Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

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    AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

    ja, die Sache mit der Draisine hat einfach total Spaß gemacht.
    Mein Reisebericht kommt auch bald (er is gerade in Arbeit), denn am Samstag radelt das WAI ja weiter.

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    • O_l_i
      Dauerbesucher
      • 22.01.2009
      • 761
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      • Meine Reisen

      AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

      Wow, ihr beeindruckt mich, sowohl der Fortschritt als auch die Berichte! Besonders gefällt mir natürlich die Draisinentour und Pfadis Video, gerade der Beginn ist wirklich klasse!

      Und offensichtlich haben sich da ein paar Bahnfreaks gefunden

      Schaffen wirs am Ende auch auf 16 Fortbewegungsmittel? Schlittschuhe haben wir im Winter offensichtlich verpasst Falls ich irgendwann auch in den Besitz des WAIs kommen sollte, biete ich einen Kilometer Krabbelstrecke an..
      Besucht das WAI eigentlich das Forumstreffen?
      Oli
      .

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      • Fernwanderer
        Alter Hase
        • 11.12.2003
        • 3885
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        • Meine Reisen

        AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

        Zitat von O_l_i Beitrag anzeigen
        Falls ich irgendwann auch in den Besitz des WAIs kommen sollte, biete ich einen Kilometer Krabbelstrecke an..
        Das hätte ich an Deine Stelle nicht geschrieben, dieses Forum hat ein Elefantengedächtnis.
        In der Ruhe liegt die Kraft

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          AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

          Da ich mich mit Hottie um 15.00 am Berliner Tor verabredet habe, mach ich mich um genau



          auf den Weg von Berlin nach Templin. Da es noch etwas dauert bis die S-Bahn kommt, hole ich erstmal Frühstück und Mittagessen nach und sonne mich. ;)

          In Oranienburg heißt es umsteigen und zwar in den Regionalexpress nach Templin. Dort wandere ich erstmal die gut erhaltene Stadtmauer entlang und gucke aus den verschiedensten Toren hinaus in die Mark Brandenburg. Meine neuen SChuhe erzeugen zum Glück keine SChmerzen beim Probewandern mit gepacktem Rucksack. ;)
          hier einige Eindrücke von Templin.






          Ich komme kurz vor 15.00 Uhr am Berliner Tor an und sehe schon von weitem Hottie, wie sie von innen durchs Berliner Tor geht. Ich eile hinter ihr her, will hinterher rufen, da dreht sie bereits um und wir treffen uns genau vor dem Tor. Nach einer kurzen freudigen Begrüßung beschließen wir erstmal irgendwo einen Eisbecher zu essen, um das WAI feierlich zu übergeben.






          Gesagt, getan, nach Austausch mache ich mich dann gegen 16.00 Uhr auf meinen Weg, das WAI gut eingepackt. Noch immer habe ich mich nicht wirklich entschieden, welchen Weg ich gehen will, es gibt einfach zu viele Alternativen.

          Ich entscheide, dann spontan durch eines der Tore zu gehen, welches mir gerade gefällt.



          Am Töpfertor gehe ich in eine Datschenkolonie und hin bis zum Templinerkanal, der im Rödelinsee endet. Das Wetter ist einfach nur schön. Am Kanal begegnen mir jede Menge Leute, das scheint hier die Kinderwagenrennstrecke zu sein. Aber sobald ich etwas in den Außenbereich komme, wird es schlagartig leerer. Ein paar Angler am Kanal, die freundlich grüßen. Das wird auf meiner Wanderung immer wieder passieren, so wie ich das halt vom Land kenne, wenn man durch die Gegend läuft. Fast jeder grüßt, das macht schon richtig gute Laune.



          Auf dem Weg zur Ziegeleibrücke...



          Blick von der Brücke
          und auf sie

          Ich überquere die Brücke, weil ich nördlich des Rödelinsees laufen will.




          Ich erreiche Rödelin und mache auf einer Bank Rast, um Wasser zu trinken und die Karte zu studieren.






          Ich entscheide mich einen Rundweg zu gehen, der hier ausgeschildert ist und zwar zum MSee. Ich gehe zwar schon in etwa die Richtung, die ich angepeilt habe, lasse mich aber auch durch Aussehen des nächsten Weges immer wieder neu verführen. So komme ich in Richtung des Großen Beutelsees.








          Als ich das Forsthaus entdecke, entschließe ich mich aufgrund der etwas vorgerückten Stunde vorher einen kleinen Umweg zu machen und gehe weit ins Naturschutzgebiet hinein.



