• Lhor
    Erfahren
    • 01.10.2020
    • 110
    • Privat


    [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

    Tourentyp :   Trekkingtour
    Ursprünglich stand für dieses Jahr die Hardangervidda auf dem Programm. Alle zwei Jahre, zieht es mein Bruder und mich, für eine zweiwöchige Trekkingtour in den Norden.

    Im Frühling, also inmitten des Lockdowns, waren wir noch zuversichtlich, dass sich die Virussituation bald normalisieren, und ab Sommerbeginn die Sache durchgestanden sein würde.
    Irgendwann begannen wir aber doch noch zu zweifeln. So war die Erleichterung gross, als man auf Visitnorway.de von der Wiedereröffnung der norwegischen Grenze lesen konnte.

    Aufgrund des verminderten Angebots des Transportwesens, wurden kleine Änderungen des Zeitplans nötig. Die Umbuchungen waren aber schnell erledigt. Die zweite Infektionswelle war laut Experten erst im Herbst zu erwarten. So glaubten wir, unserem Trekkingurlaub würde nichts mehr im Wege stehen.

    Dann die Enttäuschung. Anfangs August wurde die Schweiz wieder auf die rote Liste gesetzt. Dafür aber wechselte für Schweden die Ampel auf Grün.

    Die Tour Vorbereitungen für den Hardangervidda waren schon lange abgeschlossen. Der Zufall wollte, dass ich zu dieser Zeit vermehrt Berichte über den Sarek las. Für mich war die Sache sofort klar. Für meinen Bruder kam mein Vorschlag ein bisschen überraschend, aber bald war er ebenfalls begeistert. Unsere vergangenen Trekkings waren allesamt gelungene Reisen, aber nicht immer reich an Abenteuer. Es war also Zeit dies zu kompensieren.

    Die letzte Hürde bestand darin, die Reise in so kurzer Zeit umzuplanen. Alles zu stornieren, und die neuen Buchungen rechtzeitig abzuschliessen war sehr stressig. Dann aber stand der neue Reiseplan und wir waren insgesamt sehr zufrieden mit dieser Entwicklung.

    Beim Versuch die Tagesetappen zu bestimmen, musste ich feststellen, dass uns zu wenig Zeit zur Verfügung stand. Demnach wäre unsere Wunschroute nur als Ausdauerlauf möglich gewesen. Auf unseren Trekkings, sollten wir uns aber auch erholen und das Campieren in freier Natur geniessen können.

    Elfeinhalb Tage im Sarek durchzuwandern, ohne einen einzigen Reservetag, und zum Ende hin immer längere Etappen... Auf das hatten wir keine Lust.

    Von vornherein den Rückflug einen Tag später, also erst auf den Sonntag zu buchen, das hätten wir verkraften können. Aber nun war es zu spät.

    Von Kvikkjokk sollte unsere Route nach Skarja führen und von dort, wären wir gerne bis nach Aktse gewandert. Doch dann muss man noch die zwei Tagesetappen zurück nach Kvikkjokk bewältigen. Darum wählten wir Suorva als Endpunkt unserer Tour.

    Das bedeutete jedoch, dass ich mit dem Sarek noch nicht würde abschliessen können, weil ich das Teilstück Snavvavagge - Aktse unbedingt in meinem Leben noch gemacht haben muss.
    Zuletzt geändert von Lhor; 18.02.2022, 15:50. Grund: Grammatik

  • toppturzelter
    Fuchs
    • 12.03.2018
    • 1872
    • Privat


    #2
    AW: SE Nicht noch ein Sarek Bericht

    Das sieht mir aber doch sehr nach Sarek aus.. Oder kam alles anders? Wann seid ihr denn los?

    Kommentar


    • ChuckNorris
      Erfahren
      • 03.08.2018
      • 177
      • Privat


      #3
      AW: SE Nicht noch ein Sarek Bericht

      Ich bin gespannt. Deine Einleitung liest sich schon mal sehr schön.

      Kommentar


      • Lhor
        Erfahren
        • 01.10.2020
        • 110
        • Privat


        #4
        AW: SE Nicht noch ein Sarek Bericht

        Hallo toppturzelter, Hallo ChuckNorris

        wir sind am 30. August gestartet. Es wurde eine sehr schöne Reise. Ich freue mich bald weiterzuschreiben... Danke für das Interesse

        Kommentar


        • Ljungdalen

          Alter Hase
          • 28.08.2017
          • 3014
          • Privat


          #5
          AW: SE Nicht noch ein Sarek Bericht

          Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
          ...wir sind am 30. August gestartet.
          Von Kvikkjokk nach Suorva?! Haha, cool, ich bin am 30. August in Suorva gestartet, 14 Tage nach Kvikkjokk (Bericht kommt)...

          Kommentar


          • Pfiffie
            Fuchs
            • 10.10.2017
            • 2024
            • Privat


            #6
            AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

            War am 30.08. Kirmes in Lappland oder warum startet da jeder seine Tour Nur gut das ich am 29. schon zurück war und der Park bis dahin leer
            "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

            Kommentar


            • Lhor
              Erfahren
              • 01.10.2020
              • 110
              • Privat


              #7
              AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht



              1. Tag Kvikkjokk - kleiner See auf Vallevarre
              Am Sonntag dem 30. August standen wir also früh morgens am Bahnhof von Lulea.



              Der Zug war vorerst noch leer, darum machten wir es uns auf den erst besten Platz gemütlich. Als wir Boden erreichten änderte sich die Situation. Eine riesige Meute von Wanderer stand bereit, zu uns in den Zug zu steigen. Bald darauf erhob ein älteres Pärchen Anspruch auf den von uns besetzten Platz. Wir packten unsere Sachen und wollten das überfüllte Abteil schnell verlassen. Doch der Herr lief uns hinterher und zeigte mit dem Finger auf den Papiersack den wir mit uns führten. Er behauptete wir würden sein Frühstück klauen . Er hatte wohl mit der Fahrkarte ein Frühstück gebucht. Ich musste lachen und antwortete, ich könne ihm leider nicht weiterhelfen, aber womöglich würde er sein Frühstück im Speisewagen finden .

              Die Schaffnerin informierte uns, dass im letzten Wagen noch viele Plätze frei waren. Wir suchten gar nicht mehr nach unserem reservierten Platz, sondern begaben uns direkt in den hintersten Wagen der noch absolut leer stand. Endlich kehrte wieder Ruhe ein .

              Bei einem Zwischenstopp während der Busfahrt, an der Arrenjarka Lodge kurz vor Kvikkjokk, kauften wir noch zwei Gaskartuschen. Mir ist nie wohl dabei, ein so wichtiger Ausrüstungsgegenstand so kurz vor Beginn der Wanderung zu beschaffen. Aber nun war dies auch erledigt und ich konnte endlich entspannen.

              Bei Sonnenschein und blauem Himmel, entstiegen wir kurze Zeit später dem Bus und begaben uns direkt zur Anlegestelle. Bald darauf hatten wir auch schon auf die andere Uferseite übergesetzt.





              Es gab noch ein kurzes Briefing durch Helena, die Botsfahrerin. Sie erklärte uns wo wir so spät in der Saison, oben auf dem Bergrücken, allenfalls nach Trinkwasser hätten suchen müssen. Und für den Fall dass wir umkehren müssten, würde nahe dem Ufer eine Box mit Telefon für die Kontaktaufnahme bereitstehen. Diese letzte Konversation brachte meine soeben eingesetzte Gelassenheit nochmals kurz durcheinander.

              Endlich konnten wir loslegen. Es war Punkt 13.00 Uhr. Nach wenigen Minuten musste ich bereits mein Power-Stretch ausziehen, doch die Sauce hörte nicht auf zu fliessen. Es war sehr schwül in diesem ersten Waldstück. Wären wir nicht ständig von so vielen Mücken attackiert worden, hätte man meinen können, wir befänden uns irgendwo in der Schweiz.
              Ich genoss die Ruhe. Die viele umgeknickte Bäume verliehen dem Wald einen ansprechenden Charakter. Obwohl der Rucksack drückte und ich mich ständig an allen freiliegenden Hautstellen ohrfeigte, war das Wandern ein Genuss. Von verschiedenen Berichten wussten wir dass uns ein steiler Anstieg erwartete. Als wir uns nach einer Weile fragten, wann dieser kommen würde, konnten wir hinter den Baumkronen bereits erkennen wie sich das Gelände zurücklegte. Das nahmen wir gerne zur Kenntnis. Beim Erreichen des Prinskullen machten wir eine erste Pause und genossen den Ausblick mit dem Flussdelta unten im Tal.





              Wir hofften bald den ersten See zu erreichen um dort unser Camp aufzuschlagen. Wir mussten an diesem Tag bereits um halb Fünf aufstehen. Beim Erreichen einer Kuppe, von wo wir glaubten uns Überblick verschaffen zu können, war von unserem Tagesziel noch nichts zu sehen.


              - Blick zurück -

              Kurze Zeit später begegneten wir einem Pärchen und es bestätigte uns, dass wir unser Ziel bald erreichen sollten. Dann endlich erblickten wir den See, und ein perfekter Lagerplatz war ebenfalls schon von weitem sichtbar.





              Bald darauf machten wir es uns im Zelt gemütlich und konnten erstmals richtig entspannen. Unser Urlaub hatte endlich begonnen. Wir dachten an die Umstände der vergangenen Monate zurück und waren für unser Glück sehr dankbar.
              Aus dem Lautsprecher ertönte Musik von Tony Joe White, die Sonne schien und das Baro zeigte Hochdruck an.



              Einzig die Ultralight Sessel welche wir zum ersten Mal dabei hatten mussten noch verpackt bleiben, da der Wind dann doch zu sehr wehte und ein Aufenthalt im Zelt zu bevorzugen war. Wir hatten auch bald schon eine Erklärung für diesen ungemütlichen Wind. Wir befanden uns auf einem Bergrücken, da musste es einfach wehen... Ab morgen werden wir gemütlich Platz nehmen können auf unseren tollen Sesseln!
              Zuletzt geändert von Lhor; 14.10.2020, 19:52.

              Kommentar


              • Lhor
                Erfahren
                • 01.10.2020
                • 110
                • Privat


                #8
                AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                2. Tag Vallevarre - See am Habres
                Der Pfad verschwand nach kurzer Zeit und es ging weglos weiter.




                ... meihhn Schhaaatzz...




                - Blick zurück - (Vallevarre)

                Ich kontrollierte den Höhenmesser während wir uns dem Vallespiken näherten. Bald sollten wir links den Hügel hoch und auf einer Höhe von 1100m ins Vallevagge queren.







                Wir hielten uns vorerst stur auf dieser Höhe weil es in der Routenbeschreibung des Grundsten so angegeben wird.



                Allerdings war es ziemlich klar wo es am besten entlang ging und man hätte auch früher zum Bach absteigen können, weil dort das Vorankommen etwa gleich gewesen wäre.



                Im weiteren Verlauf des Tales wurde es immer steiniger und wir versuchten die Stellen anzusteuern wo die Blockfelder nicht ganz so dicht waren.

                Der Grund weshalb es heute pausenlos ein zügiger Wind wehte war uns auch schon klar. In solch einem engen Tal werden die Luftmassen zusammengedrückt und somit beschleunigt. Würden wir erst einmal den Pass hinter uns bringen, würde sich die Landschaft öffnen und der Wind endlich abnehmen…



                Mit tropfender Nase und hochgezogener Kapuze, damit abends die Ohren nicht schmerzen mussten, erreichten wir den Pass. Wir hatten uns dieses Stück weniger anstrengend vorgestellt.




                - Blick zurück -



                Auf einer Homepage wurde als erste Etappe, mit einer Gehzeit von 9h, die Strecke von Kvikkjokk bis zu den Seen am Habres vorgeschlagen. Wir waren froh, dass wir diese Strecke auf zwei Tage aufgeteilt hatten. Während des Abstiegs vom Pass runter zum Habres, machte sich die Müdigkeit bemerkbar und der eine oder andere Stolperer sorgte für ein bisschen Verlegenheit .





                Als wir unseren Zeltplatz unten am See gefunden hatten, waren wir zufrieden mit unserer Tagesleistung.


                - Zeltplatz am See mit Blick zum Pass -

                Während mein Bruder das Zelt fertig aufbaute querte ich das nahegelegene Blockfeld. Ich näherte mich der Abbruchkante zum Tjuoldavagge um mir einen Überblick für die morgige Querung der Ruonasschlucht zu verschaffen.



                Der Fluss Tjuoldajahka unten im Tal, den wir morgen zu furten hatten, sah von weitem harmlos aus. Die Schlucht würde man ebenfalls ohne allzu grossen Umweg überwinden können.



                Dass wir problemlos ein windstilles Plätzchen für unser Camp finden würden erwies sich als Fehleinschätzung. Demnach beschlossen wir unsere Sessel doch erst morgen zum ersten Mal auszupacken. Natürlich hatten wir schon mehrmals gelesen, dass im Sarek meistens ein zügiger Wind weht. Langsam begannen wir es auch zu glauben…

                Nachdem wir uns grösstenteils von der Müdigkeit erholt hatten bereiteten wir erst einmal unseren - Protein/Kohlenhydrat - Erholungstrunk zu. Etwa eine Stunde später folgte das Nachtessen. Eine doppelte Portion Fertigmahlzeit (Nudeln) zum Aufkochen. Nochmals eine Stunde später folgte der Nachtisch: Salami, Parmesan und Knäckebrot. Obwohl wir ursprünglich vor hatten, uns ausschliesslich pflanzenbasiert zu ernähren, wollten wir doch nicht auf Wurst und Käse verzichten. Aufgrund der beschränkten Möglichkeiten auf einer Trekkingtour hatten wir bedenken dass die Verpflegung ansonsten zu eintönig würde.

                Der restliche Ernährungsplan stellte sich wie folgt zusammen: Frühstück aus Müsli, Nüsse und Sojamilch, für Unterwegs gab es zwei Cerealien-Protein Riegel, einen Kohlenhydrat-Drink, Trockenfrüchte und nochmals Nüsse.
                Total pro Tag (ca.) 3500 kal, 137g Protein, 440g Kohlenhydrat, 36g Ballaststoffe und 120g Fett.



