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    [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 46.4966971
    Längengrad 11.3583183
    Reiseart: Wanderung
    Region: Mitteleuropa
    Reisezeit: Fortlaufend

    Überblick über die gewanderte Strecke

    Diese Fernwanderung auf dem Südalpenweg bin ich nicht am Stück gegangen. In mehreren mehrtätigen Wanderungen war ich ca. 660 Km an der Südgrenze Österreichs unterwegs.

    Prolog
    Letztes Jahr habe ich mehr oder weniger durch Zufall einen Teil des Südalpenweges kennen gelernt: Vom Nassfeld bis zur Porzehütte. Und der Weg hat mir richtig gut gefallen! Zudem wollte ich mal wieder das Herz-Jesu-Feuer, das am 6. Sonntag nach Pfingsten in Südtirol stattfindet, miterleben. Es ergab sich dann, dass die ersten drei Tage ein Freund mitkommen wollte und danach ein anderer den Rest mitgehen wollte.
    Das Ziel war den Südalpenweg von Westen nach Osten zu begehen. Idealerweise bis zur Porzehütte. Ob das reichen würde musste die Zeit zeigen.

    Langfristig will ich irgendwann mal in Bad Radkersburg ankommen. Vielleicht auch darüber hinaus wandern. Z.B. zum Balaton und dann den E4 weiter nach Budapest. Aber das liegt noch weit in der Zukunft. Ob es je dazu kommen wird, wird die Zeit zeigen. Jetzt will ich erst Mal die hochalpinen Regionen des Südalpenweges kennen lernen. Und dann auch die Karawanken - von denen haben ich schon viel gehört aber noch wenig gelesen. Leer sollen sie sein und recht verlassen - bis auf wenige Ausnahmen.

    Bleibt dann noch die Frage offen, wo ich einen Reisebericht dieser Art einstellen soll. In Europa weil ja Italien dabei ist? Ich stelle ihn aber lieber hier in das DACH-Forum weil zum Einen der Südalpenweg eigentlich eine rein österreichische Angelegenheit ist und jemand der etwas zum Südalpenweg sucht ihn am ehesten hier suchen wird und zum Anderen zähle ich mal Südtirol mit seinen deutschensprachigen Wurzeln zum deutschsprachigen Kulturraum und der wird am besten in diesem Forum repräsentiert.

    1. Tag: Anreise nach Bozen und Oberbozen

    Freitag, 23. Juni 2017
    Strecke: 2 Km
    Höhenmeter: ↑ 75 m, ↓ 25 m
    Gehzeit ohne Pausen: 30 Minuten

    Mein Freund kann am Freitag leider erst etwas später los weil er geschäftlich stärker eingebunden ist als ich. Da für mich das Endziel der Reise noch unbekannt ist bevorzuge ich die Anreise mit der Bahn. Zumal an diesem Tag einige nordische Staaten und nördliche Bundesländer bereits mit ihren Sommerferien beginnen traue ich dem Verkehr auf den Straßen nicht. Mein Freund hat aber keine Wahl: er muss mit dem Auto anreisen. So kommt es dann, dass er sehr gut durchkommt, sein Auto in Brixen parkt und zu mir in den Zug steigt. Er hat bis Montagmittag Zeit und wir planen bis dahin bis Brixen zu kommen.
    So starten wir dann in Bozen (266 m) am Bahnhof auf unsere Tour. Wir wollen heute noch bis Oberbozen aufsteigen. Als wir Bozen verlassen liegt eine Gaststätte am Weg, die uns zusagt. Wir beschließen noch eine Kleinigkeit zu essen. Und wie das immer so ist wenn man sich länger nicht gesehen hat: es dauert länger als erwartet. Also planen wir kurzfristig um und entscheiden uns für die Rittener Seilbahn. So gehen wir wieder zurück zum Bahnhof wo die Talstation der Bahn liegt.


    Am Stadtrand von Bozen geht es steil aufwärts

    Zum Glück sind wir nach dem Essen nicht mehr losgelaufen. Das wäre noch ein ganzes Stück gewesen! Als wir in Oberbozen ankommen ist es schon recht spät.


    Spät kommen wir in Oberbozen an

    Wir suchen uns ein Quartier, checken ein und beschließen den Tag bei einem Bier auf der Terrasse. Uns wird ein grandioser Sonnenuntergang geboten.


    Der Abend geht in Oberbozen zu Ende

    Als die Sonne dann untergegangen ist wird es kühl und wir gehen ins Bett. Wir sind gespannt auf Morgen!
    Gute Nacht!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 26.09.2024, 12:12.

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    #2
    AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

    2. Tag: Oberbozen – Latzfonser Kreuz

    Samstag, 24. Juni 2017
    Strecke: 26 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.525 m, ↓ 475 m
    Gehzeit ohne Pausen: 7 h 30
    Strecke Etappe: 28 Km
    Höhenmeter Etappe: ↑ 1.600 m, ↓ 500 m
    Gehzeit Etappe: 8 h

    Ich wache mit dem bestimmten Gefühl auf, dass irgendwas nicht stimmt. Irgendwas habe ich vergessen. Nur was? Beim Zähneputzen wird mir klar was es ist: Ich habe meine Wanderstöcke nicht dabei. Schnell wird klar, dass ich sie gestern beim Essen stehen lassen habe. Und da stehen sie noch.
    Also hurtig anziehen und im Laufschritt zur Bahn zurück. Die fährt schon alle paar Minuten.


    Bozen am Morgen von oben

    Durch die Gästekarte muss ich auch kein Ticket kaufen. Da sie als öffentliches Verkehrsmittel gilt fängt sie früh am Morgen schon an und läuft bis kurz vor 23 Uhr. Praktisch!
    Bei der Auffahrt sehe ich dann alte Bekannte: Schlern, Rosengarten und Latemar – Hier habe ich vor Jahren schon viel Zeit zugebracht.


    Schlern, Rosengarten und Latemar von Westen aus gesehen

    Bereits eine halbe Stunde nach meinem Blitzstart sitze ich am Frühstückstisch. Ich hoffe mal, damit habe ich das Thema „Pannen“ für diese Tour abgehakt!
    Wir kommen gegen viertel vor 9 los. Erst geht es noch etwas durch Oberbozen (1.246 m) aber der Weg steigt langsam aber stetig an und verlässt urbane Zonen.


    An und auf den Wegen ist einiges los

    Die Sarntaler Alpen, durch die wir hier wandern geben sich sehr grün und mit viel Wald versehen. Ab und zu hat man eine gute Sicht auf die Umgebung.


    Das Hochplateau von Oberbozen

    Neben Viehzeug ist hier auf den Wegen aber durchaus etwas los. Einige Radfahrer überholen uns. Die Wege hier sind dafür aber auch gut geeignet. Das Riggermoos gibt sich dann weltoffen ...


    Wo die alle hinwollen ...

    Weiter geht es auf die Talstation der Rittener Hornbahn (1.530 m) zu. Noch ist der Weg vornehmlich im Wald geführt. Bei den aktuellen Temperaturen durchaus eine Wohltat! Ab und zu kann man aber einen Eindruck der Umgebung erhaschen.


    Seiser Alm und Schlern sind zunehmend von Norden zu sehen

    Ab der Bahn geht es dann etwas steiler aufwärts. Grund genug nochmal kurz die Flüssigkeitsspeicher auf zu füllen.
    Es geht zuerst auf einem Weg aufwärts, der im Winter wohl als Rodelbahn Verwendung findet. Dann führt uns der Weg über Pisten aufwärts.


    Sommerliche Pistennutzung

    So langsam wird es warm! Und wir kommen recht gut voran. Als Ziel für den ersten vollen Wandertag haben wir uns das Rittner-Horn-Haus vorgenommen. Grund genug eine Etage tiefer – im Gasthof Unterhorn (2.044 m) – nochmal kurz Pause zu machen. Man sieht wie von dort der Weg hinauf zum Rittner-Horn-Haus neben der Piste hinaufzieht. Ein geplättelter Weg, der vermutlich bahnbedingt recht gut begangen wird.
    Nach der Pause brechen wir auf und schließen uns der Masse an.


    Rückblick auf dem Weg zum Rittner-Horn-Haus

    Am Rittner-Horn-Haus (2.261 m) sitzt alles vor der Hütte – in der prallen Sonne. Das ist uns zu heiß! Wir gehen lieber in die leere Stube. Hier wird uns dann eröffnet, dass die Hütte ausgebucht ist. Naja, an einem Wochenende - Samstag auf Sonntag – nach Ferienbeginn bei so einem Wetter und bei der Nähe zur Bahn ...
    Also planen wir um. Hier können wir ja schlecht bleiben. Es ist auch erst Mittag. Also essen wir etwas und schauen uns dann an, was noch vor uns liegt.


    Geisslergruppe, Sella, Langkofel und Seiser Alm vom Rittner-Horn-Haus aus

    Mit Stoffelhütte und dem Schutzhaus am Latzfonser Kreuz haben wir zwei Optionen. Das wollen wir mal auf uns zukommen lassen. Mal sehen wie weit wir kommen. Das Schutzhaus am Latzfonser Kreuz würde mich schon reizen: Die haben eine kleine Kirche und die Tochter der Wirtin soll den K2 bezwungen haben.
    So steigen wir nach Norden hinab auf die vor uns liegende Hochfläche und halten nach Norden zu.


    Flora und Fauna in den Sarntaler Alpen

    Und so gemütlich wie es in Oberbozen heute Morgen begonnen hat geht es weiter: Leicht gewellt geht es über ein Hochplateau mit toller Flora und Fauna und mit grandiosem Blick auf die Süd-Östlich liegenden Dolomiten. So dicht an den weltbekannten Dolomiten hatte ich mit so grünen und wasserreichen Bergen nicht gerechnet!


    Im Süd-Osten stehen die bekannten Berggruppen

    In Richtung Norden sieht es hingegen völlig anders aus: Grüne Weiden und sanfte Gipfel so weit das Auge reicht – welch ein Kontrast! Und die Wege sind hier wirklich gut markiert!


    Wegmarkierung in den Sarntaler Alpen

    Dass diese beiden so nahe stehenden Gebirgsgruppen aus völlig unterschiedlichem Holz – äh ... Gestein – geschnitzt sind ist auf den ersten Blick erkennbar!


    Wasserreiche Hochebene der Sarntaler Alpen

    Wir ziehen über diese Hochebene und machen dabei mehr Kilometer als Höhenmeter.


    Ständig sind irgendwelche Wasserläufe zu überqueren

    Und das Wasser tut den Pflanzen hier sehr gut! Überall blüht es und die Wiesen sind saftig und grün.


    Grüne Sarntaler Alpen

    Sogar das wasserliebende Wollgras gedeiht hier oben. Irgendwie erwartet man sowas so dicht an den Dolomiten in Höhen über 2.000 Meter nicht wirklich – zumindest ich nicht!


    Rückblick mit Rittner Horn, Schlern und Seiser Alm

    Teilweise ist es so sumpfig und moorig, dass man Holzplanken für den Weg gelegt hat. Das geht mitunter recht weitläufig. Das gehen mit Stöcken macht da nur noch wenig Sinn. Sobald man sich neben dem Holz abstützt sinken die Stöcke heftig ein.


    In den Sarntaler Alpen ist man öfter mal auf dem Holzweg ...

    Die Stoffelhütte lassen wir dann links – pardon: rechts – liegen und steuern das Schutzhaus am Latzfonser Kreuz an. Das ist zwar noch etwas weiter aber wir haben dort angerufen und 2 Lager reserviert. Lange geht es über das Hochplateau ohne dass man die Hütte sieht. Erst kurz vor Schluss kommt man um eine Bergkuppe und sieht die Hütte am Hang gegenüber liegen.


    Das Schutzhaus am Latzfonser Kreuz mit seiner Kirche

    Wir haben nun doch reichlich Strecke für den ersten Tag in den Beinen und sind froh, als wir die Hütte sehen. Wir gehen die letzten Meter recht gemütlich und wundern uns noch wie hektisch doch die Wirtin hier irgendwas abdeckt. Als wir zurückblicken sehen wir, wie nahe uns ein Regenschauer unbemerkt gekommen ist. Wir sehen zu, dass wir in die Hütte kommen.


    Die Hütte am Latzfonder Kreuz

    Für den ersten vollen Tag war das dann aber extrem viel! Ich bin ziemlich fertig! Ich brauche etwas Zeit, bis ich soweit bin mir die Schuhe zu wechseln und ein Lager zu beziehen. Betten gibt es hier leider keine mehr. Aber in der Zeit zieht ein Gewitter auf, das sich gewaschen hat! So langsam verstehe ich, dass die Wirtin ihre selbst gezogenen Pflanzen abgedeckt hat.
    Zum Abendesse hin reißt es nochmal etwas auf. Zwischen den Gängen der sehr guten Halbpension wage ich mich mal kurz nach draußen.


    Die Kirche am Latsfonser Kreuz mit Blick auf Klausen und Feldthurns

    Danach gibt es dann nur noch Gewitter mit Hagel und Blitz und Donner. Und das den ganzen Abend. Da bin ich froh, dass uns das nicht unterwegs erwischt hat! Es nimmt auch kein Ende. Irgendwann gehen wir trotz des Unterwetters direkt über uns in unser Lager direkt unter dem Dach. Erstaunlicherweise dauert es nicht lange und ich bin eingeschlafen.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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    • Juno234
      Erfahren
      • 03.08.2007
      • 397


      #3
      AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

      Schöne Tour und Bericht aus einer wohl vertrauten Region

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      • Wafer

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        #4
        AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

        3. Tag: Latzfonser Kreuz – Radlseehütte

        Sonntag, 25. Juni 2017
        Strecke: 11 Km
        Höhenmeter: ↑ 725 m, ↓ 725 m
        Gehzeit ohne Pausen: 4 h
        Strecke Etappe: 39 Km
        Höhenmeter Etappe: ↑ 2.325 m, ↓ 1.225 m
        Gehzeit Etappe: 12 h 15

        Morgens gewittert es immer noch! So ein Gewitter in den Bergen ist eben etwas ausdauernder als bei uns im Flachland! Ich drehe mich gleich nochmal rum und will weiter schlafen. Aber es gibt nur eine Stunde lang Frühstück. Also muss ich doch irgendwann raus. Nach dem Frühstück liegt der Hagel vor der Hütte und das Gewitter zieht immer noch nicht weiter. Also legen wir uns nochmal hin. Gegen Mittag hört es auf zu regnen. Wir drehen eine Kontrollrunde um die Hütte.


        Das Latzfonser Kreuz mit Schutzhaus und Kirche

        Das Spiel der Wolken im Tal ist sehenswert. Und nach 14 h Gewitter – es soll eines der heftigsten der letzten 10 Jahre gewesen sein – ist es eine Wohltat sich wieder draußen zu bewegen.


        Die Dolomiten in Wolken

        Gegen Mittag beschließen wir dann auf zu brechen. Wir planen kleinräumig – man weiß ja nie wann es wieder anfängt! Wir gehen um die Kassianspitze herum zur Fortschellscharte (2.299 m).


        Der Weg zur Fortschellscharte

        Weglos wandern wir hinauf zum Plankenhorn (2.543 m). Bei diesem Gelände problemlos. Über den Grat geht es dann hinüber zur Lorenzispitze (2.483 m). So langsam macht sich Wetterbesserung breit. So werden die Pausen an den Gipfeln auch etwas länger.


        Im Abstieg von der Lorenzispitze

        Hier finden wir ausgetretene Steige, die irgendwann auch mal Markierungen hatten. So steigen wir bis knapp unter 2.000 m ab und halten dann auf den Königsanger (2.436 m) zu.


        Von Süden her droht Wetterbesserung

        Die Steinmanderl zur Wegmarkierung sind hier nicht von schlechten Eltern! Das ist hier aber auch im Winter ein beliebtes Skitourengebiet. Da sind solche markanten Wegweiser von Nutzen. Aber auch die normalen Wanderwegmarkierungen sind hier sehr gut gemacht.


        Der Weg Nr. 7 bringt uns heute zur Radlseehütte

        Wir genießen noch eine Pause auf dem Königsanger und machen uns dann auf zur Radlseehütte (2.284 m), die kurz unterhalb liegt. Wir checken ein und ruhen uns auf der Terrasse aus.


        Die Radlseehütte vor den Dolomiten

        Ich ziehe dann nochmal los. Denn ich suche einen guten Platz, von dem aus man das Herz-Jesu-Feuer gut beobachten kann. Den finde ich auch direkt am Hundskopf. Ca. 10 Minuten von der Hütte aus zu gehen. Kurz unterhalb sind ein paar Leute dabei ein Feuer vor zu bereiten. Das werde ich mal im Auge behalten!


        Es reißt auf und die Dolomiten grüßen herüber

        So bin ich dann bald schon wieder auf der Hütte. Hier entwickelt sich das Wetter richtig gut!


        Gewaltiges Nachmittagspanorama auf der Radlseehütte

        So begeben wir uns zum Abendessen. Dort sitzen dann auch diejenigen, die ich bei den Vorbereitungen für das Herz-Jesu-Feuer beobachtet habe. Wir kommen ins Gespräch und vereinbaren, dass wir nachher, wenn es dunkel ist auch zu ihrem Feuer kommen.
        Der weitere Abend gestaltet sich hitverdächtig!


        Abends an der Radlseehütte

        Als es dann dämmrig wird ziehen wir los. Die ersten Feuer im Tal brennen schon. Da kann man von der Hütte aus schon einige einsehen. Und das obwohl die Dolomiten oben drüber noch in der Abendsonne leuchten.


        Geisler, Puez, Sella und Langkofel in der Abendsonne

        So ziehen wir nochmal zum Hundskopf. Die meisten Angestellten der Hütte und einige Gäste sind dabei. Dort stehen bereits brennende Fackeln. Im Norden ist es noch recht bewölkt aber im Süden ist es klar. Es ist eine Unmenge an Feuern zu sehen. Wenn man bedenkt, dass hinter jedem Feuer ein Haufen Arbeit und mindestens eine Gruppe von 5 Personen steckt dann ist heute Nacht einiges auf den Beinen!


        Selbstgebaut Fackeln bilden Figuren und Texte

        Langsam wird es ganz dunkel. Die Fackeln aus Eigenproduktion brennen erstaunlich lange und sind sehr robust. Beinahe hätte das Spektakel wegen zu großer Trockenheit gar nicht stattgefunden. Dank des ausgiebigen Gewitters heute Nacht hat sich das Blatt aber nochmal gewendet. Glück gehabt!


        Am Hang unter uns feuert die Schützenbrigade aus Brixen

        Wir besuchen die Feuerteufel und werden sogar mit Bier und Vesper versorgt. Einen ganz herzlichen Dank nochmal an dieser Stelle!
        Mit viel Aufwand haben die Schützen nicht nur eine Figur sondern auch einen Schriftzug am Hang aufgebaut. Die Schrift und die Figuren müssen aber in die Länge gezogen werden, damit man sie von unten richtig erkennen kann. Da steckt ein gewaltiger Aufwand dahinter! Die arbeiten schon seit Wochen an der Vorbereitung: Positionen abstecken, Schrift und Figuren entwerfen und am Hang anbringen, Versorgungszelt, Feuerholz und Frugales musste heraufgetragen werden, ... Ein gewaltiger Aufwand für eine alte Tradition. Da muss man schon voll dahinter stehen!
        Und das Ergebnis hat sich gelohnt!!!


        Direkt unter dem Abgrund hinter dem Feuer leuchtet Brixen zu uns herauf

        Wir sitzen sehr lange am Feuer. Ich staune immer wieder wo die noch weiteres Feuerholz her holen. Es gibt Decken – denn von hinten wird es kalt. Liederbücher werden verteilt und es wird gesungen.


        Ein toller Abend nimmt seinen Lauf ...

        Da wir unsere eigene Schrift und Figur von hier nicht sehen können hat mir einer der Schützen ein Bild zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Habt Dank!


        Und so sieht dann das alles von unten aus

        Der hellere Punkt über dem Kreuz ist das Feuer an dem wir sitzen.
        Als wir alle zusammen zur Hütte zurückgehen ist es weit nach 2 Uhr. Gegen 3 Uhr sind wir dann nach einem allerletzten Absacker endlich in den Betten.
        Toll, dass man solche Traditionen so hautnah miterleben darf! Ich werde die freundliche Aufnahme und das tolle Fest so schnell nicht vergessen!
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        Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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        • Wafer

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          #5
          AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

          4. Tag: Radlseehütte – Brixen - Schatzerhütte

          Montag, 26. Juni 2017
          Strecke: 25 Km
          Höhenmeter: ↑ 725 m, ↓ 2.025 m
          Gehzeit ohne Pausen: 8 h 45
          Strecke Etappe: 64 Km
          Höhenmeter Etappe: ↑ 3.050 m, ↓ 3.250 m
          Gehzeit Etappe: 21 h

          Der Tag beginnt etwas zäh. Nach einem ersten Blick aus dem Fenster ist das aber schnell vorbei.


          Radlsee und Königsanger beim morgendlichen Fensterkontrollblick

          Schnell sind wir angezogen und setzen uns zum Frühstück – mit grandiosem Panoramablick inklusive!


          Frühstücksblick von der Radlseehütte

          Da wir heute einen gewaltigen Abstieg zu bewältigen haben brechen wir dann doch recht schnell auf. So sind wir gegen 8 Uhr 30 auf dem Weg. Das Wetter ist heute einfach der Traum!


          Der Weg Nr. 8 bringt uns ins Tal

          Langsam und stetig geht es abwärts. Je später es wird desto diesiger wird die Sicht. Im Prinzip ist mir das eigentlich ganz recht – denn klare Sicht bedeutet immer auch einen Wetterwechsel. Und so wie es heute ist kann es gerne ein paar Tage bleiben!


          Als es wärmer wird führt uns der Weg in den Wald

          Damit schwinden aber auch die Aussichtsmöglichkeiten. Im Wald geht es dann gleichmäßig immer weiter abwärts. Teilweise auf Forststraßen aber meist auf schönen Waldwegen.


          Wegeindrücke beim Radlseehüttenabstieg

          Am Hof Feichter (1.362 m) haben wir dann gut die Hälfte der Höhenmeter geschafft. So ein Abstieg geht heftig in die Beine! Mir wäre es lieber gewesen am Freitag die Höhenmeter aufwärts zu gehen und hier mit einer Bahn abfahren zu können. Abstieg mag zwar nicht ganz so anstrengend sein wie Aufstieg aber beim Abstieg sind Knie und Gelenke deutlich mehr belastet.


          Am Feichterhof hat sich die Perspektive schon deutlich verändert

          Und hier unten ist es gut warm! Zum Glück geht es gleich wieder in den Wald. Da ist es deutlich angenehmer!


          Auf wirklich schönen Wegen geht es immer weiter ins Tal

          500 Höhenmeter tiefer kommen wir in die ersten Orte. Die Zivilisation hat uns wieder! Aber die Hitze leider auch!


          Tils

          Leider geht der Weg jetzt auch öfter mal über freie Felder. Und dann kommen wir nach Brixen (561 m) hinunter. Hier steht die Hitze. Wir haben noch Zeit bis der Zug mit meinem neuen Begleiter kommt. So peilen wir die Innenstadt an, die ich ja schon kennen gelernt habe als ich mit meiner Tochter und den Rädern hier durchgefahren bin – und einige Reifen zu flicken hatte .


          In den Gassen der Altstadt von Brixen

          Zum Mittagessen lassen wir uns im Schatten der alten Häuser nieder und genießen eine Pizza. Bis die Wanderablösung am Bahnhof eintrifft ist dann aber immer noch Zeit. Ein Besuch des Doms darf dann natürlich nicht fehlen.


          Der Dom zu Brixen

          Dann wird es Zeit. Wir machen uns auf zum Bahnhof. Leicht verspätet trifft mein Freund ein. Und eine Straße weiter verabschieden wir dann meine Begleitung der letzten Tage.
          Vom Bahnhof müssen wir nun auf die andere Talseite. Wir wählen den Weg über die Hofburg.


          Die Hofburg von Brixen mit der Plose im Hintergrund

          Der Eisack wird überquert und dann suchen wir uns wieder einen Weg im Wald. So nehmen wir die Karlspromenade am Waldrand in Richtung Süden und steigen dann auf in Richtung St. Andrä. Sobald wir etwas Höhe gewonnen haben hat man wieder eine tolle Aussicht.


          Der Blick geht das Eisacktal nach Süden entlang

          Aber leider auch wieder freies Feld. So steigen wir in der prallen Mittagssonne unserem Zwischenziel St. Andrä entgegen. Der Wasserverbrauch geht drastisch nach oben. Aber dafür wird uns auch der Hauptkamm präsentiert.


          Die Zillertaler Alpen

          In St. Andrä wird zuerst ein Supermarkt gestürmt. Mein Wasser ist aus! Und etwas Verpflegung für die nächsten Tage kann auch nix schaden. Wir ziehen weiter hinauf zur Talstation der Plosebahn. Ich bin ja nun schon ein paar Tage im Training aber die 1.000 Höhenmeter kürzen wir dann doch ab.
          Und dann liegen sie direkt zum Greifen nahe: Die gewaltigen Gipfel von Puez- und Geisler-Gruppe.


          Die wilden Spitzen der Puez- und Geisler-Gruppe

          Geologisch gehört die Plose noch nicht zu den Dolomiten. Aber direkt südlich fangen sie unverkennbar an. So können wir auf den Hängen der Plose dem Dolomiten-Panoramaweg folgen und diese großartige Aussicht genießen.


          Unterwegs auf dem Dolomiten-Panorama-Weg

          Durch die Bahn ist hier zwar einiges los aber da müssen wir jetzt halt durch. Und hinter der Rossalm lässt das dann auch schlagartig nach. Und das obwohl der Weg hier immer noch einfach nur traumhaft ist: Ein kleiner Pfad schlängelt sich am Hang entlang nach Osten und gewährt uns tolle Einblicke in die Umgebung.


          Das Eisacktal von der Plose aus gesehen

          Jedes Mal wenn ich hier bin fasziniert mich diese Umgebung aufs Neue! Leider schaffe ich es nur ca. alle 10 Jahre mal hierher. Wenn ich mir das so anschaue frage ich mich warum ich es nicht öfters schaffe!


          Traumwege entlang der Geislerspitzen

          Der Höhenweg zieht ein kleines Tal hinter und wir sind zwischenzeitlich wieder alleine unterwegs. Die Bahn schließt bald und die Tagestouristen sind weg. Wasser ist hier eigentlich kein Problem. Überall stehen Brunnen rum. Aber jetzt ist es auch schon nicht mehr so heiß.


          Wir sind auf den Dolomitenhöhenwegen 2 und 8 unterwegs – nicht 4!

          Der Dolomitenhöhenweg 2 zieht von Brixen nach Feltre im Süden der Alpen. Das wäre auch mal eine Idee ... Oder der 8er nach Salurn im Etschtal? Es gibt so viele schöne Ecken hier ...
          Wir machen nochmal eine Pause und lassen die Landschaft auf uns wirken. Hoffentlich bleibt das Wetter so die nächsten Tage. Der Wetterbericht sagt eher „Nein“.


          Der Tag neigt sich am Peitlerkofel seinem Ende zu

          Über Wiesen wandern wir dann auf unsere Unterkunft zu, die Schatzerhütte. Sie liegt knapp über 2.000 Höhenmeter und hat eine grandiose Lage! Sie wurde mir auf dem Latsfonser Kreuz als sehr gute Hütte wärmstens empfohlen. Ich bin mal gespannt, was der Tipp wert ist!


          Die Schatzerhütte

          Das Essen ist auf jeden Fall schon mal wirklich richtig gut! Und die Ausstattung der Hütte auch. Und die Lage, und die Zimmer, ... War also wirklich ein guter Tipp!
          Nach über 2.000 Höhenmeter abwärts und über 700 Aufwärts und der doch recht kurzen Nacht werde ich heute Abend aber nicht alt. Viel zu schnell wird es dunkel um mich.
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          Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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          • Wafer

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            #6
            AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

            5. Tag: Schatzerhütte – St. Martin in Thurn

            Dienstag, 27. Juni 2017
            Strecke: 16 Km
            Höhenmeter: ↑ 450 m, ↓ 1.300 m
            Gehzeit ohne Pausen: 5 h 30
            Strecke Etappe: 80 Km
            Höhenmeter Etappe: ↑ 3.500 m, ↓ 4.550 m
            Gehzeit Etappe: 26 h 30

            Auch heute Morgen geht der erste Blick aus dem Fenster. Was es da zu sehen gibt ist nicht sehr viel – außer Wolken! Also drehen wir uns nochmal rum. Vielleicht wird es ja mit der Zeit besser.
            Wird es leider nicht. Also machen wir uns fertig und gehen zum Frühstück. Und auch das ist wieder grandios: Mit frisch gepresstem Orangensaft, Rührei mit Speck, frischen Brötchen, ... Der absolute Knaller auf einer Hütte!
            Gegen 9 Uhr ziehen wir dann los. Erstmal geht es an der kleinen Schotterstraße entlang. Bei dem Wetter kein Beinbruch.


            Der Peitlerkofel will heute Morgen noch nicht so recht

            Irgendwann geht das Sträßchen in einen Wanderweg über und führt uns ins Hinterlüssental bis ca. 1.750 m hinab. Durch den Wald geht es wieder aufwärts. Da es nicht regnet ist auf der nahen Straße über das Würzjoch doch einiges los. Und diese Straße müssen wir dann auch mehrfach überqueren. Auch ohne Fernsicht gibt es einiges zu sehen!


            Kreative Kunst am Weg

            Ein Bauernhof will wohl auf seine Weise auf seine Tiere aufmerksam machen. Ob das so bei den Auto- und Motoradfahrern ankommt?


            Die Brixener Landmusikanten

            Ab und zu gibt es dann aber auch blaue Stellen am Himmel die sich die Sonne erkämpft. Und die hinterlässt dann interessante Beleuchtungssituationen auf den Wiesen und Berghängen.


            Die Sonne kommt ab und zu durch

            Am Würzjoch haben wir dann zum Einen wieder ungefähr die 2.000-Höhenmeter-Marke aber zum Anderen kommen wir auch nach Ladinien. Das ist eine Region hier in Norditalien, die eine eigene Kultur und Sprache erhalten hat. Das zentrale Tal, von dem diese Kultur sich entwickelt hat, ist das Gadertal, in das wir nun absteigen werden. Hier ist dann sowohl in der Karte als auch auf Schilden alles 3-Sprachig: Ladinisch, Deutsch und Italienisch – in dieser Reihenfolge!
            Dieser Abstieg gestaltet sich allerdings nicht ganz so wie wir uns das vorgestellt haben: Es beginnt zu regnen. Erst ganz leicht. Aber dann müssen wir doch die Regensachen montieren. Kaum ist das erledigt hört es auch schon wieder auf. Also wieder raus aus der Gummihaut.
            Über eine Rodelbahn geht es abwärts nach Untermoi. Ein letzter Blick zurück zum Peitlerkofel bleibt aber unbefriedigend.


            Der Peitlerkofel gibt heute keine Audienzen

            Der Weg ist hier nicht immer klar markiert – oder wir beide sind heute nicht ganz bei der Sache. So schlagen wir uns an Untermoi vorbei über steile Wiesen abwärts durch.


            Untermoi - Mit aufziehendem Regenschauer

            Hinter Untermoi steigt der Weg dann unerwartet nochmal an. Bei dem Wetter schaue ich nicht ständig auf die Karte. Als der Regenschauer uns erreicht kommen wir gerade bei dem Gasthaus Valander an. Hier ist aber alles geschlossen und kein Mensch da. Da es recht kräftig zu regnen beginnt ziehen wir uns unter ein Vordach zurück und machen Pause. Einzig macht uns anfangs der angekettete Hund Sorgen. Das ändert sich allerdings als wir sehen wie er um Streicheleinheiten bettelt. Ein guter Wachhund verhält sich eigentlich anders.


            Der Wachhund des Gasthofes Valdander

            Als wir nach dem Schauer weiter ziehen gibt es lange Gesichter – zumindest eines!


            Ein enttäuschter Wachhund bleibt zurück

            Wir müssen dann nochmal einige Höhenmeter aufsteigen bis wir auf der anderen Seite dann ins Tal absteigen können. Am Pass haben wir nochmal einen schönen Blick zurück auf Untermoi wie es an seinem steilen Hang klebt.


            Untermoi

            Der Abstieg gestaltet sich dann teilweise etwas zäh: Es geht auch mal an der Straße entlang. Aber nicht sehr lange. Dann geht es wieder auf tollen Waldwegen abwärts. Auf der anderen Talseite sehen wir, was uns als nächstes erwartet: Der Aufstieg auf den Enneberg.


            Enneberg - Ausläufer des Skigebietes am Kronplatz

            So kommen wir von oben nach St. Martin in Thurn rein. An diesem Ortseingang liegt das Schloss Thurn mit seinem Ladiner Museum. Hier machen wir nochmal Pause und schauen uns ein wenig um.


            Das Schloss Thurn mit der Kreuzkofelgruppe

            Wir drehen eine kleine Runde um das Schloss.


            Ein ladinisches Exponat

            Ziehen aber bald doch wieder weiter.
            Die Abstiegskondition meines Freundes ist am zweiten Tag noch nicht wirklich auf dem Höhepunkt. So beschließen wir den Aufstieg auf den Enneberg heute nicht mehr an zu gehen sondern hier im Tal zu bleiben. Über Wiesen geht es hinunter nach St. Martin in Thurn.


            Wiesenblumen in den nördlichen Dolomiten

            Wir finden eine Unterkunft mit Sauna. Das entspannt die strapazierten Muskeln. Das Wetter bessert sich heute nicht mehr. Aber vielleicht morgen?
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            Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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            • Wafer

              Lebt im Forum
              • 06.03.2011
              • 9533
              • Privat


              #7
              AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

              6. Tag: St. Martin in Thurn – Rifugio Pederü

              Mittwoch, 28. Juni 2017
              Strecke: 21 Km
              Höhenmeter: ↑ 900 m, ↓ 500 m
              Gehzeit ohne Pausen: 6 h
              Strecke Etappe: 101 Km
              Höhenmeter Etappe: ↑ 4.400 m, ↓ 5.050 m
              Gehzeit Etappe: 32 h 30

              Mhhmmm! Rund rum bewölkt aber über uns ein blaues Loch. So wirklich prickelnd beginnt der Tag nicht. Aber auch nicht abschreckend. Wir frühstücken und satteln die Hühner – oder die Wanderer! So kommen wir gegen halb 9 weg. Kurz darauf stehen wir unten am Garderbach bei ca. 1.050 Höhenmetern.


              Am Garderbach - Das Wetter hat Entwicklungspotential

              Wir ziehen hinüber nach Pikolein. Das einzige blaue Loch am Himmel liegt über Schloss Thurn.


              St. Martin in Thurn

              Und welch Überraschung: Die kleine Kirche in Pikolein hat sogar offen! In letzter Zeit eine Seltenheit!


              Die kleine Kapelle in Pikolein

              Und dann folgt ein schweißtreibender Aufstieg! Die Hänge sind teilweise dermaßen steil und der Weg führt in einem sehr steilen Winkel aufwärts. Aber wenigstens einigermaßen gleichmäßig. Trotzdem sind die Wiesen alle sauber gemäht. Wie das bei der Steilheit geht ist mir allerdings nicht klar.


              Endlich lässt sich der Peitlerkofel mal wieder blicken

              Gegen 10 Uhr sind wir dann oben in Gran Ju. Die Ortsteile hier oben scheinen nur Ladinische Namen zu haben. Völlig durchnässt machen wir Pause.


              Die Aussicht von Gran Ju

              Das blaue Loch scheint uns zu folgen. Wir ziehen hinüber zum Sattel und stellen fest, dass hier der Sommerbetrieb der Bergbahn noch nicht begonnen hat. So müssen wir die 500 Höhenmeter genauso steil auch wieder absteigen. Hier hatten wir eigentlich auf eine Bahn gehofft.
              Im Osten sind die Pragser Dolomiten zu sehen. Sieht vielversprechend aus – bis auf den wolkenverhangenen Himmel. Wir gehen den Abstieg an und kehren auf halber Höhe erstmal ein um ein paar Tropfen aus zu weichen. Aber unser „blaues Loch“ zeigt uns den Weg.


              Das Rautal in den Pragser Dolomiten

              Wenn wir dem Südalpenweg folgen wollen müssten wir von St. Vigil (1.200 m) auf das Kreuzjoch (2.283 m) und wieder zum Pragser Wildsee (1.491 m) hinunter. Das ist uns dann doch etwas viel für heute. So planen wir um und entscheiden uns das Rautal hinter zu wandern und dort in der Rifugio Pederü zu übernachten. Damit verpassen wir zwar den Pragser Wildsee aber den kenne ich zum Glück schon.


              Ort der Entscheidung - Links das Kreuzjoch und rechts das Rautal

              Unser blaues Loch ist uns schon Mal etwas vorausgeeilt und zeigt uns den Weg. So müssen wir uns sputen damit wir es wieder erwischen. Aber etwas Zeit für die Fauna der Region bleibt immer!


              Falter in Ladinien

              So einfach das von oben auch aussah: Wir schaffen es trotzdem den Spazierweg das Tal hinter nicht zu treffen. Wir landen erstmal im Ort und müssen nochmal ein paar Meter aufsteigen. Aber unser Wetterglück bleibt uns trotzdem treu: Immer mal wieder schaut die Sonne durch die Wolken.


              St. Vigil in Enneberg mit dem Rautal

              Als wir den richtigen Weg dann haben ist es navigatorisch keine Herausforderung mehr. Landschaftlich kann sich das Rautal aber durchaus sehen lassen!


              Ein schöner Weg führt das Rautal hinter

              Nach einer Mittags-Vesper-Pause ziehen wir dann in den Naturpark hinein. Die Bebauung wird spärlicher, die Landschaft ursprünglicher. Unser „blaues Loch" liegt ein Stück vor uns und hinter uns zieht eine graue Wolke auf.


              Das Rautal im Naturpark Fanes - Sennes – Prags

              Das Tal streckt sich aber ganz schön! Und wir sind nicht die einzigen hier auf dem Weg.


