicht mehr so nah an den Hang gehen, um das nächste Klettererlebnis herauszukitzeln. Auf dem Hochplateau war das weitere vorankommen recht einfach. Immer wieder hieß es kleine Bäche zu überqueren, die aber nicht der Rede wert waren. Geradezu ging es auf das Skarki Massiv, wo oberhalb der Schlucht des Alep Vassjajagasi einige Plateaus zum Zelten waren.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0522_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 220,5 KB ID: 3107208
                                                                          Unterwegs auf der Hochroute

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0520_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 221,9 KB ID: 3107207
                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0519_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 375,1 KB ID: 3107210
                                                                          Eine Gruppe von Schneehühnern versteckte sich unter dem Stein

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0533_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 310,3 KB ID: 3107209
                                                                          Gletscherhahnenfuß, Das letzte Bollwerk der Blütenpflanzen gegen das ewige Eis

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0537_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 325,9 KB ID: 3107211
                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0535_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 323,8 KB ID: 3107212

                                                                          Ich würde sagen, dies war wohl der schönste Zeltplatz der ganzen Tour. Zwischen Bieloriehppe und Skarki schlängelt sich der glietzernde Rapa in seinem tiefen Tal, während im Hintergrund geheimnisvoll die fernen Berge des Alkatjmassives thronen. Alles noch garniert mit den Sonnenstrahlen der Nachmittagssonne. Ja hier konnte man es aushalten.
                                                                          Ich hatte mir überlegt am späten Abend noch hoch zum Gletscher des Skarki zu gehen, hab es mir dann aber anders überlegt, da sich die Schlucht des Alep Vassjajagasi doch tiefer in die Landschaft gräbt als ich erwartet hatte.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0542_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 256,3 KB ID: 3107215
                                                                          Was für eine Szenerie

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0544_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 239,6 KB ID: 3107214
                                                                          Skarki-Gletscher

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0556_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 117,4 KB ID: 3107213
                                                                          Sonnenaufgang um drei Uhr Morgens

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0557_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 141,5 KB ID: 3107216
                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0561_edited (Copy).jpg Ansichten: 0 Größe: 345,1 KB ID: 3107217
                                                                          Wolkenfreier Hochsommertag
                                                                          Angehängte Dateien
                                                                          Zuletzt geändert von Intihuitana; 15.01.2022, 11:16.
                                                                          Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                          Kommentar


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                                                                            Alter Hase
                                                                            • 31.01.2011
                                                                            • 2501
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            Super Gegend und Hammer Fotos, insbesondere die Hochroute übers Rapadalen. Ich war damals ja vom Skierfe runter ins Rapadalen gestiegen und am Fluss entlang talaufwärts gewandert.


                                                                            Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                            [SIZE=16px]

                                                                            [FONT=Calibri]Mir ist das zwar schon öfter aufgefallen, aber hier trat es zum ersten Mal als richtiger Kontrast zum Vorschein. So sehr ich Wälder liebe und auch wochenlang durch sie auf kleinen Pfaden oder ganz weglos wandern könnte, so langweilig wird derselbe Wald, wenn man auf einer Forstautobahn an ihm vorbei geht,
                                                                            da würde ich mal sagen hundertprozentige Zustimmung Das würde ich genauso sehen.

                                                                            Könntest Du vielleicht mal paar Sätze zu Deinem Solarpanel sagen, z.B. Marke, Gewicht oder wie lange es braucht ein Fotoakku zu laden etc.... Du scheinst ja ganz zufrieden damit zu sein, jedenfalls laut dem Text unter dem Foto.
                                                                            Nach meinem Fehlkauf beim letzten Mal hatte ich ja erstmal die Schnauze voll von Solarpanels. Aber nun bin ich wieder am überlegen mir für die nächste Reise wieder eins zuzulegen.
                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                            Kommentar


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                                                                              Erfahren
                                                                              • 02.08.2005
                                                                              • 415
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              Schöner Bericht und tolle Fotos - und der abgebildete Vogel ist ein Goldregenpfeifer.
                                                                              Kuckuck

                                                                              Kommentar


                                                                              • Intihuitana
                                                                                Fuchs
                                                                                • 19.06.2014
                                                                                • 2101
                                                                                • Privat


                                                                                #40
                                                                                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                Super Gegend und Hammer Fotos, insbesondere die Hochroute übers Rapadalen. Ich war damals ja vom Skierfe runter ins Rapadalen gestiegen und am Fluss entlang talaufwärts gewandert.
                                                                                War ich auch zwischenzeitlich am überlegen, aber da ich jetzt in der letzten Woche fast durchgehend Wald hatte, wollte ich diesmal lieber die Höhen erkunden. Für nächstes mal wäre die Route sicherlich interessant, oder gar die Südseite des Rapadalen, die sehr schwer sein soll.


