• Robtrek
    Dauerbesucher
    • 13.05.2014
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    [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

    Tourentyp Kanutour
    Breitengrad 69.12735724
    Längengrad 97.009277343
    Hoch im Norden Sibiriens, wo der große Yenissei auf seinem Weg zum Eismeer den Polarkreis überschreitet, liegt ein Gebirge, das unter russischen Raftern und Trekkern einen legendären Ruf genießt. Auf hunderttausend Quadratkilometern erstreckt sich hier ein Land dramatischer Canyons und grandioser Wasserfälle, mit Flüssen voll kristallklaren Wassers und leckerer Fische, ein Reich der Elche, Wölfe und Rentiere, menschenleer.







































    Wer entlang der unwegsamen Flussufer in diese Wildnis vordringt, der ahnt nicht, dass einen knappen Kilometer über den Tälern noch eine ganz andere Welt existiert: eine arktische Steinwüste, ein riesiges, weitverzweigtes System von Tafelbergen mit Bastionen aus Basalt, die sich wie Festungen bis zum Horizont ziehen. Das ist das "Plato Putorana".























    Jedes Jahr machen sich ein paar russische Gruppen in diese Wildnis auf, doch Ausländer sind selten. Das liegt nicht zuletzt an bürokratischen Hindernissen: das Eingangstor zum Putorana ist die Bergbaustadt Norilsk, die wegen ihrer "strategischen" Nickelvorkommen für Nichtrussen gesperrt ist. Nach einigem Suchen fand ich mit Hilfe lokaler Kontakte doch einen Weg: von Krasnoyarsk aus kann man mit dem Flussdampfer auf dem Yenissei 1300 km nach Norden fahren und dort bei bestimmten Leuten ein Motorboot chartern, das einen weitere 400 km den Fluss Kureika aufwärts bis zum Fuß des Plateaus bringt. Diese Anreise ist unkompliziert und schön, und Norilsk mit seiner traurigen Umweltkatastrophe wird dabei weiträumig umgangen.









    Der Flussdampfer hält nicht sehr oft, es gibt auf der Strecke nur wenige Siedlungen. Nicht alle haben einen Anlegesteg. Man behilft sich mit Rettungsbooten - auch wir wurden am Dorf Kureika auf diese Art ausgebootet.



    In zwei Tagen brachte uns ein Motorboot bis zum letzten menschlichen Außenposten am Rande des Putorana: der Blockhütte von Volodya, einem Naturfotografen, der hier seine Sommer verbringt. Wegen der lang anhaltenden Trockenheit hatte sich die Taiga entzündet, die Flammen kamen schon gefährlich nahe, und wir halfen Volodya etwas bei den Löscharbeiten. (Zum Glück hat seine Hütte den Sommer unbeschadet überstanden. Jetzt um die Oktobermitte sind die Flüsse zugefroren, alles liegt unter Schnee und Eis, und die Waldbrandgefahr ist bis zur nächsten Saison gebannt.)







    Einmal angekommen, kann man das Putorana auf verschiedenen Routen durchqueren. Dabei folgt man den Flusstälern auf- und abwärts, bis man nach mehreren Wochen oder Monaten eine der fünf Siedlungen erreicht, die im Abstand von einigen Hundert Kilometern um das Plateau herum verteilt liegen. Um bei der Routenwahl unterwegs flexibel zu sein, hatte ich die meisten dieser Varianten so gut es ging recherchiert und die relevanten sowjetischen Militärkarten alle aufs Handy geladen. Am interessantesten erschien mir die Durchquerung des Putorana von Südwest nach Nordost: das hatte bisher noch niemand gemacht, der schwer zugängliche Nordosten des Plateaus war überhaupt nur von ganz wenigen Gruppen vor 30 Jahren und dann noch einmal vor 16 Jahren besucht worden. Die noch auf Schreibmaschine getippten Berichte von Raftern aus Sowjetzeiten gibt es inzwischen als Scan im Internet. Beim Stöbern darin bekam ich ein paar Anregungen, wie sich eine besonders schöne Route durchs Putorana zusammenstellen ließe.



    Diesen abgelegenen Wasserfall erreichten wir nach mehr als einem Monat Treideln, Trekking und Rafting. Das Schwarz-Weiß-Foto stammt aus den 80er Jahren von der Gruppe, die diesen Fluss zum ersten und bisher wohl einzigen mal befahren hat. Der vergleichsweise niedrige Wasserstand in diesem Jahr ist der Trockenheit geschuldet.

    Die letztlich ausgewählte Route (hier der Link) war wirklich fantastisch und führte im wahrsten Sinne des Wortes "Into the Wild". Nachdem wir uns von Volodya verabschiedet hatten, trafen wir auf unserer Putorana-Durchquerung fast 10 Wochen lang keine anderen Menschen mehr.

    Vorbereitungen für das Abschiedsessen mit Volodya.





    Am 15.7. verabschiedeten wir uns von Volodya. Die nächsten Menschen trafen wir erst am 22.9., auf der anderen Seite des Plateaus.



    In einer so abgelegenen Wildnis kann viel passieren, und es passiert auch immer wieder. Die im Putorana in jüngster Vergangenheit zu Tode gekommenen bzw. spurlos verschwundenen russischen Rafter und Trekker waren alles Fälle von Einzelgängern. Am sichersten ist man in einem Team von mindestens 3-4 Leuten. Outdoorfans mit großer Wildniserfahrung gibt es in Russland zwar en masse, aber leider kann sich kaum einer drei Monate am Stück für so eine Expedition freinehmen. Es traf sich deshalb gut, dass Richard aus diesem Forum, mit dem ich mich schon voriges Jahr für eine Tour in Yakutien zusammengetan hatte, in diesem Sommer etwas mehr Zeit zur Verfügung hatte, so dass wir immerhin eine 2er-Mannschaft bilden konnten. Für alle Fälle registrierte ich unsere Route auch beim russischen Such- und Rettungsdienst in Krasnoyarsk, was generell zu empfehlen ist und die Chancen auf eine Evakuierung per Helikopter im Notfall verbessert. Russische Freunde von mir erhielten unsere GPS-Koordinaten regelmäßig per Satellite Messenger und informierten den Such- und Rettungsdienst alle 14 Tage über unsere aktuelle Position. So eine Unterstützungsstelle mit russischsprachigen Freunden ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Gegen Ende der Tour, als es darum ging, die nächste Siedlung sicher vor Wintereinbruch zu erreichen, sollten wir diese Hilfe noch stark in Anspruch nehmen.



    Denkmal für einen 1991 in einem Wasserfall ertrunkenen Rafter. Die Inschrift seiner Kameraden lautet:

    Wir weinen, mögen wir auch Männer sein
    Er kam ums Leben in den Bergen des Putorana
    Wie ein wahrer Ritter des Wasserstrudels
    Starb er mit offenem Visier

    Das Vorankommen auf dem Plateau war kein Zuckerschlecken. Das Startgewicht von Ausrüstung und Proviant lag bei ca. 85 kg pro Person, so dass auf den Trekkingabschnitten im Gebirge jeweils drei Rucksäcke nacheinander getragen werden mussten. Jeder Kilometer wurde also fünfmal zurückgelegt - das Vergnügen hält sich dabei in Grenzen! Ich habe es als notwendiges Übel betrachtet, um überhaupt ins Herz dieser großartigen Landschaft vorstoßen zu können. Insgesamt wurden daraus ca. 300 km Trekking und Treideln, sowie 400 km Rafting. Das Gelände ist ziemlich unwegsam, so dass wir meist weniger als die angepeilten 5 km pro Tag vorankamen.



    Unser gesamter Proviant beim Start in Krasnoyarsk.



    ...alles fertig verpackt.



    Die Flüsse der ersten zwei Wochen waren zum Treideln praktisch nicht geeignet: große, rutschige Steine und sehr starkes Gefälle mit vielen Hindernissen. Wir hatten uns diesbezüglich keine Illusionen gemacht, kamen aber noch langsamer voran als ohnehin erwartet. Das Alternativprogramm bestand allerdings aus dem Schleppen von drei Rucksäcken, und so blieben wir doch lieber beim Treideln - zumindest solange, wie das Flussbett noch etwas mehr Wasser als Steine enthielt.



    Beim Rafting sind solche Stromschnellen das Salz in der Suppe, beim Treideln müssen sie mühsam umtragen werden.





    Am 30.7. erreichten wir den ersten von zwei Pässen auf der Tour. Das Wetter war nicht gerade sommerlich...



    ...aber Richard hatte für solche Fälle das passende Fläschchen mit wärmendem Inhalt dabei.



    Die Flüsse fürs Rafting waren so gewählt, dass wir nur selten Weißwasser und keine technischen Schwierigkeiten treffen würden (max. II.-III. Kategorie). Ernsthafte Rafter haben im Putorana aber eine Reihe von Canyons mit Hindernissen der V. und VI. Kategorie zur Auswahl. Doch auch auf unserer einfachen Route musste man immer wieder auf ein unfreiwilliges Bad gefasst sein. Ich habe mich mit meinem Boot gleich zweimal gedreht. Dabei sollte dann kein Ausrüstungsstück verloren gehen, denn auf so einer langen Tour packt man aus Gewichts- und Platzgründen nur das ein, was wirklich unentbehrlich ist.





















    Wo das Weißwasser gegen die Felswand rauscht (unten links im Bild) hatte ich einen Dreher. Mein Boot wurde mit dem Bug voran immer weiter die Wand hochgedrückt bis es praktisch senkrecht stand, bevor es endlich umkippte und ich mich unter dem Boot im Wasser wiederfand. Im Laufe der Jahre habe ich viele Dreher mitgemacht, aber so einen virtuosen noch nicht.









    DER Fisch des Putorana: "Harius", zu deutsch Äsche. Leicht eingesalzen und nach ein paar Stunden roh gegessen ist das eine wahre Delikatesse, das zarte Fleisch zergeht auf der Zunge wie im besten Sushi-Restaurant. Haut und Gräten werden gut durchgegrillt und komplett gegessen, der Kopf kommt in die Fischsuppe. Aber selbst mehr als hundert dieser Äschen konnten nicht verhindern, dass ich im Verlauf der Tour immer hungriger wurde. Ab dem zweiten Monat sind die körperlichen Fettreserven aufgebraucht und dann wird schnell klar, dass die tägliche Proviantration von 600 gr pro Kopf eigentlich viel zu klein ist. Um wirklich satt zu werden bräuchte ich zusätzlich noch 6 große Äschen pro Tag, dreimal soviel wie ich geangelt habe. Dabei hatten wir extra mehr Proviant mitgenommen als letztes Jahr, an der Grenze dessen, was man auf so einer Tour noch sinnvoll transportieren kann. Fazit: den starken Verlust an Körpergewicht und das ständige Gefühl, nicht satt zu sein, konnten wir so zwar hinausschieben, aber letztlich nicht verhindern.





    Ein Netz würde das effiziente Fischen über Nacht ermöglichen und somit Zeit sparen, aber der Aufwand für die Zubereitung ist nicht zu unterschätzen. Ein Dutzend Äschen ausnehmen, einen Teil davon für die Fischsuppe entschuppen - das dauert bei mir schon eine gute Stunde. Typischerweise geschieht das abends bei Kälte und Dunkelheit im Schein der Kopflampe und mit den Händen die meiste Zeit im eisigen Wasser - kein Vergnügen, man macht es, weil man unbedingt etwas essen will. Blaubeeren, Johannisbeeren und Hagebutten sind ab August im Überfluss vorhanden und waren am Schluss der Tour manchmal die einzige Mahlzeit, aber das Sammeln ist sehr langwierig und sie machen immer nur für kurze Zeit satt. Kurz gesagt, eine bessere Lösung der Kalorienfrage für zukünftigen Touren muss ich mir noch einfallen lassen.



    Davon wird keiner satt: heißes Wasser ohne Deckel - 5 Minuten stehen lassen - fertig. Die Moskitobeilage kommt von selber angeflogen und stürzt sich bereitwillig in den Kochtopf. Ob Griesbrei, Nudelsuppe oder Tee - diese unfreiwillige Proteinzugabe ist stets mit von der Partie.









    Der Wasserfall vom Bild oben ist auch auf dem Foto unten zu sehen. Aber man muss genau hinschauen: er ist nicht an der Stelle mit dem vielen Weißwasser, sondern etwas weiter oben, wo der Fluss eigentlich glatt und gefahrlos zu sein scheint. Solche "Fallen" gibt es auf dem Putorana viele. Es sind mindestens zwei Unglücke bekannt, wo ganze Raftinggruppen ahnungslos in Wasserfälle hineinfuhren und dabei ihr Leben verloren.





    Der Große Kureika-Wasserfall war Schauplatz einer dieser Tragödien. Gemessen an der Wassermenge ist dies der größte Wasserfall Russlands.

















    Ich hoffe, dass diese Eindrücke aus einem unbekannten Land für manche interessant waren. Reiseberichte aus dem Putorana auf deutsch gibt es ja bisher kaum. Die hier gezeigten Bilder sind jetzt erstmal nur von den ersten 40 Tagen der Tour. Fotos von der zweiten Hälfte mit den größten Highlights kommen auch bald. Und falls jemand Fragen zu der Reise, zur Ausrüstung, Logistik usw. hat, beantworte ich diese gerne.

  • Pielinen
    Fuchs
    • 29.08.2009
    • 1356
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    #2
    AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

    "Eindrücke aus einem unbekannten Land"

    Sehr sehr toll, wenn auch weit jenseits des "Komfortbereichs" der allermeisten, mich eingeschlossen...

    Vielen Dank fürs berichten!
    Wer nichts weiß muss alles glauben...

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    • codenascher

      Lebt im Forum
      • 30.06.2009
      • 5064
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      #3
      AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

      Stark!!!!

      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

      meine Weltkarte

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      • Grizzly
        Erfahren
        • 22.11.2010
        • 104
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        #4
        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

        Grandiose Tour, Bilder und Bericht, Hut ab!

        Grizzly

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        • Sternenstaub
          Alter Hase
          • 14.03.2012
          • 3583
          • Privat


          #5
          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

          ich danke dir für diese Fotos einer wundervollen Landschaft. Es macht mich nicht einmal traurig, dass das für mich off limits ist, allein der Gedanke, dass es solche, von Menschen kaum berührten Landschaften gibt, die eben nicht für jeden erreichbar und die eh wenig bekannt sind, macht mich glücklich.
          Two roads diverged in a wood, and I—
          I took the one less traveled by,
          And that has made all the difference (Robert Frost)

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          • ronaldo
            Freak
            Moderator
            Liebt das Forum
            • 24.01.2011
            • 12506
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            #6
            AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

            Ganz grosses Kino, danke! Selten so beeindruckende Landschaft gesehen.

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            • tjelrik
              Fuchs
              • 16.08.2009
              • 1244
              • Privat


              #7
              AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana


              Was ein Abenteuer.
              bear shit - sounds like bells & smells like pepper

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              • berniehh
                Alter Hase
                • 31.01.2011
                • 2501
                • Privat


                #8
                AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                absolute Hammertour!!!
                www.trekking.magix.net

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                • rumpelstil
                  Alter Hase
                  • 12.05.2013
                  • 2707
                  • Privat


                  #9
                  AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                  Sehr beeindruckend. Danke.

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                  • SouthWest
                    Erfahren
                    • 28.03.2013
                    • 373
                    • Privat


                    #10
                    AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                    Unfassbar!!!!! Wirklich toller Bericht und schöne Bilder! Vielen Dank! Bitte bald mehr 😉

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                    • geher
                      Erfahren
                      • 10.06.2011
                      • 116
                      • Privat


                      #11
                      AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                      wow

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                      • Paddolf
                        Erfahren
                        • 22.10.2014
                        • 350
                        • Privat


                        #12
                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                        Ich bin schwer beeindruckt ...

                        Vielen Dank für den ersten Teil des Berichts.

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                        • Hunter9000
                          Dauerbesucher
                          • 02.06.2012
                          • 678
                          • Privat


                          #13
                          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                          Der Bericht macht eindeutig Lust auf mehr!
                          Super!

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                          • grenzenlos
                            Dauerbesucher
                            • 25.06.2013
                            • 566
                            • Privat


                            #14
                            AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                            Hat mich einfach nur fasziniert Danke!
                            Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                            Gruß, Wi grenzenlos

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                            • Tie_Fish
                              Alter Hase
                              • 03.01.2008
                              • 3550
                              • Privat


                              #15
                              AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                              Super!

                              Hier gleich ein paar Fragen:

                              a) Wie bekommt man ein so lange gültiges Visum?

                              b) Lässt sich das ohne akzeptable Russischkenntnisse vor Ort durchführen. Schulkenntnisse plus vorbereitend auffrischende Abendschule mal vorausgesetzt?

                              c) der Proviant scheint nach dem Bild komplett in Krasnojarsk gekauft zu sein, richtig? Wie einfach oder schwer gestaltet sich das für jemanden, der sich nicht auskennt?
                              Grüße, Tie »

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                              • Robtrek
                                Dauerbesucher
                                • 13.05.2014
                                • 780
                                • Privat


                                #16
                                AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                Zitat von Tie_Fish Beitrag anzeigen
                                a) Wie bekommt man ein so lange gültiges Visum?
                                Ein 90 Tage Businessvisum kriegt man über viele deutsche Reisebüros im Internet, dazu muss man eine Auslandskrankenversicherung über die ganze Zeit abschließen und seine Rückkehrwiligkeit nachweisen. Ein Touristenvisum ist auf max. 30 Tage begrenzt.

                                Zitat von Tie_Fish Beitrag anzeigen
                                b) Lässt sich das ohne akzeptable Russischkenntnisse vor Ort durchführen. Schulkenntnisse plus vorbereitend auffrischende Abendschule mal vorausgesetzt?
                                Ohne Russischkenntnisse wäre es ehrlich gesagt schwierig. Wenn man die Logistik für An- und Abreise von Deutschland aus voll organisiert hat, dann ist das möglich. Aber was heißt schon "organisiert", in der Regel kommt es aufgrund von widrigem Wetter, zu hohem oder zu niedrigem Wasserstand etc. ganz anders und der ursprüngliche Zeitplan wird von der Realität sehr schnell korrigiert. Da braucht es dann Geduld und Gleichmut, und auch Sprachkenntnisse. Beispiel: wir hatten vor, nach der Durchquerung des Plateaus am Ende der Tour über meine Freunde ein Motorboot zu organisieren, dass uns die letzten 100-200 km von der Siedlung aus entgegenfahren sollte. Der kalte Nordwind machte ein Vorankommen immer schwieriger und der Winter stand vor der Tür. Aus verschiedenen Gründen, die außerhalb unserer Kontrolle lagen, klappte das mit dem Motorboot nicht wie geplant. Das führte dazu, dass wir unser Visum überziehen mussten und in die Mühlen der Bürokratie gerieten. Da geht es konkret um Fragen wie Gerichtsverfahren, Deportation, 5-jähriges Einreiseverbot. Ohne gute Kenntnisse der Sprache und Mentalität kann so eine Situation eskalieren und ganz schön unangenehm werden. Das soll aber nicht heißen, dass man ohne Sprachkenntnisse keine Wildnistouren in Russland organisieren kann. Es gibt jedes Jahr genug Ausländer, die das auf einfacheren Routen machen. Meine Empfehlung wäre aber in jedem Fall, sich mit ein paar Einheimischen zusammenzutun. Ich bin auch über 10 Jahre lang gemeinsam mit Russen auf solche Touren gegangen, dabei kann man viel lernen, was einem als Ausländer sonst verborgen bleibt, nicht nur in Bezug auf Bushcraft. Falls du leidlich russisch sprichst: skitalets.ru ist ein Forum, wo sich Hunderte von Leuten tummeln, die anspruchsvolle Trekking-und Raftingtouren in Sibirien und Zentralasien machen. Dort kann man auch Mitfahrer suchen.

                                Zitat von Tie_Fish Beitrag anzeigen
                                c) der Proviant scheint nach dem Bild komplett in Krasnojarsk gekauft zu sein, richtig? Wie einfach oder schwer gestaltet sich das für jemanden, der sich nicht auskennt?
                                Ja, fast alles wurde in Krasnoyarsk gekauft, bzw. was wir aus Deutschland mitgebracht haben, hätten wir sicher auch billiger in Krasnoyarsk bekommen können. Einfach über Google maps einen Mega-Supermarkt finden und voll klimatisiert ein paar Stunden lang bequem einkaufen, es ist problemlos und kostet nicht viel. Das gilt für alle größeren Städte (Irkutsk, Yakutsk, Habarovsk usw.). In kleineren Orten weiter im Norden ist das Angebot jedoch viel geringer und die Preise garantiert 2-3 mal höher.

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                                • Spitzingistmeinrevier
                                  Anfänger im Forum
                                  • 24.01.2014
                                  • 49
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                  Danke für Euren unterhaltsamen Reisebericht.

                                  Hut ab, vor Eurer großen Leistung

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                                  • EbsEls
                                    Erfahren
                                    • 23.07.2011
                                    • 436
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                    Spannend & beeindruckend , aber wohl für meinerseits nix zum Nachmachen.

                                    Außer Angeln gibt es doch noch weitere Jagdformen?. Ein Bekannter riet mal vor einigen Jahrzehnten (heute ist er Jäger), eine Gitarrenseite als Schlinge mitzunehmen ... aber da wird wohl über Nacht nix reingehen, und am Morgen müsst Ihr ja weiter.
                                    Viele Grüße aus Thüringen (oder von Sonstwo)
                                    Eberhard Elsner

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                                    • Horst24
                                      Erfahren
                                      • 01.02.2012
                                      • 211
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                      Wow, das ist ein ganz toller Bericht, herzlichen Dank.

                                      Habt ihr einen der Berge besteigen können?
                                      Horst

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                                      • Tie_Fish
                                        Alter Hase
                                        • 03.01.2008
                                        • 3550
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                        Isch hätt' da nochemaa ä Fraaache: Wie kann man sich von zuhause (Deutschland) aus Gewässerabschnitte mit dem passenden WW zusammenstellen? Das geht doch nicht wie bei uns durch kaufen eines blauen Büchleins, sondern nur durch russische Foren wie von dir genannt oder durch persönliche Beziehungen dahin, oder? Noch andere Tipps?

                                        Ich würde gerne mal ein paar Wochen Wildnis paddeln, aber weniger WW, sondern eher bis WW1, aber auch keine breiten Flüsse, wo man das andere Ufer nicht mehr sehen kann. Dazu die Frage: Wie organisiert man dann den Transport von B nach A - auch im Voraus oder was könnte man tun? Bushaltestellen gibts ja wohl weniger...

                                        Sich einer Gruppe anschließen ist sicher die beste und einfachste Idee, aber Wildnis und Gruppe passt nicht so recht in mein Weltbild

                                        Gibt es eine Bezugsquelle geeigneter Karten? Auf den russischen Militärkarten, von denen ich eine habe (allerdings von Kirgisien) sieht man so gut wie keine Details zu Flüssen und Seen, nur eben dass sie da sind.
                                        Zuletzt geändert von Tie_Fish; 17.10.2016, 14:28.
                                        Grüße, Tie »

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                                        • dominik_bsl
                                          Erfahren
                                          • 13.02.2006
                                          • 317
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                          Wahnsinn! Freue mich schon auf die Fortsetzung des Berichts!

