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    [DE] Den Meerweg finden

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    Meerweg, die zweite

    Mal wieder zog ich los, den Meerweg zu suchen. Nicht so früh wie geplant, da ein Fahrrad mit Reisegepäck die Kommunikation zwischen Nachbarn fördert, dann noch etwas vergessen einzupacken, aber schließlich doch auf's Radl und los:


    Tag 1

    Startpunkt ist an der Löwenbrücke in Neustadt (Hannover Land), und dann geht's erstmal, entlang der Moorstraße, Richtung Mardorf, zum Meer Nr. 1: dem Steinhuder Meer.

    Kurz vor dem Abzweig zum Meer steht ein Wegweiser mit Anhaltspunkt für die zu erwartenden Kilometer. Den Dümmer See hatte ich mal angepeilt, und dieser wird auch bis dort hin auf den meisten Schildern aufgeführt. Manchmal gibt es auch nur ein Schild mit Rad-Symbol oder mit der Bezeichnung Fern-Radweg, das wechselt. Aber verfranst hab ich mich, dank rudimentärer Karte und jedenfalls bis zur Mitte, selten.

    Eine Karte mitzunehmen ist, dennoch, unbedingt empfehlenswert, hin und wieder verstecken sich Schilder auch hinter Sträuchern, und da ist es gut, zu wissen, dass es an dieser Stelle doch jetzt eigentlich nach links/rechts/etc. weitergehen sollte. Wenn kein Schild zu sehen ist, geht's nämlich eigentlich geradeaus (was manchmal falsch sein kann). Und durchgehend flach ist die Strecke, entgegen einiger Angaben in den Weiten des www, auch nicht.



    Steinhuder Meer – diesmal im Morgenlicht



    Noch ein bisschen diesig, aber es glitzert schon



    Und im Schatten spannen sich noch gut sichtbar durch Tautropfen die Spinnweben der vorherigen Nacht



    Diesmal fahre ich, entgegen der Gewohnheit diverser Abendradlrunden, nicht die Abkürzung, sondern folge dem Weg über das Dorfzentrum Mardorfs, um noch Vorräte einzukaufen: ein bisschen Proviant ist ja nicht schlecht bei einer geplanten längeren Reise, und außerdem gibt's bei der örtlichen Bäckerei einen wunderbaren Blaubeerkuchen Das wissen auch die Wespen, aber ich entkomme diesmal sicher, inklusive Kuchen.

    Ein paar hundert Meter Weg hinter Mardorf wurden seit kurzem frisch geteert, wenn auch noch nicht geschwindigkeitsfördernd plattgefahren



    aber schon bald wird es wieder gewohnt holpriger.

    Die Wasserbüffel (Bild aus Meerweg-Suche, Teil 1)



    sind an diesem Morgen nicht zu sehen, womöglich haben sie die Weide gewechselt.

    Hinter Winzlar kommt eine Gelegenheit für die kleine Blaubeerkuchenpause, und nach der 7%-Steigung bei Bad Rehburg finde ich diesmal den richtigen Abzweig: Der Weg führt vorbei am Eingang des Dinoparks und ist viel schöner als die Straße.

    Nach Loccum wird es waldiger, ich fahre vorbei an einer Dino-Reparaturwerkstatt mit diversen Plastik-Steinzeitmonstern im Vorgarten und treffe zwei Pilzsammler: einwandfrei identifizierbar mit Körben und langen Wander-Stöcken. Natürlich bin ich neugierig und linse in die Körbe: Da liegt wirklich ein Steinpilz zwischen einigen Butterpilzen. Die Saison habe jedoch noch nicht wirklich angefangen, sagen die beiden, freuen sich über ihre Beute und verschwinden dann wieder zwischen den Bäumen.