                                                                                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                Könntest Du vielleicht mal paar Sätze zu Deinem Solarpanel sagen, z.B. Marke, Gewicht oder wie lange es braucht ein Fotoakku zu laden etc.... Du scheinst ja ganz zufrieden damit zu sein, jedenfalls laut dem Text unter dem Foto.
                                                                                Nach meinem Fehlkauf beim letzten Mal hatte ich ja erstmal die Schnauze voll von Solarpanels. Aber nun bin ich wieder am überlegen mir für die nächste Reise wieder eins zuzulegen.
                                                                                Ich habe das Anker Power Port Solar 21W 2Port Ladegerät. Ich war auch etwas skeptisch ob es bei der schwachen Sonne im Norden überhaupt funktioniert, aber es hat imho eine sehr gute Leistung gebracht für den Breitengrad. Ein zwei Drittel entladenes Handy war in unter einer Stunde wieder voll. Kamera oder GoPro Akkus ließen sich auch gut laden. Hab aber keine Stoppuhr angehalten um da konkrete Daten zu erheben.
                                                                                Hatte es dann noch mal im Oktober in Marokko und in der Wüste konnte ich zwei Geräte gleichzeitig wie an der Steckdose laden.

                                                                                Schöner Bericht und tolle Fotos - und der abgebildete Vogel ist ein Goldregenpfeifer.
                                                                                Kuckuck
                                                                                Ich weiß jetzt ehrlichgesagt gar nicht warum ich da jetzt Flussregenpfeifer geschrieben habe. Aut0matismus beim schreiben, wer weiß.
                                                                                Aber danke für den Hinweis, habs geändert.
                                                                                Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Alter Hase
                                                                                  • 30.05.2007
                                                                                  • 3996
                                                                                  • Privat


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                                                                                  Endlich geht es weiter. Und dann noch so hammer Fotos.
                                                                                  Mein Fernweh ist wieder entfacht
                                                                                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                  A. v. Humboldt.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 19.06.2014
                                                                                    • 2101
                                                                                    • Privat


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                                                                                    Im Rapadalen

                                                                                    Heute würde ich wieder in das Rapadalen absteigen. Direkt am linken Ufer des Alep Vassjajagasi folgt man zuerst weglos durch die Tundra. Ab den ersten Bäumen wird langsam ein recht gut erkennbarer Pfad sichtbar, dieser folgt dem Berghang weiter unten, um auf den Hauptpfad durch das Rapadalen zu stoßen. Schon an den vorigen Tagen konnte ich von oben erkennen, dass viele Birkenwälder im Tal überraschend braun wirkten. Jetzt beim Herunterkommen, wurde meine Vermutung bestätigt, dass die Bäume im Rapadalen an vielen Stellen von den Raupen von Epirrita autumnata völlig kahlgefressen wurden. Dies muss schon einige Wochen vorher passiert sein. An einigen Stellen waren noch die Gespinste zu erkennen und die Birken trieben neu aus.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    So wanderte ich durch einen recht seltsam vorfrühlingshaft anmutenden kahlen Birkenwald, währen die Strauch und Staudenschicht schon nach Hochsommer aussah. Hier heißt es sobald der Bach in den flachen Talgrund eintritt nach einer geeigneten Furtstelle zu suchen.
                                                                                    Da das Wasser direkt vom Gletscher herunter kommt ist es schnell und eiskalt, Das ist es was das Furten etwas knifflig aber noch weit entfernt von schwer macht.


