[ES][F] In den Pyrenäen

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  • Nicki
    Fuchs
    • 04.04.2004
    • 1303
    • Privat

    • Meine Reisen

    [ES][F] In den Pyrenäen

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Spanien/ Frankreich
    Reisezeit: September
    Region/Kontinent: Südeuropa

    Mehr Fotos unter
    http://www.mitrucksack.de/pyrenaeen_2008/index.html

    Ein paar Panos unter
    http://www.mitrucksack.de/panoramen%202008.htm

    30.8.2008
    Auf den letzten Drücker erwische ich die Bahn nach Köln.
    Beim Abschieds Kaffeetrinken im Garten der Schwiegereltern denke ich an meinen Hut, und der liegt zu Hause in der Küche.
    Ohne diesen Hut Fahre ich aber nicht!
    Der Kaffee bleibt so stehen, Christiane und ich stürzen ins Auto und fahren zügig nach Hause.
    Genauso schnell rasen wir zum Bahnhof, es geht um Minuten.
    Um 17:14 springe ich aus dem Auto, ein kurzer Abschiedkuss, um 17:15 stehe ich ohne Fahrkarte im Zug nach Köhn HBH.

    Nachdem die Spritpreise so stark anstiegen, das die Flüge sich deutlich gegenüber dem letzten Jahr verteuerten,
    suchte ich auf der Thalys HP nach Preisen der Zugverbindungen-
    und die sind bei frühen Buchen sehr preiswert- für 25 € fährt mich der
    Zug nach Paris (Gare du Nord).
    Den Nachtzug nach Lourdes buchte ich über Corail Lunea (Nachtzug der französischen Bahn- SNCF) für 47 €.

    Um 18:14 verläst der Thalys den Kölner Hauptbahnhof , um 22.05 steige
    ich in Paris, Gare du Nord aus, gehe hinunter zur Metro und
    versuche am Automaten eine Karte zu kaufen, das mir natürlich
    nicht gelingt. Ich werde schon nervös, der Nachtzug fährt um 23:11 ab.
    Ein Franzose hilft mir dann freundlich.



    Rechtzeitig komme ich am Bahnhof Austerlitz an, es reicht um ein
    Sandwich zu kaufen und mich auf dem Bahnhofsklo zu waschen.
    Dann checke ich ein, bau mir mein Bett im Liegewagen und schlaf
    recht schnell ein.

    31.8.2008
    Morgens um 7:50 stehe ich am Bahnhof von Lourdes. Der Bus nach
    Gavernie fährt direkt vorm Bahnhof ab.
    Die Zeit reicht noch für einen Kaffee gegenüber, um 8:15 fahre ich weiter.
    In Pierrefitte-Nestalas*und nochmals in Luz St. Sauvier muss ich
    umsteigen. (Busfahrt Komplett- 12.30 €)
    Es ist feucht und frisch, die Wolken sind grau und hängen tief,
    ungemütliches -fast- September Wetter, es ist so 10 Uhr in Gavernie.
    Nur wenige Menschen sind unterwegs. Das ändert sich auch gegen
    Mittag nicht- es ist nichts los- und das find ich gut.
    Gavernie ist ein kleines Dorf undaufgrund seiner Lage deutlich auf
    Touristen eingestellt, immerhin sind auf der "Einkaufsstraße" die
    piepsenden Porzellan und Plastik Tiere verschwunden, die bei einem
    letzten Aufenthalt zu dutzenden lärmten und nervten.
    Die Sonne kommt hervor, beste Wanderbedingungen. Ich kaufe ein
    Baguette, Käse und Wurst für die Tour, fülle am Orteingang meinen Wasserbeutel auf,
    checke noch mal den Rucksack- alles dabei, nichts vergessen-
    telefoniere kurz mit Christiane und gehe ans Ende des Dorfes, Richtung Cirque- Mittagessen.
    Ich bestelle blind etwas von der Karte, und freue mich auf etwas
    warmes, erhalte dann eine Käse und Wurstplatte, genau das
    habe ich im Rucksack......pfhhhh.
    Mit vollem Bauch bezahle die Rechnung, trinke das Bier auf,
    schnür die Schuhe, setze den Rucksack auf......
    um 13:05 bin ich auf dem Weg.


    Auf breitem und einfachen Weg geh ich ruhig und gemütlich in
    Richtung Cirque de Gavernie. Neben mir rauscht der Gave de Gavernie.
    Der recht einfache und kurze Weg ist der Grund für die Besuchermassen
    in der Session. 50 Minuten/ 170 Höhenmeter und 3,2 km weiter trinke ich mir eine Cola,
    gekauft am "Eingang" des Cirque, beim Hotel du Cirque. Hier beim Hotel ist schon etwas Betrieb, im Cirque verteilen sich die Menschen.
    Nach meiner Kartenmessung hat der Cirque eine Durchmesser von ca. 1km. Das Hotel befindet sich auf 1560m, der Cirqueboden
    steigt sanft bis auf fast 1800 an, dann streben die Felswände steil hoch.
    In drei Stufen wird der Kamm des Cirque mit über 3000m erreicht,
    der höchste Gipfel ist der Pic du Marbore mit 3248m.
    Wunderschön und Beeindruckend.
    Ich halte mich im Cirque rechts, treffe auf*den rot- weis markierten Weg. Der führt über Gras und auch Geröll bis ans Ende des Cirque,
    schlägt dort einen Bogen nach rechts- hier beginnt die Echelle de Sarradets. Steil steigt der Pfad an,
    immer wieder sind einfache Kletterstellen zu überwinden.
    Bei Regen, Schnee und Eis ist die Echelle sehr gefährlich.

    Felswände des Cirque de Gavernie


    Nach ca. 100- 150 Höhenmetern hat die Kletterei ein Ende, ein "normaler" Bergpfad ist mein Weg.
    Wolkenschwaden ziehen auf, wenig später ist die Sicht auf 20 m beschränkt, bei gut sichtbaren Pfad und regelmäßigen Markierungen.
    Es wird ungemütlich, so 5°, Nieselregen und etwas Wind, ich verpackt mich in die Regenjacke. Die Markierung wird spärlicher,
    Trittspuren sind nicht mehr zu erkennen, der Boden ist Fels.
    Die Refuge de Sarradets kann nicht mehr weit entfernt sein.
    Ich folge ein paar Steinmännern, erkenne in Wolkenlücken ein steil ansteigendes Schneefeld vor mir, und dann von den Wolken
    kurz freigegeben, die Refuge, die unerreichbar auf einem steil ansteigendem Felszug links von mir steht.