    Mhmm, Steinpilze ... Doch nach Pilzen gucken und gleichzeitig radeln geht nicht wirklich, also lasse ich es nach kurzer Zeit wieder. Der hier ist zwar hübsch, aber sicher kein Steinpilz und wahrscheinlich nicht essbar



    Weiter geht's



    und bald darauf bin ich an der Weser



    Zu einem norddeutschen Storch, der was auf sich hält, gehört immer auch eine Webcam


    Licht aus – WOMMM – Spot an – YEAHHHH!!!


    Landstilleben bei Schüsselburg, hier steht außerdem auch eine tolle Kirche aus dem Jahr 1585

    Viel Obst gibt es am und unterm Baum, letzteres erfreut den Radwanderer



    Yesss!!



    Ok, ich bremse ... :P



    Der Schilderwald nimmt ebenfalls zu. Ich muss immer dem blassblauen Gekruschel unten rechts hinterher. Nicht gut erkennbar, vor allem nicht in direkter Sonnenbestrahlung, aber im Kontrast zu den anderen Schildern geht's (dieser Schilderwald steht direkt neben einem Schutzhäuschen. Mit Bänken darin. Und mit Kissen auf den Bänken!).



    Die Optik des Tages wird bestimmt durch Maisfelder: MaisMaisMais, soweit das Auge reicht. Manchmal auch als Labyrinth zur Freude der Kinder. Auf Klingelruf gibt's Eis aus der Eistruhe, ich versuche es und bekomme von einer Art John Wayne in halber Maisstängelhöhe, der sich gekonnt über die Theke schwingt, ein, nach Anblick, „Flucht-Eis“ getauftes Exemplar: Der Inhalt ist zur Hälfte aus seiner Hülle entwichen und aufgrund der Truhen-Eiseskälte noch zum Teil außen an der Umhüllung kleben geblieben. Ob das Eis noch genießbar ist? Vorsichtiges Schnuppern daran ergibt: Es riecht eher nach Gemüse. Hm, hätte ich mal doch lieber in Snickers investiert. Aber egal, ich mag nicht umkehren und mosern, und in meinem Gepäck befinden sich noch Oliven, Ziegenkäse und Brot, das tut gut, auch bei gut 30 Grad und null Schatten. Genügend Wasser habe ich auch dabei, die Pause ist gerettet.




    Zur Abwechslung mal Spargel

    Der Weg geht entlang ruhiger Sträßchen und Feldwege, das ist sehr schön zu fahren. Ich gondel so vor mich hin. Moore gibt's auch, und Torf-Abbau



    und ich passiere den NRW-Nordpunkt



    117 km später und doch noch vor Einbruch der Dunkelheit finde ich einen Campingplatz in Hüde am Dümmer See (dem Meer Nr. 2), der noch ein Plätzchen frei hat für mein Zelt, mein Radl und mich. Geschafft!


    Tag 2

    Am nächsten Morgen komme ich recht spät los, und da lockt außerdem noch die Bäckerei zum zweiten Kaffee (die einzige Bäckerei, die in Reichweite ... ok, überredet ..)

    Eigentlich geht der Meerweg nicht am Wasser entlang, aber ich mag lieber erst später wieder durch Felder. Viele Leute sind noch nicht unterwegs, also kann man zügig fahren



    Mein Radl passt sich perfekt den Umgebungsfarben an



    Rechts des Weges ist Sumpf, links reihen sich die Piepmätze





    Dann weg vom Strand und Wiesen, die blaue Linie des Meerwegs auf meiner Karte sagt, jetzt sollte ich mal abbiegen. Es folgen ausgedehnte Landgüter mit Pferden,



    Feldwege und hin und wieder Rasthütten







    Es ist heiß, die Sonne brennt. Ja, die Radwege und die Beschilderung seien im Kreis Vechta vorbildlich, erzählt mir ein Radler mit ADFC-Aufkleber auf dem Schutzblech (die Straße, auf der wir uns gerade befänden, könnte ich auf der Karte nicht finden, weil sie neu sei, erst 2 Jahre alt, aber ja, hier lang ist richtig, gut!).