                Am Abend sah es aus, als würde uns das schöne Wetter noch ein paar Tage lang treu bleiben. Wir freuten uns auf morgen, da wir die Grenze zum Sarek passieren würden.
                Zuletzt geändert von Lhor; 14.10.2020, 20:15.

                Kommentar


                • toppturzelter
                  Fuchs
                  • 12.03.2018
                  • 1872
                  • Privat


                  #9
                  AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                  Ich fühle mich verfolgt... ;) bin aber gespannt wie ihr das erste Stück erlebt habt.

                  Kommentar


                  • Freedom33333
                    Dauerbesucher
                    • 09.09.2017
                    • 900
                    • Privat


                    #10
                    AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                    Jeder Bericht aus dem Sarek ist willkommen ;).

                    Zitat von Lhor Beitrag anzeigen


                    Quelle - Google Maps -
                    Das sieht jedenalls schonmal sehr vielversprechend aus, da bin ich sehr gespannt auf die Bilder, etwa der Aufstieg auf die Luohttolahko und das Wetter was ihr da dann hattet.

                    Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                    Bald darauf machten wir es uns im Zelt gemütlich und konnten erstmals richtig entspannen. Unser Urlaub hatte endlich begonnen. Wir dachten an die Umstände der vergangenen Monate zurück und waren für unser Glück sehr dankbar.
                    Das kann ich gut nachvollziehen, das ging mir ähnlich.

                    Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                    Aus dem Lautsprecher ertönte Musik von Tony Joe White, die Sonne schien und das Baro zeigte Hochdruck an.


                    Ich möchte im Folgenden nicht unhöflich erscheinen, muss hier aber auch klar Stellung beziehen und meine Kritik deutlich zum Ausdruck bringen, Feedback gehört zu Reiseberichten nunmal dazu.

                    Der Sarek ist ein Nationalpark, einer der einsamsten, ruhigsten und wunderschönsten Orte Europas. Viele die dort trekken gehen, tun das, weil sie einmal komplett den Alltag hinter sich lassen wollen, weil sie eine andere Welt erleben wollen, weil sie die Ruhe genießen wollen. Das, was den Sarek und andere Nationalparks auszeichnet - gegenüber dem Rest Europas - das was diesen Ort so einzigartig und selten macht, dass man SO weit fahren muss um so einen Ort überhaupt noch zu finden - ist das Fehlen menschlicher Spuren, das Fehlen der Zivilisation. Keine Bratwurstbude, kein Parkplatz, keine Menschenmassen, kein Müll, keine Drohnen, keine Autos, keine Musik.

                    Es gibt dort Tiere in teils großen Herden, mit denen man sich die Natur teilt. Wir sind dort Gäste. Nicht die Tiere. Die Tiere dort hören keine Musik und sind das auch nicht gewohnt.

                    Die Vorstellung, dass ich da irgendwo an einem See sitze oder auf einem Gipfel und dann höre ich die Musik aus Musikboxen von irgendeinem Zelt weiter weg ist einigermaßen erschreckend.

                    Und ich will wahrlich nicht, dass dieses Forum mit seinen öffentlichen Berichten dazu beiträgt, dass das Nachahmer findet. (Wer jetzt übrigens denkt: Was will der, ich habe das aber schonmal bei anderen Leuten gehört – das bestätigt mein Argument und widerlegt es nicht. Das ist wie mit Müll liegen lassen - wenn der erste seinen Müll in der Hütte lässt, denken alle danach: "Ach, dann kann ich meinen ja dazutun").

                    Musikboxen kann man gerne anmachen, wenn man auf einem Camping-Platz in der Zivilisation campt. In der Natur – und erst Recht in einem Nationalpark – haben sie absolut nichts verloren.
                    Just my 2 Cents.
                    Zuletzt geändert von Freedom33333; 03.10.2020, 11:15.

                    Kommentar


                    • Lhor
                      Erfahren
                      • 01.10.2020
                      • 110
                      • Privat


                      #11
                      AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                      In der stillen Natur hörten wir Musik, umgeben von so reiner Luft rauchten wir Zigaretten, an einem Ort der Reflexion genossen wir Whiskey und in tiefster Wildnis machten wir es uns auf unseren zivilisierten Sessel bequem. Vielleicht gehören mein Bruder und ich wirklich auf den Campingplatz und überlassen in Zukunft die Natur denjenigen, die es verstehen wie man sich darin zu verhalten hat.

                      Kommentar


                      • Shades
                        Dauerbesucher
                        • 21.08.2015
                        • 642
                        • Privat


                        #12
                        AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                        Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                        Jeder Bericht aus dem Sarek ist willkommen ;).

                        Musikboxen kann man gerne anmachen, wenn man auf einem Camping-Platz in der Zivilisation campt. In der Natur – und erst Recht in einem Nationalpark – haben sie absolut nichts verloren.
                        Just my 2 Cents.
                        Ich persönlich finde es zwar absurd, sich auf Tour mit Musik vollzudröhnen. Trotzdem finde ich die Kritik kleinkariert und unangebracht. Im Sarek würde ich nie in der Nähe anderer zelten. Schon das wäre eine Belästigung. Das Problem im Sarek ist nicht die Musik anderer Camper, sondern der wirklich nervige FLUGLÄRM.

                        Kommentar


                        • toppturzelter
                          Fuchs
                          • 12.03.2018
                          • 1872
                          • Privat


                          #13
                          AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                          Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                          In der stillen Natur hörten wir Musik, umgeben von so reiner Luft rauchten wir Zigaretten, an einem Ort der Reflexion genossen wir Whiskey und in tiefster Wildnis machten wir es uns auf unseren zivilisierten Sessel bequem. Vielleicht gehören mein Bruder und ich wirklich auf den Campingplatz und überlassen in Zukunft die Natur denjenigen, die es verstehen wie man sich darin zu verhalten hat.
                          Bei Musik kann man ja noch streiten, aber ich hoffe, ihr nehmt nicht nur eure Zigarettenstummel, sondern auch die Asche wieder mit nach Hause, statt sie unterwegs in der Gegend abzuklopfen.


                          Im Sarek sollte es uebrigens kaum Fluglärm geben, wenn nicht grad wer gerettet werden muss.

                          Kommentar


                          • Lhor
                            Erfahren
                            • 01.10.2020
                            • 110
                            • Privat


                            #14
                            AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                            An allen Verfechtern des Gerechten Umgangs in der Natur: Vielen Dank dass Ihr meinen Thread schon zu Beginn mit einigen frechen Kommentaren verdirbt.

                            Wir haben weder Tiere oder andere Wanderer gestört, noch irgendwelchen Abfall hinterlassen.

                            @freedom
                            - Die Rentierherden sind sich Musik nicht gewöhnt. Dafür sind sie sich gewöhnt Halsbänder mit Glocken zu tragen (wie Rinder auf einer Weide), mit Helikoptern zusammengetrieben zu werden, und festzustellen dass jedes Jahr einige von ihnen verschwinden ...weil sie in den Schlachthof landen

                            @toppturzelter
                            - Asche von Zigaretten in der Natur abzuklopfen. Das ist doch ein Witz oder?
                            Zuletzt geändert von Lhor; 20.10.2021, 11:36.

                            Kommentar


                            • Buck Mod.93

                              Lebt im Forum
                              • 21.01.2008
                              • 9011
                              • Privat


                              #15
                              AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                              Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                              ...sondern auch die Asche wieder mit nach Hause, statt sie unterwegs in der Gegend abzuklopfen.
                              Absolut lächerlich.
                              Les Flics Sont Sympathique

                              Kommentar


                              • Gast20210420
                                GELÖSCHT
                                Gerne im Forum
                                • 22.12.2012
                                • 61
                                • Privat


                                #16
                                AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                @Freedom33333: Naja, sich mit dem Fiskflyg-Heli in die Wildnis fliegen zu lassen finde ich jetzt nicht besser, als in der Wildnis Musik zu hören.

                                Kommentar


                                • Taffinaff
                                  Fuchs
                                  • 03.01.2014
                                  • 1067
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                  Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                                  An allen Verfechtern des Gerechten Umgangs in der Natur: Vielen Dank dass Ihr meinen Thread schon zu Beginn mit einigen frechen Kommentaren verdirbt.
                                  Willkommen im Forum. Neulingen mit, sagen wir, sehr prononcierten Ansichten zu begegnen, gehört hier leider zu den unausrottbaren Unsitten. (Ja, ich habe mich auch schon mal im Ton vergriffen. Aber vielleicht was daraus gelernt.) Ich wuerde mich jedenfalls freuen, wenn Du ueber die grobianischen Manieren mancher Foristen hinwegsehen und Deinen Reisebericht fortsetzen könntest.

                                  Taffi

                                  Kommentar


                                  • Shades
                                    Dauerbesucher
                                    • 21.08.2015
                                    • 642
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                    Zitat von ofW Beitrag anzeigen
                                    @Freedom33333: Naja, sich mit dem Fiskflyg-Heli in die Wildnis fliegen zu lassen finde ich jetzt nicht besser, als in der Wildnis Musik zu hören.
                                    Es ist wirklich absurd, dass sich genau derjenige, der sich umweltfreundlich mit dem Hubschrauber in den Sarek einfliegen lässt ( https://www.outdoorseiten.net/forum/...=1#post1773657 ) über ein wenig Musik beschwert.

                                    Kommentar


                                    • Intihuitana
                                      Fuchs
                                      • 19.06.2014
                                      • 2101
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                      Tja wärst du mal besser nicht in den Sarek gefahren. Das ist hier die vollkommen ins lächerlich überhöhte heilige Kuh.

                                      Es gibt Berichte hier wo Leute sich mit dem Russenpanzer durch die Tundra fahren lassen, Katamarane aus grünen Fichten bauen und mit der Motorsäge den Flusslauf freischneiden oder sich mit der Machete durch den Dschungel kämpfen. Alles cool, kein Problem, aber wenn im Sarek nicht mit Engelsflügeln kontaktlos über den Boden geschwebt wird und es gewagt wird die lokale Luft wegzuatmen, dann Gnade einem Gott.

                                      Die große Frage ist, wenn man mit der Panflöte auf einem Felsen in die Ferne blickend musiziert, ist das dann auch verboten oder geht das durch, weil romantisch verklärt und im tiefen Einklang mit der Natur?

                                      Die Fotos und der Bericht gefallen mir dennoch auchgesprochen gut.
                                      Ich glaub ich muss da auch mal hinfahren und am See Bill Withers hören und eine Cohiba paffen
                                      Zuletzt geändert von Intihuitana; 03.10.2020, 18:38.
                                      Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                      Kommentar


                                      • toppturzelter
                                        Fuchs
                                        • 12.03.2018
                                        • 1872
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                        OT:
                                        Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                        Absolut lächerlich.
                                        Zigarettenasche gehört in den Restmüll. Nicht auf den Kompost, nicht ins Abwasser, und schon gar nicht in die geschützte Natur.
                                        Zuletzt geändert von toppturzelter; 03.10.2020, 22:25.

                                        Kommentar


                                        • Buck Mod.93

                                          Lebt im Forum
                                          • 21.01.2008
                                          • 9011
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                          Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                                          Zigarettenasche gehört in den Restmüll. Nicht auf den Kompost, nicht ins Abwasser, und schon gar nicht in die geschützte Natur.
                                          Belästige bitte nicht die Menschen, die hier freundlicherweise ihre Naturerlebnisse mit uns teilen möchten.
                                          Les Flics Sont Sympathique

                                          Kommentar


                                          • Freedom33333
                                            Dauerbesucher
                                            • 09.09.2017
                                            • 900
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                            Jetzt regt euch mal wieder ab Leute. Niemand muss aufhören, einen Reisebericht einzustellen oder den Link an Freunde zu verschicken, nur weil es auch mal ein bisschen Kritik gibt. Wenn wir uns alle in einem öffentlichen Forum nur gegenseitig streicheln, wo bleibt da die Spannung? Internetforen leben von Diskussionen. Ein bisschen Streitkultur schadet nicht.

                                            Meist liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte – niemand stört sich daran, wenn man, ersichtlich alleine im der Natur, mal für ein paar Minuten den Lieblingssong abspielt. Und ich vermute, dass der Threadersteller das auch gemäßigt getan hat. Mir ging es eher darum – „Wehret den Anfängen“ – dem neuen Trend Einhalt zu gebieten, dass Musik und Natur zusammengehören würden. Dass Zigarettenstummel wieder mitgenommen werden setze ich mal voraus, das mit der Asche sehe ich eher nicht.
                                            Ich bin neulich mit paar Freunden 6 Stunden einen Berg hochgelaufen in den Alpen – kaum sitzen wir oben, genießen die Aussicht, Freuen uns darüber, diese andere Welt zu erleben - schon umschwirrt uns mit lästigem Surren eine Drohne. Naturerlebnis ade. Nach nettem Hinweis packte der Herr sein Spielzeug dann glücklicherweise auch wieder ein.

                                            Anstatt die in aller Regel korrekte Mittelposition einzunehmen, habe ich hier halt mal klar Stellung bezogen, auf das das Forum die Mittelposition finden mag. Ein böses Schwarzweiß loszutreten war nicht meine Absicht. Ich habe hier bisher halt noch nie davon gelesen, dass jemand Musikboxen mit in die Natur nimmt, also habe ich den Anlass gesehen, mich dazu zu äußern, vielleicht ein bisschen zu idealistisch. Reiseberichte können nun einmal Nachahmer anziehen und insofern stehen wie alle gemeinsam in der Verantwortung.

                                            In diesem Sinne, vielleicht habe ich etwas über die Stränge geschlagen, dann tut es mir Leid, aber ich gehöre nunmal zur Fraktion, die die Natur liebt so wie sie ist und die mit Musik dort nicht viel anfangen kann. Ist die Natur nicht viel schöner, wenn man das Säuseln das Windes hört, das Rauschen eines Bachs, das entfernte Donnern eines Wasserfalls?