              Da ist tierisch Betrieb auf den Wanderwegen des Rautals

              Bei Tarnesc machen wir für heute unsere letzte Pause. Das ist ein uralter Hof mit Wirtschaftsgebäuden, der vermutlich schon stand als der Naturpark ausgerufen wurde. Wir beobachten unser blaues Loch vor uns und die Regenwolke hinter uns.


              Das Rautal bei Tarnesc

              Leider scheint die Regenwolke zu gewinnen. Ein kleiner Rumpler macht uns dann klar, dass wir wieder starten sollten. Im verschärften Schritt geht es dann die letzten Kilometer das Tal hinter zur Rifugio Pederü (1.548 m).


              Rifugio Pederü

              Kaum haben wir unser Zimmer bezogen geht es mit dem Regen auch schon los. Da haben wir heute eigentlich wirklich Glück gehabt!
              So plätschert der Nachmittag vor sich hin und wir erholen uns ein wenig.


              Hölzerne Kunst im Rautal

              Zum Abendessen lässt sich dann wieder der blaue Himmel sehen. Das stimmt uns optimistisch für morgen. Aber der Wetterbericht sagt nochmal so einen durchwachsenen Tag wie heute voraus. Na, wir werden sehen! Wenn es so ist wie heute können wir gut damit leben!


              An der Rif. Pederü Richtung Süden – Fanes

              Morgen geht es in die Pragser Dolomiten hinauf. Hier sind die Wege mit Hütten geradezu gepflastert. So können wir es auch riskieren bei nicht ganz so guten Wetterbedingungen zu wandern. Es wird dann immer eine Hütte in erreichbarer Weite sein. Das hört sich bei dem Wetterbericht nach einem Plan an!
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              Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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              • Octopi
                Anfänger im Forum
                • 29.12.2016
                • 32
                • Privat


                #8
                AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                Toller Bericht und tolle Fotos! Wusste garnicht, dass da noch ein Wanderweg durchführt, abgesehen von den Dolomiten Höhenwegen.

                So planen wir um und entscheiden uns das Rautal hinter zu wandern und dort in der Rifugio Pederü zu übernachten. Damit verpassen wir zwar den Pragser Wildsee aber den kenne ich zum Glück schon.
                Das verstehe ich jetzt nicht ganz, ihr könnt doch über Sennes und Seekofel zum Pragser Wildsee absteigen?
                "It's a dangerous business, Frodo, going out the door. You step onto the road, and if you don't keep your feet, there's no knowing where you might be swept off to."

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                • Juno234
                  Erfahren
                  • 03.08.2007
                  • 397


                  #9
                  AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                  Wie war es denn im Rifugio Pederü? Ist das Haus am Ende der Zugangsstraße empfehlenswert?

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                  • Wafer

                    Lebt im Forum
                    • 06.03.2011
                    • 9533
                    • Privat


                    #10
                    AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                    Hallo Octopi.
                    Zitat von Octopi Beitrag anzeigen
                    Toller Bericht und tolle Fotos!
                    Vielen Dank für die !
                    Zitat von Octopi Beitrag anzeigen
                    Wusste garnicht, dass da noch ein Wanderweg durchführt, abgesehen von den Dolomiten Höhenwegen
                    In den Dolomiten gibt es wirklich reichlich Wanderwege. Die brauchen sie aber auch, so voll wie es da häufig ist! Aber das ist bei der grandiosen Landschaft auch nachvollziehbar. Die Sarntaler Alpen haben mir aber auch extrem gut gefallen. Aber da war deutlich weniger los!
                    Zitat von Octopi Beitrag anzeigen
                    Das verstehe ich jetzt nicht ganz, ihr könnt doch über Sennes und Seekofel zum Pragser Wildsee absteigen?
                    Nun, das hat einen sehr einfachen Grund: genau den Weg, den wir dann runter wären führt der Südalpenweg hinauf! Und so prickelnd war das Wetter dann auch wieder nicht, dass wir uns den selben Weg 2 Mal angetan hätten. Zudem hatten wir ein Fernziel, das wir zumindest erreichen wollten. Da hatten wir nicht wir nicht unbegrenzt Zeit.

                    Hallo Juno234.
                    Zitat von Juno234 Beitrag anzeigen
                    Wie war es denn im Rifugio Pederü? Ist das Haus am Ende der Zugangsstraße empfehlenswert?
                    Das Haus als Refugio zu bezeichnen halte ich für untertrieben. Ich würde das auch als ein 3-Sterne-Hotel durchgehen lassen! Wir hatten ein anständiges Doppelzimmer mit Bad. Essen war OK. Ist halt auch mit Bus und Auto erreichbar.

                    Grüße Wafer

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                    • Wafer

                      Lebt im Forum
                      • 06.03.2011
                      • 9533
                      • Privat


                      #11
                      AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                      7. Tag: Rifugio Pederü – Berggasthaus Plätzwiese

                      Donnerstag, 29. Juni 2017
                      Strecke: 20 Km
                      Höhenmeter: ↑ 1.325 m, ↓ 875 m
                      Gehzeit ohne Pausen: 8 h 30
                      Strecke Etappe: 121 Km
                      Höhenmeter Etappe: ↑ 5.725 m, ↓ 5.925 m
                      Gehzeit Etappe: 41 h

                      Als ich in der Nacht mal aufwache und einen Blick zum Fenster hinaus werfe haben wir einen Sternenhimmel. Das sieht schon mal sehr vielversprechend aus!


                      Nächtlicher Sternenhimmel über der Rif. Pederü

                      Am Morgen ist dann aber alles wieder wolkenverhangen. Aber es regnet nicht! Eigentlich fehlt nur unser „blaues Loch“.
                      Gegen halb 9 starten wir. Direkt hinter der Hütte führt eine kleine Fahrstraße in Serpentinen steil den Hang hoch. Wir legen einen niedrigen Gang ein und steigen langsam auf. Es scheint auch einen Abholservice von den Hütten oben zu geben. Aber das ist nicht so mein Stil. Nach zwei Kilometern und ca. 350 Höhenmetern biegen wir auf einen Wanderweg ab.


                      Aufstieg von der Rif. Pederue - erst steile Serpentinen und dann Wanderwege

                      Damit ist die erste Hütte, die Rif. Fodara Vedla, aus dem Spiel. Bei ca. 2.000 Höhenmetern kommen wir auf die Hochebene der Sennesgruppe. Die Wolken hängen sehr tief und Gipfel lassen sich bestenfalls erahnen.


                      Auf der Hochfläche der Sennes

                      Dafür fängt es an zu tröpfeln. Anfangs ignorieren wir es und geben Gas. Laut Karte kann die Senneshütte nicht mehr weit sein. An der nächsten Kurve legen wir dann aber doch die Regenklamotten an. Und wie das dann immer so ist: kaum hat man sie an, hört es auch wieder auf! Und hinter der nächsten Kurve liegt dann auch schon die Senneshütte (2.126 m).


                      Die Senneshütte mit seiner Landebahn

                      Direkt vor der Hütte liegt eine alte Landebahn, die im Gebirgskrieg wohl gebaut wurde. Wer hier landen will muss das aber voll im Griff haben! Sehr lang ist die nicht!
                      Lange hält es uns hier nicht: Die umfangreichen Reinigungsmaßnamen verströmen keine heimelige Atmosphäre. So dauert es nicht lange und wir sind wieder unterwegs. An der Abzweigung zur Seekofelhütte wäre die nächste Hütte – die kleine Senneshütte – nur noch 10 Minuten entfernt. Von wem leben diese Hütten hier oben? Wir haben heute noch nicht viele Wanderer getroffen! Liegt wohl am Wetter und der Saison.
                      Die Hochebene ist toll hier oben! Mit Sonnenschein wäre sie sicher noch toller aber man kann nicht alles haben.


                      Die Wolken liegen auf - auf dem Weg zur Seekofelhütte

                      Ständig hat man das Gefühl gleich reißt es auf – tut es aber leider nicht. In der Ferne ist also nicht viel zu sehen. Aber in der Nähe gibt es auch genug zu sehen.


                      Bergblumen in den Sennesdolomiten

                      Seit der Rif. Pederü sind wir heute auf dem Dolomitenhöhenweg Nr. 1 unterwegs. Der führt vom Pragser Wildsee nach Belluno. Wie es aussieht wird das nicht der letzte Dolomitenhöhenweg sein, den wir auf dieser Tour treffen.
                      Auf den letzten Metern zur Seekofelhütte – oder Rif. Biella wie sie auf Italienisch heißt – erwischen uns dann doch noch ein paar Tropfen. Aber nix wo wir die Regenhaut auspacken. Das kennen wir heute ja schon. So sind wir zur Mittagszeit auf der Hütte und sehen zu wie es draußen regnet. Ein Glück, dass Häuser innen hohl sind!
                      Nach anderthalb Stunden hört es aber wieder auf und die Wolken heben sich. Es wird doch nicht sogar aufreißen wollen? Da wir heute noch nicht wirklich viel gemacht haben beschießen wir kurzfristig doch nicht schon hier zu übernachten sondern noch eine Hütte weiter zu gehen. Diese liegt aber doch noch 4 h entfernt.


                      Der Weg 28 über Fosses Riedl zur Rossalmhütte

                      Was dann folgt ist bei gutem Wetter sicher ein Genuss! Der abwechslungsreiche Weg führt uns über die Kämme und durch die Berge der Sennesdolomiten. Nur leider sehen wir außer dem Weg direkt vor uns nicht wirklich viel. Daher nur ein paar kurze Eindrücke.


                      Tolle Wege mit wenig Sicht - auf dem Weg zur Rossalm

                      Dafür rückt bei mir aber die Flora dieser Bergwelt etwas mehr in den Fokus – was sie durchaus verdient hat!


                      Die Welt der Bergflora in den Dolomiten

                      Je niedriger wir kommen desto besser wird das Wetter. Ab und zu sehen wir sogar wieder die Farbe Blau.


                      Da geht's lang zur Rossalm

                      Was mir nie aufgefallen ist: Die Latschenkiefern blühen in Lila!


                      Wenn die Latschenkiefern blühen ...

                      Wir halten wacker auf die Rossalmhütte zu. Am Hang gegenüber ist ein ganz rostiger Ton zu sehen. Und am Wegesrand auch!


                      Rost - in seiner natürlichen und künstlichen Form

                      Die Rossalmhütte entpuppt sich dann als sehr kleine Alm in Holzbauweise. Kaum zu glauben, dass hier mehrere Personen dauerhaft leben. Übernachten kann man hier leider nicht! Richtig gemütlich hier! Es gibt Hausmannskost, eine tolle Stube, hinter der Alm plätschert ein Bach, ... Ein Platz, der zum Verweilen einlädt!


                      Die Rossalmhütte

                      Als wir gehen wollen werde ich noch auf die Sperrung des Weges hingewiesen. Am Kleinen Gaisl war letztes Jahr der größte Bergsturz, der in den Dolomiten passiert ist. Da kam der rostige Ton am Gegenhang her. Das Eisenhaltige Gestein rostet vor sich hin. Und das Plätschern des Baches kommt nicht von einem Bach sondern von ständig nachstürzenden Steinen, die nach wie vor ständig noch aus der Wand fallen. Der Wanderweg wurde dabei komplett verschüttet. Wir erfahren aber auch, dass mit Holzpfosten bereits die neue Wegführung abgesteckt wurde. Aber aufgrund des nachfallenden Gesteins ist der Weg noch gesperrt.
                      Wir ziehen weiter und diskutieren was wir tun sollen: Ins Tal absteigen und wieder aufsteigen oder den Schuttkegel umgehen? Unser präferierter Weg ist klar erkennbar: Er hält die Höhe und zieht unter den Wänden entlang.


                      Unser weiterer Weg unter den Gaisls entlang zur Plätzwiese

                      Wir entscheiden uns für die neu abgesteckte Variante und steigen zu dem Abbruch hinauf. Wenn man so unter dem Berg steht, der letztes Jahr mit über 1 Mio. Kubikmetern Gestein gen Tal gerauscht ist, merkt man, wie unbedeutend und klein man doch eigentlich ist.


                      Der größte bekannte Bergsturz der Dolomiten von 2016

                      Wir kommen gut um die Abbruchstelle herum. Die ständige Geräuschkulisse der nachstürzenden Steine hinterlässt ein leicht mulmiges Gefühl im Magen. Aber wenn man sich die steilen Zähne der Dolomiten so anschaut liegt unter jedem so eine Schutthalde. Die meisten werden auf dem gleichen Weg entstanden sein. Nur ist das halt schon ein paar Jahre länger her.
                      Der Steig ist absolut lohnenswert! Als kleiner Pfad steigt er sachte an und zieht unter den Wänden dahin. Teilweise ist gut Wegführung aus der Ferne recht gut erkennbar.


                      Es geht zum Schlechtgaisl hinauf

                      Am Schlechtgaisl ist der Steig dann etwas gesichert –nichts spektakuläres. Aber sehr schön zu gehen!


                      Gesicherter Steig am Schlechtgaisl

                      Den Dürrenstein kann man schon längere Zeit gut sehen. An seinem Fuß liegt unser heutiges Tagesziel. Der Weg gewinnt dann doch nochmal anständig an Höhe. Er geht bis über 2.300 Meter nochmal hinauf. Ein ganz toller Weg!


                      Toller Höhenweg zwischen Rossalm und Plätzwiese

                      Dann senkt sich der Weg seinem Ziel zu. Erst langsam und manierlich. Immer den Hausberg unseres Tagesziels vor Augen.


                      Es geht erst etwas gemäßigter kurz vor dem Abstieg zur Plätzwiese

                      Dann geht es zackig 400 Höhenmeter abwärts. Hier im Abstieg trifft uns nochmal ein kurzer Schauer. Wir haben gehofft ihn auf der nächsten Alm aussitzen zu können. Aber kaum haben wir die Regenhaut an hört es auch schon auf. Die Stolla Alm hat dann leider zu. So nehmen wir die letzten paar Meter gemäßigten Weges in Angriff und kommen ganz gut geschafft auf der Plätzwiese (1.991 m) an.


                      Die letzten Meter zum heutigen Ziel, dem Gasthof Plätzwiese

                      Hier steht ein großes Hotel. Das hätte zwar Sauna und Pool aber das spricht uns nicht wirklich an. Der Gasthof daneben gefällt uns besser. Wir kriegen ein Doppelzimmer mit Betten und Dusche – mehr brauchen wir eigentlich nicht.
                      Trotz des sehr durchwachsenen Wetters war das heute eine abwechslungsreiche Tour mit sehr unterschiedlichen Charakteren. So darf es gerne noch eine Weile weiter gehen! Und der Wetterbericht wird auch optimistischer – Passt doch!
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                      Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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                      • Octopi
                        Anfänger im Forum
                        • 29.12.2016
                        • 32
                        • Privat


                        #12
                        AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                        Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                        Direkt vor der Hütte liegt eine alte Landebahn, die im Gebirgskrieg wohl gebaut wurde. Wer hier landen will muss das aber voll im Griff haben! Sehr lang ist die nicht!
                        Die Straße, die ihr von Pederü hochgelaufen seid, wurde übrigens auch im Krieg gebaut, eine der weniger Stellen, die von den Italienern nicht beschossen werden konnten. Auf dem Plateau oben haben sie sich ja gegenseitig auch viel Blei geschickt.

                        Die Aussicht ohne Wolken ist wirklich klasse von da oben, schade, dass ihr einen schlechten Tag erwischt habt. Und die Flora lässt sich natürlich auch sehen, mein Vater sagt immer, das ist der einzige Ort in den Alpen, den er kennt, an dem man zuverlässig Edelweiß findet. Ihr seid nicht zufällig über welches gestolpert?

                        Freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung, ihr verlasst jetzt das Gebiet, das ich kenne
                        "It's a dangerous business, Frodo, going out the door. You step onto the road, and if you don't keep your feet, there's no knowing where you might be swept off to."

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                        • Wafer

                          Lebt im Forum
                          • 06.03.2011
                          • 9533
                          • Privat


                          #13
                          AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                          Zitat von Octopi Beitrag anzeigen
                          ... mein Vater sagt immer, das ist der einzige Ort in den Alpen, den er kennt, an dem man zuverlässig Edelweiß findet. Ihr seid nicht zufällig über welches gestolpert?
                          Hallo Octopi.
                          Ja, von der Art haben wir viele gesehen. Ich war der Meinung an diesem Tag in Bild 9 "Die Welt der Bergflora in den Dolomiten" unten rechts eines hier eingestellt zu haben. Ist das keins?
                          Alpine Grüße
                          Wafer

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                          • Wafer

                            Lebt im Forum
                            • 06.03.2011
                            • 9533
                            • Privat


                            #14
                            AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                            8. Tag: Berggasthaus Plätzwiese – 3-Zinnen-Hütte

                            Freitag, 30. Juni 2017
                            Strecke: 18 Km
                            Höhenmeter: ↑ 1.350 m, ↓ 950 m
                            Gehzeit ohne Pausen: 6 h 30
                            Strecke Etappe: 139 Km
                            Höhenmeter Etappe: ↑ 7.075 m, ↓ 6.875 m
                            Gehzeit Etappe: 47 h 30

                            Lange haben wir gestern Abend noch gerätselt wie und wohin wir morgen gehen wollen. Auch für heute haben wir uns nicht direkt für den Südalpenweg entschieden sondern werden eine Variante gehen. Der führt eigentlich von hier nach Schluderbach hinunter um im Tal entlang zum ehemaligen Landro zu führen. Wir folgen ab hier lieber dem Dolomitenhöhenweg Nr. 3 ein Stück und steigen in Richtung Strudelkopf auf. Die morgendliche Sonne kämpft um ihr Recht als wir gegen halb 9 starten.


                            Morgens an der Plätzwiese

                            Über die Almwiesen an der Plätzwiese geht es aufwärts.


                            Ein Aquädukt zur Wasserversorgung der Alm auf der Plätzwiese

                            Wir kommen oberhalb der Dürrensteinhütte vorbei. Das wäre auch noch eine Übernachtungsmöglichkeit gewesen. Aber so weit wollten wir gestern nicht mehr.


                            Die Dürrensteinhütte

                            Zum warm werden gehen wir hinauf zum Strudelkopf (2.307 m). Am Strudelkopfsattel lassen wir die Rucksäcke liegen und gehen die letzten Meter ohne Gepäck. Die Aussicht ist leider etwas mäßig – es sind heute einfach wieder zu viele Wolken unterwegs.


                            Am Strudelkopfsattel

                            Wir holen unsere Rucksäcke am Sattel und steigen dem Dolomitenhöhenweg Nr. 3 folgend das Halltal hinab.


                            Unsere Abstiegsroute durch das Halltal

                            Der Weg ist sehr gut zu gehen und führt an militärischen Ruinen aus dem ersten Weltkrieg vorbei. Wobei das hier wohl eher nicht die erste Frontlinie war, sondern eher eine zurückgezogene Verteidigungslinie. Der entwickelt sich zu einem versicherten Steig, der durch die Felsen führt. Genusswandern pur!


                            Der Dolomitenhöhenweg Nr. 3 führt auf einem Steig durch die Felsen des Halltals

                            Auf kleinen Pfaden – auf der Karte nur noch gepunktet – geht es abwärts. Einfach toll angelegt!



                            Der Steig durch das Halltal

                            Allerdings wird spätestens hier klar, dass dieser Weg einen militärischen Ursprung hat: Für Wanderwege werden eigentlich nie Tunnel durch den Felsen gegraben. Hier wurde also in der Vergangenheit schweres Gerät transportiert.


                            Auch der Steig durch das Halltal ist militärischer Herkunft

                            Durch den Wald geht es fast endlos abwärts. Immerhin müssen fast 1.000 Höhenmeter abgestiegen werden. Unten kommen wir direkt an einem gut besuchten Klettergarten heraus. Das sieht aber gar nicht so einfach aus – der Fels steilt hier ganz schön auf!


                            Der Klettergarten bei Landro - Leicht überhängig

                            Auf der anderen Bachseite steht ein Hotel, das auch schon bessere Jahre gesehen hat. Vor dem ersten Weltkrieg stand hier mal eine Hotelanlage für die oberen Zehntausend. Davon ist aber nichts mehr zu sehen.
                            Beim Mittagessen beschließen wir den Aufstieg zur 3-Zinnen-Hütte noch an zu gehen. Zum Einen war das zwar viel Abstieg aber in Summe noch nicht genug für heute. Und zum Anderen spricht uns das Hotel nicht wirklich an.
                            So gehen wir die 3,5 h noch an. Der Wanderweg – jetzt wieder auf dem „originalen“ Südalpenweg – führt mit gleichmäßiger Steigung das Rienztal hinter.


                            Es geht das Rienztal hinter - Ab und zu mit Blick auf die 3 Zinnen

                            Der Weg führt recht lange auf einer alten Schotterstraße entlang. Bei den Seitentälern wird aber klar, dass hier schon langer keiner mehr gefahren ist. Ganz gleichmäßig geht es aufwärts. Wir suchen unser Tempo und tiegern vor uns hin. Richtig viel sieht man von der Landschaft nicht weil die Felswände hier recht steil sind.


                            Zu sehen gibt es aber immer was

                            Wie sich doch auch die Blumen regional unterscheiden!


                            Die Flora im Rienztal

                            Irgendwann ist der Talschluss erreicht und der Weg windet sich – immer noch mit gleichmäßiger Steigung – den Berg hinauf.


                            Je höher wir kommen desto mehr sehen wir von den 3 Zinnen

                            Auf den Wegen rund um die berühmten Zinnen ist einiges los. Hier auf dem Weg hinauf haben wir gerade mal 4 Wanderer getroffen. Mit dem Auto geht es halt doch anstrengungsfreier hier rauf. Mit dem kommt man bis direkt zur Auronzohütte hinter den 3 Zinnen. Alternativ mit dem Bus!
                            Wir sehen zu, dass wir von den Wanderautobahnen weg bleiben.


                            Wir begrüßen den Dolomitenhöhenweg Nr. 4

                            Wir sammeln hier die Dolomitenhöhenwege wie andere Leute Briefmarken!
                            Der Weg führt aber immer noch weiter aufwärts. Die 3-Zinnen-Hütte wird heute gleichzeitig unser höchster Punkt auf unserer heutigen Tour sein. Und dann liegt sie auch endlich vor uns: die 3-Zinnen-Hütte. Nach einem Aufstieg von über 1.000 Höhenmetern. So ganz klein ist die Hütte ja nicht. Dafür liegt sie viel zu dicht an einem Weltkulturerbe und ist viel zu gut erreichbar. In der Hochsaison wimmelt hier alles wie bei den Ameisen. Im Vergleich dazu ist es heute noch recht leer!


                            Die 3-Zinnen-Hütte

                            Wir kriegen noch Lager. In einem riesen Raum durch den man noch in ein weiteres kommt. Das kann ja heiter werden!
                            Ich drehe noch eine Runde um die Hütte. Hier wächst erstaunlich viel. Einiges bekanntes und einiges mir unbekanntes.


                            Bergblumen in den Sextner Dolomiten

                            Die Sonne kommt zwar nicht mehr raus aber ab und zu heben sich die Wolken ein wenig an, so dass man die Berge rund rum auch mal als Ganzes erahnen kann.


                            Der Paternkofel, durch den ein Klettersteig führt

                            Im ersten Weltkrieg haben die Österreicher hier einen Tunnel durch gegraben und wollten so ihren Gegnern in den Rücken fallen. Was hier in den Kriegsjahren geleistet und vor allem auch im Winter gelitten wurde füllt einige Bücher.
                            Bei den drei Zinnen hat es heute nicht mehr geklappt, die ohne Wolken zu kriegen.


                            Die weltberühmten 3 Zinnen - leider in Wolken

                            Das Abendessen ist typisch italienisch: Sehr gute Halbpension mit mehreren Gerichten zur Auswahl. Gekocht wird teilweise draußen vor der Küche in einem Zelt.
                            Wir sind bereits vor der Hüttenruhe im Bett. Das war heute wieder ein Tag mit einer ganz schönen Strecke und mit vielen Höhenmetern – rauf wie runter!
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                            Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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                            • Octopi
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                              • 29.12.2016
                              • 32
                              • Privat


                              #15
                              AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                              Ich bin mir nich sicher, habe selber leider noch keine gesehen. Kann aber gut sein, passt zu den anderen Bildern, die man im Netz findet.
                              "It's a dangerous business, Frodo, going out the door. You step onto the road, and if you don't keep your feet, there's no knowing where you might be swept off to."

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                              • Wafer

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                                • 06.03.2011
                                • 9533
                                • Privat


                                #16
                                AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                9. Tag: 3-Zinnen-Hütte - Sexten

                                Samstag, 1. Juli 2017
                                Strecke: 14 Km
                                Höhenmeter: ↑ 450 m, ↓ 1.400 m
                                Gehzeit ohne Pausen: 5 h 30
                                Strecke Etappe: 153 Km
                                Höhenmeter Etappe: ↑ 7.525 m, ↓ 8.275 m
                                Gehzeit Etappe: 53 h

                                Ab 6 Uhr wird es unruhig im Lager. Was wollen die alle so früh? Es setzt ein ständiges Kommen und Gehen ein. Irgendwann mag ich nicht mehr und schäle mich auch aus dem Bett. Beim Blick aus dem Fenster wird mir allerdings klar wo die Unruhe herkommt: Die Sonne scheint und die Wolken haben sich verzogen. Es hat heute Nacht leicht geschneit und jeder sucht seine Kameras. Ich tue es ihnen gleich und drehe die erste Runde um die Hütte.


                                Die 3 Zinnen - diesmal fast ohne Wolken

                                Es ist unglaublich! Ich kriege den Finger schier nicht vom Auslöser! Endlich ist das Wetter so, wie wir es uns gewünscht haben! Durch die Reste an Wolken sogar noch etwas interessanter!


                                Der Sextner Stein mit Kapelle

                                Das größte Problem ist ein Bild ohne andere Fotographen drauf zu machen! Überall stehen sie rum. Die meisten sogar mit Stativen. Den Ausrüstungen nach dürften da auch ein paar professionelle Fotographen dabei sein.


                                Und nochmal das berühmte Motiv der 3 Zinnen

                                Überall liegt ein Hauch von Schnee. Der sich allerdings sehr schnell verflüchtigt. Die Sonne heute Morgen hat doch schon einiges an Kraft!


                                Schneebedeckte Bergblumen

                                Irgendwann sehe ich ein, dass ich heute auch noch frühstücken muss – auch wenn es schwer fällt!
                                Durch das Wetter und den dadurch verursachten Tumult ist die ganze Hütte früh auf den Beinen. So sind wir recht früh mit dem Frühstück fertig und stehen gegen 8 Uhr vor der Hütte um zu starten. Nicht ohne vorher nochmal drauf zu halten.


                                Der Paternkofel

                                Den Plan, dem Südalpenweg direkt zu folgen, haben wir beim Frühstück über den Haufen geworfen. Bei so einem Wetter kann man nicht einfach einen schlichten Talabstieg machen!
                                So nehmen wir den Weg hinab zur Bödenalpe halten aber südlich und steuern das Büllelejoch an.


                                Die Oberbachernspitzen (Mitte) mit dem Büllelejoch (rechts im Schnee)

                                Wir kommen nicht wirklich schnell voran. Nach den Tagen mit nicht so schönem Wetter und der Vielzahl an Motiven um uns herum brauchen wir ein wenig.


                                Der Sextner Stein ziert sich noch etwas

                                Die Höhe haltend wandern wir unter den Wänden des Paternkofels entlang.


                                Die Schusterplatte und der Innichriedlknoten

                                Den Paternkofel erkenne ich von dieser Seite kaum.


                                Die Ausläufer des Paternkofels von hinten

                                Unter dessen Flanken geht es entlang immer auf das Büllelejoch zu. Der Weg ist bei so einem Wetter schon von weitem zu erkennen und verspricht keine Schwierigkeiten zu machen.


                                Der Weg zum Buellelejoch

                                Auch das Ziel der nächsten Tage ist heute gut zu sehen.


                                Einer der Bödenseen mit den Karnischen Alpen im Hintergrund

                                Je näher wir dem Joch kommen, desto mehr Schnee liegt auch. Die Sonne ist im Juli zwar schon sehr stark aber hier scheint sie noch nicht so lange. Wir sind schließlich in der Nordflanke unterwegs.


                                Schnee im Juli auf den Bergblumen am Weg zum Büllelejoch

                                Der Weg zieht hinauf zum Joch. Hier auf der Nordseite liegt noch richtig viel Schnee – für Juli. Im Zick-Zack geht es hinauf.


                                Schneebedeckter Zick-Zack-Kurs zum Büllelejoch

                                Oben werden wir schon erwartet und interessiert gemustert. Von Scheu keine Spur! Die sind hier wohl mehr Verkehr gewöhnt.


                                Ein interessierter Piepmatz

                                Uns ist ganz gut warm geworden da rauf. Am Joch sieht man gut, dass die nahe Büllelejochhütte mit Fahrzeugen versorgt wird. Wenn man sich die Konstruktionen so ansieht scheint das aber kein normaler SUV zu sein. Und mit dem Schnee sicher eine interessante Herausforderung.


                                Der Zwölferkofel mit der Zufahrt zur Büllelejochhütte

                                Die Büllelejochhütte (2.528 m) ist dann nicht mehr weit. Auf dem Weg dorthin liegen ein paar cm Schnee. In der Sonne kann man aber zuschauen wie er dahin schmilzt. Hier machen wir erstmal eine Pause.


                                Die Büllelejochhütte

                                Die Hütte ist nicht sehr groß. Sie hat gerade mal 15 Nächtigungsmöglichkeiten. Zum Glück wollen wir hier nicht übernachten - denn sie ist voll! Und sehr gemütlich! Nur sind einige Bänke vor der Hütte außer Betrieb - ständig rutscht Schnee vom Dach und macht alle am Tisch nass.
                                Gerade als wir unsere Getränke bekommen brechen ein paar auf um die Oberbachernspitzen zu ersteigen. Das sind nur noch 150 Höhenmeter. Das überlegen wir uns auch. Die Aussicht ist heute sicher grandios! Nach der Pause lassen wir die Rucksäcke hier und steigen hinauf. Auch hier sind überall Schützengräben aus dem ersten Weltkrieg und Spuren des Gebirgskrieges. Es sollen hier mehr Soldaten durch Unwetter und Naturgewalten umgekommen sein als durch gezielte Schüsse. Grausam!
                                Der Weg führt direkt durch die Reste der Schützengräben und Lager. Auch hier wurden Tunnel gebaut um auf die andere Seite der Berge zu kommen.


                                Blick nach Norden auf Sexten und den Helm am Karnischen Kamm

                                Wir bleiben eine halbe Stunde auf dem Gipfel. Die Sicht ist grandios!


                                Blick von der Oberbachernspitze auf die 3 Zinnen

                                Beim Abstieg gibt es dann nochmal Motive ohne Ende!


                                Der Zwölferkofel von den Stellungen an den Oberbachernspitzen aus

                                Zurück an der Hütte beobachten wir die Dohlen wie sie um die Happen der Bergsteiger streiten.


                                Bergdohlen

                                Irgendwann müssen wir aber auch los. Obwohl eine Gruppe Bergsteiger gerade ein paar Lieder singt. Wir haben schließlich noch einen recht langen Talabstieg vor uns.
                                Über den Dolomitenhöhenweg Nr. 9 steigen wir zunächst zur Zsigmondy-Hütte ab.


                                Die Zsigmondy-Hütte vor dem Elferkofel

                                Hier ist erstmal Mittagspause angesagt. Wir sind schließlich ziemlich früh gestartet heute. Vor der Hütte treffen wir eine Gruppe, die mit ihren Fahrrädern hier raufgekommen ist. So wie ich den Weg kenne hat das aber herzlich wenig mit Fahrradfahren zu tun gehabt. Die werden ihre Drahtesel mehr getragen als gefahren haben. Was haben solche Räder auf Hütten verloren, die über keine fahrtauglichen Wege verfügen? Das werde ich wohl nie begreifen. Und wenn sie dann oben an der Büllelejochhütte sind fahren sie den Fahrweg zur Auronzohütte vor und dann ins Tal ab. Warum dann die Räder hier rauftragen?


                                Talabstieg zur Talschlusshütte und nach Sexten

                                Ab hier geht es dann mal wieder auf einen neuen Dolomitenhöhenweg: Die Nummer 5 lebt! Damit haben wir auf dieser Tour 8 von 10 Dolomitenhöhenwegen kennengelernt.
                                Der Abstieg zur Talschlusshütte gestaltet sich etwas mühsam. Bis Sexten sind es immerhin noch 1.000 Höhenmeter! Gerade noch vor einem Schauer kommen wir dort unten an. Eine Stunde später scheint wieder die Sonne. Wir wandern noch an der Fahrstraße entlang zur Fischleinbodenhütte. Wenige Minuten nachdem wir dort ankommen fährt ein Bus nach Sexten. Wir sparen uns die 4 Kilometer Talhatsch nach Sexten vor und steigen ein.
                                In Sexten nehmen wir uns ein Zimmer, erledigen den Waschtag und gehen einkaufen. Die Vorräte sind ziemlich dezimiert. Nach einer großen Pizza sind wir aber recht müde und schnell im Bett. Morgen soll es schließlich in die Karnischen Alpen gehen!
                                Das war heute ein absoluter Hammertag! So darf es gerne noch eine Weile bleiben! Gute Nacht!
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                                Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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                                • Wafer

                                  Lebt im Forum
                                  • 06.03.2011
                                  • 9533
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                  10. Tag: Sexten - Obstanserseehütte

                                  Sonntag, 2. Juli 2017
                                  Strecke: 17 Km
                                  Höhenmeter: ↑ 1.675 m, ↓ 675 m
                                  Gehzeit ohne Pausen: 6 h 45
                                  Strecke Etappe: 170 Km
                                  Höhenmeter Etappe: ↑ 9.200 m, ↓ 8.950 m
                                  Gehzeit Etappe: 59 h 45

                                  Der Tag beginnt nicht gut: Bei meinem Freund ist ein altes Hüftleiden wieder zutage getreten. Er kennt es gut aber kriegt es so kurzfristig nicht in den Griff. Es ist wohl nix gravierendes aber kurzfristig schmerzhaft. Für ihn heißt es: Abbruch. Nach langer Diskussion beschließen wir, dass er heim fährt und ich weitergehe. Sehr schade! Zu zweit macht es deutlich mehr Spaß!
                                  So steigt er in Sexten in den Bus und ich auf – in Richtung Karnischen Hauptkamm.


                                  Sexten mit Sextner Rotwand und Helmbahn

                                  Das tolle Wetter von gestern scheint vorbei. Es zieht immer weiter zu. Schade!
                                  Der Südalpenweg hält sich hier an geteerte Fahrstraßen und zieht zur Bergstation der Helm-Bahn hinauf. Beides ist nicht ganz so mein Ding. Ich steige oberhalb vom Ort im Wald auf und quere nach Osten. An einer kleinen Kapelle komme ich wieder auf eine kleine Straße.


                                  Eine kleine Kapelle am Weg hinauf auf den Helm

                                  Das Fischleintal mit Oberbachernspitzen, Zwölferkofel und Sextner Rotwand auf der anderen Talseite sehe ich immer mehr von oben.


                                  Die Sextner Dolomiten mit dem namensgebenden Ort

                                  Auf dem Heimatsteig steuere ich den Helm direkt an. Der Weg führt auf kleinen Pfaden durch Wald gleichmäßig aufwärts. Auf diesem Teil des Weges bin ich alleine unterwegs. Das ändert sich als ich in den Einzugsbereich der Bahnen komme: Hundertschaften an Tagestouristen pilgern von den Bergstationen auf den Helm und zur Sillianer Hütte hinter.


                                  Auf dem Helm liegt einem das Pustertal zu Füßen

                                  Hier betrete ich auf dieser Tour das erste Mal Österreichischen Boden.


                                  Die Grenze auf dem Helm

                                  Leider ist kaum noch blauer Himmel zu sehen. Beim Wandern ist es ja ganz angenehm, wenn es nicht zu heiß wird. Aber die Sicht ist damit leider auch eingeschränkt.


                                  Über den Kammweg geht es zur Sillianer Hütte

                                  Auf der Sillianer Hütte hatten wir gestern sicherheitshalber schon mal 2 Lager reserviert. An den Wochenenden und in bergbahnnähe bin ich vorsichtig geworden. Aber jetzt ist es gerade mal Mittagszeit. So bestelle ich die Lager wieder ab und reserviere mir eines in der Obstanserseehütte.
                                  Als ich wieder vor die Hütte trete liegen die Wolken auf dem Kamm auf. War ich doch etwas zu voreilig? Aber ich habe ja noch reichlich Zeit. Aber gute 4 Stunden sind das noch.


                                  Die Sillianer Hütte

                                  Wieder begegnen mir reichlich Radler. Hier verstehe ich das ja noch etwas eher als drüben in den Sextner Dolomiten. Aber auf dem Kammweg finde ich es schon recht grenzwertig.


                                  Radler vor der Hollbrucker Spitze

                                  Was dann folgt ist das, was man auf einem Höhenweg erwartet: Es geht auf dem Karnischen Hauptkamm entlang, immer die Höhe haltend mal auf und mal ab von einem Gipfel zum nächsten.


                                  Wandern auf dem Karnischen Höhenweg

                                  Seit der Hollbrucker Spitze bin ich wieder so gut wie alleine unterwegs. Die Fahrradfahrer und die Massen bleiben wohl im Dunstkreis der Sillianer Hütte. Im Süd-Westen stehen die Dolomiten und im Nord-Osten grüßen die Villgrater Berge. Der Weg ist abwechslungsreich und eigentlich nicht zu verfehlen.


                                  Die Villgrater Berge

                                  Ganz alleine bin ich hier dann aber zum Glück doch nicht.


                                  Murmeltiere gibt es in den Karnischen Alpen reichlich

                                  Mich wundert immer wieder wie dicht man hier an die kleinen Racker herankommt. Und das obwohl der Karnische Höhenweg eigentlich doch recht stark begangen ist.