    In einem Wäldchen gibt es dann Brombeeren. So viele, dass es unmöglich ist, nicht anzuhalten. Und so süß, dass es unmöglich ist, nicht alle zu futtern. Schließlich dräut eine Steigung!



    Am Abzweig dann eine etwas versteckte Schutzhütte, davor zwei ältere Herren mit schlappohrigem, 50er-Jahreplüschsofabraunfarbigem Jagdhund. Da ich Schutzhütten immer ins Navi eintrage und deswegen anhalte, pfeffern mir auch prompt schon die Wortsalven entgegen: Wohin ich denn wolle? – Zum Zwischenahner Meer – Oha, das ist aber noch weit, so 80 km? – Mhm, ja, ... – Es ist aber schon Mittag!! Aber gut, Sie fahren ja sicher einen 20er Schnitt? – (ich schiele vorsichtig auf mein Navi, da steht aber definitiv keine 20, sondern eher ein Wert, den man im Bereich Trödelmodus platzieren könnte) – Ähem, nein, heute eher nicht, und bei dem Berg da ...

    So viel Optimismus macht jedoch Laune, und ich denke, na gut, vielleicht könnte ich ja mal ein bisschen beschleunigen Die nächsten Kilometer nach einem dieser wunderbar holprigen Waldwege den Berg rauf vergehen dann wie im Fluge, ich vernichte en passant 3 l Wasser und bewundere zunehmend die zahlreichen Vechta'schen Super-Rasenflächen: gleichmäßig geschnitten, perfekte Zeltwiesen, überall. Faszinierend. Die Sonne, ja, sagte ich schon? Heiß? Kein Mensch zu sehen. Ich visualisiere eine flächendeckend verteilte britische Verwandtschaft der Vechtaner mit Nagelscheren beim Rasenkürzen in den frühen Morgenstunden. Dann: Ein kleiner Junge mit einem Mischgerät aus Traktor, Planierwalze und Mäher brettert über einen noch renitent bewachsenen Grünstreifen – aha, so geht das!

    Irgendwann entdecke ich den ersten Jakobsweg-Aufkleber. Entschleunigt geht der Weg also auch



    Noch mehr Torf-Abbau



    Und ohne diese wunderbaren Wald-Abschnitte wäre ich wahrscheinlich in Rekordzeit verdurstet



    Springkraut überall, in allen Schattierungen, von zartrosa bis dunkelbordeaux



    Schön sieht's ja aus ...



    Dann hier nur eine kleine und nur fast perfekte Rasenfläche, dafür aber ein Pausen-Sitzstein, das ist jetzt meiner! Die Sonnenmilch rinnt und brennt in den Augen. Wasser!! Jaaa, der breit grinsende, da gepäckfrei vorbeiradelnde Anwohner hat Recht: Das Wetter ist einen Tick zu gut für eine Radtour



    Dann weiter, vorbei an einem Modellflugzeugfliegenlassplatz. Noch immer auch Jakobsweg



    am Straßenrand Bäume mit verschiedene Sorten von Crab-Apples



    Blick zurück auf MaisMaisMais und den Modellflugzeugdingsbums, es brummt in der Luft, und mir ist schon ganz schief vom Zugucken



    Dann die geheime Stätte der norddeutschen Grünkohlproduktion entdeckt



    Um Visbek herumgekurvt



    und dann verließen sie mich, die Schilder mit den Wegweisern. Kurz vor der Hubertusmühle stand noch eins, dann keins mehr. Dabei hätte ich einfach der L873 nicht weiter folgen dürfen, sondern nach dem Einfahrt-verboten-Schild (links abbiegen nach dem See war noch richtig) über die Straße rüber und weiter am Wald entlang.

    Egal. Nächster Einsatz des Meerweges dann halt ab hier


    Spätere Nachforschungen ergaben: Wenn man dies hier sieht, ist man schon falsch gefahren. Richtig wäre gewesen: An der Wegkreuzung/dem Kreisel vorher, noch im Wald, nach links abbiegen.