                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Auf diesem Abschnitt der Talroute war einiges los. Ich habe sicherlich an die 15 bis 20 Wanderer hier getroffen. Der Pfad, bzw. die Pfade, die sich immer mal wieder ein wenig verlaufen und teilweise mehrere nebeneinander parallel führen, gehen hier durch Birkenwälder, Staudenfluren, etliche Sümpfe und Blockschutthalden.
                                                                                    Es gab auch immer wieder ein wenig Bushwhacking, aber kaum vergleichbar mit dem dichten Unterholz, durch das ich teilweise im Ultevis Reservat gewandert bin.
                                                                                    Ich emfpand diesen Abschnitt im Tal bis zur Skarkistugan, als einen der schönsten der ganzen Tour, was unter anderem auch am Wetter lag. Es war ein perfekter und sehr warmer Hochsommertag, fast ohne Wolken.
                                                                                    Zwischen den lichten Birken schaute man immer wieder auf die Bergflanken des Skarki und Bieloriehppe, die Luft war schwer und schwül, man roch den blühenden Baldrian und all die anderen Stauden, die in den lichten Wäldern wuchsen, An den Blockhalden und Bachufern blühte das Weidenröschen rot.
                                                                                    Es war ein Vergnügen durch diesen Abschnitt zu laufen. Einzig die vielen Mücken störten etwas, solang man sich aber in Bewegung hielt, war es in Ordnung.


                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    An einer Stelle waren bereits eine angelegte Feuerstelle und etwas Brennholz bereitgelegt. Genau der richtige Ort für eine Mittagspause. Ich zündete mir ein kleines stark rauchendes Feuerchen mit dem klammen Holz an, durch welches die Mücken effizient ferngehalten wurden, so dass ich sogar ein Nickerchen nur in T-Shirt und kurzer Hose halten konnte ohne, dass sie mir zu sehr auf die Pelle rückten.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Hier kann man es aushalten

                                                                                    Noch ein klein wenig weiter ging es durch diesen paradiesischen Talgrund, bis der Weg nah an der Skarkistugan nach rechts am Berghang führte. Das schöne Tal hieß es jetzt zu verlassen und über die Baumgrenze aufzusteigen.
                                                                                    An einer Birke, direkt am Pfad war ein seltsames Gerät angebracht mit einer Markierung für In und einer für Out. Es führte auch ein Kabel irgendwo hin. Ich vermute mal, dass eine Art Laserschranke zur Zählung der Wanderer, die hier vorbeikommen ist.


                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Steil ging es nun den Jilajahka in seinem tief eingeschnittenen Tal zu überqueren und danach, den Talkessel des Jilavagge rechts liegen lassend, weiter auf das Seenplateau des Snavvavagge zu gelangen.
                                                                                    Hier sollte sich sicher ein schöner Zeltplatz finden. Tatsächlich fand ich etwas oberhalb des ersten kleineren Sees ein sehr geignetes Plätzchen. Hier würde ich nun zwei Nächte bleiben und am nächsten Tag sollte es eine Tagestour auf einen der umgebenden Gipfel geben.


                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Detour – Jilavagge

                                                                                    Das Snavvavagge ist schon ein bezaubernder Ort. Manchal könnte man auch meinen irgendwo in den Westalpen zu sein. Ich ließ den Tag recht gemütlich ausklingen und fing den nächsten Tag ebenso gemütlich an. Nach ausgiebigem Frühstück machte ich mich im strahlenden Sonnenschein und nur mit kleinem Daypack auf den Weg in das Jilavagge. Hier wollte ich gerne bis auf einen Gipfel aufsteigen. z.B. den Svirrjatjahka (Wer sich diese Namen ausgedacht hat gehört geschlagen)
                                                                                    Zuerst hieß es den Weg von gestern zurückzugehen und in das Tal des Jilajahka abzusteigen und dem Bachlauf, zu folgen. Es ist nach der Biegung nach Osten besser auf dem rechten Ufer zu bleiben. Den Bach kann man an vielen Stellen trockenen Fußes überqueren.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Für das Schneefeld, welches ganz hinten in der Rinne bis beinahe zum Pass hoch ging zog ich meine Minigrödeln an. Auch auf dem teilweisen noch vereisten Schneefeld fand ich Tierspuren. Sie waren durch die Schmelze aber zu verwittert, um zu erkennen um was es sich da handeln könnte. Kommen Rentiere etwa so weit hoch ins alpine Gelände oder kann es ein Vielfraß gewesen sein?