                                  Der Karnische Höhenweg ist gut ausgebaut und gut markiert

                                  Auch auf diesem Kamm sind wieder die Stellungen des ersten Weltkriegs zu sehen. Obwohl wir hier genauso hoch sind wie in den Dolomiten erscheinen die Stellungen durch den meist grünen Kamm und die weniger felsigen Gipfel nicht ganz so hochalpin.
                                  Die höchsten Gipfel heute haben so schöne Namen mit Demut (2.592 m), Schöntalhöhe (2.635 m) oder Eisenreich (2.665 m). Leider gibt es heute von den Gipfeln keine Aussicht – Die Wolken hängen einfach zu tief.


                                  Der Südalpenweg zwischen Sillianer und Obstanserseehütte

                                  Der Weg führt um eine letzte kleine Spitze herum.


                                  Ein letzte Mal geht es für heute aufwärts

                                  Dann kann ich mein Tagesziel von heute vor mir liegen sehen.


                                  Der Obstansersee mit seiner Hütte

                                  Die Obstansersee-Hütte (2.304 m) hat keine Zufahrt und auch keine Materialseilbahn. Sie wird also mit dem Helikopter versorgt. Trotzdem liegen am Ufer des Sees ein paar Boote, die man ausleihen kann um auf dem See herum zu gondeln. Liegestühle stehen vor der Hütte – leider fehlt aktuell die Sonne dazu.
                                  Ich checke ein und beziehe mein Lager. Das waren jetzt doch noch über 4 Stunden, die ich gebraucht habe. Und so viel Pause habe ich nicht gemacht.


                                  Die Obstansersee-Hütte

                                  Nach dem Abendessen kommt dann sogar nochmal die Sonne heraus. Und gleich sieht alles noch freundlicher aus: Der kleine See, die Hütte, das Lesachtal unter uns, ...


                                  Am Abend kommt nochmal die Sonne raus

                                  Die Wolken verziehen sich und es wird noch ein schöner Abend. Hoffentlich bleibt das morgen auch so! Mir hat es heute ganz gut gereicht. So bin ich pünktlich im Bett und schlafe gut.
                                  Als ich einmal kurz nach Mitternacht aufwache scheint mir der Mond durch das Fenster ins Gesicht. Ich schnappe mir die Kamera und verziehe mich nochmal nach draußen.


                                  Die Obstanserseehütte bei Vollmond

                                  Aber leider zieht es schon wieder zu.
                                  Angehängte Dateien
                                  Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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                                  • blauloke

                                    Lebt im Forum
                                    • 22.08.2008
                                    • 8843
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                    Hallo Wafer,

                                    eine tolle Gegend hast du dir da ausgesucht. Bin gespannt wie es weiter geht, vor allem wann.

                                    Wie viel "Projekte" hast du zur Zeit eigentlich am Laufen die du noch fertig machen willst? Bei dir verliert man leicht den Überblick.
                                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                    • Wafer

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                                      • 06.03.2011
                                      • 9533
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                      Hallo Blauloke.

                                      Es freut mich immer, zu sehen, dass man sich die Mühe nicht umsonst macht! Und du scheinst mich sehr regelmäßig zu lesen. Aber unsere Touren ähneln sich auch verblüffend oft!

                                      Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                      Hallo Wafer,

                                      eine tolle Gegend hast du dir da ausgesucht. Bin gespannt wie es weiter geht, vor allem wann.
                                      Das würde mich ehrlich gesagt auch interessieren. Ich habe hier ja was im Süden begonnen, wo man auch mal am Ende des Jahres die eine oder andere Etappe machen kann. Aber die Anreise ist schon ein Aufwand. Wegen einem Wochenende lohnt sich das nicht!

                                      Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                      Wie viel "Projekte" hast du zur Zeit eigentlich am Laufen die du noch fertig machen willst? Bei dir verliert man leicht den Überblick.
                                      Nun, da müsste ich mal kurz nachdenken ...
                                      • Dieses hier natürlich.
                                      • Der E1 von Reutlingen nach Norden - Hier wollte ich dieses Jahr nochmal los. Wir waren zwar im Sommerurlaub da oben - das hast du vielleicht im "Wo bin ich?"-Faden mitbekommen - aber zum Wandern sind wir nicht gekommen. Und wie weit das geht ist ja auch noch völlig offen.
                                      • Der Westweg - Hier war ich kürzlich unterwegs. Die Bilder schauen mich von der Platte schon ganz schief an weil ich diesen Bericht vorgezogen habe beim Schreiben. Ich könnte mir auch vorstellen, aus dem dann eine Tour "E1 nach Süden" zu machen.
                                      • Mit dem Fahrrad wollte ich dieses Jahr den Weg über Neckar und Rhein an die Nordsee abschließen. Leider musste ich dann aber wegen widrigem Wetter einen Tag vor Schluss abbrechen. Also ist das auch noch offen.
                                      • Auch der Radweg mit Neckar und Donau ist noch offen. Da bin ich ja dieses Jahr bis Budapest gefahren. Hoch spannend. Der geht auf jeden Fall noch weiter!

                                      Mehr fällt mir gerade nicht ein. Oder habe ich den Überblick auch schon verloren? Ich stelle mir das so vor, dass ich immer ein Projekt im Norden (das ist aktuell der E1) offen habe, das man bei gutem Wetter dort oben weiter verfolgen kann. Eines im Süden (Südalpenweg) das man auspacken kann wenn es sonst nirgends mehr geht. Und dann natürlich eines direkt vor der Haustür (Westweg). Für die Wochenenden und so. Dass ich das jetzt auch für das Fahrrad mache ist mir so direkt noch gar nicht aufgefallen.

                                      Gruß Wafer

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                                      • MaxD

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                                        • 28.11.2014
                                        • 8931
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                        Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                        Hallo Blauloke.

                                        Es freut mich immer, zu sehen, dass man sich die Mühe nicht umsonst macht! Und du scheinst mich sehr regelmäßig zu lesen. Aber unsere Touren ähneln sich auch verblüffend oft!
                                        Tatsächlich, da ist etwas dran. Eure Berichte muten sehr ähnlich an.
                                        Also, zum Bericht. Danke für das Teilhaben lassen! Habe mich tatsächlich ein wenig "mitgenommen gefühlt".
                                        Mir gefällt die gelassene Art und Weise, wie Du diese und andere Touren angegangen bist. Das möchte ich für mich noch lernen, aber allzu oft dauert das Gelassenheit finden länger als die Tour.

                                        Neben den interessanten Strecken ist das ein Grund mehr, Deine Berichte zu lesen.
                                        Btw...das Einbinden der Hüttenstempel ist eine wirklich nette Idee.
                                        ministry of silly hikes

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                                        • Wafer

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                                          • 06.03.2011
                                          • 9533
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                          Hallo MaxD.

                                          Zitat von MaxD Beitrag anzeigen
                                          Mir gefällt die gelassene Art und Weise, wie Du diese und andere Touren angegangen bist. Das möchte ich für mich noch lernen, aber allzu oft dauert das Gelassenheit finden länger als die Tour.
                                          Glaub mir: Ich hatte die Gelassenheit auch nicht von Anfang an! Das hat einige Tausend Kilometer (zwischenzeitlich über 11.000 zu Fuß und über 3.000 mit dem Rad) gebraucht. Als Student wusste ich genau wann ich wo sein werde und wo ich übernachten werde. Das ist heute deutlich entspannter. Wenn man zu Abstrichen bereit ist findet man immer eine Unterkunft und einen weiteren Weg. Ein Zelt oder Tarp wäre zwar manchmal förderlich aber das tragen von schwerem Gepäck ist bei mir gesundheitlich nicht mehr so ganz einfach. Daher spare ich an Kilogramm wo es geht. Zudem bevorzuge ich zwischenzeitlich ein Bett - wenn es geht. Das bringt wohl das Alter mit sich.

                                          Zitat von MaxD Beitrag anzeigen
                                          Btw...das Einbinden der Hüttenstempel ist eine wirklich nette Idee.
                                          Wenn ich in den Bergen unterwegs bin habe ich seit 1988 immer mein Tourenbuch dabei. In den Bergen hat eigentlich fast jede Hütte einen netten Stempel. Auf den Weitwanderwegen ist das leider nicht überall so. Auf den Pilgerwegen gibt es auch welche. Aber auf dem E1 oder entlang von Radwegen habe ich nur wenige schöne Stempel bekommen. Daher nehme ich das Tourenbuch bei sowas schon gar nicht mehr mit - Gewicht: Siehe oben! Und wenn ich daran Spaß habe die Stempel zu sammeln und bei Sturm vor dem Kamin sitzend die Tourenbücher mal durch zu blättern, dann lockern die die Bücher ganz gut auf. Und da dachte ich mir das wäre hier sicher auch der Fall.

                                          Viele Grüße

                                          Wafer
                                          Zuletzt geändert von Wafer; 05.09.2017, 21:15.

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                                          • Wafer

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                                            • 06.03.2011
                                            • 9533
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                            11. Tag: Obstanserseehütte - Porzehütte

                                            Montag, 3. Juli 2017
                                            Strecke: 12 Km
                                            Höhenmeter: ↑ 750 m, ↓ 1.125 m
                                            Gehzeit ohne Pausen: 5 h
                                            Strecke Etappe: 182 Km
                                            Höhenmeter Etappe: ↑ 9.950 m, ↓ 10.075 m
                                            Gehzeit Etappe: 64 h 45

                                            Am Morgen gibt es zwar Wolken am Himmel aber es ist trocken. Und der Wetterbericht meinte gestern, dass es im Laufe des Tages noch besser würde. Also raus aus den Federn und frühstücken – mit Rührei und allem Drum und Dran! Die Hütte gefällt mir richtig gut!
                                            Gegen 8 Uhr komme ich weg und starte in Richtung Osten. Dann führt mich mein Weg hinauf und zurück zum Kamm. Es gibt auch eine Variante im Tal entlang – aber die hat mehr Höhenmeter und weniger Aussicht. Bei dem heutigen Wetter keine echte Option. Am Sattel vor der Pfannspitze stehe ich dann wieder in Italien.


                                            Die Sextner Dolomiten grüßen herüber

                                            Aber diesmal nicht mehr in Südtirol sondern in Venetien. Bis auf das kurze Stück an der Seekofelhütte – auch das war mit der Provinz Beluno Venetien - war ich bisher immer in Südtirol unterwegs.


                                            Auch die Alpen Venetiens sehen verlockend aus!

                                            Aber auch der Blick nach vorne sieht gut aus!


                                            Die Karnischen Alpen versprechen einen interessanten Weg

                                            Der Weg hinauf auf die Pfannspitze ist eher ein kleiner Steig und erlaubt grandiose Blicke nach Norden in Richtung Lesachtal und Villgrater Berge.


                                            Lesachtal und Villgrater Berge

                                            Dann bin ich ziemlich genau eine Stunde nach dem Start an der Hütte auf der Pfannspitze (2.678 m).


                                            Auf der Pfannspitze – Nordblick

                                            Das sind 3 Meter mehr als die Oberbachernspitze – der bisher höchste Punkt der Tour. Hütten und Gipfel sind hier ähnlich hoch wie in den Dolomiten. Aber durch die grünen Kämme hier und das Dolomitgestein dort hat man das Gefühl, die Dolomiten seien deutlich höher und schwieriger.


                                            Von der Pfannspitze geht es auf dem Grat weiter

                                            Ich kann von hier oben beobachten wie die nach mir gestarteten Wanderer den Weg hinauf kommen. Wenn sie da sind werde ich wieder starten.


                                            Die Obstanserseehütte von der Pfannspitze aus

                                            Die Hütte liegt fast 400 Höhenmeter unter mir.
                                            Nach einer ¾ h Pause starte ich dann wieder – bevor es hier oben richtig voll wird! Immer am Grat entlang gehe ich weiter.


                                            Traumgratwege

                                            Nicht nur der Charakter der Berge sondern auch die Blumenwelt hat sich beim Wechsel von den Dolomiten in die Karnischen Alpen stark verändert.


                                            Auch die Bergblumen sind hier in den Karnischen Alpen andere als in den Dolomiten

                                            Der Weg ist gut markiert und ausgebaut. Ohne viel Auf und Ab führt er am und um den Grat herum auf die nächste Hütte zu.


                                            Genusswandern auf dem Karnischen Höhenweg zwischen Obstansersee- und Standschützenhütte

                                            Es liegen zwar noch weitere Gipfel am Weg aber die sind teilweise gar nicht so einfach zu besteigen. Einige sind nur über einen Klettersteig erreichbar.


                                            Der Kinigrat - Hier führt ein Klettersteig hinauf

                                            Hinter dem Kinigrat geht es dann abwärts. Die nächste Hütte ist nicht mehr weit und die liegt wieder auf ähnlicher Höhe wie die letzte.


                                            Abstieg zum Filmoorsattel

                                            Ab hier ist dann auch die nächste Hütte zu sehen.


                                            Die Filmoor-Standschützenhütte

                                            Diese Hütte (2.350 m) ist die kleinste Hütte hier in den Karnischen Alpen. Aber sehr gemütlich ist sie! Und hier leben wohl auch 2 Kinder recht dauerhaft. Sie spielen hier teilweise sehr nahe am Abgrund. Aber da wacht wohl ein spezieller Schutzengel über den beiden.


                                            Die Kleine spielt am Getränkekühlschrank der Hütte

                                            Die Speisekarte ist zwar ähnlich klein wie die Hütte aber ich finde was zum Mittagessen. Um die Hütte zieht ein kühler Wind. Aufmerksam wie man hier ist wird mir eine Decke zum Umhängen angeboten. Reinsitzen ist bei dem Wetter für mich keine Option.
                                            Über die Wiesen geht es dann hinunter zu den Stuckenseen (2.032 m).


                                            Der Obere Stuckensee

                                            Von dort führt der Weg wieder aufwärts zur Heretalm (2.170 m).


                                            Am Sattel bei der Heretalm

                                            Beim Blick zurück sieht man die Stuckenseen. Beim Blick nach vorne ist die Porzehütte zu sehen. Das ist für heute mein Tagesziel.


                                            Der Weg zur Porzehütte

                                            Das sieht zwar nah aus streckt sich aber nochmal ganz anständig. Und es geht auch nochmal über 2.200 Höhenmeter hinaus bevor es beginnt zur Hütte hin ab zu fallen.


                                            Obertilliach und der Klapfsee unterhalb der Porzehütte

                                            Gegen halb Zwei bin ich auf der Hütte, die mich das letzte Mal so rüde abgewiesen hat. Was will ich hier so früh? Und den weiteren Weg kenne ich ja auch schon – zumindest in der anderen Richtung! Was mache ich jetzt mit den verbleibenden Tagen? Ich bin doch schneller hier angekommen als gedacht. Nun, der Plan steht schnell: Abstieg, Ortswechsel und Aufstieg wo ich in den Karnischen Höhenweg eingestiegen bin.

                                            Eigentlich gehören die folgende Etappen in umgekehrter Richtung gelaufen hier her:So könnten sie beispielsweise aussehen. Wenn man anstelle der Stranninger Alm auf der Zollernseehütte übernachtet werden die Etappen ausgeglichener. Aber bitte beachten, dass ich diese Etappen im letzten Jahr in anderer Richtung gegangen bin!

                                            Ich aber bestelle ein Taxi – ich weiß ja, dass es geht! Nach einer Stunde ist es dann auch „schon“ da. In Obertilliach erreiche ich gerade so eben den letzten Bus für heute, der das Lesachtal in Richtung Osten befährt. In St. Lorenzen kehrt der aber um. Ein Anschluss fährt erst in einer ¾ h. Trampen ist heute sehr mühsam. Bis Liesing bin ich gekommen bis der Bus kommt. Der bringt mich dann nach Kötschach-Mauthen. Hier klappt das mit dem Trampen dann deutlich besser. Gleich das zweite Auto nimmt mich mit an mein Endziel: Nach Tröpolach. Auch hier habe ich Glück: Das nächste Auto ist ein Tesla Model X und nimmt mich mit hoch auf den Pass. Wir kommen ins Gespräch und ich werde sogar bis zum Alpengasthof Plattner gefahren. Habt Dank an dieser Stelle nochmal!
                                            So sitze ich ca. 1 Jahr nach dem ersten Mal wieder auf der Terrasse über dem Nassfeld und schaue dem Sonnenuntergang zu.


                                            Sonnenuntergang am Nassfeld

                                            Irgendwie ist mir hier alles Vertraut. So wird es heute etwas später als ich ins Bett komme. Ich bin mal gespannt, wie weit ich noch komme – auf dem Südalpenweg!
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                                            Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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                                              • 06.03.2011
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                                              12. Tag: Alpengasthof Plattner – Dolinza Alm

                                              Dienstag, 4. Juli 2017
                                              Strecke: 30 Km
                                              Höhenmeter: ↑ 1.650 m, ↓ 1.800 m
                                              Gehzeit ohne Pausen: 9 h 30
                                              Strecke Etappe: 212 Km
                                              Höhenmeter Etappe: ↑ 11.600 m, ↓ 11.875 m
                                              Gehzeit Etappe: 74 h 15

                                              Das Frühstück gestaltet sich ganz interessant: Erzählt mir doch eine Schweizerin, dass sie von Graz aus einem Multicache bis Monaco folgen will. Die Geschichte kommt mir bekannt vor! Die habe ich von meinem Mitwanderer vor einem Jahr genau hier auf dieser Hütte schon mal gehört! Die Übereinstimmung ist beachtlich! Ich kontaktiere ihn und siehe da: er kennt die Dame sogar! Er will sie in ca. 10 Tagen auf der Europahütte treffen. Wie klein ist doch die Welt!!!
                                              Gegen 8 Uhr komme ich heute weg. Bis zur Dolinza Alm soll es gehen. Und das ist ein ganzes Stück weg! Zuerst geht es durch den Wald aufwärts.


                                              Aufstieg vom Alpengasthof Plattner durch den Wald

                                              Ab und zu ist man auch auf den Pisten unterwegs. Aber eher selten. Als ich am Garnitzentörl (1.856 m) stehe wird die Bahn angestellt – also nichts wie weiter bevor es voll wird! Aber nicht ohne dem Gartnerkofel einen Besuch ab zu statten.


                                              Auf dem Weg zum Gartnerkofel - Links die Hängebrücke des Klettersteigs

                                              Das Wetter entwickelt sich gut – aber zu langsam! Am Gartnerkofel hängen hartnäckig ein paar Wolken. Aber ich bin Optimist. Auch dieses Jahr hängt der Trogkofel wieder in Wolken.


                                              Das Skigebiet Nassfeld mit Ross- und Trogkofel in den Wolken

                                              Am Sattel lasse ich meinen Rucksack zurück. So schnell werden die Halbschuhtouristen nicht hier oben sein.


                                              Blick kurz vor dem Gipfel des Gartnerkofel ins untere Gailtal

                                              Und dann stehe ich oben auf dem Gartnerkofel (2.195 m).


                                              Das obere Gailtal - mit wolkenverhangenen Gailtaler Alpen

                                              Ab hier wird der Weg etwas weniger alpin werden und kommt auch nicht mehr ganz so weit hoch. Es soll hier mehr Wald vorherrschen. So mache ich mich nach einer Pause auf den Weg hinab zur Garnitzenalm (1.640 m). Hier sitzen schon einige Tagestouristen. Also mache ich mich recht schnell wieder auf dem Weg.
                                              Wie erwartet wird der Weg etwas ruhiger. Aber deswegen nicht uninteressanter! Jeder Landschaftstyp hat seinen Reiz!


                                              Auf dem Karnischen Höhenweg hinter der Garnitzenalm

                                              Der Weg führt auch mal ein paar Kilometer durch Italien. Hier bin ich dann im Friaul. Die Grenze zwischen Venetien und Friaul war am Hochweißsteinhaus.


                                              Der Höheweg führt auch durch Julisch Venetien – Friaul

                                              Die alpin anmutenden Wegstücke werden seltener – Waldwege bilden hier den Hauptteil des Weges.


                                              Der Waldanteil wird höher

                                              Tolle Ausblicke gibt es hier aber genauso.


                                              Die Gailtaler Alpen

                                              Am Schindelkopf vorbei komme ich auf die Egger Alm zu.


                                              Die Egger Alm

                                              Die Egger Alm (1.422 m) ist nicht nur ein einzelnes Gehöft sondern ist eine Siedlung aus 3 bis 40 Häusern. Hier gibt es zwei Gasthöfe. Ich entscheide mich für die Käserei und lasse mich zum Mittagessen nieder. Grandios die Kässpätzle!
                                              Nach ausgiebiger Pause entscheide ich mich den Poludnig weg zu lassen und direkt zur Dellacher Alm (1.362 m) zu wandern. Das sind nur ein paar Kilometer an einem See vorbei.


                                              Die Dellacher Alm

                                              Auch hier ist die Alm eine ganze Siedlung. Wie es aussieht kann man sich hier für den Urlaub ein ganzes Häuschen mieten. Da ist man dann wirklich ab vom Schuss!
                                              Da die Almen mit dem Auto erreichbar sind ist es hier ein wenig voller. Aber ab hier bin ich dann wieder alleine unterwegs. Es geht auf und ab zum Kesselwaldgraben, durch dessen Schlucht hindurch und auf der anderen Seite wieder hinauf.


                                              Wunderschönes Almwandern am Karnischen Höhenweg

                                              Auf kleinen Wegen geht es durch den Wald recht steil aufwärts. Es gibt auch eine kleine Fahrstraße wenn einem der Weg zu steil sein sollte.


                                              Auf diesem Teil des Karnischen Höhenweges geht es etwas geruhsamer zu

                                              Die Görtschacher Alm liegt dann auf 1.629 m. Leider gibt es hier nichts zu trinken! Außer weidenden Kühen ist hier nicht viel los.


                                              Poludnig und Gartnerkofel von der Görtschacher Alm aus

                                              Immer weiter geht es hinauf. Langsam komme ich auch wieder aus den Wäldern heraus. Oben am Sattel hat man dann einen grandiosen Blick auf die Julischen Alpen.


                                              Am Starhandsattel

                                              Von hier ist es eigentlich gar nicht weit auf den Starhand (1.965 m) hinauf. So folge ich der kleinen Trittspur hinauf zum Gipfel. Der Weg ist zwar klein aber recht gut markiert.


                                              Aufstieg zum Starhand

                                              Oben angekommen ist es 17 Uhr und Zeit für eine Pause.


                                              Rückblick auf Poludnig und Gartnerkofel

                                              Grandioses Panorama!


                                              Gitschtal, Presserger See und Gailtaler Alpen

                                              Über den Grat kommt ein Slowene, der die Steigspur nicht gefunden hat und dann am Grat entlang turnt. Er ist spricht leidlich deutsch und zeigt mir seine Julischen Alpen.


                                              Die Julischen Alpen werden mir namentlich vorgestellt

                                              Scheint eine grandiose Gegend zu sein! Und es soll auch genug Hütten dort geben, so dass man nicht auf ein Zelt angewiesen ist. Wieder was für meine ToDo-Liste!
                                              Gemeinsam steigen wir ab zur Dolinza Alm (1.459 m). Auch das ist wieder eine ganze Siedlung. Der Gasthof liegt ein wenig am Rand der Siedlung. Ein kleiner familiengeführter Hof mit grandiosem Essen, sehr freundlichem Service und urigen Betten! Echt ein Knaller!


                                              Die Dolinza Alm

                                              Als Halbpension zu sehr moderatem Preis gibt es eine Nudelsuppe, Gulasch mit Knödel und Topfenpalatschinken mit Preiselbeeren. Und von allem Nachschlag bis man satt ist! Eine Einkehr lohnt hier absolut!


                                              Alpengasthaus Starhand auf der Dolinza Alm

                                              Die sanitären Anlagen sind etwas spartanisch ab das stört mich nicht. Im lauen Abendwind und in der Sonne trocknen meine gewaschenen Kleider recht schnell. Das wird dann noch ein sehr gemütlicher Abend mit 4 Gästen. Ich habe ein Einzelzimmer mit Bett! So dauert es nicht lange und ich falle hinein! Das war ein sehr langer Tag – auch mit vielen Höhenmetern - und ich bin gut geschafft! Gute Nacht!
                                              Angehängte Dateien
                                              Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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                                              • Wafer

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                                                • 06.03.2011
                                                • 9533
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                13. Tag: Dolinza Alm - Unterthörl

                                                Mittwoch, 5. Juli 2017
                                                Strecke: 21 Km
                                                Höhenmeter: ↑ 1.000 m, ↓ 1.800 m
                                                Gehzeit ohne Pausen: 7 h 30
                                                Strecke Etappe: 233 Km
                                                Höhenmeter Etappe: ↑ 12.600 m, ↓ 13.675 m
                                                Gehzeit Etappe: 81 h 45

                                                Als ich nachts mal raus muss kann man schon erahnen wo die Sonne aufgehen wird.


                                                Morgendämmerung auf der Dolinza Alm

                                                Der Morgen geht so weiter, wie es gestern aufgehört hat: Ein tolles Frühstück mit Rührei, fischen Säften, ... am Ende wird mir noch ein Lunchpaket gemacht: „Man müsse das ja sonst eh wegwerfen ...“ – Echt eine tolle Hütte!
                                                Gegen 9 Uhr komme ich weg. Gleich hinter der Alm schauen die Julischen Alpen neugierig über die Baumwipfel.


                                                Die Julischen Alpen grüßen herüber

                                                Knapp unterhalb vom Weg wird auf italienischer Seite an der abgebrannten Hütte gebaut. Ich hoffe der Gasthof von heute Nacht über lebt eine neue Hütte direkt in der Nachbarschaft!
                                                Zügig führt der Weg auf italienischer Seite den Berg hinauf zur Feistritzer Alm (1.718 m).


                                                Feistritzer Alm

                                                Der Talblick in Richtung Osten zeigt wo es heute noch hingeht: Rechts über die Hügel und ins Tal.


                                                Der Dobratsch mit dem unteren Gailtal

                                                Auch hier stehen wieder ca. 30 Häuser. Aber nicht alle scheinen noch bewohnt zu sein. Sehr schade! Und die Grenze am Ortsrand ist klar erkennbar: Alle Häuser stehen in Österreich.


                                                Feistritzer Almsiedlung

                                                Ich folge dem Weg der sich meist an der Grenze zwischen den Ländern orientiert. Es geht noch etwas aufwärts bis ich an eine idyllische kleine Kapelle am Kamm komme.


                                                Die Kapelle Maria Schnee

                                                Warum und vor wem man hier aufgestellte Kreuze schützen muss ist mir nicht klar.


                                                Ein Kreuz an der Kapelle

                                                Erstaunlicherweise ist die Kapelle sogar offen. Heute habe ich nicht so viel vor wie gestern. Da kann ich mir ja Zeit lassen und das in Ruhe anschauen.


                                                Kleinod am Wegesrand

                                                Immer auf der Grenze entlang geht es weiter auf die nächste Alm zu.


                                                Der Weg zur Achomitzer Alm

                                                An der Achomitzer Alm (1.712 m) soll es auch ein bewirtschaftetes Unterkunftshaus geben. Irgendwie habe ich das aber nicht erkennt. Naja, meine Karte ist halt auch schon ein paar Tage alt.
                                                Von hier geht es immer auf der Grenze durch den Wald abwärts. Teilweise recht steil und der Weg ist schlecht markiert. Die Zeichen sind schon sehr alt. Als ich auf einen Wirtschaftsweg komme merke ich, dass neue Wegzeichen hier am Weg entlang laufen. Der Steig soll wohl nicht mehr verwendet werden. Schade, der war sehr schön! Es geht weit hinunter bis zum Bartolosattel (1.173 m). Aber nur um dann wieder steil durch den Wald aufwärts zu führen.


                                                Schöne kleine Wege führen mich heute durch die Wälder

                                                Hier treffe ich dann 2 andere Wanderer. Sie sind schon jenseits der 70 und kommen aus der Schweiz. Sie lassen sich von ihrem Cousin über die Almwege an den Kamm hinauf fahren und wandern dann oben entlang bis sie wieder vor dem Abstieg abgeholt werden. Interessante Variante von altersgerechtem Bergsteigen!
                                                Am Göriacher Berg bin ich dann wieder alleine.


                                                Am Göriacher Berg

                                                Ein paar Meter weiter liegt dann auch die Göriacher Alm hoch über dem Tal. Leider ist auch diese Alm nicht bewirtschaftet.


                                                Die Göriacher Alm

                                                Ab hier geht der Blick ungestört ins Tal. Das ist der letzte Berg der Karnischen Alpen. Auf den Wiesen richte ich mich ein und mache ausgiebig Mittagspause. Das Lunchpaket muss ja schließlich auch weg!


                                                Die Karawanken (links) und die Julischen Alpen (rechts)

                                                Das leicht diesige Wetter stimmt mich leicht bedenklich. Ich will mal hoffen, dass ich nicht in ein Gewitter komme. So breche ich dann auch wieder auf um die 1.000 Höhenmeter Abstieg, die vor mir liegen, an zu gehen.


                                                Letzter Blick zur Göriacher Alm

                                                Auch hier wird der Weg meist auf der Grenze geführt. Aber man sieht ihm schon an, dass er hier nicht mehr so vielbegangen ist wie am Wolayasee oder an der Sillianer Hütte.


                                                Wenig begangene Wege führen ins Tal

                                                Irgendwann komme ich dann auf Wirtschaftswege, die meine Karte noch nicht kennt. Der Weg bleibt aber nie lange auf ihnen. Meist führt er recht schnell auf der anderen Seite des Weges wieder in den Wald. So bekomme ich aber noch ein paar Eindrücke von den Julischen Alpen und den Karawanken, über die der Südalpenweg als nächstes führt.


                                                Die Julischen Alpen beim Abstieg nach Unterthörl

                                                Bei Oberthörl ist dann die Talsohle erreicht. Direkt an der Straße in Unterthörl liegt der Gasthof Galle. Ein paar Meter weiter südlich ist die Grenze nach Italien. Als ich unter einem Sonnenschirm sitze und ein Radler genieße geht ein gewaltiges Gewitter nieder. Zum Glück hat mich das nicht auf dem Weg erwischt.
                                                Als es vorbei ist kommen die anderen beiden Wanderer, die gestern Abend auch auf der Dolinza Alm übernachtet haben. Sie waren wohl den ganzen Tag immer knapp hinter mir. Wir haben uns aber nie gesehen.
                                                Busse und Bahnen fahren heute hier nicht mehr aber die Zwei wollen heute unbedingt noch nach Villach. Ich bleibe lieber und werde hier übernachten.
                                                Angehängte Dateien
                                                Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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                                                  Erfahren
                                                  • 23.12.2012
                                                  • 106
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                  Danke für deinen Reisebericht und die Bilder!

                                                  Ich denke auch schon über die Strecke nach, schon weil...

                                                  Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                  Das Frühstück gestaltet sich ganz interessant: Erzählt mir doch eine Schweizerin, dass sie von Graz aus einem Multicache bis Monaco folgen will. Die Geschichte kommt mir bekannt vor! Die habe ich von meinem Mitwanderer vor einem Jahr genau hier auf dieser Hütte schon mal gehört!
                                                  ...ich genau das vielleicht auch schon nächstes Jahr beginnen möchte. Da lese ich hier gerne mit - und werde es, bis es soweit ist, wohl auch mehrmals komplett von vorne lesen

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                                                    • 06.03.2011
                                                    • 9533
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                    Hallo NahundFern.

                                                    Zitat von nahundfern Beitrag anzeigen
                                                    Danke für deinen Reisebericht und die Bilder!
                                                    Ich habe zu danken! Liest man doch immer wieder gerne!

                                                    Zitat von nahundfern Beitrag anzeigen
                                                    Ich denke auch schon über die Strecke nach, schon weil...
                                                    ...ich genau das vielleicht auch schon nächstes Jahr beginnen möchte.
                                                    Dann könnte es vielleicht helfen, wenn du mal den Sucherer kontaktierst. Das war ja der Erste, der mir von diesem Multicache erzählt hat. Und er hat hier einen User. Vielleicht mit einer Privaten Nachricht ... Er kann dir sicher viele Infos geben. Er hat auch einen Blog. Vielleicht hilft dir auch der weiter. Wenn ich das richtig mitbekommen habe ist er letztes Jahr von Graz bis zum Zillertal und ist dieses Jahr weiter bis zum Lago Maggiore gewandert. Wie ich gerade erfahren habe will er nächstes Jahr in 5 bis 6 Wochen bis Monaco.

                                                    Zitat von nahundfern Beitrag anzeigen
                                                    Da lese ich hier gerne mit - und werde es, bis es soweit ist, wohl auch mehrmals komplett von vorne lesen
                                                    Bis Graz bin ich noch nicht gekommen. Aber etwas konnte ich noch in die Karawanken hineinschnuppern. Auch wirklich großartig - und leer! Du wirst sehen wenn ich die letzten Tage fertig kriege. Da sollte ich mich mal endlich dran machen und den Bericht fertig machen. Der Schwarzwald wartet auch noch ...

                                                    Gruß Wafer
                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 23.09.2017, 19:59.

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                                                      • 06.03.2011
                                                      • 9533
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                                                      AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                      14. Tag: Unterthörl - Wurzenpass

                                                      Donnerstag, 6. Juli 2017
                                                      Strecke: 15 Km
                                                      Höhenmeter: ↑ 1.000 m, ↓ 600 m
                                                      Gehzeit ohne Pausen: 5 h 30
                                                      Strecke Etappe: 248 Km
                                                      Höhenmeter Etappe: ↑ 13.600 m, ↓ 14.275 m
                                                      Gehzeit Etappe: 87 h 15

                                                      Nun, die Zimmer sind hier ganz OK. Nach einem kargen Frühstück mache ich mich auf den Weg. Zunächst geht es an die Gailitz (597 m) hinunter.
                                                      Die Kenntnisse zum Navigieren in urbanen Regionen ist wohl die letzten Tage etwas verloren gegangen: Ich brauche 3 Anläufe um den richtigen Weg zu finden, der auf der anderen Talseite wieder nach oben führt – diesmal in die Karawanken. Der Weg ist hier auch nicht mehr als 403 markiert sondern als 603. Und die Wegweiser erscheinen mir deutlich älter.


                                                      Der Südalpenweg heißt in den Karawanken 603

                                                      Zunächst geht es auf einer Forststraße aufwärts. Das geht so angenehm und gleichmäßig, dass ich die Abzweigung des kleinen Wanderweges glatt übersehe. So muss ich dann nochmal ca. 1 Km zurück als ich es merke.


                                                      Steil geht es die Bergflanken der Karawanken wieder hinauf

                                                      Der Wanderweg ist dann teilweise recht wild und durch Forstarbeiten kaum zu sehen. Es gibt zwar reichlich Markierungen aber vor dem Homitsch leider auch viele Forstarbeiten. Am Homitsch geht es dann entlang einer Lichtung aufwärts. So hat man einen guten Blick auf den gestrigen Abstieg.


                                                      Auf dem Bergrücken verläuft der gestrige Weg und der Abstieg nach Thörl

                                                      Plötzlich wird es voll! Aha – ich scheine im Einzugsbereich der Sesselbahn zum Dreiländereck (1.508 m) zu sein. Hier gibt es einen Rundweg der wohl sehr beliebt ist. Als ich oben aus dem Schatten des Waldes trete ist hier auch reichlich was los.


                                                      Das Dreiländereck – Österreich, Italien und Slowenien stoßen hier aneinander

                                                      Jedes Land hat hier seine eigene Art diesen speziellen Punkt „hübsch“ zu machen. Über jede kann man streiten!
                                                      Aber die Aussicht ist toll! Und das Wetter super!


                                                      Das untere Gailtal mit dem Dobratsch (2.166 m)

                                                      Wenn man sich 120° weiter dreht hat man auch einen tollen Blick in die Julischen Alpen.


                                                      Die Julischen Alpen

                                                      Durch alle drei Länder ziehe ich weiter. Italien habe ich hier wohl auf dieser Tour das letzte Mal gesehen. Anderes sieht man hier aber recht viel:


                                                      Frei nach Charlotte Link: Wilde Lupinen

                                                      Etwas abseits der Pisten über Slowenien steuere ich die Dreiländerhütte an. Die sieht noch nicht so kommerziell aus. Hier lasse ich mich im Schatten nieder und beobachte eine Weile das Treiben und frische meine Flüssigkeitsspeicher auf. Das Küchenangebot macht mich dann aber nicht so an und ich ziehe weiter.
                                                      Die Sicht ist heute einfach der Traum! Dafür ist es hier außerhalb des Waldes aber auch gut warm!


                                                      Bilderbuchwetter an der Dreiländerhütte

                                                      Ich ziehe den Hang hinauf und kriege den Finger kaum vom Auslöser.


                                                      Das Dreiländereck mit den Julischen Alpen

                                                      Etwas abseits von der Bergstation der Sesselbahn mache ich dann Vesper. Aber immer mehr Tagesausflügler kommen mit der Bahn herauf. Es wird langsam richtig voll.

                                                      Villach mit Faaker See und Ossiacher See

                                                      Ich breche auf und ziehe über die Pisten hinüber zur Seltschacher Alm. Hier geht es zum Glück wieder in den kühleren Wald.


                                                      Auf dem Weg zum Wurzenpass

                                                      Bevor es dann einen kleinen Steig steil abwärts geht werden mir nochmal die Vorzüge der Julischen Alpen präsentiert.


                                                      Die Julischen Alpen über dem Wurzenpass

                                                      Viel zu schnell bin ich am Wurzenpass (1.73 m). Weiter zu gehen macht für heute keinen Sinn mehr: Es gibt keine passende Unterkunft in vertretbarer Entfernung. So beschließe ich den Tag hier. Die Wirtschaft hat den Unterkunftsbetrieb aber schon lange eingestellt. Deutlich in Wort und Ton wird mir zu verstehen gegeben, dass man an Wanderern hier nicht sehr interessiert ist. So trinke ich aus und halte an der Straße den Daumen raus. Der erste Slowene hält gleich an und nimmt mich nach Tschau – dem ersten Ort auf Österreichischer Seite mit. Dort checke ich im Gasthaus Wald ein. Das wird von einem 86-jährigen geführt. Er hat früher auch selber gekocht. Das erledigen heute seine Kinder und Enkel. In seinem Garten lasse ich den Nachmittag gemütlich auf einer Sonnenliege an mir vorbei ziehen.