    Weil ich keine wirklich gute Karte mithabe, sondern nur eine Papierkarte mit Grünflächen und eine Navikarte ohne Grünflächen, ist ein Wiederfinden des Weges aussichtslos. Also freestyle weiter Ein Anwohner, der mit Hilfe seines Sohns gerade dabei ist, die prachtvolle riesige Gartensonnenblume sturmfest zu verankern, versucht geduldig, meine Karte mit seinem Wohnort in Verbindung zu bringen und verrät mir dann den perfekten Weg zum Queren der A1 per Fahrrad (immer bergab, vergessen Sie die Schilder, fahren Sie einfach geradeaus!) – und es funktioniert!

    Dann so langsam mal einen Übernachtungsplatz suchen: In der Wildeshauser Geest-Gegend sollte es doch eigentlich Campingplätze geben? Auf dem etwas missmutig angegangenen Weg zu einem dieser bestimmt grässlichen nahezu naturbefreiten 5-Sterne-Hüpfburg-Tralala-Riesenplätze begegnet mir jedoch, nach Kennenlernen weiterer ansprechender Wald- und Feldwege, doch noch ein Wunder: Nach 74 km und noch vor Erreichen des Tralala-s.o.-Platzes entpuppt sich die Fata Morgana an einer der vielen Wegbiegungen als ein wirklich existierender und richtig hübscher Ort: dem Club-CP des Bremer Campingclubs (wo auch Nicht-Clubmitglieder übernachten können). WOW! Wunderschön gelegen und die Besucher, vorwiegend Familien, in Feierstimmung wegen des Jahrestreffens/Lampionsfests.

    Ich bekomme einen Zeltplatz mit Pilz


    Parasol, wahrscheinlich

    brauche den aber gar nicht in die Pfanne zu hauen, sondern kann den sagenhaften Fest-"Moorburger" probieren (unbedingte Empfehlung!). Nach ein/zwei oder so Pilz mit s am Ende, kombiniert mit transportmittelgerechtem Zitronensprudel sowie zahlreichen netten Gesprächen freue ich mich dann in Anbetracht der mittlerweilen recht späten Stunde doch, dass ich mein Zelt mit allem Drum und Dran schon vorher fertig aufgebaut habe


    Tag 3

    beginnt mit Regenschauern.



    Ich packe in einer kurzen Regenpause, dennoch bleibt das Zelt ziemlich nass. Das draußen aufgehängte T-Shirt war zwischendurch wohl auch mal trockener, aber egal, es gibt noch ein Ersatz-Exemplar. Diesmal früh losgefahren und vom Platzwart noch Proviant-Brötchen geschenkt bekommen – da kann ja nix mehr schief gehen

    Da die Wettervorhersage für alle Orte außerhalb von Dötlingen Wolken und 25 statt 80% Regenwahrscheinlichkeit prophezeit, verschiebe ich den Kaffee auf später. Dann in voller Regenmontur das Fahrrad erklettert – die 80% haben sich inzwischen für 100% entschieden: es gießt. Dennoch: Dötlingen solle ich mir unbedingt noch ansehen, das sei hübsch und läge sowieso auf der Strecke nach Bremen, von wo aus ich den Zug nach Hause nehmen möchte.

    Ok. Runter ins Tal, Fluss überqueren, dann wieder hoch. Die zarten Querverbindungen vom Busch zur Linken und Straßenmarkierungspfosten zur Rechten habe ich zu spät gesehen – dafür bekommt die in der Mitte logierende Kreuzspinne eine kleine Mitfahrgelegenheit. In Dötlingen dann doch Kaffee. Viel Kaffee später dann kaum noch Regen – das wird ja vielleicht doch noch was mit den 25% andernorts?

    Schließlich über Klein-Ippener nach Delmenhorst, ich wusste gar nicht, dass die Gegend da herum so hübsch ist :P



    Dann nicht mehr viele Fotos gemacht, auf kleinen Fahrradwegen nach Bremen weiter gefahren




    Außerordentlich köstliche Äpfel am Wegesrand, einschließlich anregendem Gespräch über Apfelsorten – Danke!!

    und schließlich, vorbei an denen hier



    54 km später am Bahnhof angekommen.