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Deutlich erschöpfter als gedacht erreichte ich das Plateau, von dem man aus auf einen der beiden Berge gelangen konnte. Direkt unter mir war der imposante Skarki-Gletscher und man konnte vo hier aus bis weit ins Rapadalen sehen und in etwa den Weg nachvollziehen, den ich gekommen bin.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Die Fotos vom heutigen Tag sind alle mit der GoPro gemacht und ich muss sagen zumindest für weitwinklige Landschaftaufnahmen bei gutem Licht macht sie doch eine sehr gute Figur.
                                                                                    Die Entscheidung, welchen Gipfel ich denn jetzt besteigen soll wurde mir von dem Donnergrollen, einer sich rasant aufbauenden Gewitterwolke abgenommen. Die Aussicht konnte ich also nur kurz genießen und machte mich auf den schnellen Rückweg.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                    Auch dieser hatte es in sich. Das Schneefeld fuhr ich schnell ab, aber die lockeren Blöcke wackelten noch viel schlimmer, wenn man sie von oben nach unten durchschritt. Und es ging mir echt immer schlechter. Ich musste mich mehrmals hinsetzen, um zu verschnaufen. Ich glaube mein wirkliches Problem war der Elektrolytmangel. Den ganzen Tag (und auch die Tage vorher) trank ich nur das Mineralstofffreie Gletscherbachwasser und hatte heute nur ein paar Cashews und Riegel dabei. Vermutlich hätte eine Mineraltablette im Wasser das Problem behoben. So wurde der Rückweg zu einem echten Kampf. Ich fühlte mich vor allem bei dem letzten Aufstieg zurück auf das Plateau des Snavavagge so als ob ich jetzt einen 5000er zu besteigen hätte.
                                                                                    Zurück am Zelt ging ich erstmal im See schwimmen und machte mir ein gut gesalzenes Abendessen, was mich sehr schnell wieder auf die Beine brachte. Eine Schwäche wie diese kam auch den rest der Tour, nicht wieder vor.
                                                                                    Zu mir gesellte sich ein anderer deutscher Wanderer, der etwas oberhalb von mir zeltete und wir verbrachten den Abend noch damit über Gott und die Welt zu diskutieren.
                                                                                    Bis auf dieses kleine Problem mit meiner Schwäche war das aber eine sehr lohnende Tageswanderung und auch wenn ich nicht ganz auf dem höchsten Gipfel ankam, war das eine großartige Aussicht von dem Plateau dort oben.

                                                                                    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 03.01.2014
                                                                                      • 1067
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                                      Bis auf dieses kleine Problem mit meiner Schwäche
                                                                                      Kurios. Mir ist fast genau am selben Ort mal fast genau das gleiche widerfahren, bloss dass es mir da ein paar Stunden lang richtig rabiat schlecht ging, bis ich ueberhaupt nur verstand was los war. Und dann hatte ich ausser Fertigmahlzeiten auch keine sinnvolle Behandlung zur Hand. Das hat mir sehr zu denken gegeben. https://en.wikipedia.org/wiki/Exerci...d_hyponatremia ist per se schon mal nicht erfreulich, aber wenn man dann auch noch tagelang Gletscher- oder Schmelzwasser trinkt, könnte es durchaus lebensgefährlich werden. (Ja, das meine ich genau so. Ich habe beruflich mit Elektrolytstörungen zu tun und meine mich mit der Pathophysiologie ein wenig auszukennen.) Ich gehe nur noch mit einem Vorrat an Salztabletten auf längere Touren.

                                                                                      Taffi

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Alter Hase
                                                                                        • 30.05.2007
                                                                                        • 3996
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        Die Selbstdiagnose mit dem Elektrolytmangel klingt für mich mehr als plausibel. Ich habe selbst solche Zustände bei Wanderungen in NOR/SWE beobachtet. Leider fühlt sich der Zustand, zumindest bei mir, so an, als ob man zu wenig getrunken hat und ich neigte dazu dann noch mehr Wasser in mich zu kippen, was den Gesamtzustand noch verschlechtert hat.
                                                                                        Mittlerweile schleppe ich immer ein paar Magnesiumbrausetabletten mit mir, die neben dem Magnesium, das man evtl aufnimmt, evtl. aber auch nicht, einen hohen Anteil an Natriumhydrogencarbonat beinhalten (für das Brausen). Seit dem ist das Problem nicht wieder aufgetreten.
                                                                                        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                        A. v. Humboldt.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Fuchs
                                                                                          • 19.06.2014
                                                                                          • 2101
                                                                                          • Privat