    Refuge de Sarradtes (2587m)


    Abzweig verpasst! Zum Glück nur ca. 100 m zurück steige ich an markierter Stelle auf den Felszug.

    Der Cirque in Wolken


    Bei diesem ungemütlichem Wetter schlafe ich in der Refuge de Sarradets
    - 2587m- (auch Refuge de la Breche de Roland), dort treffe ich um 18:10 ein. Die Stube ist geheizt,
    Überschaubare 15 andere Wanderer wärmen sich. Ich mach's mir wohnlich, wasch mich und trinke dann Kaffee.
    Das Abendessen nehme ich am Tisch einer deutschsprachigen Gruppe ein.
    Sie sind mit Führer unterwegs, gehen Morgen zur Refuge de Goritz. Draußen steht der Nebel.
    Zu dritt teilen wir uns Schlafraum für 10 Personen, das gibt Hoffnung auf eine ruhige Nacht.
    Ich schlafe früh ein, träume von einem blauen Himmel und gutem Wanderwetter.
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 15:54. Grund: Reisecharakter eingestellt
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    Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

  • paddel
    Fuchs
    • 25.04.2007
    • 1864
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: In den Pyrenäen

    Sehr schön! Geht's noch weiter?

    OT: Sehe schon, ich muß da endlich mal zu Fuß hin.
    Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
    vorausgesetzt man hat die Mittel.

    W.Busch

    Kommentar


    • Gast-Avatar

      #3
      AW: In den Pyrenäen

      Schöne Einführung in deine Tour!Du warst doch bestimmt noch länger unterwegs...?
      Also bitte weiterschreiben und nicht nur bei der Einführung belassen

      War ein Wasserfilter nötig und hattest du einen mit?

      Kommentar


      • Nicki
        Fuchs
        • 04.04.2004
        • 1303
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: In den Pyrenäen

        - Orientierungsprobleme und Wassermangel- ein langer Tag beginnt.

        Gut geschlafen. 7:15 aufstehen.
        Erstmal aus den Fenster schauen- bestes Wetter, klare Sicht, blauer Himmel. Ich Frühstücke in Ruhe und mache mich
        um 8:20 auf den Weg.

        Refuge de Sarradets und Breche de Roland


        Sofort führt er knackig bergan, teils über Schneefelder bis zur Breche de Roland (2807m).
        Dort wende ich mich nach rechts (Westen) und gehe an senkrechten Felswänden vorbei bis zum El Dedo (sp.)
        einem freistehendem Felsen. Anschließend führen mich Zeichen und Spuren auf der rechten Seite des Felsen vorbei,
        ein paar Mal brauch ich die Hände. Der El Taillon ist wirklich kein schöner Berg, er sieht aus wie ein großer
        Schutthaufen, hoch will ich trotzdem.
        Den Rucksack lasse ich hier unten auf ca. 2900m stehen.

        Rückblick beim Aufstieg zum El Taillon


        In vielen Kurven steige ich bis zum Gipfel des Taillon, - 3146m. Die Sonne scheint weiter, frisch ist es hier oben.
        Die Aussicht ist fantastisch.
        Zurück an der Breche de Roland- Zeit für ein zweites Frühstück.
        In den Felsen der Breche sind 2 Kletterer unterwegs, ich bekomme schon vom zuschauen einen flauen Magen,
        das ist nichts für mich.
        Mein Weg führt von der Breche steil bergab durch rutschiges Geröll. Vorsichtig steige ich hinunter in den
        Barranco de la Brecha.

        Barranco de la Brecha


        Ein kurzes Stück wird der Pfad flacher. Dann wechselt der Untergrund auf felsig, und führt wieder
        recht steil hinunter.
        Wenige Steinmänner leiten mich bis zum Planas de Narciso (auch Llanos de Milliaris) einer jetzt ausgetrocknetem
        Wasserfläche auf 2413m. Laut den "Editorial Alpina" Karten ein Pfad führt nach Links (Osten) zum Collado del Descarcador,
        Spuren und Steinmänner kann ich nicht erkennen.
        Vielleicht habe ich sie nur verpasst. Nach Osten führt eine gut erkennbare Spur zum Collado de Catuarta o de Salarons.
        Nach Süden, meine Richtung, erkenne ich nichts, nur am Ende des ausgetrockneten Fläche einen großen Steinmann.

        Rückblick


        Dort angekommen stehe ich an einer steilen Felsklippe und sehe keine Möglichkeit hier abzusteigen.
        Von Blumen umgeben steht hier noch etwas Wasser.
        Ich grüble über meinen weiteren Weg, ein Stück nach Osten könnte ein Abstieg möglich sein,
        ich verlasse mich aber auf die aus den spanischen Alpina Karten entnommenen GPS Track und marschiere mit
        dem GPS Richtung Track. Ich befinde mich am Rand des Pico des Descargador, der Weg aus den Karten,
        sollte unterhab des Pico weiterführen. Hier ist aber kein Weg, keine Markierungen! Verfluchte Karten!
        Ich entscheide mich gegen ein Querfeldein gehen. Bei den Felsklippen suche ich weiter, erkenne unterhalb einen Pfad-
        dann muss es auch eine Möglichkeit geben hier hinunter zu klettern. Die gibt es auch- durch Risse kann ich auf das
        nächste ausgetrocknete Plateau klettern.
        Am Ende des Plateaus führen mich einige große Steinhaufen weiter,
        endlich wieder gute Markierungen. Östlich ist ein Weg zu erkennen, auf der Karte ist er nicht eingezeichnet,
        die Richtung bringt für mich nicht. Ich glaube nicht das dieser Weg einen Bogen nach Süden zur Faja de las Flores schlägt.
        Mein Ziel, die Faja de las Flores liegt südlich. Schnell wird das Gelände jedoch unübersichtlich, ein Karstfeld durchzogen
        von Rinnen. Spuren und Markierungen sind nicht mehr zu finden.
        Dann stehe ich wieder an Felsklippen, weit unterhab der Circo de Cutatuero, bis hier oben höre ich den Bach.
        Nur habe ich mittlerweile kaum noch Wasser im Rucksack, ich habe mich darauf verlassen, hier etwas zu finden.
        Keinen Tropfen gibt es hier, nur weit unten im Circo. Dort Absteigen möchte ich nicht, der Weg hinunter ins Tal führt über
        eine stark ausgesetzte Querung im Fels dort will ich alleine und mit schwerem Rucksack nicht her. Seit der Breche de Roland
        vor 3 Std. mir niemand begegnet.
        Bilderlink zur Kletterei im Circo de Cutatuero
        http://static.panoramio.com/photos/original/8312863.jpg
        Absteigen, Wasser holen und wieder aufsteigen geht auch nicht, ich würde Zeitlich die Faja de Flores nicht schaffen,
        ich müsste hier Zelten. Eigentlich gar kein Problem, nur- die Faja und auch der Weg durch den Circo de Carriata sind
        ebenso recht gefahrvoll, bei Regen und Nebel Risikoreich- also bleibt nur eines, weitergehen, wenigstens bis nach der Faja,
        den Abstieg dort würde ich schon irgendwie schaffen.. Das Wetter zur Zeit ist nicht beständig.
        Ich bin Nervös, und schon etwas durstig. Trinke nichts, muss sparen!
        Positiv hoffe ich am Ende der Faja, im Circo de Carriata, Wasser zu finden, und evtl. dort zu Übernachten. Zuerst muss ich
        noch den Einstieg zur Faja finden. Ich gehe weiter -Süd West-, irgendwo muss hier der Pfad zur Faja sein. Vom Rand der Felsen
        erkenne ich unter mir eine Spur, das muss der Weg zur Faja sein. Absteigen kann ich hier noch nicht, ich gehe weiter
        bis es eine Möglichkeit gibt.
        Langsam fülle ich mich gestresst, habe Durst und fülle mich nicht wohl in meiner Haut. Ich muss ruhig bleiben
        damit mir keine Fehler passieren. Ich trinke ein wenig Wasser.
        Endlich ist es möglich zu der Spur abzusteigen. Der Pfad führt mich bis zur Faja de las Flores auf 2392m.
        Die Faja ist ein schmales Gesimsband.