    Und wie das eben so ist, an so schönen Wochenenden: Eigentlich würde ich am liebsten noch ein paar Tage weiterfahren


    Fortsetzung folgt ...
    Zuletzt geändert von lina; 17.12.2020, 00:14.

  • Huna
    Erfahren
    • 14.08.2010
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    #2
    AW: [DE] Den Meerweg finden

    Ich freue mich immer wenn ich Berichte von Touren innerhalb Deutschlands finde. Mach ruhig weiter damit Lina. Vielen Dank. Schön geschrieben, tolle Fotos - bin begeistert, auch von dem Weg.
    De Huna
    ________

    - Der einzige, der einen Ozelotpelz wirklich braucht, ist der Ozelot. - (Bernhard Grzimek)

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    • lina
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      #3
      AW: [DE] Den Meerweg finden

      Danke!

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      • anja13

        Alter Hase
        • 28.07.2010
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        #4
        AW: [DE] Den Meerweg finden

        Schöön! :-)

        Macht Spaß zu lesen - und vor allem zu gucken!

        Ich bin am Wochenende irgendwie gar nicht zum Fotografieren gekommen - zu schnell unterwegs

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        • lina
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          #5
          AW: [DE] Den Meerweg finden

          Danke!

          Jo, Kacheln macht klar auch Spaß. Mache ich immer dann, wenn ich abends noch 'ne Runde unterwegs bin, die Wege gut kenne, mich von anderen Radlern herausfordern lasse oder mal sehen will, wie schnell die Strecke noch so geht. Aber wenn ich durch mir unbekannte Gegenden fahre, möchte ich meistens lieber die gesamte Umgebung wahrnehmen, sonst hätte ich da ja nicht extra hinfahren brauchen. So ein Schnitt von 16/17 reicht mir völlig aus.

          Manchmal ist's auch nett, mal ein Stück zu Fuß weiter zu gehen. Aber in mückenreichen Gegenden bietet so ein Fahrrad klare Vorteile

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          • anja13

            Alter Hase
            • 28.07.2010
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            #6
            AW: [DE] Den Meerweg finden

            Zitat von lina Beitrag anzeigen
            Aber in mückenreichen Gegenden bietet so ein Fahrrad klare Vorteile
            Tatsächlich? Irgendwie hat mein Rad die Biester nicht davon abgehalten, mich als Blutbank zu missbrauchen

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            • lina
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              #7
              AW: [DE] Den Meerweg finden

              Dann warst Du zu langsam

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              • anja13

                Alter Hase
                • 28.07.2010
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                #8
                AW: [DE] Den Meerweg finden

                OT:
                Zitat von lina Beitrag anzeigen
                Dann warst Du zu langsam
                Wie?

                Ich dachte, dass Rad hilft auch, wenn es neben dem Zelt steht ...

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                • lina
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                  #9
                  AW: [DE] Den Meerweg finden

                  OT: Nur dann, wenn man es pulverisiert, mit einem der gängigen Mückenmittel vermischt und es dann nach Packungsvorschrift anwendet. Aber wer macht das schon. Also lieber fahren ...

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                  • stoeps
                    Dauerbesucher
                    • 03.07.2007
                    • 537

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Schöne Wochenendtour, kurzweilig geschrieben. Danke.

                    Erinnert auch mich daran, dass man sowas ja auch mal machen könnte ...


                    Karsten
                    „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
                    ― John Muir

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                    • lina
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                      • 12.07.2008
                      • 43012
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [DE] Den Meerweg finden

                      Zitat von stoeps Beitrag anzeigen
                      Erinnert auch mich daran, dass man sowas ja auch mal machen könnte ...
                      Ja, unbedingt!

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                      • derSammy

                        Lebt im Forum
                        • 23.11.2007
                        • 7412
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                        #12
                        AW: [DE] Den Meerweg finden

                        WOW..