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                                                                                          Der letzte Teil
                                                                                          Mein weiterer Weg sollte mich über das Seenplateau und wieder zurück ins Rapadalen führen. Nächstes Ziel, die Skarjahütten in der Mitte des Parks. Nach einem kurzen Morgenbad im kristallklaren See zog ich dann also meiner Wege, verabschiedete mich von dem Wanderer und stieg wieder ab. Der Pfad ist nach wie vor sehr gut zu erkennen und man kommt einfach voran, auch an diesem steilen, blockigem Hang.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Zwar war das Wetter immer noch schön aber schnell wachsende Quellwolken verrieten einen Wetterwechsel. Es war überdies auch sehr windig. Die Talsohle verschob sich nun immer weiter nach oben und es gab immer weniger Vegetation.
                                                                                          An der Stelle Bielavarasj gibt einen großen Felsen, der einen schönen Aussichtspunkt darstellt.
                                                                                          Hier machte ich eine kleine Mittagspause. Vom großen See Bierikjavrre sah ich einen Wanderer auf mich zukommen. Auch er machte hier halt.
                                                                                          Ebenfalls ein deutscher Wanderer. Martin aus Aachen ist regelmäßig im Sarek unterwegs und verbringt seinen Sommerurlaub meist irgendwo im schwedischen Fjäll.
                                                                                          Da wir mehr oder weniger denselben Weg hatten ging wir nun eine Weile zusammen und unterhielten und über Gott und die Welt.

                                                                                          Die einzige etwas knifflige Querung auf dieser Wanderung, stellte der nun folgende Tjagnarisjahka dar, welcher direkt von einem der großen Gletscher des Sarektjahka Massives gespeist wird.
                                                                                          An der passenden Stelle war auch ein Pärchen, die in entgegengesetzter Richtung queren wollten. Die Frau hatte etwas Probleme und so warteten sie erst was wir so machen würden.

                                                                                          Stramm war die Strömung schon. Durch die heißen letzten Tage kam gut was Wasser runter und Brocken bewegten sich auch unter den Füßen. Im Endeffekt ging es aber an dieser Stelle recht gut, die wir auch dem Pärchen empfahlen. Da Er einiges zu tun hatte die Rucksäcke separat rüberzubringen, halfen wir den beiden, die Dame sicher rüberzugeleiten.
                                                                                          Nach zwei einhalb Überquerungen war dann auch keinerlei Gefühl mehr in den Füßen vorhanden und es musste sich erstmal wieder mühsam eingewandert werden.


                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Der weitere Weg war recht sumpfig aber kein bischen anspruchsvoll.


                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Die Skarja Hütten erreichte ich gegen späten Nachmittag. Ziemlich beängstigend stürzt sich der Smaijlajahka hier durch die enge Schlucht.
                                                                                          Danach gab es noch einen Abstecher in die Hütte zum Pause machen. Nachdem ich mich dort ins Hüttenbuch eingetragen habe, habe ich noch ne Packung Reis (den guten von JA!) da gelassen, da jetzt recht klar wurde, welche Route ich wohl weiter wählen würde.

                                                                                          Ich war anfangs unsicher, ob ich hier wo die großen Täler zusammenlaufen würden und ich etwa westlich über das Gouhpervagge laufen sollte und dann im großen Bogen über die Hochebene des Luohtollahko und am Ende in Kvikkjokk oder die kürzere Route nach Norden am Ahkka vorbei und nach Ritsem nehmen sollte.
                                                                                          Da ich leider nicht all zu viel Zeit hatte, wie ich gerne hätte und auch noch etwas in Stockholm bleiben wollte und jetzt laut meinem Inreach das Wetter in den nächsten Tagen sehr schlecht werden sollte, entschied ich mich für die Nordroute. Dann bleibt halt noch etwas fürs nächste Mal zum Erkunden.

                                                                                          Etwas hinter den Hütten den Berg hoch baute ich mein Zelt auf und bewunderte das Wolkenspektakel, welches sich am Abend hier über den Bergen rings herum aufbaute. Die Idee noch eventuell den Bucht Toppen am nächsten Tag zu besteigen, behielt ich mir vor, auch wenn der Wetterwechsel und die Voraussage des Inreaches es sehr unwahrscheinlich machten.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Endlich Sarek Wetter
                                                                                          Die Wettergötter waren für meine Zeit im Sarek bisher mehr als gnädig gewesen. Bisher hatte ich ausnahmslos gutes Wetter, von der Gewitterwolke am Skarki mal abgesehen, jetzt hatte sich das Wetter über Nacht geändert. Nachdem ich in der Nacht immer wieder eingeregnet wurde, blickte ich morgens auf graue tiefhängende Wolken. Immerhin konnte ich die spektakulärsten Abschnitte bei bestem Wetter und grandioser Fernsicht erleben. So viel Glück hat nicht jeder.
                                                                                          Ich bin also letzlich auch nicht um das so berüchtigte Sarekwetter herumgekommen. Die Sache mit dem Bucht Toppen hatte sich somit erledigt. Eventuell würde es ja noch mal eine Chance am Ahkka geben.
                                                                                          Von Martin war keine Spur. Hatte sich wohl anders entschieden und war einen anderen Weg gegangen. Ich zog also weiter nach Norden im Rouhtesvagge bei immer wieder einsetzenden Regenschauern.


                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Irgendwann wurde mir der Regen zu stark und ich beschloss erstmal im Zelt etwas abzuwettern. Als ich so da lag, hörte ich eine Stimme meinen Namen rufen. Es war Martin, der mein Zelt erkannte und sich fragte, ob ich das sei.
                                                                                          So kam es, dass wir wieder zusammen weiterreisten, auch er hatte sich für die Nordroute entschieden.
                                                                                          Düster war es ja, aber die Stimmung hatte auch etwas Besonderes. Besonders das Gletscherfeld Oarjep Ruohtesjiegna welches im Nebel verschwand und die davor grasende Rentierherde waren gerade zu Klischee nordisch.


                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Ein paar Tage ist solches Wetter durchaus auch mal eine nette Abwechslung, aber dauerhaft würde es mich wohl nerven nur bei solchem Wetter zu wandern, auch weil mich diese nasse Kälte echt aufzehrt.
                                                                                          All zu viel gibt es gar nicht mehr zu sagen über den weiteren Verlauf der Route. Die Orientierte sich an dem Rouhtesvagge und folgte weiterhin dem Fluss Sjnjuvtjudisjahkka bis zum Treffpunkt der Drei Nationalparks an der Brücke bei Kisuris.

                                                                                          An einem schönen Aussichtspunkt auf den oder die Ahkka, den Berg, der von den Sami als heilige Muttergottheit verehrt wurde (oder wieder wird?) gab es jedoch noch ein Camp. Es gab sogar ein schönes Zeitfenster als die Wolken, den Gipfel beinahe freigaben.
                                                                                          Ich glaubte jedoch nicht an einen schnellen Wetterwechsel über Nacht, dass ich den Berg besteigen könne.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Die Landschaft veränderte sich hier erneut. Es wurde deutlich offener. Die großen und steilen Bergmassive des Sarek wichen einer sanfteren Hügel-Fjäll Landschaft mit dem Ahkka, als einzigem höheren Berg weit und breit.
                                                                                          Auch deutlich sumpfiger wurde es hier. Fast durchweg kam man durch Moore. Schuhe trockenzuhalten hatte keinen Sinn mehr also lief man sich einfach nass.

                                                                                          Vorbei an einer alten Kohte, bei der man noch die Bauweise mit riesigen Birkenrindenstreifen als Schindeln und Erde/Moos als Isolierung bewundern konnte, gingen wir der Nordgrenze des Parkes entgegen.
                                                                                          Die Birken hier waren auch böse von den Raupen mitgenommen und die kahlen Bäume taten ihr übriges zur November Stimmung.


                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Hier in dem Birkenhain an den Brücken bei Kisuris gab es etliche schöne Lagerplätze und auch eine Feuerstelle mit etwas Feuerholz. Auch das Wetter klarte etwas auf. Nach dem Campaufbau gingen wir noch bis zu den Hütten und kauften etwas Samifladenbrot und geräucherte Äsche.
                                                                                          Im Birkenwald fand ich auch noch ein paar schöne Birkenpilze. Für meinen letzten Abend war ich erpicht noch mal ein Feuer zu machen, was mit dem kernnassen Birkenholz wirklich eine Aufgabe war, aber mit dem Skrama ging das Zerkleinern in Windeile.
                                                                                          Es gesellte sich später noch ein älterer Schwede zu uns und gab seine besten Anektdoten aus Jahren im Fjäll zum besten.


