• vobo

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    [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-)

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 68.174173639
    Längengrad 17.076407613
    Mitten im Leben - mitten in der Wildnis ...

    Zeitraum: 30.07.-18.08.2020

    Zu dritt im Grensfjellet - etwas ganz Neues für mich. Tim und Ole hatten mich gefragt, ob wir nicht gemeinsam wegelos die tollen Ausblicke und die Einsamkeit erkunden wollen, 7-10 Tage wollten die beiden wandern. Ich hatte schon lange den Gedanken, wegelos nach Pauro zu kommen, nicht über die lange Schotterstraße von Sitasjaure. Als sich dann im Juni abzeichnete, dass Norwegen wohl seine Grenzen öffnen würde, nahm dieser Plan Gestalt an.

    So sind wir von Ballangen/Bjørkåsen zum Sipmolvárri aufgestiegen, haben zwischen Geitvatnet und Bukkevatnet die Blicke auf den Frostisen genossen, eine nur auf den Satellitenbildern zu erkennende Brücke genutzt und ein Flugzeugwrack gefunden. Der Ausfluss des Geitvatnet war jedoch grenzwertig tief, so dass wir an ihm entlang fast bis zum Sitasdamm gegangen sind, danach entlang des Nordkalottleden über die Baugebu nach Pauro.



    Über eine ziemlich kaputte Wackelbrücke querten wir den Ausfluss des Noajdejávrre und liefen nach einer mückigen Nacht am Westufer des Skuogejávrre entlang nach Røysvatn. Hier trennten wir uns an einem regnerischen Tag, für Tim und Ole ging es entlang des Grensleden nach Krokvatnet und dann an zwei schönen Tagen über den Vajsajávrre nach Storå (110 km Gesamtstrecke). Ich stolperte im Regen zum Čoadnejávri und vollendete an den schönen Tagen die Panoramatour aus dem letzten Jahr. Anschließend lief ich auf die schwedische Seite des Tjårok und genoss ein fantastisches Panorama über den Hellemofjord. Die Wetterprognose machte jedoch den geplanten Weitergang nach Musken unmöglich und so beschloss ich in Hellmobotn nach 153 km die Tour.

    Hier ein Link zu einer Google-Map der Strecke, wie immer sind die Übernachtungspätze exakt, die Strecken sind per Hand nachgemalt.
    Zuletzt geändert von vobo; 05.09.2020, 04:06.

  • vobo

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    #2
    AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

    So, ich freue mich über Rückmeldungen, Motivationen und Kritik.
    Zuletzt geändert von vobo; 01.09.2020, 03:22.

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    • Fjellfex
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      • 02.09.2016
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      #3
      AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

      Da hast Du mir den Mund schon ordentlich wässrig gemacht... war vor 5 Jahren in der Gegend und werde wohl einige Wiedererkennungseffekte haben.
      Das Photo deutet auf ziemlich viel Schnee für August hin... aber das war bei mir heuer in Südnorwegen auch nicht anders.
      Ich hoffe, Du konntest es Dir verkneifen vom Flugzeug ein Souvenir mitzunehmen? Erst vor wenigen Tagen habe ich gelesen, daß der norwegische Zoll 5 Deutsche angehalten hat, deren Wagen mit solchen Kriegssouvenirs randvoll war - das wird als schwerer Diebstahl behandelt.
      https://www.nrk.no/nordland/tyskere_...rge-1.15137346
      Hau in die Tasten, Volker!

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      • vobo

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        #4
        AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

        Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
        Da hast Du mir den Mund schon ordentlich wässrig gemacht... war vor 5 Jahren in der Gegend und werde wohl einige Wiedererkennungseffekte haben.
        Das Photo deutet auf ziemlich viel Schnee für August hin... aber das war bei mir heuer in Südnorwegen auch nicht anders.
        Hallo Dietmar, Schnee war offenbar viel und hat lange gelegen - beim Gehen war es aber kein Problem mehr. Die Flüsse hatten aber noch ordentlich Wasser ...

        Ich hoffe, Du konntest es Dir verkneifen vom Flugzeug ein Souvenir mitzunehmen?
        Natürlich haben wir nix mitgenommen. Die ältesten Spuren am Flugzeug die wir gesehen haben waren aus den 50er Jahren. Immerhin hat das gute Stück ja schon 80 Winter hinter sich - dafür sah es sehr gut aus.

        Hau in die Tasten, Volker!
        Gerne, ab Donnerstag hoffentlich.

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        • Blahake

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          Fuchs
          • 18.06.2014
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          #5
          AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

          Morgen ist Donnerstag , morgen geht's hier weiter!!! Freu' mich schon!!

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          • vobo

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            • 01.04.2014
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            #6
            AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

            Prolog

            Wie so oft hatte ich im Laufe des Januars meine Reiseplanung für Lappland festgezurrt. Die Hinreise sollte erstmals mit dem Nachtzug nach Narvik erfolgen, zurück mit dem Flieger ab Bodø. Zeitlich orientiert hatte ich mich am geplanten ersten Flug nach der Sommerpause von Kopenhagen nach Hannover, der wäre am 11. August gewesen.

            Am Tag nach der Flugbuchung (von der er nichts wusste) fragte mich Tim mittags:
            • "Papa, willst Du dieses Jahr eigentlich wieder in Norwegen wandern gehen?"
            • "Ja, wieso?"
            • "Weil Ole und ich das überlegt hatten. So ganz ohne Wege und Leute - da haben wir total Bock drauf."
            • 'Und wie habt ihr Euch das vorgestellt?"
            • "Ja so eine Woche oder 10 Tage - und gerne mit Dir zusammen, weil wir wissen ja nix."

            Selten hat mich Tim so überrascht. Und selten fühlte ich mich so gespannt - aber auch herausgefordert. Zunächst galt es jetzt aber Organisatorisches zu klären - bis abends hätte ich den Flug noch kostenlos stornieren können. Aber die Rücksprache mit seinem Freund Ole ergab, dass dieser Zeitraum für ihn gut passend mit Semesterfereien und Prüfungen und so wäre. Und so beließ ich Flug und Hotelbuchung bei diesem Termin.

            Nun sind ja Eltern bei ihren Kindern gerne vertrauensvoll - aber meinen auch ihre Kinder zu kennen. Hier waren meine Frau und ich durchaus misstrauisch ("wer weiß was daraus noch wird - einer von beiden sagt bestimmt noch ab oder ..."). Der März brachte dann mit Corona die große Veränderung - aber noch war ja Schweden offen und sollte es bleiben. So waren wir (oder vielleicht nur ich) durchaus optimistisch, dass aus unserem tollen Vorhaben noch was werden könnte. Alle 4-6 Wochen sprach ich mit Tim über mögliche Ziele oder Alternativen aber auch über Vorbereitung und Ausrüstung. Natürlich hat er zugehört und ja gesagt - passiert ist nichts. Irgendwann hatte ich über das Forum einen gebrauchten Rucksack vermittelt, da hat Tim dann immerhin zugegriffen ("den kann man ja auf jeden Fall gebrauchen"). Und Bernd, aka Borgman, hatte den beiden fast seinen ganzen Ausrüstungskeller angeboten - ich war begeistert. Aber Zurückhaltung war ja geboten, schließlich sollten sie ja irgendwie die Reise für sich organisieren und nicht ich.

            Meine Erinnerungen an Wandertouren mit Tim sind ja gut, seine an die Wandertouren mit mir vielleicht nicht ganz so :
            • Im Alter von 5 Jahren waren wir in den Alpen und hatten bei einer Wanderung das Pech, dass die Rasthütte Ruhetag hatte ("ja, die Planung der Eltern...")
            • Ím Alter von 7 Jahren waren wir auf dem E1 von Plön nach Neustadt unterwegs, da interessierte Tim sich eher für die Sterne der Gasthöfe als für die Schönheit Ostholsteins ("was haben wir Eltern bloß für Standards gesetzt").
            • Im Alter von 9 Jahren sind wir auf dem E1 durch die Lüneburger Heide gelaufen, da waren wir völlig baff (In welchem Asterix-Band sagte wer zu wem "Nein Völligbaff, Dich hat keiner gerufen.")
            • Im Alter von 11 Jahren waren wir in der Niederen Tatra in der Slowakei, da haben wir die Jungs noch zu zwei Halbtageswanderungen innerhalb von zwei Wochen bewegen können ...

            Mittlerweile hatte sich SAS gemeldet und den Flug gecancelt bzw. angeboten auf den 18. August umzubuchen, was ich nach kurzer terminlicher Rücksprache auch getan habe. Mitte Juni zeichnete sich ab, dass Norwegen seine Grenzen wohl wieder aufmachen würde - insbesondere durch die Wiederaufnahme der Kiel-Oslo-Verbindung - und so nahm mein alter Plan Gestalt an: Wir laufen zusammen ca. eine Woche von Ballangen los und trennen und entweder in Røysvatn und die beiden laufen den Grensleden nach Storå oder einen Tag später auf der Panoramaroute nehmen sie den Ausstieg nach Kjerrvika am Tysfjorden vom letzten Jahr.

            Jetzt musste aber ein Planungstreffen her - und ich wollte Nägel mit Köpfen machen. Wird das jetzt was und wenn ja wann und wie - des Vaters Orga-Leidenschaft machte sich Luft. Mittlerweile war ja die Anreise durch Schweden nach Norwegen mit dem Zug schwierig und unklar, Flug war nicht wirklich eine Option für 7-10 Tage wandern, so dass wir uns an dem Abend auf eine direkte Anreise mit dem Auto geeinigt haben, zurück könnten die beiden über die Lofoten und die Küstenstraße noch ganz viel teures Norwegen entdecken ... so war der Plan. Meine Packliste sprach ich mit den beiden auch durch und stellte sie Ihnen zur Verfügung und die Fähre für den 30.07. gebucht.

            Am nächsten Wochenende trafen wir uns mit Bernd und Aniela. Bernd packte seine Wunschkiste aus: Zelt, Rucksack, Stöcke, Kocher, Töpfe, Grödel, Berghaferl und sogar noch eine Isomatte sackten Tim und Ole ein. Aber zufällig hatten Bernd und ich den selben Gedanken: Pflicht ist eine Probetour für die beiden mit Übernachtung und Unterstützung beim Reisebericht hinterher - wir werden sehen

            Die nächsten 4 Wochen waren eine echte Qual für mich. Meine Ausrüstung und Einkäufe erledigte ich freudig und munter - aber Fortschritte auf der anderen Seite waren nicht wirklich erkennbar. Das muss doch nicht alles in letzter Minute geschehen und was wenn man dieses oder jenes nicht bekommt... die typischen Gedanken von älteren Erwachsenen. Die beiden schienen aber immer freudiger und offenbar unbesorgt. Ole hatte noch Prüfungen und einen anderen Besuch und so kam es wie es kommen musste: Die Probetour fand am letzten Wochenende vor der Abreise statt, die Tage danach wurde eingekauft und letztlich hat alles irgendwie noch geklappt (ok, über eins breiten wir den Mantel des Schweigens ).

            Natürlich können Sie es, Volker, bleib ruhig und halt Dich zurück - dann wird das schon klappen. Tim und Ole haben vor 2 Jahren Abi gemacht und sind bzw. gehen ins Studium und wurden diesen Sommer 20 Jahre alt. Sie stehen auch schon mitten im Leben!


            Bernds Zelt auf Probetour


            Ole auf Probetour


            Sie genossen es, während ich meine 16 Müslipakete zusammenstellte
            Zuletzt geändert von vobo; 03.09.2020, 18:18.

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            • vobo

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              • 01.04.2014
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              #7
              AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

              Donnerstag - Samstag 30.07.-01.08.: Anreise und spätabendlicher Aufbruch ins Fjell

              Gegen halb 12 Uhr mittags sind wir losgekommen. Aber die große Herausforderung war das Packen. Nicht der Rucksack, sondern das Auto. Bei der Wahl zwischen einer 10 Liter schluckenden Limousine und einem 5 Liter sparsamen Kleinwagen haben wir uns für den zarten Peugeot 107 entschieden (und das nach über 20 Jahren ohne eigenes Auto - so sind die Lebensphasen manchmal).


              Wir müssen auch noch in das Auto

              Staus auf der A7 sind nichts ungewöhnliches, erst recht um Hamburg. Gegen halb 4 fuhren wir in Flensburg von der Autobahn ab und machten eine Pizza- und Tankpause. An der Grenze nach Dänemark wurden wir problemlos durchgewunken und erreichten gegen kurz vor 21 Uhr Hirtshals. Die Fähre nach Larvik hatte eine knappe halbe Stunde Verspätung, aber war bei weitem nicht voll. Ungewöhnlich für uns auf der Fähre war die fehlende Maskenpflicht - aber das blieb jetzt ja die gesamte Zeit in Norwegen so bis zu meinem Rückflug. Wir fanden freie Sessel und ich konnte sogar schlafen und wenig schnarchen...

              Gegen halb 3 Uhr nachts am Freitag morgen verließen wir die Fähre - Ole fühlte sich topfit und fuhr - und waren schnell an Oslo vorbei. Nach der Ablösung schaffte ich noch gut 2 Stunden bis zur Rv3 bis wir alle eine 1,5-stündige Schlafpause einlegten. Nach einem Kaffee ging es dann in ähnlichen Rhythmen weiter, bis wir hinter Trondheim einkauften und kurz danach Lagnes Camping bei Grong ansteuerten, etwa 1 km von der E6 entfernt und dadurch wunderbar ruhig.



              Gegen halb 4 waren wir dort und ziemlich matt. Aber erleichtert, dass wir es so gut so weit geschafft haben. Duschen, Kochen und ein Bier führte dann zu nötigen Bettschwere, weil die Zeltfläche doch noch erstaunlich gut belegt wurde.


              Reis mit Gemüse und Tomatensauce


              Ole ist gegen 20 Uhr im Zelt verschwunden, Tim und ich eine Stunde später. Und nicht nur ich habe geschnarcht

              Am nächsten Morgen waren wir alle ausgeruht und fit für die letzen 8 Stunden Autofahrt. Jetzt wurde es langsam interessanter auf der E6, Lømsdal-Visten und das Bjørgefjell wurden passiert, Mosjøen, Mo i Rana und schließlich der Anstieg auf das baumlose Saltfjellet. In Fauske machten wir einen letzten Stopp für Döner, Pommes u.ä. bevor es dann auf die für mich mittlerweile bekannte Strecke ging:
              • Straumen, wo ich letztes Jahr aus dem Fjell ausgestiegen bin
              • Megarden, der Abzweig zum Nordfjord und dem Rago Nationalpark (2017)
              • Gjerdalen, in das ich schon so oft geblickt habe

              und schließlich der Abzweig nach Drag, wo wir das Auto parken wollten, damit Tim und Ole nach ihrem Ausstieg nicht noch extra Bus fahren müssen.


              Ole bei der ersten mückigen Tanzeinlage

              Es hat alles perfekt gepasst - alle waren spürbar erleichtert, dass die Gurkerei nun ein Ende hatte, 2100 km sind wir gefahren. Wir hatten eine gute Stunde für das finale Packen der Rucksäcke und ein letztes Bier mit Chips bevor der Bus kam, der uns zur E6 und dem Bus nach Narvik brachte. Die Aufregung stieg!


              Ole aufbruchsbereit


              und wenig später war auch Tim soweit.


              Letzte Zivilisationskost

              Es war Traumwetter, und ich versuchte Ihnen noch vom Ajtte-Museum aus ihr Ziel zu zeigen. Aufgrund von Baustellen und Bäumen war jedoch der Tysfjord nicht so richtig zu überblicken.


              Schon irgendwie ein stolzer Vater ... (und wer hält das Bier in der Hand?)

              Gegen kurz nach 20 uhr kam erst der kleine Bus, der uns die wenigen Kilometer zur E6 brachte, wo wir dann wenig später den Bus nach Narvik bestiegen. In Bognes fuhr dieser auf die Fähre - meines Wissens nach die einzige auf der E6 bis zum Nordkapp.


              rechts vorne der Bus, er durfte als erstes auf die Fähre.


              Traumhaftes Wetter, links der Stetind


              Blick auf die Lofoten und die Fähre nach Lødingen, die zeitgleich abfuhr.


              Blick aus dem Bus auf den Sipmolvárri im Hintergrund, auf den es morgen hoch gehen sollte. Der Gipfel ist hinter dem hier sichtbaren Bergrücken.

              Ja, und dann war es soweit. Gegen 22:30 Uhr erreicht wir eine Station nach Ballangen die Haltestelle Tømmernes vest. Der Busfahrer wollte es nicht glauben, zwei Stationen später käme doch der große Campingplatz ...


              Gleitschirmflieger, eine Straße vom Campingplatz führte auf 400 m Höhe, vermutlich sind sie von da aus gestartet?

              Auf der Straße nach Bjørkåsen passierten wir einen Fußballplatz und danach das Ballangen-Museum, ein tolles altes Gebäude aus den Hochzeiten des Bergbaus in dieser Gegend zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Weiter ging es durch den oberen Ort, bis wir den auf der Karte eingezeichneten Pfad erreichten, der so wenig erkennbar war, dass wir ihn prompt verloren.


              Dafür entdeckten wir erste reife Moltebeeren, meine Begeisterung stieß eher auf entsetzte Geschmäcker


              Erster Nebel über den Moorflächen

              Dank GPS fand sich der schwache Pfad aber schnell wieder, bevor es dann steil bergauf ging. Auf gut 200 m Höhe stießen wir dann auf den von Storvika kommenden "Hauptaufstiegspfad", der deutlich besser ausgetreten war.