                                            So oder so freue ich mich - und freuen sich die anderen Forumsuser - darüber, von euren weiteren Erlebnissen zu lesen. Es ist immer wieder schön, Orte, an denen man selbst war, noch einmal durchleben zu dürfen - während man im Alltag am Schreibtisch sitzt.
                                            Sorry für die Umstände!
                                            Zuletzt geändert von Freedom33333; 04.10.2020, 02:09.

                                            Kommentar


                                            • Lhor
                                              Erfahren
                                              • 01.10.2020
                                              • 110
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                              Hallo Freedom

                                              ok ich denke wir machen hier sauberen Tisch und freuen uns auf spannende Diskussionen im weiteren Verlauf des Berichts. Weiter gehts mit Tag 3 & 4

                                              Kommentar


                                              • Lhor
                                                Erfahren
                                                • 01.10.2020
                                                • 110
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                3. Tag Habres - Laptavagge
                                                Hochnebel am Morgen.


                                                - Seeabfluss mit Ruonas im Hintergrund -

                                                Ich mochte diese Stimmung, und schliesslich durften wir den Beginn des Septembers begrüssen. Wir folgten zunächst den Abfluss des Sees, der gemächlich in Richtung Ruonasschlucht floss. Dies war nicht die optimale Wahl, denn bald realisierten wir dass ein Übergang der Schlucht doch ein gutes Stück weiter oben zu suchen war.


                                                - Ruonasgarssa -

                                                Das Blockfeld in das wir gerieten war aufgrund der grossen Brocken sehr unwegsam und wir mussten auch mal die Hände zur Hilfe nehmen.





                                                So querten wir rasch in besseres Gelände und stiegen in die erste kleine Schlucht ab. Bald darauf folgte die Ruonasgarssa Schlucht.





                                                Das Hochkraxeln auf der Gegenseite war ein kleines Abenteuer und machte Spass.



                                                Nach diesem kurzen Aufstieg bildeten sich die ersten Schweissperlen auf der Stirn und die Windjacken durften wieder in den Rucksack.

                                                Der nächste Abschnitt war angenehm zu gehen und bot auch fürs Auge etwas. Wir folgten den Rentierpfaden, wobei mein Bruder und ich oft unterschiedliche Ideallinien wählten.



                                                Ab hier gewannen die herbstlichen Farbtöne langsam die Überhand. Die Sonne drückte vermehrt durch die Decke und es fühlte sich an, als würde man ein farbiges Meer mit sanften Wellen bewandern.



                                                Ein bisschen unwegsamer wurde es als wir unter dem Ruonas ins Tal abstiegen.





                                                Man konnte jedoch immer noch einem undeutlichen Pfad folgen, der sich allerdings durch hohe Büsche schlängelte.





                                                Unten im Tal steuerten wir die Hütte an. Am Rand der sumpfigen Gebiete war das Vorankommen ganz ok.



                                                Nahe der Hütte fanden wir Moltebeeren. Eine Premiere für uns. Eine nette Abwechslung, aber lange nicht so köstlich wie die Blaubeeren.
                                                Der Tjuoldajahka präsentierte sich mit einem hübschen Wasserfall und einem schönen kleinen Becken. Ich überlegte sogar kurz ob wir nicht ein Bad nehmen sollten.



                                                Die Querung war sehr einfach. Mit montierten Gamaschen wurden die Wanderschuhe nur minimal nass.



                                                Unmittelbar nach der Querung entfernten wir uns vom Fluss, und suchten für den Aufstieg auf der anderen Talseite, eine Route mit möglichst wenig Weidengestrüpp.


                                                - Blick zurück -




                                                - Pause im Schatten -



                                                Etwa auf halber Höhe näherten wir uns wieder der Tjuolda, die eine tiefe Schlucht in den Hang gegraben hat. Ein ziemlich beeindruckender Anblick.





                                                Als wir oben ankamen begegneten wir drei Schweden. Bezüglich des Wetters befragt bestätigte ich ihnen die Hochdrucklage und schätzte sie würde noch ungefähr zwei Tage halten.



                                                Eine Stunde später erreichten wir den genialen Zeltplatz, wo der Abfluss des Laptavakkjavre einen kleinen See bildet.



                                                Wir brauchten ein paar Minuten um zu entscheiden wo wir das Zelt platzieren sollten. Wie immer bei zu grosser Wahl ist es schwierig sich zu entscheiden... Hier war es endlich windstill und die Sonneneinstrahlung immer noch intensiv genug.



                                                Trotzdem fiel das Bad kürzer aus als gedacht. Danach konnten wir endlich auf unsere Sessel Platz nehmen und uns in der Sonne wieder aufwärmen. Abgerundet wurde dieses wunderbare Wellness Erlebnis durch barfüssiges Gehen auf der grünen Wiese. Dieses Kribbeln an den Füssen war besser als jede Fussmassage.



                                                Später liess sich ein Rentier auf der anderen Flussseite blicken und es zeigte insistentes Territorialverhalten. Für die Männchen war Brunstzeit. Es pinkelte in die Luft herum und es sah so aus, als wollte es auf unsere Seite wechseln um uns in den A… zu beissen. Irgendwann verzog es sich wieder. Besser so, sonst wären wir nochmals baden gegangen.



                                                Zuletzt geändert von Lhor; 15.10.2020, 20:57.

                                                Kommentar


                                                • Lhor
                                                  Erfahren
                                                  • 01.10.2020
                                                  • 110
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                  4. Tag Laptavagge - Luohttolahko
                                                  Anstatt durch das Goabrekjagasi ins Njoatsosvagge abzusteigen, hielten wir unter dem Mangitjarro auf das Goabrek-Plateau zu.



                                                  Auf längeres Geplänkel mit dem Busch, unten im Njoatsos, hatten wir wenig Lust. Ebenfalls vermuteten wir auf dem Plateau eine interessantere Landschaft als unten im Tal.



                                                  Wir navigierten durch ein etwas längeres Geröllfeld. Ehe man sich in zu dichtes Blockwerk festlief, fand man immer wieder gut begehbare Korridore durch dieses Gesteinsmeer. So gestaltete sich das Vorankommen angenehm und spannend zugleich.







                                                  Es folgten sehr schöne prärieähnliche Wiesen. Der sumpfige Untergrund störte uns nicht.


                                                  - Goabrekjavrasj See -





                                                  Links am Hang lugten kleine Rentierfamilien zu uns herüber und rechts schimmerte der Goabrekjavrasj in der Vormittagssonne.



                                                  Und so erreichten wir bald das Ende dieser Ebene und konnten den wunderschönen Ausblick ins Njoatsosvagge Tal geniessen.






                                                  - Oberes Njoatsosvagge mit Bulkas im Hintergrund -

                                                  Bevor es jedoch runter ging sahen wir uns den gegenüberliegenden Hang genau an. Unser Ziel war es auf die Luohttolahko Hochebene aufzusteigen. Wir suchten nach den Stellen mit am wenigsten Hellgrün - die Farbe der nervenden Kriechweide - und prägten uns Orientierungspunkte ein - Felsen/Bäume etc. - welche wir auch noch während des Aufstiegs, wenn die Verkürzung die Übersicht erschwert, erkennen würden.

                                                  Der Abstieg war ein kleiner Belastungstest für Gelenke und Bänder. Doch der Untergrund aus Fjällheide federte die teils tiefen Schritte wunderbar ab und erlaubte sicheres Absteigen.









                                                  Kurz vor Erreichen des Talbodens erblickten wir auch schon die Stelle wo wir den Njoatsosjahka queren wollten. Die Annäherung zum Fluss erfolgte durch ein sumpfiges Labyrinth aus hohem Buschwerk. Bei solchen Stellen gilt: Kopf runter und durch.


                                                  - Blick zurück - Abstieg und sumpfige Buschzone



                                                  Wir durchwateten den Fluss gleich unter einer kleinen Kaskade, etwa einem halben Kilometer vor dem Zufluss des Luotthojahka.



                                                  Weiter ging es vorerst entlang des Njoatsosjahka. Später kreuzten wir den Trampelpfad der zu den Seen des oberen Njoatsosvagge hochführt.


                                                  - Blick zum Berg Tsahtsa -


                                                  - Tal abwärts -



                                                  Wir kletterten durch einige trockene Bachbette des Luotthojahka und konnten das Rauschen des Baches immer deutlicher hören.



                                                  Als wir diesen erreichten zögerten wir nicht lange und furteten an der erst besten Stelle. Das Gewässer übte zwar ordentlich Druck aus, doch mit Wanderstiefeln war die Querung absolut problemlos.





                                                  Wir brachten noch ein paar Höhenmeter hinter uns und machten Mittagspause. Die Schuhe wurden entwässert und die Gamaschen weggepackt.







                                                  Weiter ging es im Zickzack den Hang hoch. Trotz der Steilheit gewannen wir gut an Höhe. Man konnte immer wieder Tierpfaden folgen. Eine Tatsache die uns bestätigte dass unsere Routenwahl nicht schlecht gewählt war. Wenn es darum geht, den leichtesten Weg zu wählen, sind Mensch und Tier oft gleicher Meinung.


                                                  - während des Aufstiegs -







                                                  Der Höhenmeter teilte uns mit, dass der Aufstieg bald geschafft war. Die Aussicht die man mittlerweile geniessen konnte war traumhaft.


                                                  - Aussicht auf das Njoatsosvagge -

                                                  Das Gelände legte sich und die Umgebung nahm die für Hochebenen typische Beschaffenheit an.



                                                  Wir näherten uns einer Kuppe und ich rief meinem Bruder zu, der vor mir war, dass falls sich dahinter einen See befände, wir gerne für Heute Schluss machen konnten. Tatsächlich befand sich dahinter ein kleiner hübscher Bergsee der auf der Karte nicht eingezeichnet war. Das Aufschlagen des Zeltes an Ufernähe konnten wir leider vergessen. Der Wind war zu stark.




                                                  - Das Parte Massiv -

                                                  Wir legten die Rucksäcke ab und erkundeten die Umgebung. Die Suche nach einem etwas geschützten Plätzchen, auf beinahe 1300m Höhe, nahm einige Zeit in Anspruch. Hinter einem kleinen Hügel war es zwar immer noch recht windig, aber wir mussten uns trotzdem für diese Stelle entscheiden. Verliess man jedoch den Windschatten realisierte man schnell dass es doch recht gut geschützt war.



                                                  Der Bergsee war zwar ausser Sichtweite, dafür war die Aussicht auf den Svenonius-Gletscher und der umliegenden Berge und Täler genial. Im Verlauf des Nachmittags, durch den sich ändernden Lichteinfall der Sonne, wurden immer wieder neue Details des Gletschers ersichtlich.






                                                  - Blick zurück - Heutige Strecke und ganz hinten das Tarrekaise





                                                  Der abendliche Gang zur Wasserstelle für Abwasch und Zähneputzen war länger als gewohnt und wir mussten dafür Wärmejacke und Mütze anziehen.




                                                  - Tsahtsa im Hintergrund -
                                                  Zuletzt geändert von Lhor; 15.10.2020, 21:16.

                                                  Kommentar


                                                  • MaxD

                                                    Lebt im Forum
                                                    • 28.11.2014
                                                    • 8931
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht


                                                    Post als Moderator

                                                    Mittlerweile dürfte der TO gemerkt haben, dass bei ODS das Phänomen der off-season-Gereiztheit besteht. Ab jetzt sollte der Reisebericht wieder im Mittelpunkt stehen.

                                                    Wer über Sarekethik, Lärmemissionen und Asche im LNT-Kontext diskutieren möchte, kann hierfür an passender Stelle gerne einen eigenen Faden eröffnen.



                                                    Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                                                    Zuletzt geändert von MaxD; 04.10.2020, 15:23.
                                                    ministry of silly hikes

                                                    Kommentar


                                                    • andrea2
                                                      Dauerbesucher
                                                      • 23.09.2010
                                                      • 977
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                      Ein sehr schöner Bericht.

                                                      Ihr habt ja noch einige Tage des genialen Hochdruckwetters erwischt. Wir sind erst am 02.09. in Kvikkjokk gestartet und hatten noch einen schönen warmen Tag. Alle denen wir begeneten schwärmten von dem so untypisch herrlichem Wetter der letzen 10 Tage. Dafür konnten wir aber auch noch von dem geringen Wassertand der meisten Flüsse profitieren.

                                                      Jetzt bin ich doch sehr gespannt wie es auf dem Luohttoláhko weiter geht.

                                                      Andrea
                                                      Zuletzt geändert von andrea2; 18.10.2020, 11:54.

                                                      Kommentar


                                                      • Blahake

                                                        Vorstand
                                                        Fuchs
                                                        • 18.06.2014
                                                        • 1591
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                        Zitat von MaxD Beitrag anzeigen
                                                        ... das Phanömen der off-season-Gereiztheit besteht...
                                                        Jetzt kann ich dieses seltsame Gefühl endlich einordnen, das sich einstellt, wenn ich Bilder sehe, wie andere bei strahlendem Wetter da lang wandern, wo ich wegen schlechten Wetters nicht hin konnte und diese nagende Sehnsucht, da auch endlich hin zu wollen!

                                                        @ Lhor: Danke für den tollen Bericht, vor allem die Bilder sind wundervoll und erzeugen bei mir sowas von Fernweh!! Freue mich auf die Fortsetzung!

                                                        Kommentar


                                                        • Pfiffie
                                                          Fuchs
                                                          • 10.10.2017
                                                          • 2024
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                          Hach ja, ein schönet fläckche Erde Und Kaiserwetter bis dahin
                                                          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                          Kommentar


                                                          • Lhor
                                                            Erfahren
                                                            • 01.10.2020
                                                            • 110
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                            Froh dass es euch gefällt.

                                                            Andrea, bitte sehr, es geht gleich weiter mit Tag 5...