                                                      Im Garten vom Gasthaus Wald

                                                      Das Abendessen ist eine Jause, die sich sehen lassen kann. Und die Zimmer sind auch gut. Leider bin ich heute der einzige Gast. Aber dann stört schon keiner die Ruhe beim Chillen im Garten.
                                                      Angehängte Dateien
                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:16.

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                                                        • 06.03.2011
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                                                        AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                        15. Tag: Wurzenpass – Gasthof Baumgartner

                                                        Freitag, 7. Juli 2017
                                                        Strecke: 23 Km
                                                        Höhenmeter: ↑ 1.300 m, ↓ 1.475 m
                                                        Gehzeit ohne Pausen: 6 h 30
                                                        Strecke Etappe: 271 Km
                                                        Höhenmeter Etappe: ↑ 14.900 m, ↓ 15.750 m
                                                        Gehzeit Etappe: 93 h 45

                                                        Der Tag beginnt mit bestem Wetter und einem super Frühstück. So darf der Tag weiter gehen! Nach dem Frühstück werde ich zum Wurzenpass hinaufgefahren. Toller Service! So kann ich kurz nach 8 Uhr wieder am Wurzenpass (1.073 m) den Weg von gestern aufnehmen. Der Südalpenweg führt mich erst auf einer Forststraße aufwärts. Ab und zu hat man eine ganz gute Aussicht.


                                                        Das untere Gailtal mit Dobratsch

                                                        Ein Auto mit Berner Autonummer kurvt hier herum. Was hat der hier verloren? Kurz bevor die Forststraße in einen Wanderweg übergeht kommt mir das Auto wieder entgegen und hält sogar an. Es ist der Cousin der Schweizer von vorgestern, der die beiden wieder auf der Höhe abgeliefert hat. Die beiden wollen heute hier auf dem Karawankenkamm entlangwandern.
                                                        Der Weg entwickelt sich zum Waldweg und führt mich hinauf in Richtung Steinberg.


                                                        Der Weg hinauf zum Steinberg

                                                        Auch heute herrscht wieder Wald vor. Auf schönen Wegen ist das angenehm zu gehen.


                                                        Am Aufstieg auf den Steinberg

                                                        Kurz vor dem Gipfel treffe ich dann die beiden Schweizer Senioren. Der Gipfel des Steinbergs (1.655 m) selber ist dann unspektakulär. Ein Wiesengipfel im Wald!


                                                        Hat was von Schwarzwald - nur mit alpinem Hintergrund

                                                        Auf dem Kamm führt eine kleine Trittspur weiter. Das muss früher der Grenzweg gewesen sein. Erst im Wald und dann auf einer Almwiese geht es abwärts in Richtung Radendorfer Alm. Auf den Wiesen blüht es und die Insekten sind unterwegs.


                                                        Flora und Fauna in den Karawanken

                                                        Die Aussicht ist heute wirklich gut. Vielleicht etwas zu diesig. Das könnte sich heute Nachmittag in einem Gewitter entladen.


                                                        Die Radendorfer Alm

                                                        Von der Alm führt der Weg wieder auf den Kamm zurück.


                                                        Im Süden locken die Julischen Alpen

                                                        Direkt hinter der Grenze am Mala Bavhica steht eine kleine Holzhütte. Sieht richtig nett aus. Und hat auch einen tollen Blick.


                                                        Kleine Hütte am Mala Bavhica – war das mal eine Grenzerhütte?

                                                        OT: Das könnte der Blauloke kennen von seinem Alpencross, als er von Villach über die Korpitscher Alm in Richtung Triglav unterwegs war. Laut seinem GPS-Track müsste er hier in der Gegend über den Pass von Österreich nach Slowenien gewechselt sein.
                                                        Auf tollen Wegen geht es knapp unterhalb des Kamms hinüber zur Korpitscher Alm (1.535 m).


                                                        Auf dem Weg zur Korpitscher Alm

                                                        Hier gibt es heute eine erste Pause. Der Brunnen liefert Wasser und die Alm eine tolle Aussicht.


                                                        Pause an der Korpitscher Alm

                                                        Der weitere Weg wird etwas fantasielos auf einer Forststraße geführt. Später habe ich gehört, dass die Trittspur oben am Kamm durchgehen soll. Das dauert dann zwar vermutlich deutlich länger aber wird auch deutlich schöner sein. Die alten Grenzerwege sollen alle noch begehbar sein. Teilweise sind sie auch als Wanderwegs ausgezeichnet. Das werde ich bei den nächsten Etappen wohl berücksichtigen!


                                                        Pause an der Goritschacher Alm

                                                        Ab und zu kann man sehen, dass man gut vorankommt. Der Faaker See mit seiner Form und Farbe ist sehr gut erkennbar.


                                                        Faaker See und Mallestiger Mittagskogel

                                                        Der Mallestiger Mittagskogel ist vom Weg aus gut zu sehen. So keimt bei mir die Idee den zum Abschluss des heutigen Tages noch zu ersteigen. So biege ich auf den gut markieren Weg mit der Nummer 684 ab und steige auf. Teilweise geht der Weg extrem steil aufwärts! Das ist nur für geübte – so wie es unten dran steht!


                                                        Der teilweise sehr steile Weg hinauf zum Mallestigen Mittagskogel

                                                        Das braune rechts auf dem oberen linken Bild ist auch der Steig! Weiter oben ist dann Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefordert. Aber an guten Markierungen fehlt es nicht!


                                                        Gut markierte Wege auf dem Karawankenkamm

                                                        Dann führt der Steig auf dem Grat zum Gipfel (1.801 m) und präsentiert ein grandioses Panorama.


                                                        Wörthersee und Faaker See am Grat zum Mallestigen Mittagskogel

                                                        Die letzten Meter zum Gipfel sind schnell geschafft. Und es hat sich absolut gelohnt hier noch herauf zu steigen!


                                                        Mallestiger Mittagskogel vor den Julischen Alpen

                                                        Im Süden liegt das Rosental mit seinen Gewässern.


                                                        Der Faaker See mit seiner markanten Farbe

                                                        Langsam ist die Eintrübung nicht mehr zu übersehen. Ich denke ich sollte mich so langsam von den Gipfeln hier entfernen. Sollte es zu einem Gewitter kommen wäre das kein Spaß.
                                                        Den Abstieg mache ich dann entlang des Grates und über die Mitzl-Moitzl-Hütte.


                                                        Der Schwarzkogel lockt mit einem tollen Gratweg

                                                        Zwischen Mallestiger Mittagskogel und Schwarzkogel haben sich die Wege von Blauloke und meine dann nochmal gekreuzt. Auf diesem Teil des Weges muss er laut seinem Bericht auch unterwegs gewesen sein. Er ist ab dem Grenzübergang südlich des Kamms gewandert, wo ich nördlich nach Osten gewandert bin. Sein Weg ist also eine Alternative zu dem hier vorgestellten Forstweg.
                                                        Gerne hätte ich den Schwarzkogel (1.842 m) noch mitgenommen. Aber das Wetter entwickelt sich nicht zu seinem Vorteil. Entfernt sind die ersten Donnerschläge zu hören. So mache ich mich im Galopp auf in Richtung Gasthof Baumgartner. Etwas unterhalb der Mitzl-Moitzl-Hütte habe ich einen tollen Ausblick ins Tal auf Villach.


                                                        Ein Gewitter zieht über Villach auf

                                                        Leider kommt das Gewitter rasch näher! Also Vollgas! Ich habe immerhin noch 700 Höhenmeter vor mir.
                                                        Als ich auf die alte Skipiste direkt oberhalb des Gasthofes aus dem Wald trete treffen mich die ersten Tropfen. Jetzt macht Regenzeug montieren auch keinen Sinn mehr! Also im Laufschritt die Piste runter. Und ich bin nicht der einzige, der im verschärften Tempo die Hütte ansteuert.
                                                        Ziemlich nass komme ich dort an. Ich bekomme ein schickes Zimmer und checke ein. Die Kleider werden zum Trocknen aufgehängt und ich gehe was essen. Sehr gute Küche hier!
                                                        Als das Essen geliefert wird ist das Gewitter dann schon wieder vorbei. Wenn ich gewusst hätte, dass es nur eine halbe Stunde geht hätte ich das auch oben auf der Mitzl-Moitzl-Hütte aussitzen können. Aber das erste Gewitter dieser Tour hat mich gelehrt, dass es auch mal länger gehen kann.
                                                        Als die Sonne rauskommt sitze ich auf der Terrasse. Die Schweizer hat das Gewitter übrigens erwischt. Mit ihnen sitze ich vor der Hütte und genieße den Abend. Eine grandiose Aussicht haben die hier!


                                                        Blick vom Gasthof Baumgartner auf den Faaker See und seine schon recht flache Umgebung

                                                        Durch den Mallestigen Mittagskogel und das Gewitter ist das dann noch ein recht strammer Tag geworden. So dauert es nicht lange und ich liege im Bett.
                                                        Angehängte Dateien
                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:16.

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                                                          • 22.08.2008
                                                          • 8843
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                                                          #29
                                                          AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                          Hallo Wafer, ich habe schon darauf gewartet, dass sich unsere Wege kreuzen.
                                                          Du bist auf österreichischer Seite weiter, während ich auf slowenischer Seite gewandert bin. Ich hatte keine Sicht da die Wolken zu tief hingen. Dank dir weiß ich nun was für tolle Aussicht ich verpasst habe.
                                                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                                            • 06.03.2011
                                                            • 9533
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                                                            #30
                                                            AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                            Hallo Blauloke.

                                                            Ja, bei dir war nicht wirklich viel zu sehen. Schade, da hast du echt was verpasst!

                                                            Was mich noch interessieren würde: Wie war denn der Weg auf der slovenischen Seite? Etwas hinter der Korpitscher Alm ging es nämlich auf der österreichischen Seite auf einen Forstweg, der im zwölften Bild unten zu sehen ist. Und das ging um die 10 Km Kilometer so! Wie war da der alternative Weg auf der slovenischen Seite? Wenn ich das richtig sehe warst du aber auch nicht auf dem Kammweg unterwegs, den es ja auch noch geben soll. Den habe ich öfter mal kurzzeitig kennen gelernt und da hat er mir immer gut gefallen. Unter anderem das Stück vom Mallestigen Mittagskogel zum Sattel an der Baumgartner Höhe zwischen Schwarzkogel und Mittagskogel auf dem Weg zur Mitzl-Moitzl-Hütte - der hat mich sehr angesprochen.
                                                            Hier geht ja übrigens auch der Alpe-Adria-Trail durch. Aber auf dem warst du ja auch nur sehr kurz unterwegs. Du warst deutlich östlicher von ihm unterwegs – auch wenn die Endpunkte nicht weit auseinander liegen.

                                                            Gruß Wafer

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                                                              Lebt im Forum
                                                              • 22.08.2008
                                                              • 8843
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                                                              #31
                                                              AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                              Hallo Wafer,
                                                              auf der slowenischen Seite hatte ich zunächst auch einen breiten Schotterweg, etwa 4km der in einen zweispurigen Waldweg überging.
                                                              Ab dem Aufstieg zum Techatinger Mittagskogel war es nur noch ein schöner Pfad, der später auch direkt auf dem Kamm verlief. Bloß gesehen habe ich nichts, ich steckte ja komplett in den Wolken. Beim Abstieg zum Jepca-Sattel war es ebenfalls ein schmaler Pfad direkt auf dem Karawankenrücken.
                                                              Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                                                Erfahren
                                                                • 13.02.2017
                                                                • 141
                                                                • Privat


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                                                                AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                Erzählt mir doch eine Schweizerin, dass sie von Graz aus einem Multicache bis Monaco folgen will.
                                                                Die Schweizerin M. ist in Monaco angekommen.
                                                                Gratulation und RESPEKT!
                                                                Ich habe sie auf dem GTA getroffen.

                                                                Tourstatistik
                                                                106 Tage
                                                                Strecke: 1673km Dauer: 417h
                                                                Rauf: 81288m Runter: 88568m
                                                                Höchster Punkt: 2850m Niedrigster Punkt: 0m
                                                                Zuletzt geändert von MLO; 09.10.2017, 17:41.

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                                                                  Erfahren
                                                                  • 13.06.2006
                                                                  • 383
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                  Wie schön, dass du dir auch Zeit und Genuss für die kulinarischen Gipfel Kärntens genommen hast.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Lebt im Forum
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                                                                    • 9533
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                    Zitat von tizzano1 Beitrag anzeigen
                                                                    Wie schön, dass du dir auch Zeit und Genuss für die kulinarischen Gipfel Kärntens genommen hast.
                                                                    Hallo Tizzano1.

                                                                    Bei der Küche war das in allen Regionen, durch die ich gekommen, nicht gerade eine Hungertour! Aber auch das ist ja einer der Vorzüge von dem langsamen Reisen zu Fuß durch mehrere Regionen oder Länder: Man lernt nicht nur Land und Leute kennen sondern auch Küche und Keller! Und da gibt es ebenfalls viel zu entdecken!

                                                                    Gruß Wafer

                                                                    Kommentar


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                                                                      Gerne im Forum
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                                                                      • 61
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                      Hallo Wafer,

                                                                      vielen Dank für deinen umfassenden Bericht!

                                                                      Der Südalpenweg hat es dank deiner traumhaften Fotos gerade auf die (mit jedem Besuch hier länger werdende) Liste meiner Wunschziele geschafft, und ich werde mir deinen Bericht sicher noch mehrfach in Ruhe zu Gemüte führen. :-)

                                                                      Rund um die Pfannspitze war das ja eine rechte Gratwanderung. Ist das das "Highlight", oder gab es weitere Etappen, die in Bezug auf Schwindelfreiheit & Ausgesetztheit hervorstachen?

                                                                      Gerade im Südtiroler Teil ist es ja - wie du selbst schreibst - oft recht voll. Hast du für die Hütten reserviert oder war immer spontan ein Platz zu bekommen, und ist - auch und gerade jenseits von Südtirol - die "Hüttendichte" derart, dass man die Etappen gut variieren kann?

                                                                      30km bei 1500HM am Stück sind ja schon ganz beachtliche Strecken - zumindest aus Perspektive eines Flachländers. ;) Respekt dafür!

                                                                      Aber auch: wer nur über die Steine hetzt und Kilometer zählt, verpasst etwas! Entspannt Reisen und Genießen gehört dort unbedingt dazu. Die deftige Tiroler Küche mit den mediteranen Einflüssen ist ein Traum.

                                                                      Ich freue mich auf Fortsetzungen!

                                                                      Kommentar


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                                                                        Lebt im Forum
                                                                        • 06.03.2011
                                                                        • 9533
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                        Zitat von LaMarmotte Beitrag anzeigen
                                                                        Hallo Wafer,

                                                                        vielen Dank für deinen umfassenden Bericht!

                                                                        Der Südalpenweg hat es dank deiner traumhaften Fotos gerade auf die (mit jedem Besuch hier länger werdende) Liste meiner Wunschziele geschafft, und ich werde mir deinen Bericht sicher noch mehrfach in Ruhe zu Gemüte führen. :-)
                                                                        Freut mich natürlich! Dann hat sich die Arbeit wenigstens gelohnt!

                                                                        Zitat von LaMarmotte Beitrag anzeigen
                                                                        Rund um die Pfannspitze war das ja eine rechte Gratwanderung. Ist das das "Highlight", oder gab es weitere Etappen, die in Bezug auf Schwindelfreiheit & Ausgesetztheit hervorstachen?
                                                                        Also ein echtes Highlight war das zwar schon aber in Sachen Ausgesetztheit nicht unbedinget. In den Dolomiten war das weniger so ausgesetzt. Meist eigentlich wenn wir etwas vom Südalpenweg abgewichen sind: Der Abstieg durch das Halltal oder die Oberbachernstpitzen. Am Karnischen Hauptkamm gab es zwischen drin immer wieder Stellen, die am Grat entlang etwas ausgesetzt waren. Manchmal gab es eine Variante unterhalb des Kamms entlang. Ich habe aber nicht darauf geachtet, ob das immer der Fall ist. Gerade die von dir angesprochene Passage hat eine Alternative unten rum. Die Hohe Warte solltest du dann auslassen. Und den Gartnerkofel vielleicht auch. Aber ich denke das kann man dann meist vor Ort entscheiden, wenn es um einzelne Gipfel geht. Am Findigkofel gibt es einen Weg unten entlang. Bei einigen Passagen von der Sillianer Hütte zur Obstansersee Hütte gibt es nicht immer eine Variante für schwindelnde Wanderer. Hier gab es durchaus die eine oder andere Stelle, die etwas ausgesetzt war. Siehe z.B. dieses Stück mit der Eisenbrücke. Und auch die Etappe von der Porzehütte zum Hochweißsteinhaus hat seine ausgesetzten Stellen. Also ganz ohne ist der Weg nicht für schwindelnde Wanderer!

                                                                        Zitat von LaMarmotte Beitrag anzeigen
                                                                        Gerade im Südtiroler Teil ist es ja - wie du selbst schreibst - oft recht voll. Hast du für die Hütten reserviert oder war immer spontan ein Platz zu bekommen, und ist - auch und gerade jenseits von Südtirol - die "Hüttendichte" derart, dass man die Etappen gut variieren kann?
                                                                        Ich habe eigentlich nur bei Ausnahmen reserviert - dann steht das aber auch im Bericht. Ich war also in der Regel ohne Reservierung unterwegs weil ich meist aber auch am Morgen noch nicht wusste wo ich am Abende ankommen werde. In diesem Bereich ist die Hüttendichte aber so hoch, dass man problemlos für jeglichen Geschmack verkürzen oder verlängern kann. Das gilt meiner Meinung nach eigentlich bis zu den Karawanken. Ab Thörl werden die Übernachtungsgelegenheiten deutlich rarer. Aber auch dort habe ich teilweise die eine oder andere Hütte Übernachtungsmöglichkeit aus gelassen. Die Karten und Führer geben hier aber recht gut Auskunft über die Möglichkeiten. Wobei nicht jede rot eingezeichnete Hütte in Kompasskarten auch eine Übernachtung anbietet.

                                                                        Zitat von LaMarmotte Beitrag anzeigen
                                                                        30km bei 1500HM am Stück sind ja schon ganz beachtliche Strecken - zumindest aus Perspektive eines Flachländers. ;) Respekt dafür!
                                                                        Wenn du über eine Woche in der Gegend unterwegs bist, dann steigert sich auch deine Kondition! Durch meine Weitwanderungen bin ich lange Strecken eigentlich ganz gut gewohnt und wenn man die Höhenmeter langsam und gleichmäßig angeht ist das nicht ganz so problematisch, wie es sich hier vielleicht liest! Ich bin der Regel eigentlich eher langsam unterwegs, mache aber nicht sehr viele Pausen und bin sehr ausdauernd unterwegs. Das bringt die Kondition von den Weitwanderungen mit sich. Aber das kann man in der Gegend ja fast überall problemlos auf seine Bedürfnisse skalieren. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in der Region der Dolomiten und am Karnischen Hauptkamm genug.

                                                                        Zitat von LaMarmotte Beitrag anzeigen
                                                                        Aber auch: wer nur über die Steine hetzt und Kilometer zählt, verpasst etwas! Entspannt Reisen und Genießen gehört dort unbedingt dazu. Die deftige Tiroler Küche mit den mediteranen Einflüssen ist ein Traum.
                                                                        Dem bleibt nicht viel hinzu zu fügen! Sehe ich absolut genauso!

                                                                        Zitat von LaMarmotte Beitrag anzeigen
                                                                        Ich freue mich auf Fortsetzungen!
                                                                        Und ich mich erst! Ich hoffe das dauert nicht mehr allzulange. Aber dieses Jahr ist der Zug wohl abgefahren!

                                                                        Kommentar


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                                                                          Neu im Forum
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                                                                          • 8


                                                                          #37
                                                                          AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                          Hallo Wafer

                                                                          Es war schön von dir zu hören. Ich habe deinen sehr schönen Bericht gerade gelesen.
                                                                          Wer meinen Sommerspaziergang nachverfolgen möchte, kann gerne auf meinem Blog http://martinabraschler.blogspot.ch vorbei schauen.

                                                                          viele Grüsse aus der Schweiz

                                                                          Martina

                                                                          Kommentar


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                                                                            Lebt im Forum
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                                                                            • 9533
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                            Hallo Martina.

                                                                            Schön von dir zu hören! Und wie ich sehe bist du schon länger hier auf ODS aktiv als ich. Nur scheinst du nicht ganz so viel zu schreiben .
                                                                            Es freut mich, dass du meinen Bericht gelesen hast! Ich habe deinen auch schon gelesen. Bei einer Tour von Graz nach Monaco von einem "Sommerspaziergang" zu sprechen ist schon leicht untertrieben! Ich habe über Sucherer (unseren gemeinsamen Bekannten) deine Tour immer mitverfolgt, nachdem ich dich auf dem Nassfeld kennen gelernt hatte und mitbekommen habe, dass er dich auch kennt. War hoch spannend!
                                                                            Die Statistik finde ich auch sehr interessant! Ich habe aber noch nichts rausgefunden, warum Du ca. 7.000 Meter mehr ab- als auf-gestiegen bist. So viel höher liegt Graz ja nun im Vergleich zu Monaco am Mittelmeer nicht! Bist du aufwärts viel Bus oder Bahn gefahren? Oder sind das einfach Rundungsunschärfen?
                                                                            Und fast 1.700 Km am Stück! Ich war ja auch schon über viele Tausend Kilometer mit einem Ziel unterwegs - aber bis auf die Via de la Plata mit ca. 1.300 Km nur einmal am Stück.
                                                                            Respekt! Ich werde deinen Blog mal im Auge behalten. Bin gespannt, was dir als nächstes einfällt. Da wären sicher auch Themen für dieses Forum dabei! Hättest du nicht mal Lust hier ein paar Spuren von deinen Touren zu hinterlassen?

                                                                            Ich wünsche Dir auf jeden Fall für die Zukunft noch viel Spaß und viel Erfolg bei deinen Touren!

                                                                            Gruß Wafer

                                                                            Kommentar


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                                                                              Lebt im Forum
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                                                                              • 9533
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                              Heimfahrt
                                                                              Samstag, 8. Juli 2017

                                                                              Leider geht meine verfügbare Zeit langsam zu Ende. Einen Tag hätte ich zwar noch aber die Anschlusskarte habe ich nicht mehr dabei. So optimistisch war ich nicht. Und gerade die nächste Etappe möchte ich gerne auf dem Grenzpfad oben am Kamm gehen. Da brauche ich gute Karten!


                                                                              Frühstücksblick

                                                                              Nach dem Frühstück werde ich von einem Angestellten zum Bahnhof Faaker See gefahren. Zu Fuß hätte ich da ca. 1 h gebraucht. Aber so ist mir das nach dem Galoppabstieg gestern lieber. Die Knie sind noch etwas mitgenommen von gestern.


                                                                              Mallestiger Mittagskogel und Schwarzkogel vom Bahnhof aus

                                                                              Die Bahn bringt mich dann mit 1 Mal umsteigen in Stuttgart nach Hause. Das ist schon sehr angenehm!


                                                                              Es geht heim – Leider!!!

                                                                              Epilog

                                                                              Ich glaube das war eine ganz anständige Etappe! Das war zu Beginn so nicht erkennbar. Das Wetter hat meistens eigentlich gut mitgespielt. Wenn es bewölkt ist, dann ist das zum Wandern meist angenehmer als wenn der Planet vom Himmel brennt. Aber die Fotos werden dann nicht so gut. Aber da ist mir eine gute Wandertour wichtiger!
                                                                              Bei diesem GPX-Track habe ich die 5 Tage vom Nassfeld bis zur Porzehütte vom letzten Jahr rumgedreht und mit eingebaut. Das bin ich so also diesmal nicht komplett gegangen! Und ob die Etappen so rum machbar sind muss jeder für sich entscheiden.
                                                                              Der Südalpenweg hat mich sicher nicht zum letzten Mal gesehen! Die Karawanken werden noch deutlich alpiner als die hier vorgestellten Waldetappen. Das verspricht noch sehr interessant zu werden. Ich hoffe das werde ich zeitnah hin bekommen.
                                                                              Die ganze Tour hatte so einiges an Höhenmetern. Das kommt mit Sicherheit in Regionen wie man sie bei einem Alpencross auch vor der Brust hat. Wer also mal testen will, ob er von den Höhenmetern her so einem Vorhaben gewachsen ist kann hier gerne mal üben.
                                                                              Was mir an der Tour sehr gut gefallen hat war die Abwechslung und die verschiedenen Regionen, durch die ich gekommen bin.
                                                                              • Die Sarntaler Alpen waren am Anfang grandios – hatten aber eine ganz andere Landschaft als die Dolomiten. Eigentlich völlig anders!
                                                                              • Die Prags- und die Sextner Dolomiten sind ja bekanntermaßen ein Sahnestück. Aber eben auch entsprechend voll.
                                                                              • Die Karnischen Alpen haben mich letztes Jahr schon in ihren Bann gezogen. Faszinierende Gegend! Was ich nicht verstehe ist, dass fast alle eigentlich nur die Hälfte laufen – nämlich vom Plöckenpass nach Sillian – oder umgekehrt. Der Teil danach ist zum einen deutlich leerer aber auf seine Weise genauso schön!
                                                                              • An den Karawanken konnte ich jetzt nur schnuppern. Aber auch diese Region hat mich überzeugt. Für mich steht außer Frage, dass ich den Rest auch nochmal irgendwann sehen will!

                                                                              Der höchste Punkt auf dieser gesamten Strecke war die Hohe Warte mit 2.780 Höhenmetern im letzten Jahr und die Pfannspitze mit 2.678 Höhenmetern in diesem Jahr und der niedrigste Punkt war Bozen mit 255 Höhenmetern.
                                                                              Kulturell war hier sehr viel geboten: Südtirol, Ladinien, Italien, Österreich mit Osttirol und Kärnten, Slowenien, ... Teilweise sind die Kulturen recht dicht beieinander – teilweise aber auch nicht.
                                                                              Für mich ist der Südalpenweg bisher eines der Sahnestücke meiner alpinen Berggeschichte – auch wenn er von der Höhe her eigentlich eher moderat ausfällt.
                                                                              Angehängte Dateien
                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:16.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Prolog 3. Etappe

                                                                                Eigentlich war diese Woche eine weitere Etappe auf dem E5 geplant, den wir vor den Sommerferien abbrechen mussten. Nur leider hat sich mein Mitwanderer Rippen gebrochen und den E5 möchte ich mit ihm zusammen gehen. Daher muss ich umdisponieren. Zunächst hatte ich eine Fortsetzung des E1 geplant. Aber das Wetter war im Norden unbeständig und kühl aber im Süden hingegen warm und stabil. So habe ich mich recht kurzfristig für eine Fortführung dieser Tour entschieden. Bewaffnet mit den 4 verbleibenden Wanderkarten bis Bad Radkersburg mache ich mich an einem Samstagmittag in Trendelburg im Herzen Deutschlands auf den Weg in die Karawanken. Die Bahnfahrt ist lang aber mit nur wenig Verspätung behaftet.
                                                                                So komme ich am Samstag den 15. September 2018 gegen 21 Uhr im Gasthaus Baumgartnerhof an, wo ich letztes Jahr die Tour beendet hatte. Hier hatte ich sowohl ein Zimmer als auch ein Essen reserviert. Denn um 21 Uhr ist normalerweise die Küche nicht mehr in Betrieb. So aber wurde mir kurz nach 21 Uhr noch ein sehr leckeres Mahl bereitet. Die Küche ist hier einfach gut! Gegen 22 Uhr bin ich dann im Bett. Ich will ja morgen starten.
                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 28.10.2018, 21:14.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  1./21. Tag: Gasthof Baumgartner – Kahlkogelhütte / Koca Na Golici

                                                                                  Sonntag, 16. September 2018
                                                                                  Strecke: 24 Km
                                                                                  Höhenmeter: ↑ 1.850 m, ↓ 1.200 m
                                                                                  Gehzeit ohne Pausen: 8 h 15

                                                                                  Strecke Etappe: 24 Km
                                                                                  Höhenmeter Etappe: ↑ 1.850 m, ↓ 1.200 m
                                                                                  Gehzeit Etappe: 8 h 15

                                                                                  Strecke Gesamt: 393 Km
                                                                                  Höhenmeter Gesamt: ↑ 23.315 m, ↓ 23.175 m
                                                                                  Gehzeit Gesamt: 102 h

                                                                                  Der Morgen begrüßt mich mit einer leichten Bewölkung und Nebel im Tal unter mir. Die Wolken fließen um die aus dem Nebel herausragenden Bergspitzen herum. Da brauche ich beim Zusammenpacken gleich etwas länger weil ein Auge immer zum Fenster rausschaut um das Schauspiel zu bewundern.


                                                                                  Wolkenspiel über dem Faaker See

                                                                                  Kurz vor 8 stehe ich vor dem Haus (919 m). Am Hang entlang führt mich der Südalpenweg nach Osten. Zunächst über Wiesen und durch Wälder, dann aber auch ein Stück auf einem kleinen Sträßchen. Von dem biege ich am Marinihof in Untergreut (791 m) ab.


                                                                                  Im Tal der Gesetzlosen

                                                                                  Scheint ja eine aufregende Gegend zu sein!
                                                                                  Ab hier geht es aufwärts. Der Worounitza Bach wird überquert und im Wald geht es erst auf einer kleinen Schotterstrasse und auf Waldwegen den Berg hinauf. Nach 800 Höhenmetern komme ich an der Bertahütte (1.567 m) an.


                                                                                  Die Bertahütte vor der Südwand des Mittagskogels

                                                                                  Genau richtig für eine Pause mit einem zweiten Frühstück: Apfelstrudel mit reichlich Vanillesoße. Vor der Hütte hat man einen guten Blick auf das nächste Ziel und vor allem Sonne. Hier ist doch einiges los.
                                                                                  Der Südalpenweg will mich hier eigentlich wieder ins Tal nach Rosenbach hinunter führen. Davon halte ich jetzt aber nicht so viel. Der Mittagskogel hat seinen Gipfel zwar in den Wolken aber einen so markanten Gipfel so dicht am Weg lasse ich nicht aus. Zudem wollte ich ja auf den alten Grenzwegen der Slowenen am Grat entlang wandern.
                                                                                  Frisch gestärkt gehe ich den Gipfel an.


                                                                                  Wegimpressionen beim Aufstieg auf den Mittagskogel

                                                                                  Zunächst sind die Wege noch recht moderat. Die Ausblicke in nördliche Richtungen werden aber immer lohnender.


                                                                                  Blick auf Rosenbach und die Drau mit den Stauseen

                                                                                  Weiter oben wird es aber deutlich felsiger und die eine oder andere Sicherung ist nicht unbegründet angebracht.


                                                                                  Versicherter Aufstiegsweg auf den Mittagskogel

                                                                                  Was dann folgt ist weniger schön: Es geht in die Wolken hinein. Mit mal mehr und mal weniger Sicht geht es immer weiter aufwärts.


                                                                                  Der Sattel liegt in den Wolken

                                                                                  An dem Sattel liegt die Staatsgrenze zwischen Österreich und Slowenien. Das Schild, das die Österreicher da immer hinstellen mit „Achtung Staatsgrenze“ ist nicht mehr lesbar. Und was ist da so gefährlich daran?
                                                                                  Vom Sattel ist es gar nicht mehr weit hinauf auf den Gipfel des Mittagskogels (2.145 m), oder Kepa, wie der Gipfel auf Slowenisch heißt. Die letzten Meter vom Sattel zum Gipfel sind nicht schwierig. Und siehe da: es gibt Wolkenlöcher!


                                                                                  Blauer Himmel am Gipfel des Mittagskogels

                                                                                  Und hier sitzen schon einige Wanderer, die das Wetter an diesem Sonntag für wandertauglich befunden haben. Und die Aussicht belohnt die Mühe!


                                                                                  Der Mittagskogel

                                                                                  Die Wolken hängen mehr auf der Südseite der Karawanken, also in Slowenien. Als es mal aufreißt hat man einen tollen Blick auf die Julischen Alpen.


                                                                                  Die Julischen Alpen vom Mittagskogel aus

                                                                                  Das ist ein toller Aussichtsberg. Schade, dass der Blick in Richtung Süden nicht ganz frei ist. Aber das scheint in Slowenien öfter der Fall zu sein. Blauloke berichtete ja auch, dass er die Karawanken im Nebel überquert hat.
                                                                                  Da ich noch ein paar Meter vor mir habe breche ich wieder auf. In der Karte, diesmal Freytag&Berndt, ist ein Weg vom Mittagskogel zum Hühnerkogel (2.034 m) eingezeichnet. Aber nicht weiter. Zumindest nicht rot. Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass in Hellgrau ein gestrichelter Weg weiter führt. Den will ich mir ansehen. Laut Aussage des Hüttenwirts der Bertahütte soll der gut zu gehen sein. Und auf den Slowenischen Karten ist er ebenfalls drauf. Und markiert soll er auch sein.
                                                                                  Der Weg zum Hühnerkogel ist ein alter Grenzerweg der Slowenen und ist zurecht nur gepunktet eingezeichnet. Es geht recht ausgesetzt über felsige Grate.


                                                                                  Etwas ausgesetzte Wege führen vom Mittagskogel zum Hühnerkogel

                                                                                  Hinter dem Hühnerkogel ändert sich der Weg eigentlich so gut wie gar nicht. Die Markierungen der Slowenen sind gut zu sehen und der Weg ist gut gesichert.


                                                                                  Abwechslungsreich geht es am Grat entlang

                                                                                  Eigentlich schade, dass diese Wege auf einer österreichischen Karte nicht eingezeichnet sind. Direkt auf dem Grat verläuft auch die Grenze zwischen Österreich und Slowenien.


                                                                                  Im Augenblick bin ich mal eben in Österreich

                                                                                  Der Weg führt etwas abwärts bis er auf den Weg trifft, der von Dovje heraufführt. Wieder etwas aufwärts geht es über Wiesen zum Mlinzasattel (1.581 m).


                                                                                  Der Frauenkogel ist frei von Wolken

                                                                                  Die Wolkenuntergrenze liegt in etwa bei 2.000 Höhenmetern. Meist in der Sonne steigt der Weg weiter an um in Richtung Frauenkogel zu führen.


                                                                                  Die Grenze zwischen Slowenien (links) und Österreich

                                                                                  Aber es geht nicht ganz bis hinauf. An der Südflanke wird der Gipfel umgangen. Tolle Wege hier. Und kaum was los.


                                                                                  Der Gipfel des Frauenkogel wird in Slowenien südlich umgangen

                                                                                  Hier ist von Wolken plötzlich nichts mehr zu sehen. Die hängen wohl alle am Mittagskogel fest. Leicht auf und ab geht es über Almen weiter nach Süd-Ost.


                                                                                  Genusswandern in Richtung Rosenkogel

                                                                                  Am Rosenkogel treffe ich tatsächlich auf 2 Wanderer, die auch einen größeren Rucksack aufhaben. Dieser Berg ist eher ein Grasberg und gewährt eine tolle Aussicht nach Österreich (Norden) und Slowenien (Süden). Ich lasse mich auf der Wiese nieder und döse ein wenig vor mich hin. Einfach toll hier oben!


                                                                                  Am Rosenkogel

                                                                                  Meist am Grat führt ein kleiner Pfad entlang. Einfach toll zu gehen. Der verrostete Stacheldrahtzaun ist nur noch ein Relikt vergangener Zeiten. Ganz in der Ferne kann ich bereits mein Tagesziel ausmachen. Das ist aber noch ein ganzes Stück weg.


                                                                                  Gratwandern in den Karawanken vom Rosenkogel zum Rosenbachsattel

                                                                                  Um den Hahnkogel führt der Weg wieder herum um mich zum Eckele Sattel (1.481 m) zu bringen. Den Weg hinauf auf den Kahlkogel habe ich leider nicht gefunden. Aber es ist eh schon recht spät und ich merke, dass die Tage wieder kürzer werden. Und gerade am ersten Wandertag soll man es ja nicht übertreiben. So nehme ich den direkten Weg am Hang entlang zur Kahlkogelhütte (1.580 m).


                                                                                  Die Kahlkogelhütte kommt in Sicht

                                                                                  Als ich dort ankomme sitzen ein paar Wanderer davor und vespern. Die Hütte liegt am Südhang und bietet eine großartige Sicht auf die Julischen Alpen. Heute Nachmittag leider fast alles in den Wolken.


                                                                                  Ankunft an der Koca Na Golici

                                                                                  Die Hüttenwirtin ist eine ältere Slowenierin, die gut deutsch spricht. Wir unterhalten uns ein wenig über das Abendessen und die slowenische Küche. Sie putzt gerade einen Korb voll Pilze. Die gibt es hier massig. Alles steht voll. Und was für Prachtexemplare. Wir werden uns einig, dass ich neben der Karte etwas von den Pilzen kriege. Sie macht mir Rührei mit Pilzen. Lecker!
                                                                                  Ich beziehe ein Zimmer nur für mich. Leider ist hinter der sehr dünnen Holzwand das Italienische Paar mit ihrer kleinen Tochter einquartiert. Die schreit in der Nacht alle 2 Stunden. So wird es eine etwas unruhige Nacht. Aber nach der Wanderung schlafe ich immer wieder recht schnell ein.
                                                                                  Das war eine tolle Tour und die Südhänge der Karawanken mit dem leider nur sporadischen Blick in die Julischen Alpen gefällt mir sehr gut. Der Südalpenweg wollte mich von der Bertahütte wieder ins Tal nach Rosenbach hinunter leiten um durch das Bärental zur Klagenfurter Hütte zu führen. Da gefällt mir diese Tour obenrum deutlich besser!
                                                                                  Angehängte Dateien
                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    • 9533
                                                                                    • Privat


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                                                                                    2./22. Tag: Kahlkogelhütte / Koca Na Golici – Gasthof Deutscher Peter

                                                                                    Montag, 17. September 2018
                                                                                    Strecke: 27 Km
                                                                                    Höhenmeter: ↑ 1.200 m, ↓ 2.000 m
                                                                                    Gehzeit ohne Pausen: 9

                                                                                    Strecke Etappe: 51 Km
                                                                                    Höhenmeter Etappe: ↑ 3.050 m, ↓ 3.200 m
                                                                                    Gehzeit Etappe: 17 h 15

                                                                                    Strecke Gesamt: 420 Km
                                                                                    Höhenmeter Gesamt: ↑ 24.515 m, ↓ 25.175 m
                                                                                    Gehzeit Gesamt: 111 h

                                                                                    Der Morgen begrüßt mich mit strahlendem Sonnenschein. Auf dem Balkon vor meinem Zimmer bietet sich ein atemberaubendes Panorama.