          Hier ist die Orientierung verdammt schwierig, viele Wege sind abgesperrt und ich versuche weiter in Richtung der untrgehenden Sonne zu gehen. irgendwo mache ich auch einen SChlenker, den ich später auf der Karte nicht wiederfinden konnte, aber macht nix. Immer wieder sehe ich Rehe über den Weg springen, auch Kaninchen und Hasen sehe ich.
          Als ich den hoffentlich richtigen Weg wiederfinde (ich orientiere mich grad nur an der Sonne und ein langes, langes Stück über den tiefen Sandweg gehe, komme ich endlich an einen Wegweiser. Demnach bin ich gerade 200 m von der SChleuse entfernt.



          Ich beschließe rechts in den Weg vorher einzubiegen und mir ein nettes Plätzchen am Großen Kuhwallsee zu suchen. Es wird langsam duster und ich schaffe es gerade noch in der Dämmerung die Hütte aufzubauen. Ich schmeiße alles hinein und setze mich mit Wasserflasche&Brot&Käse auf den Boden, um beim Nachtmahl über den See zu schauen.
          ist es hier nicht wundervoll?





          Außer wenigen Naturgeräuschen ist nichts zu hören und ich merke, wie ich mich sekündlich immer mehr entspanne.
          Die Abendkühle treibt mich aber doch in den Schlafsack und müde bin ich auch. Vorm Einschlafen denke ich noch, dass wenn jetzt das Abenteuer enden würde, es schon wert gewesen wäre, los zu gehen.


          (lt. späterer Kontrolle ;) waren es etwa 16,6 km, die ich an dem Tag hinter mich gebracht habe)
          Zuletzt geändert von ; 21.04.2010, 22:38.

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          • Atze1407
            Fuchs
            • 02.07.2009
            • 2425
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

            Wenn ich die schönen Fotos sehe, vor allen die mit den Seen, werden sofort Erinnerungen an der alten Heimat in der Mark Brandenburg und Uckermarck wach. Auch die märkische Heide mit ihren Kiefernwäldern und den darin liegenden Seen sind einfach schön. Manchmal vermisse ich es hier unten.
            Wie heißt es doch; erst wenn du in der Fremde bist, weist du wie schön die Heimat ist.

            Schöne Tour!

            Gruß Atze1407
            Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
            Abraham Lincoln

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            • Gast-Avatar

              AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

              danke, Atze, freut mich, dass dir der Bericht gefällt.

              Aber hier geht es weiter: ;)


              Mehrmals erwache ich nachts bibbernd, irgendwann wird doch mal ein wärmerer Schlafsack fällig befürchte ich. Als es im Zelt langsam hell wird, beschließe ich aufzustehen. Es ist irgendwie was um 5.00 und ich höre nur ein paar frühe Vögel. Einige SChüsse habe ich nachts auch gehört, hab gar nicht gewusst, wie verdammt laut das klingt. Was wird eigentlich um diese Jahreszeit bejagt?
              Ich mache erstmal einige Fotos, es scheint, ich habe das schönste Fleckchen weit und breit erwischt.




              Mein Wasser/Käse/Brot-Frühstück nehme ich angelehnt an einen Baum zu mir. Was ist denn das? Da paddelt doch etwas im Wasser.



              Ein Biber? Ich greife zur Kamera. Natürlich wirds unscharf - und dann, ich setze mich gerade wieder hin, kommt Herr oder Frau Biber an Land getrippelt, putzt sich und scheint von meiner Gegenwart vollkommen unberührt zu sein. Uns trennen maximal 4 Meter und ich staune, so nah an Berlin und ich frühstücke mit einem Biber. Als ich nach etwa 10 Minuten dann versuchsweise doch ein foto machen will, hoppst der Biber in den See, umschwimmt die kleine Ausbuchtung, bleibt aber immer in Sichtweite.



              Langsam packe ich SChlafsack, Zelt etc ein, mache nochmal einige Fotos vom Plätzchen und begebe mich auf den Weg.



              Blick in Richtung Osten



              Jetzt wandere ich wieder in den Naturpark hinein, in Richtung Templiner Wasser. An diesem wundervollen Morgen kann man nur fröhlich und beschwingt sein.





              Wer weiß, vielleicht gibt es ja doch ne Möglichkeit hinüber zu kommen, auch wenn der Pf-F behauptet hat, da gäbe es nix. Ich stromer fast 2 Stunden durch die Gegend, gehe mal den Pfad und mal jenen. Natürlich hat ein Pf-F immer recht, auch wenn eine Art Brückchen eingezeichnet scheint, es gibt es nicht. Bestimmt hat der Typ sie wegen mir abgebaut, damit ich wieder zurückgehen muss. grummel
              Ich lande also wieder beim Wegweiser und gehe zur Schleuse. Dem SChleusenwärter, der gerade nach Wind und Wetter geschaut hat, wünsche ich einen guten Morgen, mir habe man gesagt, man könne hier das Wasser queren. Es ist zwar immer noch verdammt früh und er guckt recht erstaunt, öffnet mir aber bereitwillig das Tor und ich kann auf die andere Seite. Einen schönen Tag wünschen wir uns noch und jetzt führt der Weg durch ein ehemals militärisches Areal, alles sieht vereinsamt und verwahrlost aus.