                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Ein Skrama in seinem natürlichen Lebensraum

                                                                                          Auslaufen
                                                                                          Martin hatte noch vor einen kleinen Schlenker zu machen und so trennten sich unsere Wege hier am nächsten Morgen. Ich zog dann auf dem Padjelantaleden meines Weges, begutachtete aber vorher noch die ziemlich interessanten Infotafeln, die an der Stelle angebracht waren, wo die drei Nationalparks, Sarek, Stors Sjöfallet und Padjelanta aufeinandertreffen.
                                                                                          Das Wetter war noch etwas mieser kälter geworden und nachts hatte es auch Neuschnee auf dem Ahkka gegeben. Auch hier unten war es nur noch einstellig.

                                                                                          des Ahkka. In den Sumpwäldern sammelte ich noch nen Zip Beutel voller unreifer Moltebeeren in der Hoffnung, dass die nachreifen, bis ich nachhause komme. (Und tatsächlich hat das so ziemlich genau gepasst und zuhause gab es ein paar reife Moltebeeren als Souvenir)
                                                                                          Ebenfalls hatte ich schon ein paar Tage vorher noch ein Rentiergeweih mitgenommen. Dieses war leider nur recht klein und eignete sich gerade mal als Souvenir. Gerade im Ultevis Reservat habe ich zum Teil riesige Geweihe gefunden, aber das wäre schön blöd gewesen sie die ganze Wanderung über zu schleppen. Leider machten sich große Rentiergeweihe gegen ende der Tour rar und so musste ich damit vorliebnehmen.
                                                                                          Genau so verhielt es sich mit Maserknollen. Gerne hätte ich von einer abgestorbenen Birke eine Maserknolle herausgetrennt für Messergriffe und Kuksa bauen, aber schöne Knollen fand ich nur an lebenden Bäumen und vor allem auch in den Wäldern am Anfang meiner Tour.
                                                                                          Na vielleicht das nächste mal.

                                                                                          Schön war dieser letzte Abschnitt alle Male, vor allem die mystisch im Nebel verborgene Bergflanke und der Vuojatädno war wirklich beindruckend. Selten habe ich so einen mächtigen Strom gesehen.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Auf der anderen Seite liegt Ritsem

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3114053

                                                                                          Beim kleinen Café an der Anlegestelle in Annonjalme hieß es erstmal mit anderen Wanderern auf das Boot warten, bzw. drauf hoffen, dass das Café endlich um 17 Uhr aufmacht, denn ich frohr mir hier wirklich einen ab und zog alles an was ich dabeihatte, inklusive Daunenjacke.
                                                                                          Hier traf ich noch eine Landsfrau von mir, die seit Jahren in Schweden lebt und da man nicht ganz so oft andere Rumänen trifft wurde viel gequatscht.

                                                                                          Der Trek war hier also zu Ende. Es ging mit dem Boot rüber auf die andere Seite nach Ritsem und da heute kein Bus mehr fuhr, wurde an der Hütte gezeltet. Meine neue Reisebegleitung hatte mich zu ihr nach Uppsala eingeladen also buchten wir denselben Zug von Gällivare aus es ging wieder in wärmere Gefilde.

                                                                                          Fazit
                                                                                          Nun, das war also meine erste Wanderung im hohen Norden. Das mag wohl eine der wenigen guten Sachen an dieser Pandemie sein, denn wenn ich die Wahl habe, würde ich immer in südliche Gefilde reisen. So habe ich zumindest davor gedacht. Diese Wahl hatte ich jedoch nicht, also entschied ich mich einfach mal etwas völlig anderes zu machen und es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung.
                                                                                          Meine Abneigung gegen nasskaltes Wetter musste ich halt mal hintanstellen und so schlimm wie von mir erwartet, war es ja gar nicht, mit durchaus sehr schönen Wetterperioden und einer abwechslungsreicheren Landschaft als ich sie mir ausgemalt habe.
                                                                                          Die großen Taigawälder habe ich sowieso sofort ins Herz geschlossen und auch so komisch es klingt, aber auch die Sümpfe haben irgendwie Spaß gemacht. Es macht halt alles etwas schwieriger und die Herausforderung größer. Auch die Mücken machten mir wenig aus.
                                                                                          Die Berge und Täler des Sarek sind sowieso grandios.
                                                                                          Diese 16 Tage waren eigentlich viel zu kurz. Ich denke ich sollte mal eine lange Reise über mehrere Monate dem Norden widmen. Da gibt es noch sehr viel zu erleben.

                                                                                          Jedenfalls hat der Norden es mir jetzt auch angetan. Ich werde gewiss noch viele Male wieder kommen. Gerade den Herbst will ich da oben mal erleben und eventuell ist dann auch irgendwann mal die Wintertour an der Reihe. Auch Alaska und Sibirien scheinen mir jetzt deutlich interessanter und da soll es definitiv auch mal in absehbarer Zeit hingehen.
                                                                                          Aber die nächste Reise wird jetzt erstmal wieder in die Tropen gehen.

                                                                                          Angehängte Dateien
                                                                                          Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Fuchs
                                                                                            • 29.10.2013
                                                                                            • 1352
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            Vielen Dank für den schönen Bericht! Die individuellen Eindrücke eines (bisherigen) Südländers fand ich sehr spannend. Und ich habe auch wieder neue Perspektiven und Ideen für den Sarek bekommen, der mir immer noch fehlt, trotz Pandemie...
                                                                                            Grüße von Tilmann
                                                                                            http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              • 18.06.2014
                                                                                              • 1591
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                                              ... und der Vuojatädno war wirklich beindruckend. Selten habe ich so einen mächtigen Strom gesehen.
                                                                                              Na, kein Wunder, wenn Du bisher immer in Wüsten unterwegs warst.

                                                                                              Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                                              Jedenfalls hat der Norden es mir jetzt auch angetan. Ich werde gewiss noch viele Male wieder kommen.
                                                                                              Und wieder einer mehr mit dem Nordlandfieber infiziert! Gut so, ich habe mich nämlich sehr über Deinen Bericht gefreut und kann ja nun auf weitere hoffen!

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Fuchs
                                                                                                • 19.06.2014
                                                                                                • 2101
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                Na, kein Wunder, wenn Du bisher immer in Wüsten unterwegs warst.
                                                                                                Die Regenwaldflüsse auf denen ich unterwegs war, waren teilweise noch deutlich größer, aber dieses tiefblaue, wilde Wasser, gab dem ganzen Strom noch eine viel größere gefühlte Dimension.

                                                                                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                Und wieder einer mehr mit dem Nordlandfieber infiziert! Gut so, ich habe mich nämlich sehr über Deinen Bericht gefreut und kann ja nun auf weitere hoffen!
                                                                                                Ich würde es fast mehr als "Erdfieber" bezeichnen
                                                                                                Die Welt ist einfach zu toll und vielfältig um sich nur auf bestimmte Regionen zu beschränken.
                                                                                                Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Freak

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                                                                                                  • 12845
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                                                  Die Welt ist einfach zu toll und vielfältig um sich nur auf bestimmte Regionen zu beschränken.
                                                                                                  Ganz meine Meinung!
                                                                                                  Wandern auf Ísland?
                                                                                                  ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    • 18.06.2014
                                                                                                    • 1591
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    Bien sûr! Aber für das Erdfieber bin ich in weiten Teilen zu feige und bleibe lieber bei meinen bescheidenen Nordlandleisten. Umso schöner, dass ich in Euren Berichten virtuell dahin mitreisen kann, wohin ich mich nicht trauen würde!

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Fuchs
                                                                                                      • 19.06.2014
                                                                                                      • 2101
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      Ich habe jetzt auch mal angefangen meine ganzen Aufnahmen von den letzten Jahren zu schneiden und fing mit meiner Lapplandreise an. Hier also Teil eins durch das Ultevis Reservat. In Kürze dann auch mal Teil zwei.

                                                                                                      Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 02.09.2016
                                                                                                        • 1511
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        Ein ganz fettes DANKESCHÖN; freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!
                                                                                                        Mit einem Video lassen sich dann doch Aspekte vermitteln, die bei Wort und Bild nicht so rüberkommen; finde ich.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Fuchs
                                                                                                          • 19.06.2014
                                                                                                          • 2101
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          Dachte die ganze Zeit ich habe das Material verloren, aber hat sich die ganze Zeit in einem Unterordner auf der Externen versteckt oder wurde verschoben, keine Ahnung.
                                                                                                          Jedenfalls ist der Kram wieder aufgetaucht und ich konnte jetzt auch mal Teil 2 zusammenschneiden, als ich den Sarek durchquert habe :​

                                                                                                          Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Fuchs
                                                                                                            • 02.09.2016
                                                                                                            • 1511
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            DANKE

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