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                                          • Robtrek
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                                            • 13.05.2014
                                            • 780
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                                            #22
                                            AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                            Zitat von EbsEls Beitrag anzeigen
                                            Außer Angeln gibt es doch noch weitere Jagdformen?. Ein Bekannter riet mal vor einigen Jahrzehnten (heute ist er Jäger), eine Gitarrenseite als Schlinge mitzunehmen ... aber da wird wohl über Nacht nix reingehen, und am Morgen müsst Ihr ja weiter.
                                            Alles was Kalorien bringt ist im Zweifel nützlich. Aber ich denke, bei der realistischen Planung einer langen Wildnistour wird man v.a. die Jagdmethoden berücksichtigen, die unterwegs mit großer Zuverlässigkeit und vertretbarem Zeitaufwand Kalorien bringen. Es geht ja um die riskante Entscheidung, ob man von vornherein weniger Lebensmittel mitnimmt, als man eigentlich auf der vorgesehenen Route bräuchte. Mit Schlingen habe ich keine Erfahrung. Sehr viele Russen nehmen ein Gewehr mit, denn Enten und Gänse gibt es dort sehr viele (sowie auch gegen die Bären). Für Ausländer sind Gewehre aber problematisch, ich besitze keins. Eine Angel hat aber wirklich jeder dabei.

                                            Noch ganz generell zu dem Thema: mir persönlich gefällt die Philosophie aus den amerikanischen Nationalparks (carry in carry out, only dead & down firewood, leave no traces usw.). Dazu gehört dann auch, die Tierwelt möglichst wenig zu stören. Ich sehe das nicht dogmatisch, aber mir geht's in erster Linie darum, durch vernünftige Nahrungsmittelbeschaffung unterwegs die Reichweite in Kilometern zu erhöhen. Ohne dabei zu leugnen, dass die Fische verdammt gut schmecken und man wirklich etwas verpasst, wenn man das nicht probiert. Wir haben zum Spaß mal ausgerechnet, dass wir für die von uns geangelten Fische in einem typischen Restaurant am Mittelmeer über 1000 € bezahlt hätten und damit mehr, als die ganze Tour gekostet hat.

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                                            • Robtrek
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                                              • 13.05.2014
                                              • 780
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                                              #23
                                              AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                              Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
                                              Habt ihr einen der Berge besteigen können?
                                              Das lohnt sich eigentlich kaum, aber bei mehr Zeit hätten wir es sicher trotzdem gemacht. Was von unten wie Berge aussieht entpuppt sich, wenn man einmal oben ist, als endloses Plateau. Die Bergspitzen sind dann eher unbedeutende Anhöhen inmitten dieser Hochebene. Der Start der Tour war bei ca. 130 m Seehöhe, das Ende bei 50 m, der höchste Pass auf unserer Route 1300 m. Und der höchste Plateauberg im gesamten Putorana ist 1700 m hoch. Am eindrucksvollsten ist der Blick wirklich von den Tälern aus, an denen sich beiderseits die riesigen Felswände entlangziehen. Die Landschaft gegen Ende der Tour hat mich z.T. ein bisschen an den Grand Canyon oder an den Pamir in Tadschikistan erinnert, für Sibirien ist sie eher untypisch.

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                                              • Robtrek
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                                                • 13.05.2014
                                                • 780
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                Zitat von Tie_Fish Beitrag anzeigen
                                                Wie kann man sich von zuhause (Deutschland) aus Gewässerabschnitte mit dem passenden WW zusammenstellen? Das geht doch nicht wie bei uns durch kaufen eines blauen Büchleins, sondern nur durch russische Foren wie von dir genannt oder durch persönliche Beziehungen dahin, oder? Noch andere Tipps?
                                                Über einige Flüsse gibt es Berichte von russischen Raftern, die man im Internet finden kann, allerdings oft nur sehr alte Berichte. Die Weißwasser-Hindernisse ab Klasse V werden dort sehr ausführlich besprochen, alles andere wird nur kurz abgehandelt. Z.B. hieß es über einen von uns befahrenen 60 km Flussabschnitt lapidar "keine Hindernisse", obwohl es dort in Wirklichkeit ca. 20 Weißwasserstellen gab, wenn auch keine sehr schwierigen. Wo gar keine Beschreibungen existieren, muss man selber scouten. An sonstigen Informationsquellen gibt es für einige Regionen noch recht gute
                                                Satellitenbilder bei Bing. Ich habe eine Negativauswahl getroffen: Flüsse, bei denen Stromschnellen von V ode VI beschrieben wurden, habe ich von der potentiellen Route gestrichen.

                                                Zitat von Tie_Fish Beitrag anzeigen
                                                Ich würde gerne mal ein paar Wochen Wildnis paddeln, aber weniger WW, sondern eher bis WW1, aber auch keine breiten Flüsse, wo man das andere Ufer nicht mehr sehen kann. Dazu die Frage: Wie organisiert man dann den Transport von B nach A - auch im Voraus oder was könnte man tun?
                                                Du meinst Weißwasser bis Kategorie I, also ein Fluss praktisch ohne nennenswerte Hindernisse? Mal überlegen... wenn es einigermaßen Wildnis sein soll aber ohne Logistik-Probleme, dann z.B.: Nizhnyaya Tunguska vom Ort Tura bis zur Mündung bei Turukhansk, die An- und Abreise ist per Flugzeug aus Krasnoyarsk, Tickets gibt's im Internet. Landschaftlich auch schön ist die Podkamennaya Tunguska von Vanavara oder Baikit bis zur Mündung bei Bor. Auch hier ist die Anreise per Flugzeug, zurück nach Krasnoyarsk geht's mit mit dem Flussdampfer. An diesen beiden Flüssen gibt es zwar Menschen und ab und zu Motorboote, aber auf jeden Fall hast du ein paar Hundert km lang mehr Wildnis als irgendwo in Europa, und beide Varianten sind von der Logistik und vom Schwierigkeitsgrad her völlig problemlos. Die Flüsse sind auch längst nicht so groß wie z.B. Yenissei oder Lena, sie sind nicht langweilig.

                                                Zitat von Tie_Fish Beitrag anzeigen
                                                Sich einer Gruppe anschließen ist sicher die beste und einfachste Idee, aber Wildnis und Gruppe passt nicht so recht in mein Weltbild
                                                Auf den genannten Flüssen kann man alleine fahren, da wirst du im Notfall Hilfe finden. Aber ein Notfall ist eh unwahrscheinlich, es sind wirklich ganz problemlose Routen.

                                                Zitat von Tie_Fish Beitrag anzeigen
                                                Gibt es eine Bezugsquelle geeigneter Karten? Auf den russischen Militärkarten, von denen ich eine habe (allerdings von Kirgisien) sieht man so gut wie keine Details zu Flüssen und Seen, nur eben dass sie da sind.
                                                Die sowj. Militärkarten 1:200k sind immer noch das Beste, was es für Sibirien gibt, jeder in Russland benutzt sie. Sie sind überall im Internet frei erhältlich. Oder wenn du ein Handy mit GPS hast, lad dir eine kostenlose App herunter, die diese Karten mit anbietet, das ersetzt gleich noch den Navigator. Fürs Trekking gibt es jetzt für einige Gebiete auch Karten 1:50k im Internet. Auf Flüssen ist 1:200k ideal, einen größeren Maßstab braucht man wirklich nicht, und gibt's für die meisten Gebiete auch nicht.

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                                                  Lebt im Forum
                                                  • 10.05.2014
                                                  • 5122
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                  He Robtrek. Beeindruckend.

                                                  Dauert es schnell, bis man sich zu Ungewohnetn überwindet? Wie zB Mückensuppe..

                                                  Ist es bezüglich anderer Menschen ungefährlich? Muss da gerade an den Reisebericht aus Kirgistan mit Eseln denken.

                                                  Und zu Deiner Ausrüstung. Bist Du mit dem Lighwave als Ersatz für Dein heißgeliebtes Tunnelzelt zufrieden? 2 Monat ist ja bei dem dünnen Material eine Ansage. Und zu guter Letzt. Was ist das für ein blaues Schlauchboot? Russisches Packraft?

                                                  Danke für den ausführlichen Bericht.

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                                                  • Rattus
                                                    Lebt im Forum
                                                    • 15.09.2011
                                                    • 5177
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                    Danke für den Bericht und die Fotos. Ich fühlte mich an die Lektüre über die Familie Lykow erinnert, die jahrzehntelang am Abakan gelebt hat und die meiste Zeit keinen Kontakt zur Außenwelt hatte.
                                                    Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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                                                      Gerne im Forum
                                                      • 25.08.2009
                                                      • 86
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                      Ja, kann man nix sagen. Stark!

                                                      Ich habe Putarana auch noch auf dem Schirm, davor muss ich noch was anderes machen ;)
                                                      В жизни всё как в бане, хочешь - паришься, хочешь - нет.

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                                                        Erfahren
                                                        • 01.05.2008
                                                        • 390
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                        Superspannend!
                                                        Da würde mich mir noch sehr viel mehr Erzählungen deines langen Tripps und natürlich sehr viel mehr Fotos wünschen!
                                                        Danke für die tollen Eindrücke in eine mir verschlossene Welt!

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                                                        • blauloke

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                                                          • 22.08.2008
                                                          • 8843
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                          Einfach nur großartig, die Tour und die Landschaft.
                                                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                                          • HO
                                                            Erfahren
                                                            • 04.02.2016
                                                            • 193
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                            Genial!, - ein Traum, dass es so was noch gibt. Danke!

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                                                            • sibirier
                                                              Dauerbesucher
                                                              • 17.10.2010
                                                              • 834
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                              Охренеть,мужики! Ну вы дали!
                                                              Ihr habt`s doch gemacht! Der Traum.
                                                              https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

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                                                              • Robtrek
                                                                Dauerbesucher
                                                                • 13.05.2014
                                                                • 780
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
                                                                Dauert es schnell, bis man sich zu Ungewohnetn überwindet? Wie zB Mückensuppe..
                                                                Man gewöhnt sich schnell dran, vielleicht weil man keine andere Wahl hat.

                                                                Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
                                                                Ist es bezüglich anderer Menschen ungefährlich?
                                                                Ja. Menschen trifft man sowieso nur am Anfang und am Ende der Tour. In der Nähe von Menschen lasse ich Geld und Kamera nicht herumliegen, schwarze Schafe kann es überall mal geben.

                                                                Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
                                                                Und zu Deiner Ausrüstung. Bist Du mit dem Lighwave als Ersatz für Dein heißgeliebtes Tunnelzelt zufrieden? 2 Monat ist ja bei dem dünnen Material eine Ansage.
                                                                Mit dem Lightwave G20 Ultra bin ich zufrieden, ich habe es auf der Tour ca. 70 mal auf- und abgebaut und keine ernsten Nachteile entdeckt. Die größten Vorteile sind aus meiner Sicht: die riesige Apsis erlaubt bei Regen das trockene Aus- und Einpacken des Rucksacks; das Außenzelt reicht bis zum Boden, da pfeift unten keinen Wind durch und es ist im Zelt merklich wärmer; der Innenraum ist phänomenal groß, Schlechtwettertage kann man gemütlich aussitzen. Das Material ist nicht zu dünn, es gab keinerlei Beschädigungen.

                                                                Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
                                                                Was ist das für ein blaues Schlauchboot? Russisches Packraft?
                                                                Das ist ein Drakar "Meridian" aus Litauen. Es ist kein Packraft, sondern ein echtes Schlauchboot mit Cockpit-Selbstentwässerung für Stromschnellen bis Kategorie IV. Im Vergleich zu Packrafts ist es viel billiger. Das Gewicht liegt komplett mit Paddel, Tau und Befestigungsgurten bei ca. 8,5 kg. Das Boot hat einen Kiel, was bei sehr flachem Wasser ein Nachteil ist, da man damit an Steinen hängenbleibt. Andererseits sitzt man dank der Selbstentwässerung im Trockenen und spart das Gewicht und Geld für einen Trockenanzug, während sich im Packraft mit der Zeit Spritzwasser ansammelt.

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                                                                • Robtrek
                                                                  Dauerbesucher
                                                                  • 13.05.2014
                                                                  • 780
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                  Zitat von Rattus Beitrag anzeigen
                                                                  Danke für den Bericht und die Fotos. Ich fühlte mich an die Lektüre über die Familie Lykow erinnert, die jahrzehntelang am Abakan gelebt hat und die meiste Zeit keinen Kontakt zur Außenwelt hatte.
                                                                  Übrigens gibt es in Südsibirien am Oberlauf des Yenissei, also nicht so weit weg vom Abakan, immer noch weitgehend abgeschottete Dörfer der Altgläubigen, die damals vor dem Zaren geflohen sind. Man gelangt dorthin nur per Boot, wobei gefährliche Stromschnellen überwunden werden müssen. Männer mit langen Bärten, Frauen in alten Trachten, keine Elektrizität, dafür Wasserräder und selbstgemachte Werkzeuge... Es ist wie ein Fenster in die Vergangenheit. Sie wollen am liebsten unter sich bleiben, aber als Gast wird man gut aufgenommen. Sie erwarten natürlich, dass man ihre Lebensweise respektiert, so darf man z.B. nicht mit ihren Frauen zusammen an einem Tisch essen. Noch ein paar Tagesreisen stromaufwärts Richtung mongolische Grenze leben dann Hirten vom Volk der Tuviner. Man versucht, sich nicht in die Quere zu kommen, aber wenn es doch einmal kracht wegen Streit um Jagdreviere oder Pferdediebstahl, dann gilt das "Gesetz der Taiga". So sagte es mir einer der Altgläubigen und nickte in Richtung seines Gewehrs...

                                                                  Kommentar


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                                                                    Lebt im Forum
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                                                                    • 5177
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                    Da hast wahrscheinlich keine Fotos gemacht ...
                                                                    Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Lebt im Forum
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                                                                      • 5122
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                      Danke fpr die ausführlichen Antworten. Andere würden das G20 als Hubdehütte bezeichnen. Schön zu lesen, dass es wie immer die Frage der Perspektive ist.

                                                                      Das Boot interessiert mich sehr, auch wenn ich kein krasses Wildwasser fahre. Da werd ich mal im Internet gucken.

                                                                      Das mit dem Fatalismus kenne ich noch gut aus China. Weit weg vom Gewohnten bleibt einem nix übrig.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Lebt im Forum
                                                                        • 26.04.2010
                                                                        • 5726
                                                                        • Unternehmen


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                                                                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                        Danke für den tollen Bericht und die Bilder.
                                                                        Hier erkenne ich aber deutlicher denn je meine Leistungsgrenzen
                                                                        Und ich hoffe auf einen Bilderabend in der Nähe von DD.

                                                                        Eine Frage zu der Proviantbeschaffung aus der Natur. Sind in der Gegend Schuss/Luftdruckwaffen erlaubt, um sich mal einen Vogel für's Abendessen zu schießen? Oder wie halten es die Russen das?
                                                                        Hattest du Speck als traditionellen Energiespender mit? Oder hab ich das übersehen?

                                                                        Kommentar


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                                                                          Lebt im Forum
                                                                          • 18.01.2008
                                                                          • 5175
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                          Zitat von tjelrik Beitrag anzeigen
                                                                          Was ein Abenteuer.
                                                                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                          absolute Hammertour!!!
                                                                          Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
                                                                          Sehr beeindruckend. Danke.
                                                                          Nachdem ich endlich Zeit gefunden habe, diesen Bericht zu lesen (einzusaugen) halte
                                                                          ich mich an die Schreiber vor mir.
                                                                          Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung.

                                                                          Gruß Peter
                                                                          Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                                                                          Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Fuchs
                                                                            • 11.07.2008
                                                                            • 1744
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                            Wow

                                                                            Da schaut man zufällig vorbei und findet so etwas!

                                                                            Glückwunsch zur Tour, großes Kino!!! Und super Fotos! Danke fürs Teilen.
                                                                            Reiseberichte

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                                                                              Dauerbesucher
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                                                                              • 780
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                              Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                                                              Eine Frage zu der Proviantbeschaffung aus der Natur. Sind in der Gegend Schuss/Luftdruckwaffen erlaubt, um sich mal einen Vogel für's Abendessen zu schießen? Oder wie halten es die Russen das?
                                                                              Schusswaffen sind mit Waffenschein erlaubt und praktisch jeder hat dort eine. Außerdem braucht man eine Jagdlizenz je nachdem, was man schießen will. Bekannte von mir haben immer eine Lizenz für die Wolfsjagd dabei, denn die ist billig und gilt das ganze Jahr über (Wölfe gelten als Schädlinge und es gibt sogar Abschussprämien). Wenn sie auf dem Weg in die Taiga kontrolliert werden, zeigen sie die Wolfslizenz vor, und was sie dann in Wirklichkeit schießen, steht auf einem anderen Blatt. Ein Waffenschein für Ausländer wäre sicher mit viel Bürokratie verbunden, ich kann dazu aber aus eigener Erfahrung nichts sagen. Keine Ahnung, ob das mit Luftdruckgewehren einfacher wäre.

                                                                              Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                                                              Hattest du Speck als traditionellen Energiespender mit?
                                                                              Ja, aus Deutschland hatten wir etwas Speck mitgebracht. Den würde ich aber in Zukunft in Russland kaufen, er schmeckt dort um einiges besser. Ansonsten als Energiequelle zu den täglichen Mahlzeiten Sonnenblumenöl bzw. Zucker, für anstrengende Etappen zusätzlich Nüsse, Trockenfrüchte, Halva.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                • 923
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                Wahnsinn! Wirklich toll!
                                                                                Sag mal Robtrek, ich bin mir sicher, dass das Gelände extrem schwer sein kann aber könnte man nicht mit leichteren Rücksäcken schneller gehen und würde dadurch nicht soviel Nahrung mitschleppen müssen?
                                                                                Warum habt ihr bei der Nahrung so schwerere Zeug wie Mehl und diese ganzen Öle usw mitgeschleppt?

                                                                                Kann mir beim besten willen nicht vorstellen das man dort nur mit 3 Rucksäcken und 85 Kilo pro Mann überleben kann...

                                                                                Danke!
                                                                                Zuletzt geändert von MatthiasK; 23.10.2016, 18:21.
                                                                                3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                  • 780
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                  Zitat von MatthiasK Beitrag anzeigen
                                                                                  Sag mal Robtrek, ich bin mir sicher, dass das Gelände extrem schwer sein kann aber könnte man nicht mit leichteren Rücksäcken schneller gehen und würde dadurch nicht soviel Nahrung mitschleppen müssen?
                                                                                  Warum habt ihr bei der Nahrung so schwerere Zeug wie Mehl und diese ganzen Öle usw mitgeschleppt?
                                                                                  Kann mir beim besten willen nicht vorstellen das man dort nur mit 3 Rucksäcken und 85 Kilo pro Mann überleben kann...
                                                                                  Gute Frage, haben wir uns unterwegs auch oft gestellt. Ich würde nicht noch einmal mit 3 Rucksäcken gehen, habe aber noch keine Lösung gefunden. Wir hatten ursprünglich mit 2 Rucksäcken geplant, aber vor Ort wurde schnell klar, dass unser Zeug vom Gewicht und Packmaß her einfach nicht in 2 RS passte, die in diesem Gelände noch tragbar wären. Ein verstauchtes Bein/Hüfte/Rücken bedeutet Abbruch der Tour oder Schlimmeres. Bei mir persönlich ist im weglosen Gelände bei 35 kg die Grenze der Belastbarkeit erreicht.

                                                                                  Im zweiten Teil der Tour sind wir aber tatsächlich nur noch mit 2 RS gegangen, da die Lebensmittel inzwischen ja weniger geworden waren. Das war ziemlich riskant. Der Taigaboden bestand dort stellenweise aus großen Steinen, Wurzeln und umgestürzten Bäumen, alles dicht überwachsen mit sehr weichem Moos. Auf dem Moos kostet jeder Schritt sehr viel Kraft (wie Beach Volleyball vs. Volleyball auf festem Hallenboden). Und man bricht immer wieder ein - überall sind tausende und abertausende Löcher, wo vorher Elche und Rentiere eingebrochen waren. Ich bin dort ein paarmal gestürzt und mit dem schweren RS der Länge nach hingeschlagen, es war wirklich gefährlich für die Beine. Um da vernünftig zu gehen, dürfte der RS eigentlich max. 25 kg wiegen, also bei 2 RS 50 kg. Kann man aber Ausrüstung und Proviant überhaupt von 85 auf 50 kg reduzieren?

                                                                                  Mein 2-Mann Zelt wiegt z.B. 2,3 kg, ein robustes und einigermaßen winterfestes 1-Mann Zelt gibt es auch um 600 gr leichter, das ist dann aber auch sehr viel kleiner. Aber 600 gr gespartes Gewicht entsprechen leider nur dem Proviant für genau 1 zusätzlichen Tag. Dafür dann 2-3 Monate in einem Minizelt schlafen? Oder ich könnte weniger Fotos machen und dafür das Solarpanel zum Aufladen der Akkus zuhause lassen - bringt nochmals Proviant für 1 Tag. Aber dann hätte dieser Fotobericht hier vielleicht keinen zweiten Teil, der demnächst noch kommt. Kurz gesagt, bei der Ausrüstung viel Gewicht einzusparen halte ich auch im Rückblick für schwierig. Wir waren immerhin über 2 Monate in der arktischen Wildnis unterwegs und am Ende der Tour kurz vor Wintereinbruch schon fast auf der Höhe unseres europäischen Nordkaps. Ultralight backpacking stößt da irgendwann an Grenzen.

                                                                                  Von der Ausrüstung zum Proviant: Klar, der ist idealerweise leicht, klein, sättigend, und eine Kalorienbombe. Buchweizen z.B. gilt als sehr nahrhaft, aber quillt nicht so gut. 100 gr Gries gekocht machen ziemlich satt, 100 gr Buchweizen nicht, weswegen wir ihn mit Hirse mischen. Die Russen rechnen durchwegs mit 500 gr Proviant/Tag, aber ich bin 2 m groß und über 100 kg schwer und brauche etwas mehr, 600 gr. Du hattest nach Öl und Mehl gefragt: wir hatten zu zweit 6 l Öl und 6 kg Mehl dabei, warum? Öl hat ein gutes Verhältnis Kalorien : Packvolumen, es kommt in die fertige Mahlzeit rein, also nach dem Kochen 2 EL in den Griesbrei, Milchreis, Spaghetti, Nudelsuppe usw. Das Mehl ersetzt den Zwieback, der viel zuviel Platz wegnehmen würde. Frisch gebackenes Brot macht auch besser satt als Zwieback oder Knäckebrot.

                                                                                  Ich bin immer auf der Suche nach besseren Ideen für den Proviant, das ist wirklich ein großes Thema. Was kann man denn nach deiner Erfahrung mitnehmen, um unter 600 gr/Tag zu kommen? Wobei diese 600 gr als Richtwert eigentlich auch noch zuwenig sind, immerhin habe ich zusätzlich auf der Tour noch ca. 50 kg Fisch gegessen. Und trotzdem am Ende 10 kg Körpergewicht verloren.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                    • 923
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                    Danke für deine ausführliche Antwort!

                                                                                    Ich würde beim Zelt mir mal einige Pyramiden Tarps (gegen die Mücken natürlich mit Innenzelt) ansehen. Diese kannst du sogar mit Stöcken oder Paddel aufbauen. Such mal nach MLD Supermid, My Trail Co Pyramid 3; Diese Teile sind extrem windstabil, deutlich leichter und bieten sehr viel Platz.
                                                                                    Auf Gute Kleidung, einen warmen Schlafsack und Unterlage würde ich auch nicht verzichten. Doch da gibt es auch große Unterschiede zu herkömmlicher Ausrüstung. Ein Daunenquilt z.b. schlägt einen normalen Schlafsack deutlich im Gewicht, bringt aber keinerlei Komfortverlust (ich finde sogar Komfortgewinn). Man könnte sicher noch viel Optimieren.