              Die Strecke nach Hammelsprung geht über eine öde Piste, aber dann erreiche ich die große Straße, die hier von der Bahntrasse gekreuzt. Meine Landkarte zu Rate ziehend, entscheide ich mich nicht nach Hsprung zu gehen, sondern eine sehr sandige Strecke nach Storkow. Also auf auf - keine Müdigkeit vorschützen.



              Storkow ist ein hübsches Dörfchen, ich mag diese Dörfer in der Mark, sehr bäuerlich teils noch, geruhsam, schmale Straßen und Sandpisten führen hin, vielviel Grün in Weiden, wiesen und Wäldern. Ab und an leuchtet dunkles Blau irgendwo, viel Wasser hat es hier nämlich auch.





              Im Ort lege ich erstmal eine Rast ein. Er hat nämlich einen Bäcker. Auf der Holzbank sitzend, verspeise ich köstlichen Apfelkuchen, trinke dazu Kaffee und schmöker im Wandertagebuch, was die anderen alles geschrieben haben.



              Kurz vor 11.00 breche ich wieder auf, dann schließt auch der Bäcker und gemächlich wandere ich von Storkow über Steindamm nach Steinfeld. Steindamm hat einen Reiterhof mit schönen Pferden.







              und in Steinfeld könnte ich glatt ein altes Häuschen kaufen, möglichst nahe des Storchennestes.



              Hm, es scheint aber niemand im nest zu wohnen, etwas enttäuscht gehe ich langsam weiter, drehe mich aber mehrmals um, ob nicht vielleicht doch.....




              Und ja, da scheint ein Kopf drinnen zu sein. Während ich zurückgehe, richtet sich der storch auf, streckt sich und ich versuche ein Foto zu machen. Mist, an meiner Minikapera kann man einfach keine vernünftigen SCharfeinstellungen beim Zoomen machen. ich könnte mich ja echt ärgern!
              Dann vergesse ich das mit dem Ärgern, setze mich etwas weiter weg, aber mit guter Sicht aufs Nest auf einen dicken Stein und schaue nur einfach dem Storch zu.



              Aber irgendwann muss ich doch weiter und etwas bedauernd verlasse ich Steinfeld, jedoch nicht ohne mich noch einmal umzuschauen...



              OT: more to come
              Zuletzt geändert von ; 22.04.2010, 14:13.

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              • peter-hoehle
                Lebt im Forum
                • 18.01.2008
                • 5175
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                AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch



                Sehr interessant.Auch wenn die Bilder unscharf sind,
                einen Biber am Frühstückstisch und einen Storch zur
                Mittagspause ist schön nicht alltäglich.

                Gruß Peter
                Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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                • lina
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                  Liebt das Forum
                  • 12.07.2008
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                  AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                  Finde es auch klasse, so viele tolle Bilder und Texte zu gut erreichbaren Gegenden in der "näheren" Umgebung lesen zu können! D mal außerhalb der Premium-Wanderwege kennen zu lernen hat was! Großes Lob an alle!! & fein, dass es jetzt so zügig weiter geht **freu**

                  Mehr 'von!
                  Zuletzt geändert von lina; 22.04.2010, 13:20.

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                  • Pfad-Finder
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                    • 18.04.2008
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                    AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                    Mutig, mutig ... nördlich vom Kuhwallsee offroads zu übernachten. Die ganze Tangersdorfer Heide ist nämlich berüchtigt dafür, dass die Ruhmreiche Rote Armee dort vor ihrem Abzug Altmunition wild verklappt hat. Vielleicht waren die "Schüsse" ja auch Rehe, die auf Minen gelatscht sind?
                    Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                    • hotdog
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                      • 15.10.2007
                      • 16106
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                      AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                      Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                      Vielleicht waren die "Schüsse" ja auch Rehe, die auf Minen gelatscht sind?
                      Was für eine unappetitliche Vorstellung
                      Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                        AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                        ja, das war schon wirklich alles spannend. Egal ob Biber, Rehe oder Rote Armee ;).

                        Da sieht man, dass der alte Spruch: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß - zutrifft.
                        Deswegen waren also so viele Wege abgesperrt!! Es wurde zwar vor morschen Ästen und Bäumen gewarnt, aber nicht vor Munition. Und deswegen solle man die Wege nicht verlassen

                        also das spezielle Plätzchen kann ich sehr empfehlen, ist ja auch offensichtlich Minenfrei.
                        Und ich bin ja in der Ecke am Morgen noch ganz schön herumgewandert auf der Suche nach nem Überweg. Wo ich alles lang gelatscht bin. *g*

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                        • Juan
                          Dauerbesucher
                          • 07.08.2008
                          • 688
                          • Privat

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                          AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                          Sehr, sehr schön. Da wird einem erst bewusst, in welch schönem Land man eigentlich lebt. Bin gespannt, wie es weiter geht und freu mich schon auf mehr Bilder und Berichte.