                                                            Kommentar


                                                            • Lhor
                                                              Erfahren
                                                              • 01.10.2020
                                                              • 110
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht



                                                              5. Tag Luohttolahko - Sarvesvagge
                                                              Beim Öffnen des Zelteingangs waren wir von der sich zeigenden Aussicht nicht wirklich überrascht. Dichtester Nebel, so hell dass die Augen fast schmerzten.



                                                              Der Nebel hatte sich noch während des Frühstücks fast komplett verzogen. Bevor wir uns an die Querung des Plateaus machten, wollten wir zum nahegelegenen Hügel hoch wandern. Dies versprach einen umfänglichen Ausblick auf das Parte Massiv.




                                                              - Blick zurück -



                                                              Leider blieben aber noch ein paar Restwolken. Oben auf dem Hügel war die Verständigung wegen des starken Windes nur durch anschreien möglich. Schnell erledigten wir die Foto-Session und zogen weiter.



                                                              Die Aussicht auf die schroffen Gipfel des Parte hätte besser sein können.






                                                              - lustige Wolke das -

                                                              Auch hier oben führte unser Weg durch ausgedehnte Geröllhalden. Manchmal nahm die Dichte der Felsbrocken hinter der nächsten Kuppe zu, manchmal nahm sie wieder ab.















                                                              Unsere Route führte schliesslich am Abfluss des Luotthojavrre vorbei.







                                                              Rückblickend war diese Hochebene das landschaftliche Highlight unserer Sarek Wanderung. Der Kontrast zwischen Geröll und der empfindlichen, aber so schönen Vegetation war umwerfend. Das Ganze eingerahmt in einer alpinen Szenerie wie man sie in nördliche Gefilde selten sieht. Wir konnten uns glücklich schätzen dass die Sonnenstrahlen durch den zunehmend bewölkten Himmel immer wieder auf den Boden trafen, ansonsten wäre diese Schönheit im Einheitsgrau untergegangen.


                                                              - Richtung Abstieg ins Tal -


                                                              - Schöne Aussicht ins untere Sarvesvagge mit Naite -

                                                              Wir wanderten in Richtung Luohttothjakka und erklommen noch eine vorgelagerte Kuppe.



                                                              Auf der Karte sah es aus als würde von dort eine sanft abfallende Rampe ins Sarvesvagge runterführen.





                                                              Dieser Abstieg war vergleichbar mit demjenigen ins Njoatsosvagge.











                                                              Wir folgten einem Bach der über Steilstufen seinen Weg in die Tiefe suchte. Ein einsamer Wanderer der das Tal entlang wanderte, blickte zu uns hoch und beobachtete eine Weile lang unseren Abstieg.







                                                              Vor dem Erreichen des Talbodens besprachen wir unseren Weiterweg. Wir wollten auf den Kiesbänken am Flussufer entlang wandern bis wir eine geeignete Stelle für die Furt finden würden. Danach wollten wir weiter bis zum Beginn des Aufstiegs zum Pass der ins Alggavagge führt.



                                                              An der Stelle, wo wir den Fluss erreichten, war dieser in zwei Arme geteilt. Wir dachten dass dies gleich eine gute Stelle war den Fluss zu durchwaten.



                                                              Die Strömung war ordentlich und das Wasser undurchsichtig. An seiner tiefsten Stelle - etwas über knietief - wollte ich den nächsten Schritt setzen und spürte wie drei-vier Steine davonrollten. Ich zog mein Bein zurück und setzte erneut zum nächsten Schritt an. Diesmal platzierte ich die Stöcke etwas besser damit sie optimalen Halt boten und drückte mein Bein etwas energischer gegen die Strömung.



                                                              Die restliche Furt war dann wieder leichter und kurz danach erreichte ich meinen Bruder der vor mir gequert hatte. Wir stellten fest dass diese Furt die bisher interessanteste war.



                                                              Als wir unseren Weg fortsetzten, hofften wir unter dem Taleinschnitt des Njeidariehpvagge ein geschütztes Plätzchen für unser Zelt zu finden.






                                                              - unser Abstieg von der Hochebene entlang der Moränenähnlichen Erhebung am Hang -

                                                              Entgegen unserer Hoffnung blies auch unten im Tal ein zügiger Wind. In Ufernähe des Sarvesjahka wurden immer wieder Staubfahnen hochgewirbelt.





                                                              Als wir uns dem Platz näherten wo wir unser Camp aufschlagen wollten präsentierte sich noch das letzte Hindernis des Tages, der Gletscherbach Rijddajiegna.



                                                              Es war ungefähr vier Uhr nachmittags und der Bach war schön angeschwollen. Von einer kleinen Anhöhe aus schauten wir uns dieses Schauspiel einen Moment lang an. Dann stiegen wir ins Bachbett ab und querten das schäumende Gewässer.





                                                              Zur Sicherheit verstaute ich meine Kompaktkamera in die Jackentasche. Die Querung erwies sich als eine spritzige Angelegenheit. Es war fast schon wie im Planschbecken.





                                                              Wir entfernten uns ein wenig vom Bach und suchten in Rinnen nach einer ebenen Stelle für das Zelt.





                                                              Einigermassen geschützt, genossen wir noch die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des Tages.



                                                              Zuletzt geändert von Lhor; 15.10.2020, 21:49.

                                                              Kommentar


                                                              • andrea2
                                                                Dauerbesucher
                                                                • 23.09.2010
                                                                • 977
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                Ihr legt ja ganz ordentliche Etappen hin. Da sind wir gemütlicher unterwegs. Die Faszination für das Luohttoláhko kann ich gut nachvollziehen. Mir gefällt diese karge Landschaft inmitten der hohen vergletscherten Berge auch sehr gut.
                                                                Wenn ich richtig nachgerechnet hab, ist das jetzt der 03.09. gewesen. Wir waren zur gleichen Zeit auf der anderen Seite des Pårte und wanderten bis etwa zum Sähkokjåhkå. Morgens war es sonnig, aber im Laufe des Tages zog es schnell zu und zum Teil waren wir in den Wolken. Wie unterschiedlich doch das Wetter auch in so geringer Entfernung ist.
                                                                Hat es einen Grund, warum ihr den Sarvesjåhka nicht erst nach dem Rijddajåhka gefurtet habt?

                                                                Kommentar


                                                                • Ljungdalen

                                                                  Alter Hase
                                                                  • 28.08.2017
                                                                  • 3014
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                  Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                  Wenn ich richtig nachgerechnet hab, ist das jetzt der 03.09. gewesen. Wir waren zur gleichen Zeit auf der anderen Seite des Pårte und wanderten bis etwa zum Sähkokjåhkå. Morgens war es sonnig, aber im Laufe des Tages zog es schnell zu und zum Teil waren wir in den Wolken. Wie unterschiedlich doch das Wetter auch in so geringer Entfernung ist.
                                                                  3.9.? Da war ich auf dem Áhkátjåhkkå und habe dann noch einen "Nachmittagsspaziergang" paar Kilometer (ca. 5) das Álggavágge hinunter (nach Westen) und zurück gemacht, ohne großes Gepäck natürlich. Ganzer Tag sonnig. Aber auf dem Gipfel krasser Wind aus Süd bis Südwest. Sicher 80 km/h, in Böen wohl auch mehr. Auf den Schneefeld bzw. Gletscher, der das Gipfelplateau bedeckt, musste ich mich ein paar mal mit dem Eispickel gegen Umgeworfenwerden sichern. Das war der windigste Tag überhaupt.

                                                                  Kommentar


                                                                  • Highbeat
                                                                    Erfahren
                                                                    • 04.10.2020
                                                                    • 270
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                    Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                                                                    Nochmals eine Stunde später folgte der Nachtisch: Salami, Parmesan und Knäckebrot. Obwohl wir ursprünglich vor hatten, uns ausschliesslich pflanzenbasiert zu ernähren, wollten wir doch nicht auf Wurst und Käse verzichten. Aufgrund der beschränkten Möglichkeiten auf einer Trekkingtour hatten wir bedenken dass die Verpflegung ansonsten zu eintönig würde.
                                                                    Das ist lustig. Wir essen zuhause auch nie Salami aber beim Wandern hat man unglaublichen Heißhunger drauf
                                                                    Bin gespannt, wie Dein Bericht weiter geht!

                                                                    Kommentar


                                                                    • Lhor
                                                                      Erfahren
                                                                      • 01.10.2020
                                                                      • 110
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                      Wenn ich richtig nachgerechnet hab, ist das jetzt der 03.09. gewesen. Wir waren zur gleichen Zeit auf der anderen Seite des Pårte und wanderten bis etwa zum Sähkokjåhkå. Morgens war es sonnig, aber im Laufe des Tages zog es schnell zu und zum Teil waren wir in den Wolken. Wie unterschiedlich doch das Wetter auch in so geringer Entfernung ist.
                                                                      Ja das mit dem unterschiedlichen Wetter auch in geringer Entfernung durften wir immer wieder erleben.

                                                                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                      Hat es einen Grund, warum ihr den Sarvesjåhka nicht erst nach dem Rijddajåhka gefurtet habt?
                                                                      Das Queren von Wasserläufen ist im Sarek sehr wohl ein Thema. Aber generell günstige Bedingungen machten es nicht erforderlich, bestimmte Furtstellen in die Planung einzubeziehen oder Bachquerungen mit der Tageszeit abzustimmen. Ausserdem haben wir immer mit Wanderschuhen gefurtet, was viel Spielraum garantiert.

                                                                      Kommentar


                                                                      • Lhor
                                                                        Erfahren
                                                                        • 01.10.2020
                                                                        • 110
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                        Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
                                                                        Das ist lustig. Wir essen zuhause auch nie Salami aber beim Wandern hat man unglaublichen Heißhunger drauf
                                                                        Bin gespannt, wie Dein Bericht weiter geht!
                                                                        Haha, beim Wandern Heisshunger auf Salami? Ich mag mich an eine meiner ersten Wanderungen erinnern... Da biss ich mir während des Verzehrs von Salami nicht einmal, sondern gleich dreimal in die Finger. Das tat echt weh, das war schon ein bisschen erschreckend

                                                                        ...damals lernte ich wie stark das Hungergefühl auf Wanderung werden kann. In der Folge begann ich meine Ausrüstung zu optimieren damit mehr Proviant mitkommen konnte

                                                                        Heute Abend gehts weiter mit dem Bericht...



                                                                        Kommentar


                                                                        • Ljungdalen

                                                                          Alter Hase
                                                                          • 28.08.2017
                                                                          • 3014
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                          Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                                                                          Aber generell günstige Bedingungen machten es nicht erforderlich, bestimmte Furtstellen in die Planung einzubeziehen oder Bachquerungen mit der Tageszeit abzustimmen.
                                                                          Ja, sehr niedrige Wasserstände in diesem Spätsommer/Frühherbst. Was ja auch nicht völlig untypisch für diese Jahreszeit ist. Den Sarvesjåhkå habe ich am 4.9. wie geplant direkt oberhalb der Einmündung des Ridánjunjesjågåsj gefurtet, das war der tiefste der ganzen Tour, knapp über Knie. Einfach an der erstbesten Stelle, direkt, wo ich auf ihn zugekommen bin. Wäre vermutlich auch an fast beliebigen Stellen flussabwärts gegangen.

                                                                          Sogar Flüsse wie Guhkesvakkjåhkå oder Gamajåhkå bei Kvikkjokk (natürlich nicht ganz unten bei der Mündung) sahen prinzipiell furtbar aus. (OK, bei ersterem natürlich nicht nötig, wegen Brücke... die nehme ich dann doch immer lieber )

                                                                          Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                                                                          Ausserdem haben wir immer mit Wanderschuhen gefurtet, was viel Spielraum garantiert.
                                                                          Soweit bin ich mittlerweile auch. Sind im nächsten oder übernächsten Sumpf sowieso nass, wenn man nicht *stundenlang* Idealrouten sucht, was nervt. Außerdem entfällt das lästige Umziehen "andauernd".

                                                                          Kommentar


                                                                          • Freedom33333
                                                                            Dauerbesucher
                                                                            • 09.09.2017
                                                                            • 900
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                            Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

                                                                            Soweit bin ich mittlerweile auch. Sind im nächsten oder übernächsten Sumpf sowieso nass, wenn man nicht *stundenlang* Idealrouten sucht, was nervt. Außerdem entfällt das lästige Umziehen "andauernd".
                                                                            Das sehe ich etwas differenzierter. Wenn die Schuhe klatschnass sind und das Wasser da drin steht ist das Mist, kann vor allem für Blasen sorgen. Bei mir saugt sich die Sohle komplett mit Wasser voll und wenn man versucht die rauszunehmen und zu trocknen, zerbricht sie (Ist mit schon zweimal passiert).

                                                                            Allerdings war ich dieses Jahr mehrfach zu faul, die Schuhe auszuziehen, weil die Flüsse in der Tat extrem niedrig waren und man oft nur ein bis zwei Schritte ins tiefe Wasser machen musste zwischen Steinen. Ich hatte eine sehr eng drüber gezogene, relativ gut abschließende Regenhose (vor allem dicht bzw. mit Seamgrip geflickt) an - und habe mehrere Flüsse einfach gefurtet, indem ich so schnell wie möglich durchgespurtet bin, sprich der Fuß stand jeweils nur ne Sekunde im Wasser. Erstaunlicherweise sind die Schuhe dabei jeweils trocken geblieben. Wahrscheinlich war ich einfach zu schnell für das Wasser, sodass es gar nicht gemerkt hat, dass ich drin war. ;)

                                                                            Kommentar


                                                                            • Buck Mod.93

                                                                              Lebt im Forum
                                                                              • 21.01.2008
                                                                              • 9011
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                              Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

                                                                              Soweit bin ich mittlerweile auch. Sind im nächsten oder übernächsten Sumpf sowieso nass, wenn man nicht *stundenlang* Idealrouten sucht, was nervt. Außerdem entfällt das lästige Umziehen "andauernd".
                                                                              Sehe ich nicht so. Wenn man glaubt, dass es nur kurz nass wird, geht man barfuß in die Lundhags und wechselt danach wieder auf Socken. Wenn man glaubt, dass er länger nass bleibt (z.B nach einer Furt), kommen ausreichend weit geschnitte SealSkinz über die Socken im Schuh.
                                                                              Les Flics Sont Sympathique

                                                                              Kommentar


                                                                              • Ljungdalen

                                                                                Alter Hase
                                                                                • 28.08.2017
                                                                                • 3014
                                                                                • Privat


                                                                                #40
                                                                                AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                                Sehe ich nicht so. Wenn man glaubt, dass es nur kurz nass wird, geht man barfuß in die Lundhags und wechselt danach wieder auf Socken. Wenn man glaubt, dass er länger nass bleibt (z.B nach einer Furt), kommen ausreichend weit geschnitte SealSkinz über die Socken im Schuh.
                                                                                OT: Haha, lustig. Habe gerade in einem Schuhthread auf Beitrag von dir geantwortet. Da habe ich schon herausgelesen, dass du das nicht so siehst.