        Die Faja de las Flores


        Senkrecht stürzen die Felsen des Punta Gallinero in die tiefe. Sehr konzentriert gehe ich meinen Weg,
        ein kleiner Stolperer kann Fatale folgen haben. Sonst macht der Pfad keine Problem, kaum Höhenmeter,
        fast waagerecht läuft der Pfad im Fels. Die Weg suche ist ebenso kein Problem :-))
        Im Circo de Carriata ist es trocken. Eine Gämse läst sich nicht von mir stören.
        Müde bin ich, auf 2150m Höhe esse etwas Brot und Käse und trinke das letzte Wasser. So wie es scheint
        werde ich auch während des Abstieges kein Wasser finden, nichts rauscht, die Bäche des Circo scheinen trocken,
        ich werde wohl bis ins Tal absteigen müssen (auf 1360m).
        Zum Abstieg gibt es zwei Möglichkeiten, die "Clavijas de Salarons" oder der "Paso de la Fajeta". Die Clavijas ist
        eine mit Eisenstiften gesicherte Kletterei, der "Paso" ebenso Kletterei, aber nicht so stark ausgesetzt und darum ohne
        Sicherungen. Ich folge einfach der stärkeren Spur und die führt mich zu dem Paso de la Fajeta. Das sind
        ca. 60 Höhenmeter steiles Gelände in dem ich von Felsstufe zur nächsten Klettere. Trotz Wassermangel- und müden
        Beinen ich bin hochkonzentriert, für die Landschaft habe ich schon lange kein Auge mehr, und das Fotografieren
        interessiert mich auch nicht mehr. Nach der Kletterei folgt ein sehr schmales, luftiges Gesimsband das zum Teil mit
        Ketten gesichert ist.
        Und dann endlich wieder auf halbwegs "normalen" Wegen.
        Physisch waren die letzten Stunden sehr belastend; gefahrvolle Wege, Karten die nichts wirklich nützen, wegloses Gelände,
        kaum Markierungen und das ohne ausreichend Wasser...... , der Durst raubt Kraft und Konzentration. Ich rechnete einfach
        Wasser zu finden, Bäche sind genug auf den Karten eingezeichnet, nur die sind jetzt trocken. Trotzdem war ich unvorsichtig,
        im Barranco de la Breche oder etwas später bei Planas de Narcisco hätte ich Wasser nachfüllen können.
        Fazit ist: an jeder Möglichkeit immer die Wasserflaschen fühlen.
        Ich überquere ein Bachbett (auf ca.1850m), in einer Pfütze etwas brackiges, nicht trinkbares Wasser.
        So wie es aussieht muss ich noch 500m bis ins Tal Absteigen. Nach Wasser suchen werde ich nicht mehr, es ist schon 19 Uhr,
        zum Suchen fehlt die Zeit. Die letzten hellen Stunden brauche ich um sicher abzusteigen. Ich quäle mich müde und
        mit trockener Zunge über Wald Wege hinunter. Die Sicht wird immer schlechter, als ich im Tal ankomme ist es Stockduster.
        Vor mir rauscht der Rio Arazas, nicht weit entfernt ist jedoch das Restaurante/ Bar "La Pradera", der "Eingang" zum
        Valle Ordesa. Die Hoffnung auf ein Cola und ein Bier läst mich dorthin gehen. Nach einer Kurve schaue ich in zwei
        große glänzende Augen, das muss der letzte Bus nach Torla sein. Beleuchtet ist sonst nichts mehr.
        Es ist 20:57, der Fahrer will grade Los, als ich aus dem Dunkel auftauche. Meine Tour ist zwar anders geplant,
        ich fahre jedoch mit nach Torla, ich bin ziemlich am Ende. Dem Fahrer klage ich irgendwie ich mein Leid, er versteht mich
        und fragt andere im Bus nach Wasser für mich. Hundemüde und ausgetrocknet setze ich mich, der halbe Liter Wasser
        den ich gereicht bekomme verdunstet in mir, ich spüre ihn nicht.
        Torla, ich wanke in die nächste Bar, Trinke dort einen Liter Cola und ein gr. Bier, esse ein gr. Baguette.
        Frage dann im Hotel gegenüber nach einem Bett- alles belegt. Gehe- wanke- weiter zum Camping Camping Rio Ara,
        trinke dort in der Bar noch mal einen Liter und ein gr. Bier, baue das Zelt auf und Schlafe.
        Für den Tag hatte ich ca. 1,5L Wasser mit.