                        Das wär mal ne Alternative.

                        Moderate UpHills und technisch lösbare Trails im DownHill




                        Aber schoo schee!!

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                        • hotdog
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                          • 15.10.2007
                          • 16106
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                          #13
                          AW: [DE] Den Meerweg finden

                          Da hast du dir ja anscheinend das letzte heisse Wochenende herausgesucht für deine Tour

                          Schöner Bericht. Macht mir aber bewusst, dass ich dieses Jahr irgendwie noch so gar keine Fahrradtour gemacht habe Na, mal sehen. Was nicht ist, kann ja noch werden...
                          Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                          • rockhopper
                            Fuchs
                            • 22.04.2009
                            • 1238
                            • Privat

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                            #14
                            AW: [DE] Den Meerweg finden

                            Beim Lesen des Berichts, mit den schönen Fotos, habe ich sofort wieder Reiseradellust
                            bekommen! Leider muss ich bis nächste Jahr damit warten, bin aber schon wieder am Routen austüfteln...
                            Eine Frage zu den Fotos habe ich:
                            Wie bekommt frau die Fotos so schön groß in den Text platziert ?
                            Ich krieg' nur Miniaturen hin
                            Habe nämlich doch Lust bekommen, auch so eine kleine Fotoreihe mit wenig Text
                            von meiner letzten Radtour quer durch Frankreich zu veröffentlichen.
                            Grüße! rockhopper

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                            • lina
                              Freak

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                              • 12.07.2008
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                              #15
                              AW: [DE] Den Meerweg finden

                              Hallo rockhopper, vielen Dank! *freu*

                              Die Bilder bekommst Du in größerer Form in den Text, wenn Du sie nicht als direktes Attachment hochlädst, sondern z.B. erst in die ODS-Galerie (siehe Menüpunkt "fotos") und dann den dort generierten Link in Deinen Text kopierst.

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                              • lina
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                                • 12.07.2008
                                • 43012
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                                #16
                                AW: [DE] Den Meerweg finden

                                Meerweg, die zweite: Teil 2 der Reise durch's Moinmoinland ...

                                Tag 1

                                „Ottooo, der Meerweg geht hier lang, oder?“ tönte es frühmittags in Großenkneten, am Startpunkt zu meinem Plan, den Meerweg zu vollenden.



                                Tatsächlich, Ottos Gattin hatte recht, Passanten bestätigten den Sachverhalt (und die Meerweg-Wegweiser sind zwar da, aber jetzt in reiner Textform, und noch immer nicht wirklich leicht zu erkennen). Ich fuhr schon mal vor, wohl wissend, dass die beiden Radler mich bald einholen würden, weil ich ja dauernd zum Fotografieren anhalten muss

                                Stimmte auch, das erste Manöver folgte gleich nach dieser Unterführung



                                und bald darauf das nächste, wegen der Pilze (nicht essbar)



                                hatte ich doch diesmal extra mein Pilzbestimmungsheft mitgenommen, in der Hoffnung auf eine veritable Pilzsauce. Die Luft roch jedenfalls, definitiv & verheißungsvoll, schon nach Herbst, trotz sommerlicher Temperaturen.

                                Das Gelände war und sollte auch so bleiben: ziemlich topfeben. Ich fuhr durch zahlreiche schmucke Dörfer



                                traf auf einige etwas skurril anmutende, brummige und tendenziell schüchterne Gesellen wie, nur zum Beispiel, diesen hier



                                und stand schließlich, in Wardenburg, vor der Entscheidung: Haupt- oder Nebenstrecke?



                                Ich hatte einen Ausdruck der Wegkarte von OSM dabei, hier waren auch beide Streckenoptionen eingezeichnet (und außerdem die Pfade, wo sich der Mitloggende verfahren hatte – es war zeitweise sehr praktisch, das zu sehen). Die eine blaue Linie führte durch Oldenburg (= Hauptstrecke), die andere durch mehr Landschaft (= Nebenstrecke). Die Entscheidung für letztere war schnell gefallen – nicht nur wegen der Aussicht auf mehr von denen da



                                Topfeben – sagte ich das schon?