                                                                                "Länger nass" - so what?


                                                                                Was sind "die Lundhags" in diesem Zusammenhang, wieso barfuß da rein?

                                                                                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                Das sehe ich etwas differenzierter. Wenn die Schuhe klatschnass sind und das Wasser da drin steht ist das Mist, kann vor allem für Blasen sorgen. Bei mir saugt sich die Sohle komplett mit Wasser voll und wenn man versucht die rauszunehmen und zu trocknen, zerbricht sie (Ist mit schon zweimal passiert).
                                                                                Ja, wir hatten ja darüber gesprochen Blasen bei mir kein Problem. Sohle zerbricht? Wow, meine (jetzige) ist aus unbrechbarem Material, so ne Art Schaumstoff eher. Ich nehme die bis abends auch nicht raus... beim Gehen presst sich das Wasser weitgehend raus. Wenn ich nicht *wieder* durch Wasser laufe, klar.
                                                                                Zuletzt geändert von Ljungdalen; 06.10.2020, 09:56. Grund: erg.

                                                                                Kommentar


                                                                                • Buck Mod.93

                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                  • 21.01.2008
                                                                                  • 9011
                                                                                  • Privat


                                                                                  #41
                                                                                  AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                  Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                  OT: Haha, lustig. Habe gerade in einem Schuhthread auf Beitrag von dir geantwortet. Da habe ich schon herausgelesen, dass du das nicht so siehst.

                                                                                  "Länger nass" - so what?


                                                                                  Was sind "die Lundhags" in diesem Zusammenhang, wieso barfuß da rein?
                                                                                  Ich glaube, kaum einer hat dort oben Lust auf nasse Füße. Schon gar nicht, wenn es Nachtfrost gibt. Dass das also der Mehrzahl der Leute hier nichts bringt, wenn du uns darlegst, was für ein harter Hund du bist, sollte demnach einleuchtend sein?

                                                                                  Um welche Lundhags es sich bei mir im Speziellen handelt, wurde hier nicht erwähnt, weil die ohnehin nicht mehr erhältlich sind.

                                                                                  Lundhags Bielne High mit chromgegerbtem Leder.
                                                                                  „Lundhags“ also stellvertretend für schnell trocknende Schuhe ohne Futter. Das verstehen aber auch die meisten hier so, keine Sorge.
                                                                                  Les Flics Sont Sympathique

                                                                                  Kommentar


                                                                                  • Ljungdalen

                                                                                    Alter Hase
                                                                                    • 28.08.2017
                                                                                    • 3014
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                    OT:
                                                                                    Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                                                                    Ich glaube, kaum einer hat dort oben Lust auf nasse Füße. Schon gar nicht, wenn es Nachtfrost gibt. Dass das also der Mehrzahl der Leute hier nichts bringt, wenn du uns darlegst, was für ein harter Hund du bist, sollte demnach einleuchtend sein?

                                                                                    Um welche Lundhags es sich bei mir im Speziellen handelt, wurde hier nicht erwähnt, weil die ohnehin nicht mehr erhältlich sind.

                                                                                    Lundhags Bielne High mit chromgegerbtem Leder.
                                                                                    „Lundhags“ also stellvertretend für schnell trocknende Schuhe ohne Futter. Das verstehen aber auch die meisten hier so, keine Sorge.
                                                                                    Ich weiß auch, was "Lundhags" sind, und es ging mir nicht um das konkrete Modell.

                                                                                    Verstehe vielmehr die Vorgehensweise nicht. Du kommst in Socken und Lundhags an eine (zu) nasse Stelle, ziehst die Socken aus und die Schuhe barfuß wieder an, und dann...? Wartest so lange, bis sie "schnell" wieder getrocknet sind?

                                                                                    Mit "harter Hund" hat das nichts zu tun, das ist total easy, auch bei Nachtfrost (in der Nacht habe ich sie ja nicht mehr an, *im* Zelt ist kein Frost, um Wintertouren geht's hier nicht - und da ist das mit der Nässe ja eh anders). Jahrelang, ach was, jahrzehntelang war ich auch vom Gegenteil überzeugt bzw. habe mich von noch überzeugteren Traditionalisten - wie dir hier(?) - überzeugen lassen - alles übertrieben bzw. nicht verallgemeinerbar.

                                                                                    Was kümmert mich eine (gefühlte) "Mehrzahl der Leute"? (Und wer ist "uns"?) Ich schreibe von *meiner* Erfahrung, Punkt.

                                                                                    Kommentar


                                                                                    • Buck Mod.93

                                                                                      Lebt im Forum
                                                                                      • 21.01.2008
                                                                                      • 9011
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                      OT:

                                                                                      Ich weiß auch, was "Lundhags" sind, und es ging mir nicht um das konkrete Modell.

                                                                                      Verstehe vielmehr die Vorgehensweise nicht. Du kommst in Socken und Lundhags an eine (zu) nasse Stelle, ziehst die Socken aus und die Schuhe barfuß wieder an, und dann...? Wartest so lange, bis sie "schnell" wieder getrocknet sind?

                                                                                      Mit "harter Hund" hat das nichts zu tun, das ist total easy, auch bei Nachtfrost (in der Nacht habe ich sie ja nicht mehr an, *im* Zelt ist kein Frost, um Wintertouren geht's hier nicht - und da ist das mit der Nässe ja eh anders). Jahrelang, ach was, jahrzehntelang war ich auch vom Gegenteil überzeugt bzw. habe mich von noch überzeugteren Traditionalisten - wie dir hier(?) - überzeugen lassen - alles übertrieben bzw. nicht verallgemeinerbar.

                                                                                      Was kümmert mich eine (gefühlte) "Mehrzahl der Leute"? (Und wer ist "uns"?) Ich schreibe von *meiner* Erfahrung, Punkt.
                                                                                      Alles gut. Du bist einfach zu schlau für mich.
                                                                                      Les Flics Sont Sympathique

                                                                                      Kommentar


                                                                                      • Lhor
                                                                                        Erfahren
                                                                                        • 01.10.2020
                                                                                        • 110
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                        Lundhags, Wanderschuhe, Turnschuhe…

                                                                                        Jeder Stil hat aus meiner Sicht Vor- und Nachteile. Persönlich denke ich genau wie Ljungdalen.

                                                                                        Jeder muss selber herausfinden was für ihn am besten ist.
                                                                                        Zuletzt geändert von Lhor; 07.10.2020, 05:33.

                                                                                        Kommentar


                                                                                        • Lhor
                                                                                          Erfahren
                                                                                          • 01.10.2020
                                                                                          • 110
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                          6. Tag Sarvesvagge - Alggavagge

                                                                                          Die Nacht war regnerisch. Am Morgen herrschte ein Gemisch aus Nebel und Nieselregen. Die Sicht betrug teilweise weniger als 50m. Den Weg würden wir finden zumal wir ein GPS dabei hatten. Das Problem dabei, ohne genügend Sicht, konnten wir nicht verhindern unnötigerweise in Geröllfelder zu geraten.

                                                                                          Aber manchmal muss man halt Umwege in Kauf nehmen.




                                                                                          - Aufstieg im Nebel -





                                                                                          Es dauerte nicht lange und wir fanden uns inmitten eines solchen Geröllfeldes wieder. Anders als in den letzten Tagen war es eine sehr rutschige Angelegenheit. Wir wussten das sich links von uns der Bach befinden musste. Also querten wir langsam und geduldig, ohne weiter an Höhe zu gewinnen.


                                                                                          - Während der Querung -


                                                                                          - Bald schon hörten wir den Bach und waren erleichtert -



                                                                                          Insgesamt war das Vorankommen neben dem Bach etwas einfacher, aber das Gelände blieb heikel und erforderte Konzentration.



                                                                                          Endlich kamen die Schneefelder von denen wir gelesen hatten. Von nun an ging es einfacher.






                                                                                          - noch ein heikles Geröllfeld -




                                                                                          - ein letztes Schneefeld -


                                                                                          - Wasserscheide am Pass -

                                                                                          Am Pass angekommen, begann der Nebel sich langsam zu lichten. Wir beobachteten ein Phänomen welches typisch für den Sarek ist. Während das eine Tal vollkommen von Nebel umhüllt wird, kann es schon ein Tal weiter, freundlich und beinahe wolkenlos sein. Wir wanderten also von der Passhöhe das immer heller werdende Tal hinunter.





                                                                                          Orographisch links, hoch oben am Hang, war an einem der Gletscherbäche eine riesige Fontäne zu sehen. Wir vermuteten eine grosse Eisscholle die sich vom Gletscher gelöst hatte, irgendwann im Bachlauf stecken blieb, und diesen bizarren Springbrunnen entstehen liess.
                                                                                          (Leider gibts hierzu kein Foto. Der Zoom meiner Kamera braucht viel zu viel Akkuleistung. Ich verzichtete, weil ich zudem nicht sicher war dass es trotz Vergrösserung gut erkennbar gewesen wäre)


                                                                                          - Blick zurück -



                                                                                          Beim Erreichen des Alggavagge, drangen die Sonnenstrahlen vorerst nur für kurze Momente durch die sich lichtende Wolkendecke. Sobald diese den Talboden berührten, und so die Farbe des azurblauen Alggajavrre zum Vorschein brachten, wollte ich bereit sein dieses Spektakel fotografisch festzuhalten. Ich wanderte von nun an mit der Kamera in der Hand weiter.






                                                                                          - Alggajavrre -





                                                                                          Wir bogen rechts ab und wanderten, die Höhe ungefähr beibehaltend, den Hang entlang.




                                                                                          - Im Hintergrund der Harrabakte -




                                                                                          - Abstieg -

                                                                                          Wir beobachteten wie ein Rentier an einer seichten Stelle den Alggajahka querte und merkten uns die Stelle. Unsere Schuhe waren wiedermal annähernd trocken und wir wünschten uns das dies bis zum Tagesende so bleiben würde.



                                                                                          Es ging also zum Fluss hinunter und wir schafften es tatsächlich, dank Gamaschen, mit nur minimalem Wassereintritt auf die andere Seite.



                                                                                          Dem Flussufer folgend brachten wir die letzten Kilometer bis zu unserem Camp, nahe dem Harrabakte, schnell hinter uns.








                                                                                          - Ein weiteres Teilstück der Wanderung das mir besonders gut gefiel -





                                                                                          Es war schön warm und es schien, als würde das Wetter an diesem Nachmittag weiterhin sonnig bleiben. Doch leider zog es bald zu. Trotzdem kamen die mitgeführten Sessel ein weiteres Mal zum Einsatz.



                                                                                          Unser Zeltplatz war eine Perle. In einer Rinne am Hang, einigermassen windgeschützt und mit weitreichendem Blick ins Tal hinunter.



                                                                                          Zuletzt geändert von Lhor; 18.10.2020, 08:14.

                                                                                          Kommentar


                                                                                          • Lhor
                                                                                            Erfahren
                                                                                            • 01.10.2020
                                                                                            • 110
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                            Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                                            Ich glaub ich muss da auch mal hinfahren und am See Bill Withers hören und eine Cohiba paffen
                                                                                            hihihi ich glaube wir würden uns recht gut verstehen

                                                                                            Kommentar


                                                                                            • Lhor
                                                                                              Erfahren
                                                                                              • 01.10.2020
                                                                                              • 110
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                              7. Tag Alggavagge - Skarja
                                                                                              Unser Tagesziel war Skarja, vor oder nach der Brücke das wollten wir später entscheiden.



                                                                                              Am Morgen herrschte noch T-Shirt Wetter und ich nahm diese Gelegenheit gerne war.






                                                                                              - Blick zurück -



                                                                                              Wir folgten dem Pfad der immer deutlicher wurde. Es war offensichtlich dass wir uns auf eine der Hauptverkehrsachsen befanden.



                                                                                              Dieses Entlangwandern eines Tales war nicht mehr so spannend wie unsere bisherigen Etappen. Wir bekamen schnell genug davon. Das Freiheitsgefühl der letzten Tage war irgendwie plötzlich verschwunden.

                                                                                              Der Fotografen-Modus war nach wie vor operativ, und Motive zum Fotografieren gab es immer noch genug. Meine Powershot trage ich stets in meiner rechten Hosentasche und lasse dabei die Handschlaufe heraushängen. Ähnlich wie ein Pistolenschütze, kann ich so die Kamera noch während dem Gehen hervorholen, halte zum abknipsen kurz an und kann dann gleich wieder weiter wandern.





                                                                                              Der Abenteurer-Modus ging allerdings auf Stand-by. Es war für das Vorwärtskommen nicht mehr unbedingt nötig ständig die Umgebung abzusuchen. Ich ertappte mich somit wie ich den Kopf manchmal etwas hängen liess.



                                                                                              Als wir uns der Wasserscheide näherten konnte man in der Ferne die Gipfel des Sarekthjakka und den Mihkajiegna-Gletscher erkennen. Die Freude auf ein paar gute Fotos war jedoch vergebens denn bevor wir das nächste Tal erreichten sollten zog es zu und leichter Regen setzte ein.










                                                                                              - Blick ins Guohpervagge -

                                                                                              In der Nähe der Renvaktarstuga ausgangs Alggavagge, kam uns ein Schwede entgegen der von Aktse loswanderte. Er freute sich wiedermal auf Menschen zu treffen und wunderte sich, dass er die letzten paar Tage niemandem begegnet war.