        Tourdauer: 12:30 Std.
        höchste Höhe: 3146 m
        Bergauf: 750 m
        Bergab: 1950 m
        Länge: 19,2 km
        Zuletzt geändert von Nicki; 10.02.2009, 20:40.
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        • Nicki
          Fuchs
          • 04.04.2004
          • 1303
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: In den Pyrenäen

          War ein Wasserfilter nötig und hattest du einen mit?
          Nein- wird nicht gebraucht.
          Wasser gibt "eigentlich" genug, wenn möglich immer Nachfüllen, dann läufts besser als bei mir.

          Gruß FS
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          • dingsbums
            Fuchs
            • 17.08.2008
            • 1503
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: In den Pyrenäen

            Schöner Bericht, klasse Bilder.

            Ich hoffe, es geht noch weiter.

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            • Buck Mod.93

              Lebt im Forum
              • 21.01.2008
              • 9011
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: In den Pyrenäen

              Geile Sache...bald gehts für mich auch wieder los.

              Und noch ein großes "Danke"an Folko der mir für meine erste Tour dort viele nützliche Tipp gegeben hat
              Les Flics Sont Sympathique

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              • giraffe
                Erfahren
                • 21.05.2005
                • 142
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: In den Pyrenäen

                schöner Bericht - aber viel zu kurz

                bzgl. der Echelle de Sarradets: ich bin 2007 den Weg mit großem Rucksack runtergegangen/geklettert, hätte gedacht, es wäre rauf wesentlich leichter. bei Nässe würd ich da auch nie und nimmer lang.

                @Nicki: bist Du dann noch den HRP zwischen Viados und Portillon und weiter gelaufen? falls ja, wie ist der dortige Schwierigkeitsgrad im Vergleich zur Echelle de Sarradets? oder kann da jemand anders Aussagen drüber machen? Im Cicerone HRP-Führer gilt dieser Bereich bis Vielha als einer der Knackpunkte des HRP.
                Wer im Leben immer geradeaus geht, kriegt die Kurve nicht.

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                • Nicki
                  Fuchs
                  • 04.04.2004
                  • 1303
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: In den Pyrenäen

                  schöner Bericht - aber viel zu kurz
                  Es kommt noch mehr, dauert aber, bin noch nicht fertig- vile mehr steht auch nicht auf meiner HP....

                  hätte gedacht, es wäre rauf wesentlich leichter.
                  Ist es bestimmt auch, ich habs runterschauen vermieden- falls doch wurde mir flau....
                  Rauf ist bei gutem Wetter kein so großes Problem- mit den entsprechenden Voraussetzungen... keien Höhenangst, Trittsicher.....

                  bist Du dann noch den HRP zwischen Viados und Portillon und weiter gelaufen?
                  Leider nein, ich musste/wollte nach Hause- kommt hoffentlich dieses Jahr dran.
                  Kennst du die dann folgenden HRP Etappen bis Hospital de Viella- über den Col de Mulleres.... schwerer als die wird es nicht werden- hoffe ich.

                  Gruß FS
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                  Kommentar


                  • Nicki
                    Fuchs
                    • 04.04.2004
                    • 1303
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [ES][F] In den Pyrenäen

                    Hallo
                    Da es mit dem weiteren Etappen noch etwas dauert- noch ein paar Fotos.
                    Auf meiner HP gibt es sie in 600Pixeln Höhe- hier in 800er Breite.

                    Breche de Roland (2807m) und unter den Wolken der Cirque de Gavernie



                    Am nächsten Morgen, bestes Wetter



                    Blick vom El Taillon (3146m)



                    Die spanische Seite



                    Wiederholt sich- ich finds aber schön...



                    Zeltplatz bei Fon Blanka, in der mitte die Punta de las Olas (3002m)


                    Blick in den Canyon de Anisclo beim Aufstieg zum Col de Anisclo


                    Valle de Pineta, rechts der Circo de Pineta



                    Gruß FS
                    www.mitrucksack.de
                    Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                    • Prachttaucher
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 21.01.2008
                      • 11905
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                      #11
                      AW: [ES][F] In den Pyrenäen

                      Toller Bericht, sehr eindrucksvolle Bilder...

                      War vor langer Zeit als Student mal in der Ecke ohne Details zu kennen. An die "Breche de Roland" habe ich mich gleich erinnert. Irgendeine Geschichte gab´s da auch zur Entstehung. Und dann kam noch der Monte Perdido, voon dem wir tolle Aussicht hatten. Die Spanier haben übrigens fürchterlich geschnarrcht.

                      Gruß Florian

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                      • Gast-Avatar

                        #12
                        AW: [ES][F] In den Pyrenäen

                        Also die Bilder sind wirklich beeindruckend.Danke!
                        Mit welcher Kamera hast du die gemacht?
                        Ich stelle mir da immer ne relativ schwere Kamera mit dem verschiedensten Objektiven und einigen Filtern vor.Kenne mich damit nicht aus,deshalb meine banale Vermutung.

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                        • Nicki
                          Fuchs
                          • 04.04.2004
                          • 1303
                          • Privat

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                          #13
                          AW: [ES][F] In den Pyrenäen

                          Mit welcher Kamera hast du die gemacht?
                          Mit einer Olympus E510, und dem 2,8 - 14-54mm, als Tele das Kitobjektiv 4,0- 40-150mm. Keine Filter (ausser eiem Graufilter für fliesendes Wasser).
                          In RAW geknipst und darum am PC bearbeitet.
                          Die immer wieder auftrettende Diskussion "welche Kamera" ist heute recht müssig, sie sind alle gut- mit jeder können gute Bilder gemacht werden.

                          Die Spanier haben übrigens fürchterlich geschnarrcht.
                          Das scheint eine Volkskrankheit zu sein......

                          Gruß FS

                          PS- Danke fürs Lob.
                          www.mitrucksack.de
                          Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                          • Nicki
                            Fuchs
                            • 04.04.2004
                            • 1303
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [ES][F] In den Pyrenäen

                            Noch ne Etappe
                            Ruhetag, Zwangsweise, 2.09.2009

                            Nichts geht heute, alle Knochen schmerzen, bin kaputt und kann nicht so richtig laufen. Ich pflege meinen müden Körper, flicke noch 3 Löcher in der Thermarest und schmeiß meine Streckenplanungen über Bord. Vom Valle de Ordesa zum Punta Diazas gibt es wohl Kletterstellen, und weiter folgend bis zur Faja de la Pardina ist Wasser wohl auch ein Problem, ich brauche für morgen eine recht gemütliche Strecke um wieder fit zu werden.
                            Nachmittags schaue ich mir Torla an, das trotz Tourismus ein nettes Dorf ist, gehe Essen und lass es mir gut gehen.