                                                                                    Beim Essen ist hald so ne Sache, ich würde wohl auf Trekkingnahrung greifen, da gibt es mittlerweile einiges das über 800kcal pro Gericht hat, mit Olivenöl kann man noch mehr daraus machen. Auf dinge wie Brot usw würde ich ganz einfach verzichten.
                                                                                    Oder man stellt diese Trekkingnahrung selbst her mit einem Dörrgerät.

                                                                                    Was meinst du?
                                                                                    3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Anfänger im Forum
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                                                                                      • 22
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                      Vorab: Krasses Vorhaben, toller Bericht! Ich freue mich auf die Fortsetzung! Ist mal eine Region, aus der man als Westeuropäer outdoormäßig praktisch nix hört.

                                                                                      Zum Thema Gewicht: Also an der Grundausstattung kann man mit dem Know-how der UL-Szene sicherlich das eine oder andere Kg sparen, aber der Hauptanteil wird das Essen bleiben. Mit 600g Essen pro Tag wart ihr ja eigentlich schon sehr leicht unterwegs, viele Langstreckenwanderer rechnen eher mit 1kg pro Tag, um genug Kalorien zu bekommen. Das UL-Weitwandern basiert beim Essen auf relativ häufigen Resupply-Möglichkeiten, so max. 10 Tage ohne Nachkauf. Ist man deutlich länger in der Wildnis und kann sich keine Nahrungsdepots entlang der Route (z.B. durch Abwerfen aus der Luft) verschaffen, ist die UL-Philosophie durch die große Essensmenge nicht mehr möglich.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                        • 923
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                        Mein Ansatz ist der, mit leichterem Gepäck mehr Strecke machen zu können um dadurch nicht 75Tage für 300 Km zu brauchen. Daraus schließt sich auch weniger Essen packen zu müssen.
                                                                                        3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Fuchs
                                                                                          • 03.01.2014
                                                                                          • 1067
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                          Ich bin immer auf der Suche nach besseren Ideen für den Proviant, das ist wirklich ein großes Thema. Was kann man denn nach deiner Erfahrung mitnehmen, um unter 600 gr/Tag zu kommen? Wobei diese 600 gr als Richtwert eigentlich auch noch zuwenig sind, immerhin habe ich zusätzlich auf der Tour noch ca. 50 kg Fisch gegessen. Und trotzdem am Ende 10 kg Körpergewicht verloren.
                                                                                          Eigentlich kannst Du nur versuchen, anteilsmässig mehr Fett mitzunehmen, enthält bekanntlich gut doppelt so viel Energie/Gewicht wie Eiweiss oder Kohlenhydrate. Ich meine mich zu erinnern, dass man auf Expeditionen mit bis zu 70% Kalorien aus Fett rechnet? Aber du kannst nicht ganz auf Eiweiss oder Kohlenhydrate verzichten, das macht der Stoffwechsel nicht mit.

                                                                                          (Exkurs zur Physiologie: Zum einen hast Du bei der körperlichen Anstrengung wahrscheinlich einen hohen Umsatz von Muskelprotein, und auch wenn bei geringerer Zufuhr die Wiederverwertung von Aminosäuren relativ grösser wird, so bleibt doch immer ein Anteil, der oxidiert und als Harnstoff ausgeschieden wird. Wenn Du den nicht ersetzt, ueberwiegt der Proteinabbau, und das kannst Du dir bei so einer Tour wohl kaum leisten. Es gibt unterschiedliche Angaben ueber die minimale Proteinzufuhr, unterhalb derer definitiv Muskelmasse verlorengeht, aber ob das fuer solche Extrembelastungen untersucht ist? Ohne das jetzt nachgelesen zu haben, wuerde ich spekulieren, dass man bei langandauernder grosser körperlicher Anstrengungung nicht weniger als 1 g Protein/kg Körpergewicht/Tag mitnehmen sollte, vielleicht auch mehr. Auch an Kohlenhydraten kann man nur in gewissem Umfang sparen. Es gibt da zwar auch Anpassungsmechanismen - Stichwort Hungerstoffwechsel-, aber die haben ihre Grenzen, und wenn man es da uebertreibt, leidet zum einen die Leistungsfähigkeit, zum anderen werden wiederum Aminosäuren irreversibel verbraucht, um via Glukoneogenese ein Minimum an Einfachzuckern bereitzustellen. Was auch nicht geht, ist, sich ueber längere Zeit insgesamt hypokalorisch zu ernähren. Solange Du Fettreserven verbrennen kannst, geht das an, aber wenn die verbraucht sind, musst Du den Energiebedarf mit der Nahrung decken, sonst geht das Muskelprotein fuer den Energiestoffwechsel drauf und das hältst Du unter körperlicher Anstrengung nur kurze Zeit durch, danach wird es akut lebensgefährlich.)

                                                                                          Beispielrechnung: Wenn Du den ganzen Tag mit schwerem Gepäck marschierst, verbrauchst du bestimmt 4-5000 kcal/Tag oder mehr, sagen wir 5000. Wenn du, sagen wir, 150 g Kohlenhydrate/Tag und 100 g Protein/Tag mitnimmst, brauchst Du noch 450 g Fett/Tag, um den Kalorienbedarf zu decken. Da bist Du also mit Deinen 600 g/Tag (+Frischfisch) so ungefähr beim Minimum.

                                                                                          Taffi
                                                                                          Zuletzt geändert von Taffinaff; 24.10.2016, 10:59.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Anfänger im Forum
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                                                                                            • 22
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                            Zitat von MatthiasK Beitrag anzeigen
                                                                                            Mein Ansatz ist der, mit leichterem Gepäck mehr Strecke machen zu können um dadurch nicht 75Tage für 300 Km zu brauchen. Daraus schließt sich auch weniger Essen packen zu müssen.
                                                                                            Den Ansatz finde ich ja auch richtig. Wenn man das Tempo auf 10km/Tag steigern könnte, bräuchte man "nur noch" ca. 25kg Essen für 30 Tage. Plus 5-6kg Ausrüstung, wenn man Boote, die doppelten Rucksäcke, große Küche usw. weg lässt. Dann läuft man am Anfang mit 30-35kg in einem Rucksack auf dem Buckel rum. Mir persönlich wäre das immernoch viel zu schwer, besonders in so schwierigem Gelände...

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              • 5122
                                                                                              • Privat


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                                                                                              Zitat von MatthiasK Beitrag anzeigen
                                                                                              Mein Ansatz ist der, mit leichterem Gepäck mehr Strecke machen zu können um dadurch nicht 75Tage für 300 Km zu brauchen. Daraus schließt sich auch weniger Essen packen zu müssen.
                                                                                              Ich behaupte, dass UL da an seine Grenzen stößt. Ohne Resupply 2-3 Monate in Wildnis, z.T. ohne feste Wege zu laufen, wird nix bringen. Zeit ist hier der Faktor. Du benötigst einfach so viele Vorräte, dass selbst ein 10lbs Baseweight nix bringt. Da musst Du schon Trailrunnen durch Sibirien und selbst das könnte ein klein wenig knapp werden mit den Vorräten im 5Liter Trinkblasenrucksack.

                                                                                              Robtrek hat ja mit seinem Kumpel auch Boote eingesetzt. Ohne diese hätte es vermutlich gar nicht geklappt, ohne zu verhungern. Daher halte ich in Gebieten mit Flüssen/Seen das Packraften für die beste Möglichkeit Gewicht zu sparen, da man im Idealfall weniger Zeit braucht und damit weniger Vorräte. Das ist viel praktikabler, als UL. UL finde ich gut, erinnert mich aber oft mehr an Sport und Logistik.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                • 923
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                Weder Spreche ich von 5L Trinkblasenrucksack noch, von 2-3 Monaten. Es hängt natürlich sehr stark von der Fitness und vom Vorhaben der Teilnehmer ab. Ich denke nur ganz einfach das der TO durch optimierte Ausrüstung mehr Spass haben könnte und vielleicht 10-15 Kilometer pro Tag drinnen wären. Dann brauch man für diese Tour auch keine 75 Tage sondern max. 30.

                                                                                                Packraften und UL sind doch kein Wiederspruch, im Gegenteil! Schau dir mal leute wie Roman Dial, Luc Mehl, Forrest McCarthy, Willem VanDoorne, Joery Truyen od. Andrew Skurka an.
                                                                                                Achtung! Ich will keine Vergleiche zwischen dem TO und diesen genannten Personen ziehen.
                                                                                                Zuletzt geändert von MatthiasK; 24.10.2016, 10:47.
                                                                                                3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Gerne im Forum
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                                                                                                  • 69
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                  Davon wird keiner satt: heißes Wasser ohne Deckel - 5 Minuten stehen lassen - fertig. Die Moskitobeilage kommt von selber angeflogen und stürzt sich bereitwillig in den Kochtopf. Ob Griesbrei, Nudelsuppe oder Tee - diese unfreiwillige Proteinzugabe ist stets mit von der Partie.
                                                                                                  Verstehe ich das richtig, dass ihr die Mücken mitgegessen habt? Wart ihr Nahrungs/energietechnisch so knapp dran, dass es das wirklich gebraucht hat oder hat das nicht gestört?

                                                                                                  Zitat von MatthiasK Beitrag anzeigen
                                                                                                  Dann brauch man für diese Tour auch keine 75 Tage sondern max. 30.
                                                                                                  Vielleicht wollten sie aber 75 Tage in dieser atemberaubenden Gegend verbringen?
                                                                                                  Wer ernten will, muss säen!

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                    • 923
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    Zitat von trekkingtoni Beitrag anzeigen

                                                                                                    Vielleicht wollten sie aber 75 Tage in dieser atemberaubenden Gegend verbringen?
                                                                                                    Habe ich auch nicht ausgeschlossen und auch versucht so zu kommunizieren:

                                                                                                    Zitat von MatthiasK Beitrag anzeigen
                                                                                                    hängt natürlich sehr stark von der Fitness und vom Vorhaben der Teilnehmer ab.
                                                                                                    3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 02.02.2011
                                                                                                      • 2318
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      Warum lässt man die Verpflegung nicht mit dem Hubschrauber abwerfen? Ist das in Russland so teuer, dass es sich lohnt mehrfach die gleiche Strecke zu laufen um das Gepäck hinterher zu holen?

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 29.08.2009
                                                                                                        • 1356
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                        Logistik auf einer Langstreckenwanderung ist doch ein eigenes Thema!

                                                                                                        Soweit ich weiß praktiziert das Robtrek schon öfters so
                                                                                                        Auch in Russland wird ein Heli Fooddrop teuer sein!
                                                                                                        Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          • 02.02.2011
                                                                                                          • 2318
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                          Zitat von Pielinen Beitrag anzeigen
                                                                                                          Logistik auf einer Langstreckenwanderung ist doch ein eigenes Thema!Auch in Russland wird ein Heli Fooddrop teuer sein!
                                                                                                          Natürlich gibts das nicht umsonst, aber bevor ich zwei Monate lang Strecken doppelt und dreifach laufe? Ich käme jedenfalls nicht auf die Idee

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            • 5122
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                            Zitat von MatthiasK Beitrag anzeigen
                                                                                                            Weder Spreche ich von 5L Trinkblasenrucksack noch, von 2-3 Monaten. Es hängt natürlich sehr stark von der Fitness und vom Vorhaben der Teilnehmer ab. Ich denke nur ganz einfach das der TO durch optimierte Ausrüstung mehr Spass haben könnte und vielleicht 10-15 Kilometer pro Tag drinnen wären. Dann brauch man für diese Tour auch keine 75 Tage sondern max. 30.

                                                                                                            Packraften und UL sind doch kein Wiederspruch, im Gegenteil! Schau dir mal leute wie Roman Dial, Luc Mehl, Forrest McCarthy, Willem VanDoorne, Joery Truyen od. Andrew Skurka an.
                                                                                                            Achtung! Ich will keine Vergleiche zwischen dem TO und diesen genannten Personen ziehen.
                                                                                                            In meiner Welt sind 75 Tage 2-3 Monate. Der Gewinn durch Ausrüstungsoptimierung ist bei der Strecke eher minimal, man kann dann für 2-4 Tage mehr Essen mitnehmen, oder versuchen mehr Strecke zu schaffen. Da das Gewicht aber weiterhin primär durchs Essen bestimmt wird, kommt da immer noch ne Menge zusammen. Und dann darf man nicht vergessen, dass man querfeldein mit UL auch nicht wesentlich schneller sein wird, womöglich sogar unvorsichtiger und "schwupps" biste im Moor.

                                                                                                            Wie man aus 75Tagen 30 mit Ausrüstungsoptimierung macht, würde mich stark interessieren. Will man sich die Schlepperei ersparen hilft wohl dann am Ehsten ein Pferd. Oder wie oben erwähnt die Boote.

                                                                                                            Und dann versuch mal mit dem UL Rucksack eine Last von meinetwegen 25kg zu tragen. Da fällt mir nur SMD ein und die gelten ja schon nicht mehr als UL bei ihren Rucksäcken.

                                                                                                            Mir haben UL Ansätze sehr geholfen - aber Expeditionen oder Niemandsland mit UL ist schon ein anderes Paar Barfußschuhe.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                              • 923
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                              Gut du hast gewonnen. Hike your own hike.
                                                                                                              3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Lebt im Forum
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                                                                                                                • 5122
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                Mir geht es nicht ums Gewinnen. Aber Dein von "UL lernen" Mantra, um aus 75 Tagen, die keine 2-3 Monate sind, 30 Tage zu machen, die Antwort bleibst Du schuldig.

                                                                                                                Vielleicht argumentiere ja auch ich falsch, aber zumindest tue ich das so, dass man meine Argumentationskette auflösen kann.

                                                                                                                Leider finde ich den link nicht auf die Schnelle. Aber es gibt einen Blog von einem UL aus dem ULT Forum, da läuft in Schweden. Ein Abschnitt bedeutet supplies für 14 Tage mit recht langen Etappen, die er sich setzt. Der Rucksack war trotz UL so um die 20kg. Fehlen also noch 16 Tage, die man durch Angeln alleine nicht auffangen wird.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                  • 31.07.2014
                                                                                                                  • 368
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                  Wären in diesem Thread nicht die tollen Bilder und der (noch) unfertige Bericht, ich würde ihn meiden.

                                                                                                                  Die "Verbesserungsvorschläge" einiger sind hier wirklich äußerst penetrant. Macht doch mal selbst sone Tour.

                                                                                                                  @Robtrek: Evtl. habe ich es überlesen (irgendwo schon einmal erwähnt bei deinen vorigen Reisen?), aber was für eine Kamera nutzt du?

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                    • 29.08.2009
                                                                                                                    • 1356
                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                    #58
                                                                                                                    AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                    Zitat von Flummi87 Beitrag anzeigen
                                                                                                                    ....Die "Verbesserungsvorschläge" einiger sind hier wirklich äußerst penetrant. Macht doch mal selbst sone Tour......
                                                                                                                    Finde ich auch!
                                                                                                                    Macht doch selbst einen besagten Faden auf.
                                                                                                                    Das nervt auch bei anderen Reiseberichten.

                                                                                                                    Da gab es doch so OT Regeln, oder?

                                                                                                                    Das ist Robtrecks Reisebericht!!!
                                                                                                                    Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                      • 16.07.2013
                                                                                                                      • 1555
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                      Ich frag mich aber schon, warum über 35 kg Ausrüstung zusammenkommen - oder das war alles nicht so ganz exakt gewogen. Ist noch Luft bis ul und muss deshalb nicht immer völlig teuer sein.

                                                                                                                      Packrafts: Kokopelli Nirvana XL ist ggfs. eine Alternative oder wohl recht neu AIRE Bakraft - da tut sich schon was. Um 5 kg. Auch sonst, mal 800 g beim Zelt, ein Rucksack weniger, schon sind es 6 kg weniger.

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                                                        • 2501
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                        Damit ich für zukünftige Russlandreisen mal eine ungfähre Vorstellung bekomme, würde mich mal brennend interessieren wie hoch Eure Anreisekosten waren, d.h. die 1300 km mit dem Flussdampfer und vor allem die 400 km mit dem Charterboot.
                                                                                                                        Hast du auch eine Vorstellung was in Russland Helikopterflüge kosten würden, falls man sich mal irgendwo ein- oder ausfliegen lassen muss?
                                                                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                                          • 10.05.2014
                                                                                                                          • 5122
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                          Das hier schrieb Robtrek:

                                                                                                                          Und falls jemand Fragen zu der Reise, zur Ausrüstung, Logistik usw. hat, beantworte ich diese gerne.

                                                                                                                          Da ist es verständlich, dass daraus eine Diskussion entsteht. Er hat es eben nicht nur als reine Reisebericht reingestellt.

                                                                                                                          Falls es von meiner Seite zu ausufernd war, weil ich da beharrlich einer Aussage nachgehakt habe, dann bitte ich Dich, Robtrek um Entschuldigung. Prinzipiell finde ich eine Art Fragestunde zur Ausrüstung und Logistik im Rahmen Deiner Tour toll und interessant.

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                            • 31.07.2014
                                                                                                                            • 368
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            Zitat von Katun Beitrag anzeigen
                                                                                                                            Ich frag mich aber schon, warum über 35 kg Ausrüstung zusammenkommen - oder das war alles nicht so ganz exakt gewogen. Ist noch Luft bis ul und muss deshalb nicht immer völlig teuer sein.

                                                                                                                            Packrafts: Kokopelli Nirvana XL ist ggfs. eine Alternative oder wohl recht neu AIRE Bakraft - da tut sich schon was. Um 5 kg. Auch sonst, mal 800 g beim Zelt, ein Rucksack weniger, schon sind es 6 kg weniger.
                                                                                                                            Es geht nicht um teuer oder nicht oder schwer oder nicht. Es ist SEINE Reise gewesen. Jeder kanns anders machen, die wenigsten werdens überhaupt machen.

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              • 14456
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana


                                                                                                                              Post als Moderator
                                                                                                                              Da der Nebenstrang sich inzwischen zu einem Hauptstrang entwickelt und Robtrek die Diskussion vollständig im Griff hat, darf hier munter weiter diskutiert werden.

                                                                                                                              Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                                                                                                                              Zuletzt geändert von November; 25.10.2016, 21:05. Grund: Änderung der Sachlage
                                                                                                                              "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                • 780
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                Zunächst einmal mein Dank an alle, die bisher hier geschrieben haben! Jeder Kommentar ist willkommen und es freut mich sehr, dass euch die Fotos gefallen. Ich bin sogar etwas überrascht, wie viel Interesse an so einer exotisch-extremen Tour besteht. Es macht auch Spaß, hier mit euch die verschiedenen Fragen zu diskutieren, da kann man immer was bei lernen. Nachher gibt's auch noch neue Fotos mit der Fortsetzung der Tour.

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Prinzipiell finde ich eine Art Fragestunde zur Ausrüstung und Logistik im Rahmen Deiner Tour toll und interessant.
                                                                                                                                  No worries, gehört alles zum Thema. Den Glaubenskrieg zwischen ultralight und traditional backpacking werden wir hier zwar nicht entscheiden, aber die Frage, was man von UL backpacking für UL (ultralong ) wilderness trekking übernehmen kann, ist sicher interessant. Vor allem, falls hier Leute sind, die das real geschafft haben, also mal wenigstens 30-45 Tage ohne resupply. Bin gespannt.

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    • 780
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    Zitat von Mangofloh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                    Zum Thema Gewicht: Also an der Grundausstattung kann man mit dem Know-how der UL-Szene sicherlich das eine oder andere Kg sparen, aber der Hauptanteil wird das Essen bleiben. Mit 600g Essen pro Tag wart ihr ja eigentlich schon sehr leicht unterwegs, viele Langstreckenwanderer rechnen eher mit 1kg pro Tag, um genug Kalorien zu bekommen. Das UL-Weitwandern basiert beim Essen auf relativ häufigen Resupply-Möglichkeiten, so max. 10 Tage ohne Nachkauf. Ist man deutlich länger in der Wildnis und kann sich keine Nahrungsdepots entlang der Route (z.B. durch Abwerfen aus der Luft) verschaffen, ist die UL-Philosophie durch die große Essensmenge nicht mehr möglich.
                                                                                                                                    Ich sehe das genauso. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren, am liebsten mit relevanten Erfahrungen aus erster Hand hier im Forum. Niemand hat ein größeres Interesse an leichteren Rucksäcken als ich. )))

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      • 780
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      Zitat von MatthiasK Beitrag anzeigen
                                                                                                                                      Ich denke nur ganz einfach das der TO durch optimierte Ausrüstung mehr Spass haben könnte und vielleicht 10-15 Kilometer pro Tag drinnen wären. Dann brauch man für diese Tour auch keine 75 Tage sondern max. 30.
                                                                                                                                      Ich möchte mal etwas ausführlicher darauf eingehen, warum man mit nur 1 Rucksack auf dieser Tour nicht hinkommt. Das ist eine ganz wichtige Berechnung vor dem Start und sicher von Interesse für alle, die solche Touren evtl. selber mal machen wollen.

                                                                                                                                      Wir finden also UL-Ausrüstung mit derselben Funktionalität und Sicherheitsreserve wie das, was wir auf unserer Tour benutzt haben. Dazu gehört u.a. ein schnelltrocknender Schlafsack bis -15° Komfort, Isomatte, UL-Watstiefel und Trekkingstiefel, winterfestes Tarp, robustes Miniraft, ausreichend Ortliebsäcke, warme und wasserdichte Kleidung, Fotoausrüstung/GPS/Satellite Messenger usw. usw. Lass alles zusammen 20 kg wiegen (mein Traum).

                                                                                                                                      Für die 400 km Rafting veranschlagen wir 25 Tage, darin eingeschlossen: das Boot lange Abschnitte über glitschige Steine bugsieren; Canyons scouten; Hindernisse umtragen; kalter Gegenwind bzw. Gegensturm. Wir brauchten auf unserer Tour real 35 Tage, aber bei Verzicht auf Schlechtwetterpausen, Angelpausen, Fotopausen wäre es auch schneller gegangen.

                                                                                                                                      Für die Treidel- und Trekkingetappen rechnen wir ohne Rucksack 20 Tage. Schneller geht es nicht. Ich bitte hier einfach um Vertrauen, dass ich das realistisch beurteile. Wir brauchten real 40 Tage.

                                                                                                                                      Zitat von MatthiasK Beitrag anzeigen
                                                                                                                                      "Dann braucht man für diese Tour auch keine 75 Tage sondern max. 30".
                                                                                                                                      So einfach ist es nicht, siehe oben. Wir benötigen nach unserer Rechnung Proviant für 45 Tage. Auf unserer Tour hatten wir 600 gr/Tag dabei. In diesem Thread wurde schon geschrieben, dass das nahe am Minimum liegt, und dass viele Langstreckenwanderer eher mit 1 kg/Tag rechnen. Ich selber hatte letztes Jahr für 50 Tage Wildnis mit 2 Rucksäcken 500 gr/Tag, und ich habe dabei in den letzten drei Wochen ganz übel Kraft verloren. Das war ein Grund, warum wir dieses Jahr auf 600 gr erhöht haben. Aber sogar bei 500 gr kommen für 45 Tage 22 kg Proviant zusammen. Unser RS mit Ausrüstung und Proviant wiegt also insgesamt ca. 40 kg. Ich verteile das in jedem Fall auf 2 RS, denn ich könnte in dem Gelände keine 40 kg auf einmal tragen, das Risiko eines gefährlichen Sturzes ist zu groß. Aber egal ob 1 oder 2 RS, in beiden Fällen wird das Trekking unter dieser Last länger dauern als oben veranschlagt. Deshalb brauchen wir noch für einige Tage mehr Proviant und der RS wird noch etwas schwerer.

