• vobo

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    [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 67.990856948
    Längengrad 16.383272851
    ... oder auch endlich mal was geschafft

    Zeitraum: 19. Juli 2019 bis 20. August 2019


    Ich hatte viel Zeit! Nicht im ganzen Jahr 2019, aber in diesem Sommer. Zum zweiten Mal in meinem Leben konnte ich eine dreimonatige Urlaubszeit planen. Das Schönste daran war, dass meine Frau auch zwei Monate freinehmen konnte und wir einen wunderschönem Roadtrip Toskana - Elba - Korsika - Sardinien zusammen genossen haben. Berichten will ich hier aber von der einmonatigen Wandertour im norwegisch-schwedischen Grenzgebirge, die mich am Anfang der Urlaubszeit bewegt hat. Da etwa 60 Prozent der Tour in Norwegen verliefen, habe ich mich für das norwegische Grensefjellet als Titel entschieden und nicht für das schwedische Gränsfjällen.

    Ein solcher Urlaub hat eine lange Vorbereitungszeit. Eine 4-wöchige Wandertour gliedert sich zwangsläufig in mindestens zwei Teiltouren mit einer Neuversorgung an Proviant. Lange Zeit hatte ich mit dem Narvikfjell geliebäugelt, das war nur mit dem Resupply schwierig, der eigentlich nur in Narvik, Abisko oder am Tysfjord sinnvoll möglich ist. Und ich hatte ich ja aus dem Jahr 2017 noch eine Rechnung mit einer Panoramatour am Mann- und Grundfjorden offen.


    Links der Grunnfjorden, rechts der Mannfjorden

    Die konnte ich diesmal dank des wunderbaren Wetters genießen. Tatsächlich hatte ich gut 3 Wochen nahezu Traumwetter mit 2-3 Regennächten, und ganz am Ende hat mir ein 36-stündiger Dauerregen sogar geholfen, die restlichen Wandertage auszufüllen.

    Die erste Tour sollte ausreichend Pausen, Stopps bzw. Ruhemöglichkeiten bieten, so dass ich zur Not auch für die Panoramatour mich erholen oder abwettern hätte können. Dafür bot sich die Røysvatnhütte an. Schon immer interessiert haben mich die östlich von Røysvatn gelegene Márggo-Berge, und siehe da, am Sitasjaure findet sich ja eine STF-Hütte. Und wie kommt man dort auf interessanten Weg hin? Ganz einfach: Vom Kungsleden nach Westen.

    Somit bin ich in Tour 1 in Vakkotavare am Kungsleden gestartet, dann vor dem Kaitumjåhkkå nach Westen abgebogen, ihn gefurtet und zum Viddjajávri hoch, dann nach Westen durch das Guorgguvággi zum Čuolakjávri und den Seen am Lihtti. Dann runter an den Samenhütten vorbei und auf dem markierten Weg zur Sitasjaurestugan. Am gegenüberliegenden Ufer hoch zum Fuß des Álitoajvve und südlich der Márggoberge vorbei. Den Márggojåhkkå folgend bin ich auf den Nordkalottleden gestoßen und nach Røysvatn gehüpft, so schön war es. Ihm folgend konnte ich diesmal die Furt des Sårgåjåhkkå bewältigen, um mich dann westlich dem Čoadnejávri entlang den Panoramen des Mannfjordes zu nähern. Vom Berg 942 geht es dann den Eidryggen hinab an die flache Stelle am Grunnfjorden, dann wieder hoch über den Lossviktinden schließlich runter nach Kjerrvika am Tysfjord und mit der Fähre nach Kjøpsvik (insgesamt 137 km).

    Auf der zweiten Tour wollte ich Bereiche erkunden, die ich 2017 als Idee hatte, aber nicht umsetzen konnte, und insgeheim hatte ich die Hoffnung, irgendwie vom Westen des Padjelanta NP nach Süden Richtung Sulitjelma durchzukommen.

    So ging es in Tour 2 von Hellemobotn gleich bergauf zum Biedavárre, dann nach Süden am Rumbogierjávri zum Gihcijávri. Von dort hinab in das Ruonasvágge bis kurz vor die schwedische Grenze, hinauf an der Westflanke des Sávtsasj mit einem Blick über die 2017er Strecke auf schwedischer Seite, dann westlich des Mellomfjellet zum Elvkjosen (Njoammeljávrre). Hinauf entlang der Grenze am Punkt 1161 vorbei mit einem tollen Blick auf die Hurre-Seen. Danach musste ich zu meinem Traumzeltplatz am Vielggisbákte, entlang des Vastenjaure über den Guovddelisjåhkå östlich des Rástesvárre vorbei bis zur Gálmmålåhke mit Blick zum Virihaure. Dort machte ich einen Tagesausflug nach Jávregasska am Durchfluss vom Virihaure zum Vastenjaure. Danach ging es am Virihaure entlang über den Ráhkojåhkå und weiter konnte ich den Ausfluss des Raddujávrre furten. Weiter im Niemandsland entlang der Seen Lermajávrásj und Biellonjávrre kletterte ich den Sierggajåhkå hinauf zum Gásakjávrre. Den umrundete ich bis zur Einmündung des Flusses vom Leirvatnet, der leider wie erwartet nicht furtbar war. So ging es dann hoch entlang Messingmalvatnan am Kvitvatnet vorbei zum Nedre Veiskivatnet, wo ich eine 30-stündige Regenpause einlegte. Entlang des Abflusses erreichte ich dann den Sisovatnet und später den Straumvatnet bis ich in Straumen an der E6 wieder die Zivilisation erreichte (insgesamt 150 km).

    Hier ein Link zu einer Google-Map. Die Wegstrecken sind im Nachhinein skizziert, es ist kein GPS-Track. Lediglich die Übernachtungsplätze sind exakt, weil ich von dort immer eine Positionsmarke hatte.

    Es war einfach nur toll! Und die Sonne hatte ganz unbestritten ihren Anteil daran.




    Auch dieser Sandstrand wurde nicht in Korsika sondern auf knapp 800 m Höhe im Grensefjellet aufgenommen.
    Zuletzt geändert von vobo; 23.03.2020, 14:27. Grund: Tour 2 aktualisiert

  • berniehh
    Alter Hase
    • 31.01.2011
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    #2
    AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
    [SIZE=4]

    Links der Grunnfjorden, rechts der Mannfjorden
    das Panorama kommt mir irgendwie bekannt vor

    Super Tour!

    Der Link zur Google Maps funktioniert bei mir nicht.
    www.trekking.magix.net

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    • vobo

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      • 01.04.2014
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      #3
      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
      das Panorama kommt mir irgendwie bekannt vor

      Super Tour!

      Der Link zur Google Maps funktioniert bei mir nicht.
      Danke Bernd, Du hattest mir ja die offene Rechnung vorgelegt
      Jetzt ist auch die Map fertig und der Link angekommen.

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      • Fjellfex
        Fuchs
        • 02.09.2016
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        #4
        AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

        Wow - das nenne ich mal eine spannende Route! Die BD7 liegt griffbereit; ich werde gespannt am Ball bleiben.

        Und warum soll man mit dem Wetter nicht mal Glück haben?

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        • Pfiffie
          Fuchs
          • 10.10.2017
          • 2024
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          #5
          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

          Licht aus, Popkorn raus
          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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          • evernorth
            Fuchs
            • 22.08.2010
            • 1835
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            #6
            AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

            Das klingt nach einer spannenden und vielversprechenden Tour.
            Vom Wetter her hattest du ja wohl ausgesprochenes Glück, ganz im Gegensatz zu mir.
            Wenn ich es mir so recht überlege, war das Wetter im Vorjahr auch ganz mit dir....... ,
            aber ich gönne es dir.
            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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            • TilmannG
              Fuchs
              • 29.10.2013
              • 1352
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              #7
              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
              das Panorama kommt mir irgendwie bekannt vor...
              Mir auch, haben uns dort dieses Jahr aber um 12 Tage verpasst. Die Reiseberichte von Vobo, Bernie und Slarti haben uns sehr inspiriert. Möchte mich revanchieren und auch mal wieder etwas veröffentlichen, bebrüte aber noch die Fotos.
              Jetzt bin ich auf diese neue Route gespannt!
              Grüße von Tilmann
              http://www.foto-tilmann-graner.de/

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              • vobo

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                • 01.04.2014
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                #8
                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                Vielen Dank für die ermutigenden Interessen. Deshalb wird es heute auch noch mit der Anreise weitergehen.

                Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                Die BD7 liegt griffbereit; ich werde gespannt am Ball bleiben.
                Die BD7 wird für die spannenden Stellen nicht ausreichen .

                Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                Vom Wetter her hattest du ja wohl ausgesprochenes Glück, ganz im Gegensatz zu mir.
                Wenn ich es mir so recht überlege, war das Wetter im Vorjahr auch ganz mit dir....... ,
                aber ich gönne es dir.
                Danke fürs Gönnen, aber ich fand das Wetter letztes Jahr tatsächlich normal. Sturm, Regen, Kälte und Sonne - alles dabei. Ich war aber noch nie so früh im Jahr unterwegs, vielleicht deshalb da Glück?

                Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                Mir auch, haben uns dort dieses Jahr aber um 12 Tage verpasst. Die Reiseberichte von Vobo, Bernie und Slarti haben uns sehr inspiriert. Möchte mich revanchieren und auch mal wieder etwas veröffentlichen, bebrüte aber noch die Fotos.
                Jetzt bin ich auf diese neue Route gespannt!
                Grüße von Tilmann
                Das ist ja spannend, unbedingt auch berichten. Ich hatte wildfremde Hundebegleitung dort für ca. 24 Stunden, sonst habe ich aber keine Spuren entdeckt - und hätte es auch nicht erwartet.

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                • vobo

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                  #9
                  AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                  Freitag - Sonntag, 19.-21.07.: Anreise per Inlandsbanan

                  Als ich 2013 mit dem Auto die E45 von Arjeplog nach Östersund gefahren bin, haben mich die Gleise einer Bahnstrecke fasziniert, die dort immer wieder nahe der Straße oder zwischen den Seen verliefen oder eben auch die Straße kreuzten. Es war aber Mitte September, d.h. die Saison war vorbei und man sah nichts mehr von Zügen. Schnell las ich im Internet über die Inlandsbanan und so hatte sich eine solche Reise in meinem Kopf festgesetzt.

                  Nun dauert die Kernreise der Inlandsbanan von Mora nach Östersund und weiter nach Gällivare 1,5 Tage. Nach Mora fährt morgens ein Zug von Göteborg aus über Kristinehamn. Und in einem Tag komme ich von Hannover über Kopenhagen nach Göteborg.

                  Wann also sonst - wenn nicht dieses Jahr - die Anreise mit der Inlandsbanan einplanen? Nun ist diese nicht ganz billig, das normale Ticket Kristinehamn - Gällivare kostet rund 2000 SEK, also 200 EUR, dafür kann man allerdings auch noch die Busverbindung nach Vakkotavare mit einschließen. Hmmm, Kristinehamn ist aber nicht mit irgendeinem Sparpreis erreichbar, blöd. Glücklicherweise akzeptiert Inlandsbanan Interrail-Tickets und so fand ich die Lösung: Ein One-Country-Pass für Schweden für 3 Tage und eine Sparpreisanreise nach Kopenhagen, zusammen rund 220 EUR fand ich einen vernünftigen Preis.

                  Los ging es am Freitag morgen gegen halb 8 zum Hannoverschen Hauptbahnhof, der für mich mit 5 Minuten Fußmarsch erreichbar ist. Der Rucksack war proppenvoll, weil ich für die Anreisetage "Wegwerfklamotten" mitgenommen hatte, so kamen die alten Unterhosen, aufgetragenen Hemden und löchrigen Jeans zu ihrer letzten Ehre. In Hamburg sollte in den Eurocity nach Kopenhagen umgestiegen werden. Dies war ein Zug der Dänischen Staatsbahn und bestand aus ganzen 2 Wagen ohne Nummern. Gleichzeitig hatte der Zug aber Reservierungspflicht wegen der Fährbenutzung Puttgarden - Rødby. Bis sich das Chaos von platzsuchenden Passagieren aufgelöst hatte, waren wir schon in Lübeck - danach hat der nicht sehr hilfreiche Schaffner der Deutschen Bahn auch erst die Fahrkarten kontrolliert ...

                  Jetzt wurde es aber doch spannend: Erst über die Fehmarnsundbrücke und dann schließlich mit dem Zug aufs Schiff. Noch geht das, mit dem Fahrplanwechsel im Dezember stellt die Deutsche Bahn der Eurocityverkehr nach Kopenhagen aber auf die Landstrecke über Flensburg und den Großen Belt um - angeblich weil es schneller geht und die dänische Seit ja schon für die feste Fehmarnbelt-Überquerung die Gleise erweitert. Schade, dass es für die klassische "Vogelfluglinie" erstmal vorbei ist.


                  Zug auf die Fähre, dann alles aussteigen.

                  Bis alle ausgestiegen und die drei Decks nach oben gegangen waren, hatte das Schiff schon abgelegt.



                  Bis der Zug die Fähre wieder verließ, verging doch etwa eine Stunde. Etwa 200 m weiter hielt er im "Bahnhof" Rødby für eine Zollkontrolle und den Umstieg in den Bus, da auf dänischer Seite bereits die o.g. Ausbauarbeiten laufen. Wenn irgendwann nach der BER-Flughafen auch die Fehmarnbeltüberquerung und die notwendigen weiteren Gleis- und Brückenbauarbeiten abgeschlossen sein werden, wird das eine sehr teure Zeitersparnis sein - aber so ist es ja nun gewollt und beschlossen.

                  Nach knapp 2 Stunden waren die rund 160 km zum Kopenhagener Hbf mit dem Bus bewältigt. Dort kaufte ich mir Wasser und einen Salat und konnte das einzige Mal auf der Reise nicht mit meiner normalen "EC-Karte" bezahlen, die Kreditkarte musste her. Währenddessen hat mich die schwedische Eisenbahngesellschaft informiert, dass mein SJ-Snabbtåg nach Göteborg leider erst ab Malmö fährt und ich mit meiner Fahrkarte jeden Öresundtåg nehmen konnte. Nun ist der One-Country-Pass für Schweden bereits ab Kopenhagen gültig, aber nur für direkte SJ-Züge, wie mir vorher Öresundtåg auf meine Anfrage erklärt hatte. Ach egal, ich probiere das jetzt und steige in einen Öresundtåg nach Göteborg ein. Siehe da, keine Fahrkarten- oder Passkontrolle trotz aller Ermahnungen mit ID-Card usw.

                  Um halb 7 abends kam ich in Göteborg an, das Hotel war nahe dem Bahnhof. Ich hatte mir noch eine Rooftop-Bar am Hafen rausgesucht, die ich nach dem Schokieinkauf noch besuchen wollte.




                  Die Blicke waren schön, aber es war eher ein Anmach-Laden mit Discomucke, die meisten weiblichen Gäste waren nicht nur blondiert...

                  Eindrücke vom Rückweg zum Hotel:





                  Der Zug am nächsten Morgen war eine echte Überraschung: Die Wagen sahen nicht nur aus sondern stammten aus den 60er Jahren, viel Holzverkleidung und alte Schilder.




                  Nødbroms ist doch echt schön

                  Bis nach Kristinehamn war die Strecke eher langweilig, danach bis Borlänge eingleisig, schön und es ging an vielen Seen entlang.



                  Von Borlänge nach Mora fuhr der Zug dann wieder auf einer "Hauptstrecke" und konnte einiges der eingefahrenen Verspätung wieder aufholen, so dass ich in Mora noch in Ruhe einen Salat essen konnte, bevor uns der süße Triebwagen der Inlandsbanan einlud.



                  Es ist ein klassischer Touristenzug (hier der Wikipedia-Eintrag zur Geschichte der Inlandsbanan). Immer wenn eine interessante Stelle an der Strecke anstand, fuhr der Zug langsamer oder stoppte für eine Fotopause. Dazu erzählte der Schaffner, Guide und Imbissverkäufer mehr oder weniger begeistert von der Sehenswürdigkeit. Leider las er dies aus einem Heft auf Schwedisch und Englisch vor, trotz Nachfragen war er nicht in der Lage deutlicher und mit etwas Leidenschaft die Erläuterungen vorzubringen.




                  Leider las der Guide aus einem Heft auf Schwedisch und Englisch vor. Trotz Nachfragen war er nicht in der Lage deutlicher und mit etwas Leidenschaft die Erläuterungen vorzubringen, so dass ich auch nicht mehr weiß, was jetzt hier besonders war.

                  Interessanterweise waren die meisten Fahrgäste Schweden, die interessiert an dieser historischen Strecke waren. Selten stiegen an den zahlreichen kleinen Bahnhöfen Fahrgäste aus oder ein, eher nahe den größeren Orten.



                  Auf dieser Strecke wechselten sich zwei Unter-30-jährige als Lokführer ab. Die eine Lokführerin kannte alle, die auf der Strecke den Zug verließen oder bestiegen, man umarmte sich ...


                  Die Hauptgefahr für den Lokführer sind Elche. Vor einer Woche ist auf dieser Strecke der Zug nach einem Elchunfall ausgefallen, die gebuchten Passagiere mussten mit dem Bus fahren, das wäre eine Enttäuschung gewesen.

                  In vielen Orten gibt es äußerlich gut erhaltene Bahnhofsgebäude, man konnte auch gut sich die Beine vertreten.






                  Erntezeit kurz vor Östersund.

                  Zur Essenszeit konnte man vorher im Zug aus einem Menu warme Mahlzeiten auswählen, die dann bei Ankunft vorbereitet waren und für eine solche Massenküche recht gut schmeckten. Gute Organisation.


                  Essensstopp

                  Gegen 20:45 Uhr kamen wir leicht verspätet in Östersund an. Nach meinem Hotel in Bahnhofsnähe ging ich noch durch die Hauptstraße und konnte mich an den zentralen Platz Stortorget erinnern, 2013 war es deutlich lebendiger bei einem Festival. Sehr schön fand ich erneut den Badhusparken, von wo ich noch mit zuhause telefonierte.

                  Am nächsten Morgen ging es erneut sehr früh weiter, um 07:30 Uhr war Abfahrt aus Östersund.


                  Typische mittelschwedische Landschaft

                  Für den (einen) Fahrer dieses Tages war das eine echte Leistung: 15 Stunden einen solchen Zug verantworten, dies wird sicher nur mit einer Sondergenehmigung gehen. Aber dieser sollte die Strecke angeblich seit 30 Jahren fahren und sie in- und auswendig kennen.





                  Immer mehr große Seen und die großen schwedischen Flüsse wurden jetzt überquert.





                  Einmal mussten wir etwas warten, weil wohl ein Timber Train vor uns auf der Strecke war. Im nächsten Ort Hoting war wohl eine große Holzfabrik. Eine schöne Anekdote war, dass früher in Hoting ein sehr erfolgreicher Mercedes-Verkäufer ansässig war, weswegen sich viele mit dem Zug in diesen Ort aufmachten .




                  Früher wohl mit solchen Lokomotiven


                  Diese wundervolle und noch funktionierende Stell- und Signalanlage wird zum Leidwesen des chicen Streckenabschnittinspektors so wie alles durch eine moderne Computersteuerung ersetzt ... schnieef

                  In Vilhemina gab es eine längere Mittagspause.




                  Rentiergulasch mit Pfifferlingen

                  Der heutige weibliche Guide war um Längen engagierter als der gestrige ... auch für sie ja ein 15-stündiger Tag und immer gefordert.






                  Der Name des Ortes Storuman hatte mich schon vor 6 Jahren fasziniert.


                  Die E45 immer wieder in Sichtweite.

                  In Sorsele gibt es ein kleines Museum zur Geschichte der Inlansbanan. Gleichzeitig treffen sich dort die beiden Züge.



                  In Arvidsjaur stiegen recht viele Passagiere aus und wurden mit einem Bus abgeholt, da muss das lokale Hotel ein gutes Paket angeboten haben.



                  Der Piteälven wird von Zug und Auto auf einer gemeinsamen Brücke überquert.




                  Piteälven, an dessen Quellen war ich vor 4 Jahren


                  Es wird versucht, den Schnee in den nächsten Winter zu erhalten, um frühzeitig eine Grundlage für eine Buckelpiste in diesem Skigebiet zu haben.

                  Wir kommen immer weiter in Norden, was auch an der veränderten Vegetation zu erkennen ist.


                  Die Bäume werden kleiner, weniger Laubbäume, mehr Steine und Moore.


                  Polarkreis, der Fotostopp.


                  Luleälven

                  Und schließlich erreichen wir gegen 21:30 Gällivare, es war ein langer Tag für alle Beteiligten.



                  Fazit zur Inlandsbanan: Ein Touristenzug mit vielen Schweden, gut um Land und Leute kennen zu lernen. Die Strecke insbesondere von Östersund nach Gälivare ist schön aber auch nicht umwerfend. Eine weitere Aufteilung der Strecke wäre sicher entspannender, kostet aber dann noch mehr Zeit. Platzreservierungen waren bei mir nicht notwendig, man wäre auch so mitgekommen. Stimmung ist sehr vom Guide abhängig. Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

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                  • andrea2
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                    • 23.09.2010
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                    #10
                    AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                    Hallo Volker,

                    war für eine spannende Route und bei dem Wetter, dass muss toll gewesen sein. Ich freue mich sehr auf den Bericht.

                    Ich wußte ja schon, dass du mit der Inlandsbanan fahren willst. Mich interessiert das besonders. Jedes Jahr überlegen wir, dass es von unseren Freunden aus, in Tallhed bei Orsa, das naheliegendste wäre die Inlandsbanan zu nehmen, da der Bahnsteig quasi an den Garten angrenzt. Lustig, ich schreib in meinem Bericht auch gerade über die Anreise und die Inlandsbanan. Wenn ich das aber so lese, weiß ich nicht ob es wirklich entspannter ist als mit dem Auto, auf jeden Fall auch eine lange Anreise.

                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                    Leider las der Guide aus einem Heft auf Schwedisch und Englisch vor. Trotz Nachfragen war er nicht in der Lage deutlicher und mit etwas Leidenschaft die Erläuterungen vorzubringen, so dass ich auch nicht mehr weiß, was jetzt hier besonders war.
                    Das ist der Storstupet und die Rinne diente früher zum Flössen. Der Siljansleden führt hier entlang und direkt am Wasserfall gibt es einen Unterstand.

                    Gruß Andrea
                    Zuletzt geändert von andrea2; 17.10.2019, 09:03.

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                    • vobo

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                      #11
                      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                      Montag, 22.07.: Endlich wandern, aber ...

                      Nach einem dicken Frühstück lief ich pappsatt zum Bahnhof und der Bushaltestelle. Der Nachtzug muss es geschafft haben, seit 6 Uhr morgen über eine Stunde Verspätung aufzubauen, so dass pünktlich nach 10 Minuten Wartezeit der Bus in Richtung Ritsem losfuhr, wir waren vielleicht ein Drittel gefüllt.



                      Irgendwann näherten wir uns dann wieder der Gegend von Kebnats und Saltoluokta, wo ich im Vorjahr aus dem Sarek angekommen war. Es stiegen mehr Leute zu als aus. Und wenige Minuten später kam dann in Stora Sjöfallet die einstündige Pause. Meine Ungeduld stieg und ich war leicht genervt. Ich unterhielt mich mit einem in der Schweiz arbeitenden Schweden, der den Kungsleden von Süd nach Nord lief und auch höchst ambitioniert loslaufen wollte. Nach einem Kaffee und einem Cookie ging es dann aber auch bald weiter.


                      Stora Sjöfallet


                      Stora Sjöfallet

                      Auf der Weiterfahrt saß ich neben einem jungen Mann, der den kleinen Hobbit las und darüber fast den Austieg in Suorva vergessen hätte ...


                      Damm von Suorva



                      Weiter ging es am Stausee entlang, bis wir schließlich in Vakkotavare ankamen.




                      Vakkotavare

                      Ich war überrascht, dass dies eine reguläre Hütte war mit Stuvgard etc., hatte eher einen Unterstand vermutet. Die beiden jungen Hüttenwartinnen erkundigten sich bei jedem nach Absicht und Weg, gaben Hinweise zur den ersten Abzweigungen und dem Wetter.

                      Der Schweiz-Schwede packte seinen Rucksack und war weg, es sah auch kein anderer so ambitioniert aus. Mir fiel beim Loslaufen auf, dass ich nach Ausplünnen der Klamotten und Busutensilien wieder in den Rucksack packen ganz meine Stöcke vergessen hatte ... Also Rucksack wieder Absetzen usw., ganz schön peinlich.



                      Dann ging es aber endlich los und steil bergauf, aber mit schönen Blicken zurück über den Stausee. Erst ab 700 Höhenmeter flachte es langsam ab.




                      Nochmal ein Blick zurück


                      Blick zu den Sarekbergen aus dem letzten Jahr, rechts der Áhkka

                      Es blieb trocken und warm, obwohl die Luft auch schwül war. Viehzeug gab es auch genug. Aber wie fast überall ist der Kungsleden bestens markiert und leicht und schnell zu gehen. Ich wollte nämlich das 16-Uhr-Boot über den Teusajaure erreichen, um hinterher auch noch den nächsten Hügel ersteigen zu können. Dies bedeutete aber einen Schnitt von 4 km pro Stunde.


                      Nach dem höchsten Punkt auf gut 900 m Höhe ging es wieder bergab in das Tal mit dem Teusajaure.

                      Kurz vor Ende gab es einen Abzweig zur Brücke, wo man hinterher wieder hätte bergauf gehen sollen. Ich war knapp in der Zeit und wollte direkt den Fluss durchqueren und möglichst wenig Zeit verlieren. Als ich dann den Fluss näher sah, schwengte ich doch zur Brücke um und ärgerte mich doppelt.



                      Jetzt noch schnell runter zum See, und um 3 Minuten nach 4 Uhr kam ich an. Das Boot war pünktlich.


                      Gegenüber ist die Hütte zu sehen, das Boot ist in der Anfahrt, und am Bach geht es später wieder hoch.

                      Puuuh, aber ich hatte es geschafft. Drüben hätte ich die 100 SEK für die Fähre auch mit Karte bezahlen können, die Wildnis ist auch nicht mehr das was sie mal war. Aber ich wollte erstmal eine Pause machen und eine Suppe kochen. Der schweizerischen Schweden hatte bereits sein Zelt aufgebaut, er war natürlich ganz einfach gerudert. Zwei weitere Kungsleden-Wanderinnen saßen auch in der Hütte und tauschten Erfahrungen aus - jetzt war ich endlich wieder in der Wanderwelt angekommen.

                      Nach etwa einer Stunde brach ich wieder auf und kletterte den Hügel hoch, ganz schön anstrengend. Und erst oben wurde es wieder etwas windiger und die Viecher erträglicher. Bei einer Pause holte mich die eine schwedische Wanderin aus der Hütte wieder ein, sie war schon in ihrer vierten Woche seit Hemavan und ganz heiß auf den Kebnekaise, den sie bei dem guten Wetter in den nächsten Tagen auch bestiegen haben dürfte. Heiß sahen auch ihre rosa karierten Kniestrümpfe aus, aber davon gibt es kein Foto .

                      Für etwa eine Stunde gingen wir zusammen und trafen einige entgegenkommende Wanderer. Alle versicherten uns, dass es mit den fliegenden Viechern nicht mehr besser werden würde - alle waren genervt. Als der Weg langsam wieder abzusteigen begann, trennten wir uns, und ich verließ den Kungsleden nach Westen auf knapp 800 m Höhe in das Tal des Kaitumjåhkka. Nach einem guten Kilometer stieß ich auf ein Bächlein, so dass ich dort eine halbwegs ebene Stelle für den Zeltaufbau nutzte.


                      Blick aus dem Zelt in Richtung Kaitumjaure

                      Im Zelt gab es dann natürlich erstmal 100 Mücken zu töten und Essen zu kochen. Aber als das geschafft war, und ich keine fehlende oder kaputte Ausrüstung festgestellt hatte, hört sich meine Sprachaufzeichnung doch recht zufrieden an. Der erste Wandertag ist geschafft!

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                      • Pfiffie
                        Fuchs
                        • 10.10.2017
                        • 2024
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                        #12
                        AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                        Den Parkplatz von Stora hab ich noch gut in Erinnerung. Wenn man es nicht weiß und von den Verantwortlichen keine klaren Informationen bekommt ist das recht spannend, man könnte auch sagen "zum Köpfe abbeißen"

                        Das einzige was dort noch gefehlt hätte wäre der Teppichverkäufer gewesen

                        Ich bin weiter gespannt, ließt sich richtig klasse
                        "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                        • Mortias
                          Fuchs
                          • 10.06.2004
                          • 1232
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                          #13
                          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                          Ahh, da ist er also nun Dein sommerlicher Reisebericht. Geht jedenfalls sehr gut los. Gerade die Fahrt mit der Inlandsbahn ist mal eine interessante Abwechslung. Darüber habe ich bisher noch nicht wirklich viel gelesen. Und Deine Route bei Google Maps verspricht ja eine sehr abwechslungsreiche Tour. Da bin ich echt mal gespannt was kommt. Jetzt wo Du den Kungsleden verlassen hast, wird es ja erst richtig spannend.

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                          • vobo

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                            • 01.04.2014
                            • 734
                            • Privat


                            #14
                            AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                            Dienstag, 23.07.: Schwülwarm und viel geschlafen

                            Die Nacht war nicht schön. Es prasselte dauernd gegen das Zelt, das waren die Viecher. Gegen 6 Uhr habe ich gefrühstückt und bin danach wieder eingeschlafen, so dass ich erst gegen halb 10 losgekommen bin.


                            Blick talaufwärts in meine Wanderrichtung ...


                            ... und talabwärts zum Kungsleden, im Hintergrund der See Kaitumjaure

                            Das Zusammenpacken und überhaupt alles Arbeiten draußen ging nur mit Mückennetz auf dem Kopf. Es waren einfach zuviele Viecher, die sich in die Körperöffnungen drängten.




                            Der Fluss Kaitumjåhkka, rechts im Taleinschnitt ging es später hoch.

                            Lange Zeit konnte ich in etwa auf der 800m-Höhenlinie laufen, erst bei einer größeren Geröllstelle bin ich etwa 50 m abgestiegen. Es wurde zunehmend bewölkter und schwüler. Auch ohne Sonne waren es deutlich über 25 Grad warm.




                            Hier kam ich jetzt an den Rentierzaum und die größere Sumpfebene, durch die ich durch oder dran vorbei musste. Dahinter wollte ich den Kaitumjåhkka furten.

                            Mittlerweile hörte ich Donner hinter mir, es wurde bedrohlich dunkel. Ich hatte aber den Eindruck, dass die Gewitterfront an mir vorbeiziehen würde. Andererseits fühlte ich mich schlapp, die Nacht war nicht gut und bei dieser Wärme ist das Gehen auch nicht schön. So kam ich auf die Idee, das Zelt aufzubauen und mir eine Suppe zu kochen. Tatsächlich haben mich ein paar Tropfen noch getroffen und mit dem abziehenden Gewitter bin ich eingeschlafen. Und mit dieser Mütze Schlaf und der frischeren und kühleren Luft fühlte ich mich wie neugeboren, das war klasse.


                            Furtstelle für den Kaitumjåhkka

                            Hinter dem Zufluss des Viddjajåhkka und der Renvaktarstugor kam ich jetzt an den Fluß. Hier hoffte ich auf eine halbwegs sichere Furt. Der Fluß war recht breit und lange war es problemlos. Aber die letzten 10 m hatten es dann in sich. Die Knie wurden mit der im Bild sichtbaren Strömung überflutet. Es ging wirklich nur schräg nach vorne gebeugt gegen den Strom und mit drei fixierten Punkten, also sehr langsam. Aber kalt war es nicht, und so kam ich heile und froh am anderen Ufer an.


                            Das Stück von der Grasinsel hierher hatte es in sich.

                            Nachdem diese Unsicherheit bewältigt war, ging es frisch bergauf dem Lauf des Viddjajåhkkas folgend.


                            Mündung des Viddjajåhkka


                            Ich bin immer mehr oberhalb des Tals gegangen.


                            Viddjajavri, der Berg im Hintergrund ist der Rusjka

                            Deutlich oberhalb des Fluss erreicht ich bald 900 m Höhe. Hier eröffnete sich der Blick auf den herrlich gelegeneen See Viddjajavrre. Und ich wurde von einer weiteren Sorge befreit: Das linke, westliche Seeufer sah begehbar aus, da auf der Karte die Höhenlinien sehr eng an den See hinunterführten. Aber Google Earth hatte mir vorher durchaus Hoffnung gemacht, offenbar berechtigt.