                            Abend in Torla



                            3.9.2009 - ein ruhiger Tag, ohne Schwierigkeiten

                            Ich leiste mir ein Taxi, es fährt mich zum Canyon de Anisclo.(55€)
                            Den Morgen beginne ich ruhig,*ausschlafen, noch mal duschen, frühstücken, packen, noch nen Cafe mit Milch.
                            Bei La Tella (kl. Parkplatz) steige ich aus dem Taxi . Unter mir fliest in einer tiefen Schlucht der Rio Aso, der nur ein Stück weiter sich mit dem Rio Bellos vereinigt. Weit darüber die Felsen der Sestrales.

                            Eingang des Canyon de Anisclo und die Felsen der Sestrales


                            Ein paar Meter folge ich der Strasse, dann führt ein Pfad hinunter. Hier unten tummeln sich einige Tageswanderer. Über eine alte Brücke
                            (und leider direkt daneben eine neue) überquere ich die Schlucht, und gehe zur Ermitta de San Urbez. Der Weg ist Anfangs breit und ohne nennenswerte Steigung- ganz gemütlich. Entgegen meinen Befürchtungen treffe ich recht selten auf Mitwanderer. Das Bachufer wechsele ich über eine Brücke, Der Pfad wird schmaler, steigt leicht an und führt durch Wald, entfernt sich vom Rio Bellos.

                            Rio Bellos


                            Der Wald ist dicht gewachsen, das Wasser ist oft nur zu hören. Zwischen den Bäumen erkenne ich immer wieder wilde Fälle und einladende Gumpen. Ich begegne weiter nur wenig anderen Wanderer, die meisten scheinen nur mal kurz in die Schlucht zu schauen.
                            Beim Barranco de Espluquetas muss ich mich noch mal anstrengen, der Weg wird steiler. Hoch über dem Bach ist die Aussicht auf Sestrales und die Schluchtenhänge wunderbar. Der Pfad führt mich wieder hinunter ins Tal, auf recht gemütlichem Waldweg erreiche ich "La Ripareta" - hier mündet Bco. (Barranco) de la Pardina und bildet einen recht großen schönen Platz- Pause. Das Wetter- angenehm, nicht zu warm und nicht zu kühl, genau richtig.
                            Der Pfad führt ab La Ripareta weiter durch Wald, nur schwache Spuren und wenige Zeichen sind zu entdecken, wirklich suchen muss ich nicht, der Weg "ergibt" sich problemlos. Die Schluchtenwände rücken immer näher zusammen, an der engsten Stelle vielleicht so 20m breit.
                            Beim Barranco de Capradiza wechsele ich über eine Brücke auf die Li. ( im Wasserverlauf) Bachseite. Auf der nun anderen Seite ist eine Kette an den Felsen des Baches befestigt um sicher Richtung Bco. de Capradiza zu steigen. An der Mündung des Bco. de Capradiza schaue mich darum genau nach Spuren um, ich kann nichts erkennen. Geplant war über die Faja de la Pardina, und weiter über den Bco. de Capradiza in den Canyon de Anisclo abzusteigen.
                            Der Talschluß bei Fon Blanka ist die Wanderung wert, links und rechts senkrechte Schluchtenwände, die steil aufragende Punta de las Olas (3002m) links der Barranco de la Fon Blanka der in senkrechten großen Stufen abwärts führt, gradaus das durch den Rio Bellos "zerrissene" Tal.

                            Talschluss des Anisclo Canyons


                            Ca. 20:45, ich suche einen halbwegs graden Platz für meine Zelt. Gehe zum Bach, hole dort etwas Wasser zum Kochen und wasche mich. Es ist noch recht gemütlich warm. Gegenüber (ca. 200m entfernt ) an der kl. Hütte Fon Blanca ist etwas Betrieb, ich schätze vier Wanderer schlafen dort, meist erkenne ich sie daran das bunte Matten hin und her getragen werden. Ich will meine Ruhe haben, bleibe hier und genieße die Aussicht (Pano).
                            Nach dem Essen und 2 Becher Pfefferminztee mit viel Zucker leg ich mich ins Zelt.
                            Draußen wird es laut- Hundegebell und Heulen..... woher sind hier Hunde? Hoffentlich keine wilden Hunde mit hungrigen Magen, oder sogar Wölfe (es gibt welche in den Pyrenäen)........ ich schlaf dann ein.

                            Tourdauer: 07:50 Std.
                            höchste Höhe: 1662 m
                            Bergauf: 825 m
                            Bergab: 220 m
                            Länge: 14 km


                            Mitten in der Nacht: Taghell ist es!
                            Blitze folgen so oft aneinander das die Nacht mehr als Tag erscheint- Donner, Regen und Wind fehlen.
                            Ich schau aus dem Zelt, irgendwo im Nordosten ist das Gewitter.
                            Leichter Donner ist jetzt zu hören, ich gehe raus, spanne das Zelt nochmals sorgfältig ab, suche Steine die ich auf die Heringe lege. Ich mach mir sorgen, habe auf ein Gewitter im Zelt gar keine Lust, und das scheint auch eins der richtig kräftigen Gewitter zu sein- solche Blitze habe ich noch nicht gesehen. Der Donner wird lauter, der Himmel noch heller. Ich ziehe mir die Regensachen an, sortiere meine restlichen Sachen, überlege kurz alles zu packen und zur Hütte zu gehen, verwerfe diesen Gedanken, einiges würde sicher liegen bleiben oder verloren gehen zu spät, ich hocke mich dann ins Zelt.
                            Unruhig warte ich ab, dann wird es draußen ruhiger, das Gewitter zieht in großem Bogen nach Süden, schlägt dann einen Bogen östlich. Irgendwann bleibt es dunkel- alles beruhigt sich. Ich versuche es wieder mit schlafen.
                            www.mitrucksack.de
                            Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                            • Nicki
                              Fuchs
                              • 04.04.2004
                              • 1303
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                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [ES][F] In den Pyrenäen