                                                                                    Die Julischen Alpen von der Kahlkogelhütte aus gesehen

                                                                                    Ich brauche eine Weile bis ich das in mich aufgenommen habe. Ich packe meine Sachen und gehe frühstücken. Rührei und selbst gemachte Marmelade, Brot und Butter von der Alm nebenan. Und das zu moderaten Preisen. Auf die Frage wie denn der Weg zum Hochstuhl so sei nimmt mich die Wirtin mit hinaus auf den Balkon und erklärt mir wo sich der Weg entlangzieht und wie er verläuft.


                                                                                    Der Weg zum Hochstuhl wird erklärt

                                                                                    Ich mache mich gegen 8 Uhr 15 auf den Weg. Der ist sehr gut markiert und führt mich zunächst ein paar Meter abwärts um dann am Hang entlang zu ziehen. So geht es direkt an der Waldgrenze entlang und es gibt viel zu sehen.


                                                                                    Auf dem Weg von der Kahlkogelhütte zum Hochstuhl

                                                                                    Der Weg ist hier etwas breiter als gestern. Hier sind wohl mehr Wanderer unterwegs. Alle, die ich auf der Hütte getroffen hatte, sind diesen Weg gegangen oder wollen ihn gehen. Immer in Südlage, mal unter den letzten Bäumen und mal über Almen geht es gen Osten hinüber zum Maria Elend Sattel (1.439 m). Der liegt damit einige Höhenmeter unterhalb der Hütte.


                                                                                    Der Maria Elend Sattel

                                                                                    Von dort geht es meist knapp unterhalb des Grates entlang. Der Kotschna wird südlich umgangen. Ein kleiner See liegt in einer Senke und die Almwiesen werden beweidet. Schön hier!


                                                                                    Tolle Landschaft am Kotschna

                                                                                    Ab hier zieht der Weg wieder weiter hinauf zum Kotschnasattel (1.469 m). Wo der Weg am Grat entlang geht hat man einen tollen Blick nach Österreich hinein.


                                                                                    Auf Grenzwegen zwischen Österreich und Slowenien

                                                                                    Der Abhang im Süden ist grün und wird von Kühen kurz gehalten während es im Norden meist raue Abbrüche gibt. Direkt auf der Grenze verläuft wieder ein uralter Zaun.


                                                                                    Kotschna und Julische Alpen

                                                                                    Das Wetter scheint sich prächtig zu entwickeln. Die Sicht hinüber zu den Julischen Alpen und in das Bergland von Kärnten ist großartig.


                                                                                    Grenzübergang am Kotschnasattel

                                                                                    Der Grat wird nun wieder verlassen. Immer weiter aufwärts geht es meist durch lichten Wald und offene Wiesen. Bis zum Hochstuhl müssen noch einige Höhenmeter dazukommen. Die Belska Alm ist dann leider nicht bewirtschaftet. So ausgetreten wie der Weg hier ist würde sich das aber evtl. lohnen. Sie wurde wohl erst kürzlich renoviert. Sie sieht recht neu aus. Am Brunnen lasse ich mich nieder und mache eine kleine Pause. Grandiose Aussicht inklusive.


                                                                                    Belska Planina

                                                                                    Ab hier entwickelt sich der Weg immer markanter. Teilweise habe ich das Gefühl, dass hier auch bald Fahrzeuge unterwegs sein können. Recht zügig komme ich zum Bärensattel (1.703 m) hinauf.


                                                                                    Am Bärensattel

                                                                                    Hier steht eine kleine Hütte neben den Ruinen einer ehemaligen. Der Weg bekommt einen immer alpineren Charakter. Unter einer Felswand zieht er entlang und zieht durch Latschenfelder hinauf.


                                                                                    Auf dem Weg zum Brezov

                                                                                    Immer knapp unter dem Grat geht es stetig aufwärts. Leider ziehen von Süden Wolken heran und stauen sich am Hang. Unter dem Weinasch geht es entlang bis man am Grat einen Blick ins Weinaschkar erhält.


                                                                                    Blick ins Weinaschkar und auf den Geißberg mit der Klagenfurter Hütte

                                                                                    Mal ist der Grat mit den nächsten Bergspitzen zu sehen und mal nicht. Auf dem Grat führt der Weg hinauf zum Potoski Stol (2.018 m), einem Vorgipfel des Stol – auf Deutsch: Hochstuhl.


                                                                                    Es zieht wieder etwas zu am Potoski Stol

                                                                                    Ab und zu kann ich erkennen, wie der Weg hinauf zum Hauptgipfel führt. Meist am Grat entlang. Wenn man einen Blick nach Österreich hinein hat liegt die Klagenfurter Hütte weit unterhalb in dem grünen Tal der Matschacher Alm.


                                                                                    Der Hochstuhl verschwindet in Wolken

                                                                                    Ich scheuche ein paar Schneehühner auf, die entlang des Weges flüchten. Durch ein Geröllkar zieht der Weg dann vom Hochstuhl weg zu einem Nebengipfel, dem Kleinstuhl (2174 m), hinauf. Dort steht die Preschernhütte.


                                                                                    Aufstieg zur Preschernhütte - Presernova Koca

                                                                                    Hier mache ich Mittagspause. Es gibt einen leckeren Krauteintopf mit Fleisch. Sowas habe ich auf österreichischen Speisekarten noch nicht gesehen. Was so ein paar Meter hinter einer Grenze doch ausmachen. Diese Hütte macht nächste Woche schon zu. Und die nächste auf Slowenischer Seite hat schon geschlossen, erfahre ich. Damit hat sich die Möglichkeit hier auf der Sonnenseite der Karawanken zu bleiben und erst weiter östlich wieder nach Österreich und auf den Südalpenweg zurück zu kehren wohl leider erledigt. Mit der Wirtin, die sehr gut Deutsch spricht erörtere ich diverse Möglichkeiten. Aber ich werde wohl zur Klagenfurter Hütte weiter gehen.
                                                                                    Vorher besteige ich aber noch den höchsten Gipfel der Karawanken, den Hochstuhl (2.236 m). Von der Hütte aus sind das nur 15 Minuten.


                                                                                    Auf dem Hochstuhl

                                                                                    Hier ist trotz Montag einiges los. Die meisten sehen aber eher nach Tagestouristen aus. Auf slowenischer Seite geht es dann durch ein recht steiles Geröllkar abwärts.


                                                                                    Steiniger Abstieg zur Klagenfurter Hütte

                                                                                    Genau auf dem Grat verläuft die Grenze. Das Geröll hat genau die richtig Größe und Steilheit zum gemütlichen Abfahren mit den Stiefeln. Mit den Wanderstöcken geht das recht gut. Da ist man ungemein schnell. Unten muss man meist die Stiefel ausziehen um eingedrungene Steinchen zu entsorgen. Und hier ist der Herbst schon eingezogen.


                                                                                    Herbstliche Farben unter der Edelweiß Spitze

                                                                                    Durch grobes Blockgestein geht es weiter bis sich die Wege trennen: Zur Klagenfurter Hütte nach Österreich und weiter zu den Slowenischen Hütten, die ja leider schon geschlossen haben. Der Weg zur Klagenfurter Hütte zieht hinauf zum Bielschitzasattel (1.840 m).


                                                                                    Aufstieg zum Bielschitzasattel

                                                                                    Auf der anderen Seite sieht man dann die Hütte unten vor einem liegen. Bis dorthin geht es aber noch über viel Geröll abwärts. Das ist dann aber recht schnell bewältigt.


                                                                                    Der Bielschitza mit Sattel von der Klagenfurter Hütte aus

                                                                                    Die Klagenfurter Hütte (1.664 m) ist recht groß und renoviert. Es sitzen ein paar Gäste auf der Terrasse in der Sonne und genießen den Nachmittag. Der Hüttenwirt steht in der Küche und sitzt die Zeit ab. Wie ich gehört habe will er nach einer Saison bereits wieder aufhören und wartet jetzt nur noch bis die Hütte schließt. Die Motivation von ihm und seinem Team ist leider entsprechend.


                                                                                    Die Klagenfurter Hütte

                                                                                    Nach einer Pause entschließe ich mich dann doch noch ins Bodental hinab zu steigen. So weit soll das nicht mehr sein. 2 Stunden 30 sagt der Führer, 3 h sagt das Schild an der Hütte. Das kriege ich heute noch hin.
                                                                                    Zunächst geht es hinauf zum Matschacher Sattel (1.714 m) um dann über den Stinzesteig hinab zu führen. Der ist gar nicht so ohne. Sehr schön zu gehen aber durchaus mit einigen zurecht versicherten Passagen. Macht wirklich Spaß!


                                                                                    Abstieg über den Stinzesteig

                                                                                    Über die Orgis-Alm kommt man dann wieder auf den Kärntner Grenzweg, der einen noch mit interessanten Ausblicken und zwischenzeitlich herbstlichen Farben verwöhnt.


                                                                                    Abstieg ins Bodental

                                                                                    Das Bodental streckt sich dann ein wenig. Aber endlich komme ich am Gasthof Sereinig (1.010 m) an. Ich lasse mich auf der Terrasse in den letzten Sonnenstrahlen nieder und lösche meinen Durst. Eigentlich wollte ich hier übernachten. Aber der Wirt ist sehr hartnäckig im Abwimmeln. Wie es aussieht wäre ich sein einziger Gast. Irgendwann kommt er raus und meint, er habe im Gasthof Deutscher Peter angerufen und da sein noch ein Zimmer für mich frei. Ob ich da nicht noch hin wolle. Der ist mal sehr direkt!
                                                                                    Da ich keine Lust habe jemandem den Abend zu versauen und dann auf ihn als Wirt angewiesen zu sein packe ich nochmal meine 7 Sachen und ziehe los. Aus der angekündigten ¾ h werden dann 1 h 15 und ich komme fast mit dem letzten Büchsenlicht beim Gasthof Deutscher Peter (702 m) im Tal an. Und das ist hier ein ganz anderer Empfang! Und ein echt toller Gasthof mit guter Küche. Zum Glück bin ich noch weiter gegangen!
                                                                                    Hier wird mir dann im Laufe des Abends offenbart, dass in Waidisch, dem nächsten Etappenort, aktuell keine Gasthäuser geöffnet haben. Einzig das Gasthaus Linde etwas weiter unten im Tal würde noch betrieben, habe aber aktuell wegen Urlaub geschlossen. Alternativen gäbe es nicht. Somit ist das Ferlacher Horn und der Jauernik für mich leider gestorben.
                                                                                    Ich werde morgen das Koschuta Haus direkt ansteuern. Der Panoramaweg-Südalpen, der von Rosenbach ziemlich genau auf der von mir gewanderten Route geführt wird, nimmt auch diesen Weg. Ich bekomme einen Prospekt mit Etappenbeschreibungen und einer sehr einfachen Karte. Dann ist es aber auch schon wieder Zeit ins Bett zu gehen. Das war heute ein sehr langer und anstrengender, aber sehr abwechslungsreicher und schöner Tag!
                                                                                    Angehängte Dateien
                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Alter Hase
                                                                                      • 17.07.2013
                                                                                      • 3048
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                                      Immer wenn Wafer Reiseberichte schreibt, wird meine Wunsch-to-do-Liste länger!

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                        • 9533
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                                        Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                                                                                        Immer wenn Wafer Reiseberichte schreibt, wird meine Wunsch-to-do-Liste länger!
                                                                                        Hallo Qwertzui,

                                                                                        das freut mich sehr, dass es dir gefällt! Dass deine ToDo-Liste immer länger wird liegt aber sicher mehr an den Karawanken als an mir. Die sind einfach der Knaller! Und kaum jemand unterwegs. Ich hatte das im Vorfeld schon gehört, konnte es mir aber nach den eher vollen Karnischen Alpen in deren direkter Nachbarschaft nicht wirklich vorstellen. Ich hoffe mal für die Hütten, dass es genug Wanderer bleiben, damit sie nicht schließen müssen.

                                                                                        Fortsetzung folgt ... (sobald ich wieder am großen Rechner sitze)

                                                                                        Gruß Wafer

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Lebt im Forum
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                                                                                          • 9533
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                                          3./23. Tag: Gasthof Deutscher Peter – Koschuta Haus

                                                                                          Dienstag, 18. September 2018
                                                                                          Strecke: 16 Km
                                                                                          Höhenmeter: ↑ 1.450 m, ↓ 900 m
                                                                                          Gehzeit ohne Pausen: 6 h 15

                                                                                          Strecke Etappe: 67 Km
                                                                                          Höhenmeter Etappe: ↑ 4.500 m, ↓ 4.100 m
                                                                                          Gehzeit Etappe: 23 h 30

                                                                                          Strecke Gesamt: 436 Km
                                                                                          Höhenmeter Gesamt: ↑ 25.965 m, ↓ 26.075 m
                                                                                          Gehzeit Gesamt: 117 h 15

                                                                                          Gegen 8 Uhr stehe ich nach einem guten Frühstück vor der Tür. Hier im tiefen Tal mitten in den Wäldern ist noch nicht viel von der Umgebung und dem zu erwartenden Wetter zu sehen. Es geht zunächst ein paar Meter an der Straße entlang, bis links der Südalpenweg in den Wald abbiegt. Heute geht es wieder näher an den Hauptkamm der Karawanken heran. Aber richtig hoch hinaus geht es heute nicht. Es wird also viel Wald vorherrschen.


                                                                                          Morgendlicher Start am Gasthof Deutscher Peter

                                                                                          Auf einer Forststraße geht es aufwärts bis der Weg wieder zum Pfad wird.


                                                                                          Im Wald geht es hinauf zum Eselsattel

                                                                                          Teilweise recht steil geht es aufwärts. Nun, die gestern so großzügig hergegebenen Höhenmeter wollen wieder erarbeitet werden. Vereinzelt liegen Höfe auf Lichtungen im Wald, die die Karte aber gar nicht kennt. Sehr groß sind die Lichtungen aber nicht. Einziger Vorteil: Man kann ab und zu einen Blick auf die Landschaft erhaschen.


                                                                                          Der Hochstuhl hat den Kopf schon wieder in den Wolken

                                                                                          Im Zick-Zack geht es weiter aufwärts bis man vor einem kleinen Marterl steht. Der Eselsattel (1.175 m) ist erreicht.


                                                                                          Das Marterl am Eselsattel

                                                                                          Damit habe ich vorerst den Aufstieg hinter mir. Jetzt geht es auf der anderen Seite in das sehr schöne Ribnitzatal hinunter. Es geht nicht ganz so steil abwärts wie auf der anderen Seite aufwärts. Und der Wald wird auch etwas lichter.


                                                                                          Auf dem Abstieg nach Winkel

                                                                                          Als ich nach Winkel komme, habe ich ein Stück weit das Gefühl, dass hier die Zeit stehen geblieben ist. Einige Höfe und Häuser liegen auf einer Wiese in der Sonne. Auf der Straße gehen Enten spazieren.


                                                                                          An den Wiesenwegen nach Male

                                                                                          Es geht durch diesen Weiler und dahinter über Wiesen weiter abwärts. Einige Höfe liegen noch am Südhang in der Sonne. Es gibt aber auch recht schnuckelige kleine Häuser.


                                                                                          Karawankenhaus im Ribnitzatal

                                                                                          Als es wieder in den Wald geht steht wieder alles voll mit Pilzen. Wenn ich Selbstversorger wäre könnte man sich hier gut eindecken. Aber man(n) sollte nicht alle nehmen ...


                                                                                          Pilze jeglicher Art wachsen hier am Wegesrand

                                                                                          Von der Menge her kein Vergleich zu unserer Gegend zuhause.
                                                                                          Ein paar Meter geht es dann im Talgrund an der Straße entlang bis man zu der Grundschule von Male (660 m) kommt. Ein kleines Haus, das kaum mehr als 2 Klassenräume haben kann. Am Bach mache ich Mittagspause.
                                                                                          Es folgt ein Aufstieg in der prallen Sonne. In der Karte ist hier noch Wald eingezeichnet. Der wurde aber im letzten Winter durch viel Schnee und Sturm komplett umgelegt. Da bereits begonnen wurde, das Holz ab zu transportieren ist der Aufstieg etwas schwierig weil der Weg stellenweise kaum erkennbar ist. Aber das Leben geht weiter!


                                                                                          Heuschrecke am Aufstieg von Male nach Mitterwinkel

                                                                                          Dafür wird mir allerdings ein toller Blick auf die Kaschuta geboten. Diese Felswand beginnt in der Gegend des Loiblpasses und zieht sich ungefähr bis zum Schaidapass.


                                                                                          Hainschsattel mit Hochturm und Loibler Baba

                                                                                          Bei der Namensgebung lässt sich meiner Meinung nach die Nähe zum Slowenischen teilweise nicht verleugnen.
                                                                                          Nicht mehr ganz so steil geht es dann am Hang aufwärts in Richtung Süden das Tal hinter. Wieder liegen einige Höfe am Weg. Eine Versorgung mit Trinkwasser ist also kein Problem.
                                                                                          Der Wald lichtet sich langsam wieder und es geht über die Malealm (1.222 m). Auch hier hat der Sturm deutliche Spuren hinterlassen und die Wegfindung erfordert viel Fingerspitzengefühl. Jetzt ist es aber nicht mehr sehr weit zum Pischenzasattel (1.392 m).


                                                                                          Wege rund um den Pischenzasattel

                                                                                          Ab hier ändert sich dann der Weg grundlegend: Er entwickelt sich zur Steigspur und führt immer näher an die Koschutawände heran. Ich bin wieder auf dem Kärntner Grenzweg unterwegs. Und da hier im Geröll keine Bäume stehen hat man eine tolle Aussicht nach Norden.


                                                                                          Der Jauernik

                                                                                          Der Weg zieht nun die Höhe haltend unter den Wänden entlang.


                                                                                          Unter der Koschutawand geht es über die Geröllfelder

                                                                                          Da komme ich nicht sehr schnell voran. Und ab und zu gibt es auch keine Markierungen weil das Geröll sie verdeckt. Der Weg ist immer etwas in Bewegung. Aber zu sehen gibt es genug – langweilig wird es also nicht!


                                                                                          Ferlacher Horn und Jauernik

                                                                                          Endlich ist das Ende des Gerölls erreicht. Hier ist ein Felsriegel zu überwinden. Die Wegbauer haben hier ein paar Hilfen eingebaut, damit man es einfacher hat.


                                                                                          Der Ausstieg aus dem Geröll unter dem Lärchenturm

                                                                                          Der Weg wird zur Abwechslung etwas ausgesetzter. Schön zu gehen!


                                                                                          Das Ferlacher Horn

                                                                                          Wo man den Fels verlässt geht es wieder in den Wald.


                                                                                          Es folgt eine Waldpassage

                                                                                          Steil geht es im Wald abwärts. Die Hütte ist nicht mehr weit.


                                                                                          Das Koschuta Haus der Naturfreunde

                                                                                          Die Hütte gefällt mir. Hier bleibe ich. Ich bekomme ein Zimmer und ich checke ein. Die Terrasse ist gut besucht. Ein Altenheim hat einen Ausflug hier her gemacht. Die Wirtin gibt mir den Tipp, mich hier in den Karawanken immer an den Hütten im Vorfeld an zu melden, wenn ich absehen kann, wo ich übernachten möchte. Viele Hütten verfügen hier über einen Fahrweg und wenn nach den letzten Tagestouristen niemand mehr da ist fahren die Wirte auch ins Tal. Spät ankommende Wanderer haben dann das Nachsehen.
                                                                                          Ich drehe noch eine Runde um die Hütte. Sehr schön hier!


                                                                                          Die Koschutawand mit dem Koschutnikturm

                                                                                          Das Abendessen ist gut und üppig.


                                                                                          Spagetti mit Steinpilzen und Salat

                                                                                          Da finden sich die Pilze wieder, die ich heute den ganzen Tag gesehen habe. Wiedermal verbringe ich einen Abend alleine mit den Wirtsleuten. Obwohl der Tag heute nicht sehr lang war bin ich bald im Bett. Gute Nacht!
                                                                                          Angehängte Dateien
                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Lebt im Forum
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                                                                                            • 9533
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                                            4./24. Tag: Koschuta Haus – Eisenkappler Hütte

                                                                                            Mittwoch, 19. September 2018
                                                                                            Strecke: 20 Km
                                                                                            Höhenmeter: ↑ 1.750 m, ↓ 1.450 m
                                                                                            Gehzeit ohne Pausen: 8 h 30

                                                                                            Strecke Etappe: 87 Km
                                                                                            Höhenmeter Etappe: ↑ 6.250 m, ↓ 5.550 m
                                                                                            Gehzeit Etappe: 32 h

                                                                                            Strecke Gesamt: 456 Km
                                                                                            Höhenmeter Gesamt: ↑ 27.715 m, ↓ 27.525 m
                                                                                            Gehzeit Gesamt: 125 h 45

                                                                                            Kurz nach 8 Uhr komme ich heute Morgen am Koschuta Haus (1.280 m) weg. Im Wald – wer hätte es gedacht? – geht es auf kleinen Steigen aufwärts. Hinauf zu den Wänden der Koschuta.


                                                                                            Die Kuschutawand oberhalb vom Koschuta Haus liegt noch im Schatten

                                                                                            Hier ist erstaunlich viel Verkehr dafür, dass keiner auf der Hütte übernachtet hat. Das sind aber auch die Zustiegswege zu den Kletterrevieren am Lärchenturm und Koschutnikturm. Die wollen alle zum Klettern.
                                                                                            Unter den Wänden geht es aus dem Wald hinaus. Wieder ist es der Kärntner Grenzweg dem ich folge. Gut markiert und gut zu gehen führt mich der Südalpenweg unter den Felswänden dahin.


                                                                                            Der Weg unter der Koschutawand entlang

                                                                                            Im Norden liegt mein heutiges Hauptziel schon in der Sonne und wartet auf mich: Der Hochobir.


                                                                                            Der Hochobir mit den verteilten Häusern von Zell

                                                                                            Auf ca. 1.800 Höhenmeter zieht der Weg nach Osten und als ich durch einen kleinen Sattel am Wilze steige kommt auch die Sonne zu mir.


                                                                                            Die Sonne kommt raus

                                                                                            Das Geröll ist hier etwas stabiler als gestern. Ich rutsche nicht ganz so viel. Immer leicht auf und ab geht es dahin.


                                                                                            Unter dem Koschutnikturm geht es entlang

                                                                                            Hinter der dicken Koschuta geht es wieder in den Wald. So ist der Blick in den Potokgraben mit seinen wilden Wänden leider häufig verstellt. Hier führt ein Geotrail durch die Flanken zur kleinen Koschuta hinüber. Leider reicht mir die Zeit nicht das noch mit zu nehmen.


                                                                                            Die rauen Wände des Potokgrabens vor den Steiner Alpen

                                                                                            Der Weg wird erstaunlicherweise immer kleiner. Teilweise hat auch hier der Sturm des letzten Winters Spuren hinterlassen und man muss auch mal einen Stamm überklettern. Aber der Weg ist immer gut erkennbar.


                                                                                            Im Wald auf dem Weg zum Potoksattel

                                                                                            Ab dem Potoksattel (1.411 m) wird der Weg in der Karte zwar wieder gestrichelt aber gepunktet wäre realer: Ein kleiner Steig geht meist auf der Südseite knapp unter dem Kamm hinüber zum Kalisnikturm (1.575 m).


                                                                                            Herbst an der Kleinen Koschuta

                                                                                            Die Berge liegen hier zwar im Wald aber trotzdem ist es recht felsig und es geht ständig rauf und runter. Der Weg ist recht ausgesetzt und bedarf deutlich mehr Zeit, als man normalerweise so einplant. Aber wunderschön zu gehen! Und wie üblich begegnet mir wieder kein Mensch.


                                                                                            Kleine Wege führen durch die Wände des Potokgrabens

                                                                                            Am Reschounikturm (1.504 m) ist die wilde Wegführung dann vorbei. Bei einem Blick zurück kann man gut erkennen, wie die Koschutawände enden.


                                                                                            Auf diesem Grat turnt der Weg von der Dicken Koschuta über den Kalisnikturm und hierher zum Reschounikturm

                                                                                            Die Wege werden jetzt wieder normal: Also einigermaßen eben und etwas breiter. Damit aber auch wieder im Wald ohne Aussicht. Am Maleschniksattel (1.164 m) steht eine kleine Kapelle aus Holz. Davor steht ein Brunnen, an dem sogar ein Trinkglas mit einer Schnur angebunden ist.


                                                                                            Sehenswertes auf dem Weg zum Schaidasattel

                                                                                            Ich fülle meine Flaschen und gehe weiter. Irgendwie verpasse ich auf diesen breiten Wegen aber die richtige Abzweigung und lande zu tief. Nach Zell-Schaida (966 m) wollte ich eigentlich gar nicht runter. So muss ich eben wieder aufsteigen. An der Straße entlang steige ich wieder zum Schaidasattel (1.068 m) auf. Hier hat man eine grandiose Sicht auf das Tal in dem Zell mit seinen diversen Ortsteilen liegt.


                                                                                            Mittagspause am Schaidasattel

                                                                                            Fast jedes Auto mit fremder Nummer bleibt stehen und macht Fotos. Wenn hier ein Gasthaus stünde würde ich heute nicht mehr sehr weit kommen. Nach einer Stunde Mittagspause reiße ich mich los und beginne den Aufstieg auf den Hochobir. Der Wanderweg geht im Zick-Zack gleichmäßig aufwärts. Es dauert ein wenig aber ab ca. 1.800 Meter wird der Wald lichter. Mir kommt ein Radfahrer entgegen. Der erste Mensch, den ich heute abseits von Straßen treffe. An einer schönen Stelle lasse ich mich nochmal zu einer Pause hinreißen.


                                                                                            Pause am Simon Rieger Steig

                                                                                            Sehr weit wird es jetzt nicht mehr sein. Über Wiesen geht es immer weiter aufwärts. Endlich kommt der Hochobir in Sicht.


                                                                                            Erstmals kommt der Hochobir ins Blickfeld

                                                                                            Der Weg schlägt nochmal einen Bogen und führt mich zu einer verfallenen Hütte.


                                                                                            Die verfallene Rainer Schutzhütte am Hochobir

                                                                                            Hier oberhalb der Baumgrenze gibt es wieder reichlich Aussicht. In alle Richtungen!


                                                                                            Aufstiegsimpressionen zum Hochobir

                                                                                            An der verfallenen Hütte kommt ein Weg von Osten hoch. Dort geht es nachher zur Eisenkappler Hütte. Und auf dem Weg ist richtig betrieb. Der Hochobir (2.139 m) scheint ein sehr beliebter Gipfel zu sein. Wenn man sich das Panorama so ansieht kann ich sehr gut verstehen warum!


                                                                                            Das große Hochobir-Panorama

                                                                                            Ich lasse mich nieder, sage noch auf der Hütte Bescheid, wann mit mir ungefähr zu rechnen ist und genieße den Nachmittag. Damit bin ich aber nicht alleine.


                                                                                            Abendliches chillen hoch über der Drau

                                                                                            Über diese Berge bin ich die letzten Tage hierhergekommen. Die Drau und Klagenfurt mit dem weltberühmten Wörthersee liegen mir zu Füßen.
                                                                                            Im Südwesten stehen die Steiner Alpen und auch die Koschutawand ist gut zu sehen.


                                                                                            Das alte Gipfelkreuz des Hochobir vor den Karawanken und Steiner Alpen

                                                                                            Im Osten kann ich in etwa überblicken, was in den Karawanken noch auf mich wartet: Das Tal mit Bad Eisenkappel und der Petzen.


                                                                                            Der Hochobirgipfel mit dem Petzen in den Wolken

                                                                                            Es ist nun schon fast 17 Uhr. So langsam sollte ich mich auf die Socken machen. Mit den letzten Wanderern breche auch ich auf und steige zu der verfallenen Hütte ab und nehme den Weg hinunter zur Eisenkappler Hütte (1.553 m). Die ist über eine kleine Mautstraße zu erreichen. Dadurch lebt die Hütte ganz gut von Tagesgästen und der Gipfel ist einfach zu erreichen. Die Hütte ist gut voll. Nach dem klassischen Schweinebraten mit Knödel und Kraut lichten sich aber die Reihen. Kurze Zeit später bin ich mit den beiden Wirtinnen mal wieder alleine.


                                                                                            Die Eisenkappler Hütte

                                                                                            Oben unter dem Dach gibt es einige Räume mit Betten. Lager haben die hier gar nicht mehr. Ich kann mir einen Raum aussuchen. Mit Wasser ist die Hütte allerdings nicht gut gesegnet. Die nächste Quelle liegt unterhalb der Hütte. Der Abend wird nicht lang. Ich bin heute ganz gut geschafft. So dauert es nicht lange und ich ziehe mich in mein Séparée zurück. Herrlich diese Betten! Da dauert es nicht lange und ich bin eingeschlafen.
                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              5./25. Tag: Eisenkappler Hütte – Pirkdorfer See

                                                                                              Donnerstag, 20. September 2018
                                                                                              Strecke: 33 Km
                                                                                              Höhenmeter: ↑ 2.000 m, ↓ 1.900 m
                                                                                              Gehzeit ohne Pausen: 9 h 30

                                                                                              Strecke Etappe: 120 Km
                                                                                              Höhenmeter Etappe: ↑ 8.250 m, ↓ 7.450 m
                                                                                              Gehzeit Etappe: 41 h 30

                                                                                              Strecke Gesamt: 489 Km
                                                                                              Höhenmeter Gesamt: ↑ 29.715 m, ↓ 29.425 m
                                                                                              Gehzeit Gesamt: 135 h 15

                                                                                              Ich habe herrlich geschlafen! Der erste Blick geht wie üblich aus dem Fenster.


                                                                                              Morgendlicher Fensterkontrollblick auf die Steiner Alpen

                                                                                              Der Morgennebel hängt im Tal. Die Hütte liegt aber drüber. Einfach genial! Sowas kann man im Tal nicht erleben. Ich packe meine Sachen und gehe frühstücken. Kurz nach 8 Uhr bin ich startklar.


                                                                                              Die Eisenkappler Hütte am Morgen

                                                                                              Die Wolken im Tal bewegen sich so gut wie gar nicht. Da werde ich wohl auch noch von tangiert werden. Also nochmal ein Blick in die Landschaft bevor diese verschwindet!


                                                                                              Die Steiner Alpen über den Wolken

                                                                                              Der Südalpenweg führt von hier abwärts ins Tal. Der Wanderweg ist hier kleiner als der, der von der Hütte auf den Gipfel hinaufführte. Da zeigt sich, dass viele Tagesgäste mit dem Auto bis zur Eisenkappler Hütte hinauffahren. Aber gut markiert ist der Weg! Daran kann es nicht liegen.


                                                                                              Markierungen am Weg nach Bad Eisenkappel

                                                                                              Am Potschula Sattel (1.461 m) gibt es nochmal einen grandiosen Ausblick auf die Steiner Alpen.


                                                                                              Der Morgennebel liegt vor den Steiner Alpen

                                                                                              Ich sehe schon, ich werde von dem Nebel wohl nicht verschont werden. Und ein paar Meter tiefer bin ich dann auch mitten drin in der Suppe.


                                                                                              Der Südalpenweg führt mich durch den Morgennebel

                                                                                              Landschaftlich ist jetzt nicht mehr viel zu sehen. Aber dafür treten jetzt ganz andere Dinge deutlich zu Tage.


                                                                                              Der Morgentau visualisiert die Arbeit der Spinnen

                                                                                              Am Jovan Berg (1.499 m) geht der Weg nochmal etwas aufwärts um dann rapide an Höhe zu verlieren. Im Zick-Zack geht es durch den Wald abwärts. Viele Bäume liegen im Wald. Teilweise auch über den Weg. Ab und zu ist eine kleine Umleitung ausgeschildert. Für Wanderwege! Respekt! Der Sturm im letzten Winter hat wohl auch hier zugeschlagen.
                                                                                              Nach den ersten 200 Höhenmetern Abstieg stehe ich vor einer Quelle.


                                                                                              An der Agnes-Quelle

                                                                                              Zügig verliere ich weitere Höhenmeter. Immer häufiger muss ich aber vom Weg abweichen und Umleitungen folgen. Die letzte Umleitung ist dann recht großräumig. Hier liegt wieder der ganze Wald. Ich werde über Trobe umgeleitet.


                                                                                              Abstieg mit Blick auf die Trobewände

                                                                                              Der Weg leitet mich über einen Bach und blühende Wiesen.


                                                                                              Herbstzeitlose

                                                                                              Ab hier geht es dann leider auf Teer vollends ins Tal nach Bad Eisenkappel (556 m) hinunter. Das ging erstaunlich schnell. Oben hatte was von 2,5 h dran gestanden. Nach knappen 2 bin ich unten. Der recht kleine Ort schmiegt sich ins Tal und rund herum liegen wieder viele Wälder.


                                                                                              Bad Eisenkappel

                                                                                              Auf der anderen Talseite zieht sich der Ort etwas weiter den Hang hinauf. Der Morgennebel hat sich zwischenzeitlich verzogen. So kann ich gut sehen, wo ich gerade abgestiegen bin.


                                                                                              Rückblick auf meine Abstiegsroute

                                                                                              Zunächst auf kleinen Sträßchen und dann wieder auf Wanderwegen geht es aufwärts. Verdammt tief diese Täler hier in den Karawanken! Am Hang, über den ich aufsteige liegen diverse Bauernhöfe und vereinzelt auch normale Wohnhäuser. Bei einem Haus sitzen ein paar Rentner in der Sonne. Hier frage ich nach Wasser. Meine Flaschen sind schon wieder leer. Mal geht es über Wiesen, mal durch Wälder weiter rauf. Sehr abwechslungsreich und schön hier!


                                                                                              Auf dem Weg zum Gasthof Riepl

                                                                                              Die meisten Höfe sind hier bewirtschaftet. Ab dem Sattel hinter Topitschnig hat man dann erstmals einen Blick auf das, was mir noch bevorsteht. Am Hang über mir liegt ein Gehöft, bei dem der Gasthof Riepl liegt. Das ist mein nächstes Ziel.

                                                                                              Der Petzen mit dem Gasthof Riepl

                                                                                              Dieses Bild ist für den Aufstieg geradezu typisch. Zwar hat man hier häufiger mal recht breite Wege aber Landschaftlich sehr schön. Der Petzen, der hier von seiner zahmen Seite zu sehen ist, ist der letzte große Bergstock der Karawanken.
                                                                                              Ich wandere weiter, komme an einem kleinen Museum, dem Peršmanhof, vorbei, das den Widerstand gegen das NS-Regime im zweiten Weltkrieg thematisiert.
                                                                                              Über Wiesen geht es weiter. Vor dem Gasthof muss ich nochmal ein paar Höhenmeter durch Wald hinauf.


                                                                                              Aufstieg zum Tschemer Sattel

                                                                                              Hier darf ich eigentlich gar nicht durch. Aber ich höre nix, also gehe ich einfach mal weiter. An einem Hof vorbei komme ich zu dem Gasthof Riepl. Hier bin ich erstaunlich früh angekommen. Es ist gegen halb 2. Ich bekomme ein gutes Mittagessen serviert und unterhalte mich mit dem Wirt, wie er den weiteren Weg einschätzt und ob ich wohl am Petzen ein Bett finden werde. Er meint, da oben gäbe es 3 Hütten sehr dicht beieinander. Da wäre sicher was zu kriegen.
                                                                                              So breche ich doch nochmal auf und nehme den Aufstieg mit ca. 900 Höhenmetern noch in Angriff. Was mir der Wirt aber nicht gesagt hat: Auch hier liegt der ganze Wald und der Wanderweg wird auch hier großräumig umgeleitet. Auf Forststraßen geht es in langen Kehren aufwärts. An ein abkürzen ist nicht zu denken. Erst am Jagdhaus Petzenstall komme ich wieder auf den Wanderweg.


                                                                                              Pilze im Wald beim Petzenstall

                                                                                              Hier stehen wieder Pilze in unglaublichen Mengen rum. Diese beiden würde ich beide als Essbar einstufen.
                                                                                              Der Wanderweg ist eine Erholung nach der Forststraße. Aber die meisten Höhenmeter liegen noch vor mir. Irgendwann wird der Wald immer lichter und geht in Latschen über. Ab und zu kann man an einem Gipfel ein Kreuz erkennen. Aber es dauert noch, bis ich am Sattel zwischen der Wackendorfer und der Feistritzer Spitze ankomme.


                                                                                              Die Wackendorfer Spitze

                                                                                              Der weitere Weg führt genau auf dem Grat entlang. Immer leicht auf und ab und öfter mal auch in einem Bogen weil man einem Latschenfeld ausweichen muss. So stehe ich dann erst nach 17 Uhr auf der Feistritzer Spitze (2.114 m), einer der höchsten Gipfel des Petzen. Vor mir liegt ein schon fast abendliches Bleiburg im Tal.


                                                                                              Auf der Feistritzer Spitze (Hochpetzen)

                                                                                              Nun mache ich mir dann doch etwas Sorgen, wegen der Übernachtung und versuche eine der Hütten zu erreichen. Ich kriege aber niemanden ans Telefon. So verweile ich nicht lange und wandere am Grat weiter. Von Slowenien ziehen ein paar Wolken heran. Das ist nicht das, was ich jetzt brauche! Über den Knieps (2.110 m) komme ich zum Kniepssattel (2.072 m). Schon eine Weile kann ich die Liftanlagen des Skigebietes am Petzen erkennen. Eine Seilbahn, eine Sesselbahn und ein Schlepplift.


                                                                                              Das Ende der Karawanken mit Bleiburg und Koralpe

                                                                                              Am Knieps und am Sattel wandere ich wieder auf der Grenze zwischen Österreich und Slowenien. Ich verlasse die Grenzwege und steige nach Norden hin ab. Sehr schöne Wege sind das hier. Bis ich von oben in das Skigebiet komme. Hier wird der Weg leider am Rand der Pisten geführt. Schön geht anders! So kann ich aber die 3 Hütten nicht verpassen. Aber alle sind geschlossen. Kein Wunder, ich habe niemanden ans Telefon gekriegt.
                                                                                              Zum Glück treffe ich aber auf eine Familie, die mit dem Auto heraufgefahren ist um eine der Hütten für das Wochenende vor zu bereiten. Hier läuft die Bahn von Freitag bis Sonntag und sie erwarten 400 Gäste. Ich helfe ein wenig mit und fahre dann mit ihnen hinunter. Ihnen gehört auch der Campingplatz am Pirkdorfer See. Ein idyllisch gelegener See am Fuß des Petzen.


                                                                                              Ankunft am Pirkdorfer See

                                                                                              Bei der Ankunft ist es dann aber schon recht dunkel. In dem zum Platz gehörenden Gasthof bekomme ich ein Zimmer. Das war heute ein sehr langer Tag. Und wenn das mit der Mitfahrt im Auto nicht geklappt hätte, hätte ich das entweder noch zu Fuß angehen müssen oder in einem offenen Raum einer der Hütten notdürftig übernachten müssen. Die drei Hütten sind übrigens alle im Sommer nicht mehr bewirtschaftet. Aber weder die Eisenkappler Hütte noch der Wirt am Gasthaus Riepl war das bekannt.
                                                                                              Irgendwann muss ich auf den letzten Metern vom Knieps bis zu den Hütten noch meine Wanderkarte verloren haben. Da muss ich mir noch eine neue besorgen. So ganz ohne Karte fühle ich mich nackt. Aber das verschiebe ich mal auf Morgen.
                                                                                              Müde falle ich nach einem schnellen Abendessen ins Bett.
                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                6./26. Tag: Pirkdorfer See - Bleiburg

                                                                                                Freitag, 21. September 2018
                                                                                                Strecke: 9 Km
                                                                                                Höhenmeter: ↑ 25 m, ↓ 50 m
                                                                                                Gehzeit ohne Pausen: 2 h

                                                                                                Strecke Etappe: 130 Km
                                                                                                Höhenmeter Etappe: ↑ 8.275 m, ↓ 7.500 m
                                                                                                Gehzeit Etappe: 43 h 30

                                                                                                Strecke Gesamt: 498 Km
                                                                                                Höhenmeter Gesamt: ↑ 29.740 m, ↓ 29.475 m
                                                                                                Gehzeit Gesamt: 137 h 15

                                                                                                Der Morgen begrüßt mich mit Sonne und leichtem Morgennebel. Ich packe meine Sachen und gehe frühstücken. Eine kleine Runde zum See drehe ich vorher aber noch. Die Morgenstimmung ist sensationell!


                                                                                                Morgendlicher Pirkdorfer See

                                                                                                Der Petzen ist frei von Wolken und Morgennebel. Er liegt quasi direkt über dem See.


                                                                                                Die Karawanken spiegeln sich im Pirkdorfer See

                                                                                                Nach dem Frühstück ist es dann schon halb 9 als ich endlich loskomme. Eine Wanderkarte war hier nirgends zu kriegen. So muss das Handy mit hiking.waymarkedtrails.org reichen, bis ich mir eine neue Wanderkarte organisiert habe.
                                                                                                Zwischen den Feldern wandere ich nach Feistritz ob Bleiburg.


                                                                                                Morgennebel liegt über Kärnten – hier vor dem Petzen

                                                                                                Es braucht dann ein wenig bis ich den Südalpenweg hinter Feistritz im Wald finde. Auf ihm geht es dann nach Bleiburg. Der Bahnhof ist nicht gerade eine Schönheit.


                                                                                                Unspektakulärer Bahnhof von Bleiburg

                                                                                                Auf den Blick auf den Petzen mit seinem Morgennebel trifft diese Bezeichnung schon eher zu.


                                                                                                Der Petzen am Morgen

                                                                                                Der Bahnhof liegt hier etwas außerhalb vom Ort bzw. Bleiburg hat eigentlich zwei Bahnhöfe. Dann wird der Ort ja so groß sein, dass ich dort eine Wanderkarte kaufen kann. Optimistisch mache ich mich auf den Weg.


                                                                                                Ankunft in Bleiburg

                                                                                                Ich halte auf die Innenstadt zu, weil ich mir für meinen Einkauf dort die besten Chancen verspreche. Hier werde ich aber von Pontius zu Pilatus geschickt. Keiner hat Wanderkarten. Aber ein schönes Schloss haben die da!


                                                                                                Schloss Bleiburg

                                                                                                Heute soll das Wetter nochmal gut werden. Ab morgen soll es dann richtig kalt werden und es soll auch Niederschlag geben. Da sollte ich noch über das Vorgebirge mit seinen max. 1.000 Höhenmeter bis Lavamünd kommen. Aber nicht ohne eine Karte! Ich soll es noch bei der Stadtverwaltung probieren. Die schicken mich zu einem Tabakladen und der zu einem Supermarkt. In ganz Bleiburg scheint es keine Wanderkarten zu geben.


                                                                                                St. Petrus und Paulus Kirche mit dem Schloss Bleiburg

                                                                                                Als mich der Supermarkt dann zum Bahnhof schickt habe ich von diesem Einkaufsbummel dann genug. Ich kaufe mir dort dann keine Wanderkarte sondern ein Bahnticket nach Hause.


                                                                                                Moderne Kunst in Bleiburg

                                                                                                Von Lavamünd wäre ich eh nur sehr schlecht weg gekommen und hier fährt in einer halben Stunde ein Zug nach Klagenfurt wo ich einen guten Anschluss nach Hause mit wenig Umsteigen bekomme. So bin ich dann am Abend gegen 22 Uhr zuhause.
                                                                                                Durch die Karawanken bin ich damit komplett durch. Und die letzte Etappe über die Vorberge und an der Mur entlang bis Bad Radkersburg muss eben auf ein nächstes Mal warten.
                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Gerne im Forum
                                                                                                  • 31.05.2016
                                                                                                  • 50
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                                                  Ein wunderschöner und spannender Bericht, den ich mit Genuss verfolgt und mich an den tollen Bildern erfreut habe! Vielen Dank dafür!
                                                                                                  Besonders der letzte Abschnitt in Südkärnten hat mich sehr berührt! Ich bin dort auch schon seit mehr als 40 Jahren unterwegs und es ist immer noch so still und abgeschieden wie damals! Eine traumhafte Gegend!
                                                                                                  Deine Erlebnisse bezüglich Wanderkarte in Bleiburg haben mich sehr amüsiert, - das war schon vor Jahrzehnten so , aber zeigt eben auch, wie abseits von jeder touristischen Vermarktung diese Gegend (zum Glück) immer noch ist (möge es auch so bleiben!). Möglicherweise hättest du im Werner-Berg-Museum (wo ja heuer die große Jubiläumsausstellung war) eine brauchbare Karte bekommen. Ich war im August anlässlich einer 2-Tages-Radtour bis Bleiburg unterwegs und hab dort imMuseum zumindest eine recht gute Übersichtskarte bekommen. Wundert mich, dass am Campingplatz (Pirkdorfersee) keine Karte zu bekommen war? ich hab vorher auf einem Camping im Rosental in der Nähe eine sehr gute Wanderkarte (ein grenzüberschreitendes Kartenprojekt zwischen Österreich und Slowenien, sowas taucht im Zuge der EU immer öfter auf!) gratis (!!) bekommen, die gibts im Verkauf sonst gar nicht und liegt meist nur auf Campingplätzen auf. Schau mal hier, das ist die offizielle Seite, vielleicht kannst du dir für deinen Weiterweg hier eine Karte runterladen? http://www.karavanke.eu/de/seien-sie-aktiv/wandern

                                                                                                  "Der Petzen" ist übrigens weiblich und "die Petzen" (vom slowenischen "Peca"). Aber dass ist dem schönen Berg wahrscheinlich ziemlich egal !

                                                                                                  Liebe Grüße
                                                                                                  Meerlie

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Lebt im Forum
                                                                                                    • 22.08.2008
                                                                                                    • 8843
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                                                    Hallo Wafer,

                                                                                                    immer schön deine Berichte zu lesen und dich zu verfolgen.
                                                                                                    Dann warte ich mal auf das letzte Stück deiner Wanderung und freue mich besonders auf die Etappe entlang der Mur, da meine Frau und ich diese von unserer Radfahrt entlang der Mur kennen und ebenfalls in Bad Radkersburg Schluss gemacht haben.
                                                                                                    Die dortige Therme kann ich dir zur verdienten Erholung nach deiner Wanderung empfehlen.

                                                                                                    Edith fragt: Haben die in Bad Bleiburg keine Tankstelle? In Tankstellen bekommt man neben den Straßenkarten auch oft Wanderkarten aus der Gegend.
                                                                                                    Zuletzt geändert von blauloke; 03.12.2018, 22:19.
                                                                                                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                      • 14.03.2012
                                                                                                      • 3583
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                                                      ich stimme Locke zu, es ist immer wieder ein Gewinn, deinen Wanderungen zu folgen.
                                                                                                      (Und ich frage mich, warum ich dazu nie die Zeit finde, also zu den Wanderungen selber, vermutlich mache ich da etwas falsch )
                                                                                                      aber du bist echt eine Inspiration.
                                                                                                      Two roads diverged in a wood, and I—
                                                                                                      I took the one less traveled by,
                                                                                                      And that has made all the difference (Robert Frost)

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                        • 9533
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                                                        Hallo zusammen.
                                                                                                        So, leider jetzt erst - ich war etwas unterwegs. Vielen Dank aber auf jeden Fall schon mal für das gesammelte Lob! Liest man immer wieder gerne!

                                                                                                        Zitat von Meerlie Beitrag anzeigen
                                                                                                        Ein wunderschöner und spannender Bericht, den ich mit Genuss verfolgt und mich an den tollen Bildern erfreut habe! Vielen Dank dafür!
                                                                                                        Hallo Meerlie.
                                                                                                        Gerne geschehen. Deshalb macht man sich ja die Mühe.
                                                                                                        Zitat von Meerlie Beitrag anzeigen
                                                                                                        Besonders der letzte Abschnitt in Südkärnten hat mich sehr berührt! Ich bin dort auch schon seit mehr als 40 Jahren unterwegs und es ist immer noch so still und abgeschieden wie damals! Eine traumhafte Gegend!
                                                                                                        Deine Erlebnisse bezüglich Wanderkarte in Bleiburg haben mich sehr amüsiert, - das war schon vor Jahrzehnten so , aber zeigt eben auch, wie abseits von jeder touristischen Vermarktung diese Gegend (zum Glück) immer noch ist (möge es auch so bleiben!).
                                                                                                        Ich glaube nicht, dass es an der Vermarktung fehlt. Wenn ich mir ansehe, was für ein "Lärm" um den Südalpenweg, den Panoramaweg-Südalpen oder um den Alpe-Adria-Trail gemacht wird, die hier ja alle durch gehen, tun die in der Richtung einiges: Riesige Plakatwände an den Hütten, Faltblätter mit Karten und Beschreibungen, gute Wegmarkierungen, ... Aber bei dem Gros der Wanderer ist diese Region einfach nicht angekommen. Vor Fernsehwerbung schrecken die zum Glück noch zurück und über Facebook und co ist wenig über diese Region zu lesen. So wird das wohl noch eine Weile so bleiben, bis es sich herumgesprochen hat.
                                                                                                        Zitat von Meerlie Beitrag anzeigen
                                                                                                        Möglicherweise hättest du im Werner-Berg-Museum (wo ja heuer die große Jubiläumsausstellung war) eine brauchbare Karte bekommen. Ich war im August anlässlich einer 2-Tages-Radtour bis Bleiburg unterwegs und hab dort imMuseum zumindest eine recht gute Übersichtskarte bekommen. Wundert mich, dass am Campingplatz (Pirkdorfersee) keine Karte zu bekommen war? ich hab vorher auf einem Camping im Rosental in der Nähe eine sehr gute Wanderkarte (ein grenzüberschreitendes Kartenprojekt zwischen Österreich und Slowenien, sowas taucht im Zuge der EU immer öfter auf!) gratis (!!) bekommen, die gibts im Verkauf sonst gar nicht und liegt meist nur auf Campingplätzen auf. Schau mal hier, das ist die offizielle Seite, vielleicht kannst du dir für deinen Weiterweg hier eine Karte runterladen? http://www.karavanke.eu/de/seien-sie-aktiv/wandern
                                                                                                        Das mit dem Museum habe ich nicht probiert. Und am Campingplatz war leider nix zu kriegen. Aber der Link schaut schon mal ganz gut aus. Wurde meiner Sammlung einverleibt! Danke!
                                                                                                        Zitat von Meerlie Beitrag anzeigen
                                                                                                        "Der Petzen" ist übrigens weiblich und "die Petzen" (vom slowenischen "Peca"). Aber dass ist dem schönen Berg wahrscheinlich ziemlich egal !
                                                                                                        Tja, mit den Artikeln habe ich so meine liebe Not. Hatte ich auf dieser Tour ja schon mal das Problem. In der Karte stehen die nicht mit drin. Im Kopf hat man dann ja eine Vorstellung und die setzte sich dann eben fest. Nur dumm, wenn sie eben falsch ist.

                                                                                                        Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                                                                                        Hallo Wafer,

                                                                                                        immer schön deine Berichte zu lesen und dich zu verfolgen.
                                                                                                        Dann warte ich mal auf das letzte Stück deiner Wanderung und freue mich besonders auf die Etappe entlang der Mur, da meine Frau und ich diese von unserer Radfahrt entlang der Mur kennen und ebenfalls in Bad Radkersburg Schluss gemacht haben.
                                                                                                        Die dortige Therme kann ich dir zur verdienten Erholung nach deiner Wanderung empfehlen.
                                                                                                        Hallo Blauloke.
                                                                                                        Das geht mir mit deinen Touren ähnlich. Ich verfolge aufmerksam wo du so unterwegs bist. Ich hoffe, ich werde den letzten Teil auch noch mal irgendwann hinkriegen. Mal sehen. Jetzt steht nächstes Jahr aber erstmal der E5 an. Mein Freund ist wieder einigermaßen fit und wir wollen in 2 Wochen Skilaufen gehen. Da werde ich ja sehen wie es da um seine Knochen bestellt ist. Und vielen Dank für den Tipp mit der Terme. Mal sehen was ich damit anfange.

                                                                                                        Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                                                                                        Edith fragt: Haben die in Bad Bleiburg keine Tankstelle? In Tankstellen bekommt man neben den Straßenkarten auch oft Wanderkarten aus der Gegend.
                                                                                                        Ich war auch an 2 Tankstellen. Die eine lag recht weit draußen. Kann man am GPS-Track ganz gut erkennen. Aber die hatten auch nichts. Schade um den Tag! Aber so war die Heimfahrt wenigstens bei sehr gutem Wetter und ich konnte all die vielen Berge sehen, über die ich bei einer der Touren hier gekommen bin. Am nächste Tag wäre das nicht mehr möglich gewesen. Und spätestens da hätte ich heimfahren müssen. So hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
                                                                                                        Übrigens: Ein Kurort ist Bleiburg nach meinem Kenntnisstand nicht. Das war bei Bad Eisenkappel der Fall.


                                                                                                        Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                                                                                                        ich stimme Locke zu, es ist immer wieder ein Gewinn, deinen Wanderungen zu folgen.
                                                                                                        (Und ich frage mich, warum ich dazu nie die Zeit finde, also zu den Wanderungen selber, vermutlich mache ich da etwas falsch )
                                                                                                        aber du bist echt eine Inspiration.
                                                                                                        Hallo Sternenstaub.
                                                                                                        Ich würde auch gerne mehr machen aber es gibt leider auch einige Dinge, die einen zuhause halten. Aber dieses Jahr hatte ich recht viel Glück auch mit dem Wetter. Ich will also nicht meckern. Und sooo wenig war ich dann auch nicht unterwegs ...

                                                                                                        Viele Grüße auf jeden Fall an alle Leser und diejenigen, die den Südalpenweg begehen oder Teile davon kennen lernen. Sie dürfen sich hier gerne mit ein paar Eindrücken melden - oder mit einem eigenen Reisebericht (wird auch gerne genommen! ). Lohnen tut sich die Gegend auf jeden Fall!

                                                                                                        Wafer

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Erfahren
                                                                                                          • 05.05.2017
                                                                                                          • 112
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          Die Hüttenwirtin ist eine ältere Slowenierin, die gut deutsch spricht. Wir unterhalten uns ein wenig über das Abendessen und die slowenische Küche. Sie putzt gerade einen Korb voll Pilze. Die gibt es hier massig. Alles steht voll. Und was für Prachtexemplare.

                                                                                                          Bin vor zwei (?) Jahren von der slowenischen Seite her auf den Kahlkogel gewandert. Man hat wirklich einen schönen Ausblick auf den Wörthersee. Pilze gab es ebenfalls in Massen. War das erste Mal, dass ich Trompetenpfifferlinge gesammelt habe. Die Hütte hatte im September aber bei erstem Schnee bereits zu.
                                                                                                          Die Rückfahrt mit den Wohnmobil von Polina pod Golica ins Tal war dafür der blanke Horror. Aufgrund einer Baustelle mussten wir einmal rund um den Kahlkogel fahren. Wir sind tausend Tode gestorben.
                                                                                                          Ein Abenteuer ist es nur, wenn es schief geht.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            • 9533
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten

                                                                                                            Zitat von Petetheneed Beitrag anzeigen
                                                                                                            Die Hütte hatte im September aber bei erstem Schnee bereits zu.
                                                                                                            Ja, diese Erfahrung habe ich auch gemacht: Die Hütten auf slowenischer Seite schließen sehr früh! Da muss man sich drauf einstellen.


                                                                                                            Epilog 3. Etappe

                                                                                                            Das waren 130 großartige Kilometer durch eine sehr verlassene aber sehr schöne und abwechslungsreiche Gegend. Von den Karawanken hatte ich schon viel gehört. Und sie sind so schön, wie man hört! Was ich dabei nicht verstehe ist, dass die Wanderer auf dem Karnischen Hauptkamm in Massen auftreten und einen Gebirgszug weiter östlich kaum ein Mensch unterwegs ist. Gut, die Karawanken sind nicht so hoch. Die Hohe Warte war ca. 500 Meter höher als der Hochstuhl. Fehlt es den Leuten hier an Superlativen?
                                                                                                            Mit der Slowenischen und Österreichischen Küche zu beiden Seiten des Grates gibt es einige kulinarische Unterschiede, die die Gegend interessant machen. Auch der kulturelle Unterschied auf den Hütten ist klar erkennbar und eine Reise wert.
                                                                                                            Ich finde es schade, wenn so eine tolle Gegend so selten besucht wird, dass die Hütten und Übernachtungsmöglichkeiten aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Mit dem Panorameweg Südalpen versucht man dem Südalpenweg wieder mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Aber es scheint nicht ausreichend zu wirken. Wer also in einer verlassenen Gegend wandern möchte, dem seien die Karawanken ans Herz gelegt.
                                                                                                            Als Karten hatte ich diesmal die Wanderkarten von Freitag&Berndt im Maßstab 1:50.000 dabei. Zuerst war ich mit dem Blatt WK 233 „Wörthersee Ossiacher See Faaker See Karawanken ...“ (ISBN 978-3-85084-733-9) unterwegs. Sie beginnt ein paar Kilometer vor dem Gasthof Baumgartner und geht bis zum Ferlacher Horn bzw. der Grundschule Male. Dann hatte ich das Blatt WK 238 „Südkärnten Klopeiner See Völkermarkt Bleiburg Karawanken“ (ISBN 978-3-7079-0603-5) dabei, bis ich es verloren habe. Dieses Blatt geht vom Gasthof Deutscher Peter bis Lavamünd.
                                                                                                            Angehängte Dateien
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                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Erfahren
                                                                                                              • 14.03.2014
                                                                                                              • 426
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              Lieber Kamerad,
                                                                                                              einmal mehr ziehe ich den Hut vor dir.

                                                                                                              Das betrifft erstens die Tour als solche. Von Bozen bis Bleiburg im östlichen Kärnten! Ich frage mich immer wieder: "woher nimmt der Kerl die Zeit für derartig viele Unternehmungen" ("Projekte", wie Blauloke sagt)?? Ich könnte das nie und nimmer bzw müßte dafür allzu viel anderes opfern.

                                                                                                              Zweitens sind deine Berichte in einer Liga für sich, besonders deine Fotos. Da ist immer eine bewußte Gestaltung dabei, etwas Interessantes im Vorder- oder Mittelgrund, mindestens der Farbtupfer einer Wegmarkierung, oder ein Zaun o.ä., was den Blick des Betrachters in die Tiefe führt. Und dann sind es keineswegs nur Aneinander-Reihungen von Landschafts-Totalen, sondern es sind immer wieder nette kleine Detailfotos dazwischen. Einfach Klasse! Und die angemessenen Optimierungen der Belichtung sind auch stets dabei.


                                                                                                              Nur bemerke ich, daß du laut eigener Aussage viel Zeit in und um Schlern, Rosengarten und Latemar verbracht hast (auch darum beneide ich dich), ich aber keine Tourenberichte davon finden kann.


                                                                                                              Letzlich zwei kleine Änderungsvorschläge:
                                                                                                              1) der Geotag, der jetzt genau auf der Stadt Bozen liegt, wäre vielleicht aussagekräftiger weiter im Osten, z.B. irgendwo südlich von Kötschach,
                                                                                                              2) der dritte Absatz des Prologs ist wohl mittlerweile obsolet bzw. kaum verständlich, wenn man die Geschichte dieses Forums nicht kennt. Löschen?


                                                                                                              Herzlich, OutofSaigon
                                                                                                              Zuletzt geändert von OutofSaigon; 28.01.2022, 08:16.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                • 9533
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                Hallo OutOfSaigon.

                                                                                                                Nun habe ich deinen Post hier nun tatsächlich auch entdeckt und ich komme dazu, dir zu antworten.

                                                                                                                Wo ich die Zeit hernehme? Nun, ich habe bei meinem alten Job aufgehört und mir was neues mit freier Zeiteinteilung gesucht. Das Weitwandern ist mein erstes Hobby. Und solange ich es noch kann, am liebsten in den Bergen. Das wird aber nicht mehr so sehr lange gehen. Da machen sich so langsam ein paar Alterzipperlein bemerkbar. Daher werde ich jetzt noch möglichst viel in den Bergen machen und später hoffentlich wieder mehr auf Strecke gehen. Gesundheitlich bin ich auf viel Bewegung angewiesen. Mit der Muckibude habe ich das probiert aber ich war da nicht sehr erfolgreich. Meine Frau steht in dieser Richtung hinter mir und hofft später auch wieder mehr mitgehen zu können. Da freue ich mich drauf!

                                                                                                                Tja, und was soll ich zu so viel Lob in Bezug auf meine Berichte bzw. Bilder sagen? Danke! Das Nacharbeiten nimmt zwar immer recht viel Zeit in Anspruch aber ich mache das ganz gerne. Durchlebt man doch nochmal die Tour, an der man gerade arbeitet.

                                                                                                                Zu meiner vielen Zeit in den Dolomiten: Das war viel zu meiner Zeit als Student oder vereinzelt sogar noch mit meinen Eltern. Dann habe ich für unsere Sektion auch mal Touren angeboten und das eine oder andere du unten gemacht. Aber mit Bildern ist da nicht mehr viel da. Ich habe noch mein Tourenbuch, wo ich alles bis auf die Touren mit meinen Eltern nachvollziehen kann. Aber subjektive Details und schöne Bilder sind da keine mehr da. Damit wird ein Reisebericht auch langweilig. Und Auszüge aus Tourenbüchern sind hier, soweit ich das verstanden habe, nicht gewünscht.

                                                                                                                Zu deinen Änderungsvorschlägen:
                                                                                                                1) Da ich bei meinen Touren nie weiß wann ich sie wo beende, sind die Endpunkte variabel. Wo es aber kein definiertes Ende gibt, da gibt es auch keine Mitte. Daher habe ich bei allen meinen Berichten den Startpunkt als Geotag gesetzt. Den ständig zu verschieben, wenn man mal wieder unterwegs war oder was geändert hat, macht in meinen Augen weniger Sinn. Und ihn da zu setzen, wo wenige Punkte sitzen noch weniger. Wenn wir mit dem neuen Schutzhüttenverzeichnis mal live gehen, wird das vielleicht besser. Da gibt es auch ein Tourenverzeichnis via GPX-Tracks. Da jeder Tag bei mir ein eigenen Track hat, wird dann jeder Tag mit Anfang und Ende in diesem Verzeichnis auftauchen und man kann dann zum Bericht springen. Das ist zwar dann nicht direkt in der Berichts-Übersicht aber doch verwendbar in der Richtung, die du meinst.
                                                                                                                2) Da hast du natürlich recht. Das wurde damals verschoben, als das neue Forum kam und ich habe es einfach so gelassen. Ich habe jetzt mal auf deine Anregung hin mit den Admins gesprochen und der Bericht ist wieder im DACH-Forum. Danke!

                                                                                                                Viele Grüße

                                                                                                                Wafer

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  • 2
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  Hallo Wafer,

                                                                                                                  es war ein Genuß Deinen Bericht zu Lesen.

                                                                                                                  Vielen Dank dafür

                                                                                                                  Gruß Cappuchino

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    • 9533
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    Zitat von Cappuchino Beitrag anzeigen
                                                                                                                    Hallo Wafer,

                                                                                                                    es war ein Genuß Deinen Bericht zu Lesen.

                                                                                                                    Vielen Dank dafür

                                                                                                                    Gruß Cappuchino
                                                                                                                    Hallo Cappuchino

                                                                                                                    Wie mir jetzt erst auffällt hast du dir hier extra einen User angelegt um dieses Lob los zu werden. Das freut mich natürlich sehr! 😃
                                                                                                                    Uns wie es der Zufall will sitze ich gerade vor dem Gasthaus Strutz zwischen Lavamünd und Leutschach. Ich bin also tatsächlich nochmal in diese Gegend gereist weil sie mir immernoch im Kopf umhergeistert. Und im Gegensatz zu den Nordalpen ist es hier schon schneefrei und das Wetter soll doch tatsächlich 6 Tage am Stück gut werden. 👍🏻
                                                                                                                    Wir werden sehen ... und ich werde natürlich diesen Bericht im die neue Tour erweitern.

                                                                                                                    Viele Grüße aus den Lavantaler Alpen

                                                                                                                    Wafer

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      • 27
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                                                                                                                      Hallo Wafer,
                                                                                                                      sitzt Du vor diesem Bauernhaus ? Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_149.jpg
Ansichten: 158
Größe: 139,3 KB
ID: 3264981

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Lebt im Forum
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                                                                                                                        • 9533
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Jetzt nicht mehr. 🤫 Aber ich könnte bei Bedarf aus meinem Zimmerfenster winken. 🙋🏼‍♂️ Das liegt allerdings auf der anderen Hausseite!
                                                                                                                        Willst du kurz vorbeifahren??? 😇 Oder warum fragst du? 😉
                                                                                                                        Dein Bild ist wohl schon etwas älter. Da hinten gibt es jetzt einen Anbau!
                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20240618_194211.jpg
Ansichten: 134
Größe: 448,5 KB
ID: 3264990

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Anfänger im Forum
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                                                                                                                          • 27
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          Ist schon einige Jahre her, ich habe auf meinem 03er von Radkersburg nach Sillian ebenfalls hier übernachtet.
                                                                                                                          Hans

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Lebt im Forum
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                                                                                                                            • 9533
                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            Prolog - 4. Etappe - 2024

                                                                                                                            6 Jahre hat es gedauert bis ich zum Südalpenweg zurückgefunden habe. Eigentlich wollte ich dieses Frühjahr die letzten Löcher in meinem Nordalpenweg stopfen. Aber das Wetter ist dieses Jahr auf der Nordseite des Alpenhauptkamms extrem unbeständig und nass. So passiert es, dass ich im Juni zu meiner ersten Tour für dieses Jahr aufbreche. In den letzten Jahren war ich da schon viel unterwegs.
                                                                                                                            Als endlich das Wetter stabiler und trockener wird ist es erstmals auf der Südseite des Hauptkamms der Fall. Also schaue ich mich mal um und stelle fest, dass mir beim Südalpenweg noch einige Etappen fehlen. Und der Südalpenweg ist es absolut wert komplett begangen zu werden. Und so hoch gehen die fehlenden Etappen auch nicht hinauf, dass der üppige Schnee, der dieses Jahr gefallen ist, die Tour tangieren könnte. Also packe ich meine sieben Sachen und fahre mit der Bahn mit 3 Mal umsteigen aus dem Raum Reutlingen nach Bleiburg.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl797468.png Ansichten: 0 Größe: 667,4 KB ID: 3271364
                                                                                                                            Noch recht viel Schnee auf der Alpennordseite

                                                                                                                            Die Ausblicke auf die Berge auf der Nordseite sind frustrierend: Ich sehe sie kaum! Sie hängen mit ihren Gipfeln in den Wolken herum und bis dahin, wo ich sehen kann, herrscht die Farbe Weiß vor. Das wird nach der Durchquerung des Tauerntunnels besser! Aber auch hier muss es in letzter Zeit viel geregnet haben: Die Bäche und Flüsse sehen alle so aus als wollten sie gleich überlaufen. Aber das Wetter entwickelt sich ganz prächtig.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl797469.png Ansichten: 0 Größe: 655,4 KB ID: 3271365
                                                                                                                            Der Wörthersee mit Blick auf die Julischen Alpen

                                                                                                                            Bei der Fahrt entlang des Wörthersees kann ich einen Marathonlauf oder sowas beobachten.
                                                                                                                            Ich buche mir ein Bett in Bad Bleiburg und entsteige dem Zug an dem Bahnhof, an dem ich die Tour das letzte Mal abgebrochen habe. Durch die Stadt geht es recht schnell zur Unterkunft meiner Wahl. An allen Gasthäusern, an denen ich vorbeikomme, ist aber geschlossen. Ich bekomme an der Rezeption aber noch einen Tipp wo geöffnet ist und so endet der Abend bei einem Italiener.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl797471.png Ansichten: 0 Größe: 1,66 MB ID: 3271366
                                                                                                                            Schloß Bleiburg

                                                                                                                            Der Weg zurück zum Hotel zeigt mir, wie klein Bleiburg wirklich ist!
                                                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 01.08.2024, 23:49.

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                              • 9533
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              1./27. Tag: Bleiburg - Lavamünd


                                                                                                                              Montag, 17. Juni 2024
                                                                                                                              Strecke: 20 Km
                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 650 m, ↓ 800 m
                                                                                                                              Gehzeit ohne Pausen: 6 h

                                                                                                                              Strecke Etappe: 23 Km
                                                                                                                              Höhenmeter Etappe: ↑ 650 m, ↓ 800 m
                                                                                                                              Gehzeit Etappe: 6 h

                                                                                                                              Strecke Gesamt: 521 Km
                                                                                                                              Höhenmeter Gesamt: ↑ 30.400 m, ↓ 30.275 m
                                                                                                                              Gehzeit Gesamt: 143 h 15

                                                                                                                              Der Morgen beginnt mit einem guten Frühstück. Trotzdem stehe ich halb 8 vor der Tür. Ich bin heute nach langer Zeit mal wieder mit Papierkarten unterwegs. Nicht dass ich meinen Locus nicht dabeihätte aber ich hatte mir seinerzeit den ganzen Kartensatz bis Bad Radkersburg gekauft und nach dem Verlust der Karte WK238 diese sogar nachgekauft. Früher konnte ich nicht ohne Papierkarte unterwegs sein. Heute fühlt sich das etwas komisch an. Wie man sich doch umgewöhnen kann!

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054696.png Ansichten: 0 Größe: 1,57 MB ID: 3271894
                                                                                                                              Eindrücke von Bleiburg

                                                                                                                              Bleiburg (479 m) ist ja nicht wirklich groß – die haben gerade mal 4.100 Einwohner. Das habe ich ja schon gestern gemerkt. Hinter der Kirche geht es rechts und die ersten Höhenmeter stehen für heute an. Zuerst wird mir aber noch erklärt, wie der Panoramaweg Südalpen – der Südalpenweg selber wird gar nicht mehr erwähnt – geführt wird. Der Südalpenweg taucht nur noch als Nummer auf: Hier ist es gerade die 603.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054708.png Ansichten: 0 Größe: 1,86 MB ID: 3271906
                                                                                                                              Der Panoramaweg hat nicht immer Panorama

                                                                                                                              Der Weg führt steil und sehr nass aufwärts. Ich war mit meinen leichten Hüttenschuhen gestartet, weil ich mit Forstwegen gerechnet hatte. Das muss ich schleunigst ändern!
                                                                                                                              Ein schöner, kleiner Waldweg führt mich weiter aufwärts. Irgendwo müssen die 650 Höhenmeter für heute ja herkommen. Und so weit geht es auf dieser Etappe nicht mehr hinauf.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054713.png Ansichten: 0 Größe: 2,06 MB ID: 3271912
                                                                                                                              Waldwege führen mich aufwärts

                                                                                                                              Eine erste Lichtung kündigt sich an. Vor mir liegt ein sehr gut gepflegter Hof.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054718.png Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3271911
                                                                                                                              Ein erster Lichtblick - Ein Hof bei Pusching

                                                                                                                              Ein Hund streunt herum, lässt mich aber in Frieden. Da ist eine Katze deutlich aggressiver. Die übernimmt wohl den Job von dem Hund. Bevor es oberhalb in den Wald geht steht ein Kreuz mit einer Pausenbank am Weg. Die wissen warum die das dahingestellt haben!

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054704.png Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3271892
                                                                                                                              Rückblick auf die Karawanken

                                                                                                                              Der Weg ist jetzt genau das, was ich erwartet hatte: ein recht breiter Forstweg. Und der führt mich gleich zum nächsten Berghof mit grandioser Aussicht.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054716.png Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3271905
                                                                                                                              Hof Runz vor dem Petzen

                                                                                                                              Immer weiter geht es hinauf. Aber aus dem Wald komme ich aktuell nicht heraus. Leider wird der Weg so schnell nicht besser.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054717.png Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3271909
                                                                                                                              Teilweise etwas langweilige Forstwege

                                                                                                                              Kurz vor dem höchsten Punkt für heute wird das aber doch nochmal besser: Etwas kleinere Wege führen mich hinauf zum Kömmelgupf (1.065 m).

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054716.png Ansichten: 0 Größe: 2,06 MB ID: 3271913
                                                                                                                              Waldwanderwege

                                                                                                                              Der Weg führt nicht mal ganz bis zum Gipfel hinauf. Kurz vorher biegt die Markierung rechts ab und führt mich am Gipfel vorbei. Ein paar Meter weiter sehe ich dann auch warum: Ich komme auf eine Straße.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054717.png Ansichten: 0 Größe: 1,63 MB ID: 3271908
                                                                                                                              Eine Straße führt mich vom Gipfel abwärts

                                                                                                                              Auf ihr geht es ein paar Meter entlang. Aber zum Glück nicht ewig. Und endlich verlasse ich den Wald und bekomme die erwartete Aussicht.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054711.png Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3271899
                                                                                                                              Der Petzen bleibt immer weiter zurück

                                                                                                                              Hier oben ist ganz normales landwirtschaftliches Gebiet. Aber mit vielen naturbelassenen Wiesen und vielen bunten Blumen. Die haben die Feuchtigkeit der letzten Zeit sicher genossen.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054708.png Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3271904
                                                                                                                              Schicke Flora und Fauna an der Grenze zu Slowenien

                                                                                                                              Ich kriege nach dem Aufstieg im Wald den Finger gar nicht runter vom Auslöser. Da müsst ihr halt jetzt durch!

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054710.png Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3271903
                                                                                                                              Buntes Treiben am Kömmelgupf

                                                                                                                              Die schroffen Berge der Karawanken sind hier definitiv vorbei. Die Landschaft kommt hier sehr gesittet daher. Über die Drau hinweg gibt es erste Blicke auf die Lavantaler Alpen und die Koralpe.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054702.png Ansichten: 0 Größe: 1.004,4 KB ID: 3271889
                                                                                                                              Das Drautal mit der Koralpe

                                                                                                                              Die Region hier ist gut gepflegt und die Höfe sehen echt gut aus. Eine Lamazucht bringt Abwechslung. Hatten wir sowas nicht auch schon mal bei Bozen?

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054712.png Ansichten: 0 Größe: 1,63 MB ID: 3271910
                                                                                                                              Lamas am Weg

                                                                                                                              Davon scheint man gut leben zu können, denn der passende Hof dazu liegt top in Schuss direkt an der Kante mit großartiger Aussicht.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054709.png Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3271897
                                                                                                                              Der Foschinerhof

                                                                                                                              Der nächste Wegweiser irritiert mich ein wenig!

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054718.png Ansichten: 0 Größe: 2,45 MB ID: 3271914
                                                                                                                              Wie? Noch keine Halbzeit für Heute?

                                                                                                                              Das hatte ich anders gefühlt. Ich bin wohl noch nicht ganz fit für dieses Jahr! Da muss ich wohl noch etwas für die Kondition tun. Und für den Orientierungssinn! Denn trotz der guten Markierungen bin ich hier oben zweimal auf Abwegen.
                                                                                                                              Auf dem Bergrücken entlang geht es leicht abwärts weiter. Jetzt wenigstens nicht mehr auf Asphalt. Im Süden liegt Slovenien mit dem Bachergebirge, den Ausläufern der Karawanken, und im Norden liegt die Koralpe.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054701.png Ansichten: 0 Größe: 953,3 KB ID: 3271890
                                                                                                                              Das Lavantal mit dem Großen Speikkogel

                                                                                                                              Das ist der höchste Gipfel der Koralpe und ist schon wieder deutlich über 2.100 m. Vielleicht sollte ich da auch mal hin?
                                                                                                                              Das Slowenien nicht weit ist sieht man an den Grenzsteinen. Und an den obligatorischen Schildern „Achtung Staatsgrenze“. Was auch immer daran so gefährlich ist!

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054719.png Ansichten: 0 Größe: 2,63 MB ID: 3271916
                                                                                                                              Erster Kontakt mit der Republik Slowenien

                                                                                                                              Der Wald nimmt wieder zu aber ab und an geht es noch über Wiesen mit ihren bunten Blumen. Hat was!

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054716.png Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3271907
                                                                                                                              Bunte Vielfalt am Südalpenweg

                                                                                                                              Durch Wälder geht es nun wieder deutlicher abwärts. Auch die Wege erinnern mich hier an den Schwarzwald. Ab und Zu kommt man an Lichtungen, auf denen einzelne Höfe oder kleine Weiler liegen.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054705.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3271893
                                                                                                                              Kleinste Weiler am Weg

                                                                                                                              Mit jedem Hof, an dem ich vorbeikomme, wird der Weg wieder etwas größer. Und irgendwann bin ich auch wieder auf Asphalt unterwegs. Aber die Gegend hier ist auch recht dicht besiedelt. Ich hatte hier mit weniger Einwohnern gerechnet.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054718.png Ansichten: 0 Größe: 2,30 MB ID: 3271915
                                                                                                                              Idylischer Posdichhof

                                                                                                                              Es geht immer weiter runter. Nun, die Drau, an der ich übernachten will, verlässt hier Österreich bei ca. 360 Höhenmetern. Da muss man schon absteigen.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054707.png Ansichten: 0 Größe: 952,2 KB ID: 3271891
                                                                                                                              Es geht abwärts mit tollen Ausblicken

                                                                                                                              Die Landschaft gefällt mir hier! Und bis auf ein paar wenige Einwohner habe ich hier noch niemand getroffen. Von Wanderern habe ich nix gesehen. Und das obwohl das Wetter auch hier das erste Mal richtig stabil gut ist.
                                                                                                                              Am Hang entlang geht es nach Illmitzen (650 m). Zeit für eine letzte Pause für heute. Hier telefoniere ich auch nach einer Unterkunft. Das klappt aber erwartungsgemäß gut.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054710.png Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3271896
                                                                                                                              Bei Illmitzen im Schwarzwaldstyle

                                                                                                                              Die Teerstraße abwärts ist gesperrt und wird saniert. Also nicht worüber es sich zu berichten lohnt. Direkt an der letzten österreichischen Draubrücke komme ich an die Straße. Der Fluß bringt einiges an Dreck und Treibgut mit. Ein Einheimischer Erzählt mir, dass die Drau in den letzten Tagen ziemlich Hochwasser hatte. Und das Wasser trotz Hochwasserschutzbauten in den Ort geflossen ist. Und dann aber wegen der Hochwasserverbauungen nicht mehr abfließen konnte. Da haben die wohl viel Spaß gehabt, die letzten Tage!

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054708.png Ansichten: 0 Größe: 751,2 KB ID: 3271895
                                                                                                                              Die Drau bei Lavamünd ist erreicht

                                                                                                                              Lavamünd ist dann schnell erreicht. Wesentlich mehr als die paar Häuser an der Hauptstraße gibt es aber nicht. Trotzdem ging hier mal eine Bahnlinie durch. Die wurde aber stillgelegt.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054712.png Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3271900
                                                                                                                              In Lavamünd ist ganz schön was los

                                                                                                                              Die Stadt lebt wohl vom Durchgangsverkehr. Davon hat sie reichlich. An der Straße entlang tigere ich die letzten Meter für heute nach Pfarrdorf, wo ich im Hüttenwirt untergekommen bin.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054714.png Ansichten: 0 Größe: 586,7 KB ID: 3271902
                                                                                                                              Grenzflora

                                                                                                                              Man entschuldigt sich, dass im Haus gerade umgebaut würde und gibt mir ein Zimmer weit weg von der Baustelle. So habe ich ein großes Doppelzimmer mit Balkon zum Preis von einem Einzelzimmer.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054713.png Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3271898
                                                                                                                              Pfarrdorfer Balkonblick

                                                                                                                              So lasse ich den Nachmittag noch in Ruhe auf meinem Balkon vorüberziehen und versenke mich auch noch in der Badewanne. Dann geht es zum Essen.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl054717.png Ansichten: 0 Größe: 771,3 KB ID: 3271901
                                                                                                                              Backhendl mit Kartoffelsalat

                                                                                                                              Typische Steirische Kost. Auch wenn ich immer noch im Kärnten bin. Aber wohl nicht mehr lange. Der Blick in die Karte zeigt, dass ich morgen wohl das Bundesland wechseln werde. Der Weg sieht gut aus! Und der Wetterbericht auch! So muss es sein. So werde ich heute Abend nicht mehr alt und genieße mein großes Doppelbett.​
                                                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 19.08.2024, 17:20.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Lebt im Forum
                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                • 9533
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                2./28. Tag: Lavamünd – Gasthof Strutz


                                                                                                                                Dienstag, 18. Juni 2024
                                                                                                                                Strecke: 19 Km
                                                                                                                                Höhenmeter: ↑ 1.225 m, ↓ 650 m
                                                                                                                                Gehzeit ohne Pausen: 7 h

                                                                                                                                Strecke Etappe: 42 Km
                                                                                                                                Höhenmeter Etappe: ↑ 1.875 m, ↓ 1.450 m
                                                                                                                                Gehzeit Etappe: 13 h

                                                                                                                                Strecke Gesamt: 540 Km
                                                                                                                                Höhenmeter Gesamt: ↑ 31.625 m, ↓ 30.925 m
                                                                                                                                Gehzeit Gesamt: 150 h 15

                                                                                                                                Der Tag begrüßt mich mit einem strahlenden Himmel – und mit Baulärm im Haus. Aber ich wollte heute eh etwas früher los. Also raus aus den Federn und frühstücken. Kurz vor 8 komme ich los. Als erstes steht heute der Aufstieg von Pfarrdorf (360 m) auf den Hühnerkogel (1.522 m) an. Also gleich mal zu Beginn mehr als 1.000 Höhenmeter.
                                                                                                                                Die ersten Meter gehen entlang der Straße. Das ist die B69 und führt über das Koglereck nach Eibiswald in der Steiermark hinüber. Eine gut befahrene Straße. Aber zum Glück wird sie schnell verlassen: Gleich nach den letzten Häusern geht es ein paar Stufen hinauf und oberhalb der Straße entlang.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998434.png Ansichten: 0 Größe: 964,8 KB ID: 3273753
                                                                                                                                Rückblick auf Pfarrdorf bei Lavamünd

                                                                                                                                Nochmal kurz 100 Meter Straße und dann geht es auf Feldwege. Nach dem nächsten Bauernhof wird das aber gleich besser: Es geht im Wald an einem Bach aufwärts.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998456.png Ansichten: 0 Größe: 2,54 MB ID: 3273777
                                                                                                                                Sonnige Waldwege führen mich wieder aufwärts

                                                                                                                                Zunächst noch recht moderat aber dann ganz schön happig! Nach den ersten 200 Höhenmetern ist der Wanderweg gesperrt. Was ist jetzt das? Eine Trittspur führt links senkrecht aufwärts. Na, die Richtung könnt stimmen. Probieren wir es!
                                                                                                                                Recht schnell bin ich wieder auf einem Waldweg mit Markierungen. Glück gehabt! Von unten komme ich an eine Lichtung, auf der wiedermal ein paar Häuser stehen.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998454.png Ansichten: 0 Größe: 1,43 MB ID: 3273763
                                                                                                                                Im Wald verteilte Wohnhäuser auf ihren Lichtungen

                                                                                                                                Ich werde freundlich gegrüßt. So viele Wanderer scheinen hier nicht vorbei zu kommen! Weiter geht es recht zügig aufwärts, meist im Wald. Am Wegrand stehen Zeichen eines einer religiösen Region.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998458.png Ansichten: 0 Größe: 2,03 MB ID: 3273775
                                                                                                                                Gläubiges Bergvolk

                                                                                                                                Die sind sehr gut gepflegt und top in Schuss! Sehr schön! Der Wald lichtet sich und wieder komme ich an ein paar Häusern vorbei. Groß ist der Zufahrtsweg hierher nicht gerade. Aber die Häuser sind bewohnt und im Gemüsegarten wird gearbeitet. Wieder werde ich begrüßt und in ein Gespräch verwickelt. Da habe ich nebenher Zeit den Ausblick zu genießen.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998450.png Ansichten: 0 Größe: 973,5 KB ID: 3273759
                                                                                                                                Das Drautal mit dem Bachergebirge dahinter

                                                                                                                                Ich kann verstehen, dass die Leute hier nicht wegziehen! Auf tollen aber sicher wenig begangenen Wegen geht es weiter aufwärts.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998455.png Ansichten: 0 Größe: 2,05 MB ID: 3273776
                                                                                                                                Wilde Wege durch eine idyllische Gegend

                                                                                                                                Der Wald ist hier von vielen Lichtungen durchzogen, die ein herrliche Blumenwelt beherbergen.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998442.png Ansichten: 0 Größe: 741,6 KB ID: 3273754
                                                                                                                                Tolle Bergblumenwelt

                                                                                                                                An der nächsten Lichtung kann ich sehen, dass die Karawanken hinter den Bergen der direkten Umgebung aufgetaucht sind.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998449.png Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3273758
                                                                                                                                Über diese Berge bin ich hierhergekommen

                                                                                                                                Ich komme an ein kleines Teersträßchen, dass mich auf Lorenzberg zu führt.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998447.png Ansichten: 0 Größe: 966,9 KB ID: 3273757
                                                                                                                                Lorenzenberg ist erreicht

                                                                                                                                Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sich die kleinsten Weiler solche Kirchen leisten können und sie auch noch in so einem guten Zustand erhalten! In dem kleinen Weiler wohnen Menschen die ihre Heimat lieben. Davon zeugen reich verzierte Grundstücke.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998457.png Ansichten: 0 Größe: 1,84 MB ID: 3273770
                                                                                                                                Verspielter Schmuck am Wegesrand

                                                                                                                                Über Wiesenwege geht es weiter aufwärts. Am Weg liegen Gehöfte, die zwar noch einigermaßen in Schuss sind aber nicht mehr bewohnt sind. Es gibt sie hier also auch, die Landflucht. Hinter dem letzten Hof von Lorenzberg hört die Teerstraße endlich auf und es geht auf kleinen Wanderwegen weiter aufwärts.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998453.png Ansichten: 0 Größe: 2,11 MB ID: 3273771
                                                                                                                                Wo waren diese tollen Wanderwege gestern?

                                                                                                                                Am Jankitz-Trögli (ja sind wir denn hier in der Schweiz?) treffe ich auf die einzige Wandergruppe, die ich auf meiner ganzen Tour treffen werden. Und damit auch die Hälfte aller Wanderer - und das sind nur 4!
                                                                                                                                Die Quelle liegt etwas versteckt im Wald aber liefert klares, frisches Wasser. Hier habe ich schon fast 1.000 Höhenmeter geschafft. Aber meine erste Pause will ich weiter oben bei der Rosshütte machen. Da hoffe ich auf eine schöne Aussicht.
                                                                                                                                Hier oben wir der Weg etwas flacher und führt mich auf einen Sattel zu, auf dem die Rosshütet steht. Das ist dann aber nur eine kleine, verschlossen Hütte. Aber mit einem geschmückten Christbaum davor!

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998458.png Ansichten: 0 Größe: 2,54 MB ID: 3273778
                                                                                                                                Vergessener Christbaumschmuck bei der Rosshütte

                                                                                                                                Jetzt ist es aber wahrlich Zeit für ein Pause! Die Aussicht ist zwar noch sehr eingeschränkt aber das ist mir jetzt erstmal egal. Als ich wieder fit bin zieht ein kleiner Steig in Richtung Süd-Ost – gut markiert, versteht sich! Endlich liefert die Aussicht das, was ich mir von dem Weg hier oben versprochen habe.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998446.png Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3273755
                                                                                                                                Am Aufstieg zum Hühnerkogel

                                                                                                                                Der große Speikkogel ist kaum zu übersehen. Die Koralpe zeichnet sich nicht gerade durch ihre wilden Gipfel aus. Aber mit über 2.000 Höhenmeter geht sich recht weit hinauf.
                                                                                                                                Der Weg führt mich zum Hühnerkogel (1.522 m). Ein recht unspektakulärer Gipfel. Das scheinen die Berge hier so an sich zu haben. Leider ist die Aussicht nach Süden durch Bäume recht überschaubar.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998455.png Ansichten: 0 Größe: 1,48 MB ID: 3273765
                                                                                                                                Pause am Hühnerkogel

                                                                                                                                Hier stehen ein paar Schilder und Tafeln. Alles immer in zwei Sprachen: Auf Deutsch und auf Slowenisch. Direkt hier oben auf dem Kamm verläuft schließlich die Grenze zwischen den beiden Ländern. Beide Länder warnen ihre Bevölkerung vor der anderen.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998457.png Ansichten: 0 Größe: 1,82 MB ID: 3273772
                                                                                                                                Zwei Sprachen - Eine Aussage

                                                                                                                                Nach einer kleinen Pause mache ich mich auf den Kammweg, den ich beim hochkommen schon gesehen habe. Direkt entlang von Grenzsteinen, also mal hüben und mal drüben geht es auf dem Kamm entlang in östliche Richtung.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998454.png Ansichten: 0 Größe: 1,72 MB ID: 3273769
                                                                                                                                Am Abstieg von Hühnerkogel

                                                                                                                                Dafür, dass ich hier so wenige Wanderer treffe sind die Wege in tadellosem Zustand! Großes Lob an die für die Wegpflege verantwortlichen! Und gerade bei grenzüberschreitenden Wegen ist das nicht immer ganz einfach.
                                                                                                                                Der Wald ist hier oben recht licht. Eigentlich geht es mehr über Bergwiesen mit einzelnen Bäumen. Und mit gewaltigen Ameisenhäufen in beachtlicher Menge. Ganz toll zu gehen!

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998457.png Ansichten: 0 Größe: 1,90 MB ID: 3273768
                                                                                                                                Großartige Wege entlang des Kamms beiderseits der Grenze

                                                                                                                                Auf der Karte ist hier überall Wald eingezeichnet. Aber das stimmt so nicht. Meist hat man hier eine großartige Aussicht!

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998448.png Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3273756
                                                                                                                                Die Koralpe grüßt herüber

                                                                                                                                Unter der Koralpe wird gerade eines der größten, österreichischen Eisenbahnprojekte umgesetzt: Die Koralmbahn. Hoffentlich bleibt die Region trotzdem so schön leer und verlassen. Es wäre schade, wenn sich hier die Massen entlangwälzen würden.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998455.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3273764
                                                                                                                                Der Soboth Stausee

                                                                                                                                Ständig ging es bis hierher abwärts. Nun stehen nochmal ein paar Höhenmeter aufwärts an: Ich nähere mich dem Jantschikfels (1.364 m). Einzelne Felsen zeigen, dass wir immer noch deutlich über 1.300 Höhenmeter sind.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998454.png Ansichten: 0 Größe: 2,10 MB ID: 3273773
                                                                                                                                Der Jantschikfels

                                                                                                                                Erstaunlicherweise ist gerade hier mit Aussicht nicht viel los. Der Wald um mich herum ist langsam doch wieder dichter geworden. Am Abstiegsweg vom Jantschikfels stehen wieder Grenzsteine.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998456.png Ansichten: 0 Größe: 2,07 MB ID: 3273774
                                                                                                                                Auch der Abstieg geht entlang der Grenze

                                                                                                                                Und hier ist nicht nur die Grenze zwischen Österreich und Slowenien, sondern auch zwischen Kärnten und der Steiermark. Vor der Überschreitung dieser Grenze wird aber nicht mit Schildern gewarnt. Die Einreise in die Steiermark erfolgt problemlos und unbürokratisch.
                                                                                                                                Immer am Kamm entlang führt mich der Weg auf eine kleine Kirche zu.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998451.png Ansichten: 0 Größe: 1,33 MB ID: 3273761
                                                                                                                                Die Kirche des Heiligen Urban

                                                                                                                                Dieses Kleinod steht bei genauerem Hinsehen auf slowenischem Gebiet. Die Kirche ist offen und wieder sehr gut gepflegt. Die Spuren am Waldrand verraten, dass hier wohl erst kürzlich ein Fest gefeiert wurde. Das hätte ich mir gerne angesehen!
                                                                                                                                Auf österreichischer Seite geht der Weg etwas wild abwärts. Aber nur die ersten paar Höhenmeter bis er auf die ersten Forstwege trifft. Der Südalpenweg führt mich dann aber auch wieder auf kleinen Wanderwegen abwärts.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998456.png Ansichten: 0 Größe: 1,73 MB ID: 3273767
                                                                                                                                Ein kleiner See am Abstiegsweg

                                                                                                                                Neben einer alleinstehenden Hütte liegt ein kleiner See mit einer Quelle. Die Hütte gehört wohl zu dem kleinen Weiler, durch den ich kurz darauf absteige. Auf einer Lichtung liegen ein paar Höfe in ruhiger, abgeschiedener Lage.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998453.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3273762
                                                                                                                                Der Lorberhof

                                                                                                                                Wieder führt der Weg, wir hier wohl üblich, mitten über die Grundstücke. Die Zufahrtswege werden mit jedem Hof, an dem ich vorbeikomme, immer größer. Zunächst noch geschottert gehen sie aber irgendwann in kleine Teerstraßen über. Gut gepflegte Höfe begleiten meinen Weg hinunter ins Tal.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998453.png Ansichten: 0 Größe: 1,66 MB ID: 3273766
                                                                                                                                Noch so ein gepflegter Hof

                                                                                                                                Viel zu schnell bin ich an meinem heuten Ziel, dem Gasthof Strutz. Das ging dann doch schneller als gedacht. So langsam komme ich wohl in die Gänge. Aber noch eine Etappe dran zu hängen wird nicht gehen: Die Nächtigungsmöglichkeiten liegen hier recht weit auseinander. Also bleibe ich für heute hier.

                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl998451.png Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3273760
                                                                                                                                Liebevoll gepflegter Gasthof Strutz

                                                                                                                                Die Wirtsleute sind ausgesprochen nett. Ich hatte mich angemeldet und sie haben mir eine Übernachtung für heute zugesagt. Aber erst jetzt erzählen sie mir, dass sie heute eigentlich Ruhetag haben. Trotzdem werde ich mit einem Gulasch und Getränken bestens versorgt. Ich bekomme ein Zimmer unter dem Dach mit grandiosem Blick über das Tal, durch das ich morgen wandern will.
                                                                                                                                So geht der Tag mit viel Ruhe und Gelassenheit in der Abendsonne vor dem Haus zu ende. Schön hier! Hier kann man herrlich runterkommen! Mit Stress und Hektik hat das hier wenig zu tun. Ich hoffe die beiden Wirtsleute, die doch auch schon etwas älter sind, machen das noch eine Weile und finden einen Nachfolger, wenn sie denn mal aufhören sollten. Ohne diesen Stützpunkt wäre diese Tour nur mit Zelt möglich. Schauen wir mal, was die Zukunft bringt! Gute Nacht!​
                                                                                                                                Angehängte Dateien
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                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                  • 24.08.2009
                                                                                                                                  • 1963
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Lebt im Forum
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                                                                                                                                    • 9533
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    Hier macht Lesen und Bildergucken Spaß!
                                                                                                                                    Hallo Maunz.

                                                                                                                                    Das freut mich sehr, dass der Bericht gefällt! Das war aber auch eine tolle Tour - sehr abwechslungsreich! Und das in einer recht verlassenen Gegend.

                                                                                                                                    Viele Spaß noch! Gruß

                                                                                                                                    Wafer

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Lebt im Forum
                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                      • 9533
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      3./29. Tag: Gasthof Strutz – Pongratzen

                                                                                                                                      Mittwoch, 19. Juni 2024
                                                                                                                                      Strecke: 27 Km
                                                                                                                                      Höhenmeter: ↑ 1.125 m, ↓ 1.250 m
                                                                                                                                      Gehzeit ohne Pausen: 8 h

                                                                                                                                      Strecke Etappe: 69 Km
                                                                                                                                      Höhenmeter Etappe: ↑ 3.000 m, ↓ 2.700 m
                                                                                                                                      Gehzeit Etappe: 21 h

                                                                                                                                      Strecke Gesamt: 540 Km
                                                                                                                                      Höhenmeter Gesamt: ↑ 32.750 m, ↓ 32.175 m
                                                                                                                                      Gehzeit Gesamt: 158 h 15

                                                                                                                                      Am Morgen gibt es ein klasse Frühstück mit frischen Säften und Ei. Gegen 8 Uhr sieht mich die Sonne vor dem Haus. Zunächst geht es etwas eintönig auf der Teerstraße abwärts. Aber nur bis zum nächsten Hof. Da biegt der Südalpenweg von der Straße ab und hält auf einen Hof zu. Die Sonne tut heute wieder was sie kann.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293006.png Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3276185
                                                                                                                                      Morgendlicher Start am Gasthof Strutz

                                                                                                                                      Der nächste Hof liegt an einem Hang mit Blick in Nord-östliche Richtung. Ein toller Ausblick! Der Hofhund, der hier frei herumläuft kommt seiner eigentlichen Aufgabe nicht wirklich gut nach.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293009.png Ansichten: 0 Größe: 809,6 KB ID: 3276180
                                                                                                                                      Am nächsten Hof zeigt mir der Hofhund wie schön er es hier hat

                                                                                                                                      Das ist aber auch ein toller Hof: Top gepflegt und die Tiere haben es hier echt gut!

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293014.png Ansichten: 0 Größe: 1,61 MB ID: 3276192
                                                                                                                                      Das wissen aber auch andere Hofbewohner

                                                                                                                                      Friedliche gehen alle zusammen vor mir her. Ich biege dann aber doch in Richtung Tal ab. Am Waldrand wird die Markierung etwas zweideutig. Und ich erwische natürlich prompt erstmal den falschen Weg. Also zurück und am Waldrand entlang bis mich die Rot-Weiß-Roten Markierungen wieder in den Wald führen. In dem geht es abwärts. Zunächst noch auf recht gut sichtbaren Pfaden.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293012.png Ansichten: 0 Größe: 1,87 MB ID: 3276194
                                                                                                                                      Eine Zeitlang ist der Weg noch leidlich erkennbar ...

                                                                                                                                      Nachdem ich zwei recht zugewachsene Forstwege gekreuzt habe ist das mit der Sichtbarkeit nicht mehr so weit hat.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293021.png Ansichten: 0 Größe: 2,51 MB ID: 3276205
                                                                                                                                      ... später dann nicht mehr

                                                                                                                                      Ich hoffe mal, dass der Track einigermaßen stimmt und peile ungefähr die Richtung an, an der ich den Weg vermute. Hier sind eindeutig kaum Wanderer unterwegs. Wer es also einsam sucht: Bitte sehr! Hier ist man recht sicher alleine!
                                                                                                                                      Irgendwann wird es wieder ein sichtbarer Pfad, der sogar wieder Markierungen aufweist. Und der führt mich zu einer Brücke.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293017.png Ansichten: 0 Größe: 1,75 MB ID: 3276201
                                                                                                                                      Ich überquere die Feistritz

                                                                                                                                      Ein paar Meter weiter mündet die Feistritz in dem Krumbach. Und ab hier heißt der Bach denn Bistrica. Ist das Slowenisch für Krumbach?

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293019.png Ansichten: 0 Größe: 1,90 MB ID: 3276203
                                                                                                                                      Der Krumbach wird bei Zweibach überquert

                                                                                                                                      Denn ab der Mündung der Feistritz ist das dann der Grenzfluss, der Österreich von Slowenien trennt. Obwohl hier wohl recht wenige wandern: Die Brücken sind recht gut in Schuss.
                                                                                                                                      Über die Märchenwiese (491 m) geht es parallel zur Grenze nach Osten. Das dürfte der für heute tiefste Punkt sein. Über einen Feldweg geht es am Waldrand aufwärts. Irgendwie fühle ich mich aber beobachtet!

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293016.png Ansichten: 0 Größe: 1,47 MB ID: 3276195
                                                                                                                                      Ich stehe unter Beobachtung

                                                                                                                                      Der Typ ist aber nicht alleine! Ein ganzes Rudel Ziegen verstellt mir den Weg. Und die sind ganz schön bockig! Ganz langsam lassen sie mich durch. Aber ich merke deutlich, dass sie es nicht gewohnt sind in ihrer Ruhe gestört zu werden.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293017.png Ansichten: 0 Größe: 1,79 MB ID: 3276199
                                                                                                                                      Das ist unser Weg!

                                                                                                                                      Der Weg führt mich in Zick-Zack steil aufwärts. Und das auf einem Südhang. Da wird es schön warm. Nach dem nächsten Hof ist die Straße wieder asphaltiert. Die tun hier was damit ihre Landbevölkerung nicht abwandert. Aber wandern auf Asphalt ... das ist jetzt nicht so mein Ding. Am nächsten Hof wollen mich die Markierungen rechts weg durch den Hof leiten. Vor dem Haus lädt ein Brunnen und eine Bank zur Pause ein.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293014.png Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3276188
                                                                                                                                      Pause in Prapertnigg

                                                                                                                                      Dahinter geht der Weg aber im hohen Gras unter. Der Hof ist zwar noch gut gepflegt aber aktuell wohl nicht bewohnt. Also doch Landflucht?
                                                                                                                                      Ich weiche wieder auf die Straße aus und nehme den nächsten Feldweg zurück der mich zu dem Hof bringt, wo der Wanderweg mich eh hinführen wollte. Hier muss man eben etwas Phantasie walten lassen.
                                                                                                                                      Wieder geht es dicht an der Grenze entlang.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293017.png Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3276191
                                                                                                                                      Waldfrucht an der Grenze

                                                                                                                                      An der nächsten Lichtung kann ich mal eben nach Slowenien reinschauen. Aber diese Gedenkkapelle steht gerade noch auf österreichischem Boden.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293021.png Ansichten: 0 Größe: 2,36 MB ID: 3276204
                                                                                                                                      Ein Bildstock auf der Grenze

                                                                                                                                      Ein paar Meter geht es einer Straße entlang bis ich hinter dem nächsten Haus wieder abwärts steigend die Straße verlasse. Die gehen hier sehr großzügig mit Höhenmetern um, wie ich finde! Alternativ könnte ich an der Straße entlangwandern. Keine echte Alternative!
                                                                                                                                      Es geht runter zu einem Bach, wieder hoch zu einem Hof und wieder runter zum nächsten Bach. Und wieder hoch nach St. Lorenzen. Hier soll es einen Gasthof geben. Dazu muss ich aber noch ein Stück die Straße hoch. Dafür bekomme ich während der Mittagspause eine tolle Sicht geboten.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293012.png Ansichten: 0 Größe: 841,0 KB ID: 3276183
                                                                                                                                      Erster diesiger Blick in die Steiermark hinein

                                                                                                                                      So richtig gute Weitsicht ist heute nicht. Ist wohl zu viel Luftfeuchtigkeit vorhanden. Schade! Denn die Aussicht würde weiter reichen.
                                                                                                                                      Nach einem reichlichen Salatteller starte ich wieder zurück in den Ort. Am Hang leicht unterhalb von mir steht eine tolle Kirche – und das zusätzlich zu der Kirche im Ort.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293017.png Ansichten: 0 Größe: 1,22 MB ID: 3276190
                                                                                                                                      Kirche Sankt Leonhard in der Eben bei St. Lorenzen

                                                                                                                                      Diese ist aber deutlich älter. Und geschlossen. Wie soll man da den Weg zur Kirche finden?

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293008.png Ansichten: 0 Größe: 956,6 KB ID: 3276182
                                                                                                                                      Über diese Hügel geht es heute noch drüber

                                                                                                                                      Wieder geht es rechts in das nächste Tal hinab direkt auf die Grenze zu. Mal Wiesen- und mal Waldwege führen mich direkt an den Grenzsteinen entlang weiter nach Osten.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293020.png Ansichten: 0 Größe: 2,05 MB ID: 3276202
                                                                                                                                      Der Glaube spielt in dieser Region eine große Rolle

                                                                                                                                      Munter geht es mit mir auf und ab – immer entlang der Grenze. Und Jäger scheint es hier auch zu geben.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293027.png Ansichten: 0 Größe: 2,57 MB ID: 3276206
                                                                                                                                      Ist das noch ein Jägerstand oder schon eine Schutzhütte

                                                                                                                                      Das Teil ist echt klasse gebaut! Und man kann in zwei Länder schießen.
                                                                                                                                      Wiedermal geht es etwas aufwärts. Und dann wird der Blick freigegeben auf einen Steinbruch. Es gibt schöneres! Um den geht es herum.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293013.png Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3276184
                                                                                                                                      Der Steinbruch am Radlpass

                                                                                                                                      Dahinter liegt der Radlpass. Da stehen ein paar Häuser. Da gab es auch mal eine kleine Wirtschaft. Die hat aber schon vor längerer Zeit dicht gemacht. Dafür sitzt da jetzt der Zoll. Ich dachte wir hätten eine grenzenlose EU? Da bin ich wohl zu naiv!
                                                                                                                                      Etwas Wasser wäre mir aber recht gewesen. Die Flasche ist leer. Aber jetzt geht es erstmal steil aufwärts. Zunächst auf einem Waldweg und dann auf einem kleinen Wanderweg. Schön hier! Schön trocken! Auf slowenischer Seite scheint es einige Quellen zu geben. Aber da ist kein Durchkommen. So bleibe ich auf dem Weg uns steige durch eine Schonung weiter hinauf. Knapp über den 1.000 Höhenmetern geht es wieder in den schattigen Wald und die Kapunerhütte kommt in Sicht.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293020.png Ansichten: 0 Größe: 1,95 MB ID: 3276198
                                                                                                                                      Die Kapunerhütte

                                                                                                                                      Die kleine Hütte ist sogar offen und ist super ausgestattet: Ofen, Tische und Bänke und oben wohl ein paar Lager.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293020.png Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3276193
                                                                                                                                      Die wirklich wichtigen Details

                                                                                                                                      Ich habe zwar öfter geklingelt aber keiner kam und hat mir ein Bier gebracht. So habe ich meine Flasche an der Quelle 100 m weiter westlich gefüllt. Ich lasse mich nieder und mache Pause. Einen schönen Blick haben die hier. Erinnert mich wieder sehr an den Schwarzwald!

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293019.png Ansichten: 0 Größe: 1,73 MB ID: 3276200
                                                                                                                                      Kapunerhüttenblick

                                                                                                                                      Der weitere Weg führt mich meist knapp unterhalb des Kamms durch Wälder auf und ab. Immer so rund um die 1.000 Höhenmeter-Linie. Schön zu wandern und sporadisch mit Lichtungen und tollen Ausblicken versehen. Auf einer der Lichtungen steht ein Hof. Und der ist wieder top gepflegt: gemähter Rasen, ein Brunnen vor dem Haus und ein paar dösende Typen auf den Bänken davor.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293014.png Ansichten: 0 Größe: 947,2 KB ID: 3276186
                                                                                                                                      Erfrischung am Waldgregor

                                                                                                                                      Ich werde auf ein Bier eingeladen. Die beiden erwarten noch ihre Freunde zu einem kleinen Fest, das heute hier noch steigen soll. Der Grill steht schon bereit.
                                                                                                                                      Auf dem weiteren Weg komme ich noch an mehreren solchen Höfen vorbei. Alle gut gepflegt mit tollen Aussichten auf die Steiermark. Beim Weg hinauf zum letzten Gipfel für heute sehe ich die kleine Kirche schon eine Weile über mir liegen.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293021.png Ansichten: 0 Größe: 1,31 MB ID: 3276197
                                                                                                                                      Sankt Pongratzen

                                                                                                                                      Wieder steht die Kirche auf slowenischem Grund. Sehr schick! Und weit habe ich es heute nicht mehr. Eigentlich nur noch den Hang runter. Da kann ich mir noch etwas Zeit nehmen und mir die Kirche näher anschauen. Leider lese ich erst später, dass der Kirchturm auch offen ist und als Aussichtsturm genutzt werden darf. Vielleicht sollte ich doch ab und zu mal vor der Wanderung nachlesen was mich erwartet?

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293010.png Ansichten: 0 Größe: 740,6 KB ID: 3276181
                                                                                                                                      Sankt Pongratzen ist sogar offen

                                                                                                                                      Da vergeht die Zeit viel zu schnell. Ich denke ich sollte mich mal langsam in meiner Unterkunft anmelden. Ich schlage den Weg nach Österreich ein und steige hinab in den Ort Pogratzen.
                                                                                                                                      Am Wegesrand steht wieder einiges, was ich teilweise für essbar halte. Aber ich habe heute keine Möglichkeit das auszuprobieren.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293018.png Ansichten: 0 Größe: 1,30 MB ID: 3276196
                                                                                                                                      Noch mehr Pilze

                                                                                                                                      In Pogratzen werde ich von einer jungen Frau empfangen. Sie freut sich sehr, dass ich als Wanderer bei ihr übernachte. Und das obwohl sie im Internet schlecht zu finden war. Sie hat die Gastwirtschaft erst kürzlich wohl von ihrer Mutter übernommen und deren Wegseite abgestellt aber noch keine neue aktiviert. Sie will hier aber wieder mehr Gäste bewirten und hat ein Nebenhaus mit ganz tollen Zimmern ausgebaut.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293018.png Ansichten: 0 Größe: 885,4 KB ID: 3276187
                                                                                                                                      Meine Unterkunft in Pongratzen

                                                                                                                                      Mit diesem großartigen Blick gibt es ein einfaches Vesper mit warmen Würsten, Kren und Brot. Der Garten ist gut gepflegt – Bis auf so manche Ecke, die der Hunde wohl ab und zu umgräbt. Er und der Sohn haben wohl recht viel Blödsinn im Kopf. So wird das ein unterhaltsamer Abend.

                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl293019.png Ansichten: 0 Größe: 826,1 KB ID: 3276189
                                                                                                                                      Liebevoll gepflegter Gasthof

                                                                                                                                      Die Wirtin will den Südalpenweg wieder beleben und sorgt sich auch um den Gasthof Strutz. Sie sucht auch aktiv nach möglichen Nachfolgern, damit der Weg nicht mangels Unterkünften unbenutzbar wird. Das lobe ich mir!
                                                                                                                                      Das war wieder ein sehr abwechslungsreicher Tag mit meist schönen Wegen aber auch mit recht vielen Höhenmetern. Und 27 Km sind nicht ganz ohne – bei diesen Höhenmetern. Da darf es nicht verwundern, dass ich recht zügig ins Traumland abwandere.​
                                                                                                                                      Angehängte Dateien
                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 30.08.2024, 11:11.

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                        • 9533
                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                        #68
                                                                                                                                        4./30. Tag: Pongratzen – Gasthof Marhoko


                                                                                                                                        Donnerstag, 20. Juni 2024
                                                                                                                                        Strecke: 27 Km
                                                                                                                                        Höhenmeter: ↑ 625 m, ↓ 950 m
                                                                                                                                        Gehzeit ohne Pausen: 7 h 30

                                                                                                                                        Strecke Etappe: 96 Km
                                                                                                                                        Höhenmeter Etappe: ↑ 3.625 m, ↓ 3.650 m
                                                                                                                                        Gehzeit Etappe: 28 h 30

                                                                                                                                        Strecke Gesamt: 567 Km
                                                                                                                                        Höhenmeter Gesamt: ↑ 33.375 m, ↓ 33.125 m
                                                                                                                                        Gehzeit Gesamt: 165 h 45

                                                                                                                                        Nach dem Frühstück stehe ich noch vor 8 Uhr vor der Tür. An Wegweisungen fehlt es wahrlich nicht!

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927976.png Ansichten: 0 Größe: 2,46 MB ID: 3277563
                                                                                                                                        Der Südalpenweg ist hier bestens ausgeschildert

                                                                                                                                        Der Himmel ist leicht bewölkt aber die Sonne soll heute sehr aktiv werden. Und es wird warm. Sehr warm! Das wird spannend. Denn ich steige immer weiter ab. Meine Wanderroute führt immer niedriger durch das Steirische Weinland. Da lege ich mal lieber gleich noch eine Schicht Sonnencreme auf.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927950.png Ansichten: 0 Größe: 715,0 KB ID: 3277536
                                                                                                                                        Talblick beim Start in Pongratzen

                                                                                                                                        Der Südalpenweg führt mich zuerst wieder auf den Grat mit der Grenze hinauf, auf dem ich gestern schon entlanggewandert bin. Der Wald ist hier bei weitem nicht so dicht, wie es die Karten suggerieren. Es gibt recht viele Lichtungen und gerade in Slowenien stehen die Bäume gar nicht so dicht.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927961.png Ansichten: 0 Größe: 976,8 KB ID: 3277538
                                                                                                                                        Wandern durch die Lavantaler Alpen

                                                                                                                                        Ein paar Meter weiter wird mir dann gezeigt, dass es in der EU doch noch offene Grenzen gibt.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927967.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3277550
                                                                                                                                        Grenzüberschreitende Straßenführung

                                                                                                                                        Weit und breit kein Zoll oder irgendeine Kontrolle. Aber auch kein Verkehr und das obwohl das anscheinend offizielle Straßen sind. Zwar nur geschottert aber mit Straßenschildern versehen. Zum Glück geht es gleich wieder auf Wanderwege. Und die sind gewohnt gut markiert aber wenig begangen. Teilweise etwas zugewachsen aber erkennbar.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927968.png Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3277547
                                                                                                                                        Wiesenwege führen am Kamm und damit auf der Grenze entlang

                                                                                                                                        Direkt an der Grenze stehen auch bewohnte Höfe. Der eine mal in Österreich, der nächste in Slowenien. Hier wird eine internationale Nachbarschaft gepflegt. Meist am Kamm entlang führt mich der Südalpenweg leider manchmal auch auf Asphalt gen Osten.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927962.png Ansichten: 0 Größe: 1,17 MB ID: 3277540
                                                                                                                                        Der Gigerlhof direkt an der Grenze

                                                                                                                                        Als ich mich der Panoramaschenke Tertinek nähere verlässt der Weg den Kamm. Jetzt ein zweites Frühstück wäre schön. Daraus wird aber leider nix.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927966.png Ansichten: 0 Größe: 815,1 KB ID: 3277542
                                                                                                                                        Die geschlossene Panoramaschenke

                                                                                                                                        Die Schenke macht erst um 10 Uhr auf. Da bin ich eindeutig zu früh. Und so lange will ich nicht warten, es ist noch vor 9 Uhr. Aber ein hitverdächtiges Panorama haben die hier schon. Der Name kommt ja nicht von ungefähr!
                                                                                                                                        Die Landschaft um mich herum wird hier vorrangig noch landwirtschaftlich genutzt. Das sieht man den Höfen, die am Weg liegen auch an.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927968.png Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3277548
                                                                                                                                        Wechtisch

                                                                                                                                        Aber am Horizont ist erkennbar, dass sich hier ein Wechsel ankündigt.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927963.png Ansichten: 0 Größe: 805,7 KB ID: 3277537
                                                                                                                                        Das südsteirische Weinland taucht am Horizont auf

                                                                                                                                        Vorrangig an den Südhängen tauchen immer mehr Weinberge auf. So verändert sich die Landschaft, durch die ich wandere ständig. Auch südlich von mir. Da ist aber nicht so viel Weinbau erkennbar. Das Bachergebirge läuft hier schon deutlich aus und wird flacher.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927964.png Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3277539
                                                                                                                                        Slowenien ist ja so nah ... und schön!

                                                                                                                                        Meist gibt es hier 2 Wege: einer hüben und einer drüben. Wo der Weg in Slowenien schöner ist, nehme ich deren Wege. Der Verlauf der Wege folgt aber nicht immer zwingend der Grenze. Und die Grenze auch nicht immer dem Kamm. So wechsle ich heute vermutlich öfter mal das Land ohne es zu merken. Der Schönheit der Wege tut das aber keinen Abbruch!

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927971.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3277551
                                                                                                                                        Wenig begangene Wanderwege führen mich am Kamm entlang

                                                                                                                                        Als nächstes Zwischenziel kommt die Remschnigg Almhütte langsam näher. Als ich merke, dass ich schon wieder in Slowenien bin, kehre ich um und nehme den österreichischen Weg weil ich mir nicht sicher bin, ob man von der slowenischen Seite so einfach an das Gasthaus herankommt. Das stellt sich aber als unnötig heraus: Am slowenischen Weg steht sogar ein Fahrradständer damit die vielen Radler auch abgeholt werden.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927971.png Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3277556
                                                                                                                                        Pause an der Remschnigg Almhütte

                                                                                                                                        Nach einer Pause fällt mir der Neustart immer etwas schwer. Zum Glück geht es hier recht eben über Weiden mit schöner Aussicht entlang. Viel zu schnell stehe ich auf einem asphaltierten Weg. Also nochmal zurück und auf den slowenischen Weg ausweichen. Aber auch der endet kurz darauf an Teer. Hier sollte laut meiner Karte eigentlich der nächste Gasthof stehen. Aber der Alpengasthof Pronintsch scheint schon geraume Zeit nicht mehr bewirtschaftet zu werden. Schade eigentlich, der sieht gut aus!

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927975.png Ansichten: 0 Größe: 1,82 MB ID: 3277559
                                                                                                                                        Der ehemalige Alpengasthof Pronintsch

                                                                                                                                        Ab hier muss ich mich entscheiden: Gehe ich die Grenzweg-Variante, die an der Grenze bleibt und Leutschach umgeht oder halte ich auf Leutschach zu. Aber auch auf dem Weg nach Leutschach stehen mir 2 Möglichkeiten offen. Das ist mir alles zu viel und ich wandere da, wo der Standardweg entlangführt. Der führt mich erstmal auf Waldwegen abwärts.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927976.png Ansichten: 0 Größe: 2,10 MB ID: 3277562
                                                                                                                                        Doch einiges los auf dem Südalpenweg

                                                                                                                                        Als ich aus dem Wald herauskomme bin ich im steirischen Weinland angekommen: Überall Weinberge. Und an jedem zweiten Hof steht dran, dass man auch übernachten könne. Wenn ich allerdings so rumgoogle sind das erstaunliche Preise, die die da für eine Nacht haben wollen. Zum Glück will ich hier noch nicht übernachten!

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927969.png Ansichten: 0 Größe: 1.006,4 KB ID: 3277543
                                                                                                                                        Ein Weingut am anderen

                                                                                                                                        Entlang einer kleinen Straße gehe ich weiter abwärts. Neben Wein wird hier auch noch Hopfen angebaut. Weinbau für Arme – quasi.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927970.png Ansichten: 0 Größe: 1,58 MB ID: 3277554
                                                                                                                                        Hopfenanbau im Südsteirischen Weinland

                                                                                                                                        Ich überquere den Pößnitzbach und stehe an einer Landstraße. Auf dem Radweg gehe ich die letzten Meter nach Leutschach an der Weinstraße hinein. Gegen halb zwei komme ich in der Innenstadt an. Nettes kleines Städtchen! Und schöne Landgasthöfe haben die hier!

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927969.png Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3277549
                                                                                                                                        Pause in Leutschach an der Weinstraße

                                                                                                                                        Das schreit geradezu nach einem guten Mittagessen. Draußen ist es mir aber zu heiß. Trotz der leichten Schichtbewölkung brennt die Sonne heute doch recht kräftig.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927960.png Ansichten: 0 Größe: 820,6 KB ID: 3277535
                                                                                                                                        Mahlzeit

                                                                                                                                        Nach einer Forelle ziehe ich weiter. Der Führer wollte hier zwar schon übernachten aber mir ist noch nicht danach. Und bei den vielen Übernachtungsmöglichkeiten am Weg findet sich sicher was. Recht schnell wird es wieder ländlicher.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927975.png Ansichten: 0 Größe: 1,61 MB ID: 3277557
                                                                                                                                        Es geht aus Leutschach wieder hinaus

                                                                                                                                        Nach der nächsten Siedlung folge ich dem Südalpenweg wieder auf kleinen Pfaden durch den nächsten Wald. Und schon bin ich richtig im ländlichen Raum angekommen.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927976.png Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3277561
                                                                                                                                        Gegenverkehr auf dem Südalpenweg

                                                                                                                                        Was mir hier sehr gut gefällt: Hier gibt es wieder sehr viele religiös bedingte Bauwerke: Bildstöcke, Marterl, Kapellen und kleine Kirchen. Und alle in gutem Zustand.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927972.png Ansichten: 0 Größe: 1,81 MB ID: 3277560
                                                                                                                                        Kleine Kapelle am Weg

                                                                                                                                        So gibt es immer was zu sehen. Da wandert es sich recht kurzweilig. Der nächste Hof scheint sich mal nicht mit Weinbau zu beschäftigen.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927975.png Ansichten: 0 Größe: 1,72 MB ID: 3277558
                                                                                                                                        Im Weinland wird nicht nur Wein gezüchtet

                                                                                                                                        Der Wanderweg zieht nun wieder etwas von der Straße weg und die Höfe bleiben zurück. Das leicht gewellte Land ist ein schönes Wanderland: Abwechslungsreich und gepflegt. Schön hier!

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927973.png Ansichten: 0 Größe: 1,44 MB ID: 3277553
                                                                                                                                        Wandern im Südsteirischen Weinland

                                                                                                                                        Am Tirschbach entlang geht es nach Norden. Und es geht wieder aufwärts. Ganze 100 Höhenmeter! Ich habe mich wohl recht schnell an das flachere Weinland gewöhnt.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927970.png Ansichten: 0 Größe: 1,93 MB ID: 3277555
                                                                                                                                        Wandern entlang des Tirschbachs

                                                                                                                                        Oben angekommen hält sich der Südalpenweg an eine Straße. Und so wie ich es schon die letzten Tage gesehen habe: Das südsteirische Weinland ist Hügelland – und auch die Straße geht hier ständig auf und ab. Aber alles tip-top in Ordnung und schön hergerichtet.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927974.png Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3277552
                                                                                                                                        Weinlandimpressionen

                                                                                                                                        Der Planet brennt heute heftig vom Himmel. Und Feuchtigkeit ist auch genug in der Luft. Der Schweiß läuft in Strömen und bald ist mein Wasser leer. Also weit geht es heute nicht mehr!
                                                                                                                                        Auf dem nächsten Hügel steht eine kleine Trattoria. Wie jetzt? In der Steiermark? Da hat eine Steierin im Urlaub in Italien einen Italiener kennen gelernt und die betreiben ein richtig nettes kleine Lokal mit großartiger Aussicht über das Weinhügelland.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927965.png Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3277544
                                                                                                                                        Pause in einer Steirischen Trattoria

                                                                                                                                        Ich habe mir in der Pause eine Unterkunft ausgesucht und die gilt es nun anzusteuern. Mir wurde ein Zimmer zugesagt. Also muss ich jetzt auch noch bis dahin. Der Start an der Trattoria fällt schwer! Ich halte mich ab hier an eine Variante des Südalpenweges, die direkt auf Spielfeld zuhält und auch noch ein Stück an der Grenze entlangführt. Die normale Route will auf einem asphaltierten Radweg über Gamlitz und Ehrenhausen nach Spielfeld. Da nehme ich lieber gleich den direkten Weg - zumal an dem die Unterkunft meiner Wahl liegt.
                                                                                                                                        Am nächsten Weingut führt der Wanderweg direkt zwischen den Weinreben durch. Das ist schön zu gehen und abwechslungsreich. Aber auch wieder mit Höhenmetern behaftet. Bei dem Klima hier eine schweißtreibende Sache. Die letzten Meter zum Gasthof geht es wieder an der Straße entlang.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927973.png Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3277545
                                                                                                                                        Ich bin nicht alleine auf dem anstrengenden Weg

                                                                                                                                        Die zwei watscheln munter vor mir her. Warum halten die sich an die Straße? Na, man muss nicht alles verstehen.
                                                                                                                                        Am Gasthof angekommen steht dran, dass heute Ruhetag sei. Ich rufe nochmal an und mir wird gesagt, sie seien gerade beim Einkaufen, ich solle mich doch schon mal auf die Terrasse setzen. Getränke gäbe es da im Kühlschrank. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen! Die haben hier eine tolle Terrasse mit Aussicht.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927972.png Ansichten: 0 Größe: 971,9 KB ID: 3277546
                                                                                                                                        Mitten im Weinland endlich angekommen

                                                                                                                                        Ich sitze eine Weile in der Sonne und komme aus dem Schwitzen nicht heraus. Und ich habe heute gehörig an Bräune zugelegt. Das sowas so schnell geht hätte ich nicht gedacht.
                                                                                                                                        Ich bekomme mein Zimmer. Mit einem Gemeinschaftsbad am Ende des Ganges. Na prima! Ich packe meine Sachen ins Zimmer und begebe mich erstmal unter die Dusche. Dort geht sie dann dahin, die edle Bräune. Das war gar keine Bräune sondern Dreck! Die Sicht war heute so diesig weil es heute viel Saharastaub in der Luft gab. Und der hat sich auf der schweißnassen Haut abgelagert. Unter der Dusche verschwindet die mediterrane Farbe dann im Abfluss!
                                                                                                                                        Aber endlich geht es ins Bad!

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl927970.png Ansichten: 0 Größe: 478,4 KB ID: 3277541
                                                                                                                                        Das Gemeinschaftsbad am Ende des Ganges

                                                                                                                                        So macht ein Infinitypool echt Sinn! Da heute hier ja eigentlich Ruhetag ist gibt es auch kein Abendessen. Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich bei der Trattoria zugeschlagen. Aber das Nachbarweingut hat zwar kein richtiges Lokal aber einen Buschenschank mit lauter kleinen Leckereien zum Wein. Da wird man mit der Zeit auch satt!
                                                                                                                                        So endet ein mal wieder sehr abwechslungsreicher Tag mit der nötigen Bettschwere. Gute Nacht!​
                                                                                                                                        Angehängte Dateien
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                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Moderator
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                                                                                                                                          • 6552
                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          ..was für ein schöner Bericht! Danke

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Lebt im Forum
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                                                                                                                                            • 9533
                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                            Freitag, 21. Juni 2024
                                                                                                                                            Strecke: 54 Km
                                                                                                                                            Höhenmeter: ↑ 350 m, ↓ 625 m
                                                                                                                                            Gehzeit ohne Pausen: 8 h

                                                                                                                                            Strecke Etappe: 150 Km
                                                                                                                                            Höhenmeter Etappe: ↑ 4.000 m, ↓ 4.300 m
                                                                                                                                            Gehzeit Etappe: 37 h 15

                                                                                                                                            Strecke Gesamt: 621 Km
                                                                                                                                            Höhenmeter Gesamt: ↑ 33.725 m, ↓ 33.750 m
                                                                                                                                            Gehzeit Gesamt: 173 h 45

                                                                                                                                            Der Morgen beginnt mit einem tollen Frühstück auf der sonnigen Terrasse.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521958.png Ansichten: 0 Größe: 708,8 KB ID: 3279271
                                                                                                                                            Frühstück mit sensationellem Ausblick

                                                                                                                                            So muss ein Tag beginnen: Genuss pur!
                                                                                                                                            Aber irgendwann reiße ich mich los und starte. Heute Morgen ist es schon wieder schwülwarm. Das sieht nach einem anstrengenden Tag aus. Aber auch nach einem schönen Tag!

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521973.png Ansichten: 0 Größe: 982,4 KB ID: 3279275
                                                                                                                                            Das hügelige, südsteirische Weinland nach Norden

                                                                                                                                            Zunächst geht es noch etwas an der Straße entlang. Dann biege ich aber auf eine deutlich kleinere Straße ab. Ich hatte eigentlich auf einen Feldweg gehofft, aber das war leider nicht der Fall.
                                                                                                                                            Südlich von mir geht das Hügelland irgendwann in Slowenien über.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521984.png Ansichten: 0 Größe: 1.019,2 KB ID: 3279278
                                                                                                                                            Da hinten verläuft irgendwo die Grenze

                                                                                                                                            Auf der kleinen Straße geht es anständig rauf und runter. Ich komme richtig ins Schwitzen. Und die Straße strahlt auch so schön von unten. Wenigstens gibt es meistens neben der Straße einen Radweg. Und bunte Blumen.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521983.png Ansichten: 0 Größe: 706,2 KB ID: 3279274
                                                                                                                                            Tolle Farbenpracht

                                                                                                                                            Im Allgemeinen sind die Häuser hier in der Region alle top in Schuss. Ausgerechnet ein Malergeschäft macht hier eine Ausnahme.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521986.png Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3279282
                                                                                                                                            Das ist keine gute Werbung für diesen Malerbetrieb

                                                                                                                                            Obwohl die Landschaft heute wieder sehr reizvoll ist, ist das Wandern heute etwas zäh. Es ist jetzt schon richtig heiß. An der Abwechslung liegt es auf jeden Fall nicht!

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521990.png Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3279283
                                                                                                                                            Südsteirische Weinlandimpressionen

                                                                                                                                            Und dann ist sie wieder da, die Grenze zu Slowenien. Hier in der Region wird wohl auch in Slowenien Wein angebaut.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521990.png Ansichten: 0 Größe: 1,35 MB ID: 3279287
                                                                                                                                            Grenzwertiges Wandern

                                                                                                                                            Durch einen Wald geht es nochmal richtig aufwärts. Wenigstens im Schatten! Oben angekommen kann ich im Norden das erste Mal das weite Tal der Mur erkennen.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521988.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3279281
                                                                                                                                            Die Mur taucht das erstmal am Horizont auf

                                                                                                                                            Die letzte Erhebung über 500 Höhenmeter wird erstiegen und ab hier geht es mit mir nur noch abwärts. Zum Glück – denn ich bin schon wieder völlig nassgeschwitzt. So komme ich heute nicht sehr weit. Das schwüle Wetter macht mich fertig.
                                                                                                                                            Die Straße wird mal wieder zugunsten eines Stücks Wanderweg verlassen. Leider nicht lange.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521994.png Ansichten: 0 Größe: 2,73 MB ID: 3279293
                                                                                                                                            Schicke Kleinode am Weg

                                                                                                                                            Jetzt wird wenigstens die doch recht große Grenzland-Weinstraße verlassen. Und siehe da: Selbst an so einem heißen Tag bin ich nicht alleine.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521993.png Ansichten: 0 Größe: 1,94 MB ID: 3279288
                                                                                                                                            Einer meine Wegbegleiter

                                                                                                                                            Lass dich mal nicht überfahren!
                                                                                                                                            Durch den recht verteilten Weiler Graßnitzberg wandere ich immer weiter auf das Murtal zu.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521982.png Ansichten: 0 Größe: 613,9 KB ID: 3279272
                                                                                                                                            Das weitläufige Murtal liegt vor mir

                                                                                                                                            Ab hier geht es deutlich abwärts. Die letzten Höhenmeter dieser Tour gehen dahin. Ab Spielfeld wird es nur noch direkt an der Mur entlang gehen.
                                                                                                                                            Spielfeld zieht sich ganz schön an der Straße entlang. Bevor die Bebauung dichter wird wandere ich über Felder direkt auf das Schloss Spielfeld zu. Ein schicker Bau!

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521990.png Ansichten: 0 Größe: 1,52 MB ID: 3279285
                                                                                                                                            Schloss Spielfeld

                                                                                                                                            Aber hier unten im Murtal ist es drückend heiß. Die Luftfeuchtigkeit ist einfach zu hoch! Ein Thermometer zeigt 36°C. Bei der Feuchtigkeit einfach zu viel. Ich komme an den Bahnhof mit einem alten Gemäuer. Da drin mache ich erstmal Pause und überlege mir, wie das weitergehen kann. Ganz ehrlich: Bei so einem Wetter will ich jetzt nicht durch das windstille Murtal wandern! Aber was könnte ich stattdessen machen?
                                                                                                                                            In mir keimt die Idee mir ein Fahrrad auszuleihen. Aber hier in Spielfeld finde ich nichts Passendes. Aber in Bad Radkersburg gibt es einen Fahrradverleih. Und die haben auch ein Bike für mich. Kaum habe ich mich dafür entschieden fährt ein Zug nach Bad Radkersburg ein.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521991.png Ansichten: 0 Größe: 1,86 MB ID: 3279290
                                                                                                                                            Verschnaufpause am Bahnhof

                                                                                                                                            Als ich das kühle Gemäuer verlasse ist es wie ein Keulenschlag. Ich glaube das mit dem Bike ist eine gute Idee! Die S-Bahn bringt mich nach Bad Radkersburg. Am Bahnhof steht ein Stadtbus der mich ohne weiteres Ticket in die Stad fährt. Punkt 12 Uhr komme ich am Hauptplatz an.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521993.png Ansichten: 0 Größe: 1,73 MB ID: 3279292
                                                                                                                                            Ankunft in Bad Radkersburg

                                                                                                                                            10 nach 12 bin ich dann beim Fahrradverleih. Gerade schließen sie den Laden zu um Mittag zu machen. Aber sie haben Verständnis und machen nochmal auf. Ich kriege ein Bike und fahre damit zu einem Hotel, das ich unterwegs gebucht habe.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521992.png Ansichten: 0 Größe: 1,28 MB ID: 3279284
                                                                                                                                            Auf dem Weg durch Bad Radkersburg

                                                                                                                                            Dort lasse ich meine nicht benötigten Dinge wie Rucksack, Wanderstiefel und Stöcke und mache mich auf den Rückweg zum Bahnhof. Die nächste Bahn ist aber ein Schienenersatzverkehr, weil ein Triebwagen kaputt ist. Wir quetschen das Rad in den Kofferraum und ich komme 3 Stunden nach meiner Entscheidung die Wanderung mit dem Rad fort zu setzen, wieder am Bahnhof von Spielfeld an.
                                                                                                                                            In der Bahn habe ich mir den Südalpenweg und den Murradweg angesehen. Die sind auf der Strecke Großteils deckungsgleich. Bei dem Wetter war das mit dem Rad genau die richtige Entscheidung!
                                                                                                                                            Ich schlage den Weg in Richtung Mur ein und schwenke auf den Murradweg ein. Der zeigt mir aber erstmal wie hässlich geht.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521985.png Ansichten: 0 Größe: 1,29 MB ID: 3279280
                                                                                                                                            Murradwegimpressionen

                                                                                                                                            Genau auf diesem Stück werden die beiden Wege zusammen geführt. Gut, dass ich auf einem Rad sitze!

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521993.png Ansichten: 0 Größe: 2,08 MB ID: 3279291
                                                                                                                                            Da rollt man dahin

                                                                                                                                            Vor Oberscharza trennen sich die Wege aber. Ich bleibe lieber auf dem Radweg. Wer weiß wie der Pfad direkt am Murufer aussieht?

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521967.png Ansichten: 0 Größe: 562,3 KB ID: 3279270
                                                                                                                                            Oberschwarza

                                                                                                                                            Bei der Fähre von Weitersfeld treffe ich den Südalpenweg wieder. Die Fähre ist eine Motorlose Strömungsfähre, die nur an einem Seil hängt und durch die Fließkraft des Wassers angetrieben wird. Hier steht auch eine Hütte mit Erfrischungen. Ich habe auf dem Weg hierher kaum geschwitzt. Aber Durst habe ich trotzdem. Ich denke ich habe nur nicht gemerkt, wie viel ich geschwitzt habe.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521992.png Ansichten: 0 Größe: 1,69 MB ID: 3279286
                                                                                                                                            Pause an der Fähre Weitersfeld

                                                                                                                                            Ich probiere ab hier mal den Wanderweg aus aber das ist nix fürs Rad. Also zurück auf den Radweg und dort weiter bis Mureck.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521987.png Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3279277
                                                                                                                                            Ein typisches Murauendorf

                                                                                                                                            Hinter Mureck werden die beiden Wege dann richtig viel gemeinsam auf Schotter geführt. Schön geht anders! Also zumindest zum Wandern.
                                                                                                                                            Hier, direkt neben der Mur liegen ein paar kleinere Seen. Hinter dem Röcksee komme ich an einen Turm. Das muss ich mir näher ansehen.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521991.png Ansichten: 0 Größe: 1,80 MB ID: 3279289
                                                                                                                                            Der Murturm

                                                                                                                                            Sieht ja futuristisch aus! Ich erklimme den Turm und oben sitzt eine Gruppe Jugendliche und lasst eine Flasche rumgehen. Aber so viel Platz ist da gar nicht. Und die Aussicht ist überschaubar: Man sieht auf einen Wald und die Mur. Das Weinland verschwindet schon im Dunst. Und Bad Radkersburg ist auch kaum zu erkennen. Also wieder runter und weiter.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521976.png Ansichten: 0 Größe: 978,8 KB ID: 3279273
                                                                                                                                            Die Murseen bei Fluttendorf

                                                                                                                                            Die Seen an der Mur sind ganz hübsch. Bei dem Wetter hätte ich aber mit viel Badeverkehr gerechnet. Aber da ist nix zu sehen. Ist das hier verboten? Anscheinend nicht, dann an einem der Seen ist ein Badebereich ausgewiesen. Aber da ist auch keiner. An einem heißen Freitagnachmittag wundert mich das. Aber ich bin hier ja in südlichen Gefilden und vielleicht empfinden die das Wetter hier gar nicht so heiß wie ich?
                                                                                                                                            In Dietzen mache ich einen letzten Boxenstopp. Ein letztes Mal werden auf dieser Tour Schmier- und Betriebsstoffe nachgefüllt und dann geht es auf Bad Radkersburg zu.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521985.png Ansichten: 0 Größe: 695,1 KB ID: 3279276
                                                                                                                                            Die Radkersburg kommt in Sicht

                                                                                                                                            Aber eigentlich heißt die ja Grad Gornja Radgona, denn die steht auf der slowenischen Uferseite. Das ist wieder so eine geteilte Stadt. Früher ging auch die Bahnlinie mal über den Fluss aber der Teil der Strecke wurde abgebaut.
                                                                                                                                            Und dann komme ich an das Ziel meines Südalpenwegtour: Ich komme nach Bad Radkersburg hinein.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521992.png Ansichten: 0 Größe: 2,12 MB ID: 3279294
                                                                                                                                            Das Ziel ist erreicht

                                                                                                                                            Ich fahre zu meinem Hotel und ziehe mich um. Im Hotelpreis ist der Besuch der Terme inklusive. Und das hat mir der Blauloke ja ans Herz gelegt. Also besuche ich die Terme. Die ist wirklich toll. Aber mir ist heute das Wasser irgendwie viel zu warm. Ich hätte heute ein kühles Mineralwasser vorgezogen. Erfrischend ist das leider nicht. Liegt aber am Wetter und nicht an der Terme!
                                                                                                                                            Zurück im Hotel erkundige ich mich, wo ich in Gornja Radgona, also dem slowenischen Stadtteil, gut essen kann. Mir wird das RG Bistro direkt unter der Burg empfohlen. Ein Bistro? Naja, der Mitarbeiter war ein Slowene, er weiß hoffentlich wo er mich da hinschickt!
                                                                                                                                            Und: Ja, er weiß es! Das Bistro ist das Restaurant eines Weingutes und die haben eine exquisite Küche zu verträglichen Preisen. Und hervorragende Weine. Zum Glück bin ich mit dem Rad da. Da werde ich auf der Rückfahrt hoffentlich nicht kontrolliert.
                                                                                                                                            Nach einem ausgiebigen Mal und ein paar Gläsern Wein steige ich noch zum Ausnüchtern zur Burg hinauf. Da ist jetzt aber nicht viel los und man sieht nicht so wirklich viel. Ich kehre zum Hotel zurück und da steppt der Bär: Direkt im Park vor dem Hotel findet ein Fest statt. Gerade wird ein Feuer entzündet.

                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl521989.png Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3279279
                                                                                                                                            Sonnwendfeuer direkt vor dem Hotel in Bad Radkersburg

                                                                                                                                            Mit dem Fest vor dem Fenster kann ich jetzt eh nicht schlafen. Also feiere ich den Abschluss meiner Tour mit der Bevölkerung von Bad Radkersburg direkt am Feuer. Als ich ins Bett komme ist es bereits nach Mitternacht.​
                                                                                                                                            Angehängte Dateien
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                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                                                                              • 22.08.2008
                                                                                                                                              • 8843
                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                              #71
                                                                                                                                              Hallo Wafer, da hast du eine gute Entscheidung getroffen mit der abschließenden Radfahrt.
                                                                                                                                              Damit hast du mal wieder einen Weg geschafft.

                                                                                                                                              Ab Spielfeld kenne ich ja die Strecke von der Radfahrt entlang der Mur, zusammen mit meiner Frau.
                                                                                                                                              Radkersburg ist ein schönes Städtchen, es hat uns dort gut gefallen.
                                                                                                                                              Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Anfänger im Forum
                                                                                                                                                • 16.07.2021
                                                                                                                                                • 27
                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                #72
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                                                                                                                                                danke für die beinahe schon vergessene Erinnerung, der 03er WWW war auch einer meiner schönsten Wege, übrigens steht in Radkersburg auch dieser Stein in der Nähe der Therme, wo der 03er, wo ich gestartet bin und der 07er, welchen ich hier bendet habe.
                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC00944.jpg
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Größe: 207,0 KB
ID: 3280457

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  • 9533
                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                  Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                  Hallo Wafer, da hast du eine gute Entscheidung getroffen mit der abschließenden Radfahrt.
                                                                                                                                                  Damit hast du mal wieder einen Weg geschafft.

                                                                                                                                                  Ab Spielfeld kenne ich ja die Strecke von der Radfahrt entlang der Mur, zusammen mit meiner Frau.
                                                                                                                                                  Radkersburg ist ein schönes Städtchen, es hat uns dort gut gefallen.
                                                                                                                                                  Hallo Blauloke.
                                                                                                                                                  Damit habe ich den Südalpenweg, die Nummer 3 unter den Österreichischen Weitwanderwegen, abgeschlossen. Zwar nicht ganz regulär aber was solls. Zumindest habe ich den Weg mit Muskelkraft bewältigt. Bad Radkersburg ist in der Tat ein nettes Städtchen! Mit dem Sonnwendfest direkt vor meinem Hotel fand ich das sehr ansprechend. Auch der Slowenische Teil Gornja Radgona ist sehr schön. Ich habe mir einen riesen Kopf gemacht, ob mein geliehenes Rad dort sicher steht. Später habe ich im Internet gelesen, das Slowenien eines der sichersten Länder in Bezug auf Diebstahl ist und deutlich vor z.B. Deutschland platziert ist. Überhaupt hat Slowenien einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlassen. Eigentlich auf der ganzen Tour: Sehr schöne Landschaft, gepflegte Regionen, schöne Hütten und nette Leute.

                                                                                                                                                  Viele Grüße

                                                                                                                                                  Wafer​ 🙋‍♂️
                                                                                                                                                  Zitat von Wandernomade Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                  Hallo Wafer,
                                                                                                                                                  danke für die beinahe schon vergessene Erinnerung, der 03er WWW war auch einer meiner schönsten Wege, übrigens steht in Radkersburg auch dieser Stein in der Nähe der Therme, wo der 03er, wo ich gestartet bin und der 07er, welchen ich hier bendet habe.
                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00944.jpg Ansichten: 30 Größe: 207,0 KB ID: 3280457
                                                                                                                                                  Hallo Wandernomade.
                                                                                                                                                  Ich habe den Stein leider nicht gesehen. Ich habe mal im Netz nach ihm gesucht weil ich wissen wollte, ob ich an ihm vorbeigekommen bin oder nicht. Sehr viel habe ich dazu aber nicht gefunden. Außer, dass er wohl mal umgezogen ist. Es soll einen alten Standort geben, an dem er zumindest noch bis 2014 stand. Mehr habe ich leider nicht rausgefunden. Der Hintergrund auf deinem Bild deutet darauf hin, dass es der neue Standort war, wo du das Foto gemacht hast. Weißt du noch, wo der genau stand?
                                                                                                                                                  Danke auf jeden Fall für den Hinweis!
                                                                                                                                                  Viele Grüße
                                                                                                                                                  Wafer 🙋‍♂️
                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 20.09.2024, 09:54.

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    Anfänger im Forum
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                                                                                                                                                    • 27
                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                    Hallo Wafer,
                                                                                                                                                    der Stein befindet sich ungefähr 33T 574928 E 5170805 N
                                                                                                                                                    In Google Street View ist er schön zu sehen.
                                                                                                                                                    2005 beim Start zum 03er und 2020 am Ende des 07er stand er am selben Standort.
                                                                                                                                                    Gruß Hans
                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Wandernomade; 22.09.2024, 17:35.

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Anfänger im Forum
                                                                                                                                                      • 16.07.2021
                                                                                                                                                      • 27
                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                      #75
                                                                                                                                                      Danke Wafer, habe das Bild gelöscht.
                                                                                                                                                      Hans

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Lebt im Forum
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                                                                                                                                                        • 9533
                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                        #76
                                                                                                                                                        Hallo Hans.

                                                                                                                                                        Habe ihn gefunden! Da bin ich mehrfach mit dem Rad und zu Fuß dran vorbeigekommen und habe ihn nicht gesehen!
                                                                                                                                                        Den 07er bin ich ein Stück gegangen, als ich auf dem 01er unterwegs war. Guckst du hier ... Da hatte ich damals schon mal überlegt, ob ich da vieleicht den Kreis - den E4 Alpin alias 01er von Rust bis an den Bodensee bzw. nur bis Alberschwende, den E5 bis Bozen, den 03er bis Bad Radkersburg und den 07er wieder nach Rust - mal schließe.

                                                                                                                                                        Gruß Wafer​

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          • 27
                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                          Hallo Wafer,
                                                                                                                                                          also den 07er fand ich nicht sehr prickelnd, auch Übernächtigungs Pätze sind seh rar.
                                                                                                                                                          Hans

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Lebt im Forum
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                                                                                                                                                            • 9533
                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                            Heimreise

                                                                                                                                                            Am Morgen ist wechselhaftest Wetter. Wenn ich ab Spielfeld zu Fuß weitergewandert wäre, hätte ich sicher unterwegs nochmal übernachten müssen. Dann hätte ich zum einen einen letzten Wandertag mit weniger gutem Wetter gehabt und zum anderen diese grandiose Sonnwendfeier nicht miterlebt.
                                                                                                                                                            Ich gebe mein Fahrrad bei der Vermietung ab und bekomme sogar noch einen Rabatt, weil mein Hotel einen Deal mit dem Laden hat. Dann ging es zum Bahnhof.
                                                                                                                                                            Bad Radkersburg liegt aber schon etwas abseits. Die Heimreise von dort hat schon deutlich länger gedauert als die Anreise nach Bleiburg. Mit der Bahn geht es zunächst wieder nach Spielfeld. Mit einem D-Zug aus Slowenien weiter nach Graz. Und ab dort geht es mit einem Railjet nach München. Über Bruck an der Mur – nicht weit weg vom Mürztal wo ich auf meiner Nordalpenwegtour nördlich entlanggewandert bin. Weiter über Loeben nach Selzthal – nur wenige Km von Admont entfernt, wo ich auf der Tour erst kürzlich aus den Ennstaler Alpen gekommen bin. Es folgt eine Fahrt entlang der südlichen Ausläufer des Toten Gebirges und des Dachsteins nach Bischofshofen und Werfen wo ich auf der Nordalpengwegtour ebenfalls durchgewandert bin. So bekommt man durch solche Weitwanderungen einen ganz guten Überblick wie die Regionen alle zusammenhängen. Spannend!

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Lebt im Forum
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                                                                                                                                                              • 9533
                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                              #79
                                                                                                                                                              Epilog Südalpenweg
                                                                                                                                                              Das war in Summe eine extrem abwechslungsreiche Tour von Bozen durch die Sarntaler Alpen, die Dolomiten, entlang des Karnischen Hauptkamms und durch die Karawanken sowie die Lavantaler Alpen. Zum Abschluss ein paar Kilometer an der Mur entlang, die ich ja mit dem Rad zurückgelegt habe.
                                                                                                                                                              Die einzelnen Gebirgszüge sind sehr unterschiedlich und vermitteln dadurch sehr viele unterschiedliche Eindrücke. Durch einige Etappen in den Nachbarländern Italien und Slowenien ist auch die Versorgung sehr abwechslungsreich. Was da ein paar Meter rechts oder links vom Grat doch ausmachen können. Sowohl in Italien als auch in Slowenien waren die paar Meter sehr entscheidend für die Ausführung und die Qualität der gereichten Speisen. Das Abendessen auf AV-Hütten ist im direkten Vergleich zu Italienischen Hütten teilweise extrem unterschiedliche. Als Beispiel sei hier die Wolayerseehütte und die Rifugio Marinelli genannt.
                                                                                                                                                              Beim Start in den Sarntaler Alpen ist man in sehr grünen Bergen unterwegs und hat meist die großen Gipfel der Dolomiten in Sichtweite. Dann folgt ein Wechsel in die Dolomiten mit Fanes und Pragser Wildsee sowie drei Zinnen. Beim Wechsel in die Karnischen Alpen ändert sich der Charakter wieder sehr grundlegend. Bereits gegen Ende des Karnischen Hauptkamms wird das Gebirge etwas ruhiger und bewaldeter. In den Karawanken ist man dann fast alleine unterwegs. Und ab Bleiburg habe ich eigentlich nur noch sehr vereinzelt Wanderer getroffen. Und das obwohl jeder Gebirgszug einen eigenen Charakter hat und alle sehr schön sind.
                                                                                                                                                              Ich kann diese Tour als ganzes nur wärmstens empfehlen. Wer Wert auf bekanntes legt und hohe Gipfel bewandern möchte, der ist eher in den Regionen Sarntaler Alpen, Dolomiten und Karnische Alpen bis zum Nassfeld richtig. Dort ist es aber im Vergleich eher voll. Wer eher etwas mehr Ruhe haben möchte für den sind die Teile ab dem Nassfeld empfehlenswert.
                                                                                                                                                              Jetzt noch zu meinem Reisemodus: Ich plane nicht viel im Vorfeld. Dadurch mag es sicher mal passieren, dass ich das eine oder andere Highlight am Weg übersehe. Aber dadurch kann ich meine Reisen sehr kurzfristig gestalten und bei Bedarf umplanen. So liebe ich meine Reisen: kurzfristige Entscheidungen, überraschende Wendungen und interessante Begegnungen! Und das in sehr abwechslungsreichen Regionen. Ich werde jetzt zwar keine Anstecknadel vom Alpenverein erhalten, weil ich eben nicht den ganzen Südalpenweg gewandert bin. Aber darauf kann ich notfalls verzichten. Der Abschluss mit dem Rad war genau richtig und ich würde es wieder so machen.
                                                                                                                                                              Ich werde die bereisten Regionen südlich des Hauptkamms in bester Erinnerung behalten. Mal sehen, ob ich irgendwann mal wieder in eine der Regionen komme. Ich bin mich sicher: Lohnen würde es sich auf jeden Fall!

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                • 12.03.2022
                                                                                                                                                                • 1072
                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                #80
                                                                                                                                                                Danke für den Reisebericht! Ich habe gerne mitgelesen und mir die ein oder andere Idee notiert.

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  Gerne im Forum
                                                                                                                                                                  • 20.11.2018
                                                                                                                                                                  • 88
                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                  #81
                                                                                                                                                                  Tolle tour.. Vielen dank für das mitnehmen.
                                                                                                                                                                  the dutch

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    Lebt im Forum
                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                    • 9533
                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                    #82
                                                                                                                                                                    Zitat von Muecke Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Danke für den Reisebericht! Ich habe gerne mitgelesen und mir die ein oder andere Idee notiert.
                                                                                                                                                                    Hallo Mücke.

                                                                                                                                                                    Das freut mich, dass der Reisebericht gefällt und die Tour als Ideengeber fungiert. Da ist auch genug verschiedenes dabei. Das war ja das Schöne. Und dadurch, dass der Südalpenweg südlich des Hauptkamms liegt, ist es auch eine Möglichkeit in Saisonrandzeiten aktiv zu werden. Das hatte ich hier zwar nicht so gemacht aber gerade der Teil ab Bleiburg bis Bad Radkersburg - oder andersrum - geht sicher auch schon recht früh oder noch recht spät im Jahr.

                                                                                                                                                                    Viel Spaß noch und viele Grüße

                                                                                                                                                                    Wafer 🙋‍♂️

                                                                                                                                                                    Zitat von thedutch Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Tolle tour.. Vielen dank für das mitnehmen.
                                                                                                                                                                    the dutch
                                                                                                                                                                    Hallo the dutch.

                                                                                                                                                                    Gerne geschehen! Danke fürs Lesen!

                                                                                                                                                                    Viele Grüße

                                                                                                                                                                    Wafer 🙋‍♂️

                                                                                                                                                                    Kommentar