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                            AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                            ja, die Mark Brandenburg wird wirklich vielfach unterschätzt, was aber teilweise gut ist, sonst würden ja mehr Leute überall herumtrullern.

                            Heute Nachmittag fahre ich erstmal zum Paddeltreff, vorher werde ich vermutlich keine Zeit zum Schreiben haben. Geht also am Sonntag weiter hier.

                            so - es geht weiter

                            Von Steinfeld aus folge ich der Sandpiste in Richtung Süden und treffe im Nirgendwo auf eine alte Eisenbahnspur. Schon interessant, was alles im märkischen Sand liegt.




                            z.B. diese Grabstelle aus den bonapartischen Kriegen. Zwei Soldaten, die versuchten den Vorstoß der französischen Trupeen zu behindern kamen hier ums Leben und nur durch Zufall erfuhr die Familie bzw die Nachfahren des Einen, dass man sie heir begraben hatte.













                            Manchmal empfinde ich es durchaus als last, zu wissen, was sich in diesem märkischen Sand (und woanders ebenso) abspielte, wieviel Leid. Wieviel Blut und Tränen vergossen wurden. Das ging mir auch während der eigentlich so lustigen Draisinenfahrt durch den Sinn, Ravensbrück bzw die SChienen, die dorthin führten lagen nahebei und auch an Sachsenhausen würde ich aus eigenem Entschluss noch vorbeikommen.
                            Sehr nachdenklich ging ich diese Wege, man kann die Geschichte nicht abschütteln, sie führt zu einem hin und (in meinem Alter) wieder fort, sie ist ein Teil von uns, auch wenn das oft schwer zu akzeptieren/ertragen ist.
                            eigentlich ohne es zu merken, kam ich in Wesendorf an und legte eine kurze Rast ein.





                            Sehr gerne hätte ich mir hier irgendwo einen Schlafplatz gesucht, nicht wegen der zweifellosen Schönheit der Gegend, sondern eher, weil ich müde geworden war.
                            aber nichts bot sich an und sie beschloss ich, weiter nach Krewellin zu gehen. Ab dort sollte ein Weg am Kanal entlang nach Liebenwalde gehen. Von dem versprach ich mir nicht besonders viel, schnurgerade zog er sich auf der Karte dahin.



                            Aber ich sollte mehr als angenehm überrascht werden.















                            Als ich in Liebenwalde-R (wie immer auch diese Schleuse heißt) ankam, beschloss ich, schnurstracks nach L hinein zu gehen und mir in der ersten besten Pension ein Zimmer zu nehmen. So wundervoll der Blick auf den Vosskanal gewesen war, so sehr hatten meine Füße geächzt und ich befürchtete, dass sie einige Blasen entwickelten hatten. Dumm wie ich Dödeline eben bin, hatte ich den Hinweis des Einheimischen falsch verstanden und war nicht vor der Brücke auf den Weg gegangen sondern hinter der Brücke. Heißt, ich bin etliche Kilometer nicht über den angenehmen Wiesen/Kiespfad gegangen sondern über den Radweg. Was mir meine Füße überhaupt nicht gedankt haben.

                            In Liebenwalde gibt es eine Radler-Herberge, weil ein Weitwanderradweg vorbeiführt, am Fenster stand eine Telefonnummer, die man anrufen sollte ab einer bestimmten Uhrzeit. War so um die 20.00 Uhr und ich schon seit den frühen orgenstunden unterwegs, also rief ich flugs an. Die Vermieterin kam kurze Zeit später angefahren.
                            hm, die herbergszimmer waren belegt, die kleine Fewo auch und nur die große stand noch zur Verfügung. 39 € sollte sie kosten. Das war mir schlicht zu teuer und so argumentierte ich, dass ich ja nur ein Bett und ne Dusche brauchen würden und sonst nix anfassen würde. So einigten wir uns auf den üblichen Herbergspreis und ich humpelte selig die Treppe hoch in den puren Luxus. An diesem Tag war ich fast 32 km gewandert und so hatte ich mir den Luxus durchaus verdient. ;)

                            Das Frühstück am Morgen darauf war mehr als gut, ich machte noch einige Fotos und mit immer noch sauren Füßen machte ich mich wieder auf den Weg.



                            Blick auf den Innenhof und hinaus aus Lwalde..



                            Und kam wandermäßig vom Regen in die Traufe. Ich folgte dem Radweg an Durchgangsstraße Richtung Zehdenick, fand aber nicht den abzweig, der über Äcker und Weiden Richtung Neuholland gehen sollte. Tja, so verfluchte ich den Asphalt, der meinen Füßen überhaupt nicht gefiel. Ich machte Tests, indem ich ab und an wo möglich am Rand ging, sofern der Streifen breit genug war. sobald ich über Gras oder Erdbpden ging, fühlte sich der Rucksack sofort viel leichter an und die Füße und Knien taten nicht mehr weh. Nur bedauerlicherweise war der Streifen meist so schmal oder aber schräg, dass man nicht wirklich gut darauf laufen konnte.



                            Nuja, kein Wunder, dass das hier als Radroute ausgeschildert war, mit dem Rad hätte das sicherlich auch Spaß gemacht. Ich beschloss bei der nächsten Möglichkeit eine längere Pause zu machen, die Füße auszuruhen und die Karte genauer zu studieren.
                            Kurz vor Neuholland ging ich in einen kleinen Weg hinein, in der Hoffnung wieder auf fußfreundliches Gelände zu kommen, leider ging es da aber auch nicht weiter. Man muss dazu erklären, dass es hier viele kleine Kanälchen, Wasserrinnen, Entwässerungsgräben gibt und so querfeldeingehen nicht möglich ist. Mal abgesehen davon, dass dies alles bäuerlich kultiviertes Land ist und die Bauern es wohl nicht so gern sähen, wenn man darauf herum latscht.

                            Ich machte einige Fotos und legte eine Rast ein. Und entschloss mich einen direkten Weg auf möglichst angenehmen Untergrund nach Oranienburg und zum dortigen Bahnhof zu gehen.





                            Ein längeres Stück musste ich noch an der Landstraße entlang gehen, was aber bis auf die Wegbeschaffenheit nicht schlimm war. Weil wirklich viel Autoverkehr hier nicht unterwegs ist.
                            Danach bog ich in ein größeres Waldstück ein, zum Glück war meine Karte relativ stimmig und ich verlief mich nicht mehr. Der Weg war unterschiedlich vom Untergrund, also auch nicht mehr für die Füße so anstrengend. Ich bekam trotz Blasen langsam wieder gute Laune, als meine Kamerabatterien den Geist aufgaben und ich kein einziges Foto mehr machen konnte.
                            Dabei hatte ich doch weiter dokumentieren wollen, wo man hier alles lang gehen kann.
                            Über Malz, an Friedrichsthal entlang, links von mir wusste ich den Kanal und den Grabowsee, der aber nicht in Sichtweite war, bis ich dann auf den Gewerbepark Nord in Oranienburg stieß. Zwischendurch machte ich mehrere Pausen, weil es nicht ganz so gut um meine Füße stand, vielleicht war es doch eine blöde Idee, neue Schuhe auf einer längeren Asphaltwanderung einzulaufen. ;)
                            Und es gab von nun an sowieso nur noch Straßen, durch Sachsenhausen und dann weiter in die Stadtmitte. Ich muss zugeben, diese letzten Kilometer machten jetzt wirklich überhaupt keinen Spaß. Währenddessen versuchte ich immer mal wieder erfolglos meine FReunde im Landkreis OHV anzurufen. Als ich endlich nach mordsmäßig vielen ;) Stunden den Sbahnhof erreichte, kaufte ich mir ein dickes Eis.
                            Das WAI war also sozusagen in Oburg gestrandet und ich schwor mir, wenn ich hier weitergehen würde, dann sicherlich nicht heute oder morgen, ein Ruhetag zuhause musste sein. Also schwang ich mich auf die Sbahn.

                            Aber wir sind ja der Spontanstammtisch und so schlug Inuk ganz spontan vor, dass sie ab Oburg über hdorf nach Pdam mit dem Rad fahren würde. Das ist einfach eine Rad- und keine Wanderstrecke und für vernünftige Argumente bin ich immer offen.


                            aber wie das WAI nun tatsächlich vom Oranienburger Sbahnhof nach Potsdam kam, das muss nun Inuk euch erzählen.

                            finis

                            (achja - am dritten Tag waren es ziemlich genau 20 km)
                            Zuletzt geändert von ; 30.04.2010, 21:11.

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                            • Inukshuk
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                              AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                              25.4.10 Oranienburg-Potsdam

                              Nachdem schon die nächsten beiden Berichte da sind, fühle ich mich doch etwas unter Zugzwang. Habe ich schon erwähnt, dass ich ein Reisebericht-Muffel bin? Oder von meinen zahlreichen Tourtagebüchern erzählt, die spätestens ab der Hälfte der Tour nur noch gähnende Leere enthalten? Aber für ein solch hohes Gut wie den Forumsstaffellauf arbeite ich sogar an meiner Schreibblockade. Nun denn:

                              Am Freitag, bevor es losgehen soll, entdecke ich an meinem geliebten Rad zwei gebrochene Speichen am Hinterrad Was nun? Werde ich die Kette unterbrechen und den ewigen Zorn des BBBE-Stammtischs auf mich ziehen? Wo bekomme ich schnell einen Bolzenschneider her, um mir ein Ersatzrad zu leihen? Glücklicherweise erkennt der nette Mensch vom Radladen gegenüber die Notlage und behebt den Schaden am Samstag Vormittag. Somit starte ich am Sonntag, den 25.4.. Um kurz nach 9 treffen das WAI und ich bei strahlendem Sonnenschein und einem leichten Lüftchen (oh je, jetzt fange ich schon mit dem Wetter an, das kann ja heiter werden) in Oranienburg ein.

                              Kurz nach dem Bahnhof treffe ich auf den Radweg Berlin-Kopenhagen in Personalunion mit dem Havelradweg, dem Ruppiner Radweg und der Königin-Luise Route (habe ich jetzt noch einen vergessen?) Dafür, dass das hier der Havelradweg ist, bekommt man ziemlich wenig von der Havel zu sehen. Meistens geht es durch den Wald (oder was in Brandenburg eben so Wald heißt).
                              Über Birkenwerder geht es nach Henningsdorf. Henningsdorf heißt zwar schon -dorf, aber irgendwie hatte ich es mir doch größer vorgestellt. Vielleicht, weil dort immerhin eine Regionalbahn hält. Kaum erreicht, bin ich auch schon wieder hindurch. Ab dem Hafen folge ich nun dem Berliner Mauerweg. Bei der Mittagspause an der ehemaligen Wasserkontrollstelle Henningsdorf leistet mir eine Wildgans Gesellschaft - zwar kein Biber, aber immerhin.

                              Kurz danach kommen wir am Grenzturm Nieder Neuendorf vorbei, den wir natürlich besteigen, um uns schon mal auf weitere Grenz-Abenteuer einzustimmen. Kurz danach geht es dann von der Havel weg durch eine der Gegenden mit der komplizierten Grenzführung.
                              Schon ein wenig erschöpft komme ich nach Groß Glienicke. Einen Moment überlege ich, ob ich einen Schlenker durchs Dorf machen soll, aber dann fahre ich doch lieber am See entlang. Erst gestern hat der letzte Anwohner seine Blockade des Uferwegs auf Druck der Gemeinde hin aufgegeben, hat dabei allerdings eine Sandgrube mit Slalomstrecke aus Betonblöcken hinterlassen. Aber solche Kindereien hindern eine WAI-Trägerin natürlich nicht.

                              An der Heilandkirche in Sacrow machen wir ein Teepäuschen mit etwas matschigem, aber leckerem Erdbeerkuchen und werfen dabei schon mal einen Blick zur Glienicker Brücke hinüber. Potsdam ist nun fast zum Greifen nah, aber da mein kleines, blaues Fahrrad leider kein Fliewatüüt ist, muss ich wohl oder übel den Umweg über Krampnitz nehmen. Endlich in Potsdam angekommen, will ich dem WAI die schöne Landeshauptstadt Brandenburgs nicht vorenthalten und mache noch ein paar Schlenker durch Parks und an Schlössern vorbei (merke: ein sonniger und warmer Sonntag-Nachmittag ist die allerschlechteste Zeit, um Potsdam zu besichtigen. Man kann aufpassen, wie man will, am Ende des Tages muss man doch immer ein paar Touris aus den Reifenprofilen kratzen.*). Wenn ich Bier trinken würde, würde ich mir jetzt ein kaltes, herrlich erfrischendes Bier gönnen. Schade eigentlich, dass ich Bier nicht ausstehen kann. Hm, aber so eine Kugel Eis wäre jetzt schon etwas Feines - als ich die Schlangen an den Eisdielen sehe, beschließe ich aber, dass Eis hoffnungslos überbewertet ist und fahre nach Hause.


                              *Um hier keine Plagiatsdebatte loszutreten: Okay, der ist nicht mir, sondern von Christian J. Aber er passte gerad sooooo gut.
                              Zuletzt geändert von Inukshuk; 09.05.2010, 07:27.
                              I let my mind wander and it never came back.

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                              • hedinsey
                                Anfänger im Forum
                                • 22.02.2010
                                • 43
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                                AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                                tolle tour!
                                vor allem die strecke von barth bis usedom interessiert mich sehr.

                                an alle läufer auf diesem stück, nehmt euch noch einmal mehr zeit dafür!

                                ich bin auf dieser strecke zu hause und ihr habt viel verpasst.vor allem stralsund bietet sehr viel mehr, außerdem habt ihr brandshagen auf dem rügenstück im süden liegen gelassen.mein heimatdorf!wunderschöne wege uns eine historische kirche.

                                jedes bild konnte ich sofort einordnen.hat spaß gemacht.
                                schade, dass ich depp nicht vorher von diesem wunderbaren vorhaben wind bekommen habe.

                                liebe grüße, simon

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                                • Sapbattu
                                  Fuchs
                                  • 27.05.2009
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                                  AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                                  Manchmal empfinde ich es durchaus als last, zu wissen, was sich in diesem märkischen Sand (und woanders ebenso) abspielte, wieviel Leid. Wieviel Blut und Tränen vergossen wurden. Das ging mir auch während der eigentlich so lustigen Draisinenfahrt durch den Sinn, Ravensbrück bzw die SChienen, die dorthin führten lagen nahebei und auch an Sachsenhausen würde ich aus eigenem Entschluss noch vorbeikommen.
                                  Sehr nachdenklich ging ich diese Wege, man kann die Geschichte nicht abschütteln, sie führt zu einem hin und (in meinem Alter) wieder fort, sie ist ein Teil von uns, auch wenn das oft schwer zu akzeptieren/ertragen ist.
                                  eigentlich ohne es zu merken, kam ich in Wesendorf an und legte eine kurze Rast ein.
                                  Ich finde es gut das du so ausführlich deine Gedanken mit uns teilst, denn ich denke das es auf Tour nicht immer nur Momente voller Glück und Fröhlichkeit gibt.

                                  Ich als Trekking-Anfänger kann jetzt schon sehr viel aus diesem Tourtagebuch für mich persönlich mitnehmen. Nicht nur die Landschaften wie wunderschön sind, sondern auch die anderen Dinge die zu einer Tour dazu gehören. Freude, Anstrengung, Hindernisse, die überwundern werden können und natürlich auch nachdenkliche Momente und Freundschaft, bzw Zusammenhalt. "Dann mach ich eben den Tunnel nochmal..."

                                  Ich freu mich schon drauf , wenn das WAI in NRW ankommt, das ich hoffentlich ein Teil von dieser tollen Sache werden kann.
                                  Dass es nichts zu erreichen gibt,
                                  sind keine leeren Worte,
                                  sondern die allerhöchste Wahrheit
                                  >> Huang Po <<

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                                  • Gast-Avatar

                                    AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                                    danke dir, Jan!

                                    Habe jetzt meinen Bericht beendet, morgen sehe ich das WAI ja wieder. ;)

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                                    • Torres
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                                      • 16.08.2008
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                                      AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                                      Das hast Du toll gemacht, Sterni. Schöner Bericht, schöne Bilder. Schon vor Jahren habe ich auf Motorradtouren festgestellt, wie schön und abwechslungsreich Deutschland ist und Dein Bericht bestätigt das vollkommen. Mitleidsvolle Grüße an Deine Füße....
                                      Oha.
                                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                                      • Mika Hautamaeki
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                                        • 30.05.2007
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                                        AW: Die Schnecke kriecht - Das Tourtagebuch

                                        Sehr schöner Bericht und eine tolle Tour. Vielen Dank!
                                        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                        A. v. Humboldt.

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                                          1. Mai 2010

                                          Vorherige Etappe
                                          Nachfolgende Etappe


                                          James Bond präsentiert:

                                          Golden WAI


                                          (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

                                          OT: Für GöGa und die anderen Wobinichs: Ja, es ist die echte Glienicker Brücke an der Grenze zwischen Brandenburg und Berlin.

                                          Um nicht in den traditionellen Kreuzberger Steinehagel zu geraten, versammelten sich am 1. Mai 2010 um 7:30 an der Glienicker Brücke ein Expeditionsteam aus fraizeyt, Inukshuk, Pfad-Finder, Sternenstaub und Suppus. Berlin, Brandenburg und Rand-Berlin waren somit im Verhältnis 2:2:1 vertreten.



                                          Um 8:30 waren die Dreharbeiten abgeschlossen und alle Anlieger dank Suppus lautstarker Regieanweisungen wach. Wir beschlossen, so schnell wie möglich das Weite zu suchen, und fanden es auf dem Uferweg am Wannsee entlang. Wilde Tiere begegneten uns nicht, wohl aber zahlreiche Sonntagsfahrer auf ihren Zweirädern, die uns aufgrund voller Ausnutzung von nicht vorhandener Fahrbahnbreite immer wieder zur Flucht ins Unterholz zwangen.

                                          Schließlich erreichten wir einen kleinen Freizeithafen, wo gerade eine Flotte von 1-Mann-Rettungsbooten startklar gemacht wurde. Wir widerstanden der Versuchung, im Restaurant "Seehaase" einzukehren, denn bei dieser Rechtschreibung hätte es vermutlich ohnehin nur Falschen Seehasen gegeben.



                                          Licht und Schatten lagen auf den folgenden zwei Kilometern eng zusammen. Wir kamen nämlich an der Villa vorbei, wo im Januar 1942 die Ermordung der europäischen Juden beschlossen wurde. Zwar war das Gelände an diesem Tag geschlossen, aber es war trotzdem recht erschreckend zu sehen, wie banal dieser Ort des Bösen aussieht.



                                          Nur wenige Meter weiter liegt die Liebermann-Villa, wo der gleichnamige Maler rund 200 Bilder malte. Eine uns völlig unbekannte Person ließ es sich nicht nehmen, mit dem WAI und einem dort aufgestellten "Buddy-Bären" Schabernack zu treiben. Respektlos!



                                          Schließlich erreichten wir den Bahnhof Wannsee. Nach kurzem heftigem Streit, der ungefähr 0,02 Sekunden dauerte, verwarfen wir die Idee, in die nächste S-Bahn Richtung Bahnhof Grunewald zu steigen. Stattdessen kehrten wir in der Freßmeile vor dem Bahnhof ein, um uns für die nachfolgenden endlosen Kilometer durch die Wildnis des Grunewalds !ohne jede Einkehrmöglichkeit! noch etwas Vorrat anzufuttern.

                                          Am Anfang waren die Wege im Grunewald noch breit ...


                                          OT: highway=track
                                          surface=dirt
                                          tracktype=grade4


                                          ...dann wurden sie immer schmaler, bis uns das Grün des Waldes verschluckte...


                                          OT: highway=path

                                          Schließlich spuckte uns der Wald am Fuße der ehemaligen amerikanischen Abhörstation auf dem Teufelsberg aus. Genau auf diesem Areal befindet sich einer der beiden Berliner Gipfel mit einer amtlichen Höhe von 114,7m. Der TP-Gipfelstein ist allerdings - falls überhaupt vorhanden - unter einem der Gebäude verborgen.

                                          Auf dem Gelände wollte ein Investor vor einigen Jahren Luxuswohnungen errichten. Das Geld war jedoch schon vor dem ersten Spatenstich alle, kein sonderlich unübliches Phänomen in Berlin. Seitdem herrscht mit wechselndem Erfolg ein Wachdienst über das Gelände, wie die Graffiti belegen.



                                          Als uns schon am Haupttor die ersten Schaulustigen entgegenkamen, wussten wir, dass ein Betreten an diesem Tag nur geringes Risiko mit sich bringen würde. Angesichts fahrradgroßer Löcher im Zaun ließ sich kaum noch von "befriedetem Eigentum" sprechen.
                                          Durch das entkernte, geplünderte und vandalisierte Treppenhaus des Hauptgebäudes arbeiteten wir uns auf die erste Aussichtsplattform vor.



                                          Sehnsüchtig blicken vier erschöpfte WAI-Begleiter zu dem dunklen Hochhaus, an dessen Fuße die Berliner Filiale vom Herrn Merten sein Laden liegt.


                                          Oh, ein Zweitliga-Stadion?


                                          Unterdessen blickte das WAI auf eine Großwerbung für die Fußball-WM von 1974.

                                          Fraizeyt und Pfad-Finder wollte jedoch noch höher hinaus, mussten allerdings zuerst feststellen, dass der Fahrstuhl außer Betrieb war.



                                          Aber Fahrstuhl hätte ja sowieso nicht gegolten! Durch ein dunkles Treppenhaus, in dem die Hauptgefahr die vielen anderen Besucher waren, ging es bis zum Anschlag nach oben. Hier konnte man dann sogar schon die Erdkrümmung fotografieren.



                                          156 Meter Höhe wie vom GPS angezeigt waren es sicher nicht. Höchstens 155 Meter, würde ich schätzen.



                                          Jetzt war aber erstmal eine Stärkung fällig. Ob es allerdings eine gute Idee war, mit solchen Leuten wie Pfad-Finder und Suppus ausgerechnet im "Ökowerk" einzukehren, muss bezweifelt werden. Es gab nämlich keine COLA, wie Suppus lautstark feststellte. So lautstark, dass es auch keines der herumlaufenden Kinder überhören konnte, die von ihren ökologisch korrekten Eltern gerade mit ungesüsstem Dinkel-Rhabarber-Saft versorgt worden waren. Keine COLA! Schließlich ließ er sich zu einer Bionade überreden, vermutlich deshalb, weil dort auch reichlich Zucker drin ist. Aber den ebenfalls verlangten Senf bekam Suppus nicht.

                                          Dabei wollte er ihn nur für die spätere Verwednung mitnehmen, denn den grandiosen Abschluss unserer Tour bildete ein heiteres Outdoor-Würstchengrillen mit UH-Grill.



                                          Am S-Bahnhof Grunewald deponierten wir das WAI virtuell für die nächste Etappe.


                                          Vorherige Etappe
                                          Nachfolgende Etappe


                                          Technische Daten:

                                          27,7 km in 10:29h mit fünf Personen
                                          also 138,5 Personenkilometer
                                          Zuletzt geändert von Pfad-Finder; 09.05.2010, 23:49.
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