                              Es geht noch weiter

                              Fon Blanka- Refugio de Pineta

                              Ruhiges Wetter am Morgen. 17°, kräftig bewölkt, aber trocken. Nach dem Packen gehe ich zur Hütte (10:26).
                              Es ist nur eine kleine Nothütte, sehr einfach. Nebenan gibt es noch eine Höhle, die sich auch zum Übernachten eignet.
                              Drei Spanier mit ihren Hunden (daher das Gebell) sind mit Zangen unterwegs und sammeln Müll.
                              Ich quere den Bach und such meinen Pfad. der ist gut markiert meist gut zu erkennen. Ein paar Gämsen tauchen auf.
                              Sie sind genauso neugierig wie ich, laufen nicht fort sondern beobachten mich mit großen Augen. Dann unterschreite ich
                              ihren "Sicherheitsabstand " und sie springen davon. Die Murmeltiere auf dem Weg sind kein bisschen neugierig, sobald sie mich sehen, verschwinden sie in ihren Löchern. Der Rio Bellos schuf hier ein interessantes Tal, weit geschwungen, mit Gras bewachsen,
                              dazu mehrer große Felsstufen bei denn der Bach ins Tal fällt. Felsen durchbrechen die Grasnarbe und lassen das Tal für mich lieblich,
                              und gleichzeitig wild erscheinen.
                              Das Wetter wird schlechter, ein kühler Wind. Die Wolken stehen immer tiefer. Ich verpacke mich in die Regenjacke.
                              Im Windschutz eines Felsen esse ich etwas Brot, Käse und Wurst. Die Bergspitzen sind mittlerweile tief in Wolken,
                              es beginnt leicht zu Regen. Mit jedem Schritt bergauf wird der Wind stärker, aus dem leichten Regen wird Schneeregen- ungemütlich.
                              Ich ziehe mir die Regenhose an. Unterhalb der Punta d' a Balle wendet sich der Pfad nach rechts, der Wind ist stark,
                              stemmt sich mir entgegen, das Gelände ist zum Glück unschwierig.
                              Plötzlich stehe ich in der scharte des Collado de Anisclo (2443m) zu sehen gibt es dank den Wolken nichts.
                              Zu spüren gibt es Wind und Schneeregen.
                              Steil führt ein Pfad durch Geröll bergab ins Valle de Pineta.



                              Ein paar GR 11 Wanderer marschieren vermummt vor mir hinunter.
                              Die Sicht ist wieder frei, der Wind schwächer, ich befinde mich unter den Wolken. Der GR 11quert
                              jetzt nach Nordwesten in steilem, sturzgefährdeten Gelände, immer wieder gibt es kleine Klettereinlagen.

                              Valle de Pineta


                              Der Weg wird "bequemer", aber nicht für lange. Immer wieder sind steile Wegstellen, kleinere Klettereien zu
                              überwinden bis ich plötzlich am Talboden des Valle de Pineta stehe.
                              Zur Schneeschmelze ist der Rio Zinca sicherlich ein breiter Bach, jetzt gehe ich über ein ausgetrocknetes Bachbett.
                              In der Mitte des Tals ein schmaler, flacher Rio Zinca, den ich über Steine überquere. Mich zieht es zur
                              Refugio de Pineta (1240m)- um 17:20 komme ich dort an. Bestelle mir eine Cola und ein Bier, und bleibe dort hängen.
                              Zur Zeit ist es trocken, das Barometer zeigt Regen an. Die umliegenden Gipfel sind weiter von dunkelnden Wolken umhüllt.
                              Erst hier unten wird mir klar warum der Weg vom Col de Anisclo hinunter ins Valle de Pineta so beschwerlich ist
                              - sehr steil fällt die rechte Talwand ab.

                              Tourdauer: 06:55 Std.
                              höchste Höhe: 2455 m
                              Bergauf: 802 m
                              Bergab: 1190 m
                              Länge: 8,2 km


                              Refuge de Pineta- Cirque de Estaube/ Lac des Gloriettes


                              Die Wolken hängen noch tiefer, der Balcon de Pineta ist von Nebel verhüllt. Es ist trocken- noch.
                              Grübelnd schaue ich auf die Karte, der Weg zum Balcon de Pineta und weiter über die sehr steile
                              Breche de Tucarroya in den Cirque de Pineta ist mir bei diesen Wetterbedingungen zu heikel.
                              Ich suche nach weiteren - einfacheren - Möglichkeiten den Cirque de Estaube oder den Cirque Troumouse zu erreichen.
                              Auf meiner Karte Karte (Editorial Alpina- Parque Nacional de Ordesa, 1:40.000) ist nichts zu finden
                              - kein Weg ist eingezeichnet. Ich möchte auf alle Fälle zum Puerto de Barrosa (Nähe der Refuge de Barroude)
                              um dort in den HRP einzusteigen (-- dort auf dem Kamm Richtung Port de Moudang). Möglich wäre es über den
                              GR 11 nach Parzan zu laufen und von dort Richtung Barrosa aufzusteigen Bis ich dort ankomme, ist das Wetter hoffentlich besser.
                              Meine Freude hält sich in Grenzen, der Weg folgt lange einer Piste und ganz übel einige auch Kilometer der A138- keine tolle Alternative.
                              Mit leichtem Frust stehe ich vor der Refuge. Ein paar bekannte Gesichter vom Vortag verlassen die Hütte.
                              Kurz tauschen wir ein paar Informationen aus: die Drei haben den gleichen Weg geplant, der ihnen heute ebenso
                              zu Riskant ist. Außerdem soll das Schneefeld unterhalb der Breche de Tucarroya vereist sein. Der Wirt der Refugio
                              chlug ihnen einen Weg über die Port neuf de Pinede (sp. Pto. nuevo de Pineta o. de Lera) vor: "Aufstieg Richtung
                              Balcon de Pineta, bevor es steil wird das Bachbett überqueren, zum orangenen Felsband, Markierungen sind vorhanden...... der Pfad ohne große Probleme".
                              Ich pack den Rest meiner Sachen und mache mich auch den Weg (ca. 9:00). Einfach Richtung Talende,
                              durch das teils ausgetrocknete Bachbett. Der Weg führt zu flachem Wiesengelände, große Bäume
                              penden im Sommer Schatten, Camping ist hier kostenfrei erlaubt, auch jetzt stehen einige Zelte und Wohnmobile.
                              Noch ein gutes Stück auf einer Piste, dann gehe ich auf schmalem Pfad. Ein schöner Weg der erst am Bach
                              entlang führt, dann durch dichtes Grün, das sich im Aufstieg zurückzieht. Der Pfad ist gut sichtbar und markiert,
                              schlägt nun eine Kurve nach Links. Gradaus ein paar Steinmänner, ich bin mir nicht wirklich sicher, evtl.
                              ist hier der Abzweig zur Pto. nuevo de Pineta. Neugierig folge ich den Steinmännern, schnell wird es steiler,
                              ich brauch meine Hände. Zeichen/ Steinmänner sehe ich keine mehr, aber ab und zu, seltsamerweise,
                              Müll- und wo Müll ist gehen auch Menschen. Immer steiler wird es, so steil das ich umkehre, -
                              das ist nicht der Weg- es scheint das sich hier bei Regen der Müll sammelt.
                              Zurück und weiter auf dem gut sichtbaren Pfad,. Auch hier wird es steiler, aber ohne Probleme.
                              Wieder zweigen ein paar Steinmänner vom Weg ab, ich überquere den folgenden trockenen Bach- die Wegbeschreibung
                              passt- der Bach, ein orangenen Felsband..... .
                              Der kaum sichtbare Pfad (Pano) führt durch kurzes Gras und steigt unangenehm steil an, kostet mich viel Kraft.
                              Selten tauchen kleine Steinmänner auf, bei Nebel ist es schwierig diesem den Pfad zu finden.
                              b ca. 2200m geh ich durch Geröll aufwärts, der Port ist zu sehen. Eine paar Spanier kommen mir entgegen,
                              sie wundern sich über meine Solo Wanderung, und meinen "viel zu gefährlich".
                              Es ist kühl und sehr windig. Ein anstrengender Aufstieg folgt, rutschendes Geröll, steil und die Böen
                              versuchen mich zurück zu werfen.
                              Auf 2466m überquere ich die Port neuf de Pinede.



                              Der Weg auf der französischen Seite ist deutlich angenehmer und folgt auf ca. 2200m in großem Bogen
                              den Talschluß des Cirque de Estaube.
                              Unterhalb der Hourquette de Alans führt der Pfad hinunter ins Tal, schlängelt sich unproblematisch
                              zum Gave de Estaube. An der Cabane de Estaube (1755m) arbeiten zwei Schäfer mit ihren Schafen.

                              Meine neuen Schuhe und das Estaube Tal


                              Ich suche am Bach nach einem Zeltplatz, es gibt haufenweise schöne stellen am Bach, mir sind sie alle zu schief.
                              Ein Angler versucht sein Glück, ich beobachte ihn wie er den Köder immer wieder geschickt wirft.
                              Nicht weit vor dem Lac de Gloriettes finde ich auf der im Wasserverlauf Li Seite des Baches sehr schöne Plätze,
                              und waagerecht! Das finden die Kühe des Tales auch, zur Nacht sammeln sie sich hier.

                              Tourdauer: ca. 09:10Std.
                              höchste Höhe: 2466 m
                              Bergauf: 1354 m
                              Bergab: 881m
                              Länge: 20,1 km
                              Zuletzt geändert von Nicki; 22.03.2009, 14:40.
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                              Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                              • STALKER
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                                • 20.03.2009
                                • 11
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [ES][F] In den Pyrenäen

                                Traumhaft!

                                Echt super beschrieben! Neidisch

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                                • Gast-Avatar

                                  #17
                                  AW: [ES][F] In den Pyrenäen

                                  Jop das ist klasse - da muss ich auch mal hin. Bisher habe ich die Pyenäen immer nur wegen der schlengeligen Autobahn geliebt

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                                  • Boromsel
                                    Erfahren
                                    • 06.10.2004
                                    • 135
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                                    #18
                                    AW: [ES][F] In den Pyrenäen

                                    Ah, so sieht die Breche also ohne Nebel aus

                                    Und ich erkenne auf deinen Bildern sogar, wo wir auf der Suche nach der Breche langgekraxelt sind (von Spanien aus). Wir hatten im Nebel den Weg verloren und haben uns an der steilen Wand orientiert, bis irgendwann eine Kette an der Wand kam - da sollte laut den Spaniern die wir auf unserer Irrfahrt trafen die Breche sein - und da war sie auch.

                                    Tolle Fotos!

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                                    • Nicki
                                      Fuchs
                                      • 04.04.2004
                                      • 1303
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [ES][F] In den Pyrenäen

                                      Hi

                                      Kette-
                                      du meinst sicherlich diese Stelle, das war so mitte Juni, es lag noch reichlich Schnee (der Kollege hat leider den Kopf verloren)

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                                      • Nicki
                                        Fuchs
                                        • 04.04.2004
                                        • 1303
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [ES][F] In den Pyrenäen

                                        Noch ein bissl......

                                        Cirque de Estaube



                                        „6“. Etappe: 07.09.2008

                                        Irgendwann in der Nacht beginnt es zu regnen. Mal kleine Tröpfchen, mal zerplatzen große Wasserblassen auf dem Zelt.
                                        Ich mach's mir gemütlich und versuche zu schlafen.
                                        Am Morgen regnet es kräftig weiter. Die heutige Etappe in den Cirque de Troumouse ist recht kurz, ich schätze so 5 Std. ,
                                        ich hab so reichlich Zeit und kann warten bis der Regen hoffentlich aufhört.
                                        Um 10 Uhr schüttet es weiter, um 12 Uhr auch noch, ich nehme mir vor um spätestens 14 Uhr aufzustehen
                                        und bis in den Cirque de Troumouse zu wandern
                                        Pünktlich um 14 Uhr hört es auf zu regnen, ich krieche aus dem Zelt, irgendetwas zwackt schon im Kreuz, ich versuche zu stehen,
                                        schaffe es aber nicht mich grade hinzustellen. Mit unsicherem Beinen stehe ich gebückt vor Zelt- Rückenschmerzen- Hexenschuss-
                                        die Bandscheibe- wie immer ich es nennen will, jedenfalls schmerzt jede Bewegung im Lendenwirbel.
                                        Ich versuche es mit Dehnübungen, besser wird es nicht, Esse etwas Schokolade und dazu eine Diclofenac.

                                        Nach dem Regen


                                        Abbrechen und nach Hause - hier Bleiben und auf Besserung hoffen...... ? Zum Glück bin ich hier recht nah an einer Straße,
                                        der Wanderparkplatz am Lac de Gloriettes ist Luftlinie mal 1,5km entfernt. Ich werde bis dort gehen, und versuche per
                                        Anhalter bis nach Heas zu fahren, um mir ein Zimmer in der dortigen Auberge zu Mieten. Und dann mal abwarten was der Rücken so meint.
                                        Mühsam packe ich mir meine Sachen und gehe um halb vier los. Der Gave de Estaube ist nun ein reißender Bach,
                                        mit meinen Schmerzen kann ich ihn nicht sicher überqueren. Nach einigem hin und herlaufen am Bach,
                                        chaue ich dann noch mal auf die Karte, hier in der Nähe ist doch eine Brücke...., laufe noch mal hin und her-
                                        und finde die Brücke dann. Der weitere Weg bis zum Parkplatz hinter dem See ist zum Glück einfach zu gehen.
                                        Dort angekommen steht ein Paar an ihrem Auto, verstaut grade die Tagesrucksäcke in den Kofferraum.
                                        Ich spreche sie an und finde mich dann auf der Rücksitzbank wieder. Sie fahren mich bis nach Heas, klasse!
                                        In der Auberge de la Munia nehme mir ein Zimmer. Packe ein meine Sachen aus, gehe duschen
                                        - so heiß wie es geht und sehr lange.