              Schnell stellte sich heraus, dass Ole vorweg kletterte, ich hinterher keuchte und Tim ein wenig Rücksicht auf mich nahm ... aber schließlich hatte ich auch am schwersten zu tragen, von der Verantwortung ganz zu schweigen


              Pause!


              Ole genoss die herrlichen Blicke...


              während Tim an ihm vorbei rast.


              und ich mich erhole - Mitternacht!

              Ich war durchaus kaputt. Den Abzweig auf den Rundtuva auf gut 500 m Höhe ließ ich die beiden alleine gehen, aber kurz danach fanden wir am ersten See einen guten und schönen Lagerplatz und bauten um 1 Uhr nachts die Zelte auf.


              Rundtuva - mit Gipfelbuch (5 Einträge von gestern) und Traumblick auf die Lofoten.


              Mein Blick von unten auf Ole am Gipfel


              Ich war dafür schneller beim Zeltaufbau



              So richtig hatten es Tim und Ole ja vorher nicht glauben wollen, dass es um die Uhrzeit ausreichend hell zum Wandern und Zelt aufbauen war. Aber es ging wunderbar, und bei dem Wetter und der Aussicht erst recht.


              Nachtessen um halb zwei - auch ganz ohne Mücken.

              Jetzt waren wir wirklich im Fjell angekommen. Noch nicht ganz in der Wildnis, die würde noch bis morgen warten müssen. Aber den ersten Tag haben wir doch schon super geschafft.
              Zuletzt geändert von vobo; 06.09.2020, 11:15.

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              • vobo

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                #8
                AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                Sonntag, 02.08.: Gipfelglück - Sipmolvárri mit Blick aufs Meer

                Nach dem langen Tag haben wir gut geschlafen, aber die Sonne brannte schon früh aufs Zelt und ließ uns recht normal aufstehen. Morgens gab es ein leckeres Frühstück, noch schmeckte das Müsli mit Milchpulver richtig lecker.






                Gegen kurz vor halb 11 Uhr ging es dann auch los.

                Es war ein Traumtag für einen Gipfelanstieg, nur blauer Himmel. Gerade zu Anfang genossen wir noch die grünen Wiesen, kalten Bäche mit frischem Wasser und die tollen Ausblicke. Der noch gut ausgetretene und teilweise markierte Weg machte es uns auch besonders einfach.


                Hinten ganz oben ist der Sipmolvárri.






                Wir alle genossen die erste Pause nach einer Stunde.

                In das Blåfjellet mussten wir dann knapp 300 Höhenmeter steil aufsteigen. Das war mit dem schweren Rucksack doch recht anstrengend, und führte zu mehr und mehr Pausen.





                Dabei veränderte sich der ausgetretene Pfad mehr und mehr zu Geröll und wenigen Steinmännchen, weil jetzt der Weg auch klar war. Und es ergab sich die gestrige Reihenfolge beim Anstieg: Ole, Tim und dann irgendwann ich .


                Ab etwa 900 m Höhe wurde es deutlich weniger steil, das Gipfeltürmchen des Sipmolvárri ist schon zu sehen.



                Irgendwann machten die beiden ein Päuschen und ich konnte sie auf einem Schneefeld überholen. So entstanden diese herrlichen Bilder kurz vorm Gipfel.





                Ja, gegen halb 3 haben wir den 1342 m hohen Sipmolvárri erstiegen, für mich auch der höchste Punkt den ich mit vollem Rucksack bisher erklommen habe. Auch hier gab es ein Gipfelbuch, aber neben einem Besucher von gestern gab es eine gute Handvoll Gipfelstürmer diese Saison bisher. Wir hinterließen einen Gruß für Tilmann, der ihn aber dieses Jahr nicht mehr gelesen hat ...


                Der erste Blick auf das Tverrfjellet und den steil abfallenden Hang zum Ranujávri unten.






                Unten am Meer liegt der nördliche Ortsrand von Ballangen.


                Hinter Ole der Rånkeipen




                Das Gipfeltürmchen des Sipmolvárri.




                Blick in den Gletscher steil nach unten.




                Trotz der Begeisterung über die Blicke kam später der Kommentar: "Wir müssen nicht immer auf Gipfel steigen" .

                Hier oben hatten wir auch nochmal Empfang. Ein Chat mit den Familien zuhause beruhigte alle daheim und befriedigte die Neugier wie wir es wohl schaffen würden, aber erfreute natürlich auch mit diesen herrlichen Bildern.


                Ein letzter Blick aufs Meer und die Lofoten.

                Für mich war es der richtige Abschied aus der Zivilisation und der Aufbruch in die Wildnis und für Tim und Ole wohl auch. Über die vor uns liegende Strecke hatte ich praktisch keine Informationen - aber sie sah auf der Karte gut aus mit machbaren Alternativen.


                Nach Süden unsere weitere Strecke. Links der Frostisen, davor der türkise Isvatnet, rechts der noch überwiegend gefrorene große See Geitvatnet, dazwischen sollte es lang gehen.


                Links der Isvatnet, unten im Talkessel der Storeggvatnet. Wir sind dann rechts vorbei gegangen.

                Der Abstieg gestaltete sich von der Hochebene jedoch schwierig. Es wurde geröllig und sehr steil! Viel besser wäre es gewesen, auf dem Aufstiegsweg 1-2 km zurück zu gehen und dann auf den Schneeflächen nach Süden abzusteigen. Nun gut, hinterher ist man immer schlauer. Aber auf dem weiteren Weg rächte sich der Berg und ließ mich schwächer werden, so dass ich gegen halb 5 Uhr vorschlug, einen Übernachtungsplatz zu suchen. Ich hatte einfach Schiss ernsthafter zu stolpern und war kaputt. Für Tim und Ole kam das schon ziemlich überraschend, aber nach einem kurzen Zögern haben sie zugestimmt - danke.


                Hinterher war dieser Lagerplatz auf knapp 1000m Höhe einer der Highlights der Tour


                Tatsächlich war der schwierigste Wegabschnitt auch hier überstanden, wir hätten auch gut noch eine Stunde weiter gehen können - da gab es auch noch gute Plätze.


                Rechts am Berghang entlang ging es nächsten Morgen weiter.


                Der Knopf im Ohr für Hörspiele, ein ständiger Begleiter bis am Ende der Strom knapp wurde ...

                Es war tatsächlich ein wunderschöner Platz mit einem wunderbaren Lichterspiel, bis gegen 21 Uhr die Sonne hinter dem Berg verschwand. Ein toller erster Wandertag, und jetzt sind wir wirklich in der Wildnis angekommen.

                Zuletzt geändert von vobo; 12.09.2020, 21:50.

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                • TilmannG
                  Fuchs
                  • 29.10.2013
                  • 1352
                  • Privat


                  #9
                  AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                  ... Wir hinterließen einen Gruß für Tilman, der ihn aber dieses Jahr nicht mehr gelesen hat ...

                  Danke für Gruß und den schönen Bericht! Wir werden und bemühen, ihn so bald wie möglich om Original zu lesen...
                  Grüße auch an die Jungs von Tilmann und Susanne
                  http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                  • vobo

                    Vorstand
                    Dauerbesucher
                    • 01.04.2014
                    • 734
                    • Privat


                    #10
                    AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                    Oh lieber Tilmann, habe Dir jetzt ein "n" mehr spendiert ... sorry. Und ich bin ja sowas von gespannt auf Deinem Bericht vom Sjunkhatten NP (ich hoffe jetzt ganz doll) - ich war am letzten Urlaubstag auf Eure Empfehlung noch in Kjerringøy und habe auf der Fahrt so viel davon gesehen, dass ich ganz angefixt bin.

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                    • Borgman
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                      • 22.05.2016
                      • 768
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                      #11
                      AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                      Das war ja wirklich ein knackiger Einstieg, Volker, den Du den Jungs (und Dir selber) da zugemutet hast. Hätte auf weniger abenteuerlustige Gemüter vielleicht auch abschreckend wirken können . Auf diesen Abschnitt war ich besonders gespannt, das sah schon auf der Karte nicht ganz einfach aus.

                      Freut mich natürlich, dass die Sachen aus meinem Fundus einer guten Sache dienten, also den Jungs einen kostensparenden Einstieg in ihre Fjellwanderer-Karriere zu ermöglichen . Wobei ich mich schon frage, wie sie mit der nicht gerade üppigen Liegelänge im Antao zurechtgekommen sind. Das wird vielleicht an den Regentagen noch ein Thema werden...

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                      • vobo

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                        • 01.04.2014
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                        #12
                        AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                        Montag, 03.08.: Hochspannung nach einem Fast-Sturz



                        Abends hatte der Wind noch etwas aufgefrischt, so dass ich gegen Mitternacht das Zelt noch etwas nachgespannt habe. Danach schlief ich aber tief und fest bis etwa 8 Uhr. Bei den Jungs sah es bis etwa 9 Uhr so aus wie oben, ehe dann endlich Leben erwachte



                        Vor dem Losgehen wurden wir jedoch noch von einem Hubschrauber überrascht, der aus Richtung Frostisen kam und in Richtung Ballangen Campingplatz flog. Weiß jemand was er da transportiert hat?





                        Gegen halb 11 Uhr ging es dann aber auch los und einige Zeit quer am Hang entlang.


                        Blick zurück zum Sipmolvárri. Hier ist gut zu erkennen, dass wir gestern zu steil abgestiegen sind und besser den Schneeflächen hätten folgen sollen.


                        Gletscher unterhalb des Sipmolvárri

                        Danach ging es relativ lange bergab, mal etwas steiler und mal weniger bis nach knapp 2 Stunden die Seen des Botneidet erreicht waren. Hier hatte ich eigentlich geplant, gestern zu nächtigen - gut dass es nicht so weit gegangen ist.


                        Abstieg zum Botneidet und hinten ging es wieder hoch


                        Ole weit voraus an den Botneidet-Seen - wie immer wenn er wusste wo es lang ging.


                        Tim auf der Suche nach dem Überweg


                        Blick zum Stetinden


                        Botneidet-Seen, rechts der Ránujávri, oben im Hintergrund der Sipmolvárri

                        Vom Botneidet ging es etwa 200 Höhenmeter wieder bergauf und dann einige Zeit auf gleicher Höhe (gut 900m) weiter. Ole hatte uns beim Vorauseilen aus dem Blickfeld verloren, oben fanden wir aber wieder zusammen. Der Blick auf den Frostisen war herrlich bei dem Licht.


                        Frostisen links, auf ebener Strecke war oft Tim voraus.


                        Storeggvatnet mit der Hütte - ich habe nicht herausfinden können, welchem Verein sie gehört.

                        Vom Ránujávri führt ja ein in der Karte eingezeichneter Weg zum Storeggvatnet herauf. Ursprünglich hatte ich dort den Einstieg ins Fjell nehmen wollen, bis ich den Sipmolvárri doch noch attraktiver fand. An einer Stelle dort habe ich mein Handtuch verloren, das außen am Rucksack als Schweißtuch hing, doch Ole hat es erspähen können und sich mehr als ein Stück Mandler-Schoki verdient.


                        Schoki- und Handtuch-Hol-Pause, über Tim der Sipmolvárri


                        Sipmolvárri, hier ist auch noch mal deutlich die bessere Abstiegsroute zu erkennen.

                        Kurz darauf hieß es wieder etwa 50 Höhenmeter absteigen. Eigentlich wollte ich danach weiter auf der Höhe mit Blick auf den Frostisen weitergehen, doch der gegenüberliegende Aufstieg war deutlich zu blockig. So beschlossen wir, schon hier in Richtung des großen Sees Geitvatnet abzusteigen. Auch auf unserer Seite war ein Blockfeld und wir waren zu bequem es zu umgehen. Und hier stolperte ich, konnte mich aber mit einem Stock noch so auffangen dass ich hauptsächlich auf den Rücken in diesem Steinfeld fiel - und der war ja mit dem Rucksack gut gepolstert. Puuuh, gerade nochmal gut gegangen. Aber der Stock war jetzt leicht verbogen (nicht schlimm) und die Kamera schloss nicht mehr richtig (sie war in der Hosentasche in einer Schutzhülle - darüber ärgerte ich mich sehr).


                        Leider mussten wir durch den frühen Abstieg an den See Geitvatnet dann recht lange der Hochspannungsleitung folgen.

                        Wir machten beim Abstieg noch eine halbstündige Pause und danach gab einen kleinen Seezufluss zu furten.




                        Problemlos

                        Eine halbe Stunde liefen wir noch am See entlang, aber alle potenziellen Lagerplätze waren Tim und Ole zu mückig - der Wind war auch fast eingschlafen. An einer Stelle hatte Ole die Nase voll und stieg nochmal 50 m bergauf und fand dort einen Lagerplatz an dem wenigstens etwas Wind wehte, den nahmen wir. So konnten wir noch halbwegs draußen kochen und essen, danach schlief der Wind aber völlig ein und wir verzogen uns ins Zelt. Die Wettervorhersage hatte für morgen Regen gemeldet ...

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                        • vobo

                          Vorstand
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                          • 01.04.2014
                          • 734
                          • Privat


                          #13
                          AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                          Dienstag, 04.08.: Ein ruhiger Regentag

                          Irgendwann nachts begann es wie angekündigt zu regnen, mal mehr und mal weniger. Wenn ich den Reissverschluss des Zeltes aufmachte, hingen wir mitten in der dicken Wolkensuppe - da ging einfach nichts.


                          Morgens um 9 Uhr, die Hochspannung blieb


                          Mein Zelt im Nebel

                          Wir verbrachten den Tag lesend im Zelt, noch hatten wir ja vieeeelll Strom, Tim und Ole hatten Kindles mit. Irgendwann zeichnete sich ab, dass es heute nichts mehr werden würde mit dem Weitergehen. Vom ersten Abend hatte ich noch eine Suppe mit, die ich den Jungs als geschmackliche Abwechslung zu den Nudelgerichten anbot - das hob deutlich die Stimmung. Bis sich jedoch die Wolkendecke hob, wurde es dann 17 Uhr. Nee, jetzt die nassen Zelte einpacken und loslaufen, dazu hatte keiner Lust.


                          An dieser Stelle bietet es sich an, zu erwähnen dass Bernd Tim darauf hingewiesen hatte, dass er noch ein paar weitere Heringe für das Zelt einpacken müsste. Das scheint in Vergessenheit geraten zu sein .


                          Die Hochspannungsleitung ist kaum zu sehen.


                          Der arme Tim hatte von gestern viele Mückenstiche mitgenommen...



                          Ole war jetzt noch weiter auf den Hügel hoch geklettert und hatte entdeckt, dass es dort Empfang gibt. So habe ich nochmal mit zuhause telefoniert und neueste Wettervorhersagen abgerufen. Teilweise klarte es auch noch auf und die Sonne kam kurzzeitig heraus und spendierte tolle Lichter über den größtenteils noch gefrorenen Geitvatnet.





                          Nicht nur wegen der Leitung war ich hochgespannt auf den morgigen Wandertag: Das Flugzeug, eine Brücke und die Furt über den Abfluss des Geitvatnet lagen vor uns ...
                          Zuletzt geändert von vobo; 13.09.2020, 20:37.

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                          • evernorth
                            Fuchs
                            • 22.08.2010
                            • 1835
                            • Privat


                            #14
                            AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                            Hallo Volker,

                            sehr schön, dass du immer so zeitnah mit deinen Berichten beginnst.
                            Ich hatte ja im Vorwege schon einiges von Bernd über dein/ euer Vorhaben erfahren.
                            Das liest sich alles wieder recht spannend und ich bin schon sehr neugierig,
                            wie es mit euch weitergeht.
                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                            • ChuckNorris
                              Erfahren
                              • 03.08.2018
                              • 177
                              • Privat


                              #15
                              AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                              Macht Spaß mitzulesen. Ihr habt ja auch noch ganz schön viel Schnee da oben gehabt.

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                              • Fjaellraev
                                Freak
                                Liebt das Forum
                                • 21.12.2003
                                • 13981
                                • Privat


                                #16
                                AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                Vor dem Losgehen wurden wir jedoch noch von einem Hubschrauber überrascht, der aus Richtung Frostisen kam und in Richtung Ballangen Campingplatz flog. Weiß jemand was er da transportiert hat?



                                Wissen tue ich es natürlich nicht, da ich die Last ja nicht angehängt habe.
                                Aber mit dem zweiten Bild habe ich das Gefühl dass es sich dabei um ein Niederschlagsmessgerät handeln könnte. Mit Heizeinrichtung um auch die Wassermenge im Schnee zu messen.

                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                Storeggvatnet mit der Hütte - ich habe nicht herausfinden können, welchem Verein sie gehört.
                                Kann ja durchaus auch eine private Hütte sein, wenn nicht dann wohl am ehesten einem Fischereiverein da der See hauptsächlich als Angelgewässer in den Suchergebnissen auftaucht.

                                Gruss
                                Henning
                                Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                nur unpassende Kleidung.

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                                • Ljungdalen

                                  Alter Hase
                                  • 28.08.2017
                                  • 3014
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                  Gerade von meiner Tour zurück - erstmal die ausstehenden Berichte gelesen, wie diesen (Anfang). Sehr schön, vielen Dank.

                                  Immer auch sehr befriedigend, wenn die (erwachsenen) Kinder von sich aus nach Teilnahme an so Touren fragen! Kenne ich ja selber von meinen Töchtern.

                                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                  Viel besser wäre es gewesen ... auf den Schneeflächen nach Süden abzusteigen.
                                  Universeller Glaubenssatz: es ist (v.a. mit entsprechender Ausrüstung) *immer* besser, über (Alt-)Schnee statt über beliebige andere Flächen abzusteigen Man muss sie halt nur im Vorfeld kennen bzw. erkennen...

                                  Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                  Storeggvatnet mit der Hütte - ich habe nicht herausfinden können, welchem Verein sie gehört.
                                  Kann ja durchaus auch eine private Hütte sein, wenn nicht dann wohl am ehesten einem Fischereiverein da der See hauptsächlich als Angelgewässer in den Suchergebnissen auftaucht.
                                  Glaube ich auch. In der Norgeskart kann man sich ja die Eigentumsverhältnisse anzeigen lassen ("se eiendomsinformasjon" usw.): der größte Teil des Tals inkl. ganzem See und dazu das östlich anschließende Mølnelva-Tal sind Privateigentum (ein Besitzer > 4,4 km² + 1,6 km² weiter nördlich, inkl. "Fritidsbygg").
                                  Zuletzt geändert von Ljungdalen; 18.09.2020, 09:01. Grund: typo

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                                  • vobo

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                                    • 01.04.2014
                                    • 734
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                                    #18
                                    AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                    Vielen Dank für die Einschätzung Henning, Du hast damit Oles Meinung bestätigt. Und an Ljungdalen ein weiteres Dankeschön für den Hinweis zu den Möglichkeiten von norgeskart!

                                    Den Schnee hatte ich nach den diversen Bildern und Zahlen aus dem Juli schlimmer erwartet.

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                                    • vobo

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                                      • 01.04.2014
                                      • 734
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                                      #19
                                      AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                      Mittwoch, 05.08.: Was wäre wenn ...

                                      Nachts hatte es immer mal wieder noch geregnet, aber morgens sah es draußen und nach der Wettervorhersage nach Aufbruch aus. Wir waren auch voller Energie nach einem vollen Tag unter Hochspannung .




                                      Immer wieder gab es noch Wolken- bzw. Nebelreste über dem Geitvatnet.

                                      Wieder am Ufer des Sees unterwegs kamen wir schnell an eine weitere (wohl private) Hütte mit Bootsschuppen am Geitvatnet.



                                      Bei den zahlreichen Schneestellen haben wir frische Spuren im Schnee erkannt. Da ist wohl gestern an dem Regentag noch jemand hier entlang gekommen - sehr überraschend. Als die Hochspannungsleitung einen leichten Knick nach Osten macht, konnte ich über einen See das Zelt entdecken und fokussieren - mal sehen, vielleicht meldet sich ja noch jemand?


                                      Im Hintergrund der Nordre Bukkevatnet.

                                      Weiter ging es auf die Halbinsel zwischen Geitvatnet und Søndre Bukkevatnet. Die dort in der Karte eingezeichneten Buchten waren jedoch fast alle noch zugefroren und konnten gut überquert werden.


                                      Die Buchten am südlichen Geitvatnet





                                      An der Südostecke dieser Halbinsel schmissen wir die Rucksäcke von uns ...




                                      Deshalb!

                                      Lt. Ljungdalen das Heck einer Heinkel He-111, die am 02.06.1940 dort abgeschossen wurde. So wie es da liegt, muss es eigentlich ans Ufer gezogen worden sein.






                                      Die älteste Einritzung auf der Flosse war von 1955.

                                      Weiter ging es entlang der Südseite der Halbinsel am Ende auf einen Hügel, von dem eine Brücke erkennbar war. Die Brücke ist nicht auf der Karte, aber auf den Satellitenfotos zu sehen.


                                      Links der Søndre Bukkevatnet, hinten noch der Geitvatnet. Hinter dem leichten Hügel links kamen wir dann bald zum Ausfluss des Geitvatnet.






                                      Blick über den südlichen Geitvatnet

                                      Ja, und dann kamen wir an den Abfluss des Geitvatnet, den ich gerne furten wollte um danach westlich um den Guovddelisjávrre bzw. Langvatnet und Baugevatnet zum Berg 1361 nördlich der Paurohytta zu gelangen... Mal sehen.


                                      Ok, hier nicht.


                                      Flussaufwärts unmittelbar am Ausfluss war es zu tief und dann zu strömend, wie ein erster Test zeigte. Ole schreckte allerdings mehr das eiskalte Wasser ab .


                                      Tim hielt immerhin seine Hand rein und entschied: "Lass Vattern mal probieren".

                                      Eine kurze Strecke weiter flussabwärts (68.160222N, 17.0774370E) probierte Vadder es dann wirklich. Es war ausreichend breit und die Strömung nicht zu stark - und ich kam drüben an, musste aber bis zum Bauchnabel ins Wasser.


                                      Von den Steinen bis ans andere Ufer war es nur noch knietief - aber so richtig gut zu gehen sieht das andere Ufer auch nicht aus.


                                      Ok, das untere Rucksackfach wäre nass geworden.


                                      Spaß hats gemacht.

                                      Als ich wieder draußen war, entschieden sich beide Jungs unisono für "Nein". Tim, der immer stolz auf seine 1,80 m ist, behauptete steif und fest dass sein Rucksack vollkommen nass werden würde. Und Ole war es immer noch zu kalt.

                                      Ok, wie gesagt, das andere Ufer sah jetzt nicht wirklich einladend aus - wir hätten bestimmt 150 Höhenmeter hinauf gehen müssen um gut an den Seen entlang zu kommen.
                                      Und viel wichtiger: Es gab ja noch eine Alternative - entlang des Flusses bis zum Sitasdamm und dann entlang des Nordkalottleden nach Pauro. Das bedeutete zwar etwa etwas längere Etappen, und auf Wegen kann man doch auch sehr gut gehen .

                                      Und so entschieden wir uns dem Fluss in Richtung Sitas zu folgen. Die Jungs fragten mich, was wäre wenn ich alleine gewesen wäre - ich glaube ich hätte gefurtet.


                                      Aufbruch in Richtung Sitas

                                      Einige Zeit später am Kobbvatnet sahen wir am Hang ein Motorrad und ein Quad. Ein Sami auf dem Motorrad machte netterweise einen Abstecher zu uns und fragte uns nach Rentieren, ob wir welche gesehen hätten. Sie würden gerade nach ihren Tieren suchen. Aber außer einem vereinzelten Rentier vor dem Regentag waren uns noch keine aufgefallen. Er erklärte uns auch noch, dass die vermutlich beste Stelle zur Flussquerung am südlichen Ende des Kobbvatnet bei einer Hütte wäre, aber zur jetzigen Zeit wären aufgrund des langen Winters die Wassermengen noch sehr hoch. Nach seiner Einschätzung wurde der Frühling einfach übersprungen - nach Schneetagen Ende Mai wurde es innerhalb von zwei Tagen sommerlich warm.


                                      Blick zurück auf den Ausfluss des Kobbvatnet und den Hügel 969, hinter dem wir vorbei gegangen wären.


                                      Blick auf den Filtinden über den Guovddelijávrre (Langvatnet) hinüber.

                                      Am Ausfluss den Guovvdelisjávrre (Langvatnet) sahen wir dann die Sami mit ihrem Quad auf einem Hügel sitzen und picknicken. Sie baten uns jetzt zu warten, da hinter dem Hügel ihre Herde weiden würde und sie für 18 Uhr den Helikopter bestellt hätten, der sie in ihren Pferch weiter unten am Sitasdamm treiben sollte. Etwas 8000 NOK würde ihn der Heli für eine Flugstunde kosten. Nach kurzer Überlegung beschlossen wir dann, hier am Ufer die Zelte aufzubauen und freuten uns total auf das Spektakel, das wäre doch ein Super-Abschluss dieses aufregenden Tages. Normalerweise hätten wir wohl schon hier den Ausfluss furten können, aber dieses Jahr war noch zu viel Wasser. Durch den Sitasdamm sollen etwa 50 Tsd. Liter Wasser pro Sekunde die Stromturbinen antreiben...




                                      Blick zurück nach Westen zum Ausfluss des Guovddelisjávrre an dessen Westufer wir entlang gegangen wären.

                                      Wir kochten schnell unser Essen und warteten gespannt auf das Heli-Geknatter, sahen vereinzelt Rentiere am Hang, aber sonst passierte nichts, außer dass das Wetter immer schöner wurde, der Wind einschlief und die Mücken erwachten. Gegen 20 Uhr brach der Sami auf und hielt bei uns nochmal an: Der Heli wäre gecancelt worden, warum auch immer und man könnte nichts machen. Er war in großer Sorge, weil sich die Herde wieder zu zerstreuen drohte und tendenziell nach Norden ziehen würde. Bis zum 25. August hätten sie noch Zeit für die Markierung ihrer Kälber, danach dürfen die Schweden kommen und würden alles markieren was noch nichts hat. Und sie könnten sich nur einen Heliflug leisten ("we have only one shot"). Meine Aufzeichnung ist leider gelöscht, aber wenn ich mich richtig erinnere sprach er von ca. 4000 Tieren, die Schweden hätten an die 30000. Wir wünschten ihm alles Gute [Im Nachhinein haben wir noch erfahren, dass am nächsten Tag der Heliflug wohl geklappt hat und er seine Kälber markieren konnte.]


                                      Unterm Mückennetz, kühl muss es auch schon gewesen sein.


                                      Tim beim Abwaschen

                                      Schade, aber auch so waren es viele spannende Informationen rund um die Rentierhaltung der Samen.

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                                        • 18.06.2014
                                        • 1591
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                                        #20
                                        AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                        Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                        Tim hielt immerhin seine Hand rein und entschied: "Lass Vattern mal probieren".
                                        Kluger Junge!!!

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                                          • 01.04.2014
                                          • 734
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                          Mittwoch, 04.08.: Auf einem Weg geht es schnell voran (Nordkalottleden)

                                          Nachdem es gestern jetzt doch nicht so spannend war, begann der Tag mit schneller Hitze im Zelt und Mücken darauf.



                                          Um eine Bucht mussten wir noch herum, dort konnten wir aber problemlos queren (immer noch eine Bucht vor dem Forsvatnet). Hier folgten wir jetzt der Stromleitung bis wir zum Nordkalottleden kamen.


                                          Links der Pt. 1189, rechts das Meraftesfjellet (Pt. 1443)


                                          Wasser vom Filtinden


                                          Man beachte den Knopf im Ohr, beide fanden Hörspiele beim Gehen sehr anregend.


                                          Sitasdamm, ins Tal links führt der Weg nach Skjombotn

                                          Kaum waren die hervorragenden Markierungen des Nordkalottleden erreicht, kletterte Ole wie erwartet voran bergauf. Neben den Markierungen verlief jedoch auch noch eine Raupenpiste, die leider keinen schönen Gesamteindruck hinterließ.


                                          Sitasjaure, am anderen Ufer erkennt man Straße und auch die Hütten.

                                          Schön dass ich hierher ohne die lange Straße entlang des Sees gekommen bin, auch wenn es ein wenig zu viel Hochspannungsleitung war. Aber noch gingen wir unter einer entlang und erkannten auch bald den Grund für die Piste: Ein Strommast muss wohl erneuert worden sein, kurz danach war es endlich wieder nur ein Wanderweg und von der Hochspannungsleitung verabschiedeten wir uns auch bald.


                                          Wegweiser Ole


                                          Hier ging es jetzt auf rund 900 m Höhe hoch.

                                          Der Weg biegt etwas früher nach Süden ab als auf der Karte vermerkt und verbleibt auch ungefähr auf dieser Höhe. Wir gönnten uns ein kleines Mittagspäuschen ehe wir dann bald den Baugevatnet erreichten.






                                          Hinter Tim ist schon der Berg 1361 nördlich von Pauro zu sehen.


                                          Baugevatnet mit dem Geitinden

                                          Vom Baugevatnet war Tim mächtig beeindruckt, das war ein sehr schöner Moment. Die Farben des Sees waren aber auch wunderschön, auch wenn uns leider die Sonne mehr und mehr im Stich ließ. Mitte Juli war der See noch komplett zugefroren gewesen, damit hatte ich die beiden vor der Tour doch beeindruckt.


                                          Baugevatnet nach Westen, links ist der schneefreie Anstieg zum Berg 1361 zu sehen.

                                          Wenn wir gestern die Furt am Geitvatnet gegangen wären, hätten wir heute den Anstieg zum Berg 1361 angepeilt, der sah eigentlich gut machbar aus. Auch das Talende entlang des Baugevatnet sah nicht zu schlimm aus, aufgrund der Schräge hatte ich von Bernd für die beiden noch Grödel organisiert, die aber so nicht zum Einsatz kamen.


                                          Schräge am Baugevatnet vor dem Anstieg zum Berg 1361

                                          Jetzt ging es hinab zum Baugevatnet, der Weg war immernoch bestens markiert. Unten war sogar ein Pfeil gelegt, wo man in Gegenrichtung das Seeufer verlässt und ansteigt.


                                          Ole wie so oft weit voraus.

                                          Als wir am Ostufer des Sees ankamen, begann es zu regnen. Glücklicherweise erreichten wir die Hütte und Ole staunte nicht schlecht als ich einen Schlüssel auspackte.



                                          Wir genossen die Hütte, machten ein Feuer und etwas zu essen. Aus dem Hüttenbuch erfuhren wir, das vor 3 Tagen ein belgisches Paar hier übernachtet hatte und den Weg neu markiert - daher also die frischen wunderbaren Markierungen (das blieb aber nur bis Pauro so...).

                                          Nach drei Stunden hörte der Regen nicht auf, und es würde keiner mehr kommen. So beschlossen wir hier zu übernachten, Ole erklärte sich bereit das Zelt zu nutzen. Vor der Tour hatte ich mit Jon Sommerseth vom Hüttenbetreiber NOT die Übernachtungen in Pauro und Røysvatn mit einem möglichen Tag Abweichung abgestimmt - da kann ich die Pauro-Übernachtung doch stattdessen für die Baugebua nutzen, und es wird doch kaum einer in beiden Hütten übernachten... Wir haben desinfiziert und gelüftet am Morgen, aber unwohl war mir schon - zu recht mit dem Abstand von heute.


                                          Es hatte sich eingeregnet ...


                                          ... und alles wurde wieder trocken.

                                          Überhaupt nicht bewusst war mir (auch nach dem Eintrag des belgischen Paares), dass die Baugebua in diesem Jahr gar nicht für Übernachtungen zugelassen ist, das habe ich erst nach der Tour irgendwo gelesen - es waren alle Übernachtungsunterlagen und eine Corona-Mappe vorhanden, aber keinerlei Hinweise dass Übernachtungen nicht vorgesehen sind.

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                                            #22
                                            AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                            Freitag, 07.08: Ein langer, toller Tag mit einem harten Ende ...

                                            Gegen kurz nach halb 10 Uhr waren wir abmarschbereit. Als erstes galt es die Brücke hinter der Hütte zu nutzen - ein allererstes Highlight.


                                            zu Anfang noch vorsichtig ...


                                            ... doch dann stolz ...


                                            ... und happy.

                                            Beim kurzen schwedischen Grenzübertritt ging es über kleinere Bäche und dann weiter bergauf.




                                            Während wir uns noch ausruhen ...


                                            ... sprintet Ole wie immer mutig voran ...


                                            ... natürlich um unsere Routen zu dokumentieren ...


                                            ... bis ich alter Sack dann auch mal angekommen bin.



                                            Kurz danach waren wir wieder in Norwegen und erfreuten uns an dem riesigen See Kåbtåjaure.



                                            Als ich den beiden erklärte, dass wir erst morgen vormittag hinten den See verlassen würden, stockten sie etwas. Sie hatten sich tatsächlich die erste Woche voll auf mich und die Routenplanung verlassen - erst ab Røysvatn hatten sie sich ein wenig vorbereitet (und die Karte geladen). Als wir nach unserem Startort gefragt wurden, kam nur ein lachendes "ähhhh......"


                                            Ostende des Kåbtåjaure, rechts ist der Márggo und in den Wolken dahinter der Álitoajvve, an dessen Flanke ich letztes Jahr entlang gegangen bin.

                                            Aber kaum hatten wir jetzt den höchsten Punkt des Weges auf 900 m Höhe erreicht, stockte uns so richtig der Atem. Was für ein Anblick über den Båvrojávrre mit dem Gletscher Gihtsejiegna links, dem Fonntinden in der Mitte und dem Paurofjell links. "A view like God must have seen it" sagte später ein Schwede an der Paurohytta...




                                            Es wird noch aufklaren ...


                                            Links der Blick über den Noajdejávrre zum Gihtsejiegna.


                                            Toll auch der halbgefrorene Zustand des Sees.


                                            Ein Highlight der vorangegangenen Jahre, die Ruderstelle.


                                            Hier kamen wir runter - wie schwer wird es sein, in der anderen Richtung diesen tollen See zu verlassen?





                                            Ich hatte Tim den Hüttenschlüssel gegeben, weil er im Flow uns weit voraus gelaufen war. Die Paurohytta war schon von Anfang an am Seeufer zu erkennen gewesen.




                                            Das Wetter wurde immer schöner.






                                            Hier war zu erkennen, dass jemand nach dem Regen hier entlang gegangen war - in der Hütte war also vermutlich schon jemand.




                                            Gleich da, etwa 3,5 Stunden von der Baugebua haben wir gebraucht.

                                            Ja, vier Männer hatten die große Hütte belegt, großzügig boten Sie uns die kleine an. Sie hatten von dem Sami von uns gehört und konnten uns so von dem erfolgreichen Heli-Rentiertrieb berichten. Wir waren verführt - die kleine Hütte mit 4 Betten für uns alleine, Traumwetter, Traumblick, und die beiden Jungs könnten auch von hier aus direkt nach Storå oder gar nur Sørfjorden gehen ... wir hätten uns dann allerdings vermutlich hier schon getrennt. Wie auch immer, nach einem Süppchen fiel recht schnell die Entscheidung zum Weitergehen auf dem Nordkalottleden. Aber Tim und Oles Blick war schon neidisch auf die Männer, die mit Stühlen in der Sonne den See überblickten und immer wieder ein kleines Fläschchen zum Mund führten ...


                                            In der vollen Auflösung erkennt man die gemütliche Lagerstätte ...


                                            Blick auf den Filtinden und den weiteren Weg nach Sørfjorden


                                            Paurofjell, rechts oben ist der Berg 1361, an dem vorbei wir abgestiegen wären, wenn wir vor 2 Tagen des Abfluss des Geitvatnet gefurtet hätten. Der Abstieg sieht auch problemlos aus.


                                            Die Brücke ersetzt seit dem letzten Jahr die Ruderstelle, sie hat diesen Winter aber auch nicht ganz unbeschädigt überstanden. Mal sehen wie das weitergeht.




                                            Blick auf den Noajdejávrre kurz vor der nächsten Brücke ...

                                            Die Männer in Pauro hatten uns schon vorgewarnt, dass die nächste Brücke stärker beschädigt sein würde. Ja, eine von vier Halterungen war offensichtlich kaputt, das schien aber kein wirkliches Problem zu sein. Jedes Jahr werden solche Ausbesserungen notwendig zu sein.




                                            Gerade rechtzeitig tauche ich auch auf ...


                                            ... während Ole nach getaner Arbeit gemütlich fotografiert.






                                            Die gebogenen Aluleitern sind schon klasse. Letztlich war es aber kein Problem und einige Tage später war auf der NOT-Seite von Facebook zu lesen, dass die Brücke repariert sei.


                                            Der Gihtsejiegna in aller Pracht und Schönheit.




                                            Der Blick zur Engstelle zwischen Båvrojávrre und Kåbtåjaure, es war ein Traumtag geworden.

                                            Ab und zu haben wir den Weg verloren, uns aber eher am Hang aufwärts gehalten. Irgendwann nach einer Pause waren die beiden mir mal wieder zu weit voraus, und ich ging dann ohne Markierungen weiter - natürlich irgendwann in der Sorge dass ich sie überholen könnte. Aber wie konnte ich nur auf die Idee kommen, natürlich saßen sie irgendwo und warteten sichtbar auf mich.


                                            Gemütlich war es allerdings nicht, denn die Mücken überfielen alles.

                                            Dort hätte man wunderbar zelten können, aber es gab für die beiden zu viele dieser Biester.


                                            Rechts die Vorberge des Márggo und dahinter der Àlitoajvve.

                                            Also gucken wir doch nach dem hinter den nächsten Hügel ... aber da war es noch schattiger, windstiller und dadurch feuchter. Insofern wäre wegen der Sonne vielleicht ein Abstieg zu der Engstelle zwischen den Seen sinnvoller gewesen? Egal, es wurde nicht besser, wir waren extrem genervt (und kaputt) und bauten dann an erstbester Stelle die Zelte auf - gefühlt da wo es besonders mückig war.


                                            Unterm Mückennetz ...

                                            Morgen sollte es sehr warm werden, bis 25 Grad. Tim wollte seine Wäsche waschen und kassierte daher besonders viele Mückenstiche ...





                                            Nach Oles Fotoshooting verschwanden wir alle in Windeseile in unseren Zelten. Ein wirklich toller Tag mit ganz vielen Highlights, knapp 18 km in gut 7,5 Stunden auf gutem Weg. Schön.
                                            Zuletzt geändert von vobo; 12.10.2020, 02:40.

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                                              • 10.06.2004
                                              • 1232
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                              Moin Volker, jetzt hab ich mir endlich mal die Zeit genommen Deinen Bericht in Ruhe zu lesen. Nun verstehe ich auch, warum Du mir vor einiger Zeit geschrieben hast, dass es dieses Jahr eine besondere Tour für Dich gewesen ist. Das glaub ich gerne und hab mich richtig gefreut gelesen zu haben wie Dein Nachwuchs Interesse angemeldet hat und mitgekommen ist. Ich glaube einen Vater kann es kaum glücklicher machen, wenn die eigene Leidenschaft an die nächste Generation weitergegeben wird.

                                              Davon abgesehen echt eine tolle Route die Ihr gelaufen seid. Vor allem auch der Anfang so weglos bis zum Nordkalottleden. Landschaftlich finde ich diese steinige und schneebedeckte Gegend auch immer unheimlich faszinierend. Ein krasses Gegenteil zur deutlich sanfteren Fjälllandschaft weiter östlich in Schweden. Find halt immer wieder krass zu sehen wieviel Schnee da selbst im August noch rumliegt. Und bin jetzt natürlich auch gespannt wie es weitergeht. Laut Deinem Plan liegt ja noch einiges an spannender wegloser Strecke vor Euch.

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                                              • Linnaeus
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                                                • 21.02.2006
                                                • 601


                                                #24
                                                AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                Schließe mich an (auch etwas spät): Tolle Tour, toller Bericht - und mit zwei jungen Leuten unterwegs sein macht es dann noch mal zu etwas ganz Besonderem! Ist ja geradezu ein Stück allgemeine Outdoor-Lebensbildung, die den Youngsters heute oft völlig abgeht!
                                                OT: Empfinde das natürlich ähnlich, weil ich selbst dieses Jahr mit zwei jungen Menschen in Skandinavien unterwegs war!

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                                                • Pfiffie
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                                                  • 10.10.2017
                                                  • 2024
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                  Ein klasse Bericht von dir Volker, jedes Jahr irgendwie spannend, vor allem jetzt mit den beiden bestimmt ein tolles Erlebnis. Ein Knopf im Ohr hab ich auch ab und zu

                                                  Grüße Maik
                                                  "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                                    • 13.11.2013
                                                    • 586
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                    Ich habe auch endlich aufholen können...
                                                    Bisher: Spannender Bericht und Bilder, die mich ins Schwärmen geraten lassen.
                                                    Und wenn dauernd wer vorrennt, dann hast du wenigstens dein Fotografenteam gleich mit dabei, schon sehr praktisch
                                                    Freue mich auf mehr

                                                    Liebe Grüße
                                                    Daniel
                                                    Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                                                    Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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                                                      • 734
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                                                      #27
                                                      AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                      Vielen Dank für die netten und aufmunternden Kommentare . Ich glaube, die beiden Jungs brauchen auch noch mehr Anfeuerung, damit sie nach Roysvatn ihren eigenen Teil der Strecke mit einem Fazit beschreiben... Ein gutes Team waren sie auf jeden Fall.

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                                                        • 22.05.2016
                                                        • 768
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                        Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                        Ich glaube, die beiden Jungs brauchen auch noch mehr Anfeuerung, damit sie nach Roysvatn ihren eigenen Teil der Strecke mit einem Fazit beschreiben...
                                                        Also, ich fände es sehr interessant und würde mich freuen, wenn Tim und Ole aus ihrer Sicht noch ein paar Worte zur Tour schreiben würden, oder anders ausgedrückt:

                                                        Ey Jungs, das war Teil der Abmachung! Kneifen is nich!!

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                                                          • 02.09.2016
                                                          • 1511
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                          Zitat von Borgman Beitrag anzeigen

                                                          Ey Jungs, das war Teil der Abmachung! Kneifen is nich!!
                                                          Und ich dachte immer, ich wäre hier der einzige, der keuleschwingend Berichte einfordert...

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                                                            • 22.05.2016
                                                            • 768
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                                                            #30
                                                            AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                            Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                            Und ich dachte immer, ich wäre hier der einzige, der keuleschwingend Berichte einfordert...
                                                            Ja ja, das sollst Du auch bleiben - ich hab mir die Keule nur ausnahmsweise geliehen. Den Grund wirst Du gleich einsehen: Tim hatte mich nämlich vor der Tour gefragt, was ich denn für die Leihausrüstung haben will, und ich sagte, ich fände es schön, wenn sie ihre Eindrücke in Volkers Bericht einfließen lassen würden. Womit Tim ausdrücklich einverstanden war - also, ich bin sehr optimistisch, dass da noch was kommt.

                                                            Als später die Frage aufkam, ob sie außer Eindrücken noch was Materielles aus dem "gelobten Land" (Zitat Fjellfex) mitbringen können, hab ich einfach das erste gesagt, was mir einfiel: Für einen Klotz Norvegia-Käse hätte ich schon Verwendung. Der Käse ist angekommen und hat gemundet...

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                                                              • 734
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                                                              #31
                                                              AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                              Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                              also, ich bin sehr optimistisch, dass da noch was kommt.
                                                              genau, das wird auch ohne klappen, bis dahin kann ich ja noch liefern.

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                                                                • 01.04.2014
                                                                • 734
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                Samstag, 08.08.: Heimkehr nach Røysvatn - nochmal anders

                                                                Morgens früh war es schon warm, das war für heute auch angeküdigt gewesen. Deutlich über 20 Grad mit starkem Regen im Laufe des Tages, da denke ich immer gleich an Gewitter. Wir werden sehen.


                                                                Nochmal Kåbtåjaure mit Márggo


                                                                und nochmal Ole auf seinem Traumfelsen bei anderem Licht.

                                                                An der mückigen Situation in der Ecke hatte sich bei diesen Temperaturen natürlich nichts geändert, so dass wir auch schnell gegen halb 10 Uhr losgekommen sind - auch wenn sich alle frustriert lange Klamotten angezogen haben.


                                                                Fokus auf den Durchfluss vom Bavrojávrri zum Kåbtåjaure, man erkennt auch noch die Brückenfundamente.


                                                                Blick in Wanderrichtung

                                                                Am Übergang zum Spadnejávrre wollte ich diesmal westlich der Seen bleiben: Erstens kannte ich das Seeufer nicht und zweitens ist die Strecke bestimmt 3-4 km kürzer wie auf der Karte zu erkennen.


                                                                Markierungen für die durchgezogene rote Linie finden sich allerdings im Gelände allerdings nicht, aber zu verfehlen ist die Richtung auch nicht.

                                                                Nach etwa einer Stunde erreichten wir den See Spadnejávrre, der Anstieg im Übergang war problemlos und einfach zu finden.


                                                                Spadnejávrre


                                                                Hier ein Blick in das Tal zum direkten Pass unterhalb des Skuogetjåhkka, da hatte ich mich letztes Jahr nicht hoch getraut - von Nahem sah das jetzt nicht so schlimm aus.


                                                                Blick über den Spadnejávrre zu den Marggo-Bergen und das Tal des Marggojåhkå, aus dem ich letztes Jahr gekommen bin.

                                                                Kurz danach kamen wir an den Skuogejávrre, an dessen Westufer es jetzt etwa 4 km ohne Weg sehr leicht entlang ging.


                                                                Skuogejávrre





                                                                Die Mückensituation war zwar angenehmer aber offenbar noch nicht problemlos geworden. Aber sehr warm war es, die Suppee lief.



                                                                Der Nordkalottleden am Ostufer des Skuogejávrre verläuft zwar etwa über 3 km direkt und sehr schön am See, aber das Westufer ist eigentlich genau so schön und eben deutlich kürzer insbesondere für alle die ohne Übernachtung von Røysvatn nach Pauro wollen.


                                                                Hinten der Svártitjåhkkå

                                                                Gefurtet haben wir am Ausfluss des Svártijåhkå, dies hat allen richtig Spaß gemacht. Für Tim und Ole war es jetzt die einzige Stelle an der sie die Watsandalen gebraucht haben . Sie waren ganz überrascht, dass ich nicht erstmal die Furt erkundet habe, sondern direkt rüberging.







                                                                Hier legten wir noch ein Päuschen ein, jetzt waren es noch knapp 3 Stunden, das wusste ich aus dem Vorjahr. Danach ging es weiter am Svártijávrre entlang.




                                                                Svártijávrre, es wurde dunkler am Horizont.


                                                                ohne Worte ...


                                                                ... aber mit einem mitleidsvollem Sohn



                                                                Weiter bergauf haben wir wie im letzten Jahr den Weg verloren - aber egal die Richtung war mir klar. Und irgendwann erkannte ich einen See mit einer größeren Schneefläche wieder, schwupps war da auch wieder eine Markierung und dann waren wir fast da.


                                                                im Hintergrund der Durchgang zum Čoadnejávrre, da geht es morgen lang.




                                                                Da sind die Hütten - und alle leer.

                                                                Gegen 17 Uhr erreichten wir Røysvatn, bereits das dritte Mal bin ich jetzt hier. Wir bezogen die große Hütte, entdeckten ein Pfund Kaffee, das bei Ole für Begeisterung sorgte. Zunächst gab es eine Suppe für alle, dann feuerten wir den Ofen und die Sauna an. Es war tatsächlich nicht so viel Holz vorhanden, was Ende August beim NOT auf Facebook für einige Diskussionen sorgte - im Frühjahr ist wohl eine volle Lieferung erfolgt ... und wie das bei Corona verbraucht werden kann ist nicht erklärbar.

                                                                Später bezog ein Norweger, der heute ganz aus Pauro gekommen war, die kleine Hütte. Er hatte sich mit der Pensionierung vorgenommen, alle 500 irgendwas Hütten des DNT zu besuchen und war jetzt bei knapp 400 angekommen. Røysvatn sei eine der am schwersten zu erreichenden Hütten, aber warum er dafür Fjellbu - Sitas - Pauro - Røysvatn - Pauro - Sitas - Skoadejávrri - ... läuft, erschließt sich mir nicht so ganz - vielleicht will er auch nur in DNT-Hütten übernachten?

                                                                Nun ja, aber so konnten wir ihn noch für ein schönes Dreierbild gewinnen.


                                                                Probe



                                                                Es war ein schwieriger Abend für mich, denn morgen stand ja der Abschied bevor. So viel Leben hatte mich die letzten Tage durch die Wildnis begleitet, und morgen würde ich alleine weiter gehen. Wir haben viel gesprochen über die schönen und schwierigen Erlebnisse, die Erwartungen und wie es jetzt letztendlich gekommen ist. Aus meiner Sicht einer der Höhepunkte im Leben zwischen Vater und Sohn - aber noch ist nicht die Zeit für ein Fazit


                                                                Ole genoss den Kaffee...


                                                                ... und die Aussicht über den See


                                                                nicht nur ich studierte die Hüttenbücher... (rechts das neue Sofa, das gabs letztes Jahr noch nicht.)

                                                                Gegen 21 Uhr zogen langsam die Wolken in das Tal ...





                                                                ... und es pladderte und stürmte ordentlich, aber es gab kein Gewitter. Gut dass wir heute nicht draußen im Zelt waren sondern die Behaglichkeit dieser wunderschönen Hütte genießen konnten.


                                                                in der Vergrößerung erkennt man den Regen an der Scheibe.

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                                                                  • 1591
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                  Falls ich da auch mal wieder langkommen sollte, finde ich es gut zu wissen, dass die andere Seeseite auch funktioniert.

                                                                  Auf dem Bild seht Ihr stolz und glücklich aus! Schätze, Du hast da erfolgreich zweie mit dem Nordlandfieber angesteckt.

                                                                  Jungs, auch ich bin gespannt auf Euren Beitrag! Ich probier's mal mit lieb gucken, statt Knüppel:
                                                                  Bitte schreiben!

                                                                  Kommentar


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                                                                    Dauerbesucher
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                                                                    • 977
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                    Hallo Volker, mir ist gerade aufgefallen, dass ich hier noch gar nichts geschrieben hab. Bis hierher schon einmal vielen Dank für den tollen Bericht. Auch wenn mir der Anfang der Tour unbekannt ist, so kommen ab Sitasjaure doch viele Erinnerungen hoch.

                                                                    Eigentlich verwundert es ja nicht, dass die Paurobrücke schon Schäden hat, nicht umsonst haben sie so viele Jahre den Bootsverkehr aufrechterhalten. Das wird interessant wie es in den nächsten Jahren weiter geht.
                                                                    Die Brücke am Noaidejávri ist ja noch schiefer, als wir sie damals hatten. Wenn ich daran denke, wie wir Benny da rüber bekommen mußten, wir mir ganz anders.

                                                                    So wie es aussieht haben die Jungs doch nun Blut geleckt und wir wissen ja alle, wer einmal mit dem Virus infiziert ist, ist nicht mehr zu retten. Also alles richtig gemacht als Papa!!

                                                                    Bei unseren Kindern liegt die Erfolgsquote bisher nur bei 50 %. Die Tochter ist erfolgreich angesteckt und der Sohn eine richtige Stadtpflanze. Aber dieses Jahr war da ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Er war in Schottland und ganz begeistet und will da noch mal hin mit ordentlichen Schuhen und Ausrüstung....

                                                                    Ich freu mich auf den weitern Verlauf der Tour und natürlich auch auf das Fazit der Jugend.

                                                                    Kommentar


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                                                                      • 734
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                      Vielen Dank Euch beiden für die Kommentare. Einerseits ist die Strecke zwischen Sitas und Roysvatn so schön und einsam, dass sie auch mehrfach gegangen werden kann - und trotzdem gibt es immer wieder neue Blicke oder Ideen welche Varianten möglich sind. Auch einige Tage einfach dort zu bleiben und vielleicht den einen oder anderen Gipfel zu besteigen wäre noch eine nette Variation.
                                                                      [Bisher habe ich ja noch immer keinen Bericht über den Passübergang beim Skuogetjåhkkå gelesen, vermutlich aus gutem Grund].

                                                                      Trotzdem freue ich mich jedes Mal besonders auf die noch völlig unbekannten Strecken, das war diesmal der Weg nach Sitas und später kommt noch was - aber ich greife ja schon wieder auf das Fazit vor...

                                                                      Kommentar


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                                                                        • 734
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                        Sonntag, 09.08.: Einsam und allein im Regen

                                                                        Morgens regnete es, mal mehr und mal weniger. Auch Wind kam auf, so dass ich für heute auf einen halbwegs passablen Tag hoffen konnte. Der Norweger aus der kleinen Hütte war schon früh aufgebrochen - heute wieder den ganzen Weg nach Pauro zurück bei dem Wetter ...


                                                                        Frühstück im Nebel mit Planungen am Handy

                                                                        Lt. Wettervorhersage würde von morgen (Montag) bis maximal Donnerstag das Wetter besser werden (so ist es ja auch gekommen), d.h. es galt über die Panoramastrecke bis zum Mittwoch an den Tjårok bei Hellmobotn zu kommen. Und so ehrlich ich mit mir war, das würde ich in 3 Tagen kaum schaffen, also muss ich heute raus.

                                                                        Aber andererseits hiesse es dann jetzt Abschied nehmen von Tim und Ole ... die beiden würden es auch noch in zwei Tagen nach Storå schaffen - sie konnten noch gut auf dem neuen Sofa herumlungern



                                                                        Aber auch sie hatten ein Problem: Ihre Akkus gingen zur Neige, und was macht man an einem Regentag ohne Strom? Sie waren auch hin- und hergerissen, sind dann aber nachmittags im Schietwetter noch die 8-9 km auf dem Grensleden nach Krokvatnet gelaufen - aber das könnte ein anderer Beitrag werden

                                                                        Ja, und so habe ich mich mit einem schweren Herzen auf den Weg gemacht. Jetzt lasse ich die beiden an "meiner" Hütte Røysvatn zurück - so hatte ich mir das irgendwie auch nicht vorgestellt, eher dass ich irgendwo sitzenbleibe und ihnen beim langsamen Entfernen zusehe und über die gemeinsame Zeit sinniere.



                                                                        Auf dem Weg rüber zum Unterstand Røysvatn habe ich mich immer wieder umgedreht und gewunken - wurde das wahrgenommen? Und wenn nicht - sie sollen die Hütte genießen. Jetzt sind sie erfahren genug und angesteckt, sie werden ihren Weg finden und es mehr oder weniger Freude und Leid erfahren - und hoffentlich höre ich viel davon.

                                                                        Schnell war ich drüben beim Unterstand Røysvatn.


                                                                        Das 2013 gebaute Lavvu im Hintergrund war sauber und ordentlich.



                                                                        Allerdings ist dieser Wegweiser leicht irreführend, denn nach rechts sieht es dann - wie von Birgit im letzten Jahr schon leidvoll erfahren - so aus:


                                                                        ... und daran wird sich so schnell wohl nichts ändern, wie an allen Grensleden-Brücken auf norwegischer Seite.


                                                                        Ein letzter Abschiedsblick auf die Hütten auf der anderen Seite des Røysvatn. Gegenüber dem ähnlich schneereichen Jahr 2017 war der See jetzt vollkommen aufgetaut.

                                                                        Jetzt wollte ich ähnlich wie Tillmann letztes Jahr auf dem direkten Weg zum See Čuodnejávrre an der Panoramastrecke. Dafür musste ich den Abfluss des Røysvatn nun irgendwie überqueren, das tat ich am Zufluss des Sees 780. Vorher gab es sogar tolle Schneebrücken, die aber am gegenüberliegenden Ufer an den steilen nackten Fels stießen, da wäre ich nicht hochgekommen. Die Furt war gut knietief, aber trotz der aktuellen Schneeschmelze gut machbar.

                                                                        Danach wieder kurz aufwärts und dann auf gut 800 m in Schwüngen über die Rippen bis der große See Unnaskájdásjjávrre klar erkennbar war. An dessen Ausfluss wollte ich beginnen eine Furt zu suchen - der Ausfluss geht dann einige Kilometer später auf schwedischer Seite in die bekannt schwierige Furt auf dem Nordkalottleden über, aber ich wollte möglichst früh rüber.


                                                                        Blick nach Osten zum weiteren Verlauf dieser Seenwelt


                                                                        Unnaskájdásjjávrre, der Ausfluss ist noch weiter links

                                                                        Mittlerweile überfiel mich an diesem trostlosen Tag die Sentimentalität. Ich fühlte mich grotteneinsam, alleine und trauerte der Gemeinschaft hinterher. Hätte ich echt nicht erwartet. Als ich dann endlich den Ausfluss des Unnaskájdásjjávrre erreichte, sah die Furt machbar aus.


                                                                        Furt geschafft, wieder gut knietief aber mit einiger Strömung. Dazu regnete es noch ordentlich.


                                                                        Blick von der Furtstelle nach Westen, eigentlich sollte das Wetter doch noch Hoffnung machen.

                                                                        Kurz danach kam ich an einen kleinen Wasserfall des Ausflusses, da zeigt sich auch die Strömung. Irgendwo unterhalb hiervon müssen Tillmann und Susanne gefurtet sein.



                                                                        Danach ging es langsam wieder aufwärts und bald kam ich an einen Pausenplatz aus dem letzten Jahr, nur dass ich damals auch Begleitung hatte - zwar einen merkwürdigen fremden Hund, aber immerhin. Aber dieser Tag war irgendwie nur zum Vergessen. Ich war allein, es regnete immer wieder, von der Schönheit dieser einsamen Gegend sah man nichts. Ich habe keine Bilder mehr und erinnere mich immer wieder an ordentliche Regenschauer, so dass ich entlang des Čuodnejávrre irgendwann richtig müde, kaputt, durchnässt, frustriert und alles wurde. Obwohl ich aufgrund der nassen Felsen bewusst vorsichtig ging, stolperte ich bei einer Minifurt und knallte hin - ich riss den Kopf hoch und die Brille flog weg. Nicht schon wieder dachte ich nur ... aber ich konnte sie festhalten, sie war nur verbogen und das Schienbein hatte eine dicke Schramme und bestimmt einen blauen Fleck.

                                                                        Hapuuh, weiter. Eigentlich hatte ich vorgehabt, kurz unterhalb des Panoramas zu zelten und dann abends zu telefonieren und den Sonnenuntergang zu genießen. Nix da, mittlerweile zogen die Wolken nebelmäßig über den See, also peilte ich im Nebel den schon aus dem letzten Jahr bekannten letzten See 755 an und stellte das Zelt an derselben Stelle auf - da hat mir meine Erinnerung gut geholfen. Durchnässt und dadurch ausgekühlt habe ich bestimmt 2 Stunden im Schlafsack gebraucht, bis Suppe, Tee und Essen mich wieder ein wenig besänftigt hatten. Die Wettervorhersage für morgen, die ich mit der Nachricht an meine Frau wegen des nicht möglichen Telefonanrufs erhielt, hat mich dann auch wieder etwas aufgebaut. Im Nachhinein war es ein echt trauriger Tag wie selten ...
                                                                        Zuletzt geändert von vobo; 22.10.2020, 18:09.

                                                                        Kommentar


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                                                                          Fuchs
                                                                          • 10.10.2017
                                                                          • 2024
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                          So eine Luxushütte in der Pampa, echt cool irgendwie. Finds aber traurig das ihr Euch getrennt habt, irgendwie hat das doch recht gut zusammen gepasst. Auf jeden Fall mal was anderes
                                                                          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                          Kommentar


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                                                                            Alter Hase
                                                                            • 28.08.2017
                                                                            • 3014
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                            Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                            So eine Luxushütte in der Pampa, echt cool irgendwie.
                                                                            So sehen die in der Gegend (auf der norwegischen Seite) im Prinzip alle aus. Wir fanden Gautelis am besten, aber die Unterschiede sind echt nur graduell. Kommt wohl auch auf die Stimmung an, wenn man nur kurz/eine Nacht dort ist.

                                                                            (OK, mit oder ohne Sauna, aber darauf achte ich weniger, zwar mal ganz schön, aber sonderlich versessen drauf bin ich nicht.)

                                                                            Sorjus ist auch genial, habe ich aber nur reingeguckt...

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 29.10.2013
                                                                              • 1352
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                              ...

                                                                              Kurz danach kam ich an einen kleinen Wasserfall des Ausflusses, da zeigt sich auch die Strömung. Irgendwo unterhalb hiervon müssen Tillmann und Susanne gefurtet sein.

                                                                              ...


                                                                              ...eine einfache Furt, nirgends tief.

                                                                              Auf die nächsten Tage hier bin ich sehr gespannt!
                                                                              Es war schön dich getroffen zu haben!
                                                                              Ich habe erst angefangen, mich durch die diesjährigen Fotos zu wühlen. Im Sept hatte ich viel Arbeit - Konzerte mit eher kleinem Orchester und Kammermusik. Ein Bericht dauert also noch. Wird aber kommen!
                                                                              Grüße von Tilmann
                                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                              Kommentar


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                                                                                AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                ... Finds aber traurig das ihr Euch getrennt habt, irgendwie hat das doch recht gut zusammen gepasst. Auf jeden Fall mal was anderes
                                                                                Nun ja, die beiden wollten maximal 10 Tage wandern - und ohne unsere Trennung hätten sie bis zum Ende nicht gewusst wo sie lang gegangen wären. Also ich finde das vollkommen richtig von außen betrachtet.

                                                                                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                So sehen die in der Gegend (auf der norwegischen Seite) im Prinzip alle aus. Wir fanden Gautelis am besten, aber die Unterschiede sind echt nur graduell. Kommt wohl auch auf die Stimmung an, wenn man nur kurz/eine Nacht dort ist.

                                                                                (OK, mit oder ohne Sauna, aber darauf achte ich weniger, zwar mal ganz schön, aber sonderlich versessen drauf bin ich nicht.)

                                                                                Sorjus ist auch genial, habe ich aber nur reingeguckt...
                                                                                Die meisten norwegischen Hütten im dem Gebiet liegen klasse und sind super ausgestattet und eigentlich nie überfüllt, außer die in einem Tagesmarsch von der Straße aus Erreichbaren. Ich fühle mich nach einer Sauna wie neugeboren, insbesondere die Fingerkuppen mit ihrem Schorf und Schrunden sind wieder weich - herrlich.

                                                                                Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                Es war schön dich getroffen zu haben!
                                                                                ...
                                                                                Ein Bericht dauert also noch. Wird aber kommen!
                                                                                Dito und wunderbar, ich freue mich.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Alter Hase
                                                                                  • 28.08.2017
                                                                                  • 3014
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                  Die meisten norwegischen Hütten im dem Gebiet liegen klasse und sind super ausgestattet und eigentlich nie überfüllt, außer die in einem Tagesmarsch von der Straße aus Erreichbaren.
                                                                                  Und selbst in solchen waren wir eher allein: Ny Sulitjelma, da kann man ganz mit dem Auto ranfahren (OK, September, nicht am Wochenende), oder Lossi, keine Stunde von der Straße (klar, paar hundert Meter hoch, aber im August!)... Viele sind wohl in der Wintersaison voller.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    • 734
                                                                                    • Privat


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                                                                                    Montag, 10.08.: Panorama unter schlechtem Stern

                                                                                    Was war ich noch kaputt von gestern, kam erst nach halb 10 Uhr los. Aber wenigstens schien die Sonne und alles konnte trocknen.


                                                                                    Exakt die gleiche Stelle wie letztes Jahr, nur damals mit Hund. Erschreckenderweise fand ich unter einem Stein ein kaum verrottetes Blatt Klopapier, das musste ja wohl von mir stammen.

                                                                                    Schnell war ich oben auf 800 m Höhe und genoss das traumhafte Panorama.



                                                                                    Jetzt videotelefonierte ich mit meiner Frau und erfuhr einige unschöne und schwierige Neuigkeiten aus dem privaten Umfeld, warum muss das immer passieren wenn ich nicht da bin... Es tat mir sehr leid, was es jetzt alles zu regeln galt, aber gut dass wir uns besprechen konnten. Und letztendlich konnte sie sich auch ein wenig über die wunderbare Landschaft und über die Erlebnisse mit Tim und Ole freuen und war genau so gespannt wie ich auf deren letzte Tage.


                                                                                    Eine Erinnerung an ein schwieriges Gespräch an einem unglaublichen Platz.


                                                                                    Auch das Bild gab es schon im letzten Jahr mit einem Hund

                                                                                    Danach ging es wieder die Kammstrecke hinauf.




                                                                                    Blick auf den Berg 942 und den Biertnatjåhkkå dahinter.

                                                                                    In einer Forumsdiskussion hatte ich dieses Teilstück als das für mich Schwerste auf der Panoramastrecke bezeichnet, zumindest bei schlechterem Wetter würde ich dabei bleiben. Hier gibt es einige Stellen auf dem nackten Fels die sich vielleicht nur schwer umgehen lassen.


                                                                                    Mulltinden rechts, Blick auf den Mann- und Tysfjorden

                                                                                    Der kurze Abstieg auf 800 m gelang mir mit der Erinnerung aus dem letzten Jahr diesmal noch besser und bald hatte ich den Berg 942 südöstlich umgangen. Hier war ich ganz begeistert über die Blicke auf den Eidryggen, meine Strecke nach Kjerrvika im letzten Jahr.


                                                                                    Nochmal Mulltinden mit dem Eidryggen und der großen Steinmarkierung aus dem letzten Jahr

                                                                                    Jetzt nahm ich die 200 Höhenmeter auf den Biertnatjåhkkå in Angriff. Einige Querrippen, aber letztlich ein problemloser Anstieg mit einem immer tolleren Blick.


                                                                                    Nochmal der Čoadnejávrri aus einer anderen Perspektive


                                                                                    Noch mehr Eidryggen, rechts fast Pt. 942


                                                                                    Kurz unter dem Gipfel, hier erkennt man dass der Eidryggen weiter unten teilweise deutlich steiler wird.


                                                                                    Links die Halbinsel mit dem Lossviktinden und Kvassviktinden in Richtung Kjerrvika

                                                                                    Jetzt erreichte ich den 1052 m hohen Biertnatjåhkkå mit seinem markanten Gipfelstein. Hier hatte ich wieder wunderbaren Empfang und konnte die Wettervorhersage von yr.no abrufen. Morgen Nacht und ab Donnerstag mittag war Regen angesagt, ab Samstag wieder schön. Bis auf Letzteres ist es auch so gekommen .




                                                                                    Angekommen, es bot sich auch die Chance die Neuigkeiten aus dem Telefonat zu verarbeiten und nochmal zu chatten.


                                                                                    Blick über den Biehtsegáma hinweg zum Giehtsejiegna


                                                                                    Blick auf die weitere Route: Links der Berg 1016, unten grün erkennt man auch schon die von Tillmann letztes Jahr beschriebene Querung ("markante Rampe") die einfach war.


                                                                                    Auf der Querung, hinten der Biertnatjåhkkå


                                                                                    Blick auf den Biernajávrre, links Gájttsaluovttjåhkkå

                                                                                    Nach Überquerung eines kleinen Buckels zeigte sich im Sonnenlicht der wunderschön gelegene See Runndajávrre, zu dem es allerdings noch steil bergab ging, glücklicherweise immer wieder auf grasigen Abschnitten.


                                                                                    Runndajávrre


                                                                                    Runndajávrre, mit seinem steilen Abfluss

                                                                                    Gegen 16 Uhr war ich unten und hatte keine Lust mehr, mich noch auf neue Unwägbarkeiten einzulassen. Nach dem Zeltaufbau ging ich hinab zum See zum Waschen und Wassermitnehmen fürs Kochen.


                                                                                    Den Hügel hinauf wird es morgen weitergehen.


                                                                                    Zeltplatz leicht über den Runndajávrre

                                                                                    Im Laufe des Abends klarte es immer mehr auf. Ich konnte draußen kochen und die wunderbaren Blicke genießen. Aber ein wenig Schwermut lag nach den Ereignissen in der Heimat über dem heutigen Tag. So tolle Panoramen mit so unschönen Nachrichten - auch das war mitten im Leben mitten in der Wildnis.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 10.10.2017
                                                                                      • 2024
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                      Ein Wetterchen und die Landschaft noch dazu. Herrlich
                                                                                      "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        • 01.04.2014
                                                                                        • 734
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                        Dienstag, 11.08.: Purer Leichtsinn, diesmal gut gegangen

                                                                                        Auch am morgen war unverändert schönes Wetter, so dass ich freudig gegen 09:15 Uhr aufbrechen konnte.


                                                                                        Am Berghang links ging es zunächst hoch.


                                                                                        Am Übergehen des Ausflusses des Runndajávrre


                                                                                        Runndajávrre mit Blick auf den gestrigen Abstieg, hinten der Berg 1016 und links der Biertnatjåhkkå


                                                                                        Links der Grunnfjorden, vor mir der Gájttsaluovttjåhkkå

                                                                                        Zwei Buckel galt es zu überklettern, kein Problem - nur der Abstieg dazwischen ging voll über trockenen Fels. Der auf der Karte eingezeichnete See 779 war nicht erkennbar.


                                                                                        Über Fels runter und drüben wieder hoch auf ca. 760 m Höhe


                                                                                        Nochmal der Blick auf Grunnfjorden und Gájttsaluovttjåhkkå, diesmal mit mehr Lofoten im Hintergrund.


                                                                                        Letzter herrlicher Blick zurück, der Runndajávrre rechts knapp erkennbar, dahinter der Aufstieg hoch zum Biertnatjåhkkå

                                                                                        Nach diesem zweiten Buckel sind Bernd (und Tillmann) über den Fels ab- (bzw. auf-)gestiegen zu/von den Seen 514/520. Das wäre auch gegangen, aber ich fragte mich, ob ich nicht einfach die Höhe halten kann und erst hinter dem See 751 absteigen sollte. Das sah nach den Höhenlinien abgesehen von einem kleinen Aufstieg bis auf 800 m ganz wunderbar aus und wäre auch wunderbar gegangen wenn ... Und die Aussichten sind bestimmt klasse, viel schöner als 200 Meter tiefer.


                                                                                        Grunnfjordbotn


                                                                                        Tolle Blicke, der See rechts ist der Tjierrekjávrre, dahinter noch nicht sichtbar der Hellmofjorden mit dem mächtigen Gállotjåhkkå


                                                                                        ... und jetzt mit sichtbaren Hellmofjord


                                                                                        Abschied vom Grunnfjorden mit tollem Blick bis zu den Lofoten


                                                                                        Tjielumjávrre mit Tjielumtjåhkkå, links daneben ging es nachmittags weiter. Der hohe Berg halblinks ist dann schon der Tjårok auf dem ich morgen oder übermorgen stehen wollte.


                                                                                        Blick zu den weiteren Seen aufwärts im Sválasvágge (Bernds Weg).

                                                                                        Hier auf 750 m Höhe war es tatsächlich wunderbar zu gehen, irgendwann musste ich dann wie geplant bis auf 800 m hoch - alles kein Problem. Die Aussichten blieben gut und so sah es leichter aus wieder etwas bergab zu steigen, ich konnte ja unterhalb des Sees 751 an ihm vorbei. Und irgendwie stieg ich langsam runter und war dann plötzlich am steilen Abhang, nicht mehr weit vom Abfluss entfernt. Über diesen Abfluss hinüber sah es an dieser Stelle schwierig aus, also sollte ich irgendwie sehen wie ich hier runterkomme.


                                                                                        Grün hätte es sein sollen und rot ist es geworden ...

                                                                                        Wie kann man bloß so blöd sein? Anstatt einfach mal wieder - wie auch schon den ganzen Tag geplant - zwei Schritte zurück und zum See 751 hochzugehen, wage ich mich diesen Abhang hinunter. Wo schon klar war, dass ich immer wieder erst mich oder erst den Rucksack hinunter lassen muss ... unfassbar. Aber auch jetzt ließ ich jegliche Vernunft vermissen und begann den Abstieg


                                                                                        Hier lag jetzt der schlimmste Abschnitt schon hinter mir.

                                                                                        Unten galt es dann noch ein Blockfeld zu durchsteigen bis ich endlich eine Pause einlegen konnte.


                                                                                        Hier wird nochmal deutlich sichtbar, wo ich mich links vom Abfluss runter gewagt habe ... kopfschüttel

                                                                                        Nach den ersten leichten 2 Stunden habe ich für diesen Abstieg eine gute weitere Stunde benötigt - was für ein Leichtsinn. So richtig bemerkt habe ich es erst in der Pause als ich den ganzen Talkessel nochmal mir vor Augen führte. Jetzt setzte langsam eine glückliche Entspannung ein.


                                                                                        Erholungspause mit Dankesseufzer und Leichtsinns-Wundertüte


                                                                                        warum bin ich bloß nicht oben lang bis nach rechts gegangen ...?

                                                                                        Ok, nun weiter am Tjellumjávrre entlang, möglichst gleich etwa höher um das blockige Seeufer zu vermeiden.


                                                                                        der U-förmige Tjellumjávrre mit seiner netten Halbinsel, in der Mitte hinten der Spisstinden bei Mussken


                                                                                        Spisstinden im Fokus

                                                                                        Leider galt es dann doch nochmal fast ans Seeufer abzusteigen um über den Bach aus dem Duorivágge rüber zu kommen. Hier musste ich mich dann zwischen dem Weg von Tillmann und Susanne am Gussajávrre entlang oder doch in das unbekannte und vermeintlich unattraktive Duorivágge. Ich entschied mich für letzteres - es ist bestimmt einfacher zu gehen aber dafür bietet es nicht so interessante Ausblicke.


                                                                                        Duorivágge, Blick zurück über den See 672 und dahinter im Tal der Tjellumjávrre


                                                                                        Duorivágge, See 781, einfach zu gehen.

                                                                                        Kurz dahinter überschritt ich die 800m-Passhöhe und erblickte einen alten Bekannten, den Rautåive - eigentlich muss ich da auch mal rauf, was man von da alles sehen können muss.


                                                                                        Rautåive

                                                                                        Jetzt war ich aufgrund der leichtsinnigen Kletterei heute vormittag doch schon ganz schön kaputt und wollte noch einen schönen das Tal überblickenden Lagerplatz finden. Letztlich landete ich bei zwei kleinen Seen nahe dem Pt. 680, schon fast wieder am Pfad entlang des Gussajávrre. Aber nach Zeltaufbau und Wäsche zog es schon zu und begann bald zu regnen - wie es die Wettervorhersage prophezeit hatte.

                                                                                        So hat dieser Leichtsinn dieses Mal doch einen schönen Tag hervorgebracht.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Fuchs
                                                                                          • 29.10.2013
                                                                                          • 1352
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                          Hei Volker - gut gemacht!
                                                                                          Ich finde es super spannend, dass dort immer wieder neue Routen oder Variationen möglich sind.
                                                                                          Grüße von Tilmann
                                                                                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            • 642
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                            1.
                                                                                            Vielen Dank für den schönen Bericht!

                                                                                            2.
                                                                                            Unsere Norwegentour musste ja leider dieses Jahr wegen Corona ausfallen und nach Schweden verlegt werden. Aber vielleicht klappt es ja nächstes Jahr. Dann weiss ich schon mal, wie wir da nicht runter laufen werden ;)

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              • 734
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                              Mittwoch, 12.08.: Vorbereitung ist alles

                                                                                              Die Nacht war regnerisch und wenig erbaulich. Aber die Wettervorhersage hatte für morgen vormittag ein eventuelles Fenster für den Anstieg zum Tjårok möglich erscheinen lassen. Also auf zur schwedischen Seite von der er gut besteigbar aussah.


                                                                                              Morgens hingen die Wolken tief im Tal ...


                                                                                              ...aber eine Stunde später sah es zum Aufbruch schon besser aus.

                                                                                              Nach ganz kurzer Zeit erreichte ich den Pfad nördlich des Gussajávrre und wenig später einen Ablick aus 2017, den Abzweig nach Hellmobotn.



                                                                                              Den ließ ich rechts liegen und kam wenig später zur Grenze, wo ich aufgrund des umgefallenen gelben Schildes das blaue mit den Steinen vom gelben neu ummauerte. Mal sehen wie lange es hält...




                                                                                              Ein schönes Wollgrasfeld ...

                                                                                              Kurz danach verließ ich den Weg und stieg schräg rechts den Hang hoch, nicht allzu weit vom Suollagajåhkå entfernt. Es war ein langer und durch die tiefhängenden Wolken langweiliger Anstieg. Einfach zu gehen und immer wieder gab es einen leichten Nieselregen - nicht schlimm. Schließlich erreichte ich westlich der Renvaktarstuga hinter dem kleinen Buckel 880 zwei kleine Seen wo ich das Zelt gegen 15 Uhr aufstellen konnte. Es hätte auch eher nahe dem Tjårok-Aufstieg diverse Zeltplätze gegeben, aber das erkannte ich so richtig erst später. Egal, jetzt begann es erstmal knapp 3 Stunden zu regnen bis ich die Umgebung etwa besser in Augenschein nehmen konnte.


                                                                                              Die mögliche Aufstiegsroute morgen, rechts auf den flachen Hügel auf gut 1000 m Höhe und dahinter im Tal hoch.


                                                                                              Die kleine Hütte der Rentierhüter vor der massiven Wand des Rautåive.

                                                                                              Ich erkletterte die kleine Hügelkette auf ca. 880 m Höhe und erkundete weiter die Umgebung.


                                                                                              Blick nach Norden über die Sårgåjávrre-Ebene, rechts hinten in den Wolken die Marggo-Berge, links der mächtige Skuogetjåhkkå nahe Røysvatn.


                                                                                              Unten mein Zeltplatz ...


                                                                                              Die Aufstiegsroute für morgen fest einprägen - nicht zu weit nach oben gehen, damit dort nicht steile Schneeflächen lauern ...

                                                                                              Ob das wohl klappt mit dem Weg morgen? Ob das Wetter wohl wirklich aufklart? Nachmittags soll es auf jeden Fall wieder regnen, also beschließe ich allerspätestens um 7 Uhr aufzubrechen. Mittlerweile begann der Regen erneut, und ich schlief ruhig und friedlich ein ...

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                • 10.06.2004
                                                                                                • 1232
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                Ob das wohl klappt mit dem Weg morgen? Ob das Wetter wohl wirklich aufklart? Nachmittags soll es auf jeden Fall wieder regnen, also beschließe ich allerspätestens um 7 Uhr aufzubrechen. Mittlerweile begann der Regen erneut, und ich schlief ruhig und friedlich ein ...
                                                                                                Ich bin gespannt. Sieht auf jedenfall recht steinig und damit nicht ganz unkritisch aus bei feuchten Bedingungen.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  • 900
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                                                                                                  AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                                  Tolle Weite da, gefällt mir ausgesprochen gut.

                                                                                                  Morgens tiefhängende Wolken hatte ich auch oft, das war dann immer die Ausrede dafür, nicht so früh loszumachen.
                                                                                                  Mitunter wacht man ja auch auf und stellt fest, dass das Zelt sich IN einer Wolke befindet.


                                                                                                  Der Cliffhänger ist aber fies, ich kann da gar nicht rauslesen ob es jetzt geklappt hat oder nicht.
                                                                                                  Zuletzt geändert von Freedom33333; 12.11.2020, 16:17.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    • 734
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                                                                                                    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                    Tolle Weite da, gefällt mir ausgesprochen gut.
                                                                                                    ...
                                                                                                    Der Cliffhänger ist aber fies, ich kann da gar nicht rauslesen ob es jetzt geklappt hat oder nicht.
                                                                                                    Diese Gegend zusammen mit den Fjorden bleibt ein Traum. Den Cliffhanger bildest Du Dir aber ein im initialen Post und der zugehörigen Karte findest Du die Anwort

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Donnerstag, 13.08.: Nochmal ein traumhafter Blick

                                                                                                      Ein verrückter Tag: Früh war ich wach und stellte fest, dass ich nach dem gestrigen Regen jetzt voll in den Wolken hänge. Will ich da wirklich aufstehen? Es ist kalt und feucht ... aber ein nochmaliger Blick auf die Wettervorhersage sagt für heute morgen noch Aufklarung und nachmittäglichen Regen voraus. Also: AUF GEHTS!

                                                                                                      Nur mit dem Deckelfach des Rucksacks geschnürt ging es dann auch gegen halb 7 los. Ich hatte mir ja am Abend den Weg eingeprägt: Klar in die Richtung vom Zeltausstieg bis zum Fuss des Anstiegs. Nach 5 Minuten drückte ich einmal auf das GPS und bekam einen Schreck - wo bin ich denn in der Suppe jetzt bloß gelandet? Und wie geht es nun weiter? Warum habe ich den Kompass nicht mitgenommen? Nun gut, 2 weitere GPS-Blicke später erkannte ich in etwa 50 m links von mir einen Berganstieg und hatte so eine erste Orientierung der ich folgen konnte. Letztlich habe ich eine halbe Stunde verbaselt bis ich endlich am Berg den geplanten Anstieg beginnen konnte.

                                                                                                      Dafür klarte es dann auch sehr schnell auf:


                                                                                                      Aus der Suppe bin ich aufgestiegen

                                                                                                      Nun hatte ich ja am Vorabend den Aufstieg klar erkundet, aber bei dem schönen Wetter kam doch alles anders.


                                                                                                      Rot hätte ich gehen wollen (man erahnt das Tal mit dem Bach nur in der Vergrößerung), grün ist es geworden. Rot bin ich dann auf dem Rückweg gegangen.

                                                                                                      Trotz aller Sorgen hatte ich keinen Lust auf etwa 50 m Abstieg in das Tal mit dem Bach und ging bei traumhaften Blick und Sonnenschein einfach bergauf.


                                                                                                      Links über die Schneefelder hätte es gehen sollen

                                                                                                      Während ich so munter hoch stieg, schaute ich nochmal runter auf die Karte und bekam einen Schreck. Ich muss zwischen zwei größeren Schnee/Gletscherflächen hindurch, ob das wohl gut geht? Über mir hing der Tjårok unverändert in den Wolken, aber irgendwann gab es plötzlich eine Lücke die mir ein großes Hapuuuh entlockte...


                                                                                                      Glück gehabt, ein etwa 5-10 Meter breiter Streifen ohne Eis im steilen Aufstieg

                                                                                                      JAAA, es schien alles zu passen. Ich komme hoch und die Wolken reissen immer wieder auf. Kaum hatte ich den Kamm erreicht, schoss ich die ersten Bilder - wer weiß welche Gelegenheit sich noch ergibt.


                                                                                                      Blick nach Südwesten beim Erreichen des Bergkamms



                                                                                                      Kurze Zeit später nahe der Anhöhe 1351 (schon wieder auf norwegischer Seite) konnte ich endlich auf die interessante Seite des Kamms wechseln und sensationelle Blicke genießen.


                                                                                                      Amásvágjávrre unten, da wollte ich eigentlich morgen entlang. Davor noch eisbedeckt der kleine See auf knapp 1200 m Höhe.


                                                                                                      Blick über den kantigen Tjuolak hinweg auf den Hievsttinjávrre


                                                                                                      ... und nochmal beide zusammen

                                                                                                      Wie gesagt, ich konnte gar nicht genug knipsen - wer weiß wann es wieder zuzieht. Beim Weg in Richtung des Tjårok-Gipfels musste ich aber erst noch vom Zwischen-Gipfel 1351 etwa 50 m sehr steil bergab klettern an einen kleinen See - das ging, hätte ich aber nicht in den Wolken machen wollen.


                                                                                                      Irgendwie bin ich da runtergekommen

                                                                                                      Danach war es ein einfacher Kilometer nach Nordwesten, bis ich das Gipfeltürmchen erreichte. Meine Sorgen vor dem Zuziehen durch die Wolken schien berechtigt.


                                                                                                      Einfacher Endspurt


                                                                                                      Fast am Ziel ...


                                                                                                      Der Hellmofjord ...


                                                                                                      ... das ist er bei guter Sicht.

                                                                                                      Ich war restlos begeistert. Ein paar Meter kletterte ich von Gipfelturm wieder hinunter bis zu einer Steilkante und setzte mich hin. Was gab es jetzt alles zu erkunden, der Weg von 2017 am Hievsttinjávrre und seinem Fall in den Talkessel, der steile Anstieg aus dem letzten Jahr hoch zum Biedávárre, das noch unbekannte Amasvágge oder nach Norden die bisherige Wegstrecke der letzten Tage. Einfach ein Traum - nur das sehr kalter und starker Wind immer wieder Wolken vorbeitrieb.


                                                                                                      Links der Hievsttinjávrre, in der Bildmitte der Blick zum Tjudehårro und weiter talaufwärts Richtung Giehttse aus dem letzten Jahr - der dicke Berg ist der Hievnik.


                                                                                                      In der Bildmitte der Ruosvágvárre, dahinter Rumbotjåhkkå. Rechts das Ufer des Hujtakjávrre


                                                                                                      Die Steilkante im Amasvágge vor dem kantigen Tjulak


                                                                                                      Blick zwischen Gussatjåhkkå und Tjielumtjåhkkå auf die Bergkette von der ich vor 2 Tagen so merkwürdig runter geklettert bin.

                                                                                                      Ich war wie benommen von diesen Aussichten - und wollte die Welt teilhaben lassen. Bestimmt sind noch mehr begeistert davon.
                                                                                                      Ja klar habe ich hier oben Empfang - und dann schicke ich Bilder in die Welt. Und hole die Wettervorhersage ein - ähhh Mist, freundlich gesprochen. Eher verdammte Schei......



                                                                                                      Morgen (Freitag) noch halbwegs trocken, dann mehr Regen und vor allem Samstag auf Sonntag ordentlicher Sturm. Nein, da gehe ich never ever über die steilen Berge nach Mussken. Und nun? Ok, dann von Hellmobotn zurück, morgen abend oder Sonntag mittag. Aber was soll ich denn bei dem Wetter bis Sonntag mittag rund um oder in diesem Talkessel? Ok, dann wohl morgen abend nach Hellmobotn - aber dann habe ich ja drei Tage in Bodø. Na gut, mittlerweile wusste ich dass Tim und Ole gut angekommen waren und die Lofoten erkunden - vielleicht treffen wir uns nochmal? Oder ich fliege früher zurück? Oder ich erkunde noch den Sjunkhatten - aber bei dem Wetter? Rückflug einen Tag früher hätte 180 EUR extra gekostet, nee. Also gut, ich buche das Hotel ab Samstag und dann sehen wir mal, die Tour wird also morgen abend in Hellmobotn enden.

                                                                                                      Diese Erkenntnis versetzte mir einen ziemlichen Dämpfer. Und es wurde kalt - trotz Buff und dicker Daunenjacke hat mich der Wind nach fast 1,5 Stunden oben auf dem Plateau doch ganz schön ausgekühlt. Also langsam aufbrechen und sich das Ufer des Amasvágjávrre noch genauer ansehen, ob ich da morgen wie geplant langlaufen kann.


                                                                                                      Zurück zum Gipfeltürmchen mit forschem Blick auf den Amasvágjávrre


                                                                                                      .. und auch der weitere Rückweg oben auf dem Gipfelkamm über die schwedische Grenze sah schwierig aus, wenn man die auf der Karte nicht erkennbare Felsstufe hinten betrachtet.

                                                                                                      Ja schade, aber bei der Wetterprognose mit einsetzendem Regen in 3-4 Stunden wollte ich den Kammweg nicht probieren - obwohl ich gehofft hatte vom Pt. 1110 direkt zum Zeltplatz absteigen zu können. Also ging es dann doch den ursprünglich geplanten Aufstiegsweg hinab, das ging bis auf ein paar steinblockige Stellen um das Bachbett auch recht gut.


                                                                                                      Hier auf etwa 1100 m Höhe hatte ich den schwierigen Teil des Abstiegs geschafft und genoss noch eine wunderschöne Pause.


                                                                                                      Rautåive


                                                                                                      Blick nach Süden zum Oarjep Gálbek, links bei den Seen stand mein Zelt.

                                                                                                      Der Rückweg war problemlos und gegen 13:30 Uhr war ich wieder am Zelt. Baden und Wäsche waschen ging gerade noch, dann trieb mich der Regen ins Zelt. So ging es leider den ganzen Nachmittag und mir wurde immer klarer, dass die Tour schon zuende gehen würde. Da konnte ich nicht nur die Powerbank sondern auch ein Fläschchen leeren...


                                                                                                      Ein letzter Schluck Bushmills

                                                                                                      Irgendwie sank bei dem Wetter auch noch die Bereitschaft morgen das Amasvágge zu erkunden. Vor 3 Jahren bin ich in dem Buckelgebiet bei leichtem Regen gestürzt - so sollte es morgen nicht kommen wenn ich abends das Boot erreichen will. Merkwürdig, irgendwo ließ das Tourende hier auch die Risikobereitschaft sinken. Egal, dann über den klassischen Nordkalottleden-Stichweg morgen nach Hellmobotn, zwei kleine Besonderheiten wollte ich da auch noch erkunden.


                                                                                                      Mit dem Foto hatte ich per Whatsapp viele Bekannte gegrüßt - noch im Gefühl der traumhaften Ausblicke, bis die Wettervorhersage die weiteren Ausblicke ernüchterte...

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 10.07.2008
                                                                                                        • 2381
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                                        Uuuuiiii, was eine schöne Aussicht!
                                                                                                        Uuuuiiii, was für ein hässlicher Wetterbericht!

                                                                                                        Auf den hätte ich in den letzten beiden Tourtagen auch keine Lust mehr gehabt.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                          • 900
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                                                          Amásvágjávrre unten, da wollte ich eigentlich morgen entlang. Davor noch eisbedeckt der kleine See auf knapp 1200 m Höhe.
                                                                                                          [...]

                                                                                                          Mit dem Foto hatte ich per Whatsapp viele Bekannte gegrüßt - noch im Gefühl der traumhaften Ausblicke, bis die Wettervorhersage die weiteren Ausblicke ernüchterte...

                                                                                                          Freut mich dass das Wetter mitgespielt hat und du diese tollen Aussichten erleben durftest. Oft genug macht einem das Wetter ja einen Strich durch die Rechnung.

                                                                                                          Deine Flasche Whisky ist trotzdem zu klein.
                                                                                                          Was war da vorher drin? Duschbad? Ich hab mal versucht in eine Flasche Powershot Olivenöl reinzutun, das hat am Ende nach Gummibärchen geschmeckt und musste entsorgt werden. Ich kann also nur dazu raten, leere Flaschen zu kaufen.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Vorstand
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                                                                                                            • 1591
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                                            Das sind also die Details zur WhatsApp, in der du vom kommenden Sturm geschrieben hast, der wohl einen Tag später bei mir ankommen würde, ich erinnere mich dunkel. Aber auch wenn Deine Tour dadurch vorzeitig zu Ende war, hast Du mit diesem Gipfelerlebnis doch einen sehr würdigen und schönen Abschluß hingekriegt!

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              • 734
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [NO] Von Ballangen nach Storå und Hellmobotn 2020 - größtenteils zu dritt :-

                                                                                                              Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                                                              .. und auch der weitere Rückweg oben auf dem Gipfelkamm über die schwedische Grenze sah schwierig aus, wenn man die auf der Karte nicht erkennbare Felsstufe hinten betrachtet.
                                                                                                              Zu der Felsstufe mit dem Grenzturm Rr248 habe ich von Hans Nydahl jetzt noch folgendes gefunden:
                                                                                                              "I followed the highest part of the hill, [from south] past riksröse 248. One km before the top it gets steep down about 20 meters. You have to search down between meter-sized loosely lying boulders - not simply. In retrospect, I can state that it would have been better to follow the rock ledge that turned out to be on the west side of the mountain - then I would have avoided climbing down steep block terrain."

                                                                                                              Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                              Uuuuiiii, was eine schöne Aussicht!
                                                                                                              Uuuuiiii, was für ein hässlicher Wetterbericht!
                                                                                                              ...
                                                                                                              Und das war der in Hellmobotn auf Meereshöhe - den Sturm auf den Bergen haben ja dann einige aus dem Sarek schon geschildert.

                                                                                                              Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                              Deine Flasche Whisky ist trotzdem zu klein.
                                                                                                              Was war da vorher drin? Duschbad? Ich hab mal versucht in eine Flasche Powershot Olivenöl reinzutun, das hat am Ende nach Gummibärchen geschmeckt und musste entsorgt werden. Ich kann also nur dazu raten, leere Flaschen zu kaufen.
                                                                                                              Genau, meine Frau hat bei den Kosmetikhersteller so ein Reiseset gekauft mit lauter kleinen leeren Fläschchen und Döschen (sieht komisch geschrieben aus). Vom Schuhwachs bis zum Notgetränk werden die vielfältig genutzt.

                                                                                                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                              Das sind also die Details zur WhatsApp, in der du vom kommenden Sturm geschrieben hast, der wohl einen Tag später bei mir ankommen würde, ich erinnere mich dunkel. Aber auch wenn Deine Tour dadurch vorzeitig zu Ende war, hast Du mit diesem Gipfelerlebnis doch einen sehr würdigen und schönen Abschluß hingekriegt!
                                                                                                              Ein, zwei nette Punkte kommen ja noch - aber der Blick von oben war definitiv toll. Beim Nachdenken fiel mir noch auf, dass ich in beiden vorherigen Reiseberichten 2017 und 2019 vom Kampf des Tjårok mit seinen Wolken geschrieben habe - und jetzt habe ich ihn leibhaftig erlebt.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                • 734
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                Wegen der Stufe am Tjårok habe ich mit Hans Nydahl korrespondiert - wir haben uns dieses Jahr tatsächlich auch nur um 10 Tage dort oben verpasst...

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 4207C558-02A7-4958-B35E-1CB235113081.jpeg Ansichten: 0 Größe: 2,19 MB ID: 3006544Rr248 von Nordwest [Foto: Hans Nydahl]

                                                                                                                Laut Hans lässt sich diese etwa 10 m hohe Stufe problemlos südlich umgehen.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  • 734
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  Freitag, 14.08.: In der Zivilisation regnet es ...

                                                                                                                  Am Morgen erwachte die Risikobereitschaft leider nicht. Also zurück auf den Nordkalottleden-Stichweg. Aber diesmal versuchte ich möglichst lange die gewonnene Höhe von gut 800 m zu halten.

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image002.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,38 MB ID: 3008912
                                                                                                                  Blick über die Ebene in Richtung Sårgåjávrre, links der Skájdevárre, unten im Tal der Valldajåhkå

                                                                                                                  Der Abstieg zum Tjårokjávrre war teilweise etwas steiler, aber trotzdem gut zu gehen. Würde ich auch in umgekehrter Richtung so machen.

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image003.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,12 MB ID: 3008909
                                                                                                                  Tjårokjávrre, hinten der Valldajåhkå

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image004.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,93 MB ID: 3008913
                                                                                                                  ... und schließlich wieder in Norwegen die berühmte Steinfurt.

                                                                                                                  Kurz danach wurde ich wieder faul... Ich hatte mir vorgenommen, die Möglichkeit der Furt des Abflusses des Gussajávrre zu prüfen: Doch davor gab es noch einen weiteren Canyon, der nur ziemlich genau am Abzweig zu der kleinen Gamme zu queren ist.

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image006.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,82 MB ID: 3008911
                                                                                                                  Canyon zwischen Nordkalottleden und Gussalusspe, hinten der Gussajávrre

                                                                                                                  Über den Gussalusspe geht es etwa 50 Höhenmeter hoch, und gleichzeitig lockte doch die niedliche Gamme mit einem ordentlichen Mittagessen ... ach nö, soll sich doch jemand anders die Mühe machen

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image007.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,68 MB ID: 3008914
                                                                                                                  Klohäuschen, Gamme und Sauna - traumhaft schön.

                                                                                                                  Essen hatte ich ja eigentlich bis maximal Montag dabei, also konnte ich mir heute mittag und abend Doppel-Mahlzeiten gönnen - hmmm, lecker nach 2 Wochen Schokinachtisch. Und dabei auf den Matratzen liegen, das Bachgluckern vor der Tür geniessen und von der Sauna träumen. Was für ein Luxus - und ich nutzte nur ein wenig Gas zum Kochen.

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image008.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,00 MB ID: 3008916

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image009.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,91 MB ID: 3008915
                                                                                                                  Hier lässt sich gut die Konstruktion der Gamme erkennen: Holzgerüst, Baumrinde, Plane, Matte und dann eine Sode vom Boden.

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image010.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,90 MB ID: 3008920
                                                                                                                  Und auf der Sode wachsen weiter die leckeren Beeren

                                                                                                                  Nach knapp zwei Stunden war alles wieder sauber und aufgeräumt. Zurück zum Stichweg ging es jetzt erstmal zu den Kanonen.

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image005.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,83 MB ID: 3008910
                                                                                                                  Kanonen, unten ist auch der Übergang zur Gussalusspe rechts

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image011.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,96 MB ID: 3008918
                                                                                                                  Toller Blick über den Canyon ...

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image013.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3008919
                                                                                                                  Der Bart war zu lang, nächstes Mal kommt ein Rasierer mit

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image014.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,24 MB ID: 3008924

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image012.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,35 MB ID: 3008917

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image015.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,48 MB ID: 3008922

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_12307.jpg Ansichten: 11 Größe: 2,09 MB ID: 3008921
                                                                                                                  Kurz nach den Kanonen kam mir jemand mit einem Hartschalenkoffer auf dem Rücken entgegen: Ein etwa 20-jähriger Bewohner aus Hellmobotn der mit einer Drohne Aufnahmen machen wollte - auf Youtube findet man da so einiges ...

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image027.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,77 MB ID: 3008930
                                                                                                                  Da ist er schon oben ...

                                                                                                                  Bei einer Pause hatte ich Empfang und konnte mich versichern, dass das Hurtigbåt heute abend aus Hellmobotn mich abholen würde. Gleichzeitig überholte mich eine Norwegerin, die mir heute morgen schon entgegen gekommen war, der erste Mensch seit Røysvatn. Sie hatte eine Hütte in Hellmobotn gemietet und eine Tageswanderung zur schwedischen Grenze gemacht. Witzigerweise hatte sie vor ein paar Tagen zwei wandernde Jungs beim Baden im Storåvatnet beobachtet, da hatte sie vorher Urlaub in einer Hütte gemacht ... das mussten Tim und Ole gewesen sein.

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image018.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,13 MB ID: 3008923
                                                                                                                  Die Norwegerin auf dem Rückweg, links am Fjord erahnt man den Aufstieg zum Bierdávárre aus dem letzten Jahr.

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image019.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,73 MB ID: 3008925

                                                                                                                  Ja, und so war ich fast angekommen. Unten nach der Brücke folgte ich entgegen der Markierung nur noch dem Fluss und kam gut gegen 18 Uhr in der Siedlung Hellmobotn an. Ich staunte über die alte Telefonzelle und fand einen schönen Essenplatz unten an der Bucht.

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image020.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,98 MB ID: 3008927

                                                                                                                  Später an der Fähre unterhielt ich mich noch mit einem älteren Bewohner, der in früheren Zeiten noch ganzjährig in Hellmobotn gewohnt hat. Er berichtete vom zugefrorenen Fjord und den wirklich eiskalten Winterstürmen die den Schnee aus Osten in den Fjord geweht hätten. Heute lebt auch er außer im Sommer in Drag - einen guten Übernachtungsplatz dort konnte er mir aber auch nicht empfehlen. Mittlerweile hatte ich verstanden, dass die Bootsankunft DER Treffpunkt der Bewohner ist, eine Viertelstunde vorher treffen sie sich langsam auf ein Schwätzchen und mit der Bootsabfahrt schlendern sie zurück.

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image021.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,27 MB ID: 3008928
                                                                                                                  Bootsabfahrt

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image022.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3008926

                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_12294.jpg Ansichten: 11 Größe: 1,39 MB ID: 3008929 Tschüss Hellmobotn - links der Tjårok von gestern, Mitte rechts der Tjuolak und rechts der Wasserfall vom Hievsten.

                                                                                                                  Aber im Gegensatz zum letzten Jahr mit 20 Anreisenden und 30 Abreisenden (allerdings am Sonntag) gab es heute am Freitag jeweils genau eine Person - toll dass es diesen Transport so noch gibt. Und auch toll, dass es auf dem Schiff Strom gab, denn durch den mäßigen Empfang vor und in Hellmobotn war mein Akku endgültig leer - und ich wollte doch endlich wieder mit meinen Lieben daheim bzw. auf den Lofoten chatten oder sprechen.

                                                                                                                  Wie vorausgesagt begann es unterwegs zu regnen und in Drag schüttete es - kein Mensch und kaum ein Auto mehr auf der Straße. So hatte ich mir vorher das Ostufer des Sees südlich des Kernorts von Drag angesehen und beschlossen, dass ich dort bestimmt einen Platz unter Bäumen für das Zelt finden könnte - die Hundespaziergänger würden kaum so weit gehen. Zum ersten und einzigen Mal kam der Poncho zum Einsatz und brachte mich und den Rucksack halbwegs trocken dorthin. Bis das Zelt dann gegen 22:30 Uhr stand war es auch schon fast dunkel - verrückt, vor zwei Wochen sind wir um diese Zeit noch im Hellen losgelaufen.
                                                                                                                  Zuletzt geändert von vobo; 30.12.2020, 19:06.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    Geht ja recht gut mit der neuen Software - allerdings dauert das nachträgliche Bearbeiten dann beim Abspeichern trotz optimaler Internetverbindung ewig. Aber wie kriege ich die zwei noch angezeigten anhängenden Dateien weg? Egal.

                                                                                                                    EDIT: Ok, erst hatte ich Bilder doppelt geladen und dann wohl die nicht verknüpften Versionen gelöscht - und daher wurden mir zunächst noch zwei nicht angehängte Bilder angezeigt. Durch das erneute Einhängen im Bericht sind die jetzt auch als Anhang weg - wunderbar. Man muss sich halt daran gewöhnen, statt mit den zwei Tabs (einen für Bilder und einen für den Text) mit diesem etwas neuen Editor zu arbeiten - aber das werde ich hinkriegen.
                                                                                                                    Zuletzt geändert von vobo; 30.12.2020, 18:54.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                      • 14.12.2020
                                                                                                                      • 422
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      Hallo Volker, habe deinen Bericht mal wieder mit viel Freude gelesen. Der Tjarok ist schon ein cooler Gipfel - ich war vor 2 Jahren oben. Die Panoramatour über Grun- und Mannfjorden haben wir damals ausgelassen. Vielleicht ein anderes Mal ... Welche Ehre dir deine Söhne erwiesen haben ... klasse! Das kann man sich als Vater nur wünschen; ich fands beim Lesen richtig rührend. Meine Kinder "mussten" von klein auf wandern, in die Berge und auf Hüttentour - bei zweien ist es auch ein bisschen zur Liebe geworden. Meine Tochter (19) war mit mir letztes Jahr Bergsteigen, der eine Sohn (16) hat mir zum Geburtstag geschenkt, dass er mit mir eine Trekkingtour im Wallis unternehmen möchte. Schön, ne?

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                        • 1835
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Fein, fein. Ich gratuliere zu einer - wieder mal - ganz famosen Tour.
                                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                          • 02.09.2016
                                                                                                                          • 1511
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                            • 10.06.2004
                                                                                                                            • 1232
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                                                            So oft wie du die Gegend bewandert und beschrieben hast, müßte man sie (zumindest forumsintern) in Voboheimen umbenennen.
                                                                                                                            Oh ja, ein sehr guter und überaus passender Vorschlag. Allein schon, weil Du bereits soviele schöne Reiseberichte aus der Gegend geschrieben hast, sollte dies zumindest in Erwägung gezogen werden. Ein wenig verwundert war ich aber über Deinen Kommentar zum Rasierer. Ich hoffe der war nicht ganz ernst gemeint. Schließlich kann ein Bart auf so einer Wanderung eigentlich niemals zu lang sein.

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              • 734
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
                                                                                                                              Meine Kinder "mussten" von klein auf wandern, in die Berge und auf Hüttentour - bei zweien ist es auch ein bisschen zur Liebe geworden. Meine Tochter (19) war mit mir letztes Jahr Bergsteigen, der eine Sohn (16) hat mir zum Geburtstag geschenkt, dass er mit mir eine Trekkingtour im Wallis unternehmen möchte. Schön, ne?
                                                                                                                              Nein, "gemusst" hat Tim nie - und seine Sicht auf das Thema Wanderungen kommt ja hoffentlich noch. Mittlerweile haben Tim und Ole gemeinsam eine WG gegründet Ein guter Grund, demnächst ihren Anteil am Bericht einzufordern.

                                                                                                                              Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                              Fein, fein. Ich gratuliere zu einer - wieder mal - ganz famosen Tour.
                                                                                                                              Danke schön, Tom. Ich erfreue mich auch gerade an Eurem Tourbericht.

                                                                                                                              Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                                                              Ich schließe mich evernorths Gratulation an. So oft wie du die Gegend bewandert und beschrieben hast, müßte man sie (zumindest forumsintern) in Voboheimen umbenennen.
                                                                                                                              Auf was für verrückte Ideen Du so früh im neuen Jahr kommst ...

                                                                                                                              Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                              Ein wenig verwundert war ich aber über Deinen Kommentar zum Rasierer. Ich hoffe der war nicht ganz ernst gemeint. Schließlich kann ein Bart auf so einer Wanderung eigentlich niemals zu lang sein.
                                                                                                                              Das ist tatsächlich seit mehreren Jahren ein Reizthema bei mir - es stört mich nach etwa einer Woche massiv. Und in diesem Jahr wird sich daran etwas ändern - hoffentlich nicht dass die Tour kürzer ausfällt

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                • 734
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                                                                                                                                Irgendwann im Laufe der Nacht ließ der Regen wieder nach, so dass ich morgens hoffte ein halbwegs trockenes Zelt einpacken zu können. Dafür rutschte ich dann auf dem nassen und schrägen Bootsanleger an dem See beim Wasserholen aus, knallte auf den Hintern und der gefüllte Wassertopf schüttete sich über mir aus - ok, das versprach kein guter Tag zu werden. Prompt erwischte mich beim Frühstück der nächste Schauer, also kein trockenes Zelt.

                                                                                                                                Egal, gegen 9 Uhr machte ich mich durch ein vollkommen verschlafenes Drag auf dem Weg zum Anleger, nahm dort den kleinen Bus, stieg um in den großen Bus und bekam einen Schock: Voll! Ähh, der war doch noch nie voll - was ist denn jetzt los? Ok, Samstag morgen, Aufbruch ins Wochenende bzw. einen Einkauf in Bodø mit einem Verwandten-/Freundesbesuch sagte der Norweger, neben dem ich noch ein Plätzchen ergattern konnte. So ganz wohl würde er sich auch nicht fühlen - aber meine Maske bräuchte ich auch nicht aufsetzen, hmm.

                                                                                                                                In Bodø wurde wie immer gebaut und nach einer wilden Umleitung landete ich schließlich im Sentrumsterminalen und gegen 14 Uhr im Hotel Scandic Havet - wie immer mit einem wunderschönen Ausblick.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2442.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,33 MB ID: 3011740

                                                                                                                                Das Zelt packte ich zum Trocknen aus und ging Einkaufen - Salat, Bier, Wein, Chips und einige weitere Leckereien, mir blieben jetzt ja noch ein paar Tage. Abends wollte ich auf die Dachterrasse und wurde jedoch abgewiesen, da sie voll (nach Corona-Regelungen) war. Später erhielt ich die Auskunft, dass das ganze Hotel nahezu ausgebucht gewesen wäre - überraschend.

                                                                                                                                Sonntag vormittag hatte ich mich mit Tilmann und Susanne verabredet: aus der Nachfrage per Mail wie es Ihnen ergangen war hatte sich ein mögliches Treffen ergeben - wenn schon nicht in der Landschaft dann wenigstens in einem Cafe. Dankenswerterweise hatte das kleine Babel Barista um 10 Uhr auf und die beiden verwöhnten mich nicht nur mit Capuccino und Gebäck sondern auch noch mit vielen Anekdoten ihrer Tour und einem Tipp für Kjerringøy - was sie erzählten wird ja ihr Reisebericht noch zeigen .

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_13273.jpg Ansichten: 8 Größe: 2,03 MB ID: 3011741
                                                                                                                                Susanne und Tilmann nach dem Abschied

                                                                                                                                Kurz danach kam die Nachricht von Tim und Ole, dass sie aufgrund des Wetter doch schon auf die Fähre in Moskenes gegangen sind und gegen 14 Uhr in Bodø ankommen würden, also machte ich mich auf den Weg zum Hafen.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2456.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,42 MB ID: 3011743
                                                                                                                                Das Hurtigrutenschiff durfte ich zu diesen Coronazeiten nicht besuchen, aber hinten kommt ja schon die Fähre mit den beiden.

                                                                                                                                Dann ging es ins Hotel und wurde erzählt, ihre Inhalte kommen ja hoffentlich noch. Und nachdem mehrere Restaurants uns ohne Reservierung (Bodø am Samstag abend ...) abwiesen landeten wir dann einer klassischen Pizzeria - auch gut.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2458.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,76 MB ID: 3011747

                                                                                                                                Am nächsten Morgen hieß es dann erneut Abschied nehmen, die beiden wollten einkaufen und dann zum Saltstraumen, gegen halb 11 war Strömungshochzeit. Ich scheiterte mit dem Versuch, meinen wackligen Brillenflügel reparieren zu lassen und entschied mich für Kultur und gegen die Wellness-Sauna - mit dem Bus nach Kjerringøy. Der fährt eine gute Stunde nach Norden und liefert dabei diverse Schüler in den Vororten Bodøs ab bevor dann die Ausläufer des Sjunkhatten-NPs berührt werden und es in Festvag auf die Fähre geht.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3249.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,27 MB ID: 3011745

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3253.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,86 MB ID: 3011742
                                                                                                                                Steigtinden, die Erzählungen von Tillmann und Susanne haben mir richtig Geschmack auf den Sjkunkhatten gemacht.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3254.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,05 MB ID: 3011746
                                                                                                                                Blick in den Mistfjorden

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3250.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,57 MB ID: 3011744
                                                                                                                                ... und der Blick auf die andere Fährseite auf das Breifjellet

                                                                                                                                Drüben stieg ich in einen anderen Bus und war kurz danach in Kjerringøy. Das eigentlich Museum gibt ein kurze Einführung, das spannendste ist aber der Rundgang durch den alten Handelsposten und dessen Gebäude. Hier war vor 150 Jahren der wesentliche Standpunkt für den Handel mit Fisch nach Süden und mit Salz und vielen anderen notwendigen und wichtigen Dingen nach Norden (und den Lofoten). Alleine die Überfahrt für die Fischer auf die Lofoten zur Fangsaison im Winter in offenen Langbooten stelle ich mir grauselig vor - was für eine Zeit die man sich hier gut vorstellen kann.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3256.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,55 MB ID: 3011751

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3260.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,65 MB ID: 3011750

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3259.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,97 MB ID: 3011749
                                                                                                                                Das große, dreistöckige Speicherhaus

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3258.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,24 MB ID: 3011752

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_13288.jpg Ansichten: 8 Größe: 3,30 MB ID: 3011754 Der zu seichte Hafen hat den späteren Niedergang des Handelspostens beschleunigt.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_13287.jpg Ansichten: 8 Größe: 3,96 MB ID: 3011755 Historische Langboote

                                                                                                                                Nach dem Besuch einiger Kunstausstellungsräume ging es wieder mit dem Bus zurück. Unterwegs fielen mir erneut die zahlreichen Bootsferienhaussiedlungen auf.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3264.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,08 MB ID: 3011748
                                                                                                                                "Miete Boot und Hütte"

                                                                                                                                Nach einem letzten traditionellen Besuch im Burgasm packte ich den Rucksack. Der Rückflug nach Oslo war leer und der nahezu verlassene Flughafen Oslo war gewöhnungsbedürftig. Umso überraschender, dass dann sowohl der Flug nach Kopenhagen als auch später nach Hamburg beide nahezu voll waren. Aber insgesamt flogen bei gut 2 Stunden Aufenthalt in Kopenhagen gerade mal 10 Flüge ab, sonst ist es gefühlt das Zehnfache. Und so war es fast schon schwierig, etwas leckeres zu essen zu bekommen. Toll geklappt hat dann auch noch die Rückfahrt vom Hamburger Flughafen nach Hannover, so dass ich dann pünktlich wieder meine Frau in den Arm schließen konnte.
                                                                                                                                Zuletzt geändert von vobo; 11.01.2021, 19:58.

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                  • 27.11.2013
                                                                                                                                  • 430
                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                  #65
                                                                                                                                  Was für eine schöne Tour! Gratuliere, vobo! Toll auch, dass die Jungs mit von der Partie waren. Es macht dich sicher mächtig stolz, dass der Fortpflanz in deine Fußstapfen tritt. Hoffentlich kommt noch ein Bericht der beiden. Dir danke ich für's Mitnehmen in diese großartige und beeindruckende Landschaft und für deine schonungslose und selbstkritische Erzählung. Da freu ich mich doch glatt schon auf den Bericht deiner nächsten Tour!
                                                                                                                                  Lieben Gruß von der oesine

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Vorstand
                                                                                                                                    Fuchs
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                                                                                                                                    • 1591
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    Da bleibt zu hoffen, dass Voboheimen im Sommer 2021 keinen Reisebeschränkungen unterliegen wird. Hab' vielen Dank für Deinen gewohnt wundervoll schönen Bericht! Und mach' Deinen Jungs mal Beine, die sollen auch schreiben!

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Vorstand
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                                                                                                                                      • 734
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      Fazit

                                                                                                                                      Vor 3 Monaten hätte das Fazit sicher nochmal anders ausgesehen: Mittlerweile ist Tim ausgezogen und hat mit Ole eine WG gegründet - und wir Eltern nehmen die beiden glücklich und stolz wahr. Sind sind erwachsen - manches interessiert sie und manches nicht. Was habe ich mir manchmal in der Vorbereitung oder auf Tour die Haare gerauft oder den Kopf geschüttelt
                                                                                                                                      • Das kann man doch so nicht machen
                                                                                                                                      • Das geht schief
                                                                                                                                      • Sie werden es schon sehen und damit umgehen müssen
                                                                                                                                      • Naja, irgendwie werden sie es schon hinkriegen
                                                                                                                                      • NEIN!!!
                                                                                                                                      Natürlich ist all das aufgetreten aber es ist auch alles gut gegangen. Und was werden die beiden über mich gedacht haben ...
                                                                                                                                      • So früh aufstehen...
                                                                                                                                      • Ey Alter, reiß Dich mal zusammen
                                                                                                                                      • Jetzt müssen wir schon wieder warten
                                                                                                                                      • Jetzt kommt der schon wieder mit seinem Planungskram
                                                                                                                                      • Kann der das nicht mal entscheiden ...
                                                                                                                                      Natürlich ist auch all das berechtigt, aber wir haben es zusammen bewältigt und dabei voneinander gelernt. Ich bin total dankbar, dass ich die Lockerheit der Jugend erleben durfte, und dass die beiden es mit so einem alten und/oder vermeintlich erfahrenem Wanderer ausgehalten haben. Wieder so eine Win-Win-Situation.

                                                                                                                                      Die Zeit alleine war diesmal anders. Der Abschied, die Sorge und die privaten Schwierigkeiten haben es mir nicht so leicht gemacht. Umso schöner war es, dass mir das Wetter noch den Tjårok ermöglicht hat, aber den Weiterwege durchs Amásvágge und nach Mussken leider nicht mehr. Aber die Gegend bietet immer noch so viele verschiedene neue Möglichkeiten - Ideen habe ich genug.

                                                                                                                                      Zusammen sind wir ohne äußere oder innere Verletzungen durchgekommen, halbwegs aber auch nicht ganz so auf der Strecke wie gedacht. Wir haben uns nicht gestritten oder waren verärgert (zumindest aus meiner Sicht) sondern vielfach neugierig auf die Eindrücke und Erlebnisse der anderen. Wir haben uns miteinander arrangiert - wann stellt jemand etwas in Frage, wollen wir wirklich weiter - alles typische Gedanken auf Tour. Wir waren mitten in der Wildnis - und selten habe ich das Leben in mir so sehr gespürt, war halt mittendrin.

                                                                                                                                      Ich bedanke mich für das Interesse und die vielen Kommentare und hoffe sehr noch auf den Beitrag von Tim und Ole - bald sind ja Semesterferien ...

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                        • 29.10.2013
                                                                                                                                        • 1352
                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                        Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                        ....
                                                                                                                                        Susanne und Tilmann nach dem Abschied....
                                                                                                                                        Hei Volker, du hättest uns auch von vorne zeigen dürfen. Oder sind wir dir schon zu runzelig?😁
                                                                                                                                        Danke für deinen Bericht, die wie immer vielen Anregungen und die nette Begegnung.
                                                                                                                                        Der meinige stockt nun ein bisschen und wird wohl erst in der nächsten Quarantäne fortgesetzt. Aber Sjunkhatten läuft nicht weg...
                                                                                                                                        Viele Grüße von uns beiden!
                                                                                                                                        http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                          • 10.10.2017
                                                                                                                                          • 2024
                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                          #69
                                                                                                                                          Hi Volker

                                                                                                                                          Mir hat dein Bericht total gefallen, gerade dieses "Der Lehrer geht mit den Kindern auf Tour", in dem Fall der Vater. Der Kampf der Generationen, sehr interessant und lustig. Ich bin gespannt ob sich das mal wiederholt und hoffe dann davon zu lesen. Oder eben eine deiner Solotouren die auch mich immer wieder inspiriert haben. Ohne deinen 50. Bericht wäre ich vielleicht bei Darreluopal nicht auf den Gipfel gelaufen, obwohl der Gipfel mit deiner Tour garnix zu tun hatte
                                                                                                                                          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                            • 977
                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                            Hallo Volker,

                                                                                                                                            Vielen Dank noch einmal für deinen schönen Bericht. Ich war sehr gerne mit euch unterwegs und würde mich ebenfalls über die Sichtweise der Jungs freuen. Die Zukunft wird zeigen, ob sie nachhaltig infiziert sind.

                                                                                                                                            Andrea

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              Vorstand
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                                                                                                                                              • 734
                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                              Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              Hei Volker, du hättest uns auch von vorne zeigen dürfen. Oder sind wir dir schon zu runzelig?😁
                                                                                                                                              Danke für deinen Bericht, die wie immer vielen Anregungen und die nette Begegnung.
                                                                                                                                              Der meinige stockt nun ein bisschen und wird wohl erst in der nächsten Quarantäne fortgesetzt. Aber Sjunkhatten läuft nicht weg...
                                                                                                                                              Viele Grüße von uns beiden!
                                                                                                                                              Danke, wir haben halt das Dreier-Bild verpasst. Und je mehr ich mich mit dem Sjunkhatten (und Deinen Vorab-Bildern) beschäftige, desto neugieriger werde ich. Aber ich mag nicht auf eine erneute Quarantäne hoffen ...

                                                                                                                                              Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              Hi Volker
                                                                                                                                              Mir hat dein Bericht total gefallen, gerade dieses "Der Lehrer geht mit den Kindern auf Tour", in dem Fall der Vater. Der Kampf der Generationen, sehr interessant und lustig. Ich bin gespannt ob sich das mal wiederholt und hoffe dann davon zu lesen. Oder eben eine deiner Solotouren die auch mich immer wieder inspiriert haben. Ohne deinen 50. Bericht wäre ich vielleicht bei Darreluopal nicht auf den Gipfel gelaufen, obwohl der Gipfel mit deiner Tour garnix zu tun hatte
                                                                                                                                              Danke, auch wenn ich hoffentlich kein kämpfender Lehrer war - man wird sehen. Freut mich, wenn ich Dich inspirieren konnte - einige Deiner Leistungen und Schilderungen sind auch für mich ein Antrieb.

                                                                                                                                              Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              Hallo Volker,
                                                                                                                                              Vielen Dank noch einmal für deinen schönen Bericht. Ich war sehr gerne mit euch unterwegs und würde mich ebenfalls über die Sichtweise der Jungs freuen. Die Zukunft wird zeigen, ob sie nachhaltig infiziert sind.

                                                                                                                                              Andrea
                                                                                                                                              Danke Andrea, es besteht noch Anlass zur Hoffnung auf ein baldiges Begleichen der "Ehrenschuld" der Beiden ...

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                • 29.10.2013
                                                                                                                                                • 1352
                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                #72
                                                                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                Danke, wir haben halt das Dreier-Bild verpasst. Und je mehr ich mich mit dem Sjunkhatten (und Deinen Vorab-Bildern) beschäftige, desto neugieriger werde ich. Aber ich mag nicht auf eine erneute Quarantäne hoffen ...
                                                                                                                                                Das darfst du schon, freu dich auf Ende Februar...
                                                                                                                                                Grüße von Tilmann
                                                                                                                                                http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                  • 10.06.2004
                                                                                                                                                  • 1232
                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                  #73
                                                                                                                                                  Auch von mir nochmal herzlichen Dank für Deinen schönen Bericht Volker. In der Tat war die Komponte mit dem Generationsunterschied nochmal etwas, was dem Bericht eine zusätzliche Würze verschafft hat. Aber auch von der Natur war das wieder ein toller Bericht von Dir. Es freut mich, dass es alles so gut geklappt hat und bin schon auf Deine nächsten Touren und die darauf folgenden Berichte gespannt.

                                                                                                                                                  Kommentar