                                Aber schön abwechslungsreich.

                                Hätte ich die Hauptstrecke gewählt, wäre ich länger entlang einer Bahnlinie gefahren, also auch aus diesem Grund war die Entscheidung für die Nebenstrecke gefallen. Der Weg ging über Döhlen, Wardenburg, Achternmeer, Südmolesfehn und Friedrichsfehn ans Zwischenahner Meer, wo sich beide Wegvarianten, kurz vorher, wieder treffen. Positiv zu vermerken ist, dass selbst Strecken entlang Bundesstraßen hübsch waren und die ganzen Autos gar nicht so sehr störten wie befürchtet. Zwischen der befahrensten Bundesstraße und dem Radweg befand sich außerdem erfreulicherweise ein Kanal und sorgte für frische Luft und angenehm ferne Fahrgeräusche.

                                In Bad Zwischenahn war dann, wie erwartet, viel Trubel, da Wochenende. Eine Nachfrage an einem der Trubelkioske ergab jedoch den Hinweis auf einen kleineren Zeltplatz, wo ich beschloss, anzufragen: Zeltplätze am Meerweg sind rar und gegen Saisonende gleich nochmal rarer, weil die meisten schon geschlossen sind.

                                Nach gerade mal 50 km also nichts wie weg aus der ausflügelnden Menschenmenge, Zelt aufbauen und friedlich Pasta kochen (ohne Pilze, leider, es gab doch kaum welche (oder sie haben sich gut versteckt )




                                Tag 2

                                Der nächste Morgen begann, jahreszeitentsprechend, diesig.

                                Das kann doch nicht sein, dass man das Zwischenahner Meer gar nicht mehr zu Gesicht bekommt, dachte ich, durch Wald und Wiesen fahrend, und zweigte bei nächster Gelegenheit vom Radweg ab, einem Wegweiser „Zum Meer“ folgend



                                Die zwei Metallbügel am Ende forderten zum Einstieg auf. Aber nein, brrr, heute erstmal nicht
                                Zurück ins Wäldchen und diese hellgelb leuchtenden Pilze näher betrachtet: Die Analyse ergab, recht eindeutig, Anis-Champignons.



                                Hier mochte ich die Farbe



                                und gleich in der Nähe wuchsen Tintlinge



                                Im nächsten Dorf gab's Kaffee, dann ging's weiter, durch's Ammerland



                                Schutzhütten auf Ammerländer Art, mit Gästebuch (davon gibt's wirklich erstaunlich viele!)



                                und jede Menge Wege mit meinem zweitliebsten Wegebelag (diese Y-Steine kommen auf meiner persönlichen Hitliste gleich nach polnischen Betonplatten und noch vor litauischen Wellbröselpisten ), den hat wohl nie ein wirklicher Radfahrer vor dem Einsatz getestet. Eigenartigerweise sind alle anderen als die Ypsilons wesentlich besser zu befahren.



                                Es entschädigen jedoch Ausblicke



                                und liebevoll gemalte Verkehrsschilder



                                Weiter geht's durch Maisfelder, manche schon abgeerntet (die Blätter werden oft geschreddert in vielfältig grüne Konfetti)




                                Experimentellerer Baustil in puncto Vogelhäuschen

                                Die Wege mäandern so vor sich hin



                                und viele gab's davon nicht mehr




                                Teepause

                                Nach dem letzten „Hügel“



                                dann die Überraschung: Es geht noch ebener als topfeben, ganz plötzlich und unerwartet, gleich hinter Zetel, nämlich so (Blick nach links)



                                oder so (Blick nach rechts)



                                und es gibt dort, wider Erwarten, weder Gnus noch Löwen noch Elefanten, sondern viele von denen hier



                                und, baumhoch, diese



                                Kurz vor Wilhelmshaven dann noch ein Stückchen Weg am Jade-Ems-Kanal entlang



                                Auch hier kann man offensichtlich schwimmen gehn?



                                hier wahrscheinlich nicht mehr





                                Und dann, nach 75 km: Wilhelmshaven, Ende des Meerwegs



                                Wohoo, geschafft, von zuhause bis ans Meer radeln
                                (zum nächsten Meer wird's etwas weiter )




                                Epilog

                                Da aus Wilhelmshaven wegen Gleisarbeiten keine Züge fuhren, hängte ich noch ein Stück Nordseeküsten-Radweg an und fuhr nach Bremerhaven.

                                Die Zeltplatzbetreiber in Dangast waren etwas überrascht, dass so spät im Jahr noch jemand per Reiserad unterwegs ist (theoretisch ist es ja schon Herbst, wenn auch nicht praktisch). Dank Verkauf frisch vom Kutter, in abendlichem, fast unwirklich milchigem Licht, und von der gleichförmigen, leicht bläulichen Helligkeit wie gedämpft scheinenden Geräuschen der vielen Besucher am Dangaster Hafen, gab es frische Krabben, in Begleitung eines schönen kalten Jevers



                                und später, aus dem Logenplatz im Zelt, dann das hier



                                und man konnte die Vorzüge der Nachsaison genießen (so mag ich Campingplätze ): zwar Wohnwägen, aber kaum jemand mehr da, auch nicht am nächsten Morgen







                                und die Mücken fast alle vertrieben vom Seewind (sie lauern in den Sanis, schon an den Eingangs-Türen, massenweise )

                                Am nächsten Tag dann weiter am Deich lang,
                                lange, lange und mit weniger Gegenwind als am Vorabend




                                Können sich Schafe eigentlich langweilen?

                                und anschließend schräg durch's Landesinnere (die Straße nach Seefeld ist, überraschend, birnbaumgesäumt, sogar mit Birnen verschiedener Sorten )



                                In einem auch so benannten Tante-Emma-Laden an einer Kreuzung habe ich dann die dringend benötigte Radkarte gefunden (die Beschilderung des Nordseeküsten-Radwegs habe ich als weit entfernt von brauchbar erlebt), um zügig zur Fähre in Blexen zu kommen. Von da aus ist es nur ein kleiner Hüpfer nach Bremerhaven.



                                Schließlich trudelte ich per Zug wieder zurück nach Hause, und habe es zum Glück geschafft, noch vor den ersten Regentropfen dort anzukommen.


                                Und das nächste Meer wartet schon
                                Zuletzt geändert von lina; 09.02.2015, 22:46. Grund: Bilderlinks repariert

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                                  #17
                                  AW: [DE] Den Meerweg finden

                                  Alles humorvoll und interessant geschrieben, Danke!
                                  http://www.canadierforum.de/t7285f19...Paddel-AB.html

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                                  • lina
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                                    #18
                                    AW: [DE] Den Meerweg finden

                                    Gleichfalls vielen Dank! :-)

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                                    • Torres
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                                      #19
                                      AW: [DE] Den Meerweg finden

                                      Na, was ist denn für ein Zelt (Insider....)

                                      Hast Du gut geschrieben.

                                      Ist immer wieder schön, wenn es Menschen gibt, die Natur erleben, anstatt Natur zu konsumieren.
                                      Oha.
                                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                                      • lina
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                                        #20
                                        AW: [DE] Den Meerweg finden

                                        Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                        Na, was ist denn für ein Zelt (Insider....)

                                        Hast Du gut geschrieben.

                                        Ist immer wieder schön, wenn es Menschen gibt, die Natur erleben, anstatt Natur zu konsumieren.

                                        Zelt? Na, das andere, von dem ich hier dauernd schwärme
                                        Psssst, ich war diesmal UL unterwegs

                                        Danke! :-)

                                        Ah, wie gut, dass ich die Pilze doch nicht verbraten habe

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