                                                                                                                                      Das waren bisher alles noch sehr optimistische Annahmen. So sollte man aber besser nicht kalkulieren, denn es kann weitere Verzögerungen geben. Für unbekanntes Gelände kann man die Reichweite zu Fuß nicht so einfach nach Erfahrungswerten aus irgendwelchen anderen Regionen veranschlagen. Beispiel: wir haben im Putorana einmal einen Tagesabstecher zu einem Canyon gemacht, ganz ohne Rucksack. Dabei mussten wir uns an einem steilen Berghang entlang durchschlagen, wo abgestorbener Wald vom Sturm zu einem wilden Chaos zerstückelt worden war. Du hast sicher deine eigenen Erfahrungen in der Wildnis und weißt, was diese Art von Gelände fürs Vorwärtskommen bedeutet. Erst recht wenn man noch einen Rucksack dabei hätte. Die Russen haben sogar ein eigenes Wort für dieses undurchdringliche Totholzchaos: "Burelom". Man sollte also immer ein paar Reservetage einplanen, somit auch Proviant für diese Tage.

                                                                                                                                      Noch ein Punkt, vielleicht der wichtigste: man muss dort wirklich alles dabei haben, was einem im Fall der Fälle das Überleben sichert. Das ist nicht Kanada oder die USA, was das Rettungswesen angeht. Bei Ausrüstung, Kleidung und Proviant sollte man genug Reserven haben, um evtl. auch länger unter widrigen Bedingungen ausharren zu können. Wer knapp kalkuliert in dem Glauben, dass schon alles gut gehen wird bzw. im Notfall schnell ein Helikopter verfügbar ist, der findet in russischen Outdoorforen genügend Gegenbeispiele.

                                                                                                                                      Davon abgesehen ist die Logik "leichterer Rucksack - schnelleres Vorankommen - weniger Proviantbedarf" einwandfrei, und falls es Erfahrungsberichte aus erster Hand mit wenigstens 30-45 Tagen ohne resupply gibt, würde mich das sehr interessieren.

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        • 780
                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                        Damit ich für zukünftige Russlandreisen mal eine ungfähre Vorstellung bekomme, würde mich mal brennend interessieren wie hoch Eure Anreisekosten waren, d.h. die 1300 km mit dem Flussdampfer und vor allem die 400 km mit dem Charterboot.
                                                                                                                                        Pro Person waren es ungefähr:
                                                                                                                                        Flussdampfer 1300 km 130 € billigste 2-Bett Kajüte, 3 Tage
                                                                                                                                        Motorboot zum Putorana 400 km 290 €, 2 Tage
                                                                                                                                        Motorboot vom Putorana zur Siedlung 100 km 215 €, 4 Std.
                                                                                                                                        Regulärer Helikopterflug von der Siedlung zur Stadt, 130 €, 2 Std
                                                                                                                                        Inlandsflug zurück nach Krasnoyarsk 240 €, 2 Std
                                                                                                                                        One-way tickets Berlin-Krasnoyarsk kosteten ca. 300 € pro Strecke

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          • 780
                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Hast du auch eine Vorstellung was in Russland Helikopterflüge kosten würden, falls man sich mal irgendwo ein- oder ausfliegen lassen muss?
                                                                                                                                          ...lassen muss? Notfall-Evakuierung? Wenn man seine Tour beim Such- und Rettungsdienst registriert und eine Versicherung hat, die Helikopterrettung /-bergung in vernünftigem Umfang abdeckt, sollte das kostenlos sein. Die Versicherung wird bei der Registrierung abgefragt. Wenn du deine Tour nicht registriert hast, und du forderst per Satellitenkommunikation eine Evakuierung an, kann es passieren, dass die Rettung rundweg abgelehnt wird, bis deine Verwandten 5.000 $ Vorauszahlung an den Such- und Rettungsdienst geleistet haben und eine Verpflichtung unterschreiben, dass sie auch für alle weiteren Kosten haften. Sogar wenn jemand mit klaffender Wunde auf Hilfe wartet. Grund ist m.E. nicht Unmenschlichkeit, sondern ein Versagen bürokratischer Prozeduren. Läuft für den Hilfesuchenden natürlich aufs gleiche hinaus.

                                                                                                                                          Ich habe das 2012 selber so erlebt und weiß nicht, ob das heute besser gehandhabt wird. Kann auch durchaus von Region zu Region unterschiedlich sein. Ich will den o.g. Fall nicht verallgemeinern und nichts gegen die russischen Rettungskräfte sagen, die oft erfahrene Alpinisten und Rafter sind und denen sehr viele Verunglückte ihr Leben verdanken. Am besten schaltet man bei echten Wildnistouren einen russischsprachigen Bekannten als Kontakt ein, der im Fall des Falles Himmel und Hölle in Bewegung setzt, damit, egal wie, ein Hubschrauber geschickt wird. Ich habe zwei Evakuierungen miterlebt und beide wurden letztendlich von privater Hand organisiert, damit überhaupt etwas geschah. Der Mann mit der Wunde hat überlebt.

                                                                                                                                          Anekdote am Rande: im Juli wollte ich unsere Tour beim Such- und Rettungsdienst in Krasnoyarsk registrieren. Auf der offiziellen Website wird dringend zur Registrierung jeder Tour aufgerufen, zuständig ist Abt. A. Dort verwies man mich aber gleich weiter an Abt. B. Die wiederum erwarteten schon meinen Anruf: "Ja wir sind informiert, aber zuständig ist in Wirklichkeit Abt. C." Und bei C? Die schickten mich wieder zurück zu A, mit der scharfen Anweisung (an mich): "Sagen Sie denen, dass sie die Registrierung machen müssen! Sie sind dazu verpflichtet, es steht sogar im Internet!!!" Ich rief also wieder bei A an, "Man hat mich jetzt wieder an Sie verwiesen, Sie sind definitiv zuständig, blabla...".
                                                                                                                                          Abt. A, etwas unsicher: "Ach so? Na gut... OK, dann machen wir das halt."
                                                                                                                                          Problem gelöst.

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                            • 780
                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                            AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                            Zitat von Funner Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Warum lässt man die Verpflegung nicht mit dem Hubschrauber abwerfen? Ist das in Russland so teuer, dass es sich lohnt mehrfach die gleiche Strecke zu laufen um das Gepäck hinterher zu holen?
                                                                                                                                            Früher (vor 10-15 Jahren) war das noch erschwinglich und habe ich auch gemacht. Flug mit allem Gepäck direkt zum Fluss, 1200 km Rafting zurück zur nächsten Siedlung, no problem. Die aktuellen Preise liegen, glaube ich, um die 3000 € pro Flugstunde. Zum Putorana wären das 2 Flugstunden, 6000 €. Und zurück fliegt der Heli auch nicht gratis, macht 12000 € für ein Lebensmitteldepot. Eigentlich bräuchte man aber 2 Depots, hinter dem ersten Bergpass und hinter dem zweiten....
                                                                                                                                            Das werden teure Haferflocken.

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                                                              • 780
                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                              AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                              Zitat von trekkingtoni Beitrag anzeigen
                                                                                                                                              Verstehe ich das richtig, dass ihr die Mücken mitgegessen habt? Wart ihr Nahrungs/energietechnisch so knapp dran, dass es das wirklich gebraucht hat oder hat das nicht gestört?
                                                                                                                                              Es stört nur so lange, bis man eingesehen hat, dass die Mücken in der Überzahl sind (Stichwort "Fatalismus"). Egal wie schnell man sie aus dem Topf herausfischt, andere fliegen noch schneller hinein und der Nachschub ist unerschöpflich. Warum Mücken sich so gerne in alles Heiße stürzen, weiß ich auch nicht. Wer großen Wert auf mückenfreien Tee legt, kann sich mit einem einfachen Trick helfen: man trinkt durch das Mückennetz. Bei Griesbrei dagegen rührt man die Mücken nach unten, dann sieht man sie wenigstens nicht mehr. Sie schmecken nach: nichts.

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                • 03.01.2008
                                                                                                                                                • 3550
                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                #72
                                                                                                                                                AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                ...Bei Griesbrei dagegen rührt man die Mücken nach unten, dann sieht man sie wenigstens nicht mehr. Sie schmecken nach: nichts.
                                                                                                                                                OT: Den ganzen Abschnitt habe ich grad meiner Liebsten vorgelesen. Das Gesicht: unbezahlbar! Made my day!! Danke
                                                                                                                                                Grüße, Tie »

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  • 780
                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                  Zitat von Flummi87 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                  @Robtrek: Evtl. habe ich es überlesen (irgendwo schon einmal erwähnt bei deinen vorigen Reisen?), aber was für eine Kamera nutzt du?
                                                                                                                                                  Ich knipse mit der Sony DSC-RX100, ältestes Modell, klein aber immer noch ziemlich fein. Plus ein paar China-Akkus und ein Solarpanel mit Zwischenspeicher. Den Großteil der Tour über brauchte ich nur 3 Akkus. In den letzten 5 Wochen machte sich die Sonne aber rar und die Akkus wurden schneller leer, als ich sie wieder aufladen konnte. Deshalb wurden es insgesamt 8 Akkus.

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                    • 30.05.2007
                                                                                                                                                    • 3996
                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                    AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                                                    A. v. Humboldt.

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                      danke für die Ausführungen zu den Preisen

                                                                                                                                                      Deine Infos zu den Rettungseinsätzen war sehr interessant, auch wenn es eigentlich nicht meine Frage war: mit einfliegen lassen muss meinte ich eigentlich einfliegen lassen will. Sorry das war wohl unverständlich formuliert von mir.
                                                                                                                                                      Aber trotzdem: in Post 70 hast du meine Frage ja beantwortet
                                                                                                                                                      Das sind ja Wahnsinnspreise, die sich nur Oligarchen leisten können
                                                                                                                                                      Sich in die Wildnis einfliegen lassen war also vor 10-15 Jahren noch bezahlbar, wenn ich dich richtig verstehe. Weisst du den Grund für diesen heftigen Preissprung nach oben?
                                                                                                                                                      Gäbe es günstigere Alternativen wie z.B. Cessnas etc...?

                                                                                                                                                      Nochmal zu den Charterbooten: Waren es Boote exclusiv nur für Euch? Das hieße wenn ich alleine wäre, müsste ich das doppelte zahlen?? Oder fuhren da auch noch andere Leute mit?
                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                        • 31.07.2014
                                                                                                                                                        • 368
                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                        Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                        Ich knipse mit der Sony DSC-RX100, ältestes Modell, klein aber immer noch ziemlich fein. Plus ein paar China-Akkus und ein Solarpanel mit Zwischenspeicher. Den Großteil der Tour über brauchte ich nur 3 Akkus. In den letzten 5 Wochen machte sich die Sonne aber rar und die Akkus wurden schneller leer, als ich sie wieder aufladen konnte. Deshalb wurden es insgesamt 8 Akkus.
                                                                                                                                                        Danke für die Info. Du machst mich wirklich schwach. Fürs nächste Jahr suche ich eine neue Kompaktkamera. Eigentlich wollte ich nicht so viel anlegen, die Bilder sprechen aber wirklich für sich.

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                                                          • 780
                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                          Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Eigentlich kannst Du nur versuchen, anteilsmässig mehr Fett mitzunehmen, enthält bekanntlich gut doppelt so viel Energie/Gewicht wie Eiweiss oder Kohlenhydrate. ... Aber du kannst nicht ganz auf Eiweiss oder Kohlenhydrate verzichten, das macht der Stoffwechsel nicht mit.

                                                                                                                                                          ...Solange Du Fettreserven verbrennen kannst, geht das an, aber wenn die verbraucht sind, musst Du den Energiebedarf mit der Nahrung decken, sonst geht das Muskelprotein fuer den Energiestoffwechsel drauf und das hältst Du unter körperlicher Anstrengung nur kurze Zeit durch, danach wird es akut lebensgefährlich.)

                                                                                                                                                          Beispielrechnung: Wenn Du den ganzen Tag mit schwerem Gepäck marschierst, verbrauchst du bestimmt 4-5000 kcal/Tag oder mehr, sagen wir 5000. Wenn du, sagen wir, 150 g Kohlenhydrate/Tag und 100 g Protein/Tag mitnimmst, brauchst Du noch 450 g Fett/Tag, um den Kalorienbedarf zu decken. Da bist Du also mit Deinen 600 g/Tag (+Frischfisch) so ungefähr beim Minimum.
                                                                                                                                                          Sehr interessant. Ich nehme als Proviant das, woran ich mich über die Jahre gewöhnt habe. Das ist bestimmt nicht ideal. Die Folgen hast du ja teilweise schon beschrieben: die ersten 3 Wochen gehen mit 500-600 gr Proviant/Tag ganz gut vorüber, aber danach ist der Bauch mit den Reserven völlig weg. Nach 1 Monat kommt dann ein eklatantes Schwächegefühl auf. Arme und Beine werden dünn, alles kommt einem plötzlich anstrengend vor: einfaches Laufen ohne Rucksack, Zelt auf- und abbauen, Feuerholz sammeln... Die Gedanken kreisen ständig ums Essen, man stellt sich vor, was man nach der Tour im Supermarkt alles einkaufen wird (erstaunlicherweise hilft das, besser über den Tag zu kommen). Paddeln geht in so einem Zustand noch relativ gut, Laufen immer schlechter.

                                                                                                                                                          Nach dem, was du schreibst, ist ein Problem, dass meine Kalorienzufuhr ständig kleiner ist als der Verbrauch. Ein zweites Problem ist, dass meine 600 gr/Tag zu wenig Fett enthalten. Typischerweise
                                                                                                                                                          Morgens: 150 gr Gries-Reis-Hafer, 3 EL Zucker, 2 EL Pflanzenöl, 2 EL Rosinen, 1 EL Milchpulver.
                                                                                                                                                          Mittags 100 gr Wurst-Pastete-Speck-Nüsse-Trockenfrüchte, 50 gr Brot, dazu Knoblauch oder Zwiebel
                                                                                                                                                          Abends 150 gr Nudeln-Hirse-Buchweizen, 2 EL Pflanzenöl, 2 EL Eipulver.

                                                                                                                                                          Ergänzungsmittel wie Salz, Senf, Gewürze, Boullionwürfel, Tee machen den Rest aus. Außerdem im Durchschnitt 1 Fisch/Tag, aber unregelmäßig über die 75 Tage verteilt, mehr in der 2. Hälfte als am Anfang.

                                                                                                                                                          Ich will hier jetzt keine ausufernde Diskussion über Ernährung auf Langstrecke ohne resupply-Möglichkeit starten, aber vielleicht gibt es dazu gute Threads oder Artikel, die jemand an dieser Stelle mal empfehlen kann. Und wer aus eigener Erfahrung einen wichtigen Verbesserungsvorschlag zu meiner Proviantliste hat, den würde ich natürlich auch gerne hören.

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            • 780
                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                            AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                            Deine Infos zu den Rettungseinsätzen... Das sind ja Wahnsinnspreise, die sich nur Oligarchen leisten können
                                                                                                                                                            Sich in die Wildnis einfliegen lassen war also vor 10-15 Jahren noch bezahlbar, wenn ich dich richtig verstehe. Weisst du den Grund für diesen heftigen Preissprung nach oben?
                                                                                                                                                            Gäbe es günstigere Alternativen wie z.B. Cessnas etc...?
                                                                                                                                                            In 2005 kostete die Flugstunde noch 800 €. Es wurde schnell teurer, steigende Treibstoffkosten wurden als ein Grund genannt. Keine Ahnung, ob Helikopter z.B. in Alaska billiger sind, aber dort gibt es ja kleinere Modelle. In Russland ist es immer nur der Mi-8, das ist ein großes Ding, da passen locker 25 Passagiere rein. Cessnas bzw. Wasserflugzeuge gab's früher mal, wurde von Raftern auch für drop-offs auf den Seen des Putorana genutzt. Ist alles seit langem verschwunden.

                                                                                                                                                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                            Nochmal zu den Charterbooten: Waren es Boote exclusiv nur für Euch? Das hieße wenn ich alleine wäre, müsste ich das doppelte zahlen?? Oder fuhren da auch noch andere Leute mit?
                                                                                                                                                            Die Hinfahrt war mit 3 anderen Gruppen zusammen, die dann in verschiedene Richtungen aufbrachen. Ich denke, dass sich in Zukunft jede Saison genug Leute finden, um sich das Motorboot zu teilen. Das Fenster für die Anreise ist ca. 1.7.-25.7. Vorher kann noch Eis sein, später gehen nicht viele ins Putorana, weil ab 15.8. der Herbst kommt.
                                                                                                                                                            Bei der Rückfahrt müsstest du das Doppelte rechnen, zufällige Mitfahrer sind ziemlich unwahrscheinlich, falls du wie wir nach Norden gehen würdest.

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                              • 29.08.2009
                                                                                                                                                              • 1356
                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                              AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                              Am besten du tust dich mit Bernd zusammen, da brauchst du nur einmal laufen.

                                                                                                                                                              Aber mal im Ernst: Das sind fantastische Touren, die auch wohl nur so wie du sie durchführst machbar sind.

                                                                                                                                                              Du brauchst wohl eher 800g/Tag (wie Bernd), um halbwegs ohne Mangelerscheinungen hinzukommen, da kann man nicht zaubern.
                                                                                                                                                              Ultraleicht"konzepte" scheitern da schon am notwendigen Tragesystem und an der notwendigen Robustheit.
                                                                                                                                                              Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                Lebt im Forum
                                                                                                                                                                • 16.09.2013
                                                                                                                                                                • 5073
                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                Danke für den Bericht. Ich musste auch an berniehh denken. Hier ein Foto aus einem seiner Reiseberichte:

                                                                                                                                                                https://www.outdoorseiten.net/fotos/...499_499KB2.jpg

                                                                                                                                                                Die Diskussion der Logistik und Fortbewegung über Wochen in weglosem Gelände finde ich auch interessant.
                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von Vegareve; 26.10.2016, 11:59. Grund: Fremdes Bild in Link umwandelt

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                                  • 22.09.2015
                                                                                                                                                                  • 426
                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                  AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                  ...Hunger, Mückensuppe, im kalten Wasser planschen, "tonnenschwere" Ausrüstung hin- u. herschleppen - ganz großes Abenteuer in wunderschöner Natur! Vielen Dank für den tollen Bericht!!

                                                                                                                                                                  Und Bernie hat offensichtlich bereits "Blut geleckt" Einsame Wildnis - ohne Wege, ohne Infrastruktur, das passt
                                                                                                                                                                  Look deep into nature and you will understand everything better (A. Einstein)

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                    • 10.10.2013
                                                                                                                                                                    • 11
                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                    #82
                                                                                                                                                                    AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                    Hallo Robert, gratuliere zu der tollen Route und den schönen Fotos!

                                                                                                                                                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Für die 400 km Rafting veranschlagen wir 25 Tage, darin eingeschlossen: das Boot lange Abschnitte über glitschige Steine bugsieren; Canyons scouten; Hindernisse umtragen; kalter Gegenwind bzw. Gegensturm. Wir brauchten auf unserer Tour real 35 Tage, aber bei Verzicht auf Schlechtwetterpausen, Angelpausen, Fotopausen wäre es auch schneller gegangen.
                                                                                                                                                                    Tut mir leid, aber das erscheint mir doch sehr sehr wenig (11,5 km/d), denke das wäre durch gutes Zeitmanagement deutlich optimierbar. Wir sind (unter massivem Zeitdruck) im Suntargebirge im Mittel 50 km/d gefahren, freilich bei schnellerem Wasser.
                                                                                                                                                                    Heuer mit Packrafts im Werchojansker Gebirge warens ganz gemütlich mit sehr viel Fischen, Fotografieren, Umtragepassagen und viel Gegenwind auf Strecken ohne Strömung auch immerhin 27 km/d. Wenns nur 11 sind könntest das Boot eigentlich daheim lassen und alles gehen Ich mein, jeder kann natürlich so schnell oder langsam reisen wie er gerne möchte, aber allgemeingültig sind 11,5 km/d per Boot auch in sehr schlechtem Wasser sicher nicht!

                                                                                                                                                                    LG & viel Spass beim Essen
                                                                                                                                                                    Clemens
                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von ratschan; 26.10.2016, 20:48.

                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      • 780
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                                                                                                                                                                      Es beginnt nun die zweite Hälfte der Tour, hier erstmal mit Bildern aus der 6.-8. Woche. Die letzten beiden Wochen mit der etwas problematischen Rückkehr folgen dann später.

                                                                                                                                                                      Wer in unsere Route (hier der Link) nochmal reinzoomt, der sieht, dass wir zur Halbzeit (am 14.08.) kilometermäßig noch längst nicht die Hälfte geschafft hatten. Vor uns lag ein Fluss, über den ich gar keine russischen Berichte gefunden hatte. Würden die Ufer das Treideln bis zum Quellgebiet am Pass erlauben? Unser Weg führte nach Norden, dem Winter entgegen, d.h. wir mussten die Flüsse hinter diesem Pass rechtzeitig erreichen, damit das Rafting zurück zur Zivilisation vor den eiskalten Herbststürmen und dem Zufrieren gesichert war.

                                                                                                                                                                      Kurz besprachen wir eine Variante, die uns weiteres Treideln und Trekking ganz ersparen würde. In den vorangegangenen anderthalb Wochen waren wir 120 km auf den Fluss Kotui geraftet. Er entspringt im Herzen des Putorana und fließt 1400 km durch die Wildnis, seine Ufer sind nicht besiedelt. Man könnte auf dem Kotui weiterfahren, denn nicht weit von seiner Mündung in der Nähe des Eismeers liegt der kleine Ort Khatanga, von dem es Flugverbindungen zurück nach Krasnoyarsk gibt. Khatanga gehört wegen der Nähe zur Nordostpassage zur russischen arktischen Grenzzone, für deren Besuch man ein Spezialpermit vom FSB braucht (früher bekannt unter dem Kürzel KGB). Das Permit hatte ich für alle Fälle zwei Monate vor der Tour beantragt. Am Tag vor der Abreise aus Krasnoyarsk erfuhren wir, dass es ausgestellt worden war. Das eigentliche Dokument mit Stempel konnten wir deshalb nicht mehr rechtzeitig erhalten. Eine kurze Überschlagsrechnung zeigte aber, dass die Route auf dem Kotui zeitlich riskant war. Unsere Visa würden ablaufen und wir wären dem Risiko eines frühen Wintereinbruchs zu sehr ausgeliefert.

                                                                                                                                                                      So machten wir uns erneut ans Treideln. Wir hatten bisher schon unglaublich schöne Landschaften zu Gesicht bekommen, u.a. 8 große Wasserfälle und 6 Canyons. Über die Flüsse hinter dem Pass hatte ich ein paar alte Berichte von Raftern aus Sowjetzeiten gefunden. Da war von einem Canyon mit senkrechten Wänden die Rede, ohne schwierige Stromschnellen, mit Wasserfällen, von den einer sogar einen Namen trug: "Grandiosnii". Die Bing-Satellitenbilder sahen auch vielversprechend aus. Wir waren gespannt, was da vor uns lag.







                                                                                                                                                                      Die Ufer waren zunächst sehr unwegsam. Außerdem begann am 16.8. der Herbst mit kaltem, windigen Regenwetter. Es hatte auch ein Gutes: von einem Tag zum anderen waren die Mücken verschwunden.



                                                                                                                                                                      Eine halbe Stunde lang warf ich die Angel vergeblich aus. Dann wechselte ich 20 Meter auf die andere Seite des Flusses - und siehe da!



                                                                                                                                                                      Das ist besser als Mückensuppe: die Fischköpfe schmecken wirklich nicht schlecht und sind nach 20 Minuten Kochen ganz weich.



                                                                                                                                                                      "Feuer ist Leben." Die Tage wurden merklich kürzer, das Lagerfeuer war jetzt nicht nur zum Kochen da, sondern immer öfter auch zum Trocknen aller möglichen Sachen. Wir genossen die langen Abende am warmen Feuer und legten uns oft erst nach 2 Uhr morgens in die kalten Zelte.



                                                                                                                                                                      Je höher wir stiegen, desto mehr wandelte sich die Taiga zur Tundra. Hier kamen wir besser voran.



                                                                                                                                                                      An einem unserer Lagerplätze fanden wir dieses alte Relikt der ewenischen Ureinwohner. Keine Ahnung, wozu es ursprünglich diente.





                                                                                                                                                                      Wir hatten gehofft, die große Migration der Rentiere mitzuerleben. Aber wir trafen auf unserer Tour kein einziges, obwohl manchmal Dutzende ausgetretene Rentierpfade den Fluss entlang führten.







                                                                                                                                                                      Hier hatte das Treideln ein Ende. Der folgende "Pass" war so einfach, dass wir die Boote gar nicht erst zusammenpackten, sondern ein paar Kilometer durch die Tundra hinter uns herzogen. Wir gingen dabei nur noch mit 2 Rucksäcken, also jede Strecke dreimal. Wir probierten auch, den zweiten Rucksack ins Boot zu legen und alles auf einmal zu transportieren. Es stellte sich als unmöglich heraus. Richard war sogar schon drauf und dran, sein Packraft doch zu tragen, da das Ziehen in dem sumpfigen Gelände nicht so einfach war. Aber dann erreichten wir schon den Sattel und - große Freude - sahen, dass unser Fluss genug Wasser zum Raften führte.





                                                                                                                                                                      Das Putorana wartete jetzt schon mit konkreten Minustemperaturen auf, aber auch Nacht für Nacht mit wunderschönen Nordlichtern über den ganzen Himmel. Dieser Abschnitt der Tour war einer der schönsten.





                                                                                                                                                                      Bald änderte sich die Landschaft, die weite und offene Tundra ging in Schluchten und Canyons über. Raften wurde immer schwieriger wegen der vielen Steine. Wir kamen nur langsam voran.













                                                                                                                                                                      Richard bei der Einfahrt in einen Canyon.





                                                                                                                                                                      Viele Tage rafteten, stolperten und rutschten wir so sehr, sehr langsam den Fluss hinunter.























                                                                                                                                                                      Der Boden ist hier mit Rentiermoos bedeckt, das essen die Tiere gerne. Interessanterweise sind Stellen mit viel Rentiermoos auf den sowjetischen Militärkarten speziell gekennzeichnet.











                                                                                                                                                                      Das war ein bitterer Fang. Kurz darauf kenterte ich mit meinem Boot, weil ein Paddelblatt brach und ich dabei das Gleichgewicht verlor. Die ganzen schönen Fische gingen verloren. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon so geschwächt, dass wir diesen Verlust an Nahrungsmitteln nicht ganz leicht wegsteckten. Zum Glück fand Richard meine Angel wieder, die beim Kentern auch herausgefallen war. Wir fuhren noch solange weiter, bis es mich in der Kälte zu stark fröstelte und sich die große Trocknungsaktion nicht länger hinausschieben ließ.







                                                                                                                                                                      Reparaturversuche blieben erfolglos. Es war aber kein großes Problem, mit dem beschädigten Paddel weiterzufahren. Man musste es nur nicht mehr symmetrisch in der Mitte halten, sondern versetzt, um die unterschiedlich großen Flächen der Paddelblätter auszugleichen.
                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Robtrek; 27.10.2016, 01:31.

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        • 780
                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana



                                                                                                                                                                        Schließlich erreichten wir die Einfahrt zum großen Canyon, flankiert von Wasserfällen auf beiden Seiten.

















                                                                                                                                                                        Unten im Bild sieht man einen unserer Lagerplätze im Canyon.













                                                                                                                                                                        Die Wände sind aus Basalt.

























                                                                                                                                                                        Nach ein paar Tagen hatten wir den Canyon durchfahren. Blick zurück auf den Ausgang der Schlucht.



                                                                                                                                                                        Der "Grandiosnii" Wasserfall.







                                                                                                                                                                        Neben dem Wasserfall wuchsen überall Rote Johannisbeeren. So dicht, dass man in einer halben Stunde eine ganze Tüte voll hatte.



                                                                                                                                                                        Rückblick zum Grandiosnii.



                                                                                                                                                                        Ein weiterer, namenloser Wasserfall.













                                                                                                                                                                        Weiterfahrt. Nach so vielen wunderbaren Eindrücken waren wir "satt" und freuten uns darauf, zurück zu den Menschen zu kommen. Das wurde gar nicht so einfach. Fotos dazu später, im letzten Teil.

                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                                          • 28.03.2013
                                                                                                                                                                          • 373
                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                          #85
                                                                                                                                                                          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                          Wunderschöne Tundra und Canyons. Unglaublich tolle Tour. Danke fürs weiterschreiben. Das hat mein Frühstück versüßt.

                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                            Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                            • 10.10.2013
                                                                                                                                                                            • 11
                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                            #86
                                                                                                                                                                            AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                            Phantastische Landschaften! Das gehört zum spekatulärsten, was Sibirien zu bieten hat!

                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                              • 03.01.2008
                                                                                                                                                                              • 3550
                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                              AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                              Die Bilder der Basaltfelsen sind sehr cool! (die anderen natürlich auch!)
                                                                                                                                                                              Grüße, Tie »

                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                • 12.05.2013
                                                                                                                                                                                • 2707
                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                #88
                                                                                                                                                                                AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                Ich möchte mich wiederholen: Ich bin sehr beeindruckt; von der Schönheit, dem Mut, der Zuversicht, der Ausdauer, der Besonderheit. Danke.

                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                  Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                                  • 5122
                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                  AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                  Wow...

                                                                                                                                                                                  machst Du diese Reisen aus Abenteuerlust und/oder wird das zu einer Reise ins Innere? Oft entdeckt man ja durchs Reisen auch sich selbst.

                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                    Gerne im Forum
                                                                                                                                                                                    • 01.08.2013
                                                                                                                                                                                    • 97
                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                    Extrem inspirierend für mich. Bin sehr gespannt auf den letzten Teil, danke, dass du dir den Aufwand machst, das hier so zu posten.
                                                                                                                                                                                    Prinzipiell bin ich ja der Meinung, dass solche Beifall-Beiträge wie meiner nur beim Lesen ablenken und nerven, gerade, wenn es zig Posts so weitergeht. Konnte mich bei diesem Bericht trotzdem nicht zurückhalten.

                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                      Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                      • 30.06.2009
                                                                                                                                                                                      • 5064
                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                      #91
                                                                                                                                                                                      AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                      Jetzt muss ich auch mal wieder. Gerade der letzte gepostete Teil ist ja wahrlich ire. Diese Wasserfälle, die Basaltfelsen, diese Weite. Weltstark und beneidenswert

                                                                                                                                                                                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                                                                      meine Weltkarte

                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                        • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                        • 2501
                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                        Mal wieder der absolute Wahnsinn!!!! Was für geile Herbstfarben


                                                                                                                                                                                        Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                        Ein zweites Problem ist, dass meine 600 gr/Tag zu wenig Fett enthalten. Typischerweise
                                                                                                                                                                                        Morgens: 150 gr Gries-Reis-Hafer, 3 EL Zucker, 2 EL Pflanzenöl, 2 EL Rosinen, 1 EL Milchpulver.
                                                                                                                                                                                        Mittags 100 gr Wurst-Pastete-Speck-Nüsse-Trockenfrüchte, 50 gr Brot, dazu Knoblauch oder Zwiebel
                                                                                                                                                                                        Abends 150 gr Nudeln-Hirse-Buchweizen, 2 EL Pflanzenöl, 2 EL Eipulver.

                                                                                                                                                                                        Und wer aus eigener Erfahrung einen wichtigen Verbesserungsvorschlag zu meiner Proviantliste hat, den würde ich natürlich auch gerne hören.
                                                                                                                                                                                        Für einen höheren Fettanteil könntest zwar die Ölmenge erhöhen, aber zuviel Öl würde deine Gerichte wahrscheinlich unappetitlich machen.

                                                                                                                                                                                        Ich nehme pro Tag mindestens 100 g Butter mit auf Tour, sozusagen als Kalorienbombe. In deinem Frühstücks- und Abendgericht könntest du jeweils mindestens 50 g Butter reinhauen (sogar auch deutlich mehr) ohne daß es unappetitlich wird. Im Gegenteil, ich finde es sogar lecker.

                                                                                                                                                                                        Einen kleinen Teil der Butter nehme ich am Beginn zum anbraten der Zwiebeln und Knoblauch, und den größten Teil rühre ich da ganz zum Schluss mit rein, nachdem das Gericht fertiggekocht ist.

                                                                                                                                                                                        Zitat von Hapi Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                        Und Bernie hat offensichtlich bereits "Blut geleckt" Einsame Wildnis - ohne Wege, ohne Infrastruktur, das passt
                                                                                                                                                                                        Ja ich habe Blut geleckt Sibirien muss aber leider noch warten, denn nächstes Jahr geht´s erstmal woanders hin
                                                                                                                                                                                        www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                          • 737
                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                          Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                          Ich möchte mich wiederholen: Ich bin sehr beeindruckt; von der Schönheit, dem Mut, der Zuversicht, der Ausdauer, der Besonderheit. Danke.
                                                                                                                                                                                          Exakt. Wahnsinnig tolle Bilder, die mich sehr beeindrucken. Noch mehr beeindruckt mich aber wirklich euer Einsatz angesichts aller Gefahren und Erschwernisse!

                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                            Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                            • 30.06.2009
                                                                                                                                                                                            • 5064
                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                            ....
                                                                                                                                                                                            nächstes Jahr geht´s erstmal woanders hin
                                                                                                                                                                                            Wo gehts den nächstes Jahr hin?

                                                                                                                                                                                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                                                                            meine Weltkarte

                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                              • 09.07.2009
                                                                                                                                                                                              • 2233
                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                              AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                              Hallo,

                                                                                                                                                                                              Oft lese ich hier Reisebereichte und denke "oh wie schön" bin aber nicht wirklich heiß darauf dorthin zu kommen. Ich bleibe lieber in der Komfortzone, und das ist bei mir wirklich "Komfort", schon Zelten auf einen Zeltplatz liegt bei mir im Grenzbereich. Bei diesem bin ich erstmals wirklich traurig das dieses Erlebnis aufgrund meiner Fähigkeiten, leidensbereitschaft und beruflichen Situation weit außerhalb meiner Reichweite liegt.

                                                                                                                                                                                              Ich bin tief beeindruckt, wahrscheinlich waren mehr Menschen auf dem Mount Everest oder am Südpol als in dieser Landschaft.

                                                                                                                                                                                              Gruß
                                                                                                                                                                                              Zwerg

                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                • 737
                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                Zitat von Wanderzwerg Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                Ich bin tief beeindruckt, wahrscheinlich waren mehr Menschen auf dem Mount Everest oder am Südpol als in dieser Landschaft.
                                                                                                                                                                                                Das finde ich einen total interessanten Aspekt! Ich habe die letzten Tage mehrere Dokus auf Youtube gesehen über den "Massentourismus" am Everest. Dort suchen ja alle das Besondere und Einzigartige... dabei sind einsame Landschaften wie diese deutlich unberührter. Wo es auf dem Everest einen Aufstieg rückwärts auf einem Bein mit verbundenen Augen braucht, um was "neues" zu machen, reicht bei der hier vorgestellten Tour vermutlich ein kurzer Abstecher auf den nächsten Hügel , um eine "Erstbesteigung" verbuchen zu können. Diese Tour entspricht dem Wort Abenteuer jedenfalls viel mehr als die Touri-Autobahn am Everest....

                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                  • 30.06.2009
                                                                                                                                                                                                  • 5064
                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                  AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                  Zitat von Wanderzwerg Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                  ....
                                                                                                                                                                                                  Ich bin tief beeindruckt, wahrscheinlich waren mehr Menschen auf dem Mount Everest oder am Südpol als in dieser Landschaft.
                                                                                                                                                                                                  ..
                                                                                                                                                                                                  Zumindest westliche Touristen wirst du in der russischen Weite weniger haben. Wahrscheinlich bald weniger als auf dem K2

                                                                                                                                                                                                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                                                                                  meine Weltkarte

                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                    Gerne im Forum
                                                                                                                                                                                                    • 16.12.2015
                                                                                                                                                                                                    • 80
                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                    #98
                                                                                                                                                                                                    AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                    Superlative wurden hier ja schon zurecht zur Genüge genannt.

                                                                                                                                                                                                    Wann immer ich auch Berichte lese über solcherart Touren wie Eure, berniehhs oder Libertists (das sind jetzt nur die Namen, die mir ohne Recherche präsent sind und die ich daher stellvertretend anführe - ich kann mich noch an weitere sehr beeindruckende Tourbeschreibungen erinnern), kommen mir meine Unternehmungen, über die Leute in meinem Umfeld staunen, wie Pauschalreisen vor.

                                                                                                                                                                                                    Das ist wirklich total abgefahren, was ihr da macht!

                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                      Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                      • 13.05.2014
                                                                                                                                                                                                      • 780
                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                      #99
                                                                                                                                                                                                      AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                      Zitat von edreoj Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                      Prinzipiell bin ich ja der Meinung, dass solche Beifall-Beiträge wie meiner nur beim Lesen ablenken und nerven, gerade, wenn es zig Posts so weitergeht. Konnte mich bei diesem Bericht trotzdem nicht zurückhalten.
                                                                                                                                                                                                      Mal ehrlich, wer würde sich denn nicht darüber freuen, wenn seine Fotos auch anderen Outdoorfans Spaß bringen? Das ist ja eine der tollen Sachen an diesem Forum - man lässt sich irgendwohin mitnehmen und inspirieren. Deshalb möchte ich dir, stellvertretend für alle anderen, an dieser Stelle auch einmal herzlich "Danke!" für all eure Kommentare sagen.

                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                        • 13.05.2014
                                                                                                                                                                                                        • 780
                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                        Für einen höheren Fettanteil könntest zwar die Ölmenge erhöhen, aber zuviel Öl würde deine Gerichte wahrscheinlich unappetitlich machen.

                                                                                                                                                                                                        Ich nehme pro Tag mindestens 100 g Butter mit auf Tour, sozusagen als Kalorienbombe. In deinem Frühstücks- und Abendgericht könntest du jeweils mindestens 50 g Butter reinhauen (sogar auch deutlich mehr) ohne daß es unappetitlich wird. Im Gegenteil, ich finde es sogar lecker.

                                                                                                                                                                                                        Einen kleinen Teil der Butter nehme ich am Beginn zum anbraten der Zwiebeln und Knoblauch, und den größten Teil rühre ich da ganz zum Schluss mit rein, nachdem das Gericht fertiggekocht ist.
                                                                                                                                                                                                        Butter ist lecker! Aber wie hältst du sie frisch? In Russland habe ich mal gehört, dass Butter nicht ranzig wird, wenn man sie mit Honig mischt, habe das aber nie ausprobiert. Auf den ersten 2 Wochen unserer Tour war die Temperatur tagsüber bis um die 30°, hast du Erfahrungswerte wie lange Butter sich unter solchen Bedingungen hält?

                                                                                                                                                                                                        Und noch eine Frage: du rechnest aus deiner langjährigen Erfahrung mit 800 gr Proviant pro Tag, habe ich das richtig in Erinnerung?

                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                          • 780
                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                          Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                          machst Du diese Reisen aus Abenteuerlust und/oder wird das zu einer Reise ins Innere? Oft entdeckt man ja durchs Reisen auch sich selbst.
                                                                                                                                                                                                          "Rundum Taiga und Braunbären... Ein Schluck Freiheit, wie ein Glas Wein" (das ist aus einem russischen Rocksong).
                                                                                                                                                                                                          Ich glaube ja, Abenteuerlust. Ich bin gerne in der Welt unterwegs und für mich ist Trekking in Patagonien oder den USA, China, Tadschikistan etc. auch phantastisch und unvergesslich. Aber zwischendurch zieht es mich immer wieder nach Sibirien: keine Lonely Planet guidebooks, keine Ranger, keine Vorschriften, man ist für sein Überleben ganz allein verantwortlich, ohne Sicherheitsnetz und doppelten Boden. In dieser riesigen Wildnis bin ich nur ein winziger unbedeutender Eindringling. Um heile zurückzukommen, darf ich keine Fehler machen und darf nicht die Nerven verlieren, auch wenn die Natur auf halber Strecke meinen kleinen, dummen Reiseplan mal wieder völlig über den Haufen geworfen hat. Ein Stück Selbsterfahrung ist also auch mit dabei. Dem einen mag sowas gefallen, dem anderen nicht, aber eins ist sicher: von so einer Reise kommt man nicht unverändert zurück.

                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                            • 780
                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                            Zitat von Wanderzwerg Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                            wahrscheinlich waren mehr Menschen auf dem Mount Everest oder am Südpol als in dieser Landschaft
                                                                                                                                                                                                            Der Gedanke war mir noch gar nicht gekommen, aber das ist wahrscheinlich tatsächlich der Fall. Der letzte Bericht im russischen Internet von diesem Canyon ist 16 Jahre alt, außerdem habe ich noch 3 Berichte aus den 80er Jahren gefunden. Auch Jäger oder Geologen scheinen hier nie vorbeizukommen. 50 km weiter westlich sieht es schon etwas anders aus, da ist der höchste bekannte Wasserfall Russlands (108 m). Alle paar Jahre mal lässt sich dort ein Fotograf per Helikopter absetzen. Das ganze Gebiet ist übrigens auch ein UNESCO-Weltnaturerbe, vielleicht hilft das ja, die Natur langfristig zu schützen.

                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                              • 780
                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                              Zitat von Wanderzwerg Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                              ...bin ich erstmals wirklich traurig das dieses Erlebnis aufgrund meiner Fähigkeiten, leidensbereitschaft und beruflichen Situation weit außerhalb meiner Reichweite liegt.
                                                                                                                                                                                                              Weil das jetzt schon einige so oder ähnlich hier geschrieben haben: wer mal nach Sibirien reinschnuppern und Erfahrung sammeln möchte, für den gibt es als praktischen Ausweg immer noch die Möglichkeit, eine 1-3wöchige Tour zu buchen. Solche Firmen findet man zuhauf im Internet, für alle möglichen Regionen. Das muss nicht so schlimm sein, wie es sich anhört. Wer sich z.B. für Yakutien interessiert, dem kann ich guten Gewissens einen Kontakt in Yakutsk vermitteln, wo ich die beiden Firmeninhaber persönlich kenne. Die begleiten ihre Gruppen selber, die Kunden sind hauptsächlich lokale Outdoorfans, und die Trekking- und Kanutouren sind z.T. wirklich interessant. Wildnis, aber nicht zu extrem. Ich weiß von zumindest einem aus Deutschland, der schon mit denen auf einfacher Flussfahrt unterwegs war. Wenn sich jemand für so etwas interessiert, dem kann ich per Privatnachricht gerne die entsprechende Website zukommen lassen.

                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                • 15.09.2011
                                                                                                                                                                                                                • 5177
                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                Um die Kalorienmenge zu erhöhen: was ist mit Ghee, also Butterfett? Das soll man noch nicht mal kühlen. Ich mag den leicht ranzigen Geruch in kaltem Zustand nicht so, nehme es aber oft zum Braten (machen Millionen Inder auch und schwören drauf ).
                                                                                                                                                                                                                Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                  Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                                                  • 18.06.2011
                                                                                                                                                                                                                  • 47
                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                  AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                  Weil das jetzt schon einige so oder ähnlich hier geschrieben haben: wer mal nach Sibirien reinschnuppern und Erfahrung sammeln möchte, für den gibt es als praktischen Ausweg immer noch die Möglichkeit, eine 1-3wöchige Tour zu buchen. Solche Firmen findet man zuhauf im Internet, für alle möglichen Regionen. Das muss nicht so schlimm sein, wie es sich anhört. Wer sich z.B. für Yakutien interessiert, dem kann ich guten Gewissens einen Kontakt in Yakutsk vermitteln, wo ich die beiden Firmeninhaber persönlich kenne. Die begleiten ihre Gruppen selber, die Kunden sind hauptsächlich lokale Outdoorfans, und die Trekking- und Kanutouren sind z.T. wirklich interessant. Wildnis, aber nicht zu extrem. Ich weiß von zumindest einem aus Deutschland, der schon mit denen auf einfacher Flussfahrt unterwegs war. Wenn sich jemand für so etwas interessiert, dem kann ich per Privatnachricht gerne die entsprechende Website zukommen lassen.
                                                                                                                                                                                                                  Eine weitere Möglichkeit nach Sibirien (aber auch andere Winkel der Erde) zu kommen, wäre im Rahmen einer wissenschaftlichen Expedition. Ich selbst war bisher viermal dort, im Gebiet zwischen der Steinigen Tunguska (Podkamennaya Tunguska) und dem Große Pit (Bolschoi Pit), sowohl östlich, als auch westlich des Jenissej. Das erste Mal, um Daten für meine Diplomarbeit zu sammeln, die anderen Male als wissenschaftlicher Mitarbeiter.

                                                                                                                                                                                                                  Für diejenigen, die Geographie, Biologie, Ökologie, Forstwissenschaft etc. studieren, könnte es sich lohnen mal bei den Instituten und Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Institute, einschlägigen Fachbereichen diverser Unis anzufragen. Diejenigen, die keine wissenschaftliche Arbeit schreiben, könnten es dennoch vesuchen. Ich erinnere mich an eine Expedition, wo ein Freund einer Kollegin mitgefahren ist, der zur damaligen Zeit arbeitslos war, und sich um den technischen Kram wie Akkus, Solarpanels usw. gekümmert hat. Jemand wie Berniehh, der neben seiner Erfahrung noch schleppen kann wie 3, würde ich persönlich sofort mitnehmen.

                                                                                                                                                                                                                  Allerdings ist man auf solchen Expeditionen nicht so „frei“ wie Robtrek. Man hat immer weniger Zeit, als man für die Arbeit im Feld braucht. Es wird also von morgens bis abends gearbeitet, also irgendwelche Daten erhoben, Experimente gemacht etc. Dafür kommt man aber ohne großen eigenen Aufwand in entlegene Gegenden der Erde. Da nichts ohne Kooperationen mit russischen Instituten abläuft, braucht man sich über Bürokratisches keine Sorgen zu machen, alles wird gut organisiert. Irgendeiner aus jedem Forschungsteam spricht in der Regel auch Russisch, die russischen Wissenschaftler sprechen natürlich Englisch.
                                                                                                                                                                                                                  Das pure Abenteuer ist jeweils die An- und Abreise vom jeweiligen Untersuchungsgebiet und das Lagerleben. Ich habe unterschiedliche Waldökosysteme untersucht, die wir aufgrund von Luftbildern festgemacht hatten. Um dort hinzukommen ging es so weit wie möglich mit dem Boot „unseres“ einheimischen Trappers irgendeinen Fluß hoch, und dann querwaldein per Kompass und GPS ins Zielgebiet - teilweise tagelang. Neben den Lebensmitteln mussten noch Unmengen an technischem Kram geschleppt werden. Auch wir mussten daher häufig mehrmals eine Strecke zurücklegen. Geschlafen haben wir in unseren eigenen Zelten, wurden aber bekocht von unserem Trapper, der auch für uns jagte, fischte, Pilze sammelte.

                                                                                                                                                                                                                  So, das wollte ich eigentlich kurz los werden, ist aber viel länger geworden als geplant. Ich hoffe das ist ok.

                                                                                                                                                                                                                  Von mir aber auch noch unzählige Sterne für den Bericht und die tollen Fotos. So viel Zeit muss sein. Wahnsinn!

                                                                                                                                                                                                                  Beste Grüße
                                                                                                                                                                                                                  Bufo

                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                    • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                    • 2501
                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                    AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                    Butter ist lecker! Aber wie hältst du sie frisch? In Russland habe ich mal gehört, dass Butter nicht ranzig wird, wenn man sie mit Honig mischt, habe das aber nie ausprobiert. Auf den ersten 2 Wochen unserer Tour war die Temperatur tagsüber bis um die 30°, hast du Erfahrungswerte wie lange Butter sich unter solchen Bedingungen hält?
                                                                                                                                                                                                                    die Butter muss richtig verpackt werden: die Packungen einzeln in Ziplock-Beutel (oder sonstige Gefrierbeutel), dann alle Butterbeutel zusammen in einer Plastiktüte in der Mitte des Rucksacks gepackt werden, also von Klamotten oder sonstigen Kram umgeben. Auf keinen Fall darf die Butter bei sommerlichen Temperaturen mit der Aussenwand des Rucksacks in Berührung kommen, da sie sonst schmelzen kann.
                                                                                                                                                                                                                    Bei heißen Sommertemperaturen wird die Butter tagsüber zwar weich, aber sie schmilzt nicht wenn du sie wie oben beschrieben verpackst.
                                                                                                                                                                                                                    Die Butter hält sich so mindestens 20 Tage ohne ranzig zu werden. Das habe ich unzählige Male gemacht, auch in Gebieten mit heißem Klima. 40 Tage war mal bei mir die Maximalzeit!! Das ging ohne Probleme. Da war es allerdings nicht mehr so heiß (Spätsommer-Frühherbst).
                                                                                                                                                                                                                    Ganz wichtig noch: ich würde die Butter auf keinen Fall aus der Verpackung auspacken, sondern nur mit der Originalverpackung in den Ziplockbeutel wickeln!!! Wenn du sie ausgepackt in den Ziplockbeutel schließt wird sie viel schneller (im ungünstigsten Fall sogar schon nach wenigen Tagen) ranzig!!

                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                    Und noch eine Frage: du rechnest aus deiner langjährigen Erfahrung mit 800 gr Proviant pro Tag, habe ich das richtig in Erinnerung?
                                                                                                                                                                                                                    ja ich habe immer um die 800 g Essen pro Tag mit. Da sind bei mir fast 4000 Kalorien drin.

                                                                                                                                                                                                                    Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                    Wo gehts den nächstes Jahr hin?
                                                                                                                                                                                                                    für nächstes Jahr habe ich verschiedene Ziele, u.a.auch Russland. Mein Hauptziel für den Sommer wird eine 700 Kilometer Tour durch den indischen Himalaya.

                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Bufo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                    Jemand wie Berniehh, der neben seiner Erfahrung noch schleppen kann wie 3, würde ich persönlich sofort mitnehmen.
                                                                                                                                                                                                                    dann sag mal Bescheid wann es losgehen soll
                                                                                                                                                                                                                    www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                      • 29.08.2009
                                                                                                                                                                                                                      • 1356
                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                      AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                      die Butter muss richtig verpackt werden: die Packungen einzeln in Ziplock-Beutel (oder sonstige Gefrierbeutel), dann alle Butterbeutel zusammen in einer Plastiktüte in der Mitte des Rucksacks gepackt werden, also von Klamotten oder sonstigen Kram umgeben. Auf keinen Fall darf die Butter bei sommerlichen Temperaturen mit der Aussenwand des Rucksacks in Berührung kommen, da sie sonst schmelzen kann.
                                                                                                                                                                                                                      Bei heißen Sommertemperaturen wird die Butter tagsüber zwar weich, aber sie schmilzt nicht wenn du sie wie oben beschrieben verpackst.
                                                                                                                                                                                                                      Die Butter hält sich so mindestens 20 Tage ohne ranzig zu werden. Das habe ich unzählige Male gemacht, auch in Gebieten mit heißem Klima. 40 Tage war mal bei mir die Maximalzeit!! Das ging ohne Probleme. Da war es allerdings nicht mehr so heiß (Spätsommer-Frühherbst).
                                                                                                                                                                                                                      Ganz wichtig noch: ich würde die Butter auf keinen Fall aus der Verpackung auspacken, sondern nur mit der Originalverpackung in den Ziplockbeutel wickeln!!! Wenn du sie ausgepackt in den Ziplockbeutel schließt wird sie viel schneller (im ungünstigsten Fall sogar schon nach wenigen Tagen) .....
                                                                                                                                                                                                                      Danke für deine Erfahrungen, nächstes Mal nehmen wir auch 4Kg Butter mit!!!
                                                                                                                                                                                                                      Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                        • 19.06.2014
                                                                                                                                                                                                                        • 2101
                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                        @Robtrek

                                                                                                                                                                                                                        Lagerfeuer waren ja ziemlich essentiell auf eurer Reise.
                                                                                                                                                                                                                        Hattet ihr Werkzeuge zum zerkleinern von Holz dabei, oder liegt genug Totholz durch die Lärchen an, dass ihr alles durch aufsammeln gewinnen konntet?
                                                                                                                                                                                                                        Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                                                                                          • 22.11.2013
                                                                                                                                                                                                                          • 259
                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                          Schöne Zusammenfassung bisher, die Einleitung klingt wie aus einer alten Erzählung Bin gespannt auf den letzten Teil und wie du dort die problematische Rückkehr argumentierst..

                                                                                                                                                                                                                          Das Thema Gewichtsoptimierung würde ich übrigens von einer ganz anderen Seite angehen:

                                                                                                                                                                                                                          1. vor der Reise soviel wie möglich essen, um die körpereigenen Fettreserven aufzubauen. Was man am Körper trägt, zerrt nicht an den Schultern und lässt sich viel effektiver verwerten. Außerdem kommt man, solange die körpereigenen Reserven noch nicht aufgebraucht sind, länger mit reduzierten Tagesrationen klar. Ich würde daher die 600g/Tag fortführen, allerdings mit mehr Fett.

                                                                                                                                                                                                                          2. nur soviel Gepäck/Proviant einplanen, wie er sich noch auf zwei Rucksäcke aufteilen lässt, dann spart man sich nämlich beim ersten Passgang das Nachholen eines dritten Rucksacks und kommt schon mal schneller voran. Dass man mit nur einem Rucksack im Putorana nicht weit kommt, ist glaub ich schon hervorgehoben worden (es sei denn, man hat kein Problem damit, am Anfang weit über 40 kg auf einmal zu buckeln).

                                                                                                                                                                                                                          3. die Route entsprechend der maximal tragbaren Proviantreserve anpassen. Ein Bernie würde zu Beginn bestimmt locker zwei 40 kg-Rucksäcke wegschleppen, für mich ist aber wie bei Robert die Obergrenze bei 35 kg pro Rucksack, d.h. ich würde beim nächsten Mal versuchen, nicht über 70 kg Gesamtgewicht zu kommen (auf dieser Tour betrug das Startgewicht um 85 kg).

                                                                                                                                                                                                                          Wenn ich es nun schaffe, 5 kg Ausrüstung einzusparen (ich hatte viele ungenutzte Wechselsachen dabei, ein ungenutztes Tarp, ein Packraftsegel, eine Spiegelreflex mit 3 Wechselobjektiven, Stativ, Actioncam, viel zu viel Kartenmaterial, 3 kg schwere Watstiefel, außerdem den Gaskocher, den SPOT, den DeLorme…), dann müsste ich noch etwa 10 kg Proviant weglassen. Bei 600g/Tag sind das 17 Tage weniger. Wir hatten für die hier vorgestellte Tour Proviant für 67 Tage, in meinem Beispiel würden daraus 50 Tage (rund 7 Wochen).

                                                                                                                                                                                                                          Was wäre in 7 Wochen erreichbar? Wenn man durchzieht, wie so manche russische Gruppen, könnte man mit dieser Proviantreserve tatsächlich etliche Routen quer durchs Plateau machen – Chirinda wäre locker erreichbar, aber auch Tura, Volochanka, Hatanga. Geht man es etwas gemütlicher an, müsste man hier und da ein paar Streckenabschnitte abkürzen. Unsere Route von der Jaktali-Mündung via Dulismar, Kotuj, Hoikta, Higdekit, Ajakli, Heta bis nach Volochanka wäre meiner Meinung nach auch innerhalb von 7 Wochen machbar – wie gesagt mit zwei Rucksäcken beim ersten Passgang.

                                                                                                                                                                                                                          Was hier noch nicht erwähnt wurde: wir hatten ursprünglich vor, noch bis Hatanga zu gehen (bzw. alternativ nach Tura, falls wir das Permit für Hatanga nicht bekommen sollten) und hatten uns deshalb mit Proviant für 10 Wochen eingedeckt. Letztlich waren wir aber viel zu langsam, um so eine ambitionierte Route zu schaffen, daher gezwungenermaßen der Exit Volochanka. Aber darüber wird ja bestimmt noch im letzten Teil eingehender berichtet.
                                                                                                                                                                                                                          „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                                                                                                                                                                                                          Meine bisherigen Reisen

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                                                                                                                                                                                                                            • 780
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                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Rattus Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                            Um die Kalorienmenge zu erhöhen: was ist mit Ghee, also Butterfett? Das soll man noch nicht mal kühlen.
                                                                                                                                                                                                                            Danke für diesen Tipp, werde ich mal ausprobieren. Definitiv ein Vorteil, dass es bei Zimmertemperatur so lange haltbar ist.

                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                              • 780
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                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                              Lagerfeuer waren ja ziemlich essentiell auf eurer Reise.
                                                                                                                                                                                                                              Hattet ihr Werkzeuge zum zerkleinern von Holz dabei, oder liegt genug Totholz durch die Lärchen an, dass ihr alles durch aufsammeln gewinnen konntet?
                                                                                                                                                                                                                              Ja, Feuer ist sehr wichtig. Ich nehme seit vielen Jahren keine Axt oder Säge mehr mit auf solche Touren, nie gebraucht. Lärche brennt hervorragend, auch feucht, es liegen immer genug Äste rum. Was ich mitbringe ist Birkenrinde als Zunder, denn Birken wachsen dort oben nicht mehr.

                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                • 31.07.2014
                                                                                                                                                                                                                                • 368
                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                Ich will ja nicht drängeln, aber das Ende der Tour würde ich schon ganz gerne noch sehen

                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                  • 10.07.2008
                                                                                                                                                                                                                                  • 2381
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                                                                                                                                                                                                                                  Jetzt erst gefunden - aber immerhin.

                                                                                                                                                                                                                                  Boah!
                                                                                                                                                                                                                                  Ich bin zutiefst beeindruckt!
                                                                                                                                                                                                                                  Das ist ja mal eine richtige Expedition in eine Terra (fast) Incognita!
                                                                                                                                                                                                                                  Großartig!

                                                                                                                                                                                                                                  Hab ich´s vielleicht übersehen? Gab es Begegnungen mit Bär, Elch, Wolf & Co.?

                                                                                                                                                                                                                                  Vielen Dank für´s Teilhabenlassen!
                                                                                                                                                                                                                                  Sylvia

                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                    • 780
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                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Flummi87 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                    Ich will ja nicht drängeln, aber das Ende der Tour würde ich schon ganz gerne noch sehen
                                                                                                                                                                                                                                    Tut mir leid! Hab ganz vergessen, dass ich hier noch nicht alles berichtet hatte. Werde diese Woche ein paar Fotos auswählen und hochladen. Danke für die Geduld und das Interesse!

                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                      • 780
                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                      Gab es Begegnungen mit Bär, Elch, Wolf & Co.?
                                                                                                                                                                                                                                      Elch - ja, und zwar ein gigantisches Exemplar! Aber leider habe ich davon keine Fotos, da die Begegnung unverhofft im mitternächtlichen Zwielicht auf der Suche nach einem Lagerplatz stattfand. Elchspuren sind im Putorana wirklich überall, im Gegensatz zu Bärenspuren - die sieht man dort viel seltener als sonst in Sibirien. Ein Bärentreffen gab es aber, Fotos kommen noch. Wolfsspuren sind häufig, und zwar auch von sehr großen Exemplaren, aber einen Wolf habe ich in all den Jahren in Sibirien noch nie zu Gesicht bekommen. Sind eben sehr schlaue und scheue Tiere. Vielfraß kommt auch vor, aber wiederum nur Spuren, keine Sichtungen. Bei den Raubvögeln: Adler.

                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                        Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                                                                        • 06.11.2011
                                                                                                                                                                                                                                        • 45
                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                        Sehr coole Tour, so stellt man sich Abenteuer vor :-)

                                                                                                                                                                                                                                        Was hattet ihr denn an Angelausrüstung dabei ?
                                                                                                                                                                                                                                        Und würdest Du an der Ausrüstung im Nachhinein etwas ändern ?

                                                                                                                                                                                                                                        Habt ihr nur Äschen gefangen ?

                                                                                                                                                                                                                                        Gruß Oliver.
                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von kleingestreift; 29.11.2016, 13:46.

                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                          • 11.10.2001
                                                                                                                                                                                                                                          • 9176
                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                          Es ist mittlerweile mehr als 10 Jahre her, dass ich beim Anblick von vergleichbaren Fotos ein solches Gefühl der Fremdheit oder gar Namenlosigkeit einer Gegend hatte. Durch Reiseberichte bei ODS und durch die weiteren Möglichkeiten des Internets sind viele Ziele ja schon ein Stück weit erkundbar. Hier ist das Gegenteil der Fall.

                                                                                                                                                                                                                                          Schon fast betörend, was sich da für eine Landschaft auftut. Die Stille springt einen nahezu an.
                                                                                                                                                                                                                                          Großen Respekt vor der Leistung und dem Mut die Tour durchzuführen. Sympathisch finde ich ebenfalls, dass die Tour hier quasi ohne großes Gebaren präsentiert wird.

                                                                                                                                                                                                                                          Beste Grüße
                                                                                                                                                                                                                                          Dominik
                                                                                                                                                                                                                                          Offizieller Ansprechpartner: Naturlagerplätze - Eifel

                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                            • 13.05.2014
                                                                                                                                                                                                                                            • 780
                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von kleingestreift Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                            Was hattet ihr denn an Angelausrüstung dabei ?
                                                                                                                                                                                                                                            Und würdest Du an der Ausrüstung im Nachhinein etwas ändern ?

                                                                                                                                                                                                                                            Habt ihr nur Äschen gefangen ?
                                                                                                                                                                                                                                            Zu 99% Äschen, etwas Saibling, Lenok, Sig (Coregonus).
                                                                                                                                                                                                                                            Ich hatte eine kleine chinesische Teleskopangel und Kartusche dabei, einfache robuste Billigware (alles zusammen ca. 15 Euro). Würde ich auch nicht ändern. Wie so oft im Outdoor-Bereich ist das Billigste gerade gut genug, d.h. von der Funktionalität her völlig ausreichend und unter Feldbedingungen leicht zu reparieren. Meine Angel ist z.B. zerbrochen, als das Boot gegen eine Felswand gedrückt wurde. Ein Stückchen Leukoplast drumherum - und funktioniert wieder, konnte damit auf der Tour noch über 100 Fische fangen.

                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                              • 780
                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                              Hier folgt nun der dritte und letzte Teil meiner Fotoerzählung, er beinhaltet die 9.-11. Woche unserer Tour und die Heimreise.

                                                                                                                                                                                                                                              Auf der Durchquerung des Putorana-Plateaus hatten wir mit dem Ende der Canyons die schwierigsten Hindernisse hinter uns gelassen. Es ging jetzt darum, die 350 km bis zur nächsten Siedlung sicher zurückzulegen, wobei neben früh einsetzenden Winterstürmen unser geschwächter Allgemeinzustand das größte Risiko darstellte. Auf den zurückliegenden schweren Etappen hatten wir die täglichen Lebensmittelrationen bereits deutlich erhöht. Außerdem hatte Richard aufgrund eines akuten Schwächezustands in den Canyons noch eine Extrazuteilung aus unserem Vorrat an Haferflocken und Rosinen bekommen. Auch nach dem Überwinden der Canyons blieben wir bei den erhöhten Rationen, wobei wir auf günstige Umstände hofften: nach 125 km und 160 km gab es den alten Berichten zufolge möglicherweise Jägerhütten, in denen man dann vielleicht auch Lebensmittel finden könnte. Und nach 270 km gab es definitiv eine Hütte, wo man um diese Jahreszeit wahrscheinlich auf Fischer mit Motorbooten treffen würde. Diese könnten uns die letzten 80 km bis zur Siedlung mitnehmen und uns damit 4 Tage langweiliges Rafting ersparen. Das waren zwar ziemlich viele "würde" und "könnte", aber sie gaben uns einen Grund, die höheren Lebensmittelrationen erstmal beizubehalten. Und das war im Moment für uns das wichtigste!

                                                                                                                                                                                                                                              Ich hatte versucht, vor Abreise soviel wie möglich über die Siedlung herauszufinden, die nun unser Ziel war. So wussten wir, dass von dort einmal pro Woche ein Helikopter zur Hafenstadt Dudinka am Yenissei flog, dass die Siedlungsverwaltung generell hilfsbereit gegenüber Touristen war, und dass man Motorboote chartern konnte. Über den Satellite Messenger bat ich nun meine russischen Freunde, die Leitung der Siedlung anzurufen und ein Motorboot zu organisieren, dass uns entgegenfahren sollte. 80 km waren auf jeden Fall möglich. Im besten Fall, so hofften wir, könnte uns das Boot sogar fast 200 km entgegenkommen und unsere Tour so um mindestens 8 Tage verkürzen und entsprechend Lebensmittel sparen. Nach vielen Satelliten-SMS wurde aber klar, dass noch niemand aus der Siedlung mit einem Motorboot so weit stromaufwärts gekommen war. Immerhin, ein Jäger erklärte sich bereit, uns entgegenzufahren, solange Wasserstand und Strömung dies zuließen. Und er würde Lebensmittel für uns dabeihaben! Mit dieser guten Nachricht im Rücken machten wir uns auf den langen Weg zurück in die Zivilisation.









                                                                                                                                                                                                                                              Die Canyons hatten wir nun zwar hinter uns gelassen, aber noch viele Tage lang begleiteten uns gewaltige Felswände an beiden Ufern. Es wäre schön gewesen, einen letzten Blick auf das Plateau zu werfen, doch das Erklimmen dieser 700-1000 m hohen Steilwände hätte mindestens einen ganzen Tag beansprucht und zuviel Kraft gekostet.











                                                                                                                                                                                                                                              Dieser Abschnitt gehörte zu den schönsten der Tour. Endlich war der lang ersehnte sibirische Altweibersommer gekommen. Es wurde noch einmal relativ warm, und wir fuhren bei herrlichem Licht durch eine wundervolle Landschaft.





















                                                                                                                                                                                                                                              Und dann hatten wir noch mehr Glück: nicht nur ein reichhaltiger Fischfang...



                                                                                                                                                                                                                                              ...sondern dazu noch eine Ente, die ich tot am Ufer fand. Das erste Fleisch seit 2 Monaten, und aus den Resten gab's eine leckere Bouillon!



                                                                                                                                                                                                                                              Gegrillter Fisch als zweites Frühstück.















                                                                                                                                                                                                                                              Ein Bild zeigt besser als viele Worte, wie sehr ich durch den ständigen Kalorienmangel inzwischen abgemagert war. An jenem Morgen stieg das Thermometer auf über 20° und machte diese Aufnahme möglich. Normalerweise trug ich sonst tagsüber 5 Schichten Kleidung am Oberkörper, nachts im Schlafsack noch 3 Schichten.



































                                                                                                                                                                                                                                              An dieser Stelle legten wir bei Sonnenuntergang an, um etwas fürs Abendessen zu fangen. Und die Fische bissen gut! Ich ging am Ufer flussabwärts, um noch mehr zu fangen, als ich plötzlich einen Schrei hörte: Das Boot!!!



                                                                                                                                                                                                                                              Ich drehte mich um. Richards Packraft trieb den Fluss hinab, er selber stand am Ufer! Ich hatte mich beim Angeln ziemlich weit entfernt und rannte nun zurück, so schnell es ging. Im Laufen drückte ich Richard noch meine Angel in die Hand, dann sprang ich ins Meridian und machte mich an die Verfolgung. Richard hatte sein Boot nicht ordentlich an Land gezogen und gesichert. So konnte es von der Strömung erfasst werden und war mit der ganzen Ausrüstung davongetrieben.
                                                                                                                                                                                                                                              Aber das Putorana zeigte sich großzügig und ließ uns auch solch einen schweren Fehler durchgehen. Nach wildem Paddeln konnte ich das Packraft einholen und schließlich ans Ufer bugsieren. Unsere Tour stand auch weiterhin unter einem guten Stern!

















                                                                                                                                                                                                                                              Tagsüber auf dem Boot aßen wir oft rohe Fischfilets. Die Fischhäute und Gräten hoben wir auf und grillten sie abends am Lagerfeuer.



                                                                                                                                                                                                                                              Gegrillter Fisch, als Pfanne dient hier der Topfdeckel.





                                                                                                                                                                                                                                              Mein Zelt. Viel Platz bei einem Gewicht von etwas über 2 kg. Es hat sich gut bewährt.





                                                                                                                                                                                                                                              Nach 125 km hatten wir den Ort erreicht, wo nach einem Bericht von russischen Raftern vor über 10 Jahren eine Jägerhütte in Bau gewesen war. Natürlich hegten wir insgeheim die Hoffnung, dass die Hütte inzwischen fertig und in Gebrauch war, dann könnte man dort vielleicht Lebensmittel finden. Wir suchten die Ufer ab, wo die Hütte der Beschreibung nach stehen sollte. Dabei mussten wir uns mühselig durch dichtes Unterholz schlagen. Jeder Meter kostete sehr viel Kraft, und mit jedem Meter schwand auch unsere Hoffnung. Von der Hütte keine Spur.



                                                                                                                                                                                                                                              Nach 2 Stunden fanden wir sie schließlich doch. Längst zerfallen. Eine Chance weniger.











                                                                                                                                                                                                                                              Fleisch am Ufer! So nah, und doch unerreichbar fern.



                                                                                                                                                                                                                                              Als ich eines Morgens aus dem Zelt schaute, trottete am gegenüberliegenden Ufer gerade ein Bär seinen Pfad entlang.



                                                                                                                                                                                                                                              Aus meiner Sicht ist ein Bär keine exotische Attraktion, sondern ein großes Raubtier und als solches für den Menschen unberechenbar und eine potenzielle Gefahr. Wir kommen für ihn durchaus als Gelegenheitsbeute in Frage, auch wenn sich das auf wenige Fälle pro Jahr beschränkt. Der Bär ist in der Taiga zuhause, unsere Aufgabe als Gast ist es, ihm aus dem Weg zu gehen. So wie man sich z.B. in der Serengeti vernünftigerweise von Löwen fernhält.



                                                                                                                                                                                                                                              Der Bär machte sich daran, auf unsere Seite des Flusses zu wechseln.







                                                                                                                                                                                                                                              Jetzt hat er mich gewittert!



                                                                                                                                                                                                                                              Zum Glück zeigte dieser Bär kein Interesse an uns.



                                                                                                                                                                                                                                              Nach 160 km erreichten wir den Ort, wo sich nach den alten Berichten eine Jägerhütte befinden sollte, die vom Wasser aus nicht zu sehen ist. Und wirklich: diese Hütte stand noch, sie war sogar in ziemlich gutem Zustand. Wir spannten eine Plastikplane als Fensterscheibe ein und feuerten den Bollerofen an. Was für eine Wohltat: warm und trocken unter einem festen Dach zu sitzen, während draußen kalter Dauerregen niederprasselt.



                                                                                                                                                                                                                                              In der Hütte fanden wir ein paar Lebensmittel vom vorigen Jahr. Leider nicht sehr viel, aber sie hielten uns immerhin für 2 weitere Tage über Wasser.



                                                                                                                                                                                                                                              Aus den Satelliten-SMS wussten wir, dass unser Jäger schon vor ein paar Tagen mit seinem Motorboot aus der Siedlung losgefahren war, und dass er Lebensmíttel für uns mitgenommen hatte. Im günstigsten Fall hätte er schon in dieser Hütte auf uns warten sollen. Das hatte offensichtlich nicht geklappt. Wir rafteten also weiter und erwarteten in den folgenden Tagen eigentlich ständig, das typische Dröhnen eines Bootsmotors zu hören. Doch alles blieb still. Nur der kalte Wind pfiff von den Bergen herunter. Der Winter ließ uns seine Nähe spüren.



                                                                                                                                                                                                                                              Mittlerweile schrieben wir den 19. September. Wir mussten den Jäger spätestens am folgenden Tag treffen, sonst würden wir den Hubschrauber verpassen, der planmäßig am 21. von der Siedlung nach Dudinka fliegen sollte. Der nächste Hubschrauber würde erst eine Woche später gehen. Da unsere russischen Visa am 28. abliefen, wäre dann eine Visumsverlängerung unvermeidlich. Normalerweise ist das kein allzu großes Problem, wenn man objektiv gute Gründe vorbringen kann (Überziehung des Visums ohne eigenes Verschulden).











                                                                                                                                                                                                                                              Aber auch der 20.9. verging, ohne dass wir auf den Jäger trafen. Das war umso verwunderlicher, als wir per Satellite Messenger von meinen Freunden nochmals die Bestätigung erhielten, dass er sich bereits vor vielen Tagen auf den Weg gemacht hatte. Und der Fluss schien, soweit wir das beurteilen konnten, für Motorboote durchaus befahrbar zu sein.



                                                                                                                                                                                                                                              Unsere Lebensmittel sind alle! Die letzten Spaghetti gab's heute zum Frühstück. Vom Jäger nach wie vor keine Spur. Wir müssen weiter. Wegen der Kälte ging es mittlerweile nur noch dick verpackt und mit Gesichtsmaske aufs Wasser.



                                                                                                                                                                                                                                              Noch eine Hütte, in die wir aufgrund der alten Berichte Hoffnung gesetzt hatten. Aber auch sie war längst zerfallen.



                                                                                                                                                                                                                                              Als starker Gegenwind das Vorankommen immer mehr verlangsamte und den Körper auskühlte, fanden wir überraschend eine weitere Hütte. Sie war in den alten Berichten nicht erwähnt, musste also neueren Datums sein.



                                                                                                                                                                                                                                              Die Hütte sah von außen auch ganz gut aus, aber dann - welche Enttäuschung: kaputte Fenster, kein Ofen, und schon gar keine Lebensmittel. Sie war offensichtlich dem Verfall preisgegeben. Trotzdem entschieden wir uns, hier zu übernachten. Rundum wuchsen Hagebutten und Blaubeersträucher, die noch Früchte trugen und eine bescheidene Mahlzeit hergaben. Außerdem lagen genug Holzklötze herum, um ein großes Feuer zum Wärmen anzumachen.





                                                                                                                                                                                                                                              Aus der Siedlung erfuhren wir per SMS, dass der Jäger sich über Funk gemeldet hatte. Er hatte dabei unsere genaue Position erfahren und würde noch heute Abend zu uns stoßen, eigentlich müsste er jeden Moment eintreffen. Ehrlich gesagt, wir glaubten nicht mehr daran. Zum Abendessen gab es 2 Tassen heißes Wasser mit einem Rest Maggi-Gewürz. Dann begann es zu regnen, worauf sich bald ein weiteres Problem offenbarte: das Dach der Hütte war undicht, leider gerade über meinem Schlafsack.

                                                                                                                                                                                                                                              Am nächsten Morgen war es etwas wärmer und nicht ganz so windig. Der Jäger blieb unsichtbar. Wir beschlossen, aus eigener Kraft die Fischerhütte zu erreichen, die 80 km von der Siedlung entfernt liegt. Über meine Freunde baten wir die Siedlungsverwaltung, uns ein anderes Motorboot dorthin zu schicken. Sofort kam die Bestätigung - ein zweites Motorboot würde losfahren.
                                                                                                                                                                                                                                              Und wie es der Teufel will, keine 5 Minuten später hörten wir plötzlich ein Motorengeräusch. Es traf ein: der Phantom-Jäger! Aber auch das zweite Motorboot war nun auf dem Weg und konnte nicht mehr zurückgeholt werden.



                                                                                                                                                                                                                                              Und das war die Geschichte des Jägers: er hatte die Siedlung vor ein paar Tagen verlassen und war uns ziemlich weit entgegen gefahren. Dann merkte er, dass ihm das Benzin für den Rückweg nicht reichen würde und beschloss deshalb, anzuhalten und auf uns zu warten. Allerdings nur für eine Nacht, dann fuhr er aus irgendwelchen Gründen zurück zur Fischerhütte. Die mitgebrachten Lebensmittel behielt er bei sich, anstatt sie gut sichtbar am Ufer für uns zu deponieren. In der Fischerhütte hörte er irgendwann über Funk, dass wir es inzwischen aus eigener Kraft bis zur Hütte ohne Ofen geschafft hatten. Er machte sich auf den Weg, um uns dort abzuholen, und hatte uns auch schon fast erreicht, da kam ihm erneut etwas dazwischen: ein Elch!
                                                                                                                                                                                                                                              Wenn ein Jäger einen Elch sieht, dann sieht er 400 kg Fleisch. Und da noch kein stabiler Frost herrschte, bestand die Gefahr, dass dieses Fleisch verdirbt. Der Jäger schoss also den Elch, und... kehrte mit dem Fleisch sogleich in die Siedlung zurück, wo es Kühlkammern gibt. Einen Tag später machte er sich dann erneut auf den Weg zu uns, diesmal ohne Zwischenfälle. Und während er all das bei einem Riesentopf Griesbrei erzählte, kam auch noch das zweite Motorboot an, mit dem Chef der Siedlung persönlich an Bord.



                                                                                                                                                                                                                                              Der Rest ist schnell erzählt: Nik, der Chef der Siedlung, und sein Freund Oleg brachten uns zu Olegs Hütte und stopften uns dort 2 Tage lang mit Elchfleich, Rentierfleisch und frischem Fisch so voll, bis wir das Wort "Hunger" nicht mehr buchstabieren konnten!



                                                                                                                                                                                                                                              Oleg bereitet Fischrogen zu.



                                                                                                                                                                                                                                              Danach ging es die letzten 80 km zur Siedlung. Bis zum nächsten planmäßigen Hubschrauber am 28. hatten wir genug Zeit, um dort weiterzuessen und uns ein bisschen umzusehen. Wie so oft in Sibirien sind die Lebensbedingungen der Leute ziemlich schwierig (um es zurückhaltend zu formulieren).





                                                                                                                                                                                                                                              Der Hahn vom Wassertank muss aufgetaut werden. Hier holen die Bewohner ihr Trinkwasser. Im Sommer gibt's das umsonst, im Winter müssen sie zahlen.



                                                                                                                                                                                                                                              Wenig erfreulich waren meine Telefongespräche mit der Ausländerbehörde von Dudinka wegen der notwendigen Verlängerung unserer Visa. Die Leiterin der Behörde war offensichtlich unwillig, sich unseren Fall aufzuhalsen und weigerte sich, meinen Antrag entgegenzunehmen. Wir sollten uns an Moskau wenden. Über Bekannte wäre es möglich gewesen, das Problem auf dem kleinen Dienstweg zu lösen, allerdings nur für mich. Richard, der kaum russisch spricht, wäre dann allein der Bürokratie gegenüber gestanden, auch keine Lösung. In dieser Situation blieb als bester Ausweg die Rückkehr über Dudinka nach Krasnoyarsk. Die dortige Ausländerbehörde drohte zwar auch erstmal mit Gerichtsverfahren, Abschiebung und Einreiseverboten, aber letztendlich obsiegte die Vernunft. Nach 5 Tagen bekamen wir die Visumsverlängerung und sagten Sibirien bye bye.



                                                                                                                                                                                                                                              Das war eine schöne Tour. Sie ist trotz der Lebensmittelknappheit so gut verlaufen wie selten eine Tour zuvor. Wir hatten den abgelegenen, grandiosen Nordosten des Putorana gesehen, was bisher nicht vielen Menschen vergönnt war, und wir waren heile von diesem Abenteuer zurückgekehrt. Mehr kann man sich nicht wünschen.

                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                • 5064
                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                Wahnsinn, dieser Bericht mit all seinen Höhen und Tiefen, Deine Bilder dieser unberührten Natur. Mir wäre das dann zwar zu viel Entbehrung gewesen, aber so ein paar Wochen da oben könnte ich mir ja auch mal vorstellen

                                                                                                                                                                                                                                                Vielen vielen Dank für diese Reise durch das Putorana! Und vergesst beim nächsten mal die Butter nicht.

                                                                                                                                                                                                                                                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                                                                                                                                meine Weltkarte

                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                  • 16.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                  • 1244
                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                  Einfach grandios - neben dem tollen Erzählstil und eurer Leistung beeindruckt mich die Landschaft sehr. Super Fotos.
                                                                                                                                                                                                                                                  An solch eine Tour wird man sich sein Leben lang erinnern.
                                                                                                                                                                                                                                                  bear shit - sounds like bells & smells like pepper

                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                    • 01.02.2012
                                                                                                                                                                                                                                                    • 211
                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                                                                    Ganz großes Kino, Dankeschön!

                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                      • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                      AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                                                                      ein grandioser Abschluss und mal wieder Hammer Fotos
                                                                                                                                                                                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                        • 13.02.2006
                                                                                                                                                                                                                                                        • 317
                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                        AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                                                                        Wahnsinn! Und danke vielmals, dass Du uns an diesem Erlebnis hast teilhaben lassen.

                                                                                                                                                                                                                                                        Liebe Grüsse
                                                                                                                                                                                                                                                        Dominik

                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                          • 30.05.2009
                                                                                                                                                                                                                                                          • 1197
                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                          Applaus!

                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                            • 24.07.2014
                                                                                                                                                                                                                                                            • 447
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                                                                                                                                                                                                                                                            Absolutesten Respekt, das liegt weit außerhalb dessen was ich mir jemals zutrauen würde
                                                                                                                                                                                                                                                            http://www.outdoorlogbuch.de

                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                              • 28.03.2013
                                                                                                                                                                                                                                                              • 373
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                                                                                                                                                                                                                                                              Für solche Berichte lieben wir dieses Forum. Danke!!!

                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                • 11.10.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                • 2064
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                                                                                                                                                                                                                                                                Großartig, danke für diesen spannenden Bericht!
                                                                                                                                                                                                                                                                Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                  • 25.01.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                  • 605
                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                  Merci!
                                                                                                                                                                                                                                                                  Wow!

                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                    • 05.12.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                    • 702
                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                    Sehr spannend! Vielen Dank für diesen Bericht!
                                                                                                                                                                                                                                                                    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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                                                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                      • 10.06.2004
                                                                                                                                                                                                                                                                      • 1232
                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                      Hut ab vor Eurer Tour. Respekt. Ein genialer Bericht. Und vielen Dank dass Du hier eine mir noch völlig unbekannte (aber wunderschöne) Gegend so schön detailliert vorgestellt hast.

                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                        • 22.11.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                        • 259
                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                        Beeindruckende Zusammenfassung, aber dass wir komplett verschiedene Sichtweisen zu unserem Vorankommen hatten, wurde hier wie erwartet ausgeblendet. Dem Fazit von Robert stimme ich daher nicht zu, denn wenn man trotz abgekürzter Route am Ende in zeitliche Schwierigkeiten gerät, ist die Tour keineswegs „so gut verlaufen, wie selten zuvor“. Dabei hatten wir in den letzten Wochen unverschämtes Glück mit dem Wetter: viel Sonne, wiederholt bis 20 Grad und beständigen Rückenwind – wer hätte das noch Mitte September auf einem 70. Breitengrad erwartet? Der stets prophezeite kalte Gegenwind mit Regen und Schnee kam glücklicherweise erst, als wir schon so gut wie in Sicherheit waren. Wäre er früher gekommen, wäre eine Evakuierung wahrscheinlich unvermeidlich gewesen.
                                                                                                                                                                                                                                                                        „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                                                                                                                                                                                                                                                        Meine bisherigen Reisen

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                                                                                                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                          • 30.05.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                          • 3996
                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                          Vielen Dank für den beeindruckenden Bericht einer beeindruckenden Tour!

                                                                                                                                                                                                                                                                          Aber mal ehrlich, die Ente hatte schon ein paar Tage Liegezeit hinter sich, oder? Schmeckte die schon bitter?
                                                                                                                                                                                                                                                                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                                                                                                                                                                          A. v. Humboldt.

                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                                            • 780
                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                            Aber mal ehrlich, die Ente hatte schon ein paar Tage Liegezeit hinter sich, oder? Schmeckte die schon bitter?
                                                                                                                                                                                                                                                                            Zum Glück nicht, sie roch normal und schmeckte sehr gut. Natürlich ist man zuerst skeptisch, aber ich glaube nicht, dass die Ente von Wölfen und Bären lange unbemerkt so nahe am Fluss liegen konnte. Zumindest die Bären gehen ja immer Pfade direkt an den Ufern entlang. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Ente von einer Schrotflinte angeschossen wurde. Sie wies am Bauch einige kleine Wunden auf. Andererseits gab's dort in 100 km Luftlinie rundum keine Menschen, so dass die getroffene Ente sehr weit geflogen sein müsste. Ich habe beim Ausnehmen auch keine Schrotkugeln gefunden. Ein kleines Rätsel.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                              • 30.05.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                              • 3996
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                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                              Zum Glück nicht, sie roch normal und schmeckte sehr gut. Natürlich ist man zuerst skeptisch, aber ich glaube nicht, dass die Ente von Wölfen und Bären lange unbemerkt so nahe am Fluss liegen konnte. Zumindest die Bären gehen ja immer Pfade direkt an den Ufern entlang. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Ente von einer Schrotflinte angeschossen wurde. Sie wies am Bauch einige kleine Wunden auf. Andererseits gab's dort in 100 km Luftlinie rundum keine Menschen, so dass die getroffene Ente sehr weit geflogen sein müsste. Ich habe beim Ausnehmen auch keine Schrotkugeln gefunden. Ein kleines Rätsel.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Das kann schon sein, dass da ne Flinte im Spiel war. Die Schrotkörner fallen gerne raus, da sie i.d.R. nicht in tiefere Gewebeschichten eindringen (hängt natürlich von dem Kaliber und der Entfernung ab). Aber 100 km weit fliegen, kommt mir dann doch auch arg weit vor.
                                                                                                                                                                                                                                                                              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                                                                                                                                                                                                                              A. v. Humboldt.

                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                                                • 629
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                                                                                                                                                                                                                                                                                Vögel, natürlich größere, wie z.B. Gänse und Greifvögel, überleben gar nicht selten Schrottbeschuß.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Insofern könnte auch eine angeschossene Ente noch recht weit kommen bzw. erst nach einiger Zeit sterben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                PS:
                                                                                                                                                                                                                                                                                A. v. Humboldt - sehr gute Bemerkung!
                                                                                                                                                                                                                                                                                There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.

                                                                                                                                                                                                                                                                                Edgar Allan Poe

                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 31.07.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 368
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                  Erst habe ich gequängelt und dann komme ich erst jetzt dazu hier den Rest zu lesen. Was für ein Abenteuer!
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Geschichte mit dem Boot und den Lebensmitteln hätte wirklich übel ausgehen können...

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Bilder sind einfach

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 07.06.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 1929
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vielen Dank für das Einstellen dieses Berichtes. Selten eine so feine Frühstückslektüre über eine wenig bereiste Region genossen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit."
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wilhelm von Humboldt, 1767-1835

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 12.06.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 1651
                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                      Toller Bericht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Man kann euer Hungerleiden förmlich mitfühlen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Vielleicht komme ich auch irgendwann noch mal nach Russland. Nein, ganz bestimmt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Bericht macht jedenfalls große Lust darauf.

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 13.05.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 780
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von Fabian485 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Toller Bericht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Man kann euer Hungerleiden förmlich mitfühlen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich habe einen Bericht über die Reise auch ins russische outdoor-net gestellt. Unsere Tour ist dort auf ein riesiges Echo gestoßen, aus den entferntesten Ecken des Landes melden sich Leute dazu. Dort sind sozusagen die Profis am Werk, also hardcore Wildnisgänger und Jäger, die sich monatelang in ihren Blockhütten aufhalten. Viele waren selber im Putorana. Wie sich herausstellt, sind 10 Wochen ohne Treffen mit anderen Menschen möglicherweise ein Rekord für Russland. Mitunter sehr kritisch wurde kommentiert, dass wir etwas Lebensmittel aus einer Blockhütte genommen haben. Die Jäger haben ja große Mühe, die Lebensmittel dorthin zu schaffen, und nun kommen ein paar Touristen auf ihrer persönlichen Vergnügungstour und nehmen sich was davon. Den Standpunkt kann ich gut verstehen. Russische Rafter und Trekker nehmen sich aber immer wieder gerne ein paar Lebensmittel aus solchen Hütten. Ein Jäger hat geschrieben, wenn solche Leute das bei seiner Hütte probieren würden, könnten sie auch mal Pech haben, und zwar in Form einer Ladung Schrot - "Gesetz der Taiga" ))) Insgesamt eine sehr interessante, fachmännische Diskussion, und seeeehr lebhaft.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 26.04.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 5726
                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Unternehmen


                                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich hab noch eine Frage und eine Bitte: Siehe bitte mal den Faden Wolfsjagd in RUS
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kannst du nicht mal im russischen Outdoorforum etwas über eventuell tatsächlich stattgefundene Wolfsangriffe auf Menschen anfragen und was es mit dem Massenvorkommen im besagten jakutischen Dorf auf sich hat.
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Das wäre bestimmt aussagekräftiger als hier geäußerte Meinungen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Danke nochmals für den Bericht

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Was ich als höchst riskant einordne ist der Verzehr der tot aufgefundenen Ente auf eurer abenteuerlichen Wanderung.
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich denke da sofort - Woran kann sie gestorben sein: Vogelgrippe!!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Auf der einen Seite kann ich euch verstehen, und natürlich an die Eigentümer der Hütte.-Wie auch immer - Mundraub wird unterschiedlich gesehen wenns ums letzte geht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Brecht : "Erst kommt das Fressen dann die Moral"
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von Abt; 22.01.2017, 05:07.

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 12.06.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 1651
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Danke für die Antwort.
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Auch, wenn ich nicht gedacht hätte, dass das Mitnehmen/ Wegnehmen von Lebensmitteln dort so kritisch gesehen wird, kann ich es nach der Erklärung und v.a. im Hinblick auf die Strapazen dort voranzukommen, doch sehr gut nachvollziehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Was mich wirklich noch interessieren würde wäre eine Packliste von dir/euch. Natürlich nur, wenn diese sowieso schon parat ist und dir das keine zu großen Umstände macht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Fabian

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 22.11.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 259
                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                              Bei dem Lebensmittelfund in der Hütte haben wir auch eine Weile hin und her überlegt, ob und wieviel man den Umständen entsprechend mitnehmen kann/darf. Letztlich war es nur ein kleiner Teil, den wir abgezwackt haben, obwohl wir uns schon seit einer Woche in der Hungerphase befanden.. Als dann zum Ende der Tour die Vorräte allmählich zur Neige gingen, machten wir uns sogar Vorwürfe, nicht mehr mitgenommen zu haben....
                                                                                                                                                                                                                                                                                              „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Meine bisherigen Reisen

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 780
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von Fabian485 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Was mich wirklich noch interessieren würde wäre eine Packliste von dir/euch. Natürlich nur, wenn diese sowieso schon parat ist und dir das keine zu großen Umstände macht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Habe ich leider nicht als kompakte Liste parat. Ich kann aber sagen, was über eine normale Trekking-Ausrüstung für die Alpen hinausgeht: Boot, Rettungsweste, Ortliebsäcke, Watstiefel, Mückennetz, Solarladegerät, Jagdmesser, Angel, Handrakete gegen Bären, große Apotheke. Alles andere ist Standard. Nimm also das, womit du beim Trekking gute Erfahrungen gemacht hast, und dazu die o.g. Erweiterungen, und das ist die Packliste. Bei der Kleidung je nach Kälteempfindlichkeit etwas mehr, z.B. 2 Paar Thermounterwäsche, 2 Paar Handschuhe usw.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Handrakete gegen Bären,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gibt es Berichte über erfolgreiche Bärenabwehr mit Handraketen??
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ist es in Russland üblich anstelle von Bärenspray Handraketen mitzunehmen, falls man kein Gewehr mitschleppen will oder kann?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich muss nochmal sagen daß dies die geilste Reise war, über die ich in diesem Forum jemals gelesen habe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 16.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 1244
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gibt es Berichte über erfolgreiche Bärenabwehr mit Handraketen??
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ist es in Russland üblich anstelle von Bärenspray Handraketen mitzunehmen, falls man kein Gewehr mitschleppen will oder kann?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich muss nochmal sagen daß dies die geilste Reise war, über die ich in diesem Forum jemals gelesen habe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    https://maritimo.at/sicherheit/signa...geber-150m-set

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich finde leider den Videolink nicht mehr, aber solcherlei Signalmuition von einer Pistole oder ähnlichem Gerät Richtung Bär verschossen vertreibt gut denselbigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    bear shit - sounds like bells & smells like pepper

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 780
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gibt es Berichte über erfolgreiche Bärenabwehr mit Handraketen??
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ist es in Russland üblich anstelle von Bärenspray Handraketen mitzunehmen, falls man kein Gewehr mitschleppen will oder kann?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich muss nochmal sagen daß dies die geilste Reise war, über die ich in diesem Forum jemals gelesen habe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Vielen Dank für dieses Kompliment!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Re Bärenabwehr: nichts genutzt hat lautes Schreien, schrille Töne mit der Signalpfeife, das Schlagen von Metall auf Metall. Habe ich bei einer Gelegenheit alles nacheinander probiert. Der Bär ist trotzdem weiter auf mich zugerannt, zum Glück war noch ein kleiner Fluss zwischen uns. In RU werden generell zwei Methoden empfohlen: "Raketnitsa" = Handrakete mit Signalmunition, wie von tjelrik oben verlinkt, und "Falshfeier" = Handfackel, ist auch auf der Seite von tjelrik zu sehen. Wahrscheinlich nutzen die meisten die Handfackel. Ich bevorzuge die raketnitsa, weil sie kleiner und unempfindlicher gegen Feuchtigkeit ist, zudem noch weiteren Nutzen hat, z.B. in Rettungssituationen. Zumindest in größeren Städten in RU sollte man immer irgendeinen Angelladen finden, der eine der beiden Sachen verkauft.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ob es im Zweifelsfall hilft, kann ich nicht sagen. Ich kenne keine Berichte von erfolgreicher (oder nicht erfolgreicher) Bärenabwehr mit den beiden Methoden. Eine Garantie kann es sowieso nicht geben. Ein Bär mag sich abschrecken lassen, der nächste nicht. Es ist aber gut für die Selbstberuhigung, so etwas griffbereit in der Hosentasche dabei zu haben. Die wichtigste Maßnahme auf Touren könnte sein, unvermittelte Begegnungen im Unterholz zu vermeiden. In sehr dichter Taiga sind die Bärenpfade entlang der Flussufer oft der einzige Weg, um voranzukommen. Man könnte also z.B. ab und zu laut sprechen oder singen, damit der Bär dich schon von weitem hört. Ich glaube, in Nordamerika werden auch Bärenglöckchen zu diesem Zweck verwendet.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wo wir schon beim Thema sind, noch ein ganz anderer Gedanke. Die Angst vor Bären ist sicher zum Teil irrational. Vergleichbar mit der Angst vor Haien, wenn man im tiefen Wasser im Meer schwimmt. Aber wenn man auf frische Bärenspuren trifft, spürt man doch ein Unbehagen, weil man hier als Mensch eindeutig der Schwächere ist. Man ist im Zweifelsfall sozusagen dem goodwill der Bestie ausgeliefert. Dieses Gefühl hat man ja in unserem modernen Leben sonst kaum einmal. Man wird irgendwie bescheidener, wenn man plötzlich nur noch ein kleiner Teil dieser Natur ohne die üblichen Privilegien ist. Das kann sogar eine der wertvollen Erfahrungen sein, die man von solchen Touren zurückbringt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 780
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Was ich als höchst riskant einordne ist der Verzehr der tot aufgefundenen Ente auf eurer abenteuerlichen Wanderung. Ich denke da sofort - Woran kann sie gestorben sein: Vogelgrippe!!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Einverstanden. Damals war Vogelgrippe bei Wildvögeln einfach nicht auf meinem Radar. Wurde aber bei uns in Schleswig-Holstein vor kurzem zum Thema. Als Laie in Bezug auf solche Tierkrankheiten würde ich beim nächsten Mal die Ente zur Sicherheit liegen lassen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 780
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Noch ein Nachtrag zu diesem Foto:



                                                                                                                                                                                                                                                                                                          "An einem unserer Lagerplätze fanden wir dieses alte Relikt der ewenischen Ureinwohner. Keine Ahnung, wozu es ursprünglich diente."

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Das Rätsel hat sich inzwischen mit Hilfe des russischen Forums gelöst. Es handelt sich um eine alte Falle für kleinere Tiere wie z.B. Polarfüchse. Der schwere Balken erdrückt das in die Falle gegangene Tier.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 28.03.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 373
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Danke für die Info. Sehr interessant diese Falle!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Auch für mich war dieser Bericht eines der all time Highlights in diesem forum. OT: Berniehhs Berichte sind aber auch genial.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 01.10.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 197
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Danke für den tollen Bericht, Deine ausführlichen Kommentare und Deine Bereitschaft, zu jeder Frage Stellung zu nehmen! Und natürlich herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Tour!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ein Fragekomplex hat sich mir aber während des Lesens gestellt: Offenbar war Euch schon vor der Tour bewusst, dass es eng wird mit der Lebensmittelversorgung und Hunger sowie damit einhergehender körperlicher Reservenabbau sich einstellen wird. Das ging ja dann sogar soweit, dass Ihr weniger leistungsfähig geworden seid.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Habt Ihr das wirklich bewusst so geplant? Wusstet Ihr also, zu welchen Konsequenzen 600g Nahrungsration pro Tag (+Fische etc.) führt und seid das trotzdem aktiv so angegangen?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Wenn ja, warum? Welche Beweggründe / Motivation stand da dahinter?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Oder war es logistischen Umständen geschuldet?


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Über Gewichtsreduktion etc. wurde ja schon gesprochen, aber wäre es nicht bspw. auch ein Ansatz gewesen, vier statt drei Rucksäcke mitzunehmen und dafür genug Essen dabei zu haben? Natürlich wäre das gefühlt sicher anfangs sehr ätzend gewesen, aber vielleicht hätte sich so am Ende die Schwäche nicht so stark bemerkbar gemacht bzw. der Körper wäre näher am "Ausgangszustand" gewesen?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Und als "Bonusfrage": Da Du ja offenbar schon ein wenig rumgekommen bist, würde mich interessieren, ob Du landschaftlich vergleichbare Regionen weltweit empfehlen kannst, die für Westeuropäer besser zu erreichen sind (politisch und logistisch). Ich meine damit nicht zwingend finanziell günstiger, den so etwas dürfte immer recht teuer sein. Und es müssen ja auch nicht immer gleich 70+ Tage sein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.frischluftgeschichten.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 681
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auch von mir Danke für diesen besonders faszinierenden Bericht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mir geht jetzt, seitdem ich hier mitgelesen habe, besonders die Gepäck/ Gewicht Frage nicht mehr aus dem Kopf... vielleicht habe ich hier einen Denkfehler:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wenn man drei Rucksäcke trägt, dann muss man eine Strecke 5x laufen, korrekt? Zumindest gilt das für die Teile, wo man nicht alles auf einmal treideln oder sonstwie schippern kann. Ich habe den Eindruck, dass Ihr über den größten Teil der Gesamtstrecke eigentlich mehrmals gelaufen seid. Liege ich da falsch?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wenn Ihr also ein Durchschnitts-Etmal von 5km an einem Tag habt, dann seid Ihr also eigentlich viel viel mehr gelaufen, gerutscht und geschliddert, im schlimmsten Fall 25km, davon 15km mit 35kg Gepäck...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mal gaaanz stark vereinfach heruntergebrochen klingt das für mich ein Bisschen so, als ob man, sodenn man auf exakt der gleichen Route jede Strecke nur ein Mal läuft, auch ein 20er-30er Etmal mit der gleichen Anstrengung packen könnte?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Müsste das nicht mit 15kg Futter + Fischi und 20kg Baseweight gehen?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich habe selbst keine Erfahrung mit touren dieser Größenordnung, kann also voll daneben liegen...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 01.10.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 197
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von FlorianHomeier Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich habe den Eindruck, dass Ihr über den größten Teil der Gesamtstrecke eigentlich mehrmals gelaufen seid. Liege ich da falsch?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich war natürlich nicht mit, aber wenn ich mir die von robtrek gepostete Karte unter diesem Link anschaue, so sieht es für mich mit wenigen Tagen Ausnahme schon so aus, dass die beiden größtenteils gepaddelt bzw. getreidelt sind. So hatte ich auch den Text verstanden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Landschaft ist zwar wirklich wunderschön, aber ob ich die in so kurzer Zeit durchgehend fünf Mal sehen will, weiß ich dann wieder auch nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  www.frischluftgeschichten.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 07.06.2015
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 154
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Und noch eine Frage: Kannst du uns den Link zu deinem Beitrag im russischen Forum geben?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von milkmonsta Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Offenbar war Euch schon vor der Tour bewusst, dass es eng wird mit der Lebensmittelversorgung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Habt Ihr das wirklich bewusst so geplant? Wusstet Ihr also, zu welchen Konsequenzen 600g Nahrungsration pro Tag (+Fische etc.) führt und seid das trotzdem aktiv so angegangen?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Geplant war es nicht. Ich hatte Erfahrung mit 500g Nahrungsmittel pro Tag und kein Fisch, 50 Tage. Das war am Ende sehr krass. Deshalb nahmen wir diesmal 100g mehr mit und Angeln. Hat trotzdem nicht gereicht. Sehr erfahrene Trekker in diesem Forum wie berniehh nehmen 800g /Tag mit. Ist individuell verschieden, wenn man nur 3-4 Wochen unterwegs ist reichen auch 400g /Tag, danach ist dann aber der Bauch weg.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von milkmonsta Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      wäre es nicht bspw. auch ein Ansatz gewesen, vier statt drei Rucksäcke mitzunehmen und dafür genug Essen dabei zu haben?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Würde ich nicht empfehlen. Ich würde sogar umgekehrt sagen, dass man sich auf max. 2 RS beschränken sollte. 3x die gleich Strecke gehen ist noch OK, 5x ist ermüdend, 7x wäre einfach langweilig und entmutigend, man kommt dann ja kaum noch voran. Das Problem bei mir war, dass ich 15 kg Ausrüstung abspecken müsste, um insgesamt auf 2 RS zu je 37 kg zu kommen. Da hätte ich vor der Tour ne Menge Geld in neue UL Ausrüstung investieren müssen. So wie ich es gemacht hab, war's eine Billigtour.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von milkmonsta Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Und als "Bonusfrage": Da Du ja offenbar schon ein wenig rumgekommen bist, würde mich interessieren, ob Du landschaftlich vergleichbare Regionen weltweit empfehlen kannst, die für Westeuropäer besser zu erreichen sind (politisch und logistisch).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Vergleichbare Landschaften nicht. Das Gefühl der totalen Wildnis fehlt. Aber wem dieser Punkt nicht so wichtig ist, dem würde ich jederzeit empfehlen: Tadschikistan für Schluchten, China für Schluchten und Wasserfälle, Norwegen für bergiges Polargebiet. Patagonien bzw. die Kap Hoorn Region hat auch was von dieser Abgeschiedenheit und trotzdem Flugverbindung. Na und wenn man alles auf einmal haben will, dann führt kein Weg an dem imho schönsten Land dieser Erde vorbei: USA

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von FlorianHomeier Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wenn man drei Rucksäcke trägt, dann muss man eine Strecke 5x laufen, korrekt? ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich habe den Eindruck, dass Ihr über den größten Teil der Gesamtstrecke eigentlich mehrmals gelaufen seid. Liege ich da falsch?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wenn Ihr also ein Durchschnitts-Etmal von 5km an einem Tag habt, dann seid Ihr also eigentlich viel viel mehr gelaufen, gerutscht und geschliddert, im schlimmsten Fall 25km, davon 15km mit 35kg Gepäck...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Mal gaaanz stark vereinfach heruntergebrochen klingt das für mich ein Bisschen so, als ob man, sodenn man auf exakt der gleichen Route jede Strecke nur ein Mal läuft, auch ein 20er-30er Etmal mit der gleichen Anstrengung packen könnte?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Müsste das nicht mit 15kg Futter + Fischi und 20kg Baseweight gehen?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich habe selbst keine Erfahrung mit touren dieser Größenordnung, kann also voll daneben liegen...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Insgesamt waren es ca 250 km Trekking. Einige Strecken 5x (3 Rucksäcke), einige 3x (2 RS), einige 2x (Tagesabstecher). Rafting war ca. 400 km und Treideln ca. 90 km. Mit einem einzelnen RS von 35 kg sind im Durchschnitt 15 km/Tag möglich. Das schaffen russische Trekker real auf dem Putorana. Auf einzelnen Etappen auch mehr, aber im Durchschnitt bleiben es 15 km/Tag. Es gibt ja nicht nur das offene Plateau, sondern auch Sümpfe, Dickicht, Kletterpartien über Geröll usw. Das offene Plateau ist das einfachste Gelände, die Schwierigkeiten liegen in den Tälern; aber da sind auch die landschaftlichen Höhepunkte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 13.05.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 780
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von urmeli Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Und noch eine Frage: Kannst du uns den Link zu deinem Beitrag im russischen Forum geben?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klar, der Server ist aber in letzter Zeit öfter mal down, evtl. muss man etwas warten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          http://skitalets.ru/wwwthreads/showflat.php?Cat=0&Board=vesti&Number=656625&page=0&view=collapsed&sb=5&part=

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 77
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Sehr faszinierender Bericht auf jeden Fall! Danke!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 03.04.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 443
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich bin beim Blick auf die Weltkarte oben auf diesen Bericht gestoßen, und muß sagen wow. eine beeindruckende Landschaft.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Da bekommt man mal eine Vorstellung über was man so auf dem Weg nach Japan rüberfliegt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Vielen Dank für den Bericht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              "We aren't lost! We only don't know where we are!" - Cartman

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 780
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Achtung, Mitfahrgelegenheit ins Putorana ab 13.7.2019

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wem dieser Bericht gefallen hat und wer ab ca. 9.7. ganze 6 Wochen Zeit freimachen kann: es gibt kurzfristig eine Möglichkeit, mit dem Helikopter am 13.7. von der sibirischen Stadt Norilsk aus ins Herz des Putorana zu fliegen und von dort auf vielerlei schönen Routen zurück in die Zivilisation zu trekken und raften. Da für Ausländer eine behördliche Erlaubnis erteilt werden muss, die 1 Monat in Anspruch nimmt, müssen sich interessierte Abenteurer aber schnell entscheiden. Bei Interesse bitte zuerst den obigen Bericht durchlesen, um eine Vorstellung zu bekommen, was einen erwartet. Die Kosten des Helikopters hat man mir mit ca. 1050 Euro pro Person mitgeteilt, was sehr günstig ist. Es geht um eine Tour in einer Gruppe von 1-2 Leuten mit mir, Wildnis pur. Die anderen (russischen) Mitfahrer würden ab der Landung ihre eigene Tour machen, man teilt sich nur die Kosten des Helikopters.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  GELÖSCHT
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 764
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Da zoome ich aus langer Weile auf Google Earth ein wenig herum und entdecke auf einmal diesen grünen, hügeligen Flecke nahe Norilsk. Die Bilder auf Googlemape beeindrucken mich, schnell ist die Anreise mit Flieger nach Norilsk gecheckt. Keine 500 Euro pro Personmit Siberia Airlines. Ich will mehr wissen, gebe "Putorana Trekking" ein und schwupps, schon lande ich hier. Alle Wegen führen zu ODS

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich habe Deinen Bericht, aber noch mehr Deine Bilder verschlungen. Bei den Zeilen "300km keine Menschen getroffen" hattest Du mich an der Angel. Mit gemischten Gefühlen las ich Deinen Bericht. Die Anreise unmöglich (Norilsk) bis kompliziert (Schiff ab KJA), für unsere üblichen 4 Wochen Urlaub einfach nicht machbar. Doch Eure Camp Spots, die Lärchenwälder (habe ich schon in der Mongolei geliebt), die Flussläufe, Wasserfälle, steilen Plateauflanken, ach einfach alles hat mich so dermaßen in den Bann gezogen, dass ich hier dran bleiben werde. Nur wenige Regionen haben mich so schnell und intensiv gepackt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klar, für uns kommt keine Bootstour in Frage, aber wie immer in diesen Regionen, könnte ich mir Trekking mit Packtieren vorstellen. Ob das Gelände dafür geeignet ist, überhaupt Wanderpfade vorhanden sind, 4 Wochen überhaupt reichen, all das werden weitere Recherchen zeigen. Gern würde ich vielleicht noch einmal per PN auf Dich zukommen, wenn Fragen offen sind.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 780
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von elbspitze Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nur wenige Regionen haben mich so schnell und intensiv gepackt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klar, für uns kommt keine Bootstour in Frage, aber wie immer in diesen Regionen, könnte ich mir Trekking mit Packtieren vorstellen. Ob das Gelände dafür geeignet ist, überhaupt Wanderpfade vorhanden sind, 4 Wochen überhaupt reichen, all das werden weitere Recherchen zeigen. Gern würde ich vielleicht noch einmal per PN auf Dich zukommen, wenn Fragen offen sind.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Hallo, freut mich sehr, dass dich meine Fotos so inspiriert haben. Ich war in 2019 auch wieder 2 Monate Trekking+Rafting quer durchs Putorana-Plateau, ohne auf Menschen zu treffen. Nochmal besser als die in diesem Post beschriebene Tour! Wölfe, Rentiere, böse Bären.... großes Abenteuer. Also es lohnt sich definitiv, das wenigstens einmal im Leben zu sehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Deine Recherche kannst du wahrscheinlich ganz kurz halten. Ich habe diesmal 2 Wochen vor dem Start der Tour mit der Planung angefangen, kein Problem. Für Ausländer gibt es sowieso nur den einen Zugangsweg, der in meinem Bericht beschrieben ist. Wenn du 4 Wochen Zeit hast und für An- und Abreise sicherheitshalber 10 Tage einrechnest, bleiben dir 20 Tage zum Trekking, d.h. Roundtrips sind machbar, aber eine Durchquerung scheidet aus.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Pfade gibt es keine. Packtiere auch nicht, du bist ja von der letzten Siedlung bis zum "Trailhead" schon 300 km mit dem Motorboot gefahren, da sind längst keine Menschen mehr. Dir bleibt also nur reines Trekking. Ich habe dieses Jahr in 2 Monaten 800 km zurückgelegt, abwechselnd Trekking mit 2 Rucksäcken und im Boot. Wenn du nur 20 Tage Trekking gehst, reicht dir 1 Rucksack. Damit kannst du in dem Gelände 10-12 km Luftlinie pro Tag schaffen. Also einfach die Gegend auf Yandex, Bing oder Google im Satellitenbild anschauen und eine Route zusammenstellen, die dir interessiert erscheint. Wenn du was fertig hast, kann ich dir dazu sicher auch noch ein paar Tips geben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gerne im Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 86
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gibt es dazu auch wieder einen Bericht? Klingt ja jetzt schon spannend!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 13.02.2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 141
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Diesen interessanten und atemberaubenden Bericht habe ich erst heute entdeckt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Vielen herzlichen Dank fürs Teilen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 834
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Robtrek,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hast du schon was für 2020 geplant?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich gehe höchstwahrscheinlich in die Putorana, aber ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Vielleicht hast du was interessantes im Kopf?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          4 Wochen werd ich haben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gerne im Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 86
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Sagt mal, könnt ihr beiden eigentlich auch bei Fragen zu Kamtschatka weiterhelfen?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebe Grüße
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Julian

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 16.09.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 5073
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Toller Bericht und die Diskussion über Ausrüstung, Lebensmittel und Logistik finde ich auch interessant.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ... Ich war in 2019 auch wieder 2 Monate Trekking+Rafting quer durchs Putorana-Plateau, ohne auf Menschen zu treffen. Nochmal besser als die in diesem Post beschriebene Tour! Wölfe, Rentiere, böse Bären.... großes Abenteuer. ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es wäre schön, wenn Du auch von dieser neuen Reise wenigstens kurz und mit ein paar Fotos berichten könntest

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 17.10.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 834
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von JulianD Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Sagt mal, könnt ihr beiden eigentlich auch bei Fragen zu Kamtschatka weiterhelfen?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Liebe Grüße
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Julian
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wenn du mich meinst,leider nicht wirklich... Es kommt drauf an ,um was es sich handelt...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 780
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von JulianD Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Sagt mal, könnt ihr beiden eigentlich auch bei Fragen zu Kamtschatka weiterhelfen?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Leider nein, dort war ich noch nicht. Kamtschatka ist aber touristisch eines der am besten erschlossenen Gebiete, es gibt viele Berichte im Internet und Tourfirmen, die bei der Organisation einer Reise helfen können.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 13.05.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 780
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es wäre schön, wenn Du auch von dieser neuen Reise wenigstens kurz und mit ein paar Fotos berichten könntest
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich schreibe gerne was zu der Tour von 2019, die landschaftlich wirklich großartig war und mir manchmal wie ein Survival-Abenteuer vorkam. Jedoch... da sich gerade eine Möglichkeit bietet, unser norddeutsches Schmuddelwetter zu verlassen und in wärmeren Regionen zu überwintern, kommt da frühestens ab Februar was. Bitte um Verständnis. Aber ich nehme deine Frage zum Anlass, hier einmal zu sagen, dass es schön ist, wenn sich Leute in diesem Forum für echte Wildnistouren interessieren. Auf den Outdoorseiten ist das sicher nur eine kleine Minderheit, logisch, aber wenn man das Interesse spürt, wird man doch motiviert, immer wieder mal was zu schreiben. Danke also allen, die Interesse an solchen Berichten haben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 13.05.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 780
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      hast du schon was für 2020 geplant? Ich gehe höchstwahrscheinlich in die Putorana, aber ... Vielleicht hast du was interessantes im Kopf? 4 Wochen werd ich haben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nein, ich fange normalerweise erst im Mai an, mir Gedanken über ein Reiseziel zu machen, die Abfahrt ist dann Ende Juni/Anfang Juli. Kann sein, dass ich auch 2020 wieder ins Putorana gehe, aber 4 Wochen ist arg knapp, 6-8 Wo wäre besser. Eine Gruppe will 2020 einen Heli chartern. Der Flug soll von Turukhansk zum Agata-See gehen. Rafting zurück nach Turukhansk, das kannst du in 4 Wochen definitiv schaffen. Man kann vom Agata-See auch Trekking-Rafting Touren Richtung Osten machen, das wäre anspruchsvoller. Aber man braucht mehr Zeit. Ich bekomme vielleicht auch noch mehr Einladungen von Gruppen, die einen Heli chartern. Bei Interesse können wir ab Februar über Details reden. Jetzt ist es noch zu früh, um was zu planen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 25.04.2007
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 1868
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        wenn man das Interesse spürt, wird man doch motiviert, immer wieder mal was zu schreiben. Danke also allen, die Interesse an solchen Berichten haben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Na dann, melde ich mal mein Interesse an
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Freu mich auf jeden Fall und immer wenn du von deinen Touren berichtest!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        vorausgesetzt man hat die Mittel.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        W.Busch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 834
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Robtrek,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Robert, Grüsse für dich von Gennadi Kristalev aus Tjumen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Du bist mit ihm auf der Chaja und auf dem Kotuy gewesen. Ich lebe ja mit ihm in einer Stadt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Welt ist echt klein!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wir haben uns gestern kennen gelernt und planen jetzt was für Sommer 2020. Mit uns noch einer von hier (https://www.outdoorseiten.net/forum/...7-pescador1965. Fernando aus Österreich.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 13.05.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 780
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AW: [RU] Sibirien, wie man es kaum kennt: in 75 Tagen durch das Putorana

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Robtrek,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Welt ist echt klein!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ja, aus dem Ausland gehen nur 5-10 Leute regelmäßig auf ernste Touren in Sibirien. Hauptsächlich aus D, A, CZ. Die hören dann irgendwann voneinander und kennen sich zumindest übers Internet. Aus RU gibt's natürlich viele andere mehr.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar