• Paddolf
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    • 22.10.2014
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    [PL,DE] Grenzfahrt Kajaktour Neiße – Oder – Ostsee

    Tourentyp Kanutour
    Breitengrad 50.8705193
    Längengrad 14.8231755

    Grenzfahrt
    Kajaktour Neiße – Oder – Ostsee



    Will man die knapp 500 km lange, polnisch-deutsche Grenze abwandern, verläuft der direkte Weg über lange Abschnitte auf dem Wasser, zunächst auf der Lausitzer Neiße und auf der Oder. Nach einem Ausflug über Land trifft die Grenze im Mützelburger See wieder auf Wasser, folgt der dem See entspringenden (und vermutlich unbefahrbaren) Beeke bis ins Oderhaff. Nach Querung des Haffs schneidet der Grenzverlauf Usedom und verläuft dabei in Teilen auf dem ebenfalls schwer befahrbaren Torfgraben. Schließlich finden sich die letzten Grenzpfähle an der Ostseeküste zwischen Swinemünde und Ahlbeck.
    Zusammengefasst verweigern sich ungefähr 14% der polnisch-deutschen Grenze der Paddelei. Der Rest widersetzt sich nur gelegentlich, aber der Umgang mit Widrigkeiten macht ja einen guten Teil des Reizes von Wasserwandertouren aus.

    Damit haben wir einen Plan: 86% der polnisch-deutschen Grenze sollen bepaddelt werden, der Rest soll auf Paddelgewässern umfahren werden, die nahe der Grenze verlaufen.

    Vermutlich wird die Gesamtstrecke höchst selten unter den Kiel genommen, jedenfalls habe ich keine entsprechende deutschsprachige Beschreibung gefunden ... aber das soll sich ja nun ändern ... auf zur "wycieczka kajakiem wzdłuż granicy", zur "Kajaktour entlang der Grenze".


    [ Da war doch schon einmal etwas, vor 10 Jahren ...
    Richtig, es gab bereits einen leider gescheiterten Versuch. [DE, PL] Neiße - Oder Kajaktour.​
    Paddler und Paddel sind noch die gleichen. Der Paddler ist allerdings etwas weniger frisch dafür entspannter, das Paddel um 20cm gekürzt und die Verschränkung von 45° auf 30° reduziert. ]


    Paddeltag 1

    Heute bin ich mal rebellisch.
    Ein Verkehrsschild verbietet die Weiterfahrt. Doch plötzlich erscheint das Schild im Rückspiegel, das Auto rollert immer noch Richtung Dreiländereck. Au weia ... aber in der Abwägung zwischen schlechtem Gewissen, Strafdrohung und Bequemlichkeit hat dann doch die Bequemlichkeit gesiegt.
    Nur wenige Meter stromab nach dem Dreiländereck wird das Boot an einem kleinen Wehr auf seine Tour vorbereitet. Die Gepäckluken schlucken willig alle ihnen zugedachten Dinge, es bleibt sogar eine kleine Platzreserve. Das Bootwägelchen kommt zunächst aufs Achterdeck, spätestens auf Haff und Ostsee soll es dann unter Deck wandern.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01d.jpg Ansichten: 0 Größe: 539,5 KB ID: 3298854


    Bevor sich das Auto gesteuert von einem Freund auf den Heimweg macht, gibt es noch zwei Beweisfotos.

    Suchbild mit Boot.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01b.jpg Ansichten: 0 Größe: 360,6 KB ID: 3298855

    Ja, ich war hier.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01a.jpg Ansichten: 0 Größe: 507,5 KB ID: 3298856



    Und nicht nur ich war rebellisch ...
    Ein junger Mann, so um die 25 fragt mich nach der nächsten Brücke, um auf die andere Seite der Neiße zu gelangen.
    Das ist WEIT weg.
    Aber wie wäre es denn mit durchwaten? Der Neißedurchfluss liegt nur wenig oberhalb des MNQ, des mittleren Niedrigdurchflusses, im Prinzip reicht es, die Hosenbeine hochzukrempeln.
    So sieht Staunen aus. Eine unerhörte Vorstellung. Der junge Mann hat dies tatsächlich vorher nicht in Betracht gezogen. Noch ist er unentschlossen, zu waghalsig und rebellisch dieses Ansinnen.
    Manche Dinge müssen eben reifen. Als ich dann ins Boot steige, glaube ich unseren jungen Rebellen stromauf am anderen Neißeufer zu erkennen.


    Ein Neißedurchfluss wenig oberhalb des MNQ, da hatte ich etwas mehr erhofft. Mich stört nicht so sehr die geringe Strömungsgeschwindigkeit. Vielmehr führt der geringe Wasserstand zu spürbar höherem Wasserwiderstand, gelegentlich setzt das Boot an Flachstellen auf und das Paddel muss häufig sehr flach geführt werden.


    Im Stadtgebiet Zittau erscheint die Neiße kanalartig begradigt. Eingefasst zwischen den Deichen sieht der Paddler fast nichts von der Stadt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02a.jpg Ansichten: 0 Größe: 582,9 KB ID: 3298857

    Ein Eisenbahnviadukt überspannt die Neiße.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02b.jpg Ansichten: 0 Größe: 487,4 KB ID: 3298858

    Vor dem Viadukt mündet von links die Mandau. Ein recht trauriger Anblick, auch die Mandau kommt als Kanal daher und liefert aktuell fast keinen Wasserzustrom.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02c.jpg Ansichten: 0 Größe: 450,8 KB ID: 3298859


    Eines der ersten Schwällchen kurz hinter Zittau, einmal vor ... Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02d.jpg Ansichten: 0 Größe: 456,8 KB ID: 3298860
    ... und einmal nach der Befahrung.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02e.jpg Ansichten: 0 Größe: 282,6 KB ID: 3298861

    Was so harmlos daherkommt, ist eines der bösesten Wehre auf der Tour, ein übler Bootsbodenfresser.
    Eine Spundwand quer durchs Flüsschen, wegen der geringen Wasserstände kaum überspült. Das bemerke ich zu spät. Und natürlich, ich bleibe hängen, es geht weder vor- noch rückwärts.
    Aussteigen? Mit dem Boot auf dem Spundwehr nur die zweitbeste Idee.
    Warten auf höhere Wasserstände? Nun ja ...
    Also dann doch heftige Ruckelbewegungen, zentimeterweise übers Wehr. Direkt über der Spundwand kann man sich mit den Händen auf der scharfkantigen Spundwand abstützen und dem geschundenen Bootsboden etwas Erleichterung verschaffen. Das war jetzt wirklich doof ...


    Das erste Wehr nähert sich, Hirschfelde. Hier kann rechts umgesetzt werden ...
    Hier KANN rechts umgesetzt werden, muss aber heute nicht. Zu wenig Wasser. Das ist vermutlich der Grund dafür, dass das Wehr offen ist.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02f.jpg Ansichten: 0 Größe: 368,8 KB ID: 3298862


    Einer der nächsten Schwälle.
    Woran erkennt man auch ohne geographische Kenntnisse, dass das linke Ufer zu Deutschland gehört?
    Richtig – am Verbotsschild.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02g.jpg Ansichten: 0 Größe: 427,8 KB ID: 3298863

    Hier übrigens das Schwällchen aus der Nähe.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02i.jpg Ansichten: 0 Größe: 311,9 KB ID: 3298864


    Im Sommer 2021 gab es sehr bedauerlich zwei tödliche Schlauchbootunfälle an Neißewehren.
    Hätte es den Opfern geholfen, wenn sie an jedem Schwall ein Verbotsschild gesehen hätten? Bei potentiell gefährlichen höherem Wasserstrom werden diese kleinen Schwälle so überspült, dass sie vermutlich gar nicht auffallen – und eine Walze würde sich schon gar nicht bilden.
    An größeren Wehren macht so ein Verbotsschild durchaus Sinn als Warnung (... und vermutlich auch als Beleg dafür, dass etwas für die Verhinderung von Bootsunfällen unternommen wurde).
    Aber wir sind in Deutschland, lieber drei Schilder zu viel als eins zu wenig.


    Der wohl schönste Neißeabschnitt kündigt sich an.
    Der Schlauchbootverleih in Rosenthal hat offenbar geschlossen, wie ich erfahre wegen zu geringen Wasserstandes.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02j.jpg Ansichten: 0 Größe: 315,8 KB ID: 3298865


    Im Neißetal.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02k.jpg Ansichten: 0 Größe: 369,4 KB ID: 3298866

    Immer noch im Neißetal.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02l.jpg Ansichten: 0 Größe: 378,7 KB ID: 3298867

    Und immer noch im Neißetal.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02m.jpg Ansichten: 0 Größe: 443,0 KB ID: 3298868


    Kloster Marienthal. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02n.jpg Ansichten: 0 Größe: 400,8 KB ID: 3298869

    Hier treffe ich auf das erste der Wehre mit Umtragungsaufwand.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02o.jpg Ansichten: 0 Größe: 378,6 KB ID: 3298870

    Vor 10 Jahren bin ich hier auf glatten feuchten Steinen ausgeglitten und habe mir echt böse den Steiß geprellt. Entsprechend vorsichtig agiere ich diesmal bei der Überwindung des Wehres.
    Wegen des geringen Wasserstroms wird das Seil nicht zum Bremsen sondern zum Ziehen des Bootes genutzt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02p.jpg Ansichten: 0 Größe: 533,2 KB ID: 3298871


    Kurz nach Ostritz mäandriert die Neiße in einigen schönen Schleifen, ausgangs einer der Schleifen liegt das Wehr Grunauer Mühle.
    Das Wehr sollte umtragen werden, ich nutze den markierten Ausstieg. Zwar ist bis auf das Hinweisschild keine Infrastruktur vorhanden, die den Ausstieg erleichtert, aber der Neißezugang ist freigeschnitten.
    Mein Boot hat keine fest montierte Treidelleine. Ich beglückwünsche mich zu der Entscheidung, fürs Treideln ein recht festes Seil mitgenommen zu haben. Das Teil findet allerdings seinen Einsatz kaum beim Treideln sondern erweist sich extrem nützlich, wenn das Boot Böschungen hochgezerrt oder herabgelassen wird - beispielsweise hier, wo ca. 1,50m Höhenunterschied zu überwinden sind.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03a.jpg Ansichten: 0 Größe: 475,1 KB ID: 3298872

    Die Neißeschleife fasst ein schönes Wiesenstück ein, hier schlage ich das erste Lager auf.
    Gute Nacht.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03c.jpg Ansichten: 0 Größe: 503,6 KB ID: 3298873
    Gute Nacht ... nicht ganz.
    In ca. 150m verläuft auf polnischer Seite die Bahnlinie, auf der der RB 65 zwischen Cottbus und Zittau verkehrt. Ich finde es gut, dass offenbar unproblematisch Bahnhöfe auf beiden Seiten der Grenze bedient werden (ein Lob auf die EU). Allerdings werde ich mindestens einmal in der Nacht durch Zuggeräusche geweckt, schlafe aber unmittelbar folgend wieder ein.





    Zuletzt geändert von Paddolf; 13.12.2024, 16:12.

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    #2
    Zitat von Paddolf Beitrag anzeigen
    In ca. 150m verläuft auf polnischer Seite die Bahnlinie, auf der der RB 65 zwischen Cottbus und Zittau verkehrt. Ich finde es gut, dass offenbar unproblematisch Bahnhöfe auf beiden Seiten der Grenze bedient werden (ein Lob auf die EU). Allerdings werde ich mindestens einmal in der Nacht durch Zuggeräusche geweckt, schlafe aber unmittelbar folgend wieder ein.
    Naja, "Lob der EU", diese grenzüberschreitende Bahnlinie fuhr sogar zu Ostzeiten, und das, obwohl sich "sozialistische Bruderstaaten" nie richtig grün waren. Ich erinnere daran, dass man individuell nur "unerkannt durch Freundesland" fahren durfte etc.

    Auf dieser Linie wurde der Reiseverkehr zwischen Görlitz und Zittau 1948 wieder aufgenommen. Allerdings galt es die erste Zeit bei der Fahrt durch polnisches Gebiet noch ungewöhnliche Maßnahmen zu ertragen. Die Personenwagen wurden von außen verschlossen, vorhandene Gardinen mussten zugezogen werden. Auf der Lokomotive fuhr ein Grenzposten mit.

    Erst mit der endgültigen Grenzregelung im „Freundschaftsvertrag“ von 1950 entfielen diese Maßnahmen schrittweise. Auch wurde wieder in Ostritz gehalten, der Bahnhof heißt jetzt Krzewina Zgorzelecka (von dort konnte man zu Fuß über eine Fußgängerbrücke über die Neiße ins deutsche Ostritz rüberlaufen, Map). Die Halte in Rohnau und Marienthal entfielen jedoch.

    Zitat alles-lausitz.de: "Der Ostritzer Gerold Schmacht weiß zu berichten, dass im Jahr 1948 zwischen den Verantwortlichen der sowjetischen Besatzungszone und der Volksrepublik Polen ein erleichterter Durchgangsverkehr vereinbart wurde. Auf beiden Seiten der Neiße seien zu jener Zeit die Pässe beziehungsweise die Durchlassscheine kontrolliert worden. Das Bahnhofsgebäude war mit einem drei bis vier Meter hohen Zaun umgeben, der bei Finsternis taghell erleuchtet war. Hinzu kam, dass das Bahnhofsgebäude von den Deutschen nicht betreten werden durfte, auch bei schlechtem Wetter nicht.

    Der Zug durfte anfangs, ... nur fahren, wenn sämtliche Fenster und Türen verschlossen waren. Letzteres erledigte der Schaffner, der mit seinem Vierkantschlüssel durch den Zug sauste. Im Laufe der Jahre wurden die Anordnungen gelockert. Später fuhr man bei großer Sommerhitze mit offenen Fenstern.​"

    Ich selber bin diese Strecke mehrfach in den ersten Monaten meiner Wehrdienstzeit bei der NVA zwischen Berlin und Zittau gefahren. Das war Ende 1980. Zwischen Zittau und Görlitz verkehrten zu dieser Zeit 7 Personenzugpaare. Die Ölkrise zwang zur Reaktivierung der Dampfloks.

    Anfang der 80er Jahre verschlechterten sich die Beziehungen zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen rapide. Genauer gesagt, die DDR-Führung bekam heftiges Muffensausen wegen der Freiheitsliebe der Polen, die mit ihrer unabhängigen freien Gewerkschaft Solidarność ​ordentlich gegen die Kommunisten anstänkern konnten. Freies Reisen nach Polen wurde verboten, es waren nur noch organisierte Gruppenreisen möglich und Verwandtenbesuche auf Einladung. Der Reiseverkehr von DDR-Bürgern nach Polen ging um 90% zurück.

    Uns Offiziersschülern wurde die Benutzung des Zuges, der über polnisches Territorium fuhr, verboten, so dass wir dann in der zweiten Hälfte meines Jahres an der OHS einen großen Umweg von Görlitz über Löbau nach Zittau einlegen mussten.

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    • Paddolf
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      #3
      Schön, von Zeitzeugen lernen zu können ...
      Dann lob ich mir also, dass existierende Partikularvereinbarungen in den EU-Regeln zur Freizügigkeit im "Schengen-Raum" aufgegangen sind.

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        #4
        Paddeltag 2


        Der nächste Morgen, das Zelt erhält wie geplant die ersten Sonnenstrahlen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03d.jpg Ansichten: 0 Größe: 462,7 KB ID: 3298974

        Das Seil erweist sich wieder als nützlich, um das Boot ein kurzes Stück über die Wiese zu schleifen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03e.jpg Ansichten: 0 Größe: 966,8 KB ID: 3298975


        Wehr Grunauer Mühle. (Der DKV-Flusswanderführer rät von einer Befahrung ab.)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03f.jpg Ansichten: 0 Größe: 472,6 KB ID: 3298976


        Auf der Neiße.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04a.jpg Ansichten: 0 Größe: 488,3 KB ID: 3298977

        Immer noch auf der Neiße.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04b.jpg Ansichten: 0 Größe: 513,9 KB ID: 3298978


        Wehr Leuba.
        Der Großteil des Wassers wird über den unbefahrbaren Mühlgraben geführt. Das Wehr stellt sich also als grob gepflasterte Böschung dar.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04c.jpg Ansichten: 0 Größe: 520,3 KB ID: 3298979


        Eine kleine Sohlschwelle nahe Hagenwerder. Eigentlich leicht zu überfahren, aber wegen der geringen Wasserstände wiederum nicht ganz unproblematisch.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04d.jpg Ansichten: 0 Größe: 433,6 KB ID: 3298980


        Das einzige Baumhindernis auf der ganzen Tour, das sich nicht irgendwie über- oder umfahren ließ.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04e.jpg Ansichten: 0 Größe: 448,8 KB ID: 3298981

        Das Notwendige mit dem Angenehmen verbinden, Pause am Baumhindernis.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04f.jpg Ansichten: 0 Größe: 595,0 KB ID: 3298982


        Sohlschwelle Deutsch-Ossig. Das Wasser wird durch das Wehrhäuschen umgeleitet. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04g.jpg Ansichten: 0 Größe: 560,0 KB ID: 3298984

        Eine Umtragung am polnischen Ufer erweist sich wegen des Fehlens eines Neißezugangs für das Wiedereinsetzen als zu umständlich. Einfacher ist es, das Boot über die zwei Teilschwellen zu hieven.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04h.jpg Ansichten: 0 Größe: 395,6 KB ID: 3298986

        Im Wehrhäuschen gibt es eine Walze. Noch näher heran wird die Bootsspitze kräftig Richtung Wehr gezogen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04i.jpg Ansichten: 0 Größe: 320,3 KB ID: 3298987

        Sohlschwelle Ossig soll Schauplatz zweier tödlicher Bootsunfälle gewesen sein, die sich beide ausgangs des Sommers 2021 ereigneten. Schon bei diesem geringen Wasserdurchfluss lässt sich erkennen, dass eine Kenterung in der Walze wirklich wirklich wirklich ungemütlich ist.
        Bezüglich des Ortes der Bootsunfälle bin ich allerdings skeptisch. Fotos und ein Video zeigen die 1km stromab gelegene Sohlschwelle Köslitz. Ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass eine fehlerhafte Meldung zum Ort des Ünglückswehrs von allen Sekundär- und Tertiärberichtenden übernommen wurde.


        Ausstieg zum Sohlschwelle Köslitz. Auf polnischer Seite verläuft ein Radweg, der eine bequeme Wehrumfahrung ermöglicht.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04j.jpg Ansichten: 0 Größe: 460,3 KB ID: 3298988

        Sohlschwelle Köslitz vom Unterwasser aus gesehen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04k.jpg Ansichten: 0 Größe: 394,6 KB ID: 3298989
        .


        Wehr Weinhübel präsentiert sich wie Wehr Leuba als grob gepflasterte Böschung ohne Wasserüberstrom, im Unterschied ist aber der Mühlgraben befahrbar.
        Hier die Einfahrt zum Mühlgraben.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04l.jpg Ansichten: 0 Größe: 421,1 KB ID: 3298990

        Ich zitiere mich selbst aus dem ODS-Bericht von 2014: "Am Anfang ein kleiner Schwall, dann ein Abschnitt mit munterer Strömung und schon ist man wieder auf der Neiße."
        Das mit der munteren Strömung kann ich bestätigen. Kurz vor Ende des Mühlgrabens stellen sich allerdings ein paar große Klamotten der Strömung in den Weg. Das hatte ich vergessen, jetzt hat sich diese Situation allerdings eingebrannt ...
        Aus einer leichten Rechtskurve kommend sehe ich das Hindernis recht spät, will den großen Mittelstein links passieren, merke zu spät dass die Hauptströmung rechts verläuft, will korrigieren, lande aber mit Schmackes auf dem Stein.
        Einige Ruckelbewegungen, um das Boot wieder freizubekommen, das Heck dreht sich trotz heftiger Paddelarbeit in die Hauptströmung, das Boot liegt quer vor dem Stein, kippt nach links ... und das Cockpit wird schööön ausgespült. Kein Schmutz mehr im Boot, aber auch kein Schwamm, keine Karte, keine zusammengerollte Regenjacke, kein Sitzpolster, keine Wasserflasche und kein Paddler. Da die Halbspritzdecke doch eher hinderlich für das Ausspülen ist, wird sie ebenfalls mit abgespült.
        Mit Mühe mache ich das Boot vom Stein frei und wate mit dem Boot ein Stück stromab, um mich erst einmal zu sortieren. Dort finde ich schon einmal Halbspritzdecke und Regenjacke. Nächstes Problem – wie bekomme ich das Wasser aus dem Cockpit. Mit Umdrehen lässt sich nur ein Teil entfernen, Anheben funktioniert wegen des schwerbeladenen Bootes nicht wirklich gut, ich hole die eigentlich erst für Haff und Ostsee vorgesehene Lenzpumpe aus einem der Stauräume. Für den letzten Liter wäre der Schwamm recht hilfreich, aber der fehlt ja.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04m.jpg Ansichten: 0 Größe: 430,2 KB ID: 3298991

        Fahrtfortsetzung in nass.
        Es ist warm, früher Nachmittag, es trocknet so vor sich hin.



        Trocknung vorbei. Erfreulicherweise finde ich das grüne Sitzkissen wieder, unerfreulicherweise hängt es in einem Astverhau. Mit dem Boot möchte ich da nicht hineintreiben, es hilft nichts, ich muss aussteigen und dorthin waten. Das Waten endet 2m vor dem begehrten Ziel, es ist hier so tief ausgekolkt, dass ich das letzte Stück schwimmen muss.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04n.jpg Ansichten: 0 Größe: 444,2 KB ID: 3298992
        Ich steige also wieder nass ins Boot, unschön für den Gesamtkörper. Nur ein Körperteil ist ausgesprochen dankbar – der Hintern.

        Wenig später kann ich sogar die Wasserflasche aus der Neiße fischen. Nur Schwamm und aktuelle Karte bleiben unauffindbar. (Du fragst Dich, warum ist das Paddel nicht weggeschwommen? Zu Tourbeginn fand ich den Einsatz einer Paddelleine etwas übertrieben, jetzt klopfe ich mir selbst auf die Schulter, dass ich da nicht auf mich gehört habe.)



        Das Wehr an der Görlitzer Obermühle vermittelt einen traurigen Eindruck. Hier sieht selbst der absolute Laie, dass eine Wehrbefahrung unmöglich ist.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04o.jpg Ansichten: 0 Größe: 486,1 KB ID: 3298993

        Die Umtragung auf polnischer Seite endet mit schmutzigen Füßen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04p.jpg Ansichten: 0 Größe: 501,5 KB ID: 3298994



        ​​Das Wehr an der Vierradenmühle Görlitz grenzt an die Altstadt – und heute ist Altstadtfest. Wegen der erhöhten Polizeipräsenz wage ich es, das Boot unbeaufsichtigt zu lassen.
        So richtig entspannen kann ich dann doch nicht beim Altstadtfest. Ich kehre kurz beim Döner ein und bin bald wieder auf dem Rückweg.
        Erleichterung. Alles findet sich unverändert wieder.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04q.jpg Ansichten: 0 Größe: 351,7 KB ID: 3298995

        Eine Wehrumtragung durch die Gaststätte Vierradenmühle soll möglich sein (???), ich kann mir aber nicht vorstellen, wie.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04r.jpg Ansichten: 0 Größe: 259,3 KB ID: 3298996


        Falls sich jemand in ähnlicher Situation befinden wird – hier eine bebilderte Anleitung, wie es funktionieren kann:
        Folge parallel zur Neiße der Hohterstraße bis sie in die Straße Am Hirschwinkel übergeht. Gleich am Anfang des Hirschwinkels befindet sich vor der Nummer 20/21 ein großer abgetrennter Parkplatz. Den kannst Du berollern.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04s.jpg Ansichten: 0 Größe: 305,5 KB ID: 3298997
        Am hinteren Ende des Parkplatzes findest Du einen Durchgang zu einem Kleinstpark und an dessen hinterem Ende wiederum ein Durchgang in Richtung auf einen eingezäunten Sportplatz.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04t.jpg Ansichten: 0 Größe: 331,7 KB ID: 3298998
        Den Zaun brauchst Du nicht zu übersteigen, nach rechts führt eine Rampe zum Fluss.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04u.jpg Ansichten: 0 Größe: 361,1 KB ID: 3298999
        Je nach Wasserstand findest Du den Wasserspiegel mehr oder weniger weit vom Rampenende, hier waren mindestens noch einmal 2m Höhenunterschied zu überwinden.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04v.jpg Ansichten: 0 Größe: 441,8 KB ID: 3299000



        Am Ende des Paddeltages folgt Wehr Ludwigsdorf, wahrscheinlich am kürzesten auf polnischer Seite zu umtragen. Allerdings ist es schon spät, Zeit für die Lagersuche, daher folge ich der Ausstiegsbeschilderung auf deutscher Seite und finde wie erhofft eine geeignete Zeltstelle. Die Dämmerung setzt ein, aber noch brauche ich die Stirnlampe nicht zum Zeltaufbau.

        Zuletzt geändert von Paddolf; 13.12.2024, 16:11.

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        • atlinblau
          Lebt im Forum
          • 10.06.2007
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          #5
          Zitat von Paddolf Beitrag anzeigen
          Schön, von Zeitzeugen lernen zu können ...
          .
          Bis zum Schengenraum hat es noch 15 Jahre gedauert.
          Die Oder und Neiße waren noch eine Zeit Grenzflüsse und EU-Außengrenze, da Polen erst 2004 dem Schengen-Raum beigetreten ist.
          2003 Kajaktour auf der Oder Richtung Ostsee. Es war unsere "Hochzeitsreise" im "Hochzeitsboot", einem Klepper XXL. Die Frau war im 7.Monat schwanger. Wir sind in Guben gestartet. Das betreten vom östlichen Ufer war ein illegaler Grenzübertritt. Der BGS war zu Lande, zu Wasser und in der Luft mehr oder weniger sichtbar und unsichtbar präsent. Kontrolliert wurden wir nicht, aber wir waren auf ihrem Radar.
          Durch Neiße und Oder als natürliche Grenze bleibt der jeweilige Nachbar immer "auf der anderen Seite".

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          • Paddolf
            Erfahren
            • 22.10.2014
            • 385
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            #6

            Paddeltag 3


            Zeltstelle bei Wehr Ludwigsdorf am Folgemorgen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05b.jpg Ansichten: 0 Größe: 508,9 KB ID: 3299230

            Auf deutscher Seite will das Wehr auf etwas über 500m umrollert werden, am Ende wartet diese Rinne zwischen grob gebrochenen Steinen und einigen Brombeerranken.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05c.jpg Ansichten: 0 Größe: 909,7 KB ID: 3299231

            Das Boot hat sich über die Steine nach unten geschrappt, gebremst durch das Seil und wartet auf die Weiterfahrt.
            Wehr Ludwigsdorf vom Unterwasser aus gesehen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05d.jpg Ansichten: 0 Größe: 416,5 KB ID: 3299232



            Unterwegs auf der Neiße.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06a.jpg Ansichten: 0 Größe: 352,3 KB ID: 3299233


            Wehr Penzig, Blick über das Überströmwehr ins Unterwasser. Erfreulicherweise wird nicht das gesamte Wasser über den Kraftwerkskanal abgeleitet, so dass trotz dieser entmutigenden Ansicht eine Weiterfahrt möglich wird.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06b.jpg Ansichten: 0 Größe: 495,5 KB ID: 3299234


            Wehr Penzig habe ich in sehr unangenehmer Erinnerung, da von der auf polnischer Seite ausgewiesenen Ausstiegsstelle keine Wiedereinstiegsstelle erreichbar war. Diesmal bleibe ich gleich auf deutscher Seite.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06c.jpg Ansichten: 0 Größe: 648,2 KB ID: 3299235

            Hier treffen sich 2 Wasserableitungen von deutscher und polnischer Seite. Bis zur Einleitung des Kraftwerkskanals in ca. 3km bleibt der Wasserstrom recht mager, es reicht gerade so zum Fortbewegen auf dem Wasser. (So recht möchte ich das nicht "Paddeln" nennen.)
            Das "Loch" links im Uferbewuchs habe ich "angefertigt", um dort das Boot die Böschung herabzulassen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06d.jpg Ansichten: 0 Größe: 649,7 KB ID: 3299236


            Noch vor Einmündung des Penziger Kraftwerkskanals findet sich auf deutscher Seite eine Einstiegsstelle von Neiße-Tours. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich bei Neiße-Tours um ein Touristikunternehmen, dass u.a. Bootstouren auf der Neiße anbietet. Im Einzugsbereich dieses Anbieters sind an Wehren Ein- und Ausstiegsstellen markiert und z. T. präpariert, es wird einfacher.


            Weder war ich bisher am nördlichsten / südlichsten / westlichsten Punkt Deutschlands, aber den östlichsten kann ich jetzt doppelt abhaken.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06e.jpg Ansichten: 0 Größe: 565,2 KB ID: 3299237


            Bei den meisten Sohlschwellen gibt es Bodenkontakt, die Wasserstände sind wie sie sind.
            Hier besteht zumindest keine Unklarheit bezüglich der Stelle für die Überfahrt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06f.jpg Ansichten: 0 Größe: 339,8 KB ID: 3299238
            Du hast die Überfahrtmarkierungen von Neiße-Tours gesehen? Vom Unterwasser aus sind sie noch besser zu erkennen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06g.jpg Ansichten: 0 Größe: 331,2 KB ID: 3299239


            Besitzt die Neiße touristisches Potential? Hier an der Kulturinsel Einsiedel ist die Frage zu bejahen. Munteres Treiben an der Schwimmbrücke, ein Mini-Cafe auf einem der Pontons, Nackedeis schwimmen mir entgegen, Stimmengewirr und folkloristisch beeinflusste Musik.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06h.jpg Ansichten: 0 Größe: 328,6 KB ID: 3299240

            Ich kann meine Wasservorräte auffüllen und eine vegetarische Bratwurst kaufen – die schmeckt allerdings furchtbar. (Der Vegetarismus hat auch seine "dunklen Seiten" 😉.)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06i.jpg Ansichten: 0 Größe: 393,6 KB ID: 3299241


            Gummiboote von Neiße-Tours.
            Eine der Bootsbesatzungen versucht mit mir mitzuhalten – aber keine Chance mit den behäbigen Booten. Deren Stärke liegt auf anderem Gebiet.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06j.jpg Ansichten: 0 Größe: 328,6 KB ID: 3299242

            Wehr Niederneuendorf mit gut markiertem Ausstieg.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06k.jpg Ansichten: 0 Größe: 366,1 KB ID: 3299243


            An der Wehrumtragung überholen mich zwei Schlauchbootbesatzungen.
            4 "Ecken", 4 Griffe, 4 Personen, die anfassen.. Munter plaudernd geht es an mir vorbei – nicht ohne mir Hilfe anzubieten. Ich habe das Boot aber schon fast auf seinem Wägelchen verzurrt und kann mir auch nicht recht vorstellen, wie die Lastverteilung auf 4 Personen ohne Trageschlaufen funktionieren soll.
            An der Einsetzstelle sehe ich etwas neidisch zu, wie das verhältnismäßig leichte Gummiboot einfach herunterrutscht und ins Wasser platscht. Später folgt mein Boot, mit Mühe am Seil gehalten.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06l.jpg Ansichten: 0 Größe: 526,7 KB ID: 3299244

            Bis zur nächsten Sohlschwelle habe ich die Schlauchis wieder überholt.


            Sohlschwelle Reisigwehr Rothenburg, auch hier wieder gut markiert die empfohlene Überfahrtposition. Schlauchboote rutschen hier viel einfacher herüber, mein Boot scharrt wegen seines größeren Tiefgangs und des geringen Wasserstroms erheblich. (Und immer fährt die Angst mit, dass der vordere Teil des Bootes auf einen Stein aufsetzt, das Heck sich dreht und das querstehende Boot umgeworfen wird.)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06m.jpg Ansichten: 0 Größe: 322,3 KB ID: 3299245


            Wehr Rothenburg. Es gibt einen kräftigen Platscher ins Unterwasser, die Halbspritzdecke hält nicht alles ab. Da der Schwamm fehlt, sitze ich noch eine Weile im Nassen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06n.jpg Ansichten: 0 Größe: 323,0 KB ID: 3299246


            Auf der Neiße.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06o.jpg Ansichten: 0 Größe: 398,6 KB ID: 3299247


            Wehr Bremenwerk. Dank der Präparation von Neiße-Tours erträglich aufwändig zu umtragen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06p.jpg Ansichten: 0 Größe: 347,5 KB ID: 3299248


            Im Rückstau von Wehr Lodenau.
            Auf der linken Seite ist eine Ausstiegsstelle markiert. Hier bin ich offenbar etwas vorschnell an Land gegangen, das Wehr lässt sich auf polnischer Seite wahrscheinlich einfacher umtragen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06r.jpg Ansichten: 0 Größe: 311,7 KB ID: 3299249


            Die Zeltstelle liegt am Ende eines Weges, hier werden vermutlich Tagestouristen von Neiße-Tours wieder eingesammelt.
            Von einem anderen Fotostandpunkt aus sähe man ein nahegelegenes Werksgelände und von dort dringen die ganze Nacht Betriebsgeräusche herüber.
            Na ja, Idylle ist anders ... aber ich bin ausreichend müde.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06q.jpg Ansichten: 0 Größe: 451,4 KB ID: 3299250
            Zuletzt geändert von Paddolf; 14.12.2024, 13:38.

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              #7
              Paddeltag 4

              RuckelDiRatter ... wie lässt sich lautmalerisch am besten ein Kleintraktor beschreiben, der im Fußgängertempo daherkommt, einen Kleinhänger im Schlepp hat und als Nutzlast den Fahrer und einen Handrasenmäher spazieren fährt?
              Ich bereite mich darauf vor, lang und breit zu erklären, warum ich gerade hier das Zelt aufgeschlagen habe, der Trecker biegt aber kurz vorher ab, entlässt den Fahrer für einen kurzen Abstecher an die Neiße (ja, das Wasser ist noch da) und tuckelt dann wieder zurück. − Seltsam.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06s.jpg Ansichten: 0 Größe: 593,3 KB ID: 3299397


              Bald tuckele ich das Boot im Schlepp Richtung Lodenau dem Trecker hinterher, etwas langsamer aber viel leiser.
              Die Wehrumtragung ist recht aufwändig, knapp über 1km um das Betriebsgelände herum. (Wie gesagt, vermutlich wäre eine Umtragung auf polnischer Seite einfacher und eine Zeltstelle hätte sich wohl auch finden lassen.)


              Wehr Lodenau vom Unterwasser aus gesehen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06u.jpg Ansichten: 0 Größe: 350,4 KB ID: 3299398

              Die Böschung ins Unterwasser ist wie typisch recht steil, aber es gibt eine Treppe.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06v.jpg Ansichten: 0 Größe: 514,1 KB ID: 3299399



              Brischken-Wehr mit Wasserkraftanlage auf polnischer Seite. Auf deutscher Seite hat Neiße-Tours einen Ausstieg markiert.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07a.jpg Ansichten: 0 Größe: 218,0 KB ID: 3299401

              Entlang der gesamten Grenze, in mehr oder weniger großem Abstand und mit mehr oder weniger großer Schutzwirkung verläuft ein Grenzzaun ... und trennt die Schweine voneinander. Auf der einen Seite diejenigen, die auf dem Teller enden, auf der anderen Seite die afrikanisch verpesteten.
              OT: In Brandenburg wurde der Schutz vor Zwangsvegetarismus durch ein grün geführtes Ministerium organisiert. Und siehe - entgegen argwöhnischer Befürchtungen kann sich bei Bedarf immer noch jeder sein Kotelett auf den Teller hauen.

              Hier sollen die Schwarzkittel durch die Kraft der Elektrizität vom Seitensprung abgehalten werden. Hingegen könnte ich auf die andere Seite des Zaunes springen, das Boot folgt mir aber trotz gutem Zureden nicht. Da ist es erfreulich, dass gelegentlich Durchgangsmöglichkeiten bestehen. Eine davon nutze ich, hänge danach brav wieder die Isolatoren ein und rollere herunter zur Neiße.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07b.jpg Ansichten: 0 Größe: 508,6 KB ID: 3299402

              Boot und Wagen haben zwischen oben und unten getauscht, bald geht es weiter.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07c.jpg Ansichten: 0 Größe: 556,9 KB ID: 3299403



              Auf der Neiße.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07d.jpg Ansichten: 0 Größe: 341,1 KB ID: 3299404

              Sohlschwelle, Überfahrt mit mehreren, zum Teil ruppigen Grundberührungen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07e.jpg Ansichten: 0 Größe: 424,6 KB ID: 3299405



              Wehr Klein Priebus.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07f.jpg Ansichten: 0 Größe: 381,2 KB ID: 3299406

              Oben wartet das Boot und wird in dieser Rinne die Böschung herabgelassen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07g.jpg Ansichten: 0 Größe: 975,3 KB ID: 3299407



              Ausstieg am Wehr Pechern.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07h.jpg Ansichten: 0 Größe: 460,1 KB ID: 3299409 ... und Wiedereinstieg.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07i.jpg Ansichten: 0 Größe: 393,4 KB ID: 3299410

              Blick von der Einsetzstelle auf Wehr Pechern.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07j.jpg Ansichten: 0 Größe: 451,6 KB ID: 3299411



              Auf der Neiße.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07k.jpg Ansichten: 0 Größe: 381,2 KB ID: 3299412

              Und immer noch auf der Neiße.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07l.jpg Ansichten: 0 Größe: 346,5 KB ID: 3299413

              Dass ich so etwas noch erleben darf ... eine unbeschmierte Brücke.
              (Neu oder frisch renoviert?)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07m.jpg Ansichten: 0 Größe: 406,3 KB ID: 3299414



              Bad Muskau, der Ausstieg auf deutscher Seite gelingt einfach.
              Der uferbegleitende Elektrozaun ist ungewöhnlich niedrig, so ca. 30cm.
              Es gibt "selbstverständlich" nur eine Deutung: Jagddruck hat in Zusammenhang mit mutationsfreundlichen Bedingungen östlich von Bad Muskau für die Entstehung einer neuen Rasse von Mikro-Schweinen gesorgt. Klein, aber umso aggressiver, mit dem unbezähmbaren Drang nach Westen stürzen sich die Schwarzkittelchen Nacht für Nacht in die Neiße, schieben sich auf Stummelbeinchen die Uferböschung empor und fallen in die Bestände des deutschen Edelschweins ein. Gut, dass die deutschen Schweine durch den Zwergenzaun vor der dräuenden Überfremdung geschützt sind.
              (Den Zaun gab es allerdings schon vor 10 Jahren, als von der afrikanischen Schweinepest hierzulande wenig Gefahr drohte. Insofern soll der Zaun vielleicht Parkbäume vor Biberverbiss schützen???)

              Wehrumtragung Bad Muskau.
              Wieso Wehr-Umtragung? Das Wehr ist weg. Stattdessen Baustelle, natürlich gilt "Betreten verboten". Aber stand da etwas von "Berollern verboten" oder "Entlangschleifen verboten" – glücklicherweise nicht.
              Heute, am Wochenende ist Arbeitsruhe. Wo sich sonst lustvoll die Räder schwerer LKW durch den Untergrund wühlen, schiebt sich nun mein Bötchen mühsam über die Baustelle.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07n.jpg Ansichten: 0 Größe: 465,0 KB ID: 3299415

              Wiedereinsetzen über eine frisch angeschüttete Böschung.
              Im Hinterkopf die bange Frage – hat dieses Pampelchengewässer Neißeanschluss – oder ist erneutes Umtragen erforderlich?Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07o.jpg Ansichten: 0 Größe: 445,9 KB ID: 3299416

              Erfreulicherdings reicht eine kurze Treideleinlage, um wieder auf die Neiße zu gelangen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07p.jpg Ansichten: 0 Größe: 545,4 KB ID: 3299417



              Ich suche jetzt eine gute Ausstiegsstelle für die Nacht. Die Böschung sollte nicht zu steil sein, oben sollte - soweit erkennbar - der Bewuchs eine gute Zeltstelle versprechen und es sollte die Chance auf Morgensonne bestehen.
              Umso länger ich unterwegs bin, umso mehr werden die Ansprüche zurückgeschraubt.
              Schließlich wird es schon dämmerig, als ich an steiler Böschung anlege, nach oben klettere und einen dann doch zufriedenstellenden Platz für das Zelt vorfinde, kurz vor der sächsisch-brandenburgischen Grenze.
              Die Nacht bleibt ruhig bis auf gelegentliches Platschen von der Neiße her.


              Zuletzt geändert von Paddolf; 15.12.2024, 12:10.

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                #8
                Paddeltag 5

                Der Morgen beginnt leicht nebelig. Ich trödele ein wenig beim Lagerabbruch. Schließlich habe die Zeltstelle mit Aussicht auf Morgensonne gewählt – und die möchte ich jetzt auch haben.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08a.jpg Ansichten: 0 Größe: 325,9 KB ID: 3299430

                Das Boot rutscht gleich die Böschung hinab (der Weg hinauf war deutlich mühseliger). Im Bild übrigens die Reste des zeitlich ersten Schweinezauns, mittlerweile existiert weiter im Landesinneren ein deutlich stabileres Exemplar, wartungsfreundlich an einem Weg gelegen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08b.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3299431

                Unten angekommen gibt es eine denkbare Deutung für das nächtliche Platschen. Der Böschungsfuß ist unterhöhlt, möglicherweise haben sich hier Biber getummelt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08c.jpg Ansichten: 0 Größe: 712,3 KB ID: 3299432



                Diese wohlgeformten Füße trocknen auf ihrer Fahrt über die sächsisch-brandenburgische Landesgrenze.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08d.jpg Ansichten: 0 Größe: 290,3 KB ID: 3299433


                Wehr Pusack. Der Zustrom zum Wasserkraftwerk auf polnischer Seite ist fast vollständig versiegt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08e.jpg Ansichten: 0 Größe: 434,1 KB ID: 3299434

                Das Wehr ist zwar geöffnet, an eine Befahrung ist aber nicht zu denken.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08f.jpg Ansichten: 0 Größe: 505,8 KB ID: 3299435

                Hier hinauf wird das Boot gezerrt ...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08g.jpg Ansichten: 0 Größe: 502,4 KB ID: 3299436
                ... und hier über die Wehrinsel geschleift.
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08h.jpg Ansichten: 0 Größe: 523,2 KB ID: 3299437



                Am Wehr Zelz wird das Neißewasser fast komplett durch einen Kraftwerkskanal zum polnischen Wasserkraftwerk geführt. Erfreulicherweise existiert ein markierter Ausstieg, allerdings ist der Steg dermaßen verrottet, dass er nur mit allergrößter Vorsicht benutzt werden kann.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08i.jpg Ansichten: 0 Größe: 522,4 KB ID: 3299438

                Es gibt einen guten Rollerweg um das Kraftwerksgelände herum, die Neißeböschung ist dann natürlich wieder hoch und steil.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08j.jpg Ansichten: 0 Größe: 431,4 KB ID: 3299439


                Auf der Neiße.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08k.jpg Ansichten: 0 Größe: 224,7 KB ID: 3299441


                Sitzgruppe.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08l.jpg Ansichten: 0 Größe: 426,4 KB ID: 3299442



                Oberhalb wird die A15 (deutsch) zur A18 (polnisch). Hier unten gibt es einen Brückenschwall mit witziger Markierung der empfohlenen Durchfahrt. Vermutlich ist die Markierung dem Bootsvermieter Lausitz-Kanu zu verdanken.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08m.jpg Ansichten: 0 Größe: 258,3 KB ID: 3299443


                Hochwasserfolgen finden sich entlang des gesamten bepaddelten Neißeverlaufs, hier ein typisches Beispiel.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08n.jpg Ansichten: 0 Größe: 535,0 KB ID: 3299444



                Wehr Brozek, links vor dem Wehr ein sehr bequemer Ausstieg.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08o.jpg Ansichten: 0 Größe: 247,8 KB ID: 3299445

                Eine einfach berutschbare Uferböschung.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08p.jpg Ansichten: 0 Größe: 396,9 KB ID: 3299446



                Wehrgruppe Forst, links das Mühlgrabenwehr, das eigentlich eine Schleuse ist.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08q.jpg Ansichten: 0 Größe: 361,1 KB ID: 3299447



                In Forst gibt (gab?) es zwei Paddelvereine. Auf dem Mühlgraben erreicht man zunächst das Gelände der SG Turbine Forst:
                Ausstieg, Querung eines Radweges, ein verschlossenes Tor - unter der angegebenen Telefonnummer ist niemand erreichbar. Ein vorbeifahrender Radfahrer berichtet, dass sich hier kaum noch kanusportliche Aktivitäten bemerken lassen.
                Hmm, doof, jetzt bin ich hier eine halbe Stunde ums Gelände getigert, habe mehrere Anrufe probiert und lege dann doch wieder vom Steg ab. (Blick entgegen der Fließrichtung)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08r.jpg Ansichten: 0 Größe: 437,9 KB ID: 3299448



                Forst habe ich für einen Einkaufsaufenthalt auserkoren, ich bin jetzt etwas angespannt, hoffentlich funktioniert es beim zweiten Paddelverein besser.
                Das Vereinsgelände findet sich schon einmal unproblematisch. Direkt angelegt und schwuppdiwupp sitze ich am Tisch, habe eine Bierflasche vor der Nase und bin in ein Gespräch einbezogen. Ich bin begeistert.
                Und es wird noch besser. Für einen schmalen Taler kann ich ein Zimmer im Vereinsheim beziehen, inklusive warmer Dusche. Das Zelt (siehe Bild) kann wieder richtig durchtrocknen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08s.jpg Ansichten: 0 Größe: 469,7 KB ID: 3299449
                Zuletzt geändert von Paddolf; 15.12.2024, 12:02.

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                • windriver
                  Moderator
                  Fuchs
                  • 25.11.2014
                  • 2019
                  • Privat


                  #9
                  Zitat von Paddolf Beitrag anzeigen
                  Insofern soll der Zaun vielleicht Parkbäume vor Biberverbiss schützen???

                  Korrekt. Um die Biber daran zu hindern, Pücklers Gartenkunstwerk und Weltkulturerbe aufzufressen und umzugestalten, sind um alle Gewässer im Park solche niedrigen E-Zäune aufgestellt.
                  Zuletzt geändert von windriver; 15.12.2024, 13:53.

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                  • blauloke

                    Lebt im Forum
                    • 22.08.2008
                    • 9026
                    • Privat


                    #10
                    Interessante Fahrt, ich werde dich weiter begleiten.
                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                    Kommentar


                    • Paddolf
                      Erfahren
                      • 22.10.2014
                      • 385
                      • Privat


                      #11
                      Paddeltag 6

                      Der nächste Morgen sieht das Boot durch Forst rollern. Kurzer Halt beim Bäcker, das Zugtier wird ausgespannt und verköstigt sich.
                      Danach geht es weiter zur Einsetzstelle am Mühlenwehr.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 09a.jpg
Ansichten: 357
Größe: 357,0 KB
ID: 3299773


                      Ein paar muntere Schwällchen ... Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 09b.jpg
Ansichten: 342
Größe: 423,6 KB
ID: 3299774

                      ... und dann vereinen sich die Wässer wieder im Fluss.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Der Blick vom Radweg auf die Neiße ist gelegentlich möglich, umgekehrt gilt das nie. Hier aber wenigstens ein Wegweiser, der einen Radweg am Ufer vermuten lässt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Auf der Neiße.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Wehr Grießen, am Kraftwerkskanal. Die eigentliche Neiße führt so wenig Wasser, dass sich der Gedanke an eine Befahrung verbietet.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Wildschweinzaun auf der Wehrumtragung, das Tor wird nach dem Passieren wieder fein eingehängt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Wehr Gastrose hat links eine gute Ausstiegsstelle. (Später lese ich, dass ein Ausstieg am Kraftwerkskanal empfohlen wird, aber linksseitig funktioniert es auch gut.)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Der Weg ins Unterwasser führt wie erwartet über eine steinbewehrte Böschung.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Das Baumhindernis sieht martialisch aus, hat aber links einen kleinen Durchlass.
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Vor Guben, stillgelegte Eisenbahnbrücke.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Vor Wehr Guben kann man sich aussuchen, ob man auf linker oder rechter Seite aussetzt. Die deutsche Seite scheint bequemer, da keine Stufe beim Verlassen des Stegs zu überwinden ist.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Tja, die "großartige" Neißetreppe. Zum Einsetzen meines Kajaks jedenfalls nicht geeignet, da wäre selbst eine steinbewehrte Böschung einfacher zu nutzen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Fußgängerbrücke auf die polnische Theaterinsel.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Zum Einsetzen in die Neiße deutlich besser geeignet ... und kostet im Vergleich fast nix.
                      Einsetzstelle am Ende der Theaterinsel.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Auf der Neiße nach Guben.
                      Gute Strömung, kaum Hindernisse, bequemes Paddeln. Unaufmerksam darf man aber trotzdem nicht sein.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Brücke Coschen, hier war vor 10 Jahren eine Baustelle.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Kurz vor der Mündung in die Oder.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Tschüss Neiße.
                      Du weißt selbst, du bist keine romantische Schönheit. Man muss ja auch verstehen, dass du durch recht dicht besiedeltes Gebiet führst – und das hast du in weiten Teilen meisterhaft vor mir verborgen. Vielfach eingezwängt von Dämmen oder eingeschnitten ins Gelände haben Deine begrünten Ufer das Umland vor mir versteckt und die Illusion genährt, in der freien Natur unterwegs zu sein. Herzlichen Dank, es war wirklich schön mit dir, aber die gesamte Strecke vom Dreiländereck bis zu deiner Mündung werden wir wohl nicht noch einmal gemeinsam erleben.



                      Ach ja, die Oder. Weite Ufer, weite Blicke, weites Land.
                      Milde Erhebungen wird es auch geben, eben was die Eiszeit so zusammengeschoben hat, eher betonen sie den Tieflandcharakter.
                      Und ... es gibt keine Hindernisse. Nur paddeln, ich muss nicht Ausschau halten, wie der Kurs zu setzen ist. Gelegentlich wäre kontemplatives Paddeln möglich.

                      Kurzer Ausstieg in Ratzdorf gleich nach der Neißemündung. Kurz vor mir sind drei Boote angelandet, hier soll wohl deren Tour enden.
                      Wahrscheinlich würde es niemanden stören, wenn ich gleich auf dem Deich das Zelt aufschlage, aber es ist noch nicht zu spät und der Ort ist nicht sonderlich einladend.
                      Es geht weiter, ab jetzt beginne ich Ausschau zu halten, um mich von einer Ansicht inspirieren zu lassen, die eine schöne Zeltstelle verspricht.


                      Und hier ist sie, die schöne Zeltstelle, eine gute Stunde nach Ratzdorf.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      Noch ist alles gut, das Zelt steht, das Einräumen ist im Wesentlichen beendet ... aber ...
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      ... gleich werde ich meinen gruseligsten Tourabschnitt erleben.


                      Es beginnt mit einem Hund. Groß, weiß, etwas zottelig, etwa 20 m entfernt.
                      Wuff ... Wuff, Wuff. Das hört sich recht ungehalten an, aber noch nicht bedrohlich. Der Hund trollt sich.

                      Keine 5 Minuten später kommt er zurück, jetzt aber mit zwei seiner Kumpels. Die Hunde gruppieren sich halbkreisförmig ums Zelt, der "Wortführer" rückt näher, bis auf ungefähr 3m, eher weniger. Wenn Hunde Angstschweiß riechen können, dann haben sie jetzt reichlich Gelegenheit dazu. Es bellt ununterbrochen. Ich versuche so zu tun, als würde mich das alles nichts angehen, klammere mich aber an mein Paddel, um im Falle eines Angriffs wenigstens irgendetwas als Waffe zu haben. Außerdem murmele ich Beruhigendes. Mich beruhigt es nicht, aber vielleicht die Hunde.
                      Der "Wortführer" lässt sich nicht beeindrucken, aber seine beiden Kumpels beginnen langsam zu entspannen. Der eine legt sich letztlich auf den Bauch und bleibt Zuschauer, der andere geht zum Wasser und trinkt einen Schluck aus der Oder.
                      Nach geraumer Zeit wird es den beiden Unterstützern zu langweilig. Sie begeben sich zu einem vierten Hund der in der Nähe auftaucht aber nicht in die Bellerei einstimmt.
                      Jetzt zieht sich auch der "Wortführer" zurück, bellt erst aus 5m Entfernung und trabt dann davon, nicht ohne sich alle naslang umzudrehen und mich erneut auszubellen.

                      Ich bin erst einmal erleichtert aber bestimmt nicht entspannt. Das Paddel bleibt griffbereit.
                      Eine Erkundung der Umgebung verkneife ich mir. Scheinbar handelt es sich um Herdenschutzhunde, auch wenn weit und breit keine Schafe zu sehen sind (allerdings sind deren Hinterlassenschaften recht präsent). Ich hoffe, die Hunde haben realisiert, dass von mir keine Gefahr ausgeht. Ich möchte diesen Eindruck nicht dadurch schmälern, dass ich aktiv durch ihr Gelände streife.

                      Am späten Abend kommt einer der Hunde zur Kontrolle, vermutlich der "Wortführer". Es bleibt glücklicherweise bei etwas Bellerei aus vielleicht 20m Entfernung.
                      Ansonsten ist die Nacht ruhig, ich habe allerdings einen leichten Schlaf.





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                      • Spartaner
                        Lebt im Forum
                        • 24.01.2011
                        • 5264
                        • Privat


                        #12
                        Zitat von Paddolf Beitrag anzeigen
                        Tschüss Neiße.
                        Du weißt selbst, du bist keine romantische Schönheit. Man muss ja auch verstehen, dass du durch recht dicht besiedeltes Gebiet führst – und das hast du in weiten Teilen meisterhaft vor mir verborgen. Vielfach eingezwängt von Dämmen oder eingeschnitten ins Gelände haben Deine begrünten Ufer das Umland vor mir versteckt und die Illusion genährt, in der freien Natur unterwegs zu sein. Herzlichen Dank, es war wirklich schön mit dir, aber die gesamte Strecke vom Dreiländereck bis zu deiner Mündung werden wir wohl nicht noch einmal gemeinsam erleben.
                        Danke für den Neiße-Bericht! Ich war ja schon mal drauf und dran, auch mal die Neiße von weiter oben zu befahren, allerdings bei besserem Durchfluss. Nach deinem Bericht werde ich mir das sicher sparen.
                        Es gibt so viele schönere Alternativen, da muss ich dort nicht hin.
                        Ok, von Guben aus bin ich auch schon mal die Neiße gepaddelt, war aber auch damals nicht besonders begeistert.


                        Zitat von Paddolf Beitrag anzeigen
                        Wahrscheinlich würde es niemanden stören, wenn ich gleich auf dem Deich das Zelt aufschlage, aber es ist noch nicht zu spät und der Ort ist nicht sonderlich einladend.
                        Es geht weiter, ab jetzt beginne ich Ausschau zu halten, um mich von einer Ansicht inspirieren zu lassen, die eine schöne Zeltstelle verspricht.


                        Und hier ist sie, die schöne Zeltstelle, eine gute Stunde nach Ratzdorf.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09t.jpg Ansichten: 0 Größe: 409,6 KB ID: 3299791

                        Noch ist alles gut, das Zelt steht, das Einräumen ist im Wesentlichen beendet ... aber ...
                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09u.jpg Ansichten: 0 Größe: 306,0 KB ID: 3299792
                        Ja, das deutsche Ufer sieht an vielen Stellen entlang der Oder zwischen Ratzdorf und Frankfurt oft sehr viel einladender aus als das polnische. Das liegt ua daran, dass das deutsche Ufer aus Gründen des Hochwasserschutzes beweidet wird, aber auch viel mehr Bäume auf deutscher Seite wachsen dürfen. Das kurze grüne Gras ​bietet überall ausgezeichnete Zeltplätze.

                        Leider muss ich dir bekanntgeben, dass das Deutsche Ufer entlang der Oder fast überall streng geschütztes Naturschutzgebiet ist (hier Naturschutzgebiet Oder-Neiße). Die Schutzhunde haben also nur ihren Dienst getan und versucht, dich vor ungesetzlichen Handlungen zu bewahren.
                        Hättest du meine Reiseberichte zu den Oder-Befahrungen von Crossen bis Frankfurt 2021, 2023 & 2024 gelesen, dann hättest du diese wichtige Information auf jeden Fall mitbekommen.

                        Wir bevorzugen dort immer das polnische Ufer. Da gibt es nur einen Landschaftspark (Krzesiński Park Krajobrazowy), was ein geringerer Schutzstatus ist.

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                        • Paddolf
                          Erfahren
                          • 22.10.2014
                          • 385
                          • Privat


                          #13
                          Paddeltag 7


                          Wie häufig habe ich bei "offenem Fenster" geschlafen und kann mich von der Sonne wecken lassen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10a.jpg Ansichten: 0 Größe: 209,9 KB ID: 3300149

                          Hier hält mich nichts, das Lager ist bald abgebrochen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10b.jpg Ansichten: 0 Größe: 278,8 KB ID: 3300150


                          Nach 2 km passiere ich die Mündung des Oder-Spree-Kanals. Im Hintergrund Fürstenberg, ein Ortsteil von Eisenhüttenstadt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10c.jpg Ansichten: 0 Größe: 228,2 KB ID: 3300151


                          Entlang der gesamten Grenze habe ich nur zwei weitere Bootsfahrer mit Zelt gesehen, hier das größere Zeltexemplar. (Der Tunnel schwankt erheblich im frischen Wind.)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10d.jpg Ansichten: 0 Größe: 433,5 KB ID: 3300152


                          Aurith / Urad. Das Fährprojekt zwischen beiden Orten hat sich leider nicht verstetigt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10e.jpg Ansichten: 0 Größe: 253,2 KB ID: 3300153


                          Oder-Hochufer bei Brieskow-Finkenheerd.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10f.jpg Ansichten: 0 Größe: 251,4 KB ID: 3300154

                          Hier mündet die Schlaube (bzw. der Brieskower Kanal) ...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3300165 ... mit reichlich Bewuchs.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10h.jpg Ansichten: 0 Größe: 651,8 KB ID: 3300157


                          Autobahnbrücke vor Frankfurt (Oder), dahinter die Eisenbahnbrücke.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10i.jpg Ansichten: 0 Größe: 222,7 KB ID: 3300158


                          Butterfahrt ??Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10j.jpg Ansichten: 0 Größe: 408,0 KB ID: 3300159


                          Pause gegenüber den Lebuser Bergen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10k.jpg Ansichten: 0 Größe: 507,7 KB ID: 3300160

                          Lebus.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10l.jpg Ansichten: 0 Größe: 258,3 KB ID: 3300161


                          Gut eine Stunde nach Lebus beginne ich mit der Lagersuche. Bevorzugt ist wie fast immer das deutsche Westufer, hier finden sich eher Lagerplätze mit Morgensonne.
                          Das deutsche Ufer ist auf weiten Strecken verschilft, keine Lagerplätze, die nach mir rufen.
                          Mehrere semi-gute Stellen ziehen vorüber und eine semi-gute wird es dann auch. Gegenüber das polnische Göritz, in der Nacht wird man den Widerschein der Straßenbeleuchtung sehen.
                          Geringe Bedenken hege ich wegen des doch recht starken Windes, das Zelt wird in Windrichtung einfach zusätzlich abgespannt. Keine Sorgen mache ich mir um die Spuren im Uferschlamm, das war irgendetwas Kleines. Bleibt noch der Wasserstand der Oder, der erscheint aber konstant niedrig, keine Anzeichen für Schwankungen in letzter Zeit.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10n.jpg Ansichten: 0 Größe: 437,1 KB ID: 3300162
                          Zuletzt geändert von Paddolf; 18.12.2024, 14:17.

                          Kommentar


                          • Paddolf
                            Erfahren
                            • 22.10.2014
                            • 385
                            • Privat


                            #14
                            Paddeltag 8


                            Heute habe ich nur ein kurzes Stück zu fahren, knapp 13km.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3300303


                            Das Ziel kündigt sich an, Teile des Festungswerks Küstrin.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                            Und hier bin ich schon fast angekommen, am Fischerhof Schneider in Küstrin-Kietz. Bei gutem Wasserstand kann man über den Vorfluter direkt bis an das Gelände der Fischerei paddeln. Daran ist heute nicht zu denken, für die letzten 300m muss noch einmal der Bootswagen bemüht werden.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3300305


                            Und warum diese ungewöhnlich kurze Paddelstrecke? Ich erhalte Damenbesuch, Paddelurlaubswochenende.

                            Mein Backfisch wartet auf den Backfisch.
                            (Alte Männer nutzen gelegentlich altmodische Worte. Neben der Bezeichnung für ein Nahrungsmittel hat "Backfisch" noch eine andere Bedeutung. So ganz passt dieser Begriff hier nicht, aber das Wortspiel musst Du, lieber Leser jetzt einfach aushalten.)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3300306



                            Anderthalb Tage Paddelpause, noch am Ankunftstag gibt es eine Wanderung nach Küstrin (nicht so erhebend). Am Folgetag kann ich das Fahrrad der Fischersfrau leihen - für eine schöne Radtour im Oderbruch.

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                            • atlinblau
                              Lebt im Forum
                              • 10.06.2007
                              • 5095
                              • Privat


                              #15
                              Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                              Danke für den Neiße-Bericht! Ich war ja schon mal drauf und dran, auch mal die Neiße von weiter oben zu befahren, allerdings bei besserem Durchfluss. Nach deinem Bericht werde ich mir das sicher sparen.
                              Es gibt so viele schönere Alternativen, da muss ich dort nicht hin.
                              Ok, von Guben aus bin ich auch schon mal die Neiße gepaddelt, war aber auch damals nicht besonders begeistert.
                              Ich habe fast 20 Jahre an der Neiße in Forst gewohnt. Zwischen den Wehren und Sohlschwellen bzw. auf dem Mühlgraben kann man schön "pendeln".
                              Man kann die Neiße schon paddeln - aber das umtragen an den Wehren ist schon mühsam. Ich habe einige Touren mit dem örtlichen Anbieter mitgemacht - in Kunststoffbooten. (>>>klick!) So haben bei den "Schülertouren" teilweise in Schlauchbooten die Forster Kinder die Möglichkeit, die Freizeit auf dem Wasser kennen zu lernen.
                              Meine Faltboote waren mir dafür zu schade. Auf unserer Neiße-Oder-Tour sind wir auch lieber in Guben eingesetzt.
                              Zuletzt geändert von atlinblau; 19.12.2024, 12:38.

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                              • Paddolf
                                Erfahren
                                • 22.10.2014
                                • 385
                                • Privat


                                #16
                                Paddeltag 9

                                Heute starte ich recht früh. Die Wetterprognose verweist auf ein baldiges Ende der sommerlichen Phase, ich möchte den letzten richtig "schönen" Tag nutzen, um möglichst weit zu kommen, "Strecke machen". Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12a.jpg Ansichten: 3 Größe: 354,4 KB ID: 3300484


                                Von rechts mündet die Warthe. Sehr schön erkennt man das daran, dass sich die Form der Fahrwassermarkierungen geändert hat. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12b.jpg Ansichten: 3 Größe: 176,0 KB ID: 3300485


                                Groß Neuendorf, "Kulturhafen" und Unterkünfte in ehemaligen Bahnwaggons. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12c.jpg Ansichten: 3 Größe: 202,9 KB ID: 3300486


                                Auf polnischer Seite rückt ein Höhenzug an das Oderufer, schon von weitem grüßt der weiße Turmüberbau der Kirche von Zellin. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12d.jpg Ansichten: 3 Größe: 209,4 KB ID: 3300487


                                Fähre "Bez Granic", die "Grenzenlose" in Aktion. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12e.jpg Ansichten: 3 Größe: 276,2 KB ID: 3300488


                                Die Pfeiler der alten Brücke sahen hübscher aus.
                                Europabrücke Bienenwerder.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12f.jpg Ansichten: 3 Größe: 362,8 KB ID: 3300489



                                Bei Hohenwutzen endet das Oderbruch, nach vielen Kilometern schiebt sich jetzt auch von deutscher Seite ein Höhenzug an den Fluss, der Neuenhagener Sporn. Richtiger wäre, der Fluss durchschneidet diesen Höhenzug. Im Luftbild z.B. bei GoogleEarth erkennt man sehr schön, wie ursprünglich die Oder den Höhenzug etwa 10 km westlich umströmte. Die Verlegung der Oder war wesentlicher Bestandteil der Meliorationsmaßnahmen, die unter dem "alten Fritz" zur Entstehung des Oderbruchs in heutiger Form führte. Der eigentliche Durchstich durch den Höhenzug nahm wahrscheinlich weniger Zeit in Anspruch, als heutzutage das Planungs- und Genehmigungsverfahren erfordern würde.
                                (Ganz verlässt mich das Oderbruch dann doch nicht. Das flussabwärts gelegene Gebiet, in dem ursprünglichen Oder und neue Oder wieder aufeinandertreffen, zählt ebenfalls noch zum Oderbruch.)
                                Brücke bei Hohenwutzen. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12g.jpg Ansichten: 3 Größe: 308,0 KB ID: 3300490


                                Ich glaube, bei Oderkilometer 666 bin ich der Ursache für das Eindringen von Wasser in den Heckstauraum auf die Schliche gekommen.
                                Auf der Neiße hatte ich die Feuchtigkeit im Heck noch darauf zurückgeführt, dass durch diverse Spritzerei fast immer etwas Wasser im Cockpit stand, das dann irgendwie seinen Weg nach hinten fand. Auf der Oder entfiel dieser Grund und scheinbar folgerichtig hatte ich dann auch kein Wasser mehr im Heck. − Aaber, nach dieser Pause hatte ich wieder Wasser im hinteren Stauraum. Des Rätsels Lösung findet sich bei Betrachtung des Bootshecks. Prijon hatte dem Boot eine Wasserablaufschraube verpasst, für den Wildwasserbereich sinnvoll, für Tourenboote eher nicht. Vielleicht gab es dazu einmal eine Dichtung (ich habe das Boot ja aus zweiter Hand gekauft), die fehlt oder die Schraube ist konstruktionsbedingt undicht. Jedenfalls wusste ich ab da, dass das Bootsheck möglichst nicht unter Wasser kommen sollte. (Mittlerweile ist die Schraube eingeklebt.)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12h.jpg Ansichten: 0 Größe: 334,0 KB ID: 3300507


                                Mündung des Oder Havel-Kanals bzw. der ursprünglichen Oder. (So ganz richtig trifft die Bezeichnung "Mündung" nicht, da das Niveau der alten Oder etwa 2m unter dem der neuen Oder liegt. Die alte Oder entwässert entsprechend in die weitgehend parallel zur Oder gelegene Hohesaaten-Friedrichstaler Wasserstraße.)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12i.jpg Ansichten: 0 Größe: 315,5 KB ID: 3300508


                                Blick über die Oderpolder im Nationalpark.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12j.jpg Ansichten: 0 Größe: 345,5 KB ID: 3300509



                                Kiessee Bielinek, von hier wird gelegentlich Kies oderabwärts verschifft.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12k.jpg Ansichten: 0 Größe: 382,8 KB ID: 3300510



                                Oderinsel bei Peetzig, gegenüber der Pegeltreppe Stützkow. Hier hatte ich vor 10 Jahren eine Zeltstelle gefunden und hier hatte ich konstatiert, dass eine Sehnenscheidentzündung wohl einen vorzeitigen Tourabbruch erzwingen könnte.
                                Heute gönne ich mir keinen Aufstieg auf den Aussichtsturm Stützkow, ich will ja "Strecke machen".Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12l.jpg Ansichten: 0 Größe: 236,1 KB ID: 3300511


                                Ein typisches Bild, "der Pole" scheint recht angelfreudig zu sein.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12m.jpg Ansichten: 0 Größe: 370,0 KB ID: 3300512


                                Niedersaaten, hier beginnt oderseitig das "Tal der Liebe", ein Landschaftspark. Letztlich führte der schöne Name zu dem Foto, von Parkgestaltung ist vom Wasser her eigentlich nicht viel erkennbar.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12n.jpg Ansichten: 0 Größe: 334,4 KB ID: 3300513


                                Schwedter Oderbrücke.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12o.jpg Ansichten: 0 Größe: 239,1 KB ID: 3300514


                                Vogelbeobachtungsturm, etwa 1km vor der Schwedter Querfahrt.
                                Hier wollte ich eigentlich pausieren, eigentlich ...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12p.jpg Ansichten: 0 Größe: 372,8 KB ID: 3300515


                                Schwedter Querfahrt, hier gibt es nur eine Minipause, es gilt ja Strecke machen, Strecke machen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12q.jpg Ansichten: 0 Größe: 386,4 KB ID: 3300517


                                Fiddichow.
                                Als Kind habe ich gelegentlich Wasserstandsberichte im Radio gehört, warum auch immer. Vielleicht faszinierten mich die "exotischen" Ortsnamen? (Kurioserweise habe ich dieses Interesse auch bei meinem Sohn beobachten können ...) Jedenfalls ist mir von damals der Ortsname Widuchowa im Hirn verblieben. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3300519

                                Marienhofer Wehr, hier teilt sich die Oder. Ich folge dem Grenzverlauf durch das offene Wehr in die Westoder.
                                Die Strömungsgeschwindigkeit hatte bereits im Unterlauf der Oder abgenommen, jetzt sinkt sie natürlich nochmals. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3300521

                                Die Dämmerung legt sich schon deutlich über das Land, ich brauche jetzt eine Zeltstelle. Die Ufer sind weithin verschilft, nichts Offenkundiges ist sichtbar. Ich befürchte, dass ich erst am Oderdeich in ca. 4km fündig werde.
                                Ich habe es kaum für möglich gehalten, der vor 10 Jahren benutzte Pausenplatz existiert noch, vielleicht hat hier ein Angler seinen Stand? So komme ich bereits nach knapp 2km zu einer Zeltstelle.
                                Viel passiert nicht mehr: Zelt aufschlagen, essen in der späten Dämmerung, schlafen. Morgen will früh starten.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12t.jpg Ansichten: 0 Größe: 264,6 KB ID: 3300522
                                Zuletzt geändert von Paddolf; 20.12.2024, 14:14.

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                                • Paddolf
                                  Erfahren
                                  • 22.10.2014
                                  • 385
                                  • Privat


                                  #17
                                  Paddeltag 10


                                  Zeltstelle am frühen Morgen. Jetzt husch-husch die Zeltstelle wieder in einen Pausenplatz wandeln, das Zelt wird abgebaut.

                                  Trübes Wetter, das Eintreffen des Regengebiets ist aber erst für 11 Uhr vorhergesagt. Bis dahin soll das Zelt wieder aufgebaut sein, daher auch husch-husch ins Boot und baldiger Start.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3301112


                                  Vereinigung zwischen Hohensaaten-Friedrichstaler Wasserstraße und Westoder.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                  Woran erkennt man hier, dass der Oder-Neiße-Radweg hier entlang führt ... ??
                                  Aber eigentlich sind ja die Maste der Stromtrasse bildbestimmend, übrigens deutlich unterschiedlich gestaltet auf polnischem und deutschem Gebiet.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3301114


                                  Auf der Westoder, Gartz voraus, Turm zu Sankt Stephan.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3301115


                                  Anleger Gartz, hier endete vor 10 Jahren mein erster Versuch, die polnisch-deutsche Grenze zu bepaddeln.
                                  Das Wetter war deutlich freundlicher und kurioserweise auch meine Stimmung. Ich hatte auf den letzten Kilometern bis hierher akzeptiert, dass ein Weiterpaddeln mit Sehnenscheidentzündung nicht funktioniert und das schaffte eine erleichterte, wenn auch ein wenig bittere Stimmung.
                                  Heute ist Gartz für mich nur ein Ort, der am Fluss zurückbleibt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3301116


                                  Mescherin ist der letze Oderort auf deutscher Seite, Mescherin hat einen Zeltplatz und hier möchte ich das für 11 Uhr angekündigte Regengebiet abwettern.
                                  Zum Zeltplatz führt ein abgeschnittener Altarm der Westoder ca. 600m entgegen der Grundrichtung Süd – Nord.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3301117


                                  Den Zeltplatz erreiche ich rechtzeitig.
                                  Landgang. Zunächst sehe ich nur Stellplätze für Wohnwagen und Wohnmobile. Dank der Auskunft eines Campers finde ich schnell die unbesetzte Rezeption - die Saison ist erkennbar an ihrem Ende. Es dauert etwas, bis ich eine Zeltplatzbeschäftigte finde und es dauert noch länger, bis sie Zeit findet, mir die eigentlich riesige Zeltwiese zu zeigen.
                                  Mittlerweile ist mein Vorsprung vor dem Regengebiet dahingeschmolzen. Doof, ich muss im Nassen aufbauen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                  Nochmals doof, jetzt müsste ich den ganzen Nachmittag in meinem kleinen Zelt verbringen.

                                  Deutlich weniger doof: Erfreulicherweise wird ab 14 Uhr einer der Mietwohnwagen frei, die Zusatzkosten sind erträglich. Zeltabbau im Nassen (auch ein wenig doof) aber dafür eine verhältnismäßig komfortable Unterkunft.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                  Am späten Nachmittag nutze ich eine längere Regenpause für einen Aufstieg auf den Stettiner Berg. Vielleicht könnte man ohne Bewuchs tatsächlich das Auge bis Stettin schweifen lassen, heute reicht es immerhin für einen schönen Blick über die Oderpolder Richtung Greifenhagen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3301120

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                                  • Paddolf
                                    Erfahren
                                    • 22.10.2014
                                    • 385
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                                    #18
                                    Paddeltag 11


                                    Start. Auf nach Stettin. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                    Kurz nach Mescherin.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14c.jpg Ansichten: 0 Größe: 232,1 KB ID: 3301131


                                    Das erste und einzige Transportschiff auf der gesamten Oderstrecke von Ratzdorf bis Stettin.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14d.jpg Ansichten: 0 Größe: 241,2 KB ID: 3301132


                                    Wo ist der letzte Grenzpfahl auf deutscher Seite? Ich spähe aufmerksam Richtung Ufer. Trotzdem, es sind keine Grenzmarkierungen erkennbar.
                                    Aber dieses Schild spricht eindeutig dafür, dass genau an dieser Stelle die Grenze verläuft.
                                    Warum ... Man stelle sich vor, ein Schiff ankert hier, an Bord bricht eine Schlägerei aus und es gibt einen Toten – wohlmöglich noch mit doppelter Staatsangehörigkeit, polnisch-deutsch. Wer ist dann für die Aufklärung zuständig? Oh je, das gäbe Verwicklungen ...
                                    Und um genau dies zu verhindern, ist das Ankern über der Grenze verboten.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14e.jpg Ansichten: 0 Größe: 420,6 KB ID: 3301133


                                    Jetzt ist das Regengebiet endgültig durch.
                                    Sonnenschein in Niederzahden.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14f.jpg Ansichten: 0 Größe: 363,8 KB ID: 3301134


                                    Pause am Beginn des Stadtgebietes von Stettin.
                                    Voraus die "Akademische Insel", zu meinen Füßen unangenehm viel Müll von Leuten, die hier wohl gegrillt haben, es dann aber nicht schafften, ihren Mist auch wegzuräumen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14g.jpg Ansichten: 0 Größe: 564,5 KB ID: 3301135


                                    Stettin.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14h.jpg Ansichten: 0 Größe: 339,9 KB ID: 3301136


                                    Schon auf der Neiße habe ich mich geärgert, wenn Altreifen sichtbar wurden, die im Fluss "entsorgt" wurden.
                                    Es ist wohl nicht damit zu rechnen, dass die Reifen von Hochwässern getrieben bis hierher gelangt sind um zu dieser Abpufferung an den Kaimauern beizutragen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14i.jpg Ansichten: 0 Größe: 518,7 KB ID: 3301137


                                    Warum kann die Alexander von Humboldt II kaum einen besseren Liegeplatz in Stettin finden? (Achte auf die Farben ...)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14j.jpg Ansichten: 0 Größe: 319,3 KB ID: 3301138


                                    Stettiner Werfthafengelände voraus, für Kleinboote gesperrt.
                                    Ich biege zunächst einen Kanal zu früh ab und finde mich mit dem Bug Richtung Stadtzentrum wieder. Es dauert ein Weilchen, bis ich realisiere, was schief gelaufen ist.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14k.jpg Ansichten: 0 Größe: 362,7 KB ID: 3301139


                                    Marina Goclaw mit Bismarckturm im Hintergrund.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14l.jpg Ansichten: 0 Größe: 432,4 KB ID: 3301140



                                    Am Westufer gibt es einige Industrieansiedlungen, häufiger aber Bewuchs typisch für Sumpf und Aue.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14m.jpg Ansichten: 0 Größe: 325,5 KB ID: 3301141


                                    Muschelbank.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14n.jpg Ansichten: 0 Größe: 593,7 KB ID: 3301142


                                    Bei diesem Bild bin ich mir nicht mehr sicher – dargestellt ist vielleicht die Befeuerung der Kamelfahrt?
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl131451.jpg Ansichten: 0 Größe: 457,8 KB ID: 3301143

                                    Rückblick nach Pölitz.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14p.jpg Ansichten: 0 Größe: 357,7 KB ID: 3301144



                                    Halde des Chemiewerks Pölitz, wahrscheinlich vorwiegend Rückstände der Düngemittelproduktion.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14q.jpg Ansichten: 0 Größe: 315,8 KB ID: 3301145


                                    Mein Tagesziel kündigt sich an, die Ausfahrt ins Oderhaff.
                                    Links die Wellenbrecherinsel vor Ziegenort, rechts die ebenfalls künstlich angeschüttete Insel Leitholm.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14r.jpg Ansichten: 0 Größe: 329,1 KB ID: 3301146



                                    Ziegenort hat einen Yachthafen, zum Yachthafen gehört eine Anfang September verwaiste Zeltwiese, zu der wiederum gehört dieser Pavillon. Mit Blick auf die Wettervorhersage ein durchaus günstiger Zeltplatz.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14s.jpg Ansichten: 0 Größe: 330,5 KB ID: 3301147


                                    Für einen schmalen Taler in die "dunkelgraue Kasse" kann ich Zeltplatz nebst Dusche und WC nutzen.
                                    Abend am Haff.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14t.jpg Ansichten: 0 Größe: 281,2 KB ID: 3301148

                                    Zuletzt geändert von Paddolf; 22.12.2024, 21:43.

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                                    • Paddolf
                                      Erfahren
                                      • 22.10.2014
                                      • 385
                                      • Privat


                                      #19
                                      Paddeltag 12


                                      Nachts hat es tatsächlich geregnet, jetzt kann es sich nicht entscheiden, ob es weiterregnen will. Der Wind hat aufgefrischt (das ist ja auf Großgewässern immer ein Thema), weht aber aus südlicher Richtung, für die Weiterfahrt habe ich also zunächst Landabdeckung.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15a.jpg Ansichten: 0 Größe: 315,8 KB ID: 3301154


                                      Sehr ungemütlich. Es ist kühl, es regnet, es windet. (Wegen des ablandigen Windes gibt es in Ufernähe keine Welle.)
                                      Pause nahe Neuwarp (Ortsteil Altstadt)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15b.jpg Ansichten: 0 Größe: 217,8 KB ID: 3301155


                                      Ich erreiche die Zufahrt zum Neuwarper See, jetzt wird es richtig eklig. Die Landabdeckung fällt deutlich geringer aus, der Wind kann über dem See Fahrt aufnehmen und nimmt gleich einen satten Regenschauer mit.
                                      Kurz vor Altwarp erreiche ich wieder die Grenze, das kann ich jetzt nicht würdigen. Die Wellen bleiben noch erträglich, aber Regen und heftiger Wind trüben erheblich die Sicht, es ist wirklich ekliges Wetter.

                                      Altwarp erreiche ich bei abziehendem Schauer. Ausstieg beim Fischer, Lageerkundung.
                                      Ca 300m entfernt, am Wohnmobilstellplatz ist ein kleiner Bereich für Zelte von Wasserwanderern vorgesehen. Hier gibt es auch eine Ein- und Ausstiegsstelle. Ich setze das Boot also noch einmal ins Wasser, paddle das kurze Stück und kann hinter dem WoMoPlatz das Zelt aufbauen. Der Wettergott ist gnädig und schickt mir keinen weiteren Schauer.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15c.jpg Ansichten: 0 Größe: 387,7 KB ID: 3301156


                                      Eine kleine Ortsbegehung.

                                      Hier arbeiten Mensch und Tier Hand in Hand ... oder besser Zahn in Kettensäge. Der Biber hat schon einmal vorgearbeitet, der Mensch vollendet.

                                      Der Wasserwanderrastplatz soll offenbar gesichert und/oder erweitert werden.
                                      In der Saison ist auch ein nahegelegenes Sanitärhäuschen zugänglich, derzeit gibt es zum WoMoPlatz keine Zeltalternative.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15d.jpg Ansichten: 0 Größe: 476,5 KB ID: 3301157



                                      Blick übers Haff zur Mündung der Kaiserfahrt, knapp 9km Paddelstrecke.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15e.jpg Ansichten: 0 Größe: 230,2 KB ID: 3301158
                                      Zuletzt geändert von Paddolf; 22.12.2024, 22:09.

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                                      • Paddolf
                                        Erfahren
                                        • 22.10.2014
                                        • 385
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                                        #20
                                        Paddeltag 13

                                        Die Nacht ist recht frisch. Mein Handy meint 7°C Lufttemperatur, kein Vergleich zu den ersten Übernachtungen bis Küstrin.
                                        Das Haffwasser ist hingegen noch relativ warm, es gibt einen dünnen Nebelschleier über dem Wasser.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16a.jpg Ansichten: 0 Größe: 264,9 KB ID: 3301809

                                        Die Paddelsachen sind im nahegelegenen Sanitärcontainer über Nacht gut getrocknet, ich muss mich nach spartanischem Frühstück und Lagerabbau nicht in das feuchte Zeug quetschen. Der trockene Zustand wird nicht lange anhalten, prognostiziert sind knapp 4Bft. Die Windrichtung West verspricht allerdings eine ordentliche Rückenwindkomponente auf dem Weg zur Kaiserfahrt.

                                        Haffquerung. Mit dem blauen Boot war ich bisher noch nicht auf einem Großgewässer unterwegs, anfänglich bin ich daher etwas angespannt. Die Anspannung fällt bald ab, besonders wenn wie hier die Sonne durch ein Wolkenloch herunterblickt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16b.jpg Ansichten: 0 Größe: 279,4 KB ID: 3301810

                                        Die beiden Leuchtfeuer zentral im Bild sind bereits von Altwarp aus zu sehen. Ich kann gut auf Sicht fahren. Einen Kompass bräuche ich höchstens, um die Abdrift besser einschätzen zu können. Unter den aktuellen Bedingungen reicht es aus, den Vorhalt nach Augenmaß anzupassen.
                                        Wegen der Orientierung auf die Leuchtfeuer bin ich etwas zu weit nördlich und muss etwa hier den Kurs auf die eigentliche Einfahrt (am rechten Bildrand) hin korrigieren.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16c.jpg Ansichten: 0 Größe: 235,8 KB ID: 3301811

                                        In der Einfahrt zur Kaiserfahrt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16d.jpg Ansichten: 0 Größe: 161,9 KB ID: 3301812

                                        Bis nach Swinemünde gibt es jetzt auf linker Seite nur eine Stelle, an der die Ufer nicht verbaut sind. Pausenplatz an einem Altarm der Swine. (Finde das Boot ...)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16e.jpg Ansichten: 0 Größe: 371,5 KB ID: 3301813

                                        Ein anderes Boot kreuzt meinen Weg.
                                        Wir verabreden uns zur Wettfahrt, aber dann macht die Konkurrenz einen Rückzieher und verharrt ängstlich an ihrem Liegeplatz.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16f.jpg Ansichten: 0 Größe: 241,9 KB ID: 3301814

                                        Als Kajakanleger weniger geeignet ...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 16g.jpg
Ansichten: 111
Größe: 273,3 KB
ID: 3301957

                                        Hafen Swinemünde.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16h.jpg Ansichten: 0 Größe: 278,6 KB ID: 3301738


                                        Kurz vor Erreichen der Ostsee, Traditionsschiff vor Fährschiff. (Wobei, so richtig Traditionsschiff ist das nicht, eher ein auf alt getrimmter Touri-Transporter.)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16i.jpg Ansichten: 0 Größe: 246,6 KB ID: 3301739


                                        Aah, die Mühlenbake, Ausfahrt auf die Ostsee. (Hier habe ich ein wenig an den Reglern gekurbelt, um das Bild dramatischer wirken zu lassen.)Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16j.jpg Ansichten: 0 Größe: 347,4 KB ID: 3301740

                                        Nach der Ausfahrt auf die Ostsee.
                                        Blick auf die drei Kaiserbäder. Irgendwo davor liegt die Grenze.
                                        Auf zum letzten Tourabschnitt.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16k.jpg Ansichten: 0 Größe: 313,4 KB ID: 3301741



                                        Angekommen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16l.jpg Ansichten: 0 Größe: 264,3 KB ID: 3301742


                                        Ganz so einsam war es an der Grenze dann doch nicht.
                                        Weder am Strand ...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16m.jpg Ansichten: 0 Größe: 262,1 KB ID: 3301743

                                        ... noch auf den ersten Grenzmetern im Inland.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16n.jpg Ansichten: 0 Größe: 414,6 KB ID: 3301744
                                        Zuletzt geändert von Paddolf; 25.12.2024, 22:23.

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                                        • Paddolf
                                          Erfahren
                                          • 22.10.2014
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                                          #21
                                          Gelitten hast Du, mein armes Boot. Ich war doch ein arger Schleifer und habe Dich mitleidlos über Neißewehre und –böschungen getrieben. Vielen Dank dafür, dass Du trotzdem dichtgehalten hast.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17a.jpg Ansichten: 0 Größe: 600,5 KB ID: 3301746


                                          Und schließlich ... die treue Trinkwasserreserve aus der Heimat. Immer bereit, sich zu opfern, sich zu entäußern, immer dabei die Fährnisse der Tour zu meistern, weitgereist, ebenso weit wie das Boot. Nur das Etikett ist etwas mitgenommen.
                                          Prosit.
                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 17b.jpg
Ansichten: 143
Größe: 888,8 KB
ID: 3301747






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                                          • blauloke

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                                            • 22.08.2008
                                            • 9026
                                            • Privat


                                            #22
                                            Danke für den Bericht.
                                            Es war interessant, dich zu begleiten.
                                            Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                            • Ditschi
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                                              Liebt das Forum
                                              • 20.07.2009
                                              • 13136
                                              • Privat


                                              #23
                                              Ein phantastischer umfangreicher Bericht mit vielen schönen Bildern. Auf dem Zeltplatz Mescherin waren wir ja auch 2 Tage im September 24 auf der Fahrt mit Auto und Zeltanhänger nach Polen / Litauen. Ich wußte nicht, daß die riesige Fläche hinter dem Restaurant zum Zeltplatz gehört. Er kam uns sonst recht klein und voll vor.
                                              Ditschi

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                                              • Mika Hautamaeki
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                                                • 30.05.2007
                                                • 4004
                                                • Privat


                                                #24
                                                Vielen Dank für den Bericht aus einer mir leider immer noch unbekannten Gegend
                                                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                A. v. Humboldt.

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