                                        Tourdauer: ca. 0,53Std.
                                        Länge: 2,4 km


                                        7. Etappe: 07.09.2008

                                        Nach der Nacht auf einer mind. 30 Jahren alten und dementsprechend durchgelegen Matratze geht es mir
                                        am Morgen doch schon wieder recht gut, nicht schmerzfrei aber so gut und beweglich das ich mir den weiteren
                                        Weg zutraue. Diclofenac zum Abendbrot und Frühstück, das heiße Duschen und reichlich Übungen für den Rücken haben sicherlich geholfen.
                                        Um 9:30 bin ich bei gutem Wetter auf dem Weg. Wieder auf anderer Strecke als ich mir
                                        vorstellte - in den Cirque de Troumouse... , sondern auf "direktem" Weg zur Hourquette de Heas.
                                        Und weiter zur Refuge de Barroude. Ein Weg der mir bekannt ist und so etwas risikoärmer ist, falls mein Rücken doch Probleme macht.
                                        Ich gehe auf der Strasse (Höhe 1520m) ein paar Meter Richtung Cirque de Troumouse,
                                        Schilder zeigen dann die Richtung zur Refuge de Barroude, 6:15 Std. an. Ohne Probleme führt der
                                        Weg stetig aufwärts, trifft dann auf den Ruisseau de L'Aguila (Bach) der mich die nächsten Meter begleitet.
                                        Auf ca.1840m gehe ich im flachem Gelände, vor mir z.B. der Soum des Sallettes ou Pic de Aguilus mit 2976m, weit darunter die kleine einfache Caban
                                        de l' Aguila (ca.1865m). Ein paar Murmeltiere tummeln sich hier, ich schaffe es sogar ein paar
                                        Bilder von ihnen zu machen.
                                        Meinem Rücken geht es jetzt gut, keine Probleme zurzeit. Wasser zapfe ich ein einer eingefassten
                                        Quelle in der Nähe der Cabane.


                                        Ein Stück nach der Cabane, auf dem Weg zu nächsten...



                                        Ohne Probleme- regelmäßige Markierungen, eine gut sichtbare Spur und nicht so steil, führt der Pfad durch
                                        Grasgelände bis zur Cabane des Aguilous (2280m) . Nicht weit entfernt Arbeiten zwei Schäfer.
                                        Ich setze mich auf die Bank an der Cabane,frühstücke und schaue den beiden bei der Arbeit zu. das Wetter
                                        ist perfekt, angenehme Temperaturen kaum Wind , die Sonne scheint. Die zwei Hunde und die Schäfer treiben nun die
                                        Schafe zusammen und führen sie, auf dem eben noch von mir genutzten Weg, wohl zu frischen Weideflächen
                                        Vor mir steil Aufsteigend die Crete des Aguilous, irgendwo dort ist mein Übergang- die Hourquette de Heas.
                                        Ich packe meine Sachen und wandere weiter durch leicht ansteigende Grasflächen. Dann führt der Pfad
                                        Quer zur Crete bergauf, wird steiler, mühsamer, über Geröll, durch ein ausgesetztes Stück Fels und ich stehe
                                        auf der Hourquette de Heas, dem schmalem Pass auf auf 2608 m. Die Aussicht ist wunderbar, der Vignemale
                                        Gletscher ist jetzt ohne Wolken zu sehen, die Breche de Roland, der Taillon, Pic de Gerbats...... . Ich stehle meinen Rucksack ab.

                                        Hourquette de Heas 2605m


                                        Es klingelt , es piepst aus dem Rucksack- ich hab wohl das Handy angelassen, und hier oben auf dem Pass das
                                        erste mal seit Tagen wieder Empfang- und ausgerechnet jetzt ruft jemand an. Ich kram das Telefon
                                        aus dem Rucksack, meine Mutter ist dran." Christiane geht's gar nicht gut, sie macht sich furchtbare sorgen,
                                        ist fertig mit den Nerven und denkt dir wäre etwas passiert......". Na ja, muss so kommen wenn man ein paar Tage nach der Hochzeit alleine auf Tour geht.
                                        Ich rufe Cristiane an, sie ist ziemlich down, und jetzt froh das es mich noch gibt. Ich verspreche ihr nach Hause zufahren....... .
                                        Zur Refuge de Barroude gehe ich aber noch, dort gibt es sehr gutes Essen, jedenfalls vor ein paar Jahren.
                                        Ich steige die glatten Felsen der Nord Ost Seite hinunter. Dann recht steil durch Schutt weiter Bergab
                                        und weiter über gute Bergwege zur Hourquette de Chermantas. Bis zur Refuge de Barroude ist der Weg eigentlich unproblematisch.
                                        Mit einem lachendem und weinendem Auge sitze ich in der Refuge de Barroude. Eine Gruppe Franzosen- 7 Pers.- ist noch hier,
                                        sie steigen morgen Richtung Parzan ab. Der Hüttenwirt ist im Tal, seine Frau mit kl. Kind bereitet uns das Essen.
                                        Ich geh noch etwas raus, ein paar Bilder der eindrucksvollen Muraille de Barroude schießen.
                                        Draußen auf der Wäscheleine hängen Windeln zum trocknen im kühlen Wind und den letzten Sonnenstrahlen, reichlich Arbeit hier oben.
                                        Das Essen ist OK, aber nicht so gut wie vor ein paar Jahren. Morgen werde ich absteigen, freu mich auf Christiane,
                                        bin trotzdem ein wenig traurig- halt mit einem lachenden und weinenden Auge.

                                        Tourdauer: ca. 08:05 Std.
                                        höchste Höhe: 2605 m
                                        Bergauf: 1346 m
                                        Bergab: 500 m
                                        Länge: 13,7 km
                                        Zuletzt geändert von Nicki; 03.05.2009, 16:29.
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