                                                                                              Wir tauschten uns kurz aus und er gab noch irgendeinen Ratschlag zur Guohperjahka-Furt, da musste ich schnell weghören, denn ich wollte mir das einzige bisschen Abenteuer an diesem Tag nicht verderben lassen.

                                                                                              Wir entfernten uns vom Pfad der zum Fluss runter führte und hielten auf eine Stelle zu wo sich der Guohperjahka in mehrere Arme teilte.





                                                                                              Auf den ersten Blick bekam man den Eindruck als müsse man tief eintauchen, doch das war nur eine optische Täuschung wegen des milchigen Wassers. An dieser Furt war weder die Strömung noch die Tiefe ein Problem.








                                                                                              - Blick zurück eingangs Alggavagge -





                                                                                              Bald darauf wurde der Blick ins Rapadalen frei. Diese Aussicht wurde leider vom Grau des Gewölks unterdrückt.



                                                                                              Das Mündungsdelta des Guohper in den Rahpa war trotzdem hübsch anzusehen.



                                                                                              Am Hang, etwa einen halben Kilometer vor der Notunterkunft, fanden wir in einer von Felsen umgebenen Terrasse einen potentiellen Zeltplatz. Da es gerade aufgehört hatte zu regnen beschlossen wir diese Gelegenheit zu nutzen. Wir schafften es gerade noch alles einzurichten bevor der Regen wieder einsetzte.







                                                                                              Zuletzt geändert von Lhor; 18.10.2020, 08:24.

                                                                                              Kommentar


                                                                                              • Lhor
                                                                                                Erfahren
                                                                                                • 01.10.2020
                                                                                                • 110
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                8. Tag Skarja - Bierikjavrre
                                                                                                Es war der bisher kühlste und nasseste Morgen von allen. Das Anziehen der noch feuchten Kleider war genauso ungemütlich wie das Wetter. Dank Woll- und Kunstfasern dauerte es aber nicht lange bis uns wieder warm wurde und wir die Feuchtigkeit nicht mehr spürten. Dafür dauerte es an diesem Morgen eine ganze Weile bis sich auch die Füsse aufwärmten.








                                                                                                - Blick zurück -



                                                                                                Die teilweise sehr enge und tiefe Schlucht unterhalb der Brücke war für uns eine Überraschung. Wir hatten nicht mit so einer Sehenswürdigkeit gerechnet.

















                                                                                                Ich empfand dies als kleine Gegenleistung zum Teilstück das nach dem Passieren der Brücke folgte.



                                                                                                Den schlammigen und teilweise extrem übelriechenden Pfad zu bewandern machte mich beinahe depressiv. Das war nun der Sarek-Highway und hatte mit dem was wir bisher erleben durften überhaupt nichts zu tun.





                                                                                                Der Weg wurde jedoch bald wieder angenehmer.


                                                                                                - Mahtujagasi Bach -

                                                                                                Wir freuten uns dass bald die Furt des Tjaggnarisjahka folgen würde. Unsere Stimmung besserte sich schnell wieder.



                                                                                                Wir erreichten den Bach und schauten kurz hoch. Wir konnten uns gut vorstellen wo in etwa, früher im Jahr, eine Schneebrücke das Queren des Baches erleichtern soll.


                                                                                                - Willkommene Abwechslung -

                                                                                                Nach dem Furten hielten wir für einmal kurz an um Schuhe und Socken zu entwässern, da wir verhindern wollten dass die Füsse wieder zu sehr abkühlten.





                                                                                                Ich blickte einige Male sehnsüchtig zur Passage die zum Snavvavagge führte, ehe wir in Richtung Bierikjavvre abbogen.


                                                                                                - Laddebakte..Skjerffe..Rahpaädno ..., vielleicht sehen wir uns ein anderes Mal -



                                                                                                Bald näherten wir uns dem Bierikjavrre See und auch das Wetter besserte sich rasch. Wie die Sonnenstrahlen die Umgebung wieder zum Leuchten brachten war sensationell.









                                                                                                Wir wanderten bis wir ziemlich genau dem Bierikbakte gegenüberstanden und bauten an Ufernähe unser Zelt auf.









                                                                                                Ich spannte schnell noch ein paar Wäscheleinen und kurz danach flatterten die nassen Kleidungsstücke im Wind.





                                                                                                Wir krochen rasch in den Schlafsack um uns aufzuwärmen und genossen die Aussicht aus dem Zelt heraus.

                                                                                                Zuletzt geändert von Lhor; 25.10.2020, 21:43.

                                                                                                Kommentar


                                                                                                • Freedom33333
                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                  • 09.09.2017
                                                                                                  • 900
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                  Da zeigt sich mal wieder die Kraft und Willkürlichkeit der Natur und Wildnis, in der wir uns im Urlaub bewegen.
                                                                                                  Für mich war das Algavagge - ich hatte da strahlenden Sonnenschein und das mit Abstand schönste Wetter letztes Jahr im ganzen Urlaub - eines der Highligts der Tour.

                                                                                                  Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                                                                                                  8. Tag
                                                                                                  Die teilweise sehr enge und tiefe Schlucht unterhalb der Brücke war für uns eine Überraschung. Wir hatten nicht mit so einer Sehenswürdigkeit gerechnet.

                                                                                                  Und dort bin ich runter zum Wasser geklettert, habe gebadet, mich von Sonnenstrahlen trocknen lassen - und mich gefühlt wie im Hochsommer (Anfang/Mitte September). (Waserstand war aber auch niedriger, links und rechts gab es Kiesbänke die zum Verweilen eingeladen haben).

                                                                                                  Kommentar


                                                                                                  • Ljungdalen

                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                    • 28.08.2017
                                                                                                    • 3014
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                    (...von Skárjá talabwärts...)
                                                                                                    Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                                                                                                    Diesen schlammigen und teilweise extrem übelriechenden Pfad zu bewandern machte mich beinahe depressiv. Das war nun der Sarek-Highway...
                                                                                                    Hm. Ich bin da vier Tage vor euch - wenn ich richtig gerechnet habe - in Gegenrichtung lang, da war der völlig trocken... OK, das Wetter - aber "extrem übelriechend" - wieso das?

                                                                                                    "Sarek-Highway", ja. Das war auch bei mir der "belebteste" Tag. 20 Leute getroffen. Mehr als teils später auf dem Kungsleden (exkl. Gegend um die Hütten).

                                                                                                    Kommentar


                                                                                                    • Lhor
                                                                                                      Erfahren
                                                                                                      • 01.10.2020
                                                                                                      • 110
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                      Hm. Ich bin da vier Tage vor euch - wenn ich richtig gerechnet habe - in Gegenrichtung lang, da war der völlig trocken... OK, das Wetter - aber "extrem übelriechend" - wieso das?
                                                                                                      Es ist wie bei einem mehrtägigen Open-Air Festival bei dem es regnet und es enstehen Schlammgassen, der gleiche Gestank. Für diejenige die das nicht kennen, es ist der modrige Geruch von Sumpf aber viel intensiver.

                                                                                                      Kommentar


                                                                                                      • Lhor
                                                                                                        Erfahren
                                                                                                        • 01.10.2020
                                                                                                        • 110
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht



                                                                                                        9. Tag Bierikjavrre - Niendojagasj
                                                                                                        Gestern Abend stellten wir fest, dass ich mich in Sachen Abendmahlzeiten tatsächlich verzählt haben musste. Wir starteten unsere Wanderung nachmittags und hatten somit 11.5 Tage zur Verfügung, dies bedeutete demnach dass wir 12 Nachtessen brauchten. Leider hatte ich jedoch falsch hochgezählt und ging von nur 11 Übernachtungen aus. Ausserdem hatte ich beim Bereitstellen des Proviants auch noch falsch abgezählt. Uns fehlten somit zwei Abendmahlzeiten. Aus diesem Grund beschlossen wir definitiv auf einen Ruhetag zu verzichten.

                                                                                                        Wir wollten heute die Brücke des Guhkesvakkjahka passieren und irgendwo am Berghang campieren.

                                                                                                        Auf dem Weiterweg durch das Tal richtung Osten wurde der Blauanteil am Himmel immer grösser.













                                                                                                        Nicht dass heute im Sarek das Wetter schlecht gewesen wäre, aber man konnte erahnen dass beim Verlassen der Parkgrenze, geografisch bedingt, besseres Wetter auf uns wartete. Dies machte den Abschied von diesem herrlichen Ort ein bisschen einfacher.


                                                                                                        - Blick zurück -





                                                                                                        Wir überschritten den kleinen Pass am Vuojnesvarasj und bald hatten wir auch die Brücke hinter uns gelassen.








                                                                                                        - Blick zurück -


                                                                                                        - Guhkesvakkvagga -




                                                                                                        - Azurfarbener Liehtjitjavrre mit Slugga im Hintergrund -


                                                                                                        - Abstieg von Pass -




                                                                                                        - In Richtung Brücke -


                                                                                                        - Guhkesvakkjahka von der Brücke -



                                                                                                        Die letzten Etappen sollten sich keinesfalls wie “nach Hause laufen“ anfühlen, sondern noch ein bisschen Abenteuer bieten. Also kraxelten wir geradeaus den Hang hoch und gewannen etwa 100m an Höhe.







                                                                                                        Danach querten wir zum Bach des Alep Niendojagasj. Am nächsten Tag würden wir den Aufstieg auf den Niendotjahkka fortsetzten und anschliessend die Hochebene durchwandern.



                                                                                                        Für heute hatten wir jedoch unser Ziel erreicht.



                                                                                                        Vom Tal unmöglich einzusehen, fanden wir an herrlicher Lage eine hübsche kleine Ebene. Wir gaben ihr den Namen “Rentier-Alm“.



                                                                                                        Die Sonne stand immer noch hoch genug und wir freuten uns auf ein erfrischendes Bad. Wir dachten, zumal wir den Sarek verlassen haben, müssten wir keine sonneverdeckende Wolken mehr befürchten. Das war ein Irrtum, denn sobald das Zelt aufgebaut war verschwand die Sonne hinter dem Gewölk. Wir hatten uns noch nicht weit genug entfernt.

                                                                                                        Es folgte eine Katzenwäsche die ebenfalls für absolutes Wohlbefinden sorgte.

                                                                                                        Im Zelt, auf wärmenden Luftmatratzen liegend, schlurften wir an unseren kühlen Iso-Drinks und genossen dabei ein paar Selbstgerollte. Aus dem Lautsprecher ertönte unser geliebter Swamp Rock und dank der erhöhten Lage unseres Camps hatten wir freie Sicht auf das Äpahr-Massiv mit dem Ruopsokjegna-Gletscher.





                                                                                                        Wieder einmal ein Feierabend mit maximalem Genuss.





                                                                                                        Zuletzt geändert von Lhor; 03.11.2021, 12:33.

                                                                                                        Kommentar


                                                                                                        • Lhor
                                                                                                          Erfahren
                                                                                                          • 01.10.2020
                                                                                                          • 110
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                          10. Tag Niendojagasj - Vusskelvagge
                                                                                                          An diesem Morgen galt es sogleich die ungefähr 400 Höhenmeter zu bewältigen. Die Hoffnung des Vorabends, hoch oben ein paar gute Fotos des Sarekthjakka machen zu können, verflog beim Blick aus dem Zelt. Ein Grossteil des Panoramas war von Wolken eingehüllt. Nur ganz im Osten konnte man vermehrt blaue Flecken sehen.



                                                                                                          Wir querten den Bach des Alep Niendojagasj und begannen mit dem Aufstieg.








                                                                                                          - Sarekthjakka ...-


                                                                                                          - ... und Ähpar leider von Wolken umhüllt -

                                                                                                          Im gleichen Verhältnis zur Höhe, wurden auch Geröll und Nebel immer dichter.



                                                                                                          Stand uns etwa eine Odyssee auf rutschigen Felsbrocken bevor? Doch wir sahen noch keinen Grund nervös zu werden. Die Sicht nahm weiter ab, dafür zeigte uns der Höhenmesser dass wir in Gipfelnähe sein mussten. Wir nahmen das GPS hervor um zu entscheiden ob wir eine letzte Steilstufe links oder rechts umgehen sollten.



                                                                                                          Bald legte sich die Steilheit und der Untergrund wurde ebener. Bevor es wieder runterging blieb ich kurz stehen und versuchte abzuschätzen ob sich Wolken und Nebel nicht doch noch bald verziehen würden. Ich zog aber gleich weiter denn mein Bruder war schon fast ausser Sichtweite.

                                                                                                          Keine fünf Minuten später klarte es auf.


                                                                                                          - Blick zurück -



                                                                                                          Aber nochmals umkehren wollte ich nicht zumal wir schon einige Höhenmeter abgestiegen waren. Weitere 100m durften wir auf einem Schneefeld hinuntergleiten. Eine sehr willkommene Sache.









                                                                                                          Ähnlich wie auf den bisherigen Hochebenen, nutzten wir Korridore in denen ein bisschen Vegetation zwischen den Felsbrocken das Vorwärtskommen erleichterte, um ausgedehnte Geröllfelder zu durchqueren. Auf diese Weise konnten wir ein gutes Tempo beibehalten.








                                                                                                          - ein letzter Blick auf das Äphar-Massiv -




                                                                                                          - Njiravjavrasj See und dahinter den Slugga -



                                                                                                          Trotzdem dauerte es ein Weilchen bis wir den Njiravjavrasj See erreichten. Wir machten eine kurze Riegel- und Trinkpause. Das steinige Ufer, das anliegende Schneefeld und die durch den Wind bewegte Wasseroberfläche machten diesen Bergsee nicht gerade einladend.















                                                                                                          Von unserem Ziel, dem Vuosskelvagge, trennten uns nur noch ein kleiner Pass und der nachfolgende Abstieg.



                                                                                                          Die Nachmittagssonne liess das Tal in ein warmes Braun erleuchten.


                                                                                                          - Vusskelvagge -

                                                                                                          Von der Passhöhe blickten wir nach unten und machten ein paar mögliche Zeltstellen aus, die wir möglichst bald erreichen wollten.



                                                                                                          Wir begaben uns auf ein Geröllfeld dessen Ausmass wir erst einsehen konnten als wir uns bereits ein gutes Stück hineingearbeitet hatten. Wir waren müde und wollten uns diese heikle Kraxelei im Abstieg ersparen.



                                                                                                          Rechts von uns ein Schneefeld, wir beschlossen dort hinüber zu queren.





                                                                                                          Wenige Meter vor dem Übergang war plötzlich alles lose und es schien als wollten mehrere grosse Brocken mit uns das Tal hinunter. Ich stieg über zwei wackelige Brocken und mahnte mein Bruder zur Vorsicht. Als er zu meinem Stand aufschliessen wollte gerieten diese ins Rollen. Ich hüpfte zur Seite und sah mit dem Augenwinkel wie mein Bruder ins Rutschen kam. Schnell griff ich mit einer Hand zum Fels und fuhr die andere aus um meinen Bruder am Arm zu packen. So hätte ich ihn allenfalls abbremsen können. Seine Rutschfahrt war aber zum Glück gleich wieder vorbei. Wohlverstanden, es herrschte keine Absturzgefahr, aber es fühlt sich trotzdem gut an wenn der Instinkt aktiviert wird und die richtigen Reflexe abgerufen werden.


                                                                                                          - schnell weg hier -

                                                                                                          Mit einem Satz sprangen wir auf das Schneefeld, blickten zurück und konnten unser Kichern nicht zurückhalten.



                                                                                                          Nun konnten wir bequem auf den Schuhsohlen hinuntergleiten.








                                                                                                          - bald unten -







                                                                                                          Als wir endlich am Talboden ankamen stellte sich heraus, dass die anvisierten Zeltstellen unbrauchbar waren, also suchten wir weiter.







                                                                                                          Obwohl wir gerne darauf verzichtet hätten, beschlossen wir doch noch den Njabbejahka zu queren. Hätten wir lange genug gesucht, hätten wir womöglich eine Stelle gefunden wo wir, über Steine hüpfend, trockenen Fusses rübergekommen wären. Doch wir hatten oben am Schneefeld schon Glück genug und wollten keinen Sturz riskieren. Wir stiegen also brav ins knietiefe Wasser und beglichen so die offene Rechnung mit dem Glück.



                                                                                                          Endlich fanden wir ein geschütztes Plätzchen hinter einem Hügel. Die Unebenheit des Untergrunds glichen wir mit einem leeren Rucksack unter dem Zeltboden aus. Endlich konnten wir uns ins Zelt zurückziehen und uns von diesem anstrengenden Tag erholen.





                                                                                                          Von unserem Zeltplatz konnten wir den Slugga in der Abendsonne sehen. Ein perfekt aufgetürmter Kegel aus losem Gestein. Ein merkwürdiger Anblick.

                                                                                                          Zuletzt geändert von Lhor; 29.10.2020, 21:55.

                                                                                                          Kommentar


                                                                                                          • Lhor
                                                                                                            Erfahren
                                                                                                            • 01.10.2020
                                                                                                            • 110
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                            11. Tag Vusskelvagge - Suorva
                                                                                                            Der Alarm ging heute schon um 7.00 Uhr los, also eine Stunde früher als gewohnt. Wir hatten keine Ahnung wie die Busverbindung von Ritsem nach Jokkmokk aussah. Wir hofften jedoch dass wenn wir um die Mittagszeit in Suorva eintreffen würden, wir heute noch von da wegkämen.

                                                                                                            Ein letztes Mal wanderten wir also auf dieser wunderschönen Fjällheide, in Richtung Zivilisation zurück.





                                                                                                            Die Farbenvielfalt der letzten Tage wurde in diesem Tal nochmals deutlich überboten. Es sah fast schon unecht aus. Rot und gelb in unvorstellbaren Nuancen.







                                                                                                            Bald kam der Stausee ins Blickfeld. Die noch tief stehende Sonne brachte die zahlreichen kleinen Inseln des Sees zum Erleuchten, und verwandelte die Umgebung in ein märchenhaftes Szenario. Hätten wir uns nicht so sehr auf ein Bier gefreut, wäre uns bei diesem Anblick und dem Bewusstsein dass wir diesen Ort bald verlassen würden, bestimmt ein Tränchen runtergekullert.



                                                                                                            Witzig dabei, bei so viel Rot, stach auf einmal wieder das Grün ins Auge.



                                                                                                            Von oberhalb kommend, stiessen wir auf den Pfad, und wir versuchten das Tempo hoch zu halten, damit wir die teils sehr schlammigen Passagen im Wald so schnell wie möglich hinter uns bringen konnten. Zum ersten Mal seit Beginn der Wanderung kam ich wieder richtig ins Schwitzen.















                                                                                                            Beim Erreichen der Strasse war wieder Empfang auf den Handys und wir konnten endlich ein Lebenszeichen nach Hause senden.



                                                                                                            Während wir weiter Richtung Haltestelle hetzten blickte ich ständig zur Hauptstrasse. Ich war besorgt dass uns der Bus vor der Nase vorbeifahren würde.



                                                                                                            Wir passierten das Fussgängertor der gut abgesicherten Wasserwerkanlage und erreichten um viertel nach Zwölf die Strasse.

                                                                                                            Auf Erleichterung folgte Frust. Gemäss online Fahrplan fuhr der Bus nur einmal am Tag Richtung Jokkmokk, und zwar um 10.00 Uhr morgens. Wir überlegten kurz, zum Glück fuhr noch ein Bus Richtung Ritsem, allerdings hätten wir dafür noch sehr lange warten müssen.

                                                                                                            So sassen wir am Strassenrand, ohne grosse Hoffnung dass wir zu Corona Zeiten per Anhalter rauskommen würden. Doch dann hielt ein Volvo an. Der Fahrer, ein pensionierter Herr aus Jokkmokk nahm uns mit und erzählte uns spannende Geschichten, unter anderem aus seiner Zeit als Buschpilot bei Fyskflyg.

                                                                                                            Wir erreichten den Busbahnhof Jokkmokk eine viertel Stunde bevor der Bus nach Lulea losfuhr. Gerade rechtzeitig um noch beim Systembolaget ein bisschen Proviant für die Rückfahrt zu besorgen.

                                                                                                            Tja..., leider wurde es schon wieder Zeit auf eine gelungene Reise anzustossen… Prost!
                                                                                                            Zuletzt geändert von Lhor; 29.10.2020, 22:02.

                                                                                                            Kommentar


                                                                                                            • Highbeat
                                                                                                              Erfahren
                                                                                                              • 04.10.2020
                                                                                                              • 270
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                              Lieber Lhor,

                                                                                                              das war ein fantastischer Bericht. Die zunehmenden Herbstfarben sind eine Augenweide - tolle Fotos und interessante Route.
                                                                                                              Deinen "Abenteuermodus" kann ich gut nachvollziehen. Es macht mehr Spaß, die Landschaft nach dem besten Weg abzusuchen, als "nur" einem Weg zu folgen.

                                                                                                              Highbeat

                                                                                                              Kommentar


                                                                                                              • Pfiffie
                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 10.10.2017
                                                                                                                • 2024
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                ein toller Bericht vielen Dank dafür. Viele Erinnerungen von Orten im Sarek die ich auch kenne bzw. eventuell mal kennen lernen möchte
                                                                                                                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                • Shades
                                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                                  • 21.08.2015
                                                                                                                  • 642
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                  Dafür, dass es nur schon wieder so ein Sarekbericht war, fand ich ihn ziemlich gut ;)

                                                                                                                  Danke!

                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                  • Lhor
                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                    • 01.10.2020
                                                                                                                    • 110
                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                    #58
                                                                                                                    AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                    Danke für die netten Kommentare

                                                                                                                    Mein Bruder und ich haben in diesem Forum oft gesucht, und viel über Sarek lesen können. Jeder Bericht war eine willkommene Lektüre. Es war jedes mal sehr spannend eine neue Reise dank Bilder und Schilderungen nachempfinden zu können.

                                                                                                                    In dem Sinne war es für uns klar dass wir ebenfalls einen Bericht verfassen wollten. Es hat Spass gemacht unser Erlebnis hier im Forum zu teilen.

                                                                                                                    Dan & Lhor

                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                    • vobo

                                                                                                                      Vorstand
                                                                                                                      Dauerbesucher
                                                                                                                      • 01.04.2014
                                                                                                                      • 734
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                      Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                                                                                                                      In dem Sinne war es für uns klar dass wir ebenfalls einen Bericht verfassen wollten. Es hat Spass gemacht unser Erlebnis hier im Forum zu teilen.
                                                                                                                      Dan & Lhor
                                                                                                                      Hallo ihr Beiden, das freut mich wenn ihr trotz der anfänglichen OT-Diskussionen etc. nicht nur durchgehalten habt, sondern doch noch wieder Spaß dabei gehabt habt. Vielleicht können wir ja zukünftig noch weitere so schöne Berichte von Dir/Euch lesen, das würde mich freuen. Vielen Dank!

                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                      • Robtrek
                                                                                                                        Dauerbesucher
                                                                                                                        • 13.05.2014
                                                                                                                        • 780
                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                        #60
                                                                                                                        AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                        Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                                                                                                                        In dem Sinne war es für uns klar dass wir ebenfalls einen Bericht verfassen wollten. Es hat Spass gemacht unser Erlebnis hier im Forum zu teilen.
                                                                                                                        Danke für die Mühe, euren Bericht hier einzustellen. Ein Forum lebt davon. Ich muss mich auch jedesmal überwinden, hier einen Bericht zu schreiben. Es kostet wirklich Zeit, Fotos auszuwählen, zu verkleinern, hochzuladen, dann noch einen sinnvollen Text dazu zu schreiben. Aber ich habe ja selber auch oft von dem Forum profitiert, z.B. bei der Suche nach geeigneter Ausrüstung. Da finde ich es anständig, auch was zurückzugeben, wenn man kann.

                                                                                                                        Die Diskussion am Anfang wegen Lärm- und Zigarettenverschmutzung fand ich OK. Es gibt halt verschiedene Meinungen darüber, was kleinkariert, noch akzeptabel, oder schon rücksichtslos ist. Ich verbrenne in der Natur oft den Müll, den andere zurückgelassen haben. Zigarettenstummel am Lagerplatz finde ich persönlich nicht schön, andere halten solchen Kleinmüll für irrelevant und konzentrieren sich auf die großen Sachen.

                                                                                                                        Ein Beispiel: ich war mal mit einem Skipper auf einem Segelboot um Kap Hoorn unterwegs. Ein "ziemlich harter Kerl" aus Australien. Alpinist, Abenteurer, erfolgreicher Geschäftsmann. Ich will damit sagen, er war kein Kämpfer mit Worten, sondern hat auf vielen Gebieten wirklich was erreicht. Außerdem war er starker Raucher. Bei ihm flog kein einziger Zigarettenstummel über Bord, und auch seine Passagiere mussten sich daran halten. Alles wurde in einer Konservendose gesammelt und im Hafen entsorgt. Praktisch gesehen hatte das aufs Südpolarmeer Null Auswirkung. Endlose Wassermassen, da machen 1000 Stummel keinen Unterschied. Aber ich persönlich finde seine prinzipielle Einstellung und sein konsequentes Verhalten richtig, er ist für mich ein Vorbild.

                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                        • Lhor
                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                          • 01.10.2020
                                                                                                                          • 110
                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                          #61
                                                                                                                          AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                          Hallo vobo (Inspirationsquelle). Vielen Dank!

                                                                                                                          Robtrek, ein Feedback von dir ist mir ebenfalls eine Ehre.

                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                          • Lhor
                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                            • 01.10.2020
                                                                                                                            • 110
                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                            Ich finde es halt schade, dass auf meinem Thread das mit dem Zigarettenabfall diskutiert wird, weil…

                                                                                                                            - ich seit längerer Zeit Gelegenheitsraucher geworden bin, wobei ich mein absolut rauchfrei gewordener Alltag in vollen Zügen geniesse.

                                                                                                                            - es meiner Meinung nach in einem Outdoor Forum, wo anzunehmen ist das jeder-mann/frau naturverliebt ist, das Liegenlassen von Zigarettenstummel überhaupt gar nicht thematisiert werden dürfte.


                                                                                                                            Ich erlaube mir nun mein Abfallmanagement für Aufenthalte in der Natur kurz vorzustellen. Die meisten Verpackungen eignen sich, wenn leer, sehr gut um Abfälle und Zigarettenstummel hineinzukippen - Verpackungen von Fertigmahlzeiten welche im Beutel konsumiert werden, wäscht man vorher kurz aus, wobei die restliche Sauce nicht ins Gewässer geschüttet werden sollte - Danach wird der Beutel möglichst eng zusammengerollt und mit einem kleinen Stück Klebeband, dass ich während der Vorbereitung auf jeder Verpackung anbringe, zugeklebt. Für den sehr seltenen Ausnahmefall wo unterwegs geraucht wird, versorge ich die Stummel zwischenzeitlich in die Seitentasche meiner Hosen, bis ich sie abends in den Abfallbeutel kippe. Die Hosen können dann in der Apsis die ganze Nacht auslüften. Die sorgfältig verschlossenen Abfallbeutel kommen in einen Packsack. Dieser kann ich problemlos zwischen der restlichen Ausrüstung in den Rucksack packen weil er auch nach längerer Zeit nicht zu stinken beginnt. Der Grund weshalb ich den Abfallsack nicht aussen am Rucksack anschnalle ist von ästhetischer Natur. Es sieht einfach schei… aus auf den Fotos.


                                                                                                                            Übrigens nehme ich meinen Abfall auch dann mit nach Hause, wenn ich an einer öffentlichen Feuerstelle picknicken gehe, und in der Nähe reichlich Abfalleimer vorhanden wären. Das ist für mich und meine Familie zur absoluten Gewohnheitssache geworden.

                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                            • toppturzelter
                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                              • 12.03.2018
                                                                                                                              • 1872
                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                              #63
                                                                                                                              AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                              OT:
                                                                                                                              Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                                                                                                                              Ich finde es halt schade, dass auf meinem Thread das mit dem Zigarettenabfall diskutiert wird, weil…
                                                                                                                              - ich seit längerer Zeit Gelegenheitsraucher geworden bin, wobei ich mein absolut rauchfrei gewordener Alltag in vollen Zügen geniesse.
                                                                                                                              - es meiner Meinung nach in einem Outdoor Forum, wo anzunehmen ist das jeder-mann/frau naturverliebt ist, das Liegenlassen von Zigarettenstummel überhaupt gar nicht thematisiert werden dürfte.

                                                                                                                              Ich erlaube mir nun mein Abfallmanagement für Aufenthalte in der Natur kurz vorzustellen. Die meisten Verpackungen eignen sich, wenn leer, sehr gut um Abfälle und Zigarettenstummel hineinzukippen - Verpackungen von Fertigmahlzeiten welche im Beutel konsumiert werden, wäscht man vorher kurz aus, wobei die restliche Sauce nicht ins Gewässer geschüttet werden sollte - Danach wird der Beutel möglichst eng zusammengerollt und mit einem kleinen Stück Klebeband, dass ich während der Vorbereitung auf jeder Verpackung anbringe, zugeklebt. Für den sehr seltenen Ausnahmefall wo unterwegs geraucht wird, versorge ich die Stummel zwischenzeitlich in die Seitentasche meiner Hosen, bis ich sie abends in den Abfallbeutel kippe. Die Hosen können dann in der Apsis die ganze Nacht auslüften. Die sorgfältig verschlossenen Abfallbeutel kommen in einen Packsack. Dieser kann ich problemlos zwischen der restlichen Ausrüstung in den Rucksack packen weil er auch nach längerer Zeit nicht zu stinken beginnt. Der Grund weshalb ich den Abfallsack nicht aussen am Rucksack anschnalle ist von ästhetischer Natur. Es sieht einfach schei… aus auf den Fotos.

                                                                                                                              Übrigens nehme ich meinen Abfall auch dann mit nach Hause, wenn ich an einer öffentlichen Feuerstelle picknicken gehe, und in der Nähe reichlich Abfalleimer vorhanden wären. Das ist für mich und meine Familie zur absoluten Gewohnheitssache geworden.
                                                                                                                              Da du es selbst wieder aufgreifst...

                                                                                                                              ...mir ging es nicht um die Zigarettenstummel - die nimmt hoffentlich jede/r wieder mit, der/die sich in solche Gegenden begibt (und ueberall sonst auch, auch wenn die meisten es nicht tun), sondern tatsächlich um die Zigarettenasche. Da ist nämlich auch jede Menge Scheiss drin, und sie gehört nicht umsonst in den Restmuell - und nicht in die Biotonne, wo doch selbst so manches reinkommt, was man nicht im Wald liegen lässt, und auch nicht in den Garten (auch wenn manche das noch glauben und die Asche fuer einen tollen Duenger halten...). Genausowenig gehört sie natuerlich in die Natur. Warum sollte man sie ueberhaupt einfach so in der Natur verteilen?

                                                                                                                              Es gibt wunderschöne Taschenaschenbecher, die du dann abends in deine Muelltuete entleeren könntest. Das wär vermutlich auch angenehmer fuer alle diejenigen, die dir zufällig ueber den Weg laufen, während deine Hosentaschen auslueften...



                                                                                                                              Aber vielleicht sollten wir diese Frage auslagern und nicht in deinem Reisebericht klären. Da passt es wahrlich nicht hinein.
                                                                                                                              Zuletzt geändert von toppturzelter; 13.10.2020, 19:17.

                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                              • Lhor
                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                • 01.10.2020
                                                                                                                                • 110
                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                #64
                                                                                                                                AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                                Echt jetzt, du schon wieder? Schau, ich antworte dir mit deinen eigenen Worten

                                                                                                                                Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                                                                                                                                Ich fühle mich verfolgt...

                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                • Mortias
                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                  • 10.06.2004
                                                                                                                                  • 1232
                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                  #65
                                                                                                                                  AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                                  Oh nein, nicht noch ein Sarek Bericht. Gääähn, wie langweilig...

                                                                                                                                  Nein Spaß beiseite: Hab Deinen Bericht sehr gerne gelesen und fand ihn auch gut geschrieben mit entsprechend schicken Fotos zur Untermalung. Hat außerdem auch etliche alte Erinnerungen bei mir wieder geweckt. Von daher schließe ich mich dem Urteil an, dass es eigentlich nie genug Sarek Berichte geben kann.

                                                                                                                                  Was mir jetzt tatsächlich als erstes ins Auge gesprungen ist waren Eure Camping-Sessel. Da dachte ich mir zuerst nur "Was für ein überflüssiger dekadenter Luxus". Aber andererseits kann ich mir schon vorstellen, dass es ziemlich geil sein muss mitten im Fjäll sich dann Abends gemütlich auf so nen Sessel zu pflanzen und die Natur zu genießen. Von daher würde mich mal Dein Resümee dazu interessieren. Hat es sich Deiner Meinung nach gelohnt das zusätzliche Gewicht mitzuschleppen (zumal man sie ja eigentlich nur bei halbwegs gutem Wetter nutzen kann) und wie schwer waren die Dinger eigentlich?

                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                  • Lhor
                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                    • 01.10.2020
                                                                                                                                    • 110
                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                    #66
                                                                                                                                    AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                                    Hallo Mortias

                                                                                                                                    Ja so zwei Typen auf nem Sessel mitten im Fjäll anzutreffen, ich gibs zu, da wird man schon ein zweites mal hinschauen müssen um zu realisieren was da abgeht

                                                                                                                                    Das Produkt findest du wenn du nach Campingstuhl ultraleicht suchst, kostet in der Schweiz etwa 100 CHF, wiegt knapp über 0.5kg, und das maximal zugelassene Gewicht wird mit 120kg angegeben.

                                                                                                                                    Wobei ich mir nicht vorstellen kann dass jemand der 120kg wiegt bequem darauf Platz nehmen kann. Bei meinen 73kg auf 1.70m (eher sportliche Statur) ist es vom Platz her bereits knapp. Ich kann sehr wohl spüren wie meine Po-Backen beim sich Reinsetzen etwas zusammengedrückt werden. Wenn man möchte kann man z.B. eine Fleece- oder Daunenjacke zusammengelegt auf die Sitzfläche positionieren, damit erreicht man ein etwas weniger tiefes Eintauchen in die Sitzmulde, und hat es gleichzeitig etwas gepolstert und isoliert.

                                                                                                                                    Obwohl wir es zu Beginn nicht wahrhaben wollten, war es bei unserer Sarek-Tour oft zu windig, sodass wir es meistens vorzogen im Zelt zu entspannen.

                                                                                                                                    Der Wunsch nach einer bequemen Sitzgelegenheit entstand vor zwei Jahren auf dem Öskjevegur [IS], als uns wegen den sehr anstrengenden Anfangsetappen über die Lavafelder, Beine und Rücken so höllisch zu schmerzen begannen und wir für den Rest unserer Wanderung darunter zu leiden hatten.

                                                                                                                                    Auf jeden Fall nehmen wir die Stühle auf unserer nächsten Tour wieder mit.

                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                    • Mortias
                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                      • 10.06.2004
                                                                                                                                      • 1232
                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                      #67
                                                                                                                                      AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                                      Cool, danke für Dein ausführliches Urteil über die Campingsessel. Sehr interessant mal diese Sichtweise zu lesen und nachzuvollziehen. Ich denke zwar, dass ich auch weiterhin auf dieses Accessoir verzichten werde, wünsche Dir aber bei zukünftigen Touren natürlich viel Spaß damit.

                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                      • Meer Berge
                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                        • 10.07.2008
                                                                                                                                        • 2381
                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                        #68
                                                                                                                                        AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                                        Herrlicher Bericht, ganz tolle Fotos!
                                                                                                                                        Ach, Sarek-Berichte kann es doch eigentlich gar nicht zu viele geben.
                                                                                                                                        Obwohl es dieses Jahr schon recht gut besucht gewesen sein muss.

                                                                                                                                        Ihr scheint ja insgesamt recht brauchbares Wetter gehabt zu haben, und die Wasserstände waren auch ganz gemütlich.

                                                                                                                                        Vielen Dank für´s Zeigen und mitwandern lassen!

                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                        • Spartaner
                                                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                                                          • 24.01.2011
                                                                                                                                          • 5056
                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                          #69
                                                                                                                                          AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                                          Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Im Zelt, auf wärmenden Luftmatratzen liegend, schlurften wir an unseren kühlen Iso-Drinks und genossen dabei ein paar Selbstgerollte.
                                                                                                                                          Wie darf ich mir das vorstellen? Habt ihr Dosen mit Iso-Drinks mitgeschleppt?
                                                                                                                                          Oder mit einem Pulver, einer Tablette und Wasser angerührt?

                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                          • Lhor
                                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                                            • 01.10.2020
                                                                                                                                            • 110
                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                            #70
                                                                                                                                            AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                                            Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Vielen Dank für´s Zeigen und mitwandern lassen!
                                                                                                                                            Dieser Kommentar freut uns sehr! Weil er erstens von dir kommt, und weil es bei diesem Bericht wirklich unsere Absicht war (zumindest ein Versuch), den Leser mitwandern zu lassen. Hierfür haben wir möglichst nur Bilder gewählt wo einer von uns in der Landschaft erscheint, um stets diese "Perspektive des Betrachters" vorzulegen.

                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                            • Lhor
                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                              • 01.10.2020
                                                                                                                                              • 110
                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                              #71
                                                                                                                                              AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                                              Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              Wie darf ich mir das vorstellen? Habt ihr Dosen mit Iso-Drinks mitgeschleppt?
                                                                                                                                              Oder mit einem Pulver, einer Tablette und Wasser angerührt?
                                                                                                                                              Ja das sind Tabletten von IsoStar welche sich in Wasser auflösen. Ich habs nachgerechnet, die Tabletten sind im Verhältnis etwa um Faktor zwei leichter als das gleiche Produkt in Pulverform. Wenn man im Norden unterwegs ist, gibt es eigentlich nichts besseres als frisches Wasser aus dem Bach. Das süsse Iso-Getränk dass wir uns dann noch gönnen ist einfach nochmals etwas Zusätzliches für das Belohnungssystem im Kleinhirn (oder weiss nicht genau wo dort oben).

                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                              • nicki1005
                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                • 30.04.2011
                                                                                                                                                • 376
                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                #72
                                                                                                                                                AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                                                Danke für den tollen Bericht und dass du ihn dann doch noch online gestellt hast

                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                • Robtrek
                                                                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                                                                  • 13.05.2014
                                                                                                                                                  • 780
                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                  #73
                                                                                                                                                  AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                                                  Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                  Ja das sind Tabletten von IsoStar welche sich in Wasser auflösen. ... Wenn man im Norden unterwegs ist, gibt es eigentlich nichts besseres als frisches Wasser aus dem Bach.
                                                                                                                                                  Ich nehme auch immer 3-4 Röhrchen Vitamintabletten aus dem Drogeriemarkt mit, also für 60-80 l Wasser. Weniger wegen der Vitamine, sondern um den Orangen- bzw. Zitronengeschmack dabeizuhaben. Ich habe bei mir festgestellt, dass mein Durst auf pures kaltes Bergwasser schnell abnimmt, wenn das Wetter kalt wird. Mit den Vitamintabletten im Wasser trinke ich deutlich mehr, was für den Körper beim Trekking schon ziemlich wichtig ist.

                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                  • andrea2
                                                                                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                                                                                    • 23.09.2010
                                                                                                                                                    • 977
                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                    #74
                                                                                                                                                    AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                                                    Hallo Lhor, vielen Dank für den schönen Sarekbericht. Auch wenn wir eine andere Herangehensweise an unsere Touren haben, hat es Spaß gemacht euch zu begleiten. Besonders der Vergleich des täglichen Wetters mit dem unseren, nur wenige Kilometer entfernt, war interessant.

                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                    • Lhor
                                                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                                                      • 01.10.2020
                                                                                                                                                      • 110
                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                      #75
                                                                                                                                                      AW: [SE] Nicht noch ein Sarek Bericht

                                                                                                                                                      Zitat von nicki1005 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                      Danke für den tollen Bericht und dass du ihn dann doch noch online gestellt hast
                                                                                                                                                      Freut mich sehr dass er dir gefallen hat

                                                                                                                                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                      Ich nehme auch immer 3-4 Röhrchen Vitamintabletten aus dem Drogeriemarkt mit, also für 60-80 l Wasser. Weniger wegen der Vitamine, sondern um den Orangen- bzw. Zitronengeschmack dabeizuhaben. Ich habe bei mir festgestellt, dass mein Durst auf pures kaltes Bergwasser schnell abnimmt, wenn das Wetter kalt wird. Mit den Vitamintabletten im Wasser trinke ich deutlich mehr, was für den Körper beim Trekking schon ziemlich wichtig ist.
                                                                                                                                                      Können wir auf jeden Fall bestätigen

                                                                                                                                                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                      Hallo Lhor, vielen Dank für den schönen Sarekbericht. Auch wenn wir eine andere Herangehensweise an unsere Touren haben, hat es Spaß gemacht euch zu begleiten. Besonders der Vergleich des täglichen Wetters mit dem unseren, nur wenige Kilometer entfernt, war interessant.
                                                                                                                                                      Hallo Andrea

                                                                                                                                                      Natürlich hatte ich im Vorfeld zu unserer Tour auch dein Bericht vom “Sarek im Herbst“ gelesen. Das wird mir erst jetzt bewusst. Nun kann ich dich richtig “einordnen“ . Ich fand ihn einer der schönsten. Besonders gut gefielen mir die Bilder mit den verschneiten Landschaften. Das würde ich sehr gerne mal selbst erleben.

                                                                                                                                                      Kommentar