                            Hier das kritische Ufer, das sah doch wohl gut möglich aus!



                            Generell ist das westliche Ufer sehr schön. Kleine Bäche durchlaufen große ebene Grasflächen.



                            Nachdem das Steilstück bewältigt war, kam ich zu einem netten Schneefeld. Oberhalb oder unterhalb am See?




                            Unterhalb!

                            Und dann war es geschafft. Auf einer kleinen vorgelagerten (Halb-)Insel baute ich - wieder mit Moskitonetz auf dem Kopf - das Zelt auf und bereitete alles für das Abendessen vor. Dann konnte ich mir endlich eine schnelle Wäsche im See gönnen, die Klamotten waschen und rein ins Zelt.



                            Dort lag ich dann müde mit vollem Durchzug trotzdem nackt und bereitete mein Abendessen zu. Trotz viel Schlaf war ich ermattet, und es war immer noch saumäßig warm. Die Strecke war mit gut 12 km recht kurz, aber ich war froh gestern noch den Aufstieg vom Teusajaure gemacht zu haben, sonst hätte mich 1. heute das Gewitter erwischt und ich 2. die Strecke wohl nicht geschafft.
                            Zuletzt geändert von vobo; 19.10.2019, 16:15.

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                            • Blahake

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                              • 18.06.2014
                              • 1591
                              • Privat


                              #15
                              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                              Sehr stilvoller Einstieg mit der Inlandsbanan! Meinen Neid ob des schönen Wetters hab' ich Dir ja schon mitgeteilt, da geschehen Dir die vielen Mücken ganz recht!
                              Aber der Titel scheint mir nicht ganz passend - als hättest Du noch nicht viel geschafft!

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                              • Borgman
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                                • 22.05.2016
                                • 768
                                • Privat


                                #16
                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                Aber der Titel scheint mir nicht ganz passend - als hättest Du noch nicht viel geschafft!
                                Darüber bin ich auch gestolpert, was willst Du uns damit sagen? Dass Du vorher immer gescheitert wärst, kann ich jedenfalls nicht erinnern . Auf den zweiten Teil Deiner Tour bin ich zwar besonders gespannt, den hatte ich ja schon vor meiner eigenen sorgfältig auf der Karte angeschaut, aber der erste sieht auf Deiner Übersicht auch sehr interessant aus - schön, dass es jetzt losgeht. Ob ich Dich um 25 Grad und Mücken beneiden soll, weiß ich allerdings noch nicht, hängt davon ab, wie sich das entwickelt. Solche Wärme beim Wandern finde ich extrem anstrengend.

                                Und die Anreise mit der Inlandsbahn, ja, die hat was...

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                                • vobo

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                                  • 01.04.2014
                                  • 734
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                                  #17
                                  AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                  Da bin ich echt mal gespannt was kommt. Jetzt wo Du den Kungsleden verlassen hast, wird es ja erst richtig spannend.
                                  Schön dass Du dabei bist, Matthias. Dein Bericht von Sulitjelma und dem Padjelantaleden und damit auf der anderen Seite der Seen ist ja bestimmt schon fast fertig bei den wenigen Bildern.

                                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                  Aber der Titel scheint mir nicht ganz passend - als hättest Du noch nicht viel geschafft!
                                  Es war mein Gefühl der letzten Wochen, als ich jetzt mit dem Bericht begonnen habe. Diesmal habe ich nahezu alles erreicht was ich mir realistischerweise vorgenommen habe (ok, einen Berggipfel durch einen anderen ersetzt) bzw. was möglich war (der Abfluss vom Blåmannsisen war nicht furtbar). Und schon während der zweiten Tour hat sich bei mir so etwas festgesetzt wie: "Mensch, was Du auf dieser Tour alles schon geschafft hast..." Vor diesem Hintergrund ist der Untertitel entstanden.

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                                  • Mortias
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                                    • 10.06.2004
                                    • 1232
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                                    #18
                                    AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                    Schön dass Du dabei bist, Matthias. Dein Bericht von Sulitjelma und dem Padjelantaleden und damit auf der anderen Seite der Seen ist ja bestimmt schon fast fertig bei den wenigen Bildern.
                                    Puhh, danke für die Erinnerung. Ich wünschte ja ich wäre in den letzten Wochen fleißiger gewesen bei der Durchsicht meiner Bilder. Aber gefühlt habe ich immer noch fast nichts geschaft.

                                    Aber Dein Abschnitt mit dem Viddjajavrre hat mir jetzt auch sehr gut gefallen. In der Ecke bin ich 2010 auch vorbeigekommen und den Viddjajavrre habe ich auch noch in sehr guter Erinnerung (nur dass ich am Ostufer war). Eigentlich würde ich da auch gerne nochmal vorbeischauen. Aber irgendwie habe ich in der Ecke bereits soviel "abgegrast".

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                                      • 01.04.2014
                                      • 734
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                                      #19
                                      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                      Mittwoch, 24.07.: Ein Tal, ein Pass, Rentiere und ein letzter Regen

                                      Ein schöner Morgen mit etwas Wind hat mich zu einer Fotosession von meinem Zelt auf dem Inselchen geführt.




                                      Der Berg links ist der Rusjka


                                      Ein Blick zum Zufluss des nur unwesentlich höher liegenden Sánjarvággejávri

                                      Gegen kurz nach 9 Uhr brach ich auf und stieß gleich auf einen weiteren schönen Lagerplatz, ob für Rentiere oder Menschen.



                                      Ich wollte in das westliche Tal Guorgguvaggi aufbrechen und furtete gleich den Fluss aus diesem Tal, es war so einfach in dem breiten Delta.




                                      Der Fluss hat auf der Karte keinen Namen, aber er dürfte bestimmt Guorggujåhkka heißen


                                      Blick zurück zum Viddjajávri


                                      und Blick nach vorne, das Wetter konnte sich lange nicht entscheiden.

                                      Das Guorgguvaggi ist wunderschön zu gehen, viele Grasflächen, der Fluss ist schön anzusehen und auch nicht wirklich stark, so dass er auch an jeder Stelle überquert werden kann.







                                      Mein Tagesziel waren ja die Lihtti-Seen im Nordwesten. Die bei den obigen Bildern erkennbaren Täler (rund um den Berg Gáidumtjåhkkå) hätten mich zwar auf direktem Weg aber über Pässe auf knapp 1200 m Höhe geführt, das wollte ich vermeiden. Stattdessen bog ich nördlich ab in ein weiteres Tal und über einen Pass auf 1050 m Höhe zum Čuolakjávri.



                                      Der Pass bestand aus zwei Teilen. Beim ersten auf etwa 960 m Höhe konnte ich die Schneehänge seitlich umgehen, beim zweiten musste ich direkt über ein Schneefeld, das ging aber auch problemlos.


                                      die erste Passstufe


                                      oberhalb der ersten Passstufe


                                      Schließlich der Blick zurück oben vom Pass.


                                      Blick nach vorne zum Čuolakjávri


                                      Čuolakjávri, am linken westlichen Ufer ging es entlang

                                      Der Abstieg zum See war etwas mühsam, da die ganze Gegend aus einigem Geröll bestand. Es war nicht so clever, längere Zeit am Hang entlang zu laufen, sondern besser direkt absteigen zum Seeufer.


                                      Blick zurück vom Ufer des Čuolakjávri zum Pass ins Guorgguvággi


                                      Dicke Schneereste am Ende des Čuolakjávri.

                                      Am westlichen Ende des Čuolakjávri geht es ganz leicht bergauf, bevor dann ein Flüsschen zu dem ersten der Lihtti-Seen herunterführt (See 938). Auch dieses Gelände war immer wieder mit Geröll und Steinen belegt, nicht schön zu gehen - aber auch nicht schlimm. Jetzt begann es jedoch tatsächlich zu regnen, nicht doll aber schon ordentlicher Nieselregen. Der Poncho musste noch nicht sein, außerdem würde ich ja bald da sein, da reichen doch noch Weste und Hut und kleiner Rucksackschutz.


                                      Der See 938 (Lihttijávvrit)

                                      Pustekuchen! Hier am See 938 sah das Ufer ununterbrochen so aus wie auf dem Foto, kein Zeltplatz weit und breit. Dazu wimmelte es hier von Rentieren, ein recht große Herde von mehreren Hundert Tieren. In dem nebligen Regen hatte ich tatsächlich auch einige Orientierungsprobleme mit den Seen und Durchflüssen, erreichen wollte ich die Westseite des Sees 936 am Fuße des Berges Lihtti, da hatte mir Google Earth erstmals wieder unsteiniges Gelände gezeigt. Vom Südosten des Sees 938 waren das rund 3 km, also eine gute Stunde im Nieselregen. Die Wolken zogen auch mehr und mehr in das Tal.

                                      Bilder habe ich auch keine mehr gemacht, auch die Sprachaufzeichnung berichtet noch von einer Blase unter einem Zeh und recht frustrierenden Regenabend. Das sollte sich aber am nächsten Tag ändern!

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                                      • ChuckNorris
                                        Erfahren
                                        • 03.08.2018
                                        • 177
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                        Schaut sehr gut aus, werde fleissig mitlesen.
                                        Der Restschnee im Juli hat mir dieses Jahr fast ein bisschen gefehlt - die Drecksmücken habe ich allerdings gar nicht vermisst :-)

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                                        • Horst24
                                          Erfahren
                                          • 01.02.2012
                                          • 211
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                          Hallo Volker,
                                          sehr sehr schöner Bericht bisher und ne tolle Route, die du dir konzipiert hast. Wir freuen uns schon, dir zu folgen.
                                          Es ist spannend, die Bilder deiner ersten Etappen zusehen, denn genau da sind wir ja min Winter lang.

                                          Und meine künftige Wintertraumroute Roysvatn - Ritsem geht mehr oder weniger südlich der Strecke, die du gelaufen bist (nur halt quer über die Seen).

                                          Herzliche Grüße aus Nürnberg
                                          Horst

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                                          • vobo

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                                            • 01.04.2014
                                            • 734
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                                            #22
                                            AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                            Donnerstag, 25.07.: Sonne und tolle Aussichten

                                            Irgendwann im Lauf der Nacht hörte der Regen auf, aber wenn ich draußen war war alles neblig. Frühmorgens hatte es aber die Sonne geschafft, es wurde heiß. Um mich herum lagen die Täler aber noch in den Wolken.


                                            Unna Rusjkas




                                            Zeltplatz am westlichen Lihttijavrre, deutlich weniger Steine rundum



                                            Gegen 9 Uhr war ich bereit zum Aufbruch. Allerdings war es sauwarm und kein Lüftchen wehte, so dass ich nochmal die Hose wechselte. Kaum ging es los, kam auch ein wenig Wind hinzu. Nach etwa 1 km am See 936 entlang beschloss ich, dass bei diesem Wetter der Blick oben vom Gipfel des Lihtti doch beeindruckend sein könnte, also ging es 100 Höhenmeter bergauf.


                                            Sälka links und Unna Rusjkas rechts


                                            Nochmal ein Blick auf die Lihtti-Seen


                                            Unten der See Kaisejaure, im Hintergrund das Gautelisfjellet


                                            norwegische Gipfelwelten in der Ferne

                                            Schließlich war ich oben auf rund 1050 m Höhe. Ein mit Rengeweihen belegter Stein bot ein wunderbares Fotomotiv.




                                            Blick zum Rabotsglaciär unterhalb des Kebnekaise


                                            In diesem Gipfel vermutete ich den Kebnekaise, ist er das?


                                            Erster Blick zum Álitoajvve und den morgigen Bergen


                                            Sitasjaure im Tal und Álitoajvve



                                            Die Schneesituation auf dem Álitoajvve machte mir klar, dass ich eine Besteigung dieses Gipfels doch besser lasse.


                                            Die beiden Márggo-Gipfel auf rund 1450 m Höhe sahen auch nicht besser aus.


                                            Blick in das Tal des Àinnajåhkka, den ich später noch überqueren werde

                                            Hier jetzt noch ein Video mit dem 360-Grad-Panaroma vom Gipfel, leider etwas schnell gedreht.



                                            Danach machte ich mich an den Abstieg in Richtung der Sami-Hütten. Leider gab es bereits nahe dem Gipfel Quadspuren im offenen Gelände, schade.






                                            Eine Wetterstation vor dem Samendorf und dem Guojujávri

                                            Die Suche nach dem markierten Weg zwischen Sitasjaure und Hukejaure gestaltete sich mühsam, ich mochte einfach nicht glauben, wie weit ich absteigen musste. Schließlich fand ich ihn als er gerade eine Quadroute kreuzte ...



                                            Diesem Quad-Trampelpfad folgte ich jetzt weiter in Richtung Áinnajåhkka, es war leicht matschig und dementsprechend viele Fliegen tummelten sich in der Luft.




                                            Die Brücke ...


                                            ... bzw. die saisonal genutzte Brücke. Eine Furt für die Quads gab es außerdem noch.


                                            Blick zum Sitasjaure unten, im Hintergrund habe ich einen See und einen Berg aus dem Paurofjellet vermutet?

                                            Der Weg entwickelte sich immer quadgerechter, bis dann irgendwann der Pfad für die Wanderer und die Quadstrecke sich trennten. Das war auch gut so, denn bald entwickelte sich rasanter Verkehr. Es stank nach Abgasen, aber umgekehrt wer will den Samis ihren Transport verübeln.








                                            Blick zurück über die durchwanderte Strecke, der sanfte Buckel in der Mitte dürfte auch der Lihtti gewesen sein.




                                            Sitasjaure


                                            Damm und Häuser von Sitasjaure

                                            Schließlich kam ich am Damm des Stausee an und fand die STF-Hütte direkt dahinter. Vor der Hütte sah ich ein Packraft liegen, das war ein schwedisches Pärchen, das weit in Norwegen gestartet war und heute am Sitasjaure entlang gepaddelt hatte. Sie brachen bald auf und wollten weiter hinab die Seen und Flüsse und schließlich in Teusajaure vorbei. Sie hatten gerade den Wetterbericht abgerufen und waren vollkommen begeistert über die traumhafte Prognose für die nächsten Tage. Tatsächlich gibt es in Sitasjaure das norwegische Mobilfunktnetz zu empfangen und tatsächlich sagte die Wetterprognose von yr.no für den kompletten Zeitraum nur Sonne und gelegentliche Wolken an. Unfassbar, die nächsten Tage zwar auch über 25 Grad, aber in der nächsten Woche auch wieder weniger. Ein Traum.

                                            Ich nahm ein Bad in der Nähe des Staudamms und kümmerte mich dann um das Essen. Mittlerweile war auch der Stuvgard mit dem Auto angekommen, Einkäufe in Gälllivare getätigt, eine Tagesreise. Die Samen von Sitasjaure dürfen die Strasse mit dem Auto befahren, der Stuvgard selber war seit über 10 Jahren hier im Sommer. Als die Kinder noch kleiner waren, haben sie jeden Sommer die Hütten von Gisuris bewirtschaftet, war interessant mit ihnen zu sprechen. Gegen 19 Uhr kam noch ein Schwede zur Übernachtung, der von Ritsem die Straße heraufgekommen war. Und die Händyverbindung ermöglichte ein Telefonat mit zuhause, wo ich geradezu euphorisch von den Wetteraussichten berichtete.
                                            Zuletzt geändert von vobo; 24.10.2019, 04:53.

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                                            • Blahake

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                                              #23
                                              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                              Und die Händyverbindung ermöglichte ein Telefonat mit zuhause, wo ich geradezu euphorisch von den Wetteraussichten berichtete...
                                              ... und mit Fotos über WhatsApp andere Forumsmitglieder neidisch machte.

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                                                #24
                                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                ... und mit Fotos über WhatsApp andere Forumsmitglieder neidisch machte.
                                                Na Anne, Du hattest mir versichert, dass es Handyempfang gibt, da wollte ich mich nur bedanken .

                                                Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
                                                Und meine künftige Wintertraumroute Roysvatn - Ritsem geht mehr oder weniger südlich der Strecke, die du gelaufen bist (nur halt quer über die Seen).
                                                Hej Horst, schön von Dir zu hören. Ich drücke alle Daumen dass es was wird mit der Wintertraumroute

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                                                  #25
                                                  AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                  Freitag, 26.07.: Heiße Blicke

                                                  Früh war ich wach und startklar. Ohne ein Zelt einzupacken konnte es dann doch schon gegen 8 Uhr losgehen. Der blaue Himmel versprach einen heißen Tag.


                                                  Die vielen Autos in der Siedlung haben mich doch überrascht, erklärt aber auch die Beliebtheit dieser Siedlung.

                                                  Es ging vorbei an dem Pferch und den Zäunen für die Rentiere - und offenbar auch am Hubschrauberlandeplatz


                                                  Sie waren nicht alle leer...

                                                  Irgendwie war ich jetzt schon etwas aufgeregt, weil es für 2-3 Tage in für mich unbekannte Gegenden ging, bisher gab es nur einen kurzen Bericht von Snuffy im Forum über die Strecke nach Røysvatn. Aber nachdem ich die Siedlung verlassen hatte und kontinuierlich am Hang aufsteigen konnte, siegte langsam der Genuss über die Aufregung.


                                                  Blick über die Siedlung Sitasjaure


                                                  Blick zurück zur gestrigen Strecke, in der Bildmitte der Lihtijåhkka gewordene Ainnajåhkka, in der Bildmitte rechts der sanfte Hügel des Lihtti.


                                                  So ab etwa 850 m Höhe wurde der Anstieg sanfter, rechts der steile Hang des Álitoajvve



                                                  Ich folgte dem Bach bis oberhalb des Boajmásbákte, hier war es jetzt deutlich flacher und steiniger, aber trotzdem gut zu gehen. Irgendwo auf dem Weg bin ich dann doch wieder zur langen Hose gewechselt, weil mich die Viecher zu sehr genervt haben.


                                                  Boajmásbákte auf gut 1000m Höhe

                                                  Hier oben waren dann die Seen unten am Gränsleden gut zu erkennen. Traumhafte Ausblicke von hier oben und kein gequältes Bushwalking unten am Akkajaure. Fand ich eigentlich sehr schön.


                                                  Sievgokjávrre, im Hintergrund noch schwach der Akkajaure


                                                  In der Bildmitte der Ubmas-See, links der Berg ist der Rautåive und daneben der Tjårok nahe Hellemobotn.


                                                  Nochmal Rautåive und Tjårok


                                                  Das ganze traumhafte Panorama, vom Áhkká links bis zum Márggo rechts.

                                                  Mit der Sicht von Rautåive und Tjårok kam ich nicht nur gefühlt meiner 2017er Tour immer näher. Irgendwo hier oben auf dem Plateau in 1100 m Höhe konnte ich auf einem Stein eine schöne Pause machen, die Viecher waren verschwunden. Dabei bin ich fast eingeschlafen, trotz der Hitze. Nach den 3-4 km hier oben auf dem Plateau ging es langsam bergab in die Jågåsjbuollda, wo es auf ca. 870 m Höhe einen Fluß zu furten galt.


                                                  Abstieg auf die Jågåsjbuollda, dahinter die Márggo-Berge





                                                  Der Fluß hat mich überrascht, das Wasser war gut knietief und ich musste in die Watschuhe wechseln. Natürlich waren hier unten wieder keine längeren Pausen möglich ...

                                                  Nach der Furt ging es wieder leicht bergauf bis auf 920 m Höhe und einigen Seen. Die Sonne war gnadenlos.


                                                  Links der Álitoajvve, daneben das Plateau auf 1100 m Höhe über das ich gekommen bin.

                                                  Von Westen her sah der Álitoajvve gut besteigbar aus, auch die Schneemengen waren deutlich geringer. Wenn ich die Sicht vorher gehabt hätte, wäre ich bestimmt doch dort hochgeklettert und dann oben in den Gipfelregionen von den Schneemengen überrascht gewesen. Gut so!



                                                  Schon seit dem Plateau kam ich immer wieder einer recht frischen "Motocross"-Spur über den Weg. Schade dass selbst hier oben solche Spuren zu finden sind. Aber auch hier wollen wohl Rentiere "versorgt" werden.


                                                  Nochmal der Álitoajvve

                                                  Nahe dem auf der Karte markierten Punkt 971 fand ich jetzt einen wunderschönen Zeltplatz mit ein wenig Wind und hoffentlich kühlenden Schnee- und Eisfeldern an den Seen.







                                                  Handtuch und Schlafsack sollten die Hitze abhalten: 29 Grad im Zelt und 25 Grad außerhalb im Schatten um 6 Uhr abends auf fast 1000 m Höhe, HEISS. Glücklicherweise war der See herrlich zum Baden.





                                                  Gut 18 km war die Strecke heute lang, und dabei noch gut 500 Höhenmeter aufgestiegen. Nicht schlecht.
                                                  Zuletzt geändert von vobo; 25.10.2019, 20:00.

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                                                  • Ljungdalen

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                                                    • 28.08.2017
                                                    • 3014
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                    In diesem Gipfel vermutete ich den Kebnekaise, ist er das?
                                                    Definitiv. So sieht der von viel näher dran aus etwa dieser Richtung aus (aus dem Guobirvággi, das links ist der Drakryggen), keine zwei Wochen nach dir, am 4.8.:


                                                    Von hier ist die Schneekappe sogar schlechter zu sehen...

                                                    Und von derselben Stelle aus zwei Berge, die du auch mehrmals erwähnst und zeigst, nur von der gegenüberliegenden Seite:


                                                    Rusjka (Stuor Ruška, der hohe in der Mitte) und Unna Rusjkas (Unna Ruškkaš, rechts)... zwei Tage später waren wir dann nahe dran.

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                                                      #27
                                                      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                      Kebnekaise? - Definitiv.
                                                      Danke, Ljungdalen.

                                                      Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
                                                      Der Restschnee im Juli hat mir dieses Jahr fast ein bisschen gefehlt - die Drecksmücken habe ich allerdings gar nicht vermisst :-)
                                                      Ich war froh, dass es deutlich weniger Schnee als 2017 war. Aber Mücken gabs tatsächlich mehr als genug.

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                                                        #28
                                                        AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                        Klasse. Wirklich schöne Fotos. Und ist echt spannend Deiner Route zu folgen. Über die Gegend habe ich bisher noch gar nichts gelesen. Von daher echt gut, dass Du sie Dir ausgesucht hast. Die Ausblicke sind jedenfalls fantastisch. Nur beim Wetter weiß ich grad noch nicht so ganz ob ich Dich beneiden soll oder nicht. An sich ist ja schönes Sommerwetter ganz cool, aber irgendwann wird es mir auch einfach mal zu warm zum Wandern.

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                                                          #29
                                                          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                          Samstag, 27.07.: Tag der Entscheidungen

                                                          Ein Vorteil klarer Nächte ist die Abkühlung. Wenn die Sonne aber immer noch 20 Stunden scheint, klappt das nicht so gut, und wenn dann morgens kein weht, beginnt der Tag halt mit 23 Grad im Schatten.



                                                          Weiter ging es so entlang der 930 m Höhenlinie, links unter mir verschwand der See Ubmas aus dem Blickfeld. Nach vorne tauchten immer mehr die Berge um Røysvatn auf, die mich sehr neugierig machten.


                                                          Skuogetjåhkkå

                                                          Jetzt musste ich eine erste Entscheidung treffen: Direkt nach Røysvatn und dann vielleicht morgen oder übermorgen den Bjørntoppen besteigen bei dem Traumwetter? Oder in das Tal des Marggojåhka und vielleicht doch noch nach Pauro gehen? Hmm, bei der zweiten Option ohne Pauro komme ich morgen nach Røysvatn, dann könnte der Bjørntoppen immer noch gehen. Also zum Márggojávrre. Nur musste ich dafür noch durchaus einige Meter bergauf klettern, geht aus der Karte nicht hervor. Aber egal, bald war ein Fluss gequert und der See zu sehen.


                                                          Erster Blick auf den Márggojávrre


                                                          Márggojávrre


                                                          Kein Wind ...



                                                          Nachdem ich diesen Zufluss gequert hatte, merkte ich bei einer Pause wie heiß mir war. Da half nur eins: Alles ausziehen und rein in den See.


                                                          Man beachte die Eisfläche rechts im See auf diesem Bild ...


                                                          ... und auf diesem Bild, DER Beweis dass ich durch Eis geschwommen bin

                                                          Danach ging es mir erstmal wieder besser. Das Tal des Márggojåhka war allerdings eher enttäuschend, nicht grün sondern mehr steinig und grau/braun.


                                                          Ende des Márggojávrre, der Berg hinten ist der Skuogetjåhkkå


                                                          Márggojåhka, wie gesagt das Tal war eher enttäuschend

                                                          Einen schönen Platz im Tal gab es allerdings: einen so großen Felsbrocken, dass man sich mal im Schatten liegend ausruhen konnte. Herrlich, auch nur 22 Grad, warum auch immer.





                                                          Irgendwann war der Talausgang erreicht und der Spadnejávrre zu sehen. Ich versuchte noch nach rechts die Höhe von etwa 800 m zu halten und einen Blick in Richtung Pauro zu werfen.


                                                          Spadnejávrre


                                                          Blick zurück in das Tal des Márggojåhkå


                                                          Kåbtåjaure mit Paurofjellet


                                                          Der Durchfluss vom Bovrojávri zum Kåbtåjaure


                                                          In der oberen Bildmitte ist die Paurohütte über dem Schneefeld zu erkennen.


                                                          Paurohytta in der Bildmitte über dem Schneefeld


                                                          Und nochmal Kåbtåjaure mit dem Noajdetjåhkkå links

                                                          Nach Pauro waren es noch etwa 11 km plus Rudern, das würde ich heute nicht mehr machen wollen. Außerdem hätte ich danach um den Gletscher Gihccejiekna herumgehen müssen, das wären zwei weitere lange Tage geworden. Denn am Dienstag wollte ich am See Čoadnejávri ankommen und in die Panoramaroute einsteigen. Also nix Pauro, dafür Røysvatn. Aber auch dahin gab es noch eine vielversprechende Möglichkeit: Zwischen Skuogetjåhkkå und Noajdetjåhkkå an den Seen entlang aufsteigen und dann über den 1200 m hohen Pass in das Tal des Skuogejåhkå zum Svártijávrre absteigen. Mal sehen:


                                                          Die Schneeflächen sehen aber sehr steil aus ...


                                                          Nein, das mache ich auch nicht!

                                                          Also dann runter zum Spadnejávrre, auf den Nordkalottleden und den Márggojåhkå furten und dann irgendwo zelten.


                                                          Links der Spadnetjåhkåtja, an ihm führt der Nordkalottleden (morgen) rechts vorbei

                                                          Jetzt irrte ich etwas herum, weil ich die Markierung des Nordkalottledens finden wollte, weil da ja bestimmt eine gute Furt ist. Nachdem ich die Markierung gefunden hatte, ging es deutlich bergauf zu der Furt. So wie der Fluss dort aussah, wollte ich aber auf keinen Fall furten, viel zu reißend. Stattdessen ging ich hinab ins Delta und furtete beide in der Karte eingezeichneten Arme einzeln, fast schon am Rentierzaun.



                                                          Ich wollte schon mein Zelt auf einer kleinen Insel im Delta aufstellen, aber dann war es mir dort einfach zu laut. Und kaum hatte ich den zweiten großen Arm gefurtet, fand sich ein guter Zeltplatz und direkt dort der Nordkalottleden wieder.



                                                          Das Schönste kam aber noch: Es wehte ein kräftiges Lüftchen, und ich konnte erstmals auf dieser Tour draußen kochen und essen. Endlich! Herrlich! Die Sprachaufzeichnung jubelt nur noch! Einzig ein Hering war mir beim Zeltaufstellen aus Versehen weggeflogen, und ich hatte ihn nicht wiedergefunden - blöd.

                                                          Gegen 22 Uhr verschwand die Sonne hinter den Bergen, der Wind ließ nach, und es wurde durchaus kühl.




                                                          Paurofjellet

                                                          Morgen geht es auf dem Nordkalottleden nach Røysvatn bei Traumwetter. Ich freute mich riesig.

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                                                            • 22.05.2016
                                                            • 768
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                                                            #30
                                                            AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                            Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                            Also nix Pauro, dafür Røysvatn. Aber auch dahin gab es noch eine vielversprechende Möglichkeit: Zwischen Skuogetjåhkkå und Noajdetjåhkkå an den Seen entlang aufsteigen und dann über den 1200 m hohen Pass in das Tal des Skuogejåhkå zum Svártijávrre absteigen.
                                                            Hast Du das wirklich in Erwägung gezogen? Donnerwetter, Du muss ja unglaublich motiviert gewesen sein! Kein Wunder, dass Du Dich an die Panoramaroute über den Fjorden gewagt hast, ich freu mich schon auf den nächsten Teil...

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                                                              • 13.11.2013
                                                              • 586
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                                                              #31
                                                              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                              ... und mit Fotos über WhatsApp andere Forumsmitglieder neidisch machte.
                                                              Indeed, da wurde man wirklich neidisch!
                                                              Toller Bericht bisher Volker, 1000x Danke.
                                                              Um die Inlandsbanan beneide ich dich tatsächlich nicht, mir wäre das wohl zu gemütlich mit dem Ankommen.
                                                              Dafür deine Route, verbunden mit dieser Beschreibung und so schön bebildert... Man, da will ich eigentlich gleich los ins Fjäll, so ein Jahr Entzug ist nix für mich...

                                                              Freue mich auf weitere Tage :-)
                                                              Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                                                              Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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                                                                Erfahren
                                                                • 17.02.2013
                                                                • 162
                                                                • Unternehmen


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                                                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                Jetzt irrte ich etwas herum, weil ich die Markierung des Nordkalottledens finden wollte, weil da ja bestimmt eine gute Furt ist. Nachdem ich die Markierung gefunden hatte, ging es deutlich bergauf zu der Furt. So wie der Fluss dort aussah, wollte ich aber auf keinen Fall furten, viel zu reißend. Stattdessen ging ich hinab ins Delta und furtete beide in der Karte eingezeichneten Arme einzeln, fast schon am Rentierzaun.
                                                                Wir sind dort eine Woche nach dir gewesen, von Süden den Nordkalottleden kommend. Auf der Karte ist eine Furt weiter flussaufwärts vor dem Delta eingezeichnet; die Markierungen, zumindest von Süden kommend, führten jedoch eindeutig zum Delta, wo der Fluss dann an zwei Armen gefurtet wird. Da wir auch fast am Rentierzaun rauskamen, haben wir vermutlich die gleiche Stelle benutzt.

                                                                Gruß
                                                                Daniel
                                                                Wandern auf dem E1

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                                                                  Vorstand
                                                                  Fuchs
                                                                  • 18.06.2014
                                                                  • 1591
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                  Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
                                                                  ...Da wir auch fast am Rentierzaun rauskamen, haben wir vermutlich die gleiche Stelle benutzt...
                                                                  Petra und ich dann Mitte August, von Norden kommend! Der Zaun wurde gerade abgebaut.

                                                                  Kommentar


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                                                                    • 734
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                                                                    AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                    Sonntag, 28.07.: Gesund nach Røysvatn

                                                                    Die Nacht war nicht so gut, der Wind hatte nachts gedreht, das Zelt flatterte, die Sonne brannte und ich war früh wach.


                                                                    Wind aus Osten, Blick nach Pauro

                                                                    Beim Zusammenpacken hatte ich jetzt die letzte Hoffnung auf den vermissten Hering auf die Fläche unter dem Zelt gesetzt - nix. Nachdem ich mich damit abgefunden hatte, packte ich final alles zusammen und wollte gegen 8 Uhr aufbrechen - und dann entdeckte ich hinter einem Hügelchen etwa 7 m vom Zelt entfernt etwas blauschimmerndes, der Hering. Zwar in gestriger Windrichtung, aber dass so ein Aluteil so weit fliegen konnte, erstaunlich.

                                                                    Frohgemut ging es los in Richtung des Sattels westlich des Spadnetjåhkåtja leicht bergauf. Doch dann ...


                                                                    Frechheit, was macht der Zaun auf dem Weg?

                                                                    Ok, nachdem Anne jetzt geschrieben hat, dass der Zaun schon Mitte August wieder abgebaut wurde, kann ich es akzeptieren. Sonst hätte ich jetzt empfohlen den Zaum gar nicht zu kreuzen, denn man kann ihn 0, 2 oder 4 mal überklettern ...


                                                                    Herrlicher Blick zurück Richtung Kåbtåjaure und Paurofjellet.

                                                                    Bald darauf war ich am Übergang zum Skuogejávrre - was für ein Ausblick bei diesem Traumwetter.


                                                                    Skuogejávrre


                                                                    Natürlich war es wieder warm, aber durchaus windig - schön




                                                                    Da kam ich runter

                                                                    Die Strecke entlang des Skuogejávrre ist herrlich bei diesem Wetter. Man kann auf beiden Seiten des Sees entlang laufen, ich wählte die östliche an der auch "offiziell" der Nordkalottleden entlang läuft.


                                                                    Die Geräuschkulisse dieser Stunden am See, Wasserfall am Skuogetjåhkkå




                                                                    Noch ein Blick zurück, etwa auf der Hälfte der Seestrecke


                                                                    Blick über den See, in das Tal in der Mitte geht es später nach Røysvatn

                                                                    Aus der Ferne hatte ich schon einen reflektierenden Fleck ausgemacht. Als ich dann näher kam, erkannte ich einen größeren Lagerplatz etwa 1 km vor dem Seeende. Menschen waren allerdings nicht zu sehen, bei dem Wetter auch verständlich - was für ein toller Urlaubsort.




                                                                    Gut 4 km führt der Weg am See entlang, die letzten 1,5 km etwas oberhalb des Ufers.


                                                                    ... und dahinten geht es nachher weiter, die Gipfel rund um den Bjørntoppen sind auch noch in den Wolken. Gut, dass ich nicht den Passübergang gestern gewählt habe.




                                                                    Am Seeende Blick in Richtung Rautåive, wer auf dem Nordkalottleden unvorstellbarerweise Røysvatn auslassen möchte, geht hier lang.

                                                                    Und dann kam ich zur Brücke, die den kritischen Teil des Seeabflusses überquert. Danach muss man noch die andere Hälfte überqueren, das ging aber für mich in Gamaschen.






                                                                    Zweiter Teil ohne Brücke

                                                                    Gegen halb 12 Uhr legte ich hier eine weitere Pause ein. Plötzlich raschelte es hinter mir und ich traf nach 2,5 Tagen wieder auf einen Menschen. Bastian kannte meinen 2017er-Bericht, irgendwie ein merkwürdiges Gefühl. Er "beschwerte" sich über die kaputten Brücken auf dem Weg von Sørfjorden kommend. In der Hütte am Røysvatn würde ich auf ein Ehepaar aus Dresden treffen, sonst wären alle aufgebrochen. Er war ohne Zelt unterwegs und wollte/musste heute bis nach Pauro kommen. Ich hoffe, Du hast es geschafft, Bastian?






                                                                    Blick zurück über den bisherigen Weg am anderen Seeufer


                                                                    ... und Blick nach vorne, am Fluss entlang zum Svártijávrre


                                                                    Der Bjørntoppen kämpft mit den letzten Wolken


                                                                    Ostende des Svártijávrre



                                                                    Hier konnte ich jetzt einen Blick in den Aufstieg zum Pass auf 1200 m Höhe finden, der auf der Alternativroute mein Abstieg gewesen wäre. Sah auch nicht so einfach aus - also gut so, dass ich dort nicht lang gegangen bin.




                                                                    Westlicher Svártijávrre

                                                                    Die Strecke von der Brücke am Skuogejávrre bis nach Røysvatn ist nicht unanstrengend. Letztlich geht es fast 300 Höhenmeter bergauf, häufig an schrägen Hängen entlang und später auch über glatte Felsen. Für die gut 7 km habe ich mit zwei Pausen fast 4 Stunden gebraucht. Aber die Anstrengung ist es wert, zumindest bei schönem Wetter.


                                                                    Blick zurück über den Svártijávrre


                                                                    Bjørntoppen mittlerweile ohne Wolken

                                                                    Beim Aufstieg am Ende Svártijávrre habe auch ich die Markierungen verloren und bin irgendwie über die Felsen in Richtung Westen gegangen. War manchmal etwas merkwürdig, dafür hatte ich tolle Ausblicke.






                                                                    Bjørnvatnet, da konnte es nicht mehr weit sein.

                                                                    Und dann war es soweit, ich sah die Hütten. Abgesehen vom Pieskehaure war das jetzt das zweite Mal, dass ich in Lappland wieder an einen Platz kam wo ich schon mal war. Und das letzte Mal 2017 nach dem Sturz in einem schlimmen psychischen Zustand. Das war diesmal anders: Jauchzend begrüßte ich die Hütten, versuchte mit Rucksack zu hüpfen, und bedauerte fast dass keiner mit mir tanzen konnte.


                                                                    Røysvatn




                                                                    Klohäuschen, Sauna und kleine Hütte

                                                                    Keiner da, die kleine Hütte war offen, die größere verschlossen. Schön, in der war ich 2017 auch, und diesmal konnte ich das kleine Zimmer mit dem 1 Etagenbett belegen. Das Sofa war leider verschwunden und durch Sessel ersetzt, aber egal. Ansonsten sah alles aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Nach einiger Zeit erschienen Mareike und Friedward aus Dresden, und wir ratschten über Kind und Kegel und Erfahrungen auf lappländischen Touren, während wir Tee und Schokolade genossen. Schön war es mit Euch! Danach schmiss Friedward die Sauna an, ich den Herd zum Kochen und nachdem ich satt war hatte die Sauna auch Platz für mich. Entspannen und Abkühlen konnten wir in dem kleinen See vor den Hütten, der nur einen halben Meter tief war und damit angenehme Temperaturen hatte.

                                                                    Abschließend habe ich gegen 22 Uhr noch ein paar Bilder bei einem wunderbaren Abendlicht gemacht. Die Stimmung war einfach traumhaft, Wind, Sonne, Schnee, rund 15 Grad Temperatur. Die Hütte liegt einfach wunderbar, vielleicht auch weil sie so schwer zu erreichen ist.


                                                                    Der See Røysvatn


                                                                    Die große Hütte


                                                                    Bjørnvatnet

                                                                    Kommentar


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                                                                      Alter Hase
                                                                      • 28.08.2017
                                                                      • 3014
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                      Sehr schön alles...

                                                                      Zitat von vobo Beitrag anzeigen


                                                                      Hier konnte ich jetzt einen Blick in den Aufstieg zum Pass auf 1200 m Höhe finden, der auf der Alternativroute mein Abstieg gewesen wäre. Sah auch nicht so einfach aus - also gut so, dass ich dort nicht lang gegangen bin.

                                                                      Was meinst du, ist es möglich, da hoch und dann drüben runter direkt Richtung Noaidejávri(-Pauro) zu gehen, bzw. dasselbe in Gegenrichtung? Wäre doch eine erhebliche Abkürzung, wenn auch vielleicht nicht einfacher...

                                                                      (Oder noch ein wenig höher/westlicher über die Schneefelder(?), etwa entlang der Grenze von Riksröse 251A bis 251B und dann nach Norden weg?)

                                                                      Kommentar


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                                                                        Dauerbesucher
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                                                                        • 900
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                        Tolle Bilder! Es ist immer wieder krass wie viel schöner die Natur und Wildnis aussieht, wenn man gutes Wetter hat.

                                                                        Das mit dem großen Zelt finde ich krass. Ist das noch ein normales Zelt was man mit sich rumschleppt? Oder "Campen" Die quasi im Sinne des typischen deutschen Urlaubers dort, nur eben unter Inkaufnahme eines etwas längeren Weges dahin?

                                                                        Die Schneefelder bringen natürlich immer noch etwas besonderes mit rein, vielleicht muss ich meine Entscheidung, nicht zur Hochsaison der Mücken wandern zu gehen auch nochmal überdenken. Waren die Mücken immer ein großes Problem? oder nur manchmal / in bestimmten Gegenden / zu bestimmten Umständen?

                                                                        Ich erinnere mich nur an einen reisebericht den ich hier neulich gelesen habe, wo die Autoren schrieben, sie hätten in wenigen Stunden draußen sitzen 40 Mückenstiche oder mehr gehabt, da würde mir halt doch ein wenig die Lust vergehen glaube ich.

                                                                        Kommentar


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                                                                          • 734
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                          Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                                          Hast Du das wirklich in Erwägung gezogen? Donnerwetter, Du muss ja unglaublich motiviert gewesen sein! Kein Wunder, dass Du Dich an die Panoramaroute über den Fjorden gewagt hast, ich freu mich schon auf den nächsten Teil...

                                                                          Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                          Sehr schön alles...

                                                                          Was meinst du, ist es möglich, da hoch und dann drüben runter direkt Richtung Noaidejávri(-Pauro) zu gehen, bzw. dasselbe in Gegenrichtung? Wäre doch eine erhebliche Abkürzung, wenn auch vielleicht nicht einfacher...

                                                                          (Oder noch ein wenig höher/westlicher über die Schneefelder(?), etwa entlang der Grenze von Riksröse 251A bis 251B und dann nach Norden weg?)
                                                                          Wann wenn nicht bei einem solchen Wetter den Versuch wagen über den Pass zu gehen? Ich wäre mir recht sicher, dass es geht, aber besser nicht alleine. Der Abstieg in Richtung Svartijávrre sah machbar aus (der Aufstieg zum 251A Grenzstein aber eher schwierig, das mit großem Gepäck weiß ich nicht). Wie der Abstieg in Richtung Noijdejávri aussieht weiß ich nicht, aber auf der Karte ist er weniger steil als mein Blick aus dem Seental im Osten ... muss alles nicht heißen.

                                                                          Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                          Das mit dem großen Zelt finde ich krass. Ist das noch ein normales Zelt was man mit sich rumschleppt? Oder "Campen" Die quasi im Sinne des typischen deutschen Urlaubers dort, nur eben unter Inkaufnahme eines etwas längeren Weges dahin?

                                                                          Waren die Mücken immer ein großes Problem? oder nur manchmal / in bestimmten Gegenden / zu bestimmten Umständen?
                                                                          Ich glaube an normales Campen an einem (wunderschönen) Ort in einer größeren Gruppe, vermutlich aus Ritsem hochgekommen. Wie Pfadpfinder ohne Jurte und stattdessen mit einem großen Hauszelt.

                                                                          Ja die Mücken und Fliegen... Es ist jedes Jahr anders - Höhe, Wind, Temperatur alles kann eine Rolle spielen. Wenn es zu schlimm wird, muss man halt im Zelt essen/kochen/lümmeln, ist bei Regen aber auch nicht anders. Ansonsten ist ja bis auf Hände und Gesicht der ganze Körper bedeckt, viele Mückenstiche/-kneifer habe ich nie gehabt. Ich habe nochmal darüber nachgedacht: Von den ersten Tagen abgesehen habe ich später fast jeden Abend draußen gekocht und gegessen. Und es war mir lieber so als ohne Mücken aber mit der Kälte im Sarek letztes Jahr sich mit dem Essen in den Schlafsack verziehen zu müssen.

                                                                          Kommentar


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                                                                            • 734
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                                                                            AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                            Montag, 29.07.: Ruhetag in Røsvatn

                                                                            Trotz des Traumwetters hatte ich keine Muße um den Bjørntoppen zu besteigen. Nein ich war faul, und nach dem Abschied von Mareike und Friedward las ich erstmal meinen Krimi zuende und hielt nach dem Mittagssüppchen ein Schläfchen.


                                                                            Mareike und Friedward auf dem Weg in Richtung Ritsem


                                                                            Der einzige Gast am Vormittag


                                                                            Mein Eintrag im Hüttenbuch vor 2 Jahren

                                                                            Ja, vor zwei Jahren war vieles anders. Ein noch fast vollständig zugefrorener See Røysvatn, die Schneebrücke über den Fluß vom Bjørnvatn dick und fest, Regen, ich humpelnd und langsam durch die Gespräche wieder Zuversicht fassend. Was ging es mir jetzt doch gut und wie schön war es rundum. Da musste ich doch gleich noch einen Rundgang starten.


                                                                            Die Wasserquelle an der Hütte


                                                                            Die Schneebrücke war deutlich unterhöhlter als 2017 aber immer noch benutzbar. Prima, dann kann ich ja morgen zum Unterstand und zur Brücke über den Abfluss des Røysvatn laufen.


                                                                            ... aber es tropfte schon ordentlich.


                                                                            Der Badesee nach der Sauna, herrlich.




                                                                            Blick in Richtung Svartijávrre (der Weg von gestern)


                                                                            Bjørnvatnet, noch zur Hälfte eisbedeckt.


                                                                            Bei diesem Wetter liegen die Hütten einfach herrlich.


                                                                            Barfuß auf Schnee habe ich innerhalb von 10 Metern das Gefühl unter den Füßen verloren. Spannend!



                                                                            Wieder in die Hütte kümmerte ich mich um das Anheizen der Sauna. Irgendwann entdeckte ich Birgit, die sich aber nicht direkt über den Fluß traute, sondern erst weiter unten am See eine Furtstelle suchte und fand. Ich hatte noch versucht sie zur Schneebrücke zu lotsen, aber wurde ignoriert . Birgit kam aus Sørvagen und war doch mit dem Arbeiterboot aus Kjøpsvik angereist. Sie konnte und musste die Besprechung des internationalen Windparkarbeiterteams anhören (komplett auf englisch) bevor sie dann ein Sicherheitsmensch den Berg hoch gefahren hat. Auch sie beschwerte sich über die kaputten Brücken auf dem Grensleden, insbesondere aber auch die Brücke über den Røysvatn war kaputt. Das war mir neu, im Hüttenbuch stand nichts davon. Da muss ich mir morgen wohl eine andere Route suchen?


                                                                            Am See entlang ging es dann am nächsten Morgen, im Hintergrund wieder der Berg Rautåive


                                                                            Zwischen den Bergen in der Mitte entlang ging es dann morgen zum Čoadnejávri und zu den Panoramen. In der Mitte vergrößert ist auch noch der Unterstand Røsvatn direkt am Grensleden erkennbar.

                                                                            Während meiner beiden Saunagänge kamen dann noch weitere Wanderer: Ein niederländisches Paar, das sich erst nur ausruhen wollte aber dann doch von der Sauna und dem Doppelbett der kleinen Hütte verführt wurde und ein norwegisches Paar, das die letzte Nacht ohne Zelt draußen verbracht hatte, beide den Nordkalottleden aus Hellemobotn kommend. Beide Paare klagten über die Furt des Sårgåjåhkå, das Wasser wäre hüfttief und der Rucksack wird nass. Birgit erschrak etwas und ich war gespannt. Ein weiteres deutsches Paar kündigten sie noch an, auch ein Hund hätte sie begleitet, wäre dann aber an der Furt zurück geblieben.

                                                                            Es ergaben sich noch interessante Gespräche am Abend: Die Gemeinde Tysfjorden wird zum Jahreswechsel aufgelöst, Kjøpsvik schließt sich Narvik und Ballangen an, Drag im Süden wechselt zu Hamarøy. "People don't follow boats anymore, they go where the roads are." war die Aussage, die ich sehr einleuchtend fand. Über die Missbrauchsaffäre diskutierten wir auch durchaus heftig, ich wollte es nicht als eine reine "Sami-Angelenheit" stehen lassen... schließlich gab es auch andere Opfer und ganz viele haben weggesehen.

                                                                            Als wir alle schon in unseren Betten lagen, rumpelte es gegen kurz vor Mitternacht erneut. In der Quasi-Dunkelheit kam das deutsche Pärchen an und musste sich ein Bett suchen, da wurden alle nochmal wach. Die beiden stellten sich als Vater und Tochter heraus und waren vollkommen fertig aber auch glücklich ...

                                                                            Kommentar


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                                                                              • 734
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                                                                              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                              Dienstag, 30.07.: Eine Furt, ein Hund und ein erstes Panorama

                                                                              Durch die kaputte Brücke über den Ausfluss des Røysvatn entstand die Idee, doch dem Nordkalottleden bis zur Furt des Sårgåjåhkka zu folgen und dann flussaufwärts zum Čoadnejávri zu gehen. Eigentlich wollte ich ja keinen bekannten Weg nochmal gehen, aber von diesem Wegstück wusste ich gar nichts mehr - warum also nicht. Birgit hatte das auch vor, und so haben wir uns entschieden bis dahin zusammen zu gehen.


                                                                              Wir folgten dem Seeufer und stießen danach irgendwann auf die Wegemarkierung. Ist deutlich angenehmer als oben über die Felsen.


                                                                              Die Kreuzung mit dem Grensleden hatten wir verpasst, das Schild liegt mittlerweile auch völlig danieder


                                                                              Rechts der Beassegáma (oder Biehtsegáma), davor der Pass in den es zum Čoadnejávri gehen würde.


                                                                              Pass im Hintergrund, Furtstelle im Vordergrund


                                                                              Die Furt des Sårggåjåhkka (vor dem Canyon)

                                                                              Als ich diese Stelle erreicht, fiel mir spontan ein "Gott sei Dank" ein, dass ich noch einmal diesen Fluss furten durfte. Ich greife jetzt etwas vorweg, hier gleich die beiden Bilder vom Canyon von der anderen Seite aus. Welche Schutzengel haben mir da bloß "fast unverletzt" durchgeholfen?


                                                                              Der Canyon von oben...


                                                                              ... und von unten.

                                                                              Aber Birgit und ich waren frohen Mutes für die Furt, das Wasser sah ruhig genug aus und die Tiefe war uns eigentlich egal. Birgit wollte beginnen, glitt jedoch von einem Stein ab und verlor einen Stock. Wir suchten diesen noch flussabwärts, sahen aber nichts. Daraufhin versuchte ich den Übergang, um ihr hinterher einen Stock rüberzuwerfen.


                                                                              Foto von Birgit, es ist schon recht tief ...

                                                                              Aber hüfttief war es nicht, und so gibt es jetzt ein wundervolles Video meiner Flußquerung.


                                                                              Vielen Dank, Birgit.

                                                                              Auf der anderen Seite der Furt begrüßte uns ein Hund, der war ja schon von den anderen Wanderern angekündigt worden. Beim Abschied voneinander diskutierten Birgit und ich noch, wem er wohl folgen würde, Birgit auf dem Nordkalottleden oder mir in Richtung Norwegen. Er machte dort auf uns einen leicht kränklichen Eindruck, lag auf der Seite und zeigte wenig Energie, die Fliegen zu verjagen.

                                                                              Nun bin ich aufgrund einer starken Tierhaarallergie vor 20-30 Jahren kein großer Hundefreund mehr. Mittlerweile geht es deutlich besser, aber ein positives Verhältnis zu haarigen Tieren habe ich nicht wieder aufgebaut. Trotzdem kommen die Tiere immer gerne zu mir, so war es natürlich diesmal auch ...


                                                                              Blick zurück zur Furt und dem Sårggåjávrre im Hintergrund, Ganz hinten wieder die Márggo-Berge, da war ich vor 3 Tagen


                                                                              Biehtsegáma voraus


                                                                              Aufstieg zum Pass in Richtung Čoadnejávri

                                                                              Das Gelände war gut und leicht zu gehen, immer wieder konnte man rückwärts Blicke zu den Bergen und Hügeln rund um den Røysvatn werfen.


                                                                              Bjørntoppen links, einfaches Gelände auch in Richtung des Sees


                                                                              Der Gletscher Gihtsejiegna


                                                                              Der See 738 vor der Passhöhe, der Berg hinten ist der Rikkek


                                                                              im Hintergrund der Čoadnejávri, rechts unten mein Begleiter

                                                                              Dem Hund ging es zusehends besser. Mehrfach fraß er Schnee, ich habe ihn nie trinken sehen. Und nach 2-3 Stunden war er auch am Schei..., also irgendwas hat er auch verdaut. Ich gab ihm nichts, und redete auch nur wenig mit ihm. Er lief immer so 10 - 20 m vor oder hinter mir und suchte seine eigenen Wege. Wenn ich allerdings Pause machte, wollte er zu mir und war enttäuscht, abgewiesen zu werden.


                                                                              Auf dem Halsband war nichts zu erkennen, er war aber gut erzogen und verstand "Nein".


                                                                              Čoadnejávri, bestimmt 5 km lang mit zahlreichen Buchten


                                                                              Čoadnejávri


                                                                              Vom Hügel links bzw. dem Pass davor blickt man zum ersten Mal zu den Fjorden hinab.


                                                                              Ein total klarer Gebirgsee mit wunderschönen Farben.

                                                                              Die war die schwierigste Stelle am Ufer, man konnte es hier nördlich des Sees letztlich gut entlang gehen.


                                                                              Blick zurück über den Čoadnejávri, links der Berg ist wieder der Grenzberg Rikkek


                                                                              Mit dem Kamm dieses Hügels beginnt Bernds Panoramaroute, dahinter liegt der Berg 942 wo das Titelfoto entstanden ist. An dieser südwestlichen Stelle sah das Ufer sehr steil aus, zu steil für eine Schlechtwetteralternative ...


                                                                              Panoramaroute, erst der Kammweg, dann Berg 942 und dann der Biertnatjåhkkå links

                                                                              An einem der letzten Seen vor dem Panorama wollte ich mein Zelt aufstellen. Aber es war früh genug, um noch einen ersten Blick auf die Fjorde zu werfen und dabei einen Zeltplatz auszukundschaften. Also ließ ich den Rucksack stehen und kletterte die gut 50 m hinauf - und war einfach sprachlos.


                                                                              Unten der Storvatnet, dahinter der Mannfjorden mit dem Mulltinden. Ganz im Hintergrund die Lofoten


                                                                              Über die Halbinsel Mitte links ging es übermorgen nach Kjerrvika am Tysfjord.


                                                                              Westhang des Biehtsegáma. Wer wie ich mal darüber nachgedacht hat, hier entlang des Hanges über den Pt. 920 nordwestlich den Berg zu umrunden sollte das einfach vergessen.

                                                                              Oben am Kamm hat man Handyempfang, das Wetter hält auch die nächsten Tage. Eine kurze Nachricht nach Hause, dann machte ich mich nach einer halben Stunde auf den Rückweg zum Rucksack. Dabei stellte ich fest, dass es selbst hier oben direkt unterhalb des Kamms noch Zeltplätze mit Wasser gibt. Kann ich nur empfehlen, ich wollte aber heute nicht nochmal wieder hoch.


                                                                              Blick vom Kamm runter zum Čoadnejávri, in der Bildmitte liegt der kleine See 755 an dem das Zelt auch einen guten Platz hatte.

                                                                              Mittlerweile hatte ich erfahren, dass meine Nachrichten vom inReach ohne Positionsdaten übertragen wurden. Nachdem im Menü auf der inReach-Administratorseite keine Veränderungen erzeugt wurden, kam mir an diesem Abend die Idee, die Earthmate-App nochmal genauer zu untersuchen. Mit dem Wechsel auf das Mietgerät für diesen Sommer hatte ich alle alten Nachrichten verloren, daher hatte ich keinen Vergleich (und bei der Testnachricht war es mir nicht aufgefallen). Dann fand ich in der App auf dem iPhone bei der Nachrichteneingabe das Symbol für den Ort, was bei mir aus unerfindlichen Gründen ausgeschaltet war ...


                                                                              Hier das Ortssymbol, bitte unbedingt bei der Texteingabe darauf achten, dass es eingeschaltet ist.

                                                                              Ein wunderschöner Tag ging mit dieser Erkenntnis und einem Bad zuende. Jetzt war ich gespannt auf die weiteren Blicke in diese Fjordlandschaften - und wie ich morgen die Kammwanderung bewältigen würde - und ob der Abstieg danach wirklich so gut möglich sein würde - und wie es meinem Begleiter morgen wohl geht ...
                                                                              Zuletzt geändert von vobo; 03.11.2019, 21:49.

                                                                              Kommentar


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                                                                                • 22.08.2010
                                                                                • 1835
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                                                                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                Danke für den wichtigen Hinweis. War bei mir auch aus unerfindlichen Gründen ausgeschaltet.
                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Erfahren
                                                                                  • 17.02.2013
                                                                                  • 162
                                                                                  • Unternehmen


                                                                                  #41
                                                                                  AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                  Spannend zu lesen, denn die Furt und der "Geisterhund" waren Themen, über die man sich auch ein paar Tage später noch auf der Hütte unterhalten hat.
                                                                                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                                  ... und von unten.
                                                                                  Das war auf jeden Fall nicht die Stelle, an der wir den Sårgåjåhkka überquert hatten. Laut einem Hüttenbucheintrag in Røysvatn wurde wohl kurz darauf die Furtstelle weiter flussaufwärts neu markiert. An der von uns vorgefundenen, markierten Furtstelle ging das Wasser bestenfalls bis zum Knie.
                                                                                  Wandern auf dem E1

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 29.10.2013
                                                                                    • 1352
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                    Blick vom Kamm runter zum Čoadnejávri, in der Bildmitte liegt der kleine See 755 an dem das Zelt auch einen guten Platz hatte. ...
                                                                                    ...knappe zwei Wochen später stand dort wieder ein Zelt. Haben keine Spuren von Vorgängern gesichtet, auch dein unbekannter Begleiter war wohl stubenrein.


                                                                                    An der Aussicht hast ja schon geschnuppert, morgen wirst noch mehr begeistert sein! Ich erfreu mich weiter an deinem Bericht, und hoffe, dass ich bald nachlegen kann.

                                                                                    Viele Grüße von Tilmann
                                                                                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                      • 768
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                      Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                      Als ich diese Stelle erreicht, fiel mir spontan ein "Gott sei Dank" ein, dass ich noch einmal diesen Fluss furten durfte. Ich greife jetzt etwas vorweg, hier gleich die beiden Bilder vom Canyon von der anderen Seite aus. Welche Schutzengel haben mir da bloß "fast unverletzt" durchgeholfen?
                                                                                      Für alle, die sich vielleicht nicht mehr daran erinnern, oder seinen großartigen Bericht von 2017 aus unerfindlichen Gründen noch nicht kennen, Volker spielt hier auf diese denkwürdige Begebenheit an:
                                                                                      https://www.outdoorseiten.net/forum/...=1#post1619044

                                                                                      Hast Du also das traumatische Erlebnis mit diesem Fluss überwunden und bist noch mal rein, ohne vorher die Brille sicher zu verstauen? Auf dem Foto hältst Du sie ja in der Hand, wenn ich das richtig sehe . Ich bin übrigens vor X Jahren in der ersten Julihälfte nach den ersten zwei Schritten in den Sårgåjåhkka angesichts des enormen Strömungsdrucks schnellstmöglichst umgekehrt und habe mir eine sichere Furt weit flussaufwärts gesucht, nämlich am Zufluss vom ersten See auf norwegischer Seite.

                                                                                      Soso, Dich mögen die Hunde also auch so gerne, dass sie sich Dir uneingeladen anschließen? Kommt mir irgendwie bekannt vor, hab so was auch schon erlebt. Und was hat er an dem Abend gemacht? Ist er Dir bis zum Nachtlager gefolgt? Geht er mit auf die Panoramaroute? Ich bin ja so gespannt auf den nächsten Tag...

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Vorstand
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                                                                                        • 734
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                        Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
                                                                                        Spannend zu lesen, denn die Furt und der "Geisterhund" waren Themen, über die man sich auch ein paar Tage später noch auf der Hütte unterhalten hat.

                                                                                        Das war auf jeden Fall nicht die Stelle, an der wir den Sårgåjåhkka überquert hatten. Laut einem Hüttenbucheintrag in Røysvatn wurde wohl kurz darauf die Furtstelle weiter flussaufwärts neu markiert. An der von uns vorgefundenen, markierten Furtstelle ging das Wasser bestenfalls bis zum Knie.
                                                                                        Der Hund hat mich am nächsten Tag wieder verlassen, wie und wo erzähle ich noch. Gibt es denn weitere Informationen über ihn?
                                                                                        Noch ist auf den Online-Karten keine veränderte Furtstelle zu erkennen.

                                                                                        Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                        ...knappe zwei Wochen später stand dort wieder ein Zelt. Haben keine Spuren von Vorgängern gesichtet, auch dein unbekannter Begleiter war wohl stubenrein.
                                                                                        An der Aussicht hast ja schon geschnuppert, morgen wirst noch mehr begeistert sein! Ich erfreu mich weiter an deinem Bericht, und hoffe, dass ich bald nachlegen kann.
                                                                                        Nach dem Bild in Borgmanns Bericht vom Linnajávrre werden wir gegenseitig noch viel mehr in unseren Berichten wiedererkennen. Bin sehr gespannt.

                                                                                        Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                                                        Hast Du also das traumatische Erlebnis mit diesem Fluss überwunden und bist noch mal rein, ohne vorher die Brille sicher zu verstauen? Auf dem Foto hältst Du sie ja in der Hand, wenn ich das richtig sehe . Ich bin übrigens vor X Jahren in der ersten Julihälfte nach den ersten zwei Schritten in den Sårgåjåhkka angesichts des enormen Strömungsdrucks schnellstmöglichst umgekehrt und habe mir eine sichere Furt weit flussaufwärts gesucht, nämlich am Zufluss vom ersten See auf norwegischer Seite.
                                                                                        Ja, es war gut, dort nochmal hinzugehen. Mir war ja auch bisher nicht klar, ob man den Sårggåjåhkka weiter oben in Norwegen leichter überqueren konnte, aber das würde ich nach diesem Tag auch bestätigen.
                                                                                        Nach Deiner Frage ist mir auch wieder eingefallen, dass ich den Hut diesmal bewusst eingepackt hatte, und die Brille war nur die "billige" Sonnenbrille . Der Hund wird noch seinen gebührenden Anteil am Bericht erhalten.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Fuchs
                                                                                          • 02.09.2016
                                                                                          • 1511
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                          Noch ist auf den Online-Karten keine veränderte Furtstelle zu erkennen..
                                                                                          Falls Du die online-Karte von Lantmäteriet meinst: hier ist es mit der Aktualität so eine Sache ...

                                                                                          Ich war September 2015 in der Gegend unterwegs. Auf meiner BD7 war die Brücke knapp 4km südlich von Pauro falsch eingezeichnet (nämlich östlich vom See 718 anstatt richtigerweise westlich), ebenso auf der online-Karte.
                                                                                          Ich habe daraufhin Lantmäteriet auf den Fehler hingewiesen, mit dem zusätzlichen Hinweis, daß die Brücke auf norwegischen Karten schon richtig verzeichnet ist (auch bei norgeskart.no), aber es hat noch rund 1 Jahr gedauert, bis Lantmäteriet die online-Karte korrigierte.

                                                                                          (Na ja; die Stelle war ja noch auf norwegischem Gebiet, und deshalb vielleicht für die schwedische Lantmäteriet nicht so dringlich...)

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                            • 977
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                            Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                                            Wir folgten dem Seeufer und stießen danach irgendwann auf die Wegemarkierung. Ist deutlich angenehmer als oben über die Felsen.
                                                                                            Dieses Steinmännchen hab ich doch schon mal gesehen.



                                                                                            Nachdem ich gerade noch mal unsere Bilder von 2017 angeschaut hab muss ich sagen, wir hatten damals im August immer noch mehr Schnee als du dieses Jahr im Juli. Einerseits beneide ich dich ja sehr um dieses fantastische Wetter, aber diese vielen Mücken, die muss ich nicht haben.

                                                                                            Bei der Furt am Sårggåjåhkka hätte ich wohl gekniffen, gut, dass du diesmal problemlos durch gekommen bist.

                                                                                            Ich bin auch schon gespannt, wie es deinem vierbeinigen Begleiter ergangen ist.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Fuchs
                                                                                              • 10.10.2017
                                                                                              • 2024
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                              Vielleicht der Wolf im Schafspelz Hat der leckerlies bekommen?
                                                                                              "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                • 17.02.2013
                                                                                                • 162
                                                                                                • Unternehmen


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                                                                                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                Der Hund hat mich am nächsten Tag wieder verlassen, wie und wo erzähle ich noch. Gibt es denn weitere Informationen über ihn?
                                                                                                Noch ist auf den Online-Karten keine veränderte Furtstelle zu erkennen.
                                                                                                Von den Leuten, die ich getroffen habe, hat niemand den Hund gesehen. Daher war er für uns schon der "Geisterhund".



                                                                                                Hier haben wir den Fluss überquert. Sieht ähnlich aus, ist aber wohl doch eine etwas andere Stelle. Der GPS-Track und die Karte sehen sehr ähnlich aus, also kann es nicht weit weg von der ursprünglichen Furtstelle sein.
                                                                                                Wandern auf dem E1

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  • 734
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                  Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
                                                                                                  Von den Leuten, die ich getroffen habe, hat niemand den Hund gesehen. Daher war er für uns schon der "Geisterhund".



                                                                                                  Hier haben wir den Fluss überquert. Sieht ähnlich aus, ist aber wohl doch eine etwas andere Stelle. Der GPS-Track und die Karte sehen sehr ähnlich aus, also kann es nicht weit weg von der ursprünglichen Furtstelle sein.
                                                                                                  Das ist exakt dieselbe Stelle. Dann würde ich mal davon ausgehen, dass der Wasserstand aufgrund der "abgeschlossenen" Schneeschmelze auf der norwegischen Seite deutlich gesunken ist. 2017 mit der späten Schneeschmelze war der Wasserstand 2 Wochen später ähnlich hoch wie jetzt.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Erfahren
                                                                                                    • 17.02.2013
                                                                                                    • 162
                                                                                                    • Unternehmen


                                                                                                    #50
                                                                                                    AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                    Das ist exakt dieselbe Stelle. Dann würde ich mal davon ausgehen, dass der Wasserstand aufgrund der "abgeschlossenen" Schneeschmelze auf der norwegischen Seite deutlich gesunken ist.
                                                                                                    In der Tat! Schon krass, wie sehr sich der Wasserstand innerhalb einer Woche verändert hat.
                                                                                                    Wandern auf dem E1

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 734
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                      Mittwoch, 31.07.: Fjorde und Panoramen

                                                                                                      Ich war aufgeregt und gespannt: Heute würde ich auf dem Berg 942 stehen und die Panoramen auf die Fjorde genießen. Und vielleicht noch etwas weiter auf den Biertnatjåhkkå, mal sehen.


                                                                                                      Wir sind bereit zum Aufbruch , oben über den Kamm wird es gehen

                                                                                                      Zunächst musste ich aber wieder hoch zum Bergkamm. Oben startete ich dann ein Videotelefonat mit zuhause, beruhigte mit den gefundenen Positionsdaten, und rief mit dem Panorama Begeisterung und mit meinem Begleiter großes Erstaunen hervor. Technik ist manchmal doch richtig toll.


                                                                                                      gleich wieder oben


                                                                                                      Das Panorama im morgendlichen Licht, auf der Halbinsel in der Bildmitte erkennt man den Lossviktinden, von dem ich diesen Platz morgen nachmittag auch noch mal fotografieren werde


                                                                                                      Storvatnet (unten) und Mulltinden

                                                                                                      Nicht nur die Blicke zu den Fjorden, sondern auch zurück über den Čoadnejávri waren spektakulär. Alles lag so ruhig und spiegelglatt mit den Felsrändern da.


                                                                                                      Auch das Hündchen war begeistert.



                                                                                                      Jetzt ging es aber bergauf: Etwa 80 Höhenmeter waren zu überwinden, das ging über die nackten Felsen bei dem trockenen Wetter recht gut.


                                                                                                      Da ging es hoch ...


                                                                                                      ... und hier der Blick zurück.





                                                                                                      Die Blick nach unten waren immer schwindelerregender - und ich musste noch etwa 50 Höhenmeter wieder runter ...


                                                                                                      Bllick zum Berg 942, dazwischen geht es halt noch einmal runter...


                                                                                                      abwärts


                                                                                                      Hurra, Abstieg geschafft!

                                                                                                      Die ersten Meter beim Anstieg zum Berg 942 waren schon recht steil, aber glücklicherweise gab es eine Route über bewachsene Felsen, so dass ich diese Stufe überwinden konnte. Danach erwachte in mir die Euphorie je mehr ich mich der sanften Kuppe des Hügels 942 näherte.


                                                                                                      Blick zurück über den Čoadnejávri


                                                                                                      Mulltinden, rechts die Segltindan auf der Storå-Halbinsel


                                                                                                      Der Gipfel des Stetinden war zu erhaschen


                                                                                                      Gihtsejiegna


                                                                                                      Über den Kamm bin ich gekommen, dahinter die Granitwand des Biehtsegáma.

                                                                                                      Ich hatte davon geträumt, hier oben irgendwo zu zelten und den Sonnenuntergang zu genießen. Dann hätte ich gut einen Abstecher zum Bjiertnatjåhkkå machen können, das wären 100 Höhenmeter runter und dann 200 wieder hinauf gewesen. Wasser hätte es hier oben auch gegeben, also warum nicht? Meine Sprachaufzeichnung enthält ein lapidares "dazu hatte ich keine Lust" ... wie kann man für die Realisierung eines Traums keine Lust haben? Vermutlich habe ich mich von meinem Sicherheitsbedürfnis einlullen lassen, doch vielleicht den Abstieg nicht zu schaffen wie gehofft? Schade, das bedaure ich mittlerweile schon.


                                                                                                      Blick hinüber zum Biertnatjåhkkå (rechts), durch den Pass hindurch sieht man den Stuortjåhkkå


                                                                                                      Spisstinden am Hellemofjorden


                                                                                                      Das Bild ging per Whatsapp nach Hause


                                                                                                      Der Hatten und die Lofoten am Horizont, rechts der Ort Kjøpsvik.



                                                                                                      Dies war der Blick vom Berg 942 auf die Abstiegsroute am Eidryggen, sah doch erstmal gut aus. Während ich so pausierte, fotografierte und chattete (Akku war noch genug vorhanden), hörte ich plötztlich wieder lautes Gebell. Jetzt muss ich einschieben, dass ich irgendwo auf der Kammroute den Hund nicht mehr gesehen hatte. Immer wieder hörte ich aber ein Bellen. Ich rief und pfiff nach ihm, hörte aber immer wieder nur das Bellen aus der Richtung der Kammroute. Was tun? Einfach so zurückgehen kam für mich nicht infrage, dafür war mir die Route zu kritisch steil. Was aber, wenn er sich verletzt hatte? Das Schuldgefühl plagte mich beim Anstieg auf den Berg 942, ich hatte es beim Rundblick da oben aber schon wieder verdrängt....

                                                                                                      Nun drehte ich mich um und freute mich, dass er wieder auftaucht. Aber nix, er rannte einfach an mir vorbei.... Ok, was Besseres hatte ich auch nicht verdient. Bei den Schneefeldern auf dem obigen Bild machte er dann eine Pause und verschwand aus meinem Blick. Als ich dann später dort vorbeikam, sah ich noch einige Spuren im Schnee, aber das war es dann auch. Später auf der Fähre am Tysfjord habe ich den Bootskapitän noch angesprochen, ob er irgendetwas über einen vermissten Hund wissen würde - nein. Also drücke ich mal alle Daumen, dass das Bellen wirklich durch etwas Bekanntes verursacht wurde und er einen Weg gefunden hat.


                                                                                                      Im Nachhinein war er ja schon ganz süß ...


                                                                                                      Grunnfjorden


                                                                                                      Blick zurück über die heutige Strecke (erst der Kammweg, dann der Berg 942)

                                                                                                      Der Abstieg war zunächst recht flach und es gab auch immer wieder kleine Markierungen, teilweise sogar richtige Steinsäulen ähnlich der Grenzmarkierungen. Das stimmt mich optimistisch, dass ich nicht der erste Mensch auf diesem Weg bin. Tatsächlich hörten die Markierungen immer dann auf, wenn sie nützlich gewesen wären, also da wo es steiler wurde...






                                                                                                      Die Steinsäulen sind die idealen Plätze für Selfies


                                                                                                      Grunnfjorden links, Mannfjorden rechts


                                                                                                      Blick auf die weitere Halbinsel, am Hügel gegebenüber (Báisatjåhkka) wird heute abend mein Zelt stehen

                                                                                                      Etwa ab 450 m Höhe wurde es deutlich steiler im Abstieg. Da ganz unten im Tal auf gut 200 m Höhe nur Moor aber kein See in der Karte eingezeichnet war, wollte ich vom letzten See aus Wasser ins Tal mitnehmen. Dieser See war auch auf etwa 450 m Höhe.


                                                                                                      Es wurde steiler ...


                                                                                                      ... und schräger




                                                                                                      Ab etwa 300 m Höhe wurde es wieder sanfter.

                                                                                                      Wie befürchtet zeichnete sich ab, dass es unten kein Wasser geben würde. Und mein Wasserbeutel (die Zelthülle) hatte nach 10 Tagen Wanderung doch einige Löcher, so dass ich letztlich mit gut 1,5 Liter Wasser unten angekommen bin, zu wenig für die Nacht. Also war klar, dass ich am gegenüberliegenden Ufer noch wieder 300 Höhenmeter aufsteigen muss. So machte ich eine Pause mit einem Süppchen und genoss die Aussicht und den Blick über die bisherige Strecke.


                                                                                                      Blick in den hinteren Grunnfjoden


                                                                                                      Da bin ich runter

                                                                                                      Gegen 16 Uhr machte ich mich wieder an den Aufstieg. Östlich des Báisatjåhkka Gipfels waren auf etwa 540 m Höhe drei kleine Seen eingezeichnet, da sollte ich doch einen Platz finden.


                                                                                                      Das Ende des Mannfjorden links, halbrechts der Eidryggen den ich heute runtergekommen bin.


                                                                                                      Moltebeeren gab es nicht nur im Tal viele - und mittlerweile hatte ich einen Riesenhunger.


                                                                                                      Eidryggen mit Pt. 942 links und Biertnatjåhkka rechts


                                                                                                      Mulltinden und Segltindan dahinter


                                                                                                      Biertnatjåhkka und rechts daneben der Talkessel des Biertnajávrre mit dem Skiddtjåhkka ganz rechts

                                                                                                      Gegen 18:30 Uhr kam ich oben an den Seen an und suchte einen Zeltplatz, das ging gut. Der Ausblick wieder nach Westen war fantastisch - einzig die Stromleitung dominierte nun doch das Gelände. Es drängte sich der Eindruck auf, dass die Leitungen frühzeitigst gebaut wurde, damit ja kein Nationalpark aus dieser Region werden kann.




                                                                                                      Beim Rucksack habe ich schließlich das Zelt aufgebaut.




                                                                                                      Blick von meiner Kochstelle über den Eidryggen (Bildmitte). Recht der Biertnatjåhkka, links dahinter der Biertsegáma.

                                                                                                      Anschließend telefonierte ich noch mit zuhause und mit Anne (blahake) um sie auf den Talkessel des Austerskardvatnets, den ich vor 2 Jahren umschritten habe, neidisch zu machen - außerdem wollte ich sie über die aktuelle Brückensituation aufklären. Der Wind hat wohl allerdings einen Großteil unseres Telefonats verschlungen ...


                                                                                                      Mulltinden und daneben das Tal des Austerskardvatnet
                                                                                                      Zuletzt geändert von vobo; 07.11.2019, 20:15.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        • 900
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                                                                                                        AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                        Megatolle Bilder von da oben! Das ist so eine Stelle, wenn man schlechtes Wetter hätte wenn man da ist, würde man sich tierisch ärgern.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          • 18.06.2014
                                                                                                          • 1591
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                          Anschließend telefonierte ich noch mit zuhause und mit Anne (blahake) um sie auf den Talkessel des Austerskardvatnets, den ich vor 2 Jahren umschritten habe, neidisch zu machen - außerdem wollte ich sie über die aktuelle Brückensituation aufklären. Der Wind hat wohl allerdings einen Großteil unseres Telefonats verschlungen ...
                                                                                                          Ja, das hat schon ordentlich gerauscht und gescheppert in Deinem Handymikrofon. Aber das mit dem neidisch machen hat trotzdem funktioniert! Zum Glück hatte ich wenig später, trotz anderslautender Wettervorhersage, strahlenden Sonnenschein am Austerskardvatnet.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Fuchs
                                                                                                            • 10.10.2017
                                                                                                            • 2024
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                            Dein Bericht ist Klasse, ich lese gerne mit . Hast du deinem Hund eigentlich einen Namen gegeben? Er müsste ja bald bei dir sein wenn ihn niemand mehr gesehen hat
                                                                                                            "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Fuchs
                                                                                                              • 29.10.2013
                                                                                                              • 1352
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                              Ein wirklich geiles Aussichtswetter hast du da erwischt! (Wir hatten am gleichen Tag tolle Blicke über den Svartisen und bis zu dem Lofoten, wurden auf dem Gletscher aber ziemlich gegrillt). Und Respekt vor der Routenwahl!

                                                                                                              Dein Hund könnte seine Tour über Hellmobotn hinaus fortgesetzt haben:
                                                                                                              https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/20653-Welches-Tier-war-das?p=1775658&viewfull=1#post1775658
                                                                                                              Grüße von Tilmann
                                                                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                • 03.08.2018
                                                                                                                • 177
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                Schön zu sehen, dass es diesmal geklappt hat. Herzlichen Glückwunsch!

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                  • 977
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                  Manchmal passt einfach alles. Was für ein perfekter Tag.

                                                                                                                  Wahrscheinlich hat der Hund gebellt weil er sich gerade sein Futter gejagt hat.
                                                                                                                  Schade, dass du keine weitern Informationen über ihn bekommen hast, irgenwie möchte man ja dann doch wissen, dass es ihm gut geht.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    • 734
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                    Manchmal passt einfach alles. Was für ein perfekter Tag.

                                                                                                                    Wahrscheinlich hat der Hund gebellt weil er sich gerade sein Futter gejagt hat.
                                                                                                                    Schade, dass du keine weitern Informationen über ihn bekommen hast, irgenwie möchte man ja dann doch wissen, dass es ihm gut geht.
                                                                                                                    Wenn es so war, hat er sich die denkbar ungünstigste Stelle zum Futterjagen ausgesucht, an beiden Seiten des Kamms steile Abhänge. Aber zumindest das hat er ja gut überlebt.
                                                                                                                    Zuletzt geändert von vobo; 08.11.2019, 23:31.

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Donnerstag, 01.08.: Geschafft, juchuu

                                                                                                                      Heute ließ ich es langsam angehen, nach dem es gestern ja doch recht spät wurde. Aber es lagen nur etwa 10 km vor mir, da konnte ich mir Zeit lassen und mit zuhause telefonieren, draußen frühstücken und langsam zusammen packen. Leider versaute die Stromleitung das Naturgefühl hier oben.


                                                                                                                      Stromleitung ...

                                                                                                                      Gegen 10:30 Uhr erreichte ich per Telefon den Kapitän des Hurtigbåts auf dem Tysfjorden und bestellte für morgen vormittag den Halt in Kjerrvika, das sich (für mich wieder mal überrraschend) Tscherrvik ausspricht (mit Betonung auf der ersten Silbe).


                                                                                                                      Blick zurück, beim See stand das Zelt, links die drei Hügel sind der Biehtsegáma, der Berg 942 und der Bjiertnatjåhkkå.


                                                                                                                      Einzige Elchsichtung auf dieser Tour, nahe der Stromleitung

                                                                                                                      Sehr genossen habe ich den Blick über den Mannfjorden hinweg auf die Berge vor Storå, wo ich vor zwei Jahren langgelaufen bin und damals viele Fotos auf diese Halbinsel - auf der ich gerade bin - geschossen habe.




                                                                                                                      Über diesen Bergkamm führt der Grensleden nach Storå


                                                                                                                      Blick nach vorne auf die Halbinsel, links der Lossviktinden (mein Weg), rechts der Kvassviktinden (oder Svensktinden). Dazwischen der See Mannvatnet.


                                                                                                                      Blick über den Grunnfjorden zum Stuortjåhkkå.


                                                                                                                      Blick über den Grunnfjorden in Richtung Hállaluovtvarre, in der Vergrößerung erkennt man links die Stromleitung.


                                                                                                                      Und weiter im Süden der Blick zu den Tinden nahe Mussken am Hellemofjorden

                                                                                                                      Relativ schnell erreichte ich den gut 600 m hohen Lossviktinden mit tollen Ausblicken.


                                                                                                                      Die Autofähre auf dem Tysfjord von Drag ...


                                                                                                                      ... die um die Insel Hulløya herumfährt ...


                                                                                                                      ... um schließlich in Kjøpsvik anzukommen.


                                                                                                                      Zwischen Nestinden und Spisstinden drängelt sich sich der Stetinden


                                                                                                                      Nochmal ein Blick zum Mølnelvtinden und den Grensleden nach Storå


                                                                                                                      Mündung des Grunnfjorden und des Hellemofjorden in den Tysfjorden.


                                                                                                                      ... und nochmal das ganze Panorama.

                                                                                                                      Nach den kalten Sarekabenden letztes Jahr, hatte ich für dieses Jahr den Fleecepulli durch eine Daunenjacke ersetzt (danke @moltebaer). Damit wurde auch das Kopfkissen überflüssig und schwups waren fast 500 g Gewicht eingespart. Es war ein voller Erfolg, selbst bei starkem Wind und kühlen Temperaturen am Ende der Wanderung war mir deutlich wärmer. Schön!


                                                                                                                      Der Hang rechts ist der Eidryggen vom Berg 942, den ich gestern gegangen bin.


                                                                                                                      Blick zum Mølnelvtinden


                                                                                                                      Da gehts gleich noch runter ...

                                                                                                                      Der Abstieg war zunächst einfach und sogar markiert bis auf etwa 500 m Höhe.







                                                                                                                      Jetzt begann ein steiler Abstieg für 150 Höhenmeter auf Felsgelände. Links war immer wieder der Ort Kjerrvika zu sehen, aber GPS und mein Gefühl haben mich mehr rechts halten lassen. Das war wichtig, denn bei einzelnen Stufen war ich mir nicht sicher ob ich die wieder hoch gekommen wäre, wenn es danach zu steil wurde. Definitiv nicht zu empfehlen bei Nässe! Nach etwa 150 Höhenmeter wurde es aber wieder übersichtlicher und die Felsen waren bewachsen, da wurde es wieder deutlich einfacher. Hapuuh.


                                                                                                                      Blick auf Kjerrvika am Grunnfjorden, wo mich morgen das Boot abholt. Zu weit links an den Felsen wurde es sehr steil

                                                                                                                      Schließlich erreichte ich eine moorige Ebene auf etwa 230 m Höhe. Die Seen dort waren ausgetrocknet, aber der in der Karte eingezeichnete Fluß Mannelva war noch ein Rinnsal mit ausreichend Wasser zum Trinken. Das tat gut, denn mittlerweile war es auch wieder deutlich wärmer. Hier stieß ich jetzt überraschend auf einen gut ausgetretenen Pfad, der in der Karte nicht eingezeichnet war. Hmmm, dem konnte ich jetzt langsam bergab - aber in südlicher also falscher Richtung - folgen. Mein Tagesziel aber war der Kjerrvatnet, der lag nördlich, etwa 150 Höhenmeter tiefer. Also folgte ich dem Pfad nördlich ein paar hundert Meter, bevor er deutlich anstieg, offenbar auf den Durmålshaugen, einem Aussichtsberg etwa auf gut 300 m Höhe hinauf.

                                                                                                                      Da wollte ich jetzt aber nicht hin (wie blöd konnte ich bloss sein), sondern verließ den Pfad und schlug mich querfeldein und durch immer dichter werdenden Wald. Zunächst nur Birken, später Kiefern und anderes Nadelgestrüpp. Steiler wurde es auch noch, und ich verfluchte meine blöde Idee, dem Pfad nicht nach Süden gefolgt zu sein. Nach etwa 1 mühsamen Stunde dichten Wald am steilen Hang stieß ich erneut auf diesen Pfad, der hier offenbar vom Durmålshaugen wieder hinunter kam. Fotos von dieser Zeit habe ich gar nicht, auch ein Zeichen der Müdigkeit zu diesem Zeitpunkt, was war ich froh keinen Stolperer hingelegt zu haben.

                                                                                                                      Mein Blödheit und Müdigkeit wandelte sich schlagartig in Euphorie. Yeah, jetzt konnte ich ja einfach diesem leichten Pfad folgen, der muss mich in die Richtung des Sees Kjerrvatnet bringen. Und keine Viertelstunde später sah ich ihn und war angekommen - juchuuuuuu!!!!! Ich hatte diese unbekannten Abstiege bewältigt, jetzt galt es nur noch einen Zeltplatz zu finden.


                                                                                                                      Morrige Landschaft am Kjerrvatnet



                                                                                                                      Am Zugangsweg zum See fand ich dann einen mehr schlecht als rechten Platz für das Zelt, Baumwurzeln und ein Ameisenhügel waren nicht weit weg. Unter den Bäumen im Schatten war es aber nicht mehr zu heiß, so war ich zufrieden.





                                                                                                                      Viele Beeren wuchsen hier im Moorgebiet, die versprachen einen leckeren Nachtisch. Selbst Kochen und Essen konnte ich draußen, die Viecher gingen halbwegs, nur auf die Ameisen musste ich aufpassen. Ich hatte es geschafft, und am Ende so wie ich gehofft hatte.

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        • 734
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Freitag/Samstag, 02./03.08: Resupply in Kjøpsvik

                                                                                                                        Den Tag ließ ich gemütlich angehen, etwa 1 km war zum Anleger zu gehen, gegen 10:20 Uhr sollte das Boot ankommen. 200 m von mir entfernt verlief die Piste auf der Halbinsel, gestern nachmittag hatte ich einmal so etwas wie einen Motor gehört, kein sonstiger Zivilisationslärm.


                                                                                                                        Kjerrvika


                                                                                                                        Auch hier liegt noch die Rampe die früher für die Boote benötigt wurde.

                                                                                                                        Der Fuhrpark im Hintergrund sah interessant aus. Der Ort muss am Aussterben sein.






                                                                                                                        Blick über den Grunnfjorden zum Tømmerviktinden


                                                                                                                        Blick auf den 600m hohen Lossviktinden, von wo ich gestern hier runter geschaut habe.


                                                                                                                        und ein Blick in den Grunnfjorden.

                                                                                                                        Bis zuletzt war ich unsicher, ob das Boot auch wirklich kommt. Aber als um die Fjordecke bog, jubelte ich innerlich.




                                                                                                                        MS Stadda

                                                                                                                        Über Storå ging es nach Kjøpsvik, das mit seiner Zementfabrik am Ufer wirklich nicht schön aussieht. Vom Hafen ging ich in den Ort zum einzigen Hotel, das nach dem nahen Stetind benannt ist. Gestern abend hatte ich dem Besitzer schon mein Kommen angekündigt, und ob ich um 11 Uhr schon ein Zimmer beziehen könnte. Ich durfte die Waschmaschine des Hotels nutzen und bestellte den berühmten Kjøpsvik-Burger mit Pommes und Bier - herrlich.


                                                                                                                        Bei 95 NOK für das gezapfte Bier weicht man dann aber doch gerne auf den Supermarkt aus ...

                                                                                                                        Nach der Dusche war das Dringenste der Brennspiritus: Anders, der Wirt, hatte mir von einem Baumarkt (Byggtorget) unten nahe der Zementfabrik erzählt, die hätten sowas. Und es stimmte, ich war verblüfft. Auch Gas war vorhanden, also ggf. dort anfragen. Anschließend erkundete ich den "verkehrberuhigten" Ort, denn der Durchgangsverkehr dieses 900-Einwohner-Kaffs wurde ja durch einen Tunnel geleitet, typisch Norwegen.



                                                                                                                        Passend zum Hauptarbeitgeber des Ortes heißt das große Festival Sementblues, das fand leider oder glücklicherweise letztes Wochenende statt, das nächste Mal dann 2021... Aber die Spuren waren noch überall sichtbar. Zwei Supermärkte hatte der Ort, aber hier erlebte ich eine Überraschung. Dehydrierte Fertiggerichte gab es so gar nicht. So deckte ich mich beim ersten Einkauf mit Bier, Rasierschaum und ersten Müslizutaten ein. Nach dem zweiten Bier traute ich mich Anne nach ihrer Outdoorküche zu fragen - und plötzlich war alles ganz einfach. Vom nächsten Einkauf brachte ich Kartoffelbrei, Snåbbmakkaroni, Couscous und diverse Fertigsoßen mit, und nach dem dritten Gang hatte ich die Müslizutaten zusammen, abends packte ich dann 15 Beutel und dazu Baby-Milchpulver ...

                                                                                                                        Samstag ging ich mal wieder ... einkaufen. Die Sonnencreme war alle (warum bloß), die Hautcreme auch und Schokolade und Nüsse als Zwischenmahlzeit mussten ja auch noch besorgt werden. Nachdem die letzte Wäsche trocken war und alles verpackt war, konnte ich mich endlich entspannt auf die Hotelterrasse setzen.


                                                                                                                        Blick vom Hotel über den Tysfjord


                                                                                                                        Die Autofähre und links das Hurtigbåt


                                                                                                                        Abendessen, etwas gesünder, aber auch der Wein kostet 95 NOK

                                                                                                                        Beim Abendessen gab es beste Unterhaltung. Dauernd war der Heli am starten und landen, lt. Anders nur wegen des Windparks. Ich habe aber weder Leute drin noch Material dran gesehen und damit nicht verstanden. Aber ich wäre gerne mitgeflogen.


                                                                                                                        Der Heli

                                                                                                                        Entspannt und gut neu ausgerüstet ging ich ins bequeme Bett. Ich freute mich auf weitere zwei Wochen, in denen ich mit großer Wahrscheinlichkeit keine Menschen treffen würde, so war es auch (fast).

                                                                                                                        [Der erste Post und die Karte ist mittlerweile mit der zweiten Tour upgedatet.]

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                          • 29.10.2013
                                                                                                                          • 1352
                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                          #61
                                                                                                                          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                          ...
                                                                                                                          Nach dem Bild in Borgmanns Bericht vom Linnajávrre werden wir gegenseitig noch viel mehr in unseren Berichten wiedererkennen. Bin sehr gespannt......
                                                                                                                          Wenn ich deine neue Karte richtig interpretiere, haben wir exakt dort (Elvkjosen) die gleiche Nacht 7./8. Aug verbracht, nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Unglaublich!
                                                                                                                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Vorstand
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                                                                                                                            • 734
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                                            Wenn ich deine neue Karte richtig interpretiere, haben wir exakt dort (Elvkjosen) die gleiche Nacht 7./8. Aug verbracht, nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Unglaublich!
                                                                                                                            Ich war am Strand im Osten des Sees und wollte eigentlich noch hoch zur Ridoalgi. Aber am späten Nachmittag des 7. August gab es den ersten Regen seit 2 Wochen (Dein Foto!), deshalb habe ich dort den Etappenplan etwas verändert, bin am 8. August in Richtung Hurre und habe dort dann tatsächlich jemanden getroffen: Hans Nydahl, der auf dem Weg in Richtung Parkplatz Gjerdalen war, wo er spätestens am 09. August angekommen sein dürfte. Hurre war auch für ihn der Ort in der Region, wo wir beide am wenigsten damit gerechnet hatten, einen Menschen zu treffen - und dann kannten wir noch gegenseitig unsere Reiseberichte , das war auch unglaublich.

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                              • 27.11.2013
                                                                                                                              • 430
                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                              #63
                                                                                                                              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019



                                                                                                                              Hi Vobo,
                                                                                                                              ist das hier ein Western Mountaineering Summerlite? Wenn ja, hast du nie damit gefroren? Na gut, du hast ein wahnsinns Wetter erwischt, das ist vermutlich keine Referenz ...
                                                                                                                              Danke und Gruß, oesine

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Anfänger im Forum
                                                                                                                                • 11.10.2009
                                                                                                                                • 40
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen

                                                                                                                                Hi Vobo,
                                                                                                                                ist das hier ein Western Mountaineering Summerlite? Wenn ja, hast du nie damit gefroren? Na gut, du hast ein wahnsinns Wetter erwischt, das ist vermutlich keine Referenz ...
                                                                                                                                Danke und Gruß, oesine
                                                                                                                                Ich bin zwar nicht vobo, vermute jedoch stark, dass das nicht der WM Summerlite ist, sondern der Alpinlite. Den habe ich selber und für mich (w) passt er mit 595 g Daune in Gr. L auch noch gut, wenn es mal etwas frostiger wird. Außerdem ist er weit genug, um ggf. noch mal etwas Dickeres drin anzuziehen.

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Vorstand
                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                  • 18.06.2014
                                                                                                                                  • 1591
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  ... Anne nach ihrer Outdoorküche zu fragen - und plötzlich war alles ganz einfach. Vom nächsten Einkauf brachte ich Kartoffelbrei, Snåbbmakkaroni, Couscous und diverse Fertigsoßen mit...
                                                                                                                                  Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet ich mal beratend in Sachen Outdoorküche tätig werden könnte. Bin gespannt, ob es Dir einigermaßen geschmeckt hat...

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Vorstand
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                                                                                                                                    • 734
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                    Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                    Hi Vobo,
                                                                                                                                    ist das hier ein Western Mountaineering Summerlite? Wenn ja, hast du nie damit gefroren? Na gut, du hast ein wahnsinns Wetter erwischt, das ist vermutlich keine Referenz ...
                                                                                                                                    Danke und Gruß, oesine
                                                                                                                                    Hallo oesine,
                                                                                                                                    das ist der Sycamore MF von WM. Er war für mich letztes Jahr im Sarek aber auch noch gut ausreichend (-3 Grad auf Luohttolahko).
                                                                                                                                    Viele Grüsse,
                                                                                                                                    Volker.

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                      • 10.06.2004
                                                                                                                                      • 1232
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                      Wow, was für ein wirklich beindruckender Schluss. Eine wirklich sehenswerte Panoramaroute die Du da zum Ende gelaufen bist. Da werd ich richtig neidisch und bekomme glatt Lust es nachzumachen. Aber wie Du selbst meintest, bei nassem Wetter teilweise sicherlich nicht ganz unkritisch. Von daher freut es mich wirklich für Dich, dass das so gut ausging und Du auch soviel Glück mit dem Wetter hattest. Naja, nach Deiner Sarek Tour letztes Jahr hast Du es aber auch echt verdient gehabt.

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                        • 27.11.2013
                                                                                                                                        • 430
                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                        AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                        Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                        Hallo oesine,
                                                                                                                                        das ist der Sycamore MF von WM. Er war für mich letztes Jahr im Sarek aber auch noch gut ausreichend (-3 Grad auf Luohttolahko).
                                                                                                                                        Viele Grüsse,
                                                                                                                                        Volker.
                                                                                                                                        Herzlichen Dank Volker, der war mir bisher komplett unbekannt. Vielen Dank auch für den tollen Bericht! Ich bin jedes Mal hin und weg, solche Landschaften zu sehen, möchte aber nicht wissen wie diese bei Sch...wetter zu begehen sind

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                          • 28.08.2017
                                                                                                                                          • 3014
                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                          Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          ... Anne nach ihrer Outdoorküche zu fragen - und plötzlich war alles ganz einfach. Vom nächsten Einkauf brachte ich Kartoffelbrei, Snåbbmakkaroni, Couscous und diverse Fertigsoßen mit...
                                                                                                                                          Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet ich mal beratend in Sachen Outdoorküche tätig werden könnte. Bin gespannt, ob es Dir einigermaßen geschmeckt hat...
                                                                                                                                          Voll mein Ding auch. Kartoffelbrei und Couscous sind in Sachen Kochzeit (Brennstoffverbrauch!) sowieso unschlagbar, wobei ich ersteren nicht *sooo* gern mag (d.h. den aus der Tüte). Statt Snåbbmakkaroni (& Co.) gern Mie-Nudeln, die es ja mittlerweile auch fast überall gibt. Und relativ neu für mich entdeckt: rote Linsen. Können je nach Sorte auch schon nach 5 min fertig sein, noch verkürzbar durch vorheriges Einweichen. Soßen ist einfach, da die Auswahl isbd. in 0815-Supermärkten übersichtlich ist (ich esse kein Fleisch etc.). Gute & (trocken) leichte "Füllung" daher: Sojaflocken, gibt's bspw. bei Rossmann oder DM. Die quellen selbst beim kurzen Kochen ganz gut auf, gehen andererseits aber notfalls auch "roh" als Müsli(zusatz).

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            • 768
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                                                                                                                                            Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Vom nächsten Einkauf brachte ich Kartoffelbrei, Snåbbmakkaroni, Couscous und diverse Fertigsoßen mit, und nach dem dritten Gang hatte ich die Müslizutaten zusammen, abends packte ich dann 15 Beutel und dazu Baby-Milchpulver ...
                                                                                                                                            Da würde ich auch gerne noch mal einhaken, auch wenn ich damit vielleicht vorgreife: Hast Du noch in Erinnerung, welche Fertigsoßen geschmeckt haben und wie die Kochzeit bei den Nudeln und Couscous war? Ich bin eigentlich auch immer weniger bereit, für Real Turmat so schweineviel Geld auszugeben (das kriegt man selten im Supermarkt, eher in Sportgeschäften). Besonders, wenn ich mich in Norwegen für 10 Tage oder mehr eindecken muss. War das "Instant"-Couscous, den man nur aufkochen muss?
                                                                                                                                            Und war das Vollmilch- oder Magermilchpulver? Ich hab schon seit vielen Jahren gar nicht mehr nach Vollmilchpulver gesucht, wäre natürlich sehr praktisch, wenn man das mittlerweile in Norwegen bekäme.

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              • 734
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                                                                                                                                              Sonntag, 04.08.: Hellemobotn, Aufbruch zu neuen Höhepunkten

                                                                                                                                              Gegen halb 12 verließ ich frisch und gut erholt das Hotel in Kjøpsvik, es hat mir gut gefallen dort.


                                                                                                                                              Gut beladen mit Essen für maximal 15 Tage müsste der Rucksack gut 23 kg gewogen haben.

                                                                                                                                              Mit mir warteten diverse Hundebesitzer auf das Boot, die meisten auch gut bepackt für eine Jagd- oder Fischtour oberhalb von Hellemobotn. Alle waren überrascht, dass ich dort schon mal gewesen war.


                                                                                                                                              Auf meine Nachfrage zu dem herrenlosen Hund gab es allerdings auch nur Schulterzucken.


                                                                                                                                              Rückblick auf Kjøpsvik


                                                                                                                                              Storå, Blick auf den Anfang des Grensleden


                                                                                                                                              Storå

                                                                                                                                              Mittlerweile war ich erfahren genug, bei dem Boot einfach oben zu bleiben und die Aussicht zu genießen. Viiiieeelll schöner als unten hinter Sonnenglasfenstern zu sitzen. Jetzt fuhr ich ja am Mannfjorden und Grunnfjorden vorbei, das wollte ich doch genießen.


                                                                                                                                              Mannfjorden mit Mulltinden


                                                                                                                                              Grunnfjorden rechts mit Lossviktinden und Kjerrvika in der Bildmitte


                                                                                                                                              Zwischenstopp in Drag, hier bin ich vor 2 Jahren ausgestiegen.


                                                                                                                                              Blick von Drag auf den Tysfjord

                                                                                                                                              Jetzt ging es in den Hellemofjord hinein, einfach eine tolle Fahrt.


                                                                                                                                              Einfahrt in den Hellemofjorden, rechts die letzten per Straße erreichbaren Häuser (Hellandsberg)


                                                                                                                                              Blick auf die Hügel zwischen Hellemo- und Grunnfjord, dahinter der Lossviktinden


                                                                                                                                              In der Ferne tauchte der Ort Mussken auf.


                                                                                                                                              Spisstinden & Co. lagen spektakulär in den Wolken.


                                                                                                                                              Talkessel unterhalb des Spisstinden


                                                                                                                                              Mussken


                                                                                                                                              Ein Paar mit Hund hat diese Einkäufe zur Hälfte in Mussken verladen lassen, den Rest nach Hellemobotn mitgenommen. Keine Ahnung warum?


                                                                                                                                              Weiterfahrt aus Mussken in ...


                                                                                                                                              ... den spektakulären Hellemofjord


                                                                                                                                              Hier kreuzt natürlich die Stromleitung den Hellomofjord.

                                                                                                                                              Lange hatte ich überlegt, ob ich eine große Runde am Hellemofjord drehen sollte, dann wäre ich am Fjord bis zur Stromleitung und durch diesen Talkessel gelaufen ...


                                                                                                                                              Vassagohpi

                                                                                                                                              ... aber sowohl die blöde Stromleitung als auch die Steilheit der Hänge haben mich davon abgehalten. Jetzt aber erstmal nach Hellemobotn.


                                                                                                                                              Das Fjordende von Hellemobotn: Links der Tjårok in den Wolken, Mitte rechts der markante Tjuolak


                                                                                                                                              Stattdessen plante ich nur hier rechts hochzugehen, zum Biedávárre


                                                                                                                                              Die Siedlung Nordbukta wird mittlerweile nicht mehr vom Boot angefahren.


                                                                                                                                              Tjuolak




                                                                                                                                              Rechts im Hintergrund taucht der Hievsten auf, an dem ich 2017 entlang nach Hellemobotn gekommen bin.


                                                                                                                                              Hellemobotn


                                                                                                                                              Ankunft in Hellomobotn, bestimmt 30 Leute gingen aufs Schiff

                                                                                                                                              Die Ankunft des Bootes gegen 14:30 Uhr in der Sommersiedlung Hellemobotn war wie ein Tageshöhepunkt. Viele Familien waren zur Anlegestelle gekommen, teilweise erwarteten sie Ankommende, viele wollten aber wohl auch einfach nur gucken oder schwatzen. Nach 10-15 Minuten gingen alle wieder zurück zu ihren Häusern. An vielen wurde gebaut, Material stand einfach so in der Landschaft, jedes Haus mit Baustelle hatte seinen Dieselgenerator. Alle hatten natürlich auch ihre privaten Boote. Es wirkte jeweils wie ein gemütlicher Sonntagnachmittagsspaziergang in den Familienkreisen.

                                                                                                                                              Ich lief durch den Ort und kreuzte anschließend die beiden Zuflüsse des Hellemofjordes ganz links und ganz rechts auf dem Bild. Dazwischen auf der Insel liegt die Jagd- und Fischhütte Njallaheim.


                                                                                                                                              Links der Fluss aus dem Canyon, rechts der aus den Nebentälern


                                                                                                                                              Njallaheim


                                                                                                                                              Brücke über den Rávggajåhkå

                                                                                                                                              Ich wollte gleich den ersten Aufstieg entlang des Biedoalgge hinauf nehmen. Bis gut 200 m Höhe war auf der Karte ein Pfad eingezeichnet, da hoffte ich dann die steilsten Stellen überwunden zu haben und weiter hoch gehen zu können. Mit Hilfe des GPS fand ich den Pfad auch recht leicht.


                                                                                                                                              Erster Fotostop auf etwa 150 m Höhe


                                                                                                                                              Der Tjårok immer noch in den Wolken


                                                                                                                                              Geniale Fjordblicke werden den Nachmittag begleiten.


                                                                                                                                              Der Pfad war sogar markiert mit roten hängenden Stangen.


                                                                                                                                              Es wurde immer schöner und aussichtsreicher ...


                                                                                                                                              ... erster Blick in den Canyon links.

                                                                                                                                              Ich fand es total spannend hier zu stehen, und die Täler und Wege zu suchen, wo ich wohl vor 2 Jahren lang gegangen bin. Als ich dann die gut 200 m Höhe erreicht hatte, führte zunächst ein schwächerer Pfad noch etwas weiter auf gleicher Höhe. Markierungen sah ich keine, suchte aber auch nicht mehr besonders. Das kam mir jedoch merkwürdig vor, da die Karte mir ja klar einen weiteren starken Anstieg befahl. Also begann ich einzelne Felsabschnitte hoch zu klettern, stand dann aber plötzlich vor Felsstufen, die ich nicht überwinden konnte. Zweimal versuchte ich, den Rucksack auf Kopfhöhe zu wuchten und dann hinterher zu klettern, das klappte nicht, einmal kam ich nach dem mühsamen Umgehen der Stufe nicht wieder an den Rucksack heran ... Es war schon teilweise recht kriminell, wie das Foto wohl verdeutlicht...


                                                                                                                                              ohne Worte...


                                                                                                                                              Fotostop der 2.



                                                                                                                                              Ich habe bestimmt 2 Stunden für gut 100 Höhenmeter gebraucht, habe geschwitzt wie verrückt und innerlich gedacht "warum zum Teufel ist auf der Karte dieser halbe Weg eingezeichnet gewesen (und in dem ut.no-Bericht zur Gjerdalen-Tour auch als gangbar beschrieben). Ab etwa 350 m waren die Felsen nicht mehr so steil, und ich konnte recht gut nach oben gehen (es war ja trocken!). Und dann stieß ich wieder auf Markierungen ...


                                                                                                                                              Ganz links und weiter rechts den Hügel herunter erkennt man Stangen.

                                                                                                                                              Also für jede/n, die/der den Weg gehen möchte: Er ist bis nach oben markiert, man muss halt immer intensiv nach den Markierungen suchen und nicht glauben dass sie nicht existieren, bloß weil auf der Karte der Pfad aufhört . Bei Nässe aber natürlich besser nicht.


                                                                                                                                              Immer schönere Aussichten, links Tjuolak und Hievsten mit Wasserfall


                                                                                                                                              Jetzt ging es einfach bergauf ...


                                                                                                                                              ... aber nur einfach, wenn man nicht in eine Moorfläche rennt . Hier war ich heilfroh, dass ich noch mit Hilfe der Stöcke schnell den linken Fuß wieder rausziehen konnte. Danach setzte ich mich hin (nur feucht) und konnte mit Stock und linken Fuß so viel Druck aufbauen, dass nach 1 Minute wackeln der rechte Fuß rauskam. Schweinkram.


                                                                                                                                              links am Bildrand der Hievsten, in der Mitte der Hievnik

                                                                                                                                              Jetzt erreicht ich langsam die gut 600 m Höhe des Biedávárre und genoss die Blick über den Hellemofjord, wo ich heute mittag noch mit dem Boot gefahren bin.






                                                                                                                                              Der Tjårok und seine Wolken, eine unendliche Geschichte


                                                                                                                                              Der Berg links ist der 782m hohe Tjáhppisoajvve


                                                                                                                                              Das ganze Bergpanorama vom Tjårok links bis zum Rumbotjåhkkå rechts


                                                                                                                                              Zeltplatz am Biedávárre

                                                                                                                                              Was für ein Tag! Der Anstieg so unwissend wie ich ihn gegangen bin war hammerhart. Aber die Aussichten hier oben waren ein Traum. Ich konnte wieder draußen kochen, war aber entsetzt über den neuen Spiritus, er zündete nicht so wie mein bisheriger guter deutscher Restspiritus . Warum hatte ich es nicht bloß so wie immer vorher nochmal ausprobiert? Ich schmiedete schon wilde Pläne wie ich die Tour wohl ändern könnte, damit ich möglichst schnell neuen Brennstoff bekomme (das nächste Boot fuhr erst wieder am Donnerstag abend). Dann kam ich nochmal auf die Idee, statt mit dem Feuerzeug den Trangia mit den Reserve-Streichhölzern anzuzünden. Und siehe da, zusätzlich noch etwas windstiller und richtig das brennende Holz reinhalten - das Ding brennt und geht auch nicht wieder aus. Hurraaaaa! Und verraten kann ich schon mal, dass Kartoffelbrei mit Jägersoße sehr gut geschmeckt hat


                                                                                                                                              Wieder auf Tour - schöön. Und die Wolken am Tjårok waren auch weg
                                                                                                                                              Zuletzt geändert von vobo; 12.11.2019, 22:24.

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                • 28.08.2017
                                                                                                                                                • 3014
                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                #72
                                                                                                                                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                ...Kochzeit bei ... Couscous...
                                                                                                                                                Ganz normalen Couscous braucht man eigentlich gar nicht kochen. Einfach Wasser oder Brühe aufkochen (richtige Menge s. Verpackung), vom Feuer nehmen, Couscous reinschütten, 3-5 Minuten quellen lassen (bis das ganze Wasser "weg" ist), dann erst umrühren, fertig.

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  • 734
                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                  #73
                                                                                                                                                  AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                  Danke für die Rückmeldungen. Ich bin ja noch ein paar Antworten schuldig.

                                                                                                                                                  Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                  Dein Bericht ist Klasse, ich lese gerne mit . Hast du deinem Hund eigentlich einen Namen gegeben? Er müsste ja bald bei dir sein wenn ihn niemand mehr gesehen hat
                                                                                                                                                  "Hündchen" hab ich ihn genannt in meinen Sprachaufzeichnungen. Wenn ich ehrlich bin, entspricht es wohl aber leider meiner nicht hohen Wertschätzung diesen haarigen Tieren gegenüber.

                                                                                                                                                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                  Naja, nach Deiner Sarek Tour letztes Jahr hast Du es aber auch echt verdient gehabt.
                                                                                                                                                  Dem schließe ich mich voll und ganz an.

                                                                                                                                                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                  Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet ich mal beratend in Sachen Outdoorküche tätig werden könnte. Bin gespannt, ob es Dir einigermaßen geschmeckt hat...
                                                                                                                                                  Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                  Da würde ich auch gerne noch mal einhaken, auch wenn ich damit vielleicht vorgreife: Hast Du noch in Erinnerung, welche Fertigsoßen geschmeckt haben und wie die Kochzeit bei den Nudeln und Couscous war? Ich bin eigentlich auch immer weniger bereit, für Real Turmat so schweineviel Geld auszugeben (das kriegt man selten im Supermarkt, eher in Sportgeschäften). Besonders, wenn ich mich in Norwegen für 10 Tage oder mehr eindecken muss. War das "Instant"-Couscous, den man nur aufkochen muss?
                                                                                                                                                  Und war das Vollmilch- oder Magermilchpulver? Ich hab schon seit vielen Jahren gar nicht mehr nach Vollmilchpulver gesucht, wäre natürlich sehr praktisch, wenn man das mittlerweile in Norwegen bekäme.
                                                                                                                                                  Zum Thema Küche: Kartoffelbrei war klasse, besonders mit Butter verfeinert (habe ein halbes Pfund mitgenommen, hat gut gehalten die 2 Wochen). Nudeln waren auch ok, haben aber 5 min Kochzeit gebraucht. Sonst komme ich mit einem Liter Spiritus 9 Tage aus, diesemal hat er so gerade für 7 Tage gereicht. Der Couscous quellte tatsächlich hervorragend, schmeckte mir aber nur mit süß-saurer bzw. Thai Grytta. Überhaupt die Soßen waren alle gut, ich kann leider keine besonders hervorheben oder ablehnen - nur das Fleisch fehlte

                                                                                                                                                  Milchpulver habe ich wirklich von Hipp oder wie auch immer die dortigen Babyprodukte hießen genommen, so dass die Packungsgrößen rund 1 kg ergaben.

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    • 734
                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                    Montag, 05.08.: Einsamkeit pur

                                                                                                                                                    Gestern abend wurde es noch kühl, Thermojacke, Buff und Handschuhe waren erstmals im Einsatz. Aber die Nacht war gut und nach einem Babymilchmüsli ging es gegen 9 Uhr los. Ich hatte mich auch wegen des Wetters entschieden, jetzt den Fjord zu verlassen und lieber direkt nach Süden zu gehen. Es ging rund 100 Hlöhenmeter runter zum Huittagjávri, über zwei problemlose Bäche, dann standen zwei Täler rund um den Skoarretjåhkkå zur Auswahl, ich wählte das östliche.


                                                                                                                                                    Skoaretjåhkkå, rechts das flachere Rossevággi mit dem weiteren Weg, ich wählte aber das linke Tal.


                                                                                                                                                    Blick über den Huittagjávri zum Rossevárri


                                                                                                                                                    Blick über den Huittagjávri nach Nordwesten, der Hügel in der Bildmitte ist der Tjáhppesoaivi

                                                                                                                                                    Der Anstieg von rund 250 Höhenmetern ging verhältnismäßig leicht, weil ich mal den Rippen folgen konnte und nicht auf- und abklettern musste, eine Wohltat.


                                                                                                                                                    Passhöhe auf gut 750 m Höhe, dahinter die Gipfel des Livssi

                                                                                                                                                    Nach Überschreiten der Passhöhe tauchten viele einsame Berggipfel vor mir auf. Wo ich am Fjord noch eine Nähe zu Hellemobton und der Zivilisation fühlte, war es jetzt hier nur noch Einsamkeit. Viele Menschen werden hier im Jahr nicht vorbeikommen.


                                                                                                                                                    Blick über den östlichen Rumbogierjávrre, dahinter der Livssi


                                                                                                                                                    Westlicher Ruombogierjávrre, dahinter der Livssetjåhkkå


                                                                                                                                                    Ruombogierjávri mit Livssetjåhkkå und dahinter Rumbotjåhkkå

                                                                                                                                                    Das Tagesziel war schon früh zu erkennen, der See hinter dem Berg Gihci auf gut 800 m Höhe.


                                                                                                                                                    Es ging eigentlich nur schräg über die Ebene ... links der Hügel ist der Gihci. Zwischen ihm und dem hohen Girkovárri (Kirkfjellet) rechts ging es hindurch zum Gihcijávri


                                                                                                                                                    Blick zurück zum Pass, einfaches Gelände


                                                                                                                                                    Erster Blick ins Ruonesvágge, links ist wieder der Hievnik


                                                                                                                                                    viele, viele Vogelstimmen gab es hier


                                                                                                                                                    Und ein Blick in Richtung Hellemo-Canyon, rechts ist wieder Tjårok.


                                                                                                                                                    weiteres Wasser für den Hellemofjord ...


                                                                                                                                                    Reinoksfjellet

                                                                                                                                                    Hier kreuzte ich jetzt den "Weg" Hellemobotn - Gjerdalen, vereinzelte Steinhaufen waren zu erkennen.


                                                                                                                                                    Der auf der Karte erkennbare "Herz-See"


                                                                                                                                                    Über diesen Pass in der Bildmitte führt die Markierung ins Stearuvággi auf dem Weg nach Gjerdalen.


                                                                                                                                                    Ruonesvágge


                                                                                                                                                    Zoom in den Hellemo-Canyon, die Kanonen und dahinter der Gussajávri sind erkennbar


                                                                                                                                                    Hier ging es jetzt noch hoch, auf etwa 860 m Höhe überschritt ich den Pass...


                                                                                                                                                    ... und erreichte den Gihcijávri, an dessen Ufer es überraschend blockig war.

                                                                                                                                                    Am Ende des Sees suchte ich einen Zeltplatz. Es waren zwar nur 13 km heute, aber so schön war es zum Laufen nicht - und bei einer Pause wurde mir kalt im Wind. Buff und Handschuhe kamen erneut zum Einsatz.


                                                                                                                                                    Zeltplatz am Gihcijávri mit Girkovárri im Hintergrund

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                      • 28.08.2017
                                                                                                                                                      • 3014
                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                      #75
                                                                                                                                                      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                      Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                      viele, viele Vogelstimmen gab es hier
                                                                                                                                                      Alpenstrandläufer?

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                        • 02.08.2005
                                                                                                                                                        • 415
                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                        AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                        Alpenstrandläufer?
                                                                                                                                                        Goldregenpfeifer!

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                          • 28.08.2017
                                                                                                                                                          • 3014
                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                          #77
                                                                                                                                                          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                          Zitat von Kuckuck Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Goldregenpfeifer!
                                                                                                                                                          Ah ja, klar. Schnabellänge (u.a.)...

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Vorstand
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                                                                                                                                                            • 734
                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                            #78
                                                                                                                                                            AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                            Dienstag, 06.08.: Gipfelglück (Sávtsasj)

                                                                                                                                                            10 Stunden geschlafen, immer ein gutes Zeichen. Gegen 9 Uhr konnte ich dann im Sonnenschein aufbrechen.


                                                                                                                                                            So sieht der Gihcijávri gleich viel schöner aus.


                                                                                                                                                            Am Buckel rechts wollte ich möglichst ohne viel Höhenverlust vorbei.


                                                                                                                                                            Den Pass rechts sollte es hoch gehen, Gihcinjoaski steht in meiner Karte für diesen Übergang zum Steinvatnet.

                                                                                                                                                            Offenbar war es doch zuviel Schlaf, den irgendwo noch am Buckel stolperte ich heftig und flog hin. Glücklicherweise ist trotz des schweren Rucksacks nicht mehr passiert als ein Aufriss der doppellagigen Hose am Knie, das ließ sich später leicht flicken. Aber dieser Fall und die Aussicht auf den felsigen Passübergang, ließ mich nachdenklich werden.


                                                                                                                                                            Da sollte es hoch gehen, wäre sicher gegangen aber ob es wirklich Spaß macht?


                                                                                                                                                            Oder doch alternativ durch das so schön sich anbietende Ruonesvágge?

                                                                                                                                                            Nach dem gestrigen blockigen Tag am Ufer des Gihcijávri habe ich mir gedacht, dass der Steinvatnet und zuvor der Pass unterhalb des Steintoppen ihren Namen doch bestimmt nicht zufällig haben. Und nachdem mich das Ruonesvágge vor zwei Jahren vom Einstieg auf schwedischer Seite echt abgeschreckt hat, lag es jetzt doch so schön und friedlich vor mir. Die Entscheidung fiel dann nach dem Sturz doch schnell. Abstieg ins Ruonesvágge!


                                                                                                                                                            Blick nach Süden, rechts noch der Girkovárri (der gespiegelte Berg von heute morgen), links einer der Gipfel des Reinoksfjellet


                                                                                                                                                            Ruonesvágge in Richtung Hellemobotn ...


                                                                                                                                                            ... Blick über das Ruonesvágge hinweg, der Übergang zum Hievstenjávri führt hier rüber.


                                                                                                                                                            ... und voraus, auf der südlichen Talseite liess sich auf 650-700 m Höhe recht gut gehen.



                                                                                                                                                            Etwa 8 km folgte ich den Ruonesvágge und habe es sehr genossen. Werde also mein Urteil von 2017 revidieren: Zumindest bei schönem Wetter sieht es sehr schön aus und ist auch gut zu gehen. Kurz vor dem See 710 an der Grenze zu Schweden stieg ich jetzt aber rechts den Hügel hinauf, eigentlich wollte ich ja heute den Reinoksvatnet erreichen (und Norwegen nicht verlassen).


                                                                                                                                                            Grenzee 710, von der Kante am anderen Ufer habe ich 2017 in das "abschreckende" Ruonesvágge geblickt.


                                                                                                                                                            Hier ging es jetzt hoch, links ist die Steilflanke des Sávtsasj


                                                                                                                                                            Erster Blick nach Schweden, Slapehjávrre und das Áhkká-Massiv


                                                                                                                                                            Erster Blick auf den Reinoksvatnet


                                                                                                                                                            Steinvatnet, über die Seite wäre ich gekommen, wenn ich heute morgen hoch geklettert wäre. Die Bergspitze links dürfte immer noch der Girkovárri sein

                                                                                                                                                            Hier beschloss ich jetzt, den Westhang ges Sávtsasj entlang zu laufen, um dann von der Südwestseite aus relativ einfach den Gipfel erklimmen zu können. Dieser Westhang hatte es durchaus in sich, weil ich auf 900 m klettern musste um oberhalb der Steilhänge zu bleiben. Und am Ende galt es zwei Stufen mit viel Schnee zu überwinden, bevor ich auf die Südwestflanke kam.


                                                                                                                                                            Westhang des Sávtsasj, der direkte Gipfelanstieg war wegen des Steihangs oben nicht möglich, also galt es bergauf den Hang zu kreuzen bis zur Südwestflanke.


                                                                                                                                                            Reinoksvatnet mit Boartatjåhkkå am linken Ufer und dem Reinoksfjellet am rechten Ufer


                                                                                                                                                            erster Blick zum Gasskatjåhkkå

                                                                                                                                                            Auf etwa 950 m Höhe erreichte ich schließlich die Südwestflanke des Sávtsasj. Hier ließ ich den Rucksack stehen und ging auf einfachem Gelände noch knapp 30 Minuten hoch zum Gipfel. Leider hat sich der Objektivverschluss der Kamera bei den ersten Bildern nicht ganz geöffnet.


                                                                                                                                                            Blick über das Ruonesvágge


                                                                                                                                                            Steinvatnet


                                                                                                                                                            Reinoksvatnet


                                                                                                                                                            Gasskatjåhkkå




                                                                                                                                                            Blöde Sonne


                                                                                                                                                            also besser ohne mich


                                                                                                                                                            Gipfelstein mit Steinfjellet und Ruonesvágge


                                                                                                                                                            Blick nach Schweden über den Slapehjávrre, vor zwei Jahren war der See noch mehr als halb zugefroren.

                                                                                                                                                            Hier oben befindet sich auch ein Grenzstein, der mich auch noch verlockend anblickte.


                                                                                                                                                            Rr246


                                                                                                                                                            Der Sallohaure mit den Sarekbergen im Hintergrund


                                                                                                                                                            Rr246 vor dem Slapehjávrre

                                                                                                                                                            Vom Grenzstein konnte ich fast zwei Tage meiner 2017er-Tour auf schwedischer Seite nachverfolgen. Vom Gájtsasjjávrre im Süden über den Miehtjerjávrre, den Slapehjávrre und den Übergang in Richtung Hellemobotn war fast alles zu sehen. Nur der Njoammeljávrre lag wie immer zu tief.


                                                                                                                                                            Zoom auf den Moalkomjåhkå: Unten rechts war meine schwierige 2017er-Furtstelle zu erkennen, die Insel im Fluss. Nun den Moalkomjåhkå sollte ich morgen auch noch furten, hoffentlich einfacher auf norwegicher Seite.

                                                                                                                                                            Nach weiteren 20 Minuten war ich wieder unten am Rucksack. Ich merkte, dass ich jedoch sehr erschöpft war und wollte die erstbeste Zeltstelle nehmen. Die ergab sich auf 900 m Höhe mit wunderbaren Blick über Reinoksvatnet auf einer schönen Grasfläche, allerdings nur mit einem Wasserrinnsal, das aber noch gereicht hat. Der Essensplatz mit Wind und Aussicht war jedoch einer der schönsten der Tour.





                                                                                                                                                            Nach dem Tee gab es Kartoffelbrei mit Thai Chicken Curry Sauce, sehr lecker. Und die Sonne verabschiedete sich auch noch anständig über den Boartatjåhkkå.







                                                                                                                                                            Satt nach einem langen Tag mit rund 20 km Strecke und einem Gipfel - wunderbar.
                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von vobo; 16.11.2019, 20:55.

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                              • 29.10.2013
                                                                                                                                                              • 1352
                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                              #79
                                                                                                                                                              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                              Wunderschöne Ausblicke hattest du da! Eine spannende Route - es ist interessant, dass sich in der Gegend immer neue Varianten auftun.
                                                                                                                                                              Deine Furt über die Insel im Moalkomjáhkå haben wir diesen Sommer auch genutzt, ging sehr gut, war eher einfach.

                                                                                                                                                              Grüße von Tilmann
                                                                                                                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                • 734
                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                Mittwoch, 07.08.: Faulheit und ein erster Regen

                                                                                                                                                                Morgens habe ich nochmal an der schönen Aussicht gefrühstückt. Der Abstieg zum Njaskasjávri bzw. den Njaskasjåhkå (der norwegische Name des Moalkomjåhkå) war schon gut zu sehen.


                                                                                                                                                                Rechts hinten des Njaskasjávri



                                                                                                                                                                Der Abstieg führte durch ein durchaus rippiges Gelände, war aber bei dem guten Wetter problemlos zu gehen. Die Rippen waren jedoch nie in Laufrichtung sondern mussten immer gekreuzt werden.


                                                                                                                                                                Hier furtete ich den Njaskasjåhkå sogar ohne Gamschen, da hatte ich mir doch etwas viel Sorgen vor dem Fluß gemacht.


                                                                                                                                                                Najskasjávri

                                                                                                                                                                Nach einem Päuschen machte ich mich an den Aufstieg zum Mjellomfjellet. Rückblickend war noch gut die Südwestflanke des Sávtsasj zu erkennen, die ich gestern und heute entlang gegangen war.


                                                                                                                                                                Sávtsasj, unten fließt der Njaskasjåhkå oder Moalkomjåhkå


                                                                                                                                                                Miehtjerjávrre, dahinter die Hügel des Oarjep Slahpetjåhkkå


                                                                                                                                                                Mjellomfjellet, mit Grenzstein Rr245 halbrechts

                                                                                                                                                                Immer wieder entstanden schöne Blicke auf die schwedischen Seen, an denen ich 2017 entlanggelaufen bin. Entlang des gut 800 m hohen Mjellomfjellets waren drei 30-40 m hohe Stufen zu umgehen, die waren auf der Karte nicht so deutlich zu erkennen. Dadurch waren die Blicke aber immer überraschend anders.


                                                                                                                                                                Blick auf den Slapehjávrre rechts


                                                                                                                                                                Nördlicher Miehtjerjávrre


                                                                                                                                                                Südlicher Miehtjerjávrre, mit Miehtjervárásj und dahinter dem großen See Sallohaure


                                                                                                                                                                Blick zurück auf die "Stufen", rechts hinten noch wieder der Sávtsasj


                                                                                                                                                                Njoammeljávrre, dahinter beginnt der Sallohaure


                                                                                                                                                                250 m Abstieg zum Njoammeljávrre


                                                                                                                                                                Blick entlang der Grenze nach Süden, der Gájtsasjjávrre ist auch zu erkennen


                                                                                                                                                                Njoammeljávrre mit Zufluss des Miehtjerjávrre, da unten hatte ich vor 2 Jahren gezeltet.

                                                                                                                                                                Dann war ich unten und furtete den Zufluss des Njoammeljávrre, 2017 wurden mir hier noch die Gamaschen überschwemmt. Diesmal hatte ich zur Vorsicht die Schuhe gewechselt, völlig überflüssig. Offenbar waren alle Flüsse deutlich entspannter als vor zwei Jahren.


                                                                                                                                                                Zufluss des Njoammeljávrre


                                                                                                                                                                Blick zum Gaskatjåhkkå

                                                                                                                                                                In Latschen lief ich die wenigen Meter zum Elvkjosen, weil ich am Strand des Sees eine Pause einlegen wollte. In aller Ruhe kochte ich mir einen Tee und futterte etwas Schokolade. Wie schon angedeutet, wollte ich eigentlich noch knapp 400 m höher zu den Seen am Ridoalggi und dann morgen vielleicht über den Ridoalggitjåhkkå nach Hurre. Aber ob das Wetter hält, und ob ich den Weg überhaupt schaffe - hmmm, vielleicht doch einfach besser hier bleiben? Der Strand erlaubte eine gründliche Wäsche, ebene und weiche Zeltplätze waren vorhanden, der Wind vertreibt die Mücken. Ok, ich bin auf der Bonustour, warum also so viel Strecke machen. So blieb es heute bei nur 4 Stunden Wanderung - und abends begann es tatsächlich zu regnen, das erste Mal nach zwei Wochen.


                                                                                                                                                                Der Regen kommt.
                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von vobo; 24.11.2019, 21:59.

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  • 1591
                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                  ...Kartoffelbrei war klasse, besonders mit Butter verfeinert (habe ein halbes Pfund mitgenommen, hat gut gehalten die 2 Wochen). Nudeln waren auch ok, haben aber 5 min Kochzeit gebraucht...
                                                                                                                                                                  Ja, Butter ist immer fein, ich gehe nicht mehr ohne. Braucht aber, besonders bei hohen Temperaturen, ein zuverlässig dicht schließendes Gefäß. Freut mich, wenn meine Vorschläge sich bewährt haben. Dass die Nudeln aber 5min gebraucht haben, wundert mich, Snabmakkaroner sollten höchstens drei brauchen, eher weniger.

                                                                                                                                                                  Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                  ... rote Linsen. Können je nach Sorte auch schon nach 5 min fertig sein, noch verkürzbar durch vorheriges Einweichen. ... Sojaflocken, gibt's bspw. bei Rossmann oder DM. Die quellen selbst beim kurzen Kochen ganz gut auf, gehen andererseits aber notfalls auch "roh" als Müsli(zusatz).
                                                                                                                                                                  Ich war für rote Linsen immer noch zu ungeduldig, 5min sind mir schon zu lang. Das mit dem Einweichen sollte ich aber mal probieren. Wenn man noch zuhause einkaufen kann: Ein-Minuten-Polenta! Aus Drogerie oder Bioladen. Geht superschnell und ist geschmacklich mal ne Abwechslung. Natürlich auch mit Butter zu verfeinern und mit Tomatenmark! Das kann auch die eine oder andere Soße zu den Snabmakkaroner oder CousCous mal ersetzen. Und besonders zur Polenta passen getrocknete Tomaten und/oder Oliven sehr gut.

                                                                                                                                                                  Das mit den Sojaflocken klingt gut, die werden auf meine Einkaufsliste fürs näxte Mal gesetzt!

                                                                                                                                                                  Oh, jetzt muss ich aber aufhören, sonst missbrauche ich Volkers Bericht noch als Outdoorküchenfaden, den gibt es ja woanders schon...

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    • 768
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                                                                                                                                                                    Moin Volker,

                                                                                                                                                                    jetzt habe ich auch endlich wieder etwas mehr Zeit, um Deinen Bericht sorgfältig mit Karte und Luftbildern zu verfolgen, Du schreibst einfach so schnell, dass ich kurzzeitig den Faden verloren hatte. Mir ist es ja immer noch nicht ganz klar, wie Du mit Essen für 15 Tage, 2 Litern Spiritus und einem Kilo Milchpulver auf nur 23 kg Rucksackgewicht kommst, das müssen wir an anderer Stelle noch mal genauer besprechen. Das wären bei mir schon allein fast 13 Kilo, also eigentlich weniger, weil mir 1 l Spiritus für 12 Tage reicht und pro Woche 250g Milchpulver. Tut mir leid, wenn ich damit auch wieder vom Thema ablenke, aber das beschäftigt mich gerade. Nett, dass Du Dein Essen immer dazu schreibst, mir geht es ja vor allem um genau diese Sachen von Toro, die man in Norwegen problemlos in jedem Supermarkt bekommt.

                                                                                                                                                                    Ich hätte ja nicht gedacht, dass norwegischer Spiritus anders brennt als deutscher, bist Du sicher, dass es nicht an der Temperatur lag? Allerdings hab ich auch noch nie was anderes als ein Streichholz oder ein trockenes Heidelbeerzweiglein zum Anzünden benutzt…

                                                                                                                                                                    Hab ich das richtig verstanden, dass Du für den Aufstieg am Biedoalgge versehentlich die markierte Route verlassen hast und es eigentlich eine sichere Variante gibt? Was Du gemacht hast wäre mir viel zu gefährlich. In der ut.no-Beschreibung steht zu genau dieser Variante, man komme da schnell und unkompliziert hoch. Tolle Aussicht jedenfalls, Hellemobotn ist schon irrsinnig schön. Deine Bilder machen direkt Lust, da noch mal hinzugehen.

                                                                                                                                                                    Dass Du durch Ruonasvágge und nicht westlich am Steintoppen vorbei zum Steinvatn gelaufen bist, kann ich gut nachvollziehen, aber auf Deinen Bildern sieht dieser Übergang sehr spannend aus. Hast Du mal einen Bericht über diese Route gelesen oder was darüber gehört? Ich konnte bei meiner Vorbereitung nichts finden (Dein Vorab-Foto war das einzige...), die würde mich auf jeden Fall reizen. Toll dann auch der Blich vom Sávtsasj – kommt auf meine Liste.

                                                                                                                                                                    Elvkjosen, da bin ich dann genau einen Monat später vom Hurre runtergekommen. Bin schon sehr gespannt, wie es da einen Monat früher aussah.

                                                                                                                                                                    Liebe Grüße,
                                                                                                                                                                    Bernd

                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      Vielen Dank Bernd für Deine frühmorgendliche Antwort. Ich möchte den Bericht noch vor Weihnachten fertig kriegen, deshalb ein hohes Tempo...

                                                                                                                                                                      Ich würde alle Toro-Produkte kaufen, solange da nicht Schwarzwurzel-Käse-Curry draufsteht ... So schlimm schmeckt es dank der zahlreichen Exxx-Stoffe auch nicht.

                                                                                                                                                                      Nicht norwegischer Spiritus allgemein, aber DER in Kjöpsvik gekaufte Spiritus brannte nach meinem Empfinden deutlich mühsamer (er hatte dieselbe EU-Nummer wie mein vorheriger, daher habe ich es nicht getestet). Ich nehme immer ein Feuerzeug und Streichhölzer als Reserve mit. Nach der Tour ist meistens das Feuerzeug ziemlich alle und die Streichholzverpackung kaputt .

                                                                                                                                                                      Ja, der Aufstieg am Biedoallge ist durchgehend markiert, teilweise aber nicht leicht zu finden. Da ich aber aufgrund der Karte damit rechnete, mir meinen Weg selber suchen zu müssen, habe ich das halt auch getan... Und dass selbst ut.no nicht auf Markierungen verweist oder die Karte korrigiert, sondern nur von einem gut machbaren Anstieg gesprochen hat, half mir auch nicht ...

                                                                                                                                                                      Nein, vom Steinvatnet hatte ich auch nur Google Earth Bilder, aber eigentlich wollte ich den Anstieg gehen, wenn ich nicht gestürzt wäre und am Vortag schon so viele Steine gehabt hätte. Im Nachhinein war es so aber auch genauso gut.

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        • 734
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                                                                                                                                                                        Donnerstag, 08.08: Unwahrscheinlichste Begegnung

                                                                                                                                                                        Früh gegen kurz nach 8 Uhr ging es los am Morgen, war auch früh wach (vermutlich hat Tillmann mich geweckt ). Die Sonne schien und ich war bester Stimmung.


                                                                                                                                                                        Da unten am östlichen Strand des Elvkjosen stand mein Zelt.


                                                                                                                                                                        Blick über den Čokuljávri in Richtung Linavággi

                                                                                                                                                                        Der Anstieg war gut und einfach bis auf etwa 800 m Höhe, die Berge jedoch umhüllten sich mehr und mehr mit Wolken.




                                                                                                                                                                        Blick zurück über Čokuljávri, Boartatjåhkkå und Reinoksfjellet


                                                                                                                                                                        Nicht nur in Hellemobotn gibt es Kanonen


                                                                                                                                                                        Blick über den Gajtsasjávrre (auf schwedischer Seite)

                                                                                                                                                                        Die Bergketten auf gut 800 m Höhe beginnend waren immer wieder gut zu umgehen. Auf knapp 900 m gab es dann eine sehr breite mit Schnee bedeckte Stufe zu überschreiten, die wollte ich nicht umgehen. Bei dem sehr steilen, nur 20 m langen Anstieg begann es zu regnen, so dass ich mich unmittelbar unter der Stufe in den Regenschatten setzen und schützen konnte.





                                                                                                                                                                        Mir wurde jedoch zusehends kalt und ich zog die Daunenjacke über, musste aber auch aufpassen, sie an den Felskanten nicht aufzureissen. Ein isolierendes Sitzkissen wäre jetzt schön gewesen. Nach einer Dreiviertelstunde bemerkte ich, dass obwohl der Wind aus Südost kam, im Westen die Wolken aufrissen - welcher Wirbel auch immer dafür verantwortlich war. So ging es weiter und nach einer weiteren Viertelstunde konnte ich aus meinem Unterschlupf hervorkriechen. Da die Berge über mir jedoch unverändert in Wolken gehüllt waren, baute ich erstmal das Zelt auf, um bei weiteren Regen in den warmen Schlafsack kriechen zu können. Aber statt Regen schien die Sonne - also wieder alles einpacken.


                                                                                                                                                                        Sonnenschein am Abhang über dem durchstiegenen Schneefeld


                                                                                                                                                                        Blick zurück, rechts Gajtsasjávrre, Njoammeljávrre, Miehtjerjávrre und sogar der Slapehjávrre


                                                                                                                                                                        Auch der Gaskatjåhkkå schüttelte die Wolken von sich ab.

                                                                                                                                                                        Weiter ging es bergauf, ab 1000 m mehr und mehr über Schneefelder.




                                                                                                                                                                        Die Grenze (Rr244a) war nie fern, wurde aber nicht überschritten.


                                                                                                                                                                        Sallohaure


                                                                                                                                                                        Árajávrre



                                                                                                                                                                        Hier näherte ich mich den Berg 1161. Da dachte ich mir, dass - wenn ich den Ridoalgitjåhkkå schon nicht besteige - ich vielleicht von diesem Hügel aus noch einen schönen Blick nach Westen haben könnte. Also stellte ich auf der Schneeflanke darunter den Rucksack ab und kletterte hoch.




                                                                                                                                                                        Blick nach Norden, Boartetjåhkkå


                                                                                                                                                                        Erster Blick über die Hurre-Seen


                                                                                                                                                                        Rand der Hurre-Ebene, Vastenjaure im Hintergrund


                                                                                                                                                                        Guovddelistjåhkkå


                                                                                                                                                                        Der Hügel 1161 mit mir rechts oben [Foto: Hans Nydahl]

                                                                                                                                                                        Als ich oben auf dem Berg 1161 war, sah ich unten einen Menschen. Wir konnten uns gerade so mit Rufen verständigen - und waren neugierig welcher andere Mensch sich in diesem einsamen Niemandsland herumschlägt. 5 Minuten später war ich unten und konnte Hans Nydahl begrüßen, dessen Berichte über diese Regionen (z.B. hier) ich vorher verschlungen habe, teilweise die einzigen Quellen über diese Landschaft. Und er kannte meinen Bericht über die 2017er Tour. Hans konnte viel erzählen über die Gegend, z.B. dass der 1161-Berg aus Soapstone (Speckstein) ist und es aktuelle norwegische Interessen gibt, die kommerzielle Nutzung dieser Gesteine und Mineralien voran zu treiben. Das löste bei mir nur ein großes Kopfschütteln aus. Er berichtete von seiner Tour der letzten Tage und war auch sehr begeistert über das Wetter der letzten Tage, das ihm viele schöne Bilder ermöglicht hat. Mittlerweile war er auf dem Rückweg zum Gjerdalen.

                                                                                                                                                                        Nach der gut halbstündigen Pause machten wir uns wieder auf unsere getrennten Wege. Was für eine tolle Überraschung entgegen aller Erwartungen auf dieser Tour doch noch einem Menschen begegnet zu sein - und dann noch so nett und interessant. Für uns beide war es der Platz, wo wir am wenigsten erwartet hätten, einem anderen Menschen zu begegnen.


                                                                                                                                                                        Weiter ging es in Richtung Hurrevárre [Foto: Hans Nydahl]


                                                                                                                                                                        Blick über die Hurre-Seen, links Guovddelistjåhkkå, rechts der Ridoalgetjåhkkå


                                                                                                                                                                        Ridoalgetjåhkkå, von dieser Seite deutlicher einfacher zu besteigen als von Norden lt. Hans


                                                                                                                                                                        Etwa 100 Höhenmeter ging es steil - aber auf Gras - den Südhang herunter, gut zu gehen.


                                                                                                                                                                        Blick zurück zum Berg 1161 und die Abstiegsroute


                                                                                                                                                                        Hurre und Ridoalgetjåhkkå

                                                                                                                                                                        An den Hurre-Seen sah ich teilweise die Spuren von Hans. Es ging entlang der Seen, und man musste schon aufpassen, nicht auf dünne Eisflächen zu kommen. Laut Hans war die Schneesituation in Hurre für diesen Zeitpunkt vollkommen normal. Wenn ich sie mit Bernds Bildern etwa 1 Monat später vergleiche, bin ich schon überrascht, wieviel Schnee doch noch verschwunden ist.




                                                                                                                                                                        See 994, unmittelbar an der Grenzecke zu Schweden

                                                                                                                                                                        Mit der Grenze unterhalb des Hurrevárre eröffnete sich auf der Blick auf den Vastenjaure und den Virihaure. Schön!



                                                                                                                                                                        Und jetzt sah ich zum ersten Mal den Báktegiesjjávrásj, den See 200 m über dem Vastenjaure, mein Traumzeltplatz von vor 2 Jahren. Hier musste ich einfach wieder hin.


                                                                                                                                                                        Báktegiesjjávrásj






                                                                                                                                                                        Blick nach Osten, hier bin ich vor 2 Jahren entlanggelaufen.

                                                                                                                                                                        Nachdem ich 2017 östlich des Wasserfallss gezeltet hatte, suchte ich diesmal einen Zeltplatz westlich. Es war genau so schön.








                                                                                                                                                                        Den Hügel bin ich runtergekommen.

                                                                                                                                                                        Ja, es ist und bleibt ein toller Platz. Ich war nur recht ermattet, mit Regenpause und Hans-Treffen war ich fast 10 Stunden unterwegs. Aber ein Video habe ich diesmal von dem Ort gedreht, um mich immer wieder an die Stimmung erinnern zu können.

                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von vobo; 20.11.2019, 20:15.

                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                          • 734
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                                                                                                                                                                          Freitag, 09.08.: Ab ins Nirgendwo ...

                                                                                                                                                                          Bis etwa halb 8 Uhr habe ich heute geschlafen, ungewöhnlich lange. So bin ich erst kurz nach 10 Uhr losgekommen, musste mich aber auch noch gebührend verabschieden von diesem Traumplatz.


                                                                                                                                                                          Aufbruch, im Hintergrund der Rago, rechts der Guovddelistjåhkkå

                                                                                                                                                                          Auf dem Bild ist schon der heraufziehende Nieselregen zu sehen, weswegen ich gleich die Weste anzog, die aber auch ausreichend war.


                                                                                                                                                                          Abschied, ein letzter Blick von oben

                                                                                                                                                                          Die Steilstufe war auch auf dieser Seite gut zu überwinden, kein Problem.





                                                                                                                                                                          Durch den Nieselpiesel ging es dann schräg am Hang entlang langsam abwärts, letztlich problemlos zu laufen. Etwa 1 km vor der Mündung des Hurrejåhkå kam ich dann auf Seehöhe an. Beim Hurrejåhkå lag dann ein Boot am Strand, das rechtzeitig vor Bernds waghalsigem Anlegemanöver Reissaus genommen hat .



                                                                                                                                                                          In mir stieg sofort der Traum auf: Wenn mich der Bootsbesitzer jetzt über den See mitnehmen könnte ... aber leider war außer seinen recht frischen Fussspuren nichts von ihm zu sehen. So querte ich den Hurrejåhkå direkt an der Mündung problemlos mit Gamaschen und auch ein kleines Päuschen half mir nicht, den Traum zu realisieren.


                                                                                                                                                                          Hurrejåhkå


                                                                                                                                                                          Am See entlang, Blick auf den Rago

                                                                                                                                                                          Nach etwa einer weiteren Stunde kam ich an den Guovddelisjåhkå, den ich möglichst nahe an der Mündung furten wollte. Dort war es aber ein schluchtähnliches Gewässer mit wenig Strömung, keine Ahnung wie tief. Also folgte ich ihm etwa 500 m aufwärts, bis erstmals Steine ein nicht mehr so tiefes Flussbett hoffen ließen. Zur Sicherheit wechselte ich auf die Watsandalen, was die Querung erleichterte (knietief) und mir eine weitere kleine Schokopause brachte


                                                                                                                                                                          Guovddelisjåhkå

                                                                                                                                                                          Mein Plan sah vor, jetzt östlich der Berge Rástesvárre und Ráhkovárásj etwa entlang der 700 m Höhenlinie auf die Halbinsel zwischen Vastenjaure und Virihaure vorzustoßen. Immer irgendwie am Hang entlang. Und der Plan ging voll auf!


                                                                                                                                                                          Links am Schatten ist noch der Abfluss des Báktegiesjjávrásj, wo ich heute morgen gestartet bin


                                                                                                                                                                          Hurrejåhkkå


                                                                                                                                                                          Blick auf Vastenhaure und Virijaure und die Sarekberge dahinter


                                                                                                                                                                          Vastenjaure oberhalb des Rástesluokta

                                                                                                                                                                          Als ich dann die Halbinsel erreichte - auf der schwedischen Karte mit Gålmmålåhke bezeichnet - wurde es grün, recht flach und damit wunderbar einfach zu gehen.


                                                                                                                                                                          Gålmmålåhke mit Virihaure im Hintergrund


                                                                                                                                                                          Vastenjaure in voller Länge


                                                                                                                                                                          Der See rechts ist der Gålmmålåhkjávrátj, an dem ich zunächst zelten wollte.

                                                                                                                                                                          Das Wetter war nach dem morgendlichen Regen immer sonniger und klarer geworden, daher beschloss ich einen Zeltplatz mit Blick über den Virihaure zu suchen. So umrundete ich den Gålmmålåhkjávrátj und fogte einem Bach aufwärts. Hier fand ich dann einen wunderschönen Platz.


                                                                                                                                                                          Zeltplatz südöstlich des Gålmmålåhkjávrátj


                                                                                                                                                                          Tolle Aussichten im Abendlicht, der schattenwerfende Berg rechts müsste der Goabrek sein


                                                                                                                                                                          Blick auf den Alásluokta und die Berge dahinter


                                                                                                                                                                          Halblinks am Ufer ist Staloluokta zu erkennen



                                                                                                                                                                          Den ganzen Tag wehte ein guter Wind, so dass ich selbst jetzt am Abend noch gut draußen kochen und essen konnte. Nur jetzt bei der untergehenden Sonne ließ er nach, so dass ich mich dann doch ins Zelt verziehen musste.




                                                                                                                                                                          Neue Ziele tun sich auf, wenn ich mir das Ufer so ansehe


                                                                                                                                                                          Blick zurück zum Gaskatjåhkkå


                                                                                                                                                                          Gaskatjåhkka by night
                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von vobo; 20.11.2019, 04:23.

                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                            • 768
                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                            AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                            Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            Beim Hurrejåhkå lag dann ein Boot am Strand, das rechtzeitig vor Bernds waghalsigem Anlegemanöver Reissaus genommen hat .
                                                                                                                                                                            Komisch, an ein waghalsiges Anlegemanöver kann ich mich gar nicht erinnern . Ursprünglich hatte ich mir fest vorgenommen, an Deinem Traumzeltplatz eine Nacht zu verbringen, was dann wegen der wetterbedingten Verzögerung nicht geklappt hat. Sehr schade eigentlich, dachte ich, als ich eben Dein Video gesehen habe...

                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                              Vorstand
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                                                                                                                                                                              • 734
                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                              Samstag, 10.08.: Tagesausflug nach Jávrregasska

                                                                                                                                                                              Ein wunderbarer Morgen begrüßte mich - Traumwetter. Der Durchfluss vom Virihaure zum Vastenjaure hat mich schon lange fasziniert, heute bot sich die Möglichkeit dorthin zu kommen. So packte ich den Rucksackdeckel mit dem Notwendigsten und brach gegen kurz nach 9 Uhr auf.


                                                                                                                                                                              Aufbruch zu einem tollen Tag


                                                                                                                                                                              Virihaure


                                                                                                                                                                              Der Berg in der Mitte ist der Allak - schon auf der anderen Seite des Durchflusses



                                                                                                                                                                              Ich hatte mich dazu entschieden, entlang der nördlichen Seite der Halbinsel - also mit Blick auf den Vastenjaure hin zu laufen, zurück dann auf der südlichen Seite mit Blick auf den Virihaure. Mitten auf der Halbinsel liegt noch ein großer See, der Råggejávrre, an dem es jetzt nördlich vorbei ging, nachmittags südlich an der schmalen Kante zum Virihaure.


                                                                                                                                                                              Råggejávrre mit Virihaure


                                                                                                                                                                              Råggejávrre

                                                                                                                                                                              Das Gelände war wunderbar einfach zu gehen, tolle Panoramen nah und fern.


                                                                                                                                                                              Blick nach vorn zum nördlichen Ende des Durchflusses




                                                                                                                                                                              Hurrejåhkå


                                                                                                                                                                              Der Wasserfall vom Báktegjiesjjávrásj und der Abfluss in den Virihaure, vorgestern morgen bin ich da aufgebrochen


                                                                                                                                                                              Ein Traumblick: Zwischen Guovddelistjåhkkå links und Ridoalgetjåhkkå rechts noch der Gaskatjåhkkå im Hintergrund


                                                                                                                                                                              und das ganze Panorama mit Rago (links) und der Uferlinie des Vastenjaure

                                                                                                                                                                              Jetzt ging es gut 100 Höhenmeter hoch auf grasigen Flächen zum Vuojatvárásj, von dem ich mir schöne Ausblicke erwartete.


                                                                                                                                                                              Blick über den Virihaure, der schneebedeckte Gipfel halbkinks dürfte der namenslose Berg 1014 sein, an dem ich übermorgen links vorbei gehen werde ...


                                                                                                                                                                              Auf dem Vuojatvárásj


                                                                                                                                                                              Ich bin durchaus stolz, hier gewesen zu sein.


                                                                                                                                                                              Blick über die Halbinsel zum Rago


                                                                                                                                                                              Gaskatjåhkkå, Ridoalgetjåhkkå und Hurrevárre


                                                                                                                                                                              Vom Virihaure (rechts) zum Vastenjaure (links) ...


                                                                                                                                                                              Blick auf den Vuojatsavon, das nördliche Ende des Durchflusses

                                                                                                                                                                              Da war er also, der Durchfluss. Auf meiner Karte war der Vastenjaure mit 547 m angegeben, d.h. es galt etwa 150 m abzusteigen. Aber ich freute mich riesig auf diesen Durchfluss.


                                                                                                                                                                              Im windigen Sonnenlicht sah dieses Pflanzenmeer toll aus.




                                                                                                                                                                              Vuojatsavon






                                                                                                                                                                              So ist es noch schöner


                                                                                                                                                                              oder so?





                                                                                                                                                                              Mir ging es so gut, deshalb habe ich auch ein Foto von hier im allerersten Post eingebunden. Seit ich mir den Westpadjelanta beschäftigt habe, hatte ich von diesem Durchfluss geschwärmt. Und jetzt war ich endlich hier, wieder etwas erreicht!


                                                                                                                                                                              Irgendwann sage ich auch noch etwas auf dem Video, man versteht nichts außer dem Wort "Wunderbar!"

                                                                                                                                                                              Jetzt ging es gegen den Durchfluss entlang am Ufer. Gut zu gehen, nur leider bewölkte es sich langsam.






                                                                                                                                                                              Was ist denn da am gegenüberliegenden Ufer?


                                                                                                                                                                              Ein Boot, sogar mit Paddeln drin. Wenn es an diesem Ufer gelegen hätte, hätte ich bestimmt einen Abstecher gemacht.


                                                                                                                                                                              Südliches Ende des Vuojatsavon, hier beginnt jetzt die "Schlucht", die schmalere Passage


                                                                                                                                                                              Vorher galt es jedoch, ein kleines Bächlein zu übersteigen ...




                                                                                                                                                                              Blick zurück über den Vuojatsavon


                                                                                                                                                                              Die Strömung wird deutlich stärker




                                                                                                                                                                              Das Video vermittelt einen guten Eindruck der Strömung dort



                                                                                                                                                                              Hier hatte ich jetzt ein leichtes Problem: Von dieser Strömung zweigte ein durchaus stärkerer Bach ab - irgendwo musste das Bächlein unten ja hergekommen sein. Er war jetzt auch nicht schwer zu durchqueren, aber ich hatte ja keine Stöcke dabei. Denn die hielten das Zelt aufrecht, und ich hatte gedacht dass ich sie eigentlich doch nicht brauchen würde ohne den schweren Rucksack. Und ich war zu faul, wieder zurück zum Bächlein zu gehen. Also schmiss ich den Rucksackdeckel auf die andere Seite, damit im Falle eines Sturzes nicht alles durchnässt ist. Sturz war glücklicherweise nicht, aber das schon teilmatte Display der Kamera hat vom Wurf einen mitgekriegt. Von da an war noch schwerer zu sehen was ich so gerade aufnehme .






                                                                                                                                                                              Wunderbarer Zeltplatz


                                                                                                                                                                              Südliches Ende der Steilstelle


                                                                                                                                                                              Hier leuchtet der Name Jávrregasska - Seenschlucht - richtig ein.


                                                                                                                                                                              Am Abfluss des Virihaure, rechts am Hügel die Hütte Jávrregasska

                                                                                                                                                                              Lange Zeit hatte ich damit geliebäugelt, dass es ausgerechnet mir gelingen könnte, doch hier irgendwo den Durchfluss zu überqueren - das wäre dann doch eine Traumtour gewesen aus dem westlichen Padjelanta rüber nach Staloluokta ... Aber schon vor dem heutigen Aufbruch war ich so desillusioniert, dass ich ja das Zelt und den Rucksack gar nicht mitgenommen hatte. Trotzdem stieß ich hier auf eine Markierung, aber beim besten Willen kann ich es mir nicht vorstellen. Die Strömung geht vielleicht noch, aber das Wasser ist mindestens hüfttief, also deutlich über 1,20 m tief gewesen. Ein Packraft wäre die Lösung für eine Querung.


                                                                                                                                                                              "Furtstelle"


                                                                                                                                                                              Jávrregasska

                                                                                                                                                                              Personalstuga steht auf dem Schild. Das zugehörige Klohäuschen war windschief und kaputt, in der Hütte sah es allerdings relativ aufgeräumt aus. Aber wer legt hier bloss den Müll ab? Ich würde vermuten, dass die Hütte nur im Winter genutzt wird?

                                                                                                                                                                              Von hier aus schickte ich einen Gruß vom "the middle auf Nowhere" per Satellit in die Welt. So weit weg von allem fühlte es sich für mich an. Leider zogen langsam mehr Wolken auf, das passte aber für den Rückweg. Denn erstens hätte ich sonst gegen die Sonne fotografieren müssen und zweitens ging es deutlich mehr auf und ab als beim Hinweg. Trotzdem habe ich für beide Richtungen etwa 2,5 Stunden gebraucht, aber mindestens 2 Stunden entlang des Durchflusses verbracht.


                                                                                                                                                                              Abfluss des Virihaure


                                                                                                                                                                              Links der Abfluss, hinten der Allak. Ohne Sonne gibt es leider kein Bild mehr von Staloluokta.


                                                                                                                                                                              Ein Naturhafen nahe Jávrregasska

                                                                                                                                                                              Nach einer guten Stunde mit viel Auf und ein wenig Ab kam ich wieder an den Råggejávrre, wo es jetzt an der recht schmalen Stelle zum Virihaure entlang ging.


                                                                                                                                                                              Virihaure links und Råggejávrre rechts


                                                                                                                                                                              Im Hintergrund wieder der Rago


                                                                                                                                                                              Spritztour auf dem Råggejávrre gefällig?

                                                                                                                                                                              In der nächsten Stunde ging es wieder rund 100 Höhenmeter hoch auf Zeltsuche. Ich kann es nicht leugnen, so ein GPS-Punkt ist dann echt hilfreich.


                                                                                                                                                                              Blick zurück über den Virihaure, die Sonne war wieder da!


                                                                                                                                                                              Da ist es ja!

                                                                                                                                                                              Ein perfekter Tagesausflug, knapp 20 km. Und ausnahmsweise mal kein Zeltaufbau, auch was Schönes. Nach einem Bad genoss ich das Essen - faul im Zelt liegend.

                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                • 29.10.2013
                                                                                                                                                                                • 1352
                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                #88
                                                                                                                                                                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                Der Durchfluss ist wirklich extrem spektakulär!
                                                                                                                                                                                Danke und Grüße von Tilmann
                                                                                                                                                                                http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                  • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                  • 3014
                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                  #89
                                                                                                                                                                                  AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                  Der Durchfluss vom Virihaure zum Vastenjaure hat mich schon lange fasziniert, heute bot sich die Möglichkeit dorthin zu kommen.
                                                                                                                                                                                  Genial!

                                                                                                                                                                                  Seit du deine Route gepostet hast, war ich drauf gespannt. Und seit ich das erstmals auf der Karte gesehen habe, habe auch ich das als Topp-Ziel im Hinterkopf ("schon lange fasziniert", you name it).

                                                                                                                                                                                  Wenn ich erstmal ein Packraft habe wird das auf meiner Route liegen (2021?)

                                                                                                                                                                                  (Höhö, ohne Packraft: Wenn da ein Boot liegt - ob man sich drauf verlassen kann? - Rucksack & Klamotten rüberbringen, zurückrudern, schwimmen - machbar? Oder halt aus der anderen Richtung das ganze umgekehrt. Das liegt doch an dem "See" Vuojatsavon zwischen den beiden Steilstufen? Bei der schmalen Stelle in der Mitte messe ich 130 m, also wenig. Oder ist da auch (merkliche/erschwerende) Strömung? Und das offensichtlich schwere Boot allein wieder soweit heraus bekommen, könnte ein Problem sein...)

                                                                                                                                                                                  PS Aha, das Boot sieht man sogar im Luftbild (links bei "Välj bakgrund" "Flygbild" auswählen).
                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Ljungdalen; 21.11.2019, 12:15. Grund: Boot auf Luftbild

                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                    • 734
                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                    AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                    (Höhö, ohne Packraft: Wenn da ein Boot liegt - ob man sich drauf verlassen kann? - Rucksack & Klamotten rüberbringen, zurückrudern, schwimmen - machbar? Oder halt aus der anderen Richtung das ganze umgekehrt. Das liegt doch an dem "See" Vuojatsavon zwischen den beiden Steilstufen? Bei der schmalen Stelle in der Mitte messe ich 130 m, also wenig. Oder ist da auch (merkliche/erschwerende) Strömung? Und das offensichtlich schwere Boot allein wieder soweit heraus bekommen, könnte ein Problem sein...)

                                                                                                                                                                                    PS Aha, das Boot sieht man sogar im Luftbild (links bei "Välj bakgrund" "Flygbild" auswählen).
                                                                                                                                                                                    Spannend mit dem Luftbild, auf Google Maps könnte ein umgekipptes Boot erkennbar sein.

                                                                                                                                                                                    Tja, schwimmen, herausziehen des Bootes ... Eigentlich eine gute Idee ... die Strömung war kein Problem. Habe ich noch nie ausprobiert, gut 100 m bei den Temperaturen - muss aber gehen nach den Erfahrungen von Pauro 2017 und kälter kann es nicht sein. Allerdings war auf meinem Handy-Display nicht zu erkennen, ob in dem Boot Skulls lagen, aber darauf könnte man es auch ankommen lassen. Irgendwie weiß ich gerade nicht, ob ich diese Einsicht zulassen will, sollte es nochmal zu so einem Bootsfund kommen.

                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                      • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                      • 3014
                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                      Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                      Spannend mit dem Luftbild, auf Google Maps könnte ein umgekipptes Boot erkennbar sein.

                                                                                                                                                                                      ...

                                                                                                                                                                                      Irgendwie weiß ich gerade nicht, ob ich diese Einsicht zulassen will, sollte es nochmal zu so einem Bootsfund kommen.
                                                                                                                                                                                      Auf Google Maps/Earth sieht man es nicht, das ist ein anderes Bild, von 2008.

                                                                                                                                                                                      Und ich meinte natürlich nur, wenn man tatsächlich auf der anderen Seite weiter will, nicht nur für eine Spaßpartie

                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                        • 900
                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                        Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                        Spannend mit dem Luftbild, auf Google Maps könnte ein umgekipptes Boot erkennbar sein.

                                                                                                                                                                                        Tja, schwimmen, herausziehen des Bootes ... Eigentlich eine gute Idee ... die Strömung war kein Problem. Habe ich noch nie ausprobiert, gut 100 m bei den Temperaturen - muss aber gehen nach den Erfahrungen von Pauro 2017 und kälter kann es nicht sein. Allerdings war auf meinem Handy-Display nicht zu erkennen, ob in dem Boot Skulls lagen, aber darauf könnte man es auch ankommen lassen. Irgendwie weiß ich gerade nicht, ob ich diese Einsicht zulassen will, sollte es nochmal zu so einem Bootsfund kommen.
                                                                                                                                                                                        Dann würde ich aber definitiv empfehlen, vorher mal zu üben an einer anderen Stelle nahe des Ufers. Unterschätzen sollte man das nicht. Ertrinken ja jedes Jahr genug Leute in Deutschland in Seen und Flüssen. Keiner von denen wird gedacht haben, dass er jetzt ertrinkt. In nem Fluss mit einem Gletscher in der Nähe ist die Wassertemperatur dann nochmal was ganz anderes..
                                                                                                                                                                                        https://www.spiegel.de/panorama/gese...a-1218753.html

                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                          • 734
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                                                                                                                                                                                          Sonntag, 11.08.: Furten am Virihaure

                                                                                                                                                                                          Nachts wurde es deutlich windiger. Danach hatte ich die Zeltstelle vorgestern abend nicht ausgesucht, aber es ging alles gut. Mein Schlaf wurde nur unterbrochen, und ich kam erst gegen kurz vor 10 Uhr los.


                                                                                                                                                                                          Erst auf der Höhe entlang des Virihaure nach Westen...


                                                                                                                                                                                          ... dann ging es langsam hinab ans Ufer.

                                                                                                                                                                                          Am gegenüberliegenden Ufer war der große Raddujávrre zu erkennen, den ich auch umlaufen wollte - oder konnte ich vielleicht nahe seinem Ausfluss furten?


                                                                                                                                                                                          Fokus auf den Ausfluss des Raddujávrre, das sieht doch harmlos aus


                                                                                                                                                                                          Blick zurück über den Virihaure, ordentlich Wind


                                                                                                                                                                                          Bootsanlegeplatz



                                                                                                                                                                                          Am Ende des Virihaure und dem Zufluss des Ráhkojåhkå liegt eine Rentierwächterhütte - Menschen habe ich aber nicht gesehen.



                                                                                                                                                                                          Jetzt galt es den Ráhkojåhkå zu furten an der auf der Karte markierten Stelle, eine recht breite Furt mit etwa knietiefen Wasser.


                                                                                                                                                                                          Links unten ist die Furtstelle

                                                                                                                                                                                          Ich beschloss eine Furt des Raddujávrre zu versuchen, so groß wäre der Umweg bei einem Scheitern nicht gewesen. Am Virihaure entlang war es überraschend einfach und gut zu gehen, nur selten musste ich einen kleinen Absatz erklettern.


                                                                                                                                                                                          Schönes Ufer des Virihaure

                                                                                                                                                                                          Dann erreichte ich die Treppen des Ausflusses des Raddujávrre. Ok, das geht schon mal nicht - ein Ausrutschen auf diesen Stufen sollte man nicht riskieren.


                                                                                                                                                                                          Ausfluss des Raddujávrre

                                                                                                                                                                                          100 m weiter am See fand sich aber dieses Boot. Nach Ljungdalens Kommentar von oben wäre damit die Querung gesichert gewesen . Es klappte aber auch so.




                                                                                                                                                                                          Links am anderen Ufer das Boot, der Weg von drüben bis zum Grasbüschel im See war problemlos. Danach wurde es allerdings tief, meine auf 1,30 eingestellten Stöcke waren unter Wasser. Mit einem etwa 10 m weiten Abstecher nach rechts in Richtung des Seeausflusses konnte ich mit gerade noch trockenem Rucksack auch diese Stelle queren.

                                                                                                                                                                                          Ein Hochgefühl breitete sich in mir aus. Völlig überraschend hatte ich diese Furt geschafft (statt einer mindestens 10 km langen Seeumrundung), das ermöglichte ganz andere Wege in den folgenden Tagen. Zwei Rentierwächterhütten hier auf der anderen Seite waren leer, eine war verfallen. Jetzt ging es leicht bergauf, südwestlich am Lermavárásj vorbei.


                                                                                                                                                                                          Rechts der Abfluss des Raddujávrre in den Virihaure


                                                                                                                                                                                          Noch ein Blick über den Raddujávrre, um den ich ja nun nicht mehr herumlaufen musste

                                                                                                                                                                                          Mittlerweile war es hier auf 700 m Höhe ordentlich windig geworden. So windig, dass mein Hut regelmäßig mir vom Kopf geweht wurde und an den Schnüren am Hals hing. Dies beeinflusste die Wahl meines Zeltplatzes, den ich in einem geschützten Tal suchen wollte.


                                                                                                                                                                                          Lermajávrásj, im Hintergrund der Biellonjávrre


                                                                                                                                                                                          Biellonjávrre, in einem der kleinen Täler davor fand sich ein Plätzchen für mich. Der Hügel ist der Sierggavárre, davor am Sierggajåhkå geht es morgen hoch.

                                                                                                                                                                                          Kurz vor dem Bjellonjávrrre fand ich dann an einem kleinen See ein Plätzchen. Kaum hatte ich das Zelt aufgeschlagen und kletterte nochmal etwas hoch zu einem Blick über den Biellonjávrre und den Weg von morgen, hörte der Wind gefühlt auf ...
                                                                                                                                                                                          und prompt kamen die Mücken vorbei. Egal, ein schöner Abend wurde es auch so.

                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                            • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                            • 3014
                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                            #94
                                                                                                                                                                                            AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                            Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                            In nem Fluss mit einem Gletscher in der Nähe ist die Wassertemperatur dann nochmal was ganz anderes.
                                                                                                                                                                                            Sicher, aber dies hier ist ja nicht unmittelbar unterhalb eines Gletschers, sondern es ist der Abfluss des großen Virihaure, in dem sich das Wasser im Sommer schon ein paar Grad erwärmt haben sollte. Klar, im flacheren Wasser probieren schadet ja nichts.

                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                              • 734
                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                              Montag, 12.08.: Zweiter Tag der Entscheidungen

                                                                                                                                                                                              Morgens früh begrüßte mich wieder meine Freundin, die Sonne. Der Wind war gestern tatsächlich eingeschlafen, so dass ich beim Zeltabbau einigen Besuch hatte. Der Weg entlang des Sierggajåhkå war schön und hat mich entschädigt. Zunächst musste ich jedoch zur Vermeidung von zu starken Buschwerk schräg am Hang hoch.


                                                                                                                                                                                              Biellonjávrre links und Sierggaluokta




                                                                                                                                                                                              Hier kann man schon gut erkennen, dass der Sierggaluokta bereits zum Virihaure gehört.


                                                                                                                                                                                              Hier gings hoch


                                                                                                                                                                                              Sierggajåhkå


                                                                                                                                                                                              Sierggavárre, immer wieder starkes Buschwerk zu erkennen


                                                                                                                                                                                              Namenlose Seen auf der Passhöhe von rund 780 m, im Hintergrund Gásaktjåhkkå und in den Wolken der namenslose Grenzberg 1663 (Rr240a)


                                                                                                                                                                                              Der Gásakjávrre taucht auf


                                                                                                                                                                                              Gásakjávrre, der erste Gletschersee auf dieser Tour


                                                                                                                                                                                              Den Anblick galt es zu genießen...

                                                                                                                                                                                              Warum Tag der Entscheidungen? Der Gásakjávrre wird stark vom Leirvatnet, dem Abfluss des großen Gletschers Blåmannsisen gespeist. Da ich ohne große Erfahrungen und alleine auf keinen Fall über den Gletscher gehen wollte, stellte sich die Frage, ob der Abfluss vielleicht furtbar wäre. Ich hatte einige wenige Furtberichte gelesen, im allgemeinen gilt er als unfurtbar. Und es war ja recht trocken die letzten Wochen gewesen. Nun ich war gespannt, aber danach würde sich ja der weitere Tourverlauf richten.


                                                                                                                                                                                              Auch hier sieht es doch fast furtbar aus - aber eben nur fast.


                                                                                                                                                                                              Um den See zum gegenüberliegenden Ufer würde ich noch gehen muss, links mündet dann der Abfluss des Leirvatnet ein. Die Schneehänge am Ufer sahen auch schon aufregend aus.




                                                                                                                                                                                              Tolles Gelände am Gásagjávrre, mit dem Strand vom Eröffnungspost.




                                                                                                                                                                                              Blick über den Gásakjávrre in Richtung Virihaure


                                                                                                                                                                                              Tolle Farbmischungen bei Flusseinmündungen


                                                                                                                                                                                              Blick zum Messingtoppen

                                                                                                                                                                                              Die Furt durch den Abfluss des Messingmalmvatnan war auch nicht ganz einfach, ich musste rund 50 hm aufsteigen, Gamaschen anziehen und kam so gerade trockenen Fußes durch den Fluss. Auf der anderen Seite waren riesige Schneefelder.





                                                                                                                                                                                              Das nächste Schneefeld hatten schon die Rentiere für sich eingenommen, aber sie räumten es freiwillig als ich näher kam.





                                                                                                                                                                                              Das war jetzt schon das letzte Schneefeld vor dem Abfluss des Leirvatnet. Aber mir war schon vom gegenüberliegenden Seeufer mulmig gewesen. Hier habe ich die Grivels angezogen und bin erstmal ohne Rucksack auf die Schräge gegangen. Das Setup hielt gut, so dass ich es dann mit 15 kg mehr versucht habe. Bei voller Konzentration auf jeden Schritt ist es gut gegangen. Mit einem steilen Aufstieg von 200 Höhenmeter hätte man das Schneefeld auch vermeiden können.


                                                                                                                                                                                              Einmündung des Gletscherbachs, zum ersten Mal verspürte ich hier das Gefühl es doch einfach zu wagen. Aber ich traute mich nicht - vielleicht kommt ja noch etwas Besseres ...


                                                                                                                                                                                              Ok, hier besser nicht.



                                                                                                                                                                                              Jetzt kam ich an die potentielle Furtstelle - und es wurde nicht leichter. Sie ist etwas 200 m lang, aber die ersten 4-5 Meter hatten eine starke Strömung, und die Tiefe war ja leider nicht einsehbar. Eine halbe Stunde habe ich hier mit mir und meinen Zweifeln gerungen - und mich aus heutiger Sicht richtigerweise fürs Nicht-Versuchen entschieden.


                                                                                                                                                                                              Die potentielle Furtstelle, aber die ersten Meter waren gruselig...


                                                                                                                                                                                              ... also weiter flussaufwärts, vorne erkennt man schon den Beginn des Ausflusses des Leirvatnet


                                                                                                                                                                                              Erster Blick auf den Blåmannsisen

                                                                                                                                                                                              Ja, und von der Furtstelle gibt es kein Foto ... . Ich kam an den Leirvatnet, und auf den obigen beiden Fotos kann man noch erkennen, dass von der gegenüberliegenden Seite viele Steine im Fluss liegen. Eine mögliche Furtstelle war auch markiert, vielleicht 20-25 m breit. Hier war die Strömung vertretbar und ich beschloss den einen Versuch. Entweder würde ich auf der gegenüberliegenden Seite mein Zelt aufschlagen oder hier, egal, die Schuhe und möglichen weiteren Sachen könnten in der Sonne trocknen.

                                                                                                                                                                                              Also Hose aus und mit Wanderschuhen (und ohne Hut und Brille ) rein in den Fluss. Es war wirklich eiskalt und durch die nicht erkennbaren Steinbrocken sehr wackelig im Stand, auch waren die Steine (durch den Gletschersand?) durchaus rutschig. Nach etwa 10 Metern war die Unterhose nass und der Rucksack leicht im Wasser, das Bodenfach konnte noch nass werden. Die Strömung war ok, verlangte aber zusätzlich voll Aufmerksamkeit. Das weitere Tasten mit den Stöcken zeigte mir, dass es noch tiefer ging - und um Alternativen zu suchen war es zu kalt. Schweren Herzens blieb nur die Umkehr und auch die erforderte noch volle Aufmerksamkeit.

                                                                                                                                                                                              Ich zog die nassen Klamotten aus und baute nach einer Katzenwäsche schnell das Zelt auf. Im Schlafsack wurde mir bald wieder warm, dass ich mich an das Trocknen der nassen Sachen und das Essen machen konnte. Zwischendurch schoss ich je nach Sonnenlicht immer mal wieder Bilder dieser faszienierenden Gegend.


                                                                                                                                                                                              Der gegenüberliegende Abfluss aus dem Skagmadalen in den Leirvatnet, der Lärm dominiert den See.







                                                                                                                                                                                              Faszienierde Aussichten auf den Gletscher. Nun da klar war, dass ich auf dieser Seite des Gletschers bleiben würde, nahm ich ihn immer intensiver in Augenschein. Immer wieder brachen einzelne Eisbrocken ab und schwammen über den See. Manchmal blieben sie irgendwo hängen, schmolzen ein wenig und brachen entzwei - schwammen wieder weiter usw. Ich konnte ewig dort sitzen und gucken.






                                                                                                                                                                                              Der Berg 1315 am gegenüberliegenden Ufer, dahinter ist das Skagmadalen

                                                                                                                                                                                              Für morgen war noch schönes Wetter vorausgesagt, danach sollte es schlechter werden. Ich freute mich auf weitere Gletscherblicke morgen im Sonnenschein - und hätte fast den tollen Regenbogen hinter mir verpasst, wo auch immer der Regen hergekommen war ... bei schien die Sonne und trocknete und wärmte alle(s).


                                                                                                                                                                                              Regenbogen über dem Virihaure

                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                • 09.09.2017
                                                                                                                                                                                                • 900
                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                Da ich ohne große Erfahrungen und alleine auf keinen Fall über den Gletscher gehen wollte, stellte sich die Frage, ob der Abfluss vielleicht furtbar wäre.
                                                                                                                                                                                                Schön dass man sowas hier auch mal liest. Beim Lesen im Forum hat man ja mitunter das Gefühl, jeder würde einfach auf jeden Gletscher spazieren und da wäre nichts dabei.

                                                                                                                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                Der gegenüberliegende Abfluss aus dem Skagmadalen in den Leirvatnet, der Lärm dominiert den See.






                                                                                                                                                                                                [...] Immer wieder brachen einzelne Eisbrocken ab und schwammen über den See. Manchmal blieben sie irgendwo hängen, schmolzen ein wenig und brachen entzwei - schwammen wieder weiter usw. Ich konnte ewig dort sitzen und gucken.
                                                                                                                                                                                                Tolle Bilder! In der Tat, auf den Gletscher würde ich auch nicht spazieren wollen. Mir fehlt ja z.B. noch komplett das Wissen, einzuschätzen, wann ein Gletscher flach, spaltenfrei und begehbar ist und wann er so aussieht wie dieser Gletscher.

                                                                                                                                                                                                Das mit dem Beobachten kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir würde es auch schwer fallen, mich von sowas loszureißen. Das sind doch mit die schönsten Momente, wenn man einfach mal irgendwo sitzen und beobachten kann.

                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                  • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                  • 3014
                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                  #97
                                                                                                                                                                                                  AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                                  Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                  Schön dass man sowas hier auch mal liest. Beim Lesen im Forum hat man ja mitunter das Gefühl, jeder würde einfach auf jeden Gletscher spazieren und da wäre nichts dabei.
                                                                                                                                                                                                  Höhö, aber nach deiner Beschreibung des Weges durch das Sarvesvágge bleibt mir ja gar nichts anderes übrig, als zu versuchen, das über den Áhkájiegŋa (Gletscher) zu umgehen (so bleiben nur 3-4 km im Sarvesvágge und ich spare insgesamt 10)

                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                    • 10.06.2004
                                                                                                                                                                                                    • 1232
                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                    AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                                    Unheimlich spannend Dein Bericht!!! Hab jetzt länger nicht mehr weitergelesen und hatte daher einiges aufzuholen. Ich fand ja schon die Stelle vom Durchfluss zwischen Virihaure und Vastenhaure extrem unterhaltsam. Und dann noch der Furtversuch beim Leirvatnet. Hab richtig mitgefiebert und hätte Dir echt gegönnt wenn Du es geschafft hättest. Aber jedenfalls schonmal Danke für diese beiden extrem wertvollen Informationen. Zugegeben sind mir diese beiden Stellen bei früheren Routenplanungen auch manchmal schon ins Auge gesprungen, so dass ich mich gefragt habe ich sie nicht doch eventuell machbar wären. Dank Dir weiß ich jetzt, dass ich diese Stellen, wenn überhaupt, nur mit nem Packraft überwinden kann.

                                                                                                                                                                                                    Davon abgesehen sind die Fotos natürlich auch echt schön und die Gegend überaus ansehlich. Kann mir nur vorstellen, dass jetzt nach Deinem und Bernds Bericht die Gegend westlich von Virihaure und Vastenhaure nicht mehr ganz so der Geheimtipp sein wird und nächstes Jahr dann weitere Berichte aus der Ecke folgen könnten.

                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                      Vorstand
                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                      • 18.06.2014
                                                                                                                                                                                                      • 1591
                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                                      So schöne Gletscherbilder! So eine schöne Gegend! Seufz!
                                                                                                                                                                                                      Und schon wieder eine mehr auf meiner Muss-ich-auch-noch-machen-Liste!

                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                        • 734
                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                        Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                        Zugegeben sind mir diese beiden Stellen bei früheren Routenplanungen auch manchmal schon ins Auge gesprungen, so dass ich mich gefragt habe ich sie nicht doch eventuell machbar wären. ...

                                                                                                                                                                                                        Kann mir nur vorstellen, dass jetzt nach Deinem und Bernds Bericht die Gegend westlich von Virihaure und Vastenhaure nicht mehr ganz so der Geheimtipp sein wird und nächstes Jahr dann weitere Berichte aus der Ecke folgen könnten.
                                                                                                                                                                                                        Da freue ich mich auf tolle Reiseberichte, ob von Dir oder Anne ...

                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                          Dienstag, 13.08.: Blåmannsisen und Messingmalmvatnan

                                                                                                                                                                                                          Morgens war es bewölkt, doch kaum brach ich auf, schaffte es die Sonne immer wieder durch die Wolken. Die meisten Eisstücke von gestern waren über Nacht entweder geschmolzen oder zerbrochen, das ist also ein stetiger Fluss, der auch nicht den Wasserspiegel des Abflusses über Nacht gesenkt hat.


                                                                                                                                                                                                          Aufbruch mit Grenzüberschreitung, ab jetzt bleibe ich nur noch in Norwegen.









                                                                                                                                                                                                          In der Karte sind zwei Flüsse eingezeichnet, an denen ich dann zum Sattel 1114 am Leirvassfjellet aufsteigen wollte. Immer schönere Blicke ergaben sich vom Gletscher und über den Leirvatnet.


                                                                                                                                                                                                          Blick üebr den Leirvatnet


                                                                                                                                                                                                          Am Seeausfluss erkennt man noch schwach meine Versuchsfurtstelle.


                                                                                                                                                                                                          Blick von weiter oben








                                                                                                                                                                                                          Blick auf den Gletscher etwa vom Pt. 986


                                                                                                                                                                                                          Die Schneegrenze am Blåmannsisen lag auf gut 1000 m Höhe


                                                                                                                                                                                                          Erster Blick vom Sattel zum Messingmalmvatnan

                                                                                                                                                                                                          Ich war froh, so leicht hier hochgekommen zu sein. Nach einem kurzen Päuschen begann ich den See nordöstlich auf den Bergkämmen zu umrunden. Von den beiden Hügeln 1131 und 1136 hat man tolle Blicke einerseits über den Messingmalmvatnan mit Gletscher und andererseits über den Gásakjávrre im Osten, an dem ich gestern entlang gelaufen bin.


                                                                                                                                                                                                          Messingmalmvatnan mit dem Berg 1462 und dem Blåmannsisen


                                                                                                                                                                                                          Es wurde immer schöner mit dem Wetter.


                                                                                                                                                                                                          Vom Hügel 1131 der Blick zum Hügel 1136 (rechts), dahinter der Messingtoppen. Links der Berg 1462.


                                                                                                                                                                                                          Blick zum Gásakjávrre, links der Virihaure


                                                                                                                                                                                                          Blick über den Messingmalmvatnan. Wer über den Blåmannsisen geht, kommt links an den Hügeln raus und sollte über den Kamm hierher laufen, das Ufer sieht nicht wirklich gehbar aus.


                                                                                                                                                                                                          Blick zwischen Berg 1462 und Messingtoppen hindurch, dahinter liegt der obere Messingmalmvatnan


                                                                                                                                                                                                          Blick runter vom Hügel 1136, rechts der See 980 am Ausfluss des unteren Messingmalmvatnan


                                                                                                                                                                                                          Blick auf den See 980, bei dem kleinen See darüber steht später mein Zelt.


                                                                                                                                                                                                          Oberhalb des Sees 980 kann man gut den Ausfluss queren.

                                                                                                                                                                                                          Eigentlich wollte ich noch weiter in Richtung Kvitvatnet, am Ufer des See 1076 hatte ich von oben aus der Ferne grüne Grashänge gesichtet. Unmittelbar nach Verlassen des Sees 980 fand ich jedoch gleich einen wunderbaren Zeltplatz im Sonnenschein mit Blick auf den Gásakjávrre.









                                                                                                                                                                                                          Eigentlich wollte ich nach dem Zeltaufstellen und der Suppe noch den Messingtoppen besteigen, die 200 Höhenmeter waren ein schöner Spaziergang. Aber nachdem schon einige Tage die Wettervorhersage eine gewisse Regenwahrscheinlichkeit für den jeweils nächsten Tag angesagt hatte, wurde ich leichtsinnig. Das geht doch morgen auch mit Rucksack auf dem weiteren Weg in Richtung Kvitvatnet. Das war ein großer Fehler, am nächsten Tag rächte sich das Wetter ... Das bedaure ich im Nachhinein schon, dass ich an dem Abend den Messingtoppen ausgelassen habe. Stattdessen habe ich eine längere Fotosession rund um das Zelt unternommen.





                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                            • 734
                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                            Mittwoch, 14.08.: In und unter Wolken

                                                                                                                                                                                                            Morgens war es überraschenderweise am Regnen. Ich habe im Zelt zusammengepackt - und als es losgehen konnte, hörte der Regen auch brav auf. Trotzdem war es auf den Gipfeln noch bewölkt, so dass ich statt über den Messingtoppen an ihm vorbei gehen wollte - der Blick auf den oberen Messingmalmvatnan und den Blåmannsisen wäre trotzdem möglich.


                                                                                                                                                                                                            Mein Lagerplatz am See mit dem Wollgras, dahinter der See 980

                                                                                                                                                                                                            Wie gestern geplant, ging es entlang des Sees 1076, am gegenüberliegenden Ufer hätte es auch Lagerplätze gegeben, aber mein gestriger war schöner .


                                                                                                                                                                                                            See 1076, dahinter schon Wolken über dem Kvitvatnet


                                                                                                                                                                                                            Kvitvatnet, eigentlich sah es doch ganz gut aus...


                                                                                                                                                                                                            Kvitvatnet an der südwestlichen Ecke auf etwa 1050 m Höhe.

                                                                                                                                                                                                            Die Strecke war gut zu gehen, auf den steinigen Blöcken musste man halt wegen der Nässe vom vorangegangenen Regen etwas vorsichtig sein. Auf Bernds Bildern (Ausstieg vom Gletscher am Ende des Tages) habe ich noch einiges wiedererkannt. An dieser Stelle oberhalb des Kvitvatnet hätte ich jetzt eigentlich nur wenige Höhenmeter gehen müssen zum oberen Messingmalmvatnan, man ahnt aber schon was kommt ...


                                                                                                                                                                                                            Letzter Blick auf den Kvitvatnet ...


                                                                                                                                                                                                            ... da wäre es noch hochgegangen ...

                                                                                                                                                                                                            ... die Wolken zogen vom Gletscher voll über, um und unter mich. Der Kvitvatnet verschwand vollkommen aus dem Blick, der Messingtoppen hinter bzw. über mir auch und ich versank in einem feuchten Nebel mit 20 m Sichtweite. Vom Gletscher oder See wäre nichts zu sehen gewesen, im Gegenteil. Ich musste auf dem Bergkamm westlich des Kvitvatnet bleiben, und hielt in der folgenden guten Stunde bestimmt alle 2-3 Minuten an und blickte auf das GPS des Smartphones, ob ich noch gut auf dem Bergkamm unterwegs war. Bei diesen Sichtweiten war das Gehen durchaus abenteuerlich, da die sinnvollen Auf- und Abstiege nicht erkennbar, sondern situativ angegangen wurden.

                                                                                                                                                                                                            Schließlich erreichte ich auf rund 1100 m Höhe den Fuß des Berges 1153 (Gieddoaivi). Ab hier wurde es einfacher, da ich nicht mehr auf einem Bergkamm unterwegs war, sondern westlich um den Gipfel herumgehen konnte. Dafür ging der feuchte Nebel in feuchteren Nieselregen über. Kurz vor dem markierten Pt. 1134 bog ich nach Westen ab, die Sicht war unverändert schlecht und es ging nur mit GPS, ich wollte dringend aus dieser Höhe in tieferes Gelände absteigen - wer weiß wie lange hier Wolken hängen.

                                                                                                                                                                                                            Glücklicherweise ging der durchaus steile Abstieg entlang von grasigen Stufen oder Hängen. So gelang es mir, etwa 200 Höhenmeter in Richtung des Neidre Veiskivatnet abzusteigen. An einer grasigen Fläche hörte ich ein Plätschern und checkte kurz den mobilen Empfang, 3G mit 2 Signalen, das wird reichen. Ich legte das Handy ab und baute das Zelt auf - gleichzeitig begann es stärker zu regnen.

                                                                                                                                                                                                            5 Minuten später stand das Zelt, Wasser war geholt, die Wettervorhersage und die Chats und Mails der letzten Woche waren geladen. Juchuu, jetzt kann die Pause losgehen. Nach dem ich mich heute morgen gegen einen Rückweg in Richtung Rago NP entschieden hatte, war ich eigentlich ganz froh, dass das Wetter jetzt nach drei Wochen Sonnenschein mir das Weitergehen verwehrte, so viel Wegstrecke war nicht mehr zurückzulegen. Und zu lesen hatte ich auch noch genug. Und Bernd hatte mir Fragen über genau diese Gegend gestellt, weil er da lang laufen wollte - ach es gab so viel zu tun.


                                                                                                                                                                                                            Dauerregen bis morgen nachmittag - aber Freitag erstmal wieder schön.

                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                              • 768
                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                              Wirklich schade, dass Du Messingtoppen ausgelassen hast, der Blick von oben wäre bei dem schönen Wetter am Vortag sehr spannend gewesen. Dafür geben Deine Bilder vom Kamm einen tollen Überblick auf die alternative Abstiegsroute vom Gletscher. Über das Eis zum unteren Messingmalmvatn und an dessen Ostufer entlang sieht eigentlich auch zur Not machbar aus, aber so wie Du es beschreibst, ist es wohl besser über die Hügelrücken zu gehen. Hast Du eigentlich auch ein Bild, wo der Berg zwischen Messingmalmvatn und Leirvatn ganz drauf ist? Über den würde ja dann die Route verlaufen.

                                                                                                                                                                                                              Der Blick auf den Kvitvatn kommt mir bekannt vor, nur musst Du da ein bisschen höher gewesen sein als ich. Bis zu dem natürlichen Übergang nördlich vom Punkt 1115m müssen wir dann ein kurzes Stück den selben Weg gegangen sein. Deine Route am Gieddoajvve zum Nedre Veiskivatn hab ich ja schon auf meine Karte übertragen, hätte nicht gedacht, dass man da in dem stufigen Gelände so gut absteigen kann. War aber im Nebel und Nieselregen bestimmt trotzdem kein Spaß. Und auch der Übergang zum Gieddoajvve, westlich vom Kvitvatn, sieht auf den Luftbildern nicht so aus, als würde man da gerne im Nebel gehen. Ist jedenfalls eine äußerst interessante Variante, wenn man von Westen in das Gebiet kommt oder aussteigen will.

                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                • 734
                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                                                Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                Über das Eis zum unteren Messingmalmvatn und an dessen Ostufer entlang sieht eigentlich auch zur Not machbar aus, aber so wie Du es beschreibst, ist es wohl besser über die Hügelrücken zu gehen. Hast Du eigentlich auch ein Bild, wo der Berg zwischen Messingmalmvatn und Leirvatn ganz drauf ist? Über den würde ja dann die Route verlaufen.
                                                                                                                                                                                                                Das bleibt das beste Bild über den Messingmalmvatnan das ich habe, über den Kamm links würde man den Gletscher verlassen

                                                                                                                                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                  Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                  Donnerstag, 15.08.: Die letzte Hürde

                                                                                                                                                                                                                  Trotz der langen Ruhezeiten habe ich gut geschlafen. Wenn ich mal rausmusste, verband ich das immer mit einem 20-Meter-Spaziergang über triefend nasse Gräser oder Steine, um irgendwo Mobilnetz-Empfang zu bekommen. Bis sich alles synchronisiert hatte, war mir dann schon wieder kalt geworden und ich verkroch mich wieder in meinen warmen Schlafsack. Die Temperaturen lagen nachts bei 3 Grad im Außenzelt.


                                                                                                                                                                                                                  Langes Liegen im Zelt, die einzige Fertigmahlzeit (Spaghetti Carbonnara) wurde mit der mitgeschleppten Salami verfeinert, sehr lecker nach 10 Tagen ohne Fleisch.

                                                                                                                                                                                                                  Gegen 14 Uhr hörte es etwas länger auf zu regnen, und ich erkannte unter mir den See 884, an dem ich auch ursprünglich hätte zelten wollen. Da hat mir das GPS doch sehr gut beim orientieren geholfen.


                                                                                                                                                                                                                  See 884, die letzten 30 Stunden war er nicht zu sehen, so dicht waren die Wolken.

                                                                                                                                                                                                                  Ich hatte ja noch eine kritische Stelle vor mir, den Nedre Veiskivatnet oder weiter unten seinen Abfluss zu überqueren. Am anderen Ufer lag der Pfad zur Veiskibu, also eine sichere Ausstiegssmöglichkeit zur E6. Mein Ziel für den heutigen noch irgendwie regnerischen Tag war die Klärung dieser letzten Unsicherheit. Ich packte also zusammen und brach auf.


                                                                                                                                                                                                                  Nedre Veiskivatnet

                                                                                                                                                                                                                  Ich folgte dem größtenteils schneebedeckten Abflusss des See 884 über eine große Schneefläche runter zum Ufer des Nedre Veiskivatnet. Am Ufer erblickte ich dann auf der anderen Seite die Veiskibu, eine Jäger- und Fischerhütte.


                                                                                                                                                                                                                  Veiskibu, unten vermutlich ein Bootsschuppen, rechts oben die Hütte. Trotz Ferien kein Mensch weit und breit, die Jagdsaison fängt allerdings ja auch erst später an.


                                                                                                                                                                                                                  Veiskibu

                                                                                                                                                                                                                  An meinem Ufer gab es auch noch einen (offenen) Bootsschuppen, der leider leer war. So ging ich weiter zur schmalen Stelle zwischen dem Nedre Veiskivatnet (793 m) und dem davor liegenden (je nach Karte mit 788 oder 791 m Höhe angegeben). Auf Fotos vor 5-6 Jahren stand dort eine Brücke, mittlerweile war diese auf Google Earth verschwunden, Reste waren noch am gegenüberliegenden Ufer zu sehen. Ich untersuchte die Engstelle und entdeckte außer am Anfang keine mögliche Furtstelle. Dort schien es allerdings zu gehen: mittlerweile war ich jedoch klüger und versuchte die Furt zunächst ohne Rucksack. Es ging trotz des Dauerregens der letzten 30 Stunden gut mit etwa kniehohem Wasser.


                                                                                                                                                                                                                  Blick auf den unteren See (788 bzw. 791), meine Furtstelle liegt noch weiter links.

                                                                                                                                                                                                                  Drüben fing ich an zu jubeln und zu tanzen. Vielleicht auch durch die lange Zeit im Zelt plus den Regen hatte sich eine gewisse Furcht vor dieser Querung aufgebaut - aber jetzt war klar, dass es in zwei weiteren lockeren Tagen in die Zivilisation gehen wird. Ich baute gleich an Ort und Stelle das Zelt auf und genoss den leider noch regenreichen Abend.

                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                    • 734
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                                                                                                                                                                                                                    Freitag, 16.08.: Sonnenschein und Wasserkraft

                                                                                                                                                                                                                    Die Nacht war wieder durchaus kalt, gegen 4 Uhr morgens war ich schon wach. Wurde ja gestern aber auch nicht gefordert . Nach dem Frühstück ging ich noch kurz zu Veiskibu und brach dann gegen halb 9 Uhr auf bei herrlichem Sonnenschein.


                                                                                                                                                                                                                    Übergang Veiskivatnet von 793 nach 791/788 (noch ...)


                                                                                                                                                                                                                    Veiskivatnet 791 bzw. 788, am Ende beginnt der Veiskifossen


                                                                                                                                                                                                                    Leider fanden sich auch in diesem Gelände Quadspuren, aber es ist nicht geschützt und irgendwie muss ja auch die Veiskibu versorgt werden.


                                                                                                                                                                                                                    Ausfluss am Veiskifossen, hier wird demnächst eine Staumauer mit Häuschen stehen ...

                                                                                                                                                                                                                    Jetzt greife ich etwas vorweg, der Veiskivatnet wird für ein Kraftwerk genutzt werden. Die gut 120 m Fallhöhe zum Rundvatnet sollen zur Stromproduktion von 20 GWh/Jahr genutzt werden. Durch den Stau des Sees 791/788 wird der Wasserspiegel erhöht und mehr oder weniger auf 793 m angeglichen (so der Plan im Antrag). Viel schlimmer ist noch eine weitere Option, auch noch den Abfluss des Kvitvatnet (in den Veiskivatnet) zur Stromgewinnung zu nutzen... dann wird doch sehr regulierend in diese nahezu unberührte Landschaft eingegriffen. Ob die Konzession hierfür auch schon erteilt ist, habe ich den Unterlagen noch nicht entnommen. Vielleicht sind diese Bilder die letzten eines unberührten Ausflusses des Nedre Veiskivatnet - ich wusste zu diesem Zeitpunkt von alledem nichts .


                                                                                                                                                                                                                    Das Schild habe ich kurz vor Straumen aufgenommen, da wusste ich mehr ...


                                                                                                                                                                                                                    Beginn des Veiskifossen, hier wird gestaut werden


                                                                                                                                                                                                                    Veiskifossen




                                                                                                                                                                                                                    Hinten schon der Sisovatnet (in den der Rundvatnet übegeht



                                                                                                                                                                                                                    Am Veiskifossen führt der Pfad recht schräg am Hang entlang, das Quad muss anders hier hochgekommen sein. Markierungen gibt es immer mal wieder, der Pfad wird kaum genutzt und verschwindet auch gerne. Zwischen 2000 und 2010 hat der Fauske og Sorfold JFF (Jagd- und Fischerverband) 210 Übernachtungen in der Hütte gemeldet (im Antrag für das Kraftwerk). Nach der leichten Furt eines Zuflusses verliess ich den Pfad, weil ich mir noch die vermeintliche "Straßenfurt" unten am Rundvatnet ansehen wollte.


                                                                                                                                                                                                                    Veiskidalen


                                                                                                                                                                                                                    Veiskifossen von unten


                                                                                                                                                                                                                    Sisovatnet


                                                                                                                                                                                                                    Eine weitere Furtmöglichkeit an der Insel etwa 400 m oberhalb der "Straßenfurt"


                                                                                                                                                                                                                    Die "Straßenfurt"

                                                                                                                                                                                                                    Ja, hier wurde ich zum damaligen Zeitpunkt zum ersten Mal misstrauisch. Auf norgeibilder.no war die Straße 2015 überschwemmt, wieso ist die Furt jetzt hier so ausgebaut wurden - also quasi eine richtige Brücke? Auch dafür ist natürlich das Kraftwerk verantwortlich ... Also wer immer vom Kvitvatnet aussteigen will, kann über den Gieddoaivi nach Westen gehen und spätestens hier unten die Straße erreichen - egal was das Kraftwerk mit dem Veiskivatnet machen wird ...


                                                                                                                                                                                                                    Blick über den Rundvatnet zum Blåmannsisen und dem Berg 1462 am Messingmalmvatnan


                                                                                                                                                                                                                    Blick über den See 701, rechts ist die Straße erkennbar



                                                                                                                                                                                                                    Angekommen - ab jetzt konnten mich nur noch Autos umfahren. Nein, es war Freitag morgen und zwei Autos haben mich in den ersten 5 Minuten vom Rundvatnet kommend passiert. Mitzufahren habe ich nicht probiert, das Wetter war viel zu schön und ich hatte ja Zeit. Bis nachmittags um 14 Uhr ist mir auf der Straße kein Auto mehr entgegen kommen, dann war noch einmal Verkehr.


                                                                                                                                                                                                                    Nochmal der Berg 1462 inmitteln des Blåmannsisen


                                                                                                                                                                                                                    Am Sisovatnet - was auch immer der Sinn dieser Häuser ist, es wurde dringendst vor dem Betreten des Ufers gewarnt.


                                                                                                                                                                                                                    Jetzt ging es für 2-3 Stunden am Sisovatnet entlang




                                                                                                                                                                                                                    Rechts oben auf dem Bild ...


                                                                                                                                                                                                                    ... tippe ich mal auf den Berg 1380 wie er über dem Gletscher thront - ein toller Anblick!


                                                                                                                                                                                                                    Bis ich kapierte, dass dies nicht Km 46 bedeutet, sondern vielleicht ein 4G-Empfang gemeint sein könnte - tatsächlich gab es im Umkreis von etwa 2 m um diesen Stein schwachen LTE-Empfang, danach erst wieder auf dem Staudamm des Sisovatnet, verrücktes Norwegen.


                                                                                                                                                                                                                    Nochmal der Blick über den Sisovatnet und den Nunatak




                                                                                                                                                                                                                    Die Staumauer kommt näher


                                                                                                                                                                                                                    Erster Blick von der Staumauer ins Sisodalen

                                                                                                                                                                                                                    Jetzt ging es in einigen Serpentinen ins Sisodalen hinab. Plötzlich war das viele Wasser verschwunden und nur ein Bach übrig, so wird es bald im Veiskidalen auch aussehen ...


                                                                                                                                                                                                                    Im Tal wurde ein Lastenaufzug gebaut, eine Nürnberger Firma liefert das Getriebe


                                                                                                                                                                                                                    Sisodalen, Blick nach Westen

                                                                                                                                                                                                                    Am Ende des Sisodalens wollte ich mein Zelt aufstellen und dann morgen die letzten 10-11 km nach Straumen gehen. Etwa 100 m von der Straße weg erkletterte ich einen Hügel - und das war genau der Zeitpunkt wo nach heute Morgen erstmals wieder Verkehr auf der Straße war. Unmittelbar nach dem Zeltaufbau zog es - wie ja auch auf yr.no vor zwei Tagen angekündigt - wieder zu und begann durchaus heftig zu regnen und auch zu stürmen, zum Glück beruhigte sich der Wind aber im Laufe des Nachmittags wieder.


                                                                                                                                                                                                                    Ich wurde etwas wehmütig ob des letzten Zeltplatzes auf der Tour. Beeren jeglicher Couleur und die Aussicht auf Chips und Bier morgen im Supermarkt hoben aber meine Laune in der Sprachaufzeichnung auch hörbar an

                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                      • 29.10.2013
                                                                                                                                                                                                                      • 1352
                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                                                      Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                                      Jetzt greife ich etwas vorweg, der Veiskivatnet wird für ein Kraftwerk genutzt werden. Die gut 120 m Fallhöhe zum Rundvatnet sollen zur Stromproduktion von 20 GWh/Jahr genutzt werden. Durch den Stau des Sees 791/788 wird der Wasserspiegel erhöht und mehr oder weniger auf 793 m angeglichen (so der Plan im Antrag). Viel schlimmer ist noch eine weitere Option, auch noch den Abfluss des Kvitvatnet (in den Veiskivatnet) zur Stromgewinnung zu nutzen... dann wird doch sehr regulierend in diese nahezu unberührte Landschaft eingegriffen. Ob die Konzession hierfür auch schon erteilt ist, habe ich den Unterlagen noch nicht entnommen. Vielleicht sind diese Bilder die letzten eines unberührten Ausflusses des Nedre Veiskivatnet - ich wusste zu diesem Zeitpunkt von alledem nichts .
                                                                                                                                                                                                                      Habe gerade die Themenkarte studiert, die sich bei deinem Link öffnen lässt. Es gibt viele grüne eingefasste Seen (Rest - Samlet plan), ich hoffe mal, dass das prinzipielle Möglichkeiten ohne Konzessionsantrag sind. Im Fall des Austerdalsvatn wusste ja Ljungdalen in meiner Geschichte (Beitrag 25), dass die Wasserkraftpläne dort 2001 beerdigt wurden.
                                                                                                                                                                                                                      http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                        • 734
                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                        Samstag, 16.08.: Zurück in die Zivilisation

                                                                                                                                                                                                                        Morgen früh schien noch die Sonne, so dass ich ein trockenes Zelt einpacken konnte. Gegen 8 Uhr ging es zurück auf die Straße und langsam wieder etwa 100 Höhenmeter hinauf (der Tägrakammen muss passiert werden).


                                                                                                                                                                                                                        der kleine Fluss im Sisodalen kurz vor dem Fagerbakkforsen


                                                                                                                                                                                                                        Blick zwischen Sisotinden und Middagsfjellet hindurch


                                                                                                                                                                                                                        Blick zurück ins Sisodalen


                                                                                                                                                                                                                        Leichte Wolken noch über den Fjordgewässern, hier der Øvervatnet

                                                                                                                                                                                                                        Hier oben auf etwa 600 m Höhe ergaben sich nochmal schöne Blicke über die Schlucht Fagerbakkelva und nach Norden in Richtung des Rago NP. Auch der heutige Zielort Straumen an der E6 war erstmals zu sehen.


                                                                                                                                                                                                                        Fagerbakkforsen


                                                                                                                                                                                                                        Hier die in der Karte markierte Abkürzung der Straßenserpentinen. Für mich wirkte der steinige Weg angelegt für den Aufzugsbau, aber vielleicht ist es auch der alte Weg als es noch keine Straße gab. In Hintergrund ist auch der Straumvatnet zu erkennen.


                                                                                                                                                                                                                        Blick zwischen Sisotinen und Middagsfjellet auf den Andkjelvatnet und dahinter rechts der Rago


                                                                                                                                                                                                                        Fagerbakkforsen

                                                                                                                                                                                                                        Gelegentlich begann es zu tröpfeln, aber nicht schlimm. Verkehr war keiner am heutigen Samstag, nur kurz vor dem Ende der Straße stieß ich auf Baumfäller am Hang.


                                                                                                                                                                                                                        Straumvatnet, hinten rechts Straumen


                                                                                                                                                                                                                        Fagerbakkelva


                                                                                                                                                                                                                        Straumvatnet, mit der Straße die ich am Seeufer die letzten 5 km laufen würde.


                                                                                                                                                                                                                        Die Tour geht zuende, der Sommer auch bald ...


                                                                                                                                                                                                                        Die Schranke an der obersten Stromstation auf etwa 140 m Höhe.

                                                                                                                                                                                                                        Auf der Seite des Jäger- und Fischerverbandes wird der Weg von der Schranke bis zur Veiskibu mit etwa 5-6 Stunden angegeben. Wenn ich direkt (ohne den Abstecher zum Rundvatnet) und ohne Pausen gegangen wäre, hätte ich bergab mit Restgepäck ca. 6 Stunden gebraucht. Hinzu kommen noch knapp 1,5 Stunden von der Schranke bis nach Straumen. Wenn man nicht mitgenommen wird (am Wochenende oberhalb der Schranke aussichtslos), kann man es also an einem langen Tag von Straumen bis zum Veiskivatnet schaffen. Trotz der Straße und der offensichtlichen Eingriffe in die Natur durch die Wasserkraftwerke finde ich den Weg einen guten und sehenswerten Einstieg in die Bergwelt nahe dem Blåmannsisen.


                                                                                                                                                                                                                        Die Ursache aller Baumaßnahmen - unser Strombedarf...


                                                                                                                                                                                                                        Abzweig des Weges zum Sisovatnet am Straumvatnet - hier steht das Schild über das Veiski Kraftverk

                                                                                                                                                                                                                        Hier nahm ich jetzt meine Familie bei einem Videotelefonat mit auf den Weg. Der Empfang war super, so entstand ein völlig neues Gefühl, das mir nach einer halben Stunde bei einem leichten Anstieg am Forrneset den Atem raubte Reden und bergauf gehen ist dann doch irgendwann anstrengend , aber schön war es.


                                                                                                                                                                                                                        Blick über den Straumvatnet zum Durmålstinden


                                                                                                                                                                                                                        Bauarbeiten zur Absicherung der Straße - vermutlich auch ausgelöst durch den stärkeren Kraftwerksverkehr?!


                                                                                                                                                                                                                        Nix Bauarbeiten, auch am Samstag kam ich einfach so durch


                                                                                                                                                                                                                        Das Ziel: Der Campingplatz am Fluss in Straumen !!!

                                                                                                                                                                                                                        Gegen halb 1 Uhr kam ich an, juchuuuuu! Das Wetter war gnädig mit mir, es hatte immer nur leicht getröpfelt. Kurze Zeit später kam auch der Besitzer des Campingplatzes vorbei und hatte eine ledige Hytta für mich. Dusche, Waschmaschine, und ein Einkauf im gegenüberliegenden Supermarkt waren die nächsten Schritte. Dann widmete ich mich mit Bier und Chips den zahlreichen norwegischen (und einigen russischen) Anglern und ihren stolz präsentierten Lachsen, bis zu 80 cm lang - Wahnsinn. Die Stille in der Hütte war schon merkwürdig nach 14 Nächten im Zelt.

                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                          • 734
                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                          So/Mo/Di 18.-20.08.: Erholung

                                                                                                                                                                                                                          Sonntag um halb 12 Uhr fährt der einzige Bus von Straumen-Zentrum nach Fauske und Bodø. Als ich gegen kurz vor 11 Uhr meine Hytta verließ, betrat gerade ein anderer Wanderer seine Hütte. Wie sich schnell herausstellte, war es Sven aka Fjellica, ein NPL-Wanderer der auch noch Fiske på Langs macht . Er hatte an diesen Campingplatz ein Versorgungspaket geschickt und erhalten. Viel Spaß hat es mir gemacht, ihn in den nächsten Wochen bis zum Nordkapp zu verfolgen - seine Bilder mit der Drohne vom Rago oder dem Hellemo-Canyon sind ein Traum.

                                                                                                                                                                                                                          In Bodø verließ ich an der City Nord den Bus und ging ins Spektrum für einen Wellnessnachmittag. Herrlich die Saunawelt, aber dort eben auch nur mit Badeklamotten. Und an einem regnerischen Sonntagnachmittag im August seeehr leer. Abends lief ich dann im Trockenen zum Scandic Havet Hotel und erhielt ein tolles Aussichtszimmer. Ein All-You-Can-Eat-Pizza-Buffet im Restaurant des Thon Hotels befriedigte den Hunger und Bierdurst, ein Glas Rotwein auf der Aussichtsterrasse den Geschmackssinn.

                                                                                                                                                                                                                          Montag war zunächst Shopping-Tag. Ich brauchte für den bevorstehenden Italienurlaub neue Shorts. Nun hatte natürlich im hohen Norden Norwegens längst der Sommerschlussverkauf begonnen und es wurde echt schwierig mit Shorts. Im Glasshuset wurde ich dann doch noch fündig und der findige Verkäufer schaffte es auch noch, mir mit den Worten "your wife will love it" mir ein passendes Hemd anzudrehen. Bei 50% Reduktion war es immer noch teurer als jedes Hemd das ich bisher gekauft hatte - die spinnen die Norweger.

                                                                                                                                                                                                                          Nachdem ich befriedigt war, wollten noch Mitbringsel eingekauft werden bevor ich dann gegen 13 Uhr den Bus in Richtung Saltstraumen bestieg. Das Wetter war gut und ich freute mich auf eine klassische Touristenattraktion, gegen 14:30 Uhr sollte die Tidenströmung den Höchststand erreichen.


                                                                                                                                                                                                                          Etwa eine Viertelstunde vor Höchststand




                                                                                                                                                                                                                          Ich war nicht allein ...





                                                                                                                                                                                                                          Gegen 14:30 Uhr tauchten zur Hauptstromzeit plötzlich aus allen Richtungen einige Boote auf. Ok, das ist sicherlich spektakulär. Hier ein kurzes Video.



                                                                                                                                                                                                                          Viel spannender fand ich jedoch die Vorstellung, dass diese starke Strömung in gut 6 Stunden genauso in die umgekehrte Richtung fliesst - was für eine Kraft viermal am Tag ...



                                                                                                                                                                                                                          Nach der Rückfahrt nach Bodø war ich auf der Suche nach einem Burger-Restaurant und wurde von den diversen Bewertungsportalen ins Burgasm gelotst. Die Bedienung war eine Kiwi mit einem Norweger liiert - ein schönes Gespräch zur lauen Nachmittagszeit.


                                                                                                                                                                                                                          Burger 4-Some: Mein Favorit waren die Blue Summer Vibes


                                                                                                                                                                                                                          Mit diesem Erdbeershake war dann selbst ich pappsatt.

                                                                                                                                                                                                                          Danach übte ich das Packen des Rucksacks mit den zahlreichen neuen Mitbringseln für den Flieger, selbst die Wanderschuhe passten jetzt rein. Es war ja meine erste Reise in den hohen Norden, bei der die Anreise anders verlief als die Abreise, d.h. mir fehlte ein Koffer für den Rucksack.


                                                                                                                                                                                                                          Von der Dachterasse des Scandic Havet musste ich zum Abschied noch einmal den Blick auf die morgige Flugstrecke genießen.

                                                                                                                                                                                                                          Nach dem wiederholt wunderbaren Frühstück am nächsten Morgen ging es gemütlich mit dem Rucksack zum Flughafen. Dort lernte ich noch, dass der militärische Teil des Flughafen geschlossen wird und der zivile Teil dort neu gebaut werden soll um Platz für die Stadterweiterung von Bodø zu schaffen (Hafen und Wohnungen?). Einhergehend mit der Kulturhauptstadt 2024 wird sich einiges in Bodø tun.

                                                                                                                                                                                                                          Der Flug über Oslo und Kopenhagen nach Hannover verlief problemlos und pünktlich. Mein Rucksack kam heile an und meine Frau hat mich im neuen Outfit auch sofort erkannt - sie liebt auch das neue Hemd

                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                                            • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                            • 1835
                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                            Vielen Dank für deinen wunderbaren Bericht, den ich - einmal mehr - sehr genossen habe. Ich freue mich auf deinen Nächsten.....
                                                                                                                                                                                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                              • 10.10.2017
                                                                                                                                                                                                                              • 2024
                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                              Da schließ ich mich direkt an, vielen Dank fürs mitnehmen, immer wieder spannend wo du da rumläufst . Und diesmal diese entspannte Kombi aus 2 Touren ohne Zeitnot. Finde ich Klasse, gerade heutzutage nimmt man sich für die schönen Sachen zu wenig Zeit (ala ich habe 4 Tage und will da und dort hin, die fragen liest man hier ja öfters). Ich hoffe und freue mich auf deine nächsten Abendteuer, es animiert ja auch mal teilweise oder ganz etwas in seiner Tour ein zu bauen.


                                                                                                                                                                                                                              PS: Die Boote? Sind die da nur rumgefahren oder waren die Angeltechnisch unterwegs? Vielleicht konntest du das erkennen.


                                                                                                                                                                                                                              Viele Grüße Maik
                                                                                                                                                                                                                              "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                • 29.10.2013
                                                                                                                                                                                                                                • 1352
                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                                                                Auch von mir vielen Dank!
                                                                                                                                                                                                                                Das nächste Mal treffen wir uns aber dann wirklich und real!
                                                                                                                                                                                                                                Grüße von Tilmann

                                                                                                                                                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                [B][SIZE=4]...zum Flughafen. Dort lernte ich noch, dass der militärische Teil des Flughafen geschlossen wird und der zivile Teil dort neu gebaut werden soll um Platz für die Stadterweiterung von Bodø zu schaffen (Hafen und Wohnungen?). Einhergehend mit der Kulturhauptstadt 2024 wird sich einiges in Bodø tun...
                                                                                                                                                                                                                                Super, das freut mich für Bodø und ist wirklich notwendig

                                                                                                                                                                                                                                Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                ...PS: Die Boote? Sind die da nur rumgefahren oder waren die Angeltechnisch unterwegs? ....
                                                                                                                                                                                                                                Die großen Boote sind reine Turi-Schlitten, die da durch die Strömung düsen. Es gibt auch (wenige) Anglerboote, die halten sich aber am Rand, müssten sonst immer die Maschine volle Kraft laufen lassen. Wir sind dort viele Stunden gehockt und haben aufs Wasser geguckt...
                                                                                                                                                                                                                                http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                  • 1591
                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                  Mensch Volker, mal wieder eine unglaublich schöne Reise!

                                                                                                                                                                                                                                  Wo nimmst Du immer die Ideen und Infos für Deine Strecken her? Du musst damit rechnen, dass ich mir da wieder was abgucke.
                                                                                                                                                                                                                                  Und was für ein unverschämtes Wetterglück. Am Ende das bisschen Regen zählt ja nicht. Vielen Dank für den ausführlichen Bericht, hat wieder viel Spaß gemacht, mitzureisen!

                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                    Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                    • 734
                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                    Vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ein Fazit kommt dieses Wochenende noch, dann habe ich es geschafft

                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                    PS: Die Boote? Sind die da nur rumgefahren oder waren die Angeltechnisch unterwegs? Vielleicht konntest du das erkennen.
                                                                                                                                                                                                                                    Das waren teure Touriboote, können auch von Bodø aus gemietet werden. Einzig zum Zweck der Strudelbeschauung. Geangelt wurde vom Ufer durchaus intensiv.

                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                    Wo nimmst Du immer die Ideen und Infos für Deine Strecken her? Du musst damit rechnen, dass ich mir da wieder was abgucke.
                                                                                                                                                                                                                                    Und was für ein unverschämtes Wetterglück. Am Ende das bisschen Regen zählt ja nicht.
                                                                                                                                                                                                                                    Infos oder Anregungen kommen von anderen Berichten, Fotos oder Karten - so wie offenbar meine Berichte auch Anregungen bieten. Freut mich! Und wäre ich über den Leirvatn gekommen, hätte mich der Regen vermutlich schon noch sehr geärgert - so zählte es tatsächlich nicht wirklich.

                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                      • 768
                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                      Ein Fazit kommt dieses Wochenende noch, dann habe ich es geschafft
                                                                                                                                                                                                                                      ... ich dachte eigentlich, Du hättest Dein Fazit schon ganz am Anfang vorweggenommen:

                                                                                                                                                                                                                                      ... oder auch endlich mal was geschafft

                                                                                                                                                                                                                                      ... aber etwas ausführlicher wäre natürlich auch interessant . Vielen Dank auch von mir für den wieder mal wunderbaren Bericht, die präzisen Routenbeschreibungen und alle nützlichen Infos (auch zum Thema Essen auf Tour ). Lustig fand ich ja wirklich Dein Treffen mit Hans Nydahl am unwahrscheinlichsten aller Orte. Als ich einen Monat später an der Stelle am Berg 1161m vorbeigekommen bin, dachte ich an Euch. Und weil es gerade so gut passt...
                                                                                                                                                                                                                                      Infos oder Anregungen kommen von anderen Berichten, Fotos oder Karten - so wie offenbar meine Berichte auch Anregungen bieten.
                                                                                                                                                                                                                                      ...noch ein Link, wo man die Berichte von Hans Nydahl findet, die sollte man wirklich kennen, wenn man sich in der Gegend um den westlichen Padjelanta herumtreibt:
                                                                                                                                                                                                                                      https://www.utsidan.se/member/view.htm?ID=90445

                                                                                                                                                                                                                                      z.B. diesen:
                                                                                                                                                                                                                                      https://www.utsidan.se/cldoc/okanda-...rtte-hurre.htm

                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                        • 734
                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                        Fazit

                                                                                                                                                                                                                                        Die Zeit: Ja, es war wirklich viel Zeit. Beide Touren waren so kalkuliert, dass ich mir kurze oder freie Tage nehmen konnte. Am Beginn der zweiten Tour hatte ich ein seltsames Gefühl - frei nach dem Motto: "Jetzt bis Du noch zwei Wochen hier unterwegs, willst Du das wirklich?" Aber nachdem dann einige Tage der zweiten Tour rum waren, stieg meine Spannung wieder und erreichte ein Hoch als ich den Raddujávrre furten konnte. In der Nacht träumte ich sogar noch vom Pieskehaure, den ich dann vielleicht noch erreicht hätte.

                                                                                                                                                                                                                                        Die Jahreszeit: Ich war noch nie so früh im Jahr unterwegs. Ja, es waren viele Viecher und es war warm. Aber ist das schlimm? Nein, nur nicht schön. Bei gutem Wetter möchte ich gerne draußen sitzen und essen können, und das ging die ersten Tage 5-6 Tage nicht. Aber vor 2 Jahren hatte ich diese Probleme auch im August - insofern bleibt es wohl wetterabhängig.

                                                                                                                                                                                                                                        Tour 1 war einfach genial. Panoramen und neue unbekannte Strecken bei Traumwetter - besser geht es nicht. Trotzdem sind 3-4 Orte auf der Strecke geblieben (Álitoajvve, den Pass am Skuogetjåhkkå, Bjørntoppen und die Nacht oben am Pt. 942. Ich war hin und her gerissen, einerseits meinem Urlaubs- und Faul-Sein-Bedürfnis und andererseits mich bei solchen Wetterbedingungen auch mehr herauszufordern. "Eigentlich war alles gut, aber ich hätte doch noch ..." ist das Gefühl jetzt 4 Monate später

                                                                                                                                                                                                                                        Nach dieser tollen Tour wurde mir schon in Kjøpsvik bewusst, das Tour 2 eine Bonustour wird. So toll konnte es nicht weitergehen. Und trotzdem hielt das Wetter lange Zeit. Traumhafte Blicke in Hellemobotn, auf dem Sávtsjas, Hurre, Jávrregásska und schließlich der Blåmannsisen - alles Orte auf die ich schon irgendwie stolz bin, daher auch der Untertitel des Berichts. Westpadjelanta und die Grenzberge sind einfach eine tolle, einsame Region mit so vielen Möglichkeiten. Und die Überraschung dann doch jemanden zu treffen und darüber zu sprechen und die Begeisterung teilen zu können ist für mich ein besonderes Gefühl - wohl eine Mischung aus Stolz, Freude und Dankbarkeit.

                                                                                                                                                                                                                                        Daher wohl der Untertitel "endlich mal was geschafft".

                                                                                                                                                                                                                                        Den Resupply sehe ich sehr positiv: Sowohl das erneute Einkaufen und die Flexibilität sich auf das Vorhandene einzustellen war herausfordernd. Die benötigte Zeit hat mich auch umgehauen, hätte nie gedacht dass ich über ein paar Stunden hinaus damit beschäftigt gewesen wäre. Aber umso schöner war es dann, voll bepackt wieder los zu ziehen und dabei das Gefühl zu haben, fit für den sauschweren Rucksack zu sein. Aber wenn man jetzt mal alle Anreisen und Nebenvoraussetzungen beiseite lässt: Lieber zweimal im Jahr zwei Wochen wandern oder einmal vier Wochen - ich würde mich für letzteres entscheiden.

                                                                                                                                                                                                                                        Über das Wetter verliere ich kein Wort. Auch dieses Mal habe ich den Regenponcho nicht gebraucht, aber ohne ihn möchte ich auch nicht unterwegs sein...

                                                                                                                                                                                                                                        Ist es gut, über diese traumhafte Gegend zu schreiben? Vermutlich wird es noch mehr dort Wandernde in den nächsten Jahren geben. Aber ehe die Stromgesellschaften oder andere sich die Gegend kapern, dann doch besser wir Wanderer ... wenigstens mit unseren Berichten. Alle Bilder und Kontakte mit dieser Gegend werden helfen können, dass sie ihre Schönheit behält und Menschen dort leben.

                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                          • 07.03.2014
                                                                                                                                                                                                                                          • 3154
                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                          Vielen Dank für deinen Bericht! Ich lese ja oft, aber schreibe selten...

                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                          Den Resupply sehe ich sehr positiv: Sowohl das erneute Einkaufen und die Flexibilität sich auf das Vorhandene einzustellen war herausfordernd. Die benötigte Zeit hat mich auch umgehauen, hätte nie gedacht dass ich über ein paar Stunden hinaus damit beschäftigt gewesen wäre. Aber umso schöner war es dann, voll bepackt wieder los zu ziehen und dabei das Gefühl zu haben, fit für den sauschweren Rucksack zu sein. Aber wenn man jetzt mal alle Anreisen und Nebenvoraussetzungen beiseite lässt: Lieber zweimal im Jahr zwei Wochen wandern oder einmal vier Wochen - ich würde mich für letzteres entscheiden.
                                                                                                                                                                                                                                          Das geht mir ganz genauso. Dieses Gefühl, frisch geduscht, eingekauft, Wäsche gewaschen, so einen halben Fuß in die Zivilisation gesetzt, ausgeruht, mit ein paar Menschen gesprochen, wieder los zu ziehen - ich finde das sehr genial. Macht auch den "schon-vorbei-Frust" nach der ersten Tour sehr viel weniger

                                                                                                                                                                                                                                          MfG, Heiko

                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                            • 10.06.2004
                                                                                                                                                                                                                                            • 1232
                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                            Moin Volker, auch von Dir nochmal meinen allerherzlichsten Dank für diesen tollen Bericht und die vielen schönen Fotos. Es war wirklich eine Freude ihn zu verfolgen. Und vor allem Glückwunsch zu Deinem Fazit. Es freut mich, dass Du so glücklich und zufrieden zurückblicken kannst und das Gefühl hast etwas geschafft zu haben. Würde mir nach solch einer gelungenen Doppeltour wohl ähnlich gehen.

                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                              • 586
                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                              Lieber Volker,

                                                                                                                                                                                                                                              jetzt haste dich so beeilt um den Bericht vor Weihnachten fertig zu kriegen und ich habs erst jetzt geschafft ihn fertig zu lesen. Vielen Dank fürs Mitnehmen auf diese tolle Tour, Wetterglück, Routenglück, Trekkerglück, was will man mehr?

                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                              Wo nimmst Du immer die Ideen und Infos für Deine Strecken her? Du musst damit rechnen, dass ich mir da wieder was abgucke.
                                                                                                                                                                                                                                              Dem schließe ich mich an, da kommt demnächst sicher ne Anfrage zur Ideenfindung, ich hab schon wieder schreckliches Nordfieber, da würde jegliche Quarantäne scheitern.

                                                                                                                                                                                                                                              Liebe Grüße
                                                                                                                                                                                                                                              Daniel
                                                                                                                                                                                                                                              Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                                                                                                                                                                                                                                              Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                • 601


                                                                                                                                                                                                                                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von theslayer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                Lieber Volker,
                                                                                                                                                                                                                                                jetzt haste dich so beeilt um den Bericht vor Weihnachten fertig zu kriegen und ich habs erst jetzt geschafft ihn fertig zu lesen. Vielen Dank fürs Mitnehmen auf diese tolle Tour, Wetterglück, Routenglück, Trekkerglück, was will man mehr?
                                                                                                                                                                                                                                                Same with me: Vielen Dank, Volker!

                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                  • 977
                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                  Hallo Volker, auch von mir noch einmal vielen herzlichen Dank für den Bericht. Irgendwie sind mir die letzten Etappen entgangen. Was für eine fantastische Tour. Ich hab alles genau auf der Karte verfolgt, beschäftige ich mich doch schon lange, bisher aber immer nur halbherzig, mit der Westseite der großen Seen. Irgendwann wird es da auch mal entlang gehen.

                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                    • 17.01.2016
                                                                                                                                                                                                                                                    • 463
                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                    Hallo vobo,

                                                                                                                                                                                                                                                    auch von mir nachträglich ein herzliches Dankeschön für diesen tollen Bericht und die vielen wunderschönen Fotos!!!

                                                                                                                                                                                                                                                    Eine kleine Frage am Rande: Hatte es etwas genützt, den Schlafsack als Hitzeschutz auf das Zelt zu legen? Kannst du ungefähr abschätzen, wieviel Grad an Hitze man dadurch im Zelt "spart"? Ich hatte ja inzwischen auch schon öfters mit einem (zu) heißen Innenraum zu kämpfen, kam auf deine Idee aber noch nicht

                                                                                                                                                                                                                                                    Ganz viele liebe grüße,
                                                                                                                                                                                                                                                    Blubbi

                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                      Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                                      • 734
                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                      Vielen Dank für die netten Rückmeldungen. Es motiviert auch gerade in den jetzigen Corona-Zeiten mögliche weitere Gedanken und Planungen wo es dann langgehen könnte. Träumen dürfen wir ja alle weiterhin .

                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                      Eine kleine Frage am Rande: Hatte es etwas genützt, den Schlafsack als Hitzeschutz auf das Zelt zu legen? Kannst du ungefähr abschätzen, wieviel Grad an Hitze man dadurch im Zelt "spart"? Ich hatte ja inzwischen auch schon öfters mit einem (zu) heißen Innenraum zu kämpfen, kam auf deine Idee aber noch nicht
                                                                                                                                                                                                                                                      Ich würde es mit einem "guten alten Sonnenschirm aus Stoff" vergleichen. Das Stratospire bietet ja durch seine zwei Apsiden immer die Möglichkeit von Luftaustausch oder gar Durchzug. Hinter einer Zeltplane wurde es trotzdem unerträglich heiß, hinter dem "dunklen Schlafsack" war es dann erträglich. Bei einer Lufttemperatur von 25-28 Grad dürfte es ohne den Schlafsack auf dem Dach bestimmt 10 Grad wärmer gewesen sein.

                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                        • 17.01.2016
                                                                                                                                                                                                                                                        • 463
                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                        Ich würde es mit einem "guten alten Sonnenschirm aus Stoff" vergleichen. Das Stratospire bietet ja durch seine zwei Apsiden immer die Möglichkeit von Luftaustausch oder gar Durchzug. Hinter einer Zeltplane wurde es trotzdem unerträglich heiß, hinter dem "dunklen Schlafsack" war es dann erträglich. Bei einer Lufttemperatur von 25-28 Grad dürfte es ohne den Schlafsack auf dem Dach bestimmt 10 Grad wärmer gewesen sein.
                                                                                                                                                                                                                                                        Oha ok, gut zu wissen. Danke für deine Antwort!!! Dann probiere ich diese Idee bei der nächsten Gelegenheit auch mal aus

                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar