Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

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    #61
    AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

    Ich möchte Euch an dieser Stelle gerne etwas Mut machen. 20 Kilogramm Startgewicht sind für junge, halbwegs sportive Menschen bei einem passenden Rucksack wirklich kein Problem. Natürlich tut es die ersten 2 Tage weh (teils vielleicht auch erheblich!) - aber es ist erstaunlich, wie schnell sich Muskulator und Skelett und Kopf auf die Belastungen einstellen. Nach 3-4 Tagen merkst du von dem Gewicht nichts mehr bzw es wirkt wie das Normalste der Welt. Daher sehe ich auch Tipps a la "macht eine 2 Tages-Probetour im hiesigen Wald" zwiespältig. Denn so erlebst du genau nur die Phase, die wirklich scheiße ist. Und auch immer wieder bei jeder neuen Tour scheiße sein wird. Die Gewöhnung und Akzeptanz (und damit die Lust) kommt erst später. Daher kann so eine Probetour u.U. ganz schön Motivation, Lust und Laune nehmen...
    Natürlich würde sich auf so einer Tour zeigen, ob ihr alle in der Lage seid, einen schweren Rucksack zu wuchten. Aber wie oben schon gesagt: Ihr seid jung, sportlich, fit - ich sehe da beim besten Willen kein Problem.

    Starten würde auch ich im Norden in Abisko. So könnt ihr euch auf ausgebauten Wegen einlaufen und bei Erreichen der Abzweigung, auf Grundlage der bis dahin gesammelten Erfahrungswerte entscheiden, ob ihr den Kungsleden weiter bis Kvikkjokk laufen wollt oder auf eine anspruchsvollere Route umschwenken wollt. Ob sie wirklich anspruchsvoller zu gehen ist, kann ich jedoch nicht sagen, da ich noch nicht auf dem Weg unterwegs war.

    Versucht von Anfang an möglichst leichte Ausrüstung zu kaufen (das Forum bietet hier VIEL Material). Studiert die Karten, besorgt euch einen einfachen Kompass und dann wird das schon werden!

    P.S.: Das weiter oben angeführte Zeltangebot ist wirklich super. Und Ari ist ein netter Kerl!
    http://www.outdoorseiten.net/forum/s...eimen-4-Double

    Und noch mal ein paar allgemeine Tipps:
    Achtet auf einen ausreichend dimensionierten Schlafsack. Bei den Outdoor-Händlern wie Globetrotter, Bergzeit etc sind immer 3 Zahlen angegeben. Vergiss die beiden tiefsten angegebenen Werte und orientiert Euch am höchsten Wert. Sicherheitsreserven und Wohlfühlfaktor eingerechnet, sollte der für eine Tour dieser Art meiner Meinung nach bei +/- 0°C liegen (bei den Frauen eventuell auch -4 oder -5). Das sieht dann z.B. so aus "-1/-10/-28". Nachts im Zelt zu frieren ist elend und kann die Tour herrlich versauen. Bei Daunenschlafsäcken entspricht das dann je nach Preis etwa 1,0-1,6kg Schlafsackgewicht. Hier kann man sauviel Geld ausgeben aber ebenso sehr viel Geld sparen, wenn man die Sonderangebote berücksichtigt.

    Viel Gewichtsersparnis und Packplatz bei erstaunlich viel Komfort kannst du dir mit einer teuren Isomatte a la Thermarest NeoAir erkaufen. Günstiger aber weniger komfortabel bei ähnlich geringem Gewicht sind Kandidaten vom Schlage einer Thermarest Z-lite.
    Die üblichen selbstaufblasbaren Matten liegen dann eher beim doppelten Gewicht.

    Kauft keine reinen Kunstfaser T-Shirts, Hosen, Unterwäsche etc. Das fängt nach ner Weile einfach blöd an zu stinken. Investiert lieber gleich in Naturstoffe wie Merinowolle. Wenn einer von euch vor dem Trip noch mal in den Staaten ist, kann man den Kram dort für 30-40% günstiger erwerben.
    Dann reichen 2 T-Shirts, 2 U-Hosen und 2 Strümpfe für den Trip locker aus.

    Viele schwören auf ein Materialmix namens G1000 für die Hosen im Fjäll. Der Hersteller dazu wäre Fjällräven. Vorteil: Mückendicht, recht winddicht, wasserabweisend, robust, über die Jahre bewährt. Es gibt von der Globetrotter Eigenmarke günstige (und ziemlich dreiste) Kopien für den halben Preis.

    Statt pervers teure Gore-Tex, Superhypergeil-Tex, Event, Dermizax oder sonstwie benannte "atmungsaktive" Jacken zu kaufen, in denen man am Ende trotzdem nass wird (alles Marketing!), könntet ihr euch auch überlegen einen Poncho wie den Wafö Kraxenponcho (siehe Globetrotter) für wenig Geld zu kaufen. Sieht scheiße aus, ist aber in einfachem Terrain sehr praktisch.
    Den kann man z.B. herrlich mit einer leichten Windjacke vom Schlage eines Montane Featherlight Smock (hält auch leichten Regen ab) und einem 200er Fleece kombinieren und schwupps bist du mit der Bekleidung schon fertig. Oh, ich vergaß eine leichte Isolationsjacke, um in Pausen und Abend im Lager warm zu bleiben. Z.B. Marmot TR6 oder wenns teurer sein darf die Patagonia Nano Puff Serie.

    Wirklich sehr viel Gewicht, lässt sich bei der Wahl der Töpfe einsparen. Da gibt es auch von Trangia selbst mittlerweile sehr, sehr leichte Töpfe, mit denen schnell mal 1kg gespart werden kann. Ich selber benutze einen ganz leichten, kleinen Gaskocher aber wenn ihr schon einen Trangia habt, dann bleibt ruhig dabei.

    Eure ersten Stiefel kauft ihr am besten im gut sortierten Laden. Mit 200€ sollte man schon rechnen. Auch wenn es weh tut - die Dinger halten eine Weile und sind in rauem Terrain Gold wert. Wichtig ist dabei eine Nummer größer zu nehmen, um vorne genügend Platz zu haben, auch wenn man dicke Wandersocken an hat. Gore-Tex ist auch hier mehr Marketing als irgendetwas anderes. Solide Lederstiefel halten genauso oder unter Umständen sogar deutlich besser dicht (Stichwort Knickfalten durch die Wasser durch die tollste Membran gedrückt wird).

    Und die Schlussanmerkung: Wenn ihr erstmal so wenig Geld wie möglich ausgeben wollt, könnt ihr auf die ganze spezifische Trekking-Klamotte verzichten und in normaler Montur loslaufen. Natürlich mit potentiell großen Komfortverlusten aber sehr wohl möglich. Nur auf Stiefel solltet ihr nicht verzichten.
    Zuletzt geändert von ; 31.05.2011, 16:29.

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    • patiperra
      Erfahren
      • 26.11.2010
      • 105
      • Privat

      • Meine Reisen

      #62
      AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

      Herzlichen Dank für eur ganzen Ratschläge, Alternativen, Tipps und Ermutigungen!

      Ich habe mittlerweile auch das Kartenmaterial und freue mich riesig auf die Tour!

      Da ich morgen einen Teil unsrer Tickets kaufen will, stellt sich mir jetzt die Frage für wann ich die Rückfahrt buchen soll...

      Wir haben noch nicht final entschieden in welche Richtung wir die Tour laufen, wir werden sie aber ziemlich wahrscheinlich in ihrer vollen Länge laufen. D.h. Von Ritsem mit dem Boot über den Akkajaure und dann dort von Vaisaluokta starten. (oder diese Prozedur am Schluss in umgekehrter Richtung, ich glaube man merkt welche Richtung ich präferiere )

      Ich lege mal meine bevorzugte Richtung zugrunde damit ihr meine Rechnung versteht

      Mein Finger auf der Karte sagt mir dass wir bis Roystvatn 3 Tage brauchen (oder doch nur 2,5? ist das zu sportlich für den Anfang und dieses Gelände?).

      Spätestens ab dem vierten Tag wären wir dann ja auf dem Abschnitt der im Wiki genauer in Tagestouren eingeteilt ist. Das wären dann also noch 10 Etappen.

      Insgesamt also 13 Wandertage wenn wir jede Etappe so nehmen.
      Wie viele Pausentage schlagt ihr vor? Wie viele macht ihr so?
      zwei, drei, vier?

      Und wenn ihr Pausentage macht, bleibt ihr dann einfach den ganzen Tag an einem Ort oder zerlegt ihr Etappen sodass ihr halbe Pausentage habt? (in meiner Vorstellung eher kalter Kaffe...)

      Ja, das sind die dringensten Fragen. Dann könnte ich buchen

      Vielen Dank!
      Patiperra
      „Overcoming poverty is not a gesture of charity. It is an act of justice.“

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      • dingsbums
        Fuchs
        • 17.08.2008
        • 1503
        • Privat

        • Meine Reisen

        #63
        AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

        Zitat von patiperra Beitrag anzeigen
        Mein Finger auf der Karte sagt mir dass wir bis Roystvatn 3 Tage brauchen (oder doch nur 2,5? ist das zu sportlich für den Anfang und dieses Gelände?).

        Spätestens ab dem vierten Tag wären wir dann ja auf dem Abschnitt der im Wiki genauer in Tagestouren eingeteilt ist. Das wären dann also noch 10 Etappen.

        Insgesamt also 13 Wandertage wenn wir jede Etappe so nehmen.
        Wie viele Pausentage schlagt ihr vor? Wie viele macht ihr so?
        zwei, drei, vier?

        Und wenn ihr Pausentage macht, bleibt ihr dann einfach den ganzen Tag an einem Ort oder zerlegt ihr Etappen sodass ihr halbe Pausentage habt? (in meiner Vorstellung eher kalter Kaffe...)
        Hm, das Wiki hat das nicht als Tagestouren gedacht, sondern einfach die Angabe der km zwischen den existierenden Hütten als Orientierung angegeben. Deswegen heißt es für diese 11 Abschnitte ja auch 13-16 Tage.

        Wenn du also 3 Tage bis Røysvatn brauchst (alles schnellere halte ich für unrealistisch, schließlich startet ihr erst), hast du immer noch 10-13 Tage für den Rest. Ich halte es für auch für unrealistisch, dass ihr die nächsten 3 Tage jeweils die Strecken von 25km, 24km und 22km geht. Das ist hier anspruchsvolles Gelände.

        Auch Henning brauchte auf seiner Tour 2008 von Vaisaluokta bis Skoaddejávri 7 Tage, also einen mehr als du einplanst. Und wenn du seine Berichte aufmerksam liest, ist rauszuhören, dass er erstens ein Typ ist, der eher schneller unterwegs ist, und zweitens hier Mammutetappen hingelegt hat. Ich würde deswegen mit mindestens 8 Tagen bis Skoaddejávri rechnen.

        Allerdings glaube ich nicht, dass ihr mehr als zwei Pausentage braucht. Evtl. drei, weil ihr Pausentage gut findet. Pausentag bedeutet meiner Meinung, dass man an einem Ort bleibt, evtl. fast nichts tut, oder auf einen Hügel/Berg in der Umgebung steigt.

        Natürlich kann man auch einfach nur früh ankommen und so einen halben Pausentag haben, das ist aber nicht das gleiche.

        Darf ich fragen, warum du unbedingt von Süd nach Nord willst? Angst vor der Sonne im Gesicht?

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        • patiperra
          Erfahren
          • 26.11.2010
          • 105
          • Privat

          • Meine Reisen

          #64
          AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

          Oh je! was würde das bloß geben wenn ich hier keine netten Leute hätten die mich in freundlicher Weise immer wieder auf all meine (schon manchmal ein bisschen doofen) Anfängerfehler hinweisen.

          Ok. Also nächster Versuch

          8 Tage bis Skoaddejávri (zusätzlich haben wir noch den ersten Nachmittag)
          Ab Skoaddejávri noch 7 Tage

          d.h. täglich ≈16 km

          dazu drei Pausentage
          (weil wir Pausentage mögen, vllt ja mal Lust haben ohne Gepäck einen Gipfel zu erstürmen und weil wir im Notfall auch noch einen Pausentag in einen Wandertag verwandeln könnten)

          Macht eine Tour von 18 Tagen

          ist das realistischer?
          Zuletzt geändert von patiperra; 04.06.2011, 09:42. Grund: Grammatikfehler beseitigt
          „Overcoming poverty is not a gesture of charity. It is an act of justice.“

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          • patiperra
            Erfahren
            • 26.11.2010
            • 105
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65
            AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

            Auf die Frage warum ich lieber gen Norden gehen möchte kann ich mehrere, rationale und weniger rationale Gründe angeben

            So ganz ursprünglich hatte ich noch gar keinen Bezug zu dem ganzen und hab einfach überlegt in welche Richtung ich prinzipiell lieber laufe und das ist definitiv von zu Hause weg

            und mittlerweile finde ich den Gedanken am Schluss zu den "bewirtschafteten" Hütten zu kommen beruhigend, da wir dann, wenn wir uns mit dem Essen verschätzt haben sollten, noch etwas nachkaufen könnten.

            Außerdem gibt es auch auf dieser Strecke IMO genug Alternativen, falls wir aus irgendwelchen Gründen verkürzen wollen
            (von Gautelis über Unna Allagas nach Abisko; von Hukejaure nach Ritsem zurück; von Hukejaure über Kebnekaise nach Nikkaluokta)

            ja...
            „Overcoming poverty is not a gesture of charity. It is an act of justice.“

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            • Fjaellraev
              Freak
              Liebt das Forum
              • 21.12.2003
              • 13981
              • Privat

              • Meine Reisen

              #66
              AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

              Bis Røysvatn würde ich auch 3-3 1/2 Tage einplanen, dass ich den Abschnitt damals in 2 1/2 Tagen gelaufen bin lag wirklich an den äusseren Umständen. Wie Claudia schon geschrieben hat war ich eher schnell unterwegs, was letztes Jahr schon die Planung einer Person hier aus dem Forum, die meine Geschwindigkeit ganz gut kennt, unterwegs etwas durcheinander gebracht hat. Aber 3 Tage plus der Nachmittag nach der Anreise sollte dafür reichen.
              Für die restliche Strecke bis Abisko würde ich mal 11 Wandertage veranschlagen, so dass es total 14 1/2 Wandertage sind, da liegst du mit gesamthaft 18 Tagen nicht schlecht. Wenn am Schluss noch ein Tag übrig bleibt weil ihr weniger Ruhetage gemacht habt ist das ja nicht weiters schlimm.

              Zu deiner Frage ob eher ganze oder halbe Ruhetage, das kommt ganz darauf an, meistens schaue ich einen ganzen Ruhetag einzulegen, aber manchmal ergeben sich kurze Etappen weil mir ein Lagerplatz einfach unheimlich gefällt und dann lege ich auch einen halben Ruhetag ein, oder auchmal zwei halbe Ruhetage hintereinander. Der Erholungeffekt ist da durchaus vergleichbar.

              Gruss
              Henning
              Es gibt kein schlechtes Wetter,
              nur unpassende Kleidung.

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              • Mortias
                Fuchs
                • 10.06.2004
                • 1224
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                Hallo patiperra, ich halte Deine Tourenplanung für realistisch. Plane zumidnest auch 3 Tage bis Røysvatn und 7 Tage bis Skoaddejávri. Muss aber gleich erstmal den Berich von Henning noch lesen und dann eventuell meine Planung umstellen .

                Was Ruhetage angeht bevorzuge ich halbe Ruhetage. Irgendwie mag ich das Gefühl nicht, wenn ich an einem Tag gar nicht voran komme. Dann lieber öfters nur kurze Distanzen gehen und dafür den Nachmittag frei haben. Ausnahme ist natürlich, wenn ich den Ruhetag für eine Bergbesteigung nutze. Aber den ganzen Tag nur am Zeltplatz verweilen (schönes Wetter hin oder her) ist irgendwie nichts für mich.

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                • marcusp
                  Neu im Forum
                  • 17.12.2005
                  • 3

                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                  Hallo patiperra,

                  ich hoffe, Du kannst noch ein Posting ertragen. Ich war letzten Juli von Katterat nach Ritsem unterwegs. Euer Weg auf dem Kungsleden ist natürlich völlig unproblematisch, bis Gautelis ist es wesentlich schwieriger. Ich hatte den Eindruck, daß Juli auf der Route noch Spätwinter ist, viel Schnee, volle Bäche, eisgängige Seen. Der optimale Zeitpunkt dafür ist die zweite Augusthälfte (s. den schönen Bericht von Dingsbums. Wenn es bei Euch noch etwas spätwinterlich ist, habt Ihr aber andere Voraussetzungen).

                  Kritisch sehe ich die Querung des Ähparritjårro, wo ich Mitte Juli war (und Anfang August wird er nicht wesentlich anders sein), die Querung hätte auch meine letzte sein können (kein Witz, keine Ironie, keine Übertreibung). Schaut, ob er östlich des kleinen "Wasserfalls" (Stufe) vielleicht leichter zu queren ist als westlich. Über den Gränsvägen könnt ihr ihn umgehen (wäre aber schade, allein wegen der grandiosen Gegend westlich des Gajssemierro). Der Rikkek dürfte kein Problem darstellen.

                  Røysvaten-Pauro ist eher 30 km lang, und zum Schluß müßt ihr Bötchen fahren. Ich habe 11 Stunden gebraucht, es war "leicht anstrengend", aber Ihr müßt ja zum Schluß keine schneebedeckte Steigung mehr machen. Zelten kann man fast nur am Svaritjåkka, vielleicht noch an der Südspitze des Kåbåtjåkka, danach gibt es nur noch Felsen und Steine.

                  Wenn Ihr in Pauro seid, dürfte das gröbste geschafft sein. Der Aufstieg vom Tal mit der Straße rauf nach Skoadde ist noch ganz bemerkenswert, der kommt in Dingsbums' Reisebericht nicht vor.

                  Ich konnte nicht herauslesen, ob Ihr einen DNT-Schlüssel habt. Geht auf keine Fall ohne! Auch wenn Ihr eigentlich nur zelten wollt.

                  Ach ja, falls Ihr diesen unsäglichen "Reiseführer" "Nordskandinavien" habt, werft ihn weg. Er ist unbrauchbar. Die Aussagen und Berichte hier sind 1000 Mal besser. Du kannst mir auch gerne eine PM schicken. Viel Spaß!

                  Kommentar


                  • Fjaellraev
                    Freak
                    Liebt das Forum
                    • 21.12.2003
                    • 13981
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                    Zitat von marcusp Beitrag anzeigen
                    Kritisch sehe ich die Querung des Ähparritjårro, wo ich Mitte Juli war (und Anfang August wird er nicht wesentlich anders sein), die Querung hätte auch meine letzte sein können (kein Witz, keine Ironie, keine Übertreibung). Schaut, ob er östlich des kleinen "Wasserfalls" (Stufe) vielleicht leichter zu queren ist als westlich. Über den Gränsvägen könnt ihr ihn umgehen (wäre aber schade, allein wegen der grandiosen Gegend westlich des Gajssemierro). Der Rikkek dürfte kein Problem darstellen.
                    Erinnere mich nicht dran. Ich bin da im Regen durch, da war mir eh alles egal. Wenn man nicht gerade Wetterpech hat, und eine Weile sucht findet sich dort aber sicher eine passable Watstelle. In den zwei Wochen bis Anfang August kann sich auch die Schmelzwassermenge schon kräftig reduzieren.

                    Zitat von marcusp Beitrag anzeigen
                    Røysvaten-Pauro ist eher 30 km lang, und zum Schluß müßt ihr Bötchen fahren. Ich habe 11 Stunden gebraucht, es war "leicht anstrengend", aber Ihr müßt ja zum Schluß keine schneebedeckte Steigung mehr machen. Zelten kann man fast nur am Svaritjåkka, vielleicht noch an der Südspitze des Kåbåtjåkka, danach gibt es nur noch Felsen und Steine.
                    Gibt schon noch ein paar Ecken, bis ans Südende des Kåbtåjaure ist es wirklich kein Problem, ich habe dann noch ein Stück weiter auf dem Weg in Richtung Pauro gezeltet (Da wäre auch locker Platz für ein grösseres Zelt als mein Akto, oder mehrere gewesen), die Landzunge vor dem Bovrojavri bietet ebenfalls gute Zeltplätze (Halt nicht direkt am Weg)...

                    Zitat von marcusp Beitrag anzeigen
                    Wenn Ihr in Pauro seid, dürfte das gröbste geschafft sein. Der Aufstieg vom Tal mit der Straße rauf nach Skoadde ist noch ganz bemerkenswert, der kommt in Dingsbums' Reisebericht nicht vor.
                    Wenn es trocken ist, ist der gar nicht so wild, wie alle Steilstrecken im Aufstieg zwar anstrengender aber einfacher, weil man den Weg von unten besser sieht als von oben.
                    Zitat von marcusp Beitrag anzeigen
                    Ach ja, falls Ihr diesen unsäglichen "Reiseführer" "Nordskandinavien" habt, werft ihn weg. Er ist unbrauchbar. Die Aussagen und Berichte hier sind 1000 Mal besser.
                    Falls du den von Peter Bickel meinst: Einspruch.
                    Man muss ihn, wie die Reiseberichte und Tipps hier halt einfach aufmerksam lesen und sich der ursprünglichen Erstellungszeit bewusst sein.
                    Ich kenne nach wie vor nicht alle darin beschriebenen Wegabschnitte, aber die die ich kenne sind nicht schlecht wiedergegeben (Da kenne ich durchaus schlechter recherchierte "Führer").
                    Aber wahrscheinlich bin ich befangen, da ich das Buch schon kurz nach Erscheinen der ersten Auflage zur Tourvorbereitung genutzt habe (Aber nie als Wanderführer sondern eher als informative Reiseschilderung betrachtet habe) und mittlerweile auch die eine oder andere Information die ich an Peter gemeldet habe, darin verarbeitet ist.

                    Gruss
                    Henning
                    Es gibt kein schlechtes Wetter,
                    nur unpassende Kleidung.

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                    • patiperra
                      Erfahren
                      • 26.11.2010
                      • 105
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                      Ich konnte nicht herauslesen, ob Ihr einen DNT-Schlüssel habt. Geht auf keine Fall ohne! Auch wenn Ihr eigentlich nur zelten wollt.
                      Nein, wir haben keinen Schlüssel, da wir - du hast es erraten- nur zelten wollen. Hütten wären natürlich luxuriöser, allerdings sind die kostenpflichtig und wir wollen unsre Kosten so niedrig wie möglich halten...
                      Warum meinst du sollen wir uns unbedingt die Schlüssel holen?

                      Wie sehen das die anderen hier?

                      Wir sind vom 31. Juli bis zum 17. August unterwegs, ich hoffe dass der Winter sich bis dahin verabschiedet hat...
                      (ich hab Claudias, Hennings und noch einige andere Reiseberichte aus dieser Region gelesen und weiß dass uns von Schnee über Dauerregen bis zum Sonnenbrand alles erwarten kann, aber man kann ja hoffen ;) )

                      Achja, der Bus von Gällivare nach Ritsem und das Boot über den Akkajaure müssen nicht vorher gebucht werden, oder?
                      „Overcoming poverty is not a gesture of charity. It is an act of justice.“

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                      • Carsten010

                        Fuchs
                        • 24.06.2003
                        • 2074
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #71
                        AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                        Ich würde persönlich auch nen Schlüssel mitnehmen.

                        Wenn das Wetter mal echt garstig wird, ist man gerne bereit
                        ein wenig für ein Dach über dem Kopf auszugeben.

                        unter www.huettenwandern.de bekommt ihr schnell und problemlos
                        ne DNT-Mitgliedschaft und den Schlüssel.

                        Wie es so auf dem NKL abgehen kann (wobei ich ja etwas später unterwegs war)
                        könnt ihr hier nachlesen: KLICK

                        CU

                        Carsten
                        Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

                        Kommentar


                        • patiperra
                          Erfahren
                          • 26.11.2010
                          • 105
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                          • Meine Reisen

                          #72
                          AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                          Noch eine Frage für den Fall der Fälle:
                          Gibt es da überhaupt keinen Handyempfang oder nur ab und zu?

                          Claudia hatte etwas von Nottelefonen (oder eben auch keinen^^) gesagt. An welchen Hütten sind welche und sind die auch ohne Schlüssel zugänglich?

                          Wie sieht euer Plan im Falle eines Unfalls/schwerer Krankheit bla bla bla aus? Halt alles das was man sich nicht wünscht, wo man aber zumindest einmal drüber nachgedacht haben sollte.

                          Achja. Wie handhabt ihr das mit der Tularämie/Lemmingfieber/Hasenpest Gefahr?
                          Einen Filter haben wir nicht, außerdem ist der in diesem Fall ja auch gar nicht so sinnvoll wenn ich das richtig verstanden hab. Reicht abkochen oder müssen wir uns Chemietabletten mitnehmen? (Bääähhhh, ich geh doch eigentlich nur an den Arsch der Welt damit ich da auf sowas nicht achten muss!!!)
                          „Overcoming poverty is not a gesture of charity. It is an act of justice.“

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                          • GandalftheGrey
                            Dauerbesucher
                            • 19.05.2011
                            • 614
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                            • Meine Reisen

                            #73
                            AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                            Nottelefone sind in den Karten (BD) verzeichnet, die sind immer offen. Man braucht also keinen Schlüssel, um Hilfe zu rufen.

                            Wegen der Tularämie geh ich morgen mal zum Dottore und erzähl dem, was ich reisemäßig vorhabe und lass mir dann ein entsprechendes Antibiotikum verschreiben. Wichtig: der Erreger ist resistent gegen Penicillin, demnach brauchts da was aus der Abteilung Streptomycin.

                            Mein Plan bei Krankheit/Unfall: je nach Schwere aussitzen (ich hab ja Zeit und Futterreserven für eine Woche) oder halt zum nächsten Ausstiegspunkt/Nottelefon. Wenn aus eigener Kraft zum Telefon nicht mehr geht, bleibt nur auf den nächsten Wanderer zu warten und den zur Hütte rennen zu lassen.
                            jgr-photo.com

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                            • patiperra
                              Erfahren
                              • 26.11.2010
                              • 105
                              • Privat

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                              #74
                              AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                              Nottelefone sind in den Karten (BD) verzeichnet

                              Von Vaisaluokta aus das erste ist in Hukejaure...
                              Na, denn...
                              „Overcoming poverty is not a gesture of charity. It is an act of justice.“

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                              • Fjaellraev
                                Freak
                                Liebt das Forum
                                • 21.12.2003
                                • 13981
                                • Privat

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                                #75
                                AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                                Auf der norwegischen Seite gibt es kurz nach der Sitasjhytta Handyempfang und auch in der Region von Gautelis wieder. Als Faustregel: In der Nähe von Stauseen (Ja klar wer da Interesse am Netz hat) und auf Hügeln sind die Chancen grösser.
                                Im Falle eines Falles hilft wirklich nur in eine Region mit Empfang zu laufen (Ihr seid ja zu fünft so dass sich zwei auf den Weg machen könnten) oder andere Wanderer zu bitten die "Alarmierung" für euch zu übernehmen. So habe ich letzten Herbst ein SMS von einem Norweger bekommen das mich über Komplikationen und damit verbundene Planänderungen informiert hat.

                                Gruss
                                Henning
                                Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                nur unpassende Kleidung.

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                                • dingsbums
                                  Fuchs
                                  • 17.08.2008
                                  • 1503
                                  • Privat

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                                  #76
                                  AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                                  Zitat von patiperra Beitrag anzeigen
                                  Achja. Wie handhabt ihr das mit der Tularämie/Lemmingfieber/Hasenpest Gefahr?
                                  Einen Filter haben wir nicht, außerdem ist der in diesem Fall ja auch gar nicht so sinnvoll wenn ich das richtig verstanden hab. Reicht abkochen oder müssen wir uns Chemietabletten mitnehmen?
                                  Da nutze ich doch diesen Thread, um andere Meinungen zu diesem Thema zu hören. Wie sieht das aus in Lappland? Da wir ja erst im September unterwegs sein werden, habe ich beschlossen, erst mal abzuwarten, was man so aus der Region hört. Ich hoffe immer noch, dass wir wie immer das Wasser einfach trinken können. Was meint ihr?

                                  Kommentar


                                  • GandalftheGrey
                                    Dauerbesucher
                                    • 19.05.2011
                                    • 614
                                    • Privat

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                                    #77
                                    AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                                    Ich komme grade vom Arzt und der hat mir gesagt, dass man sich bei Verdacht auf Tularämie lieber schnellstmöglich ausfliegen lassen und zum Arzt gehen sollte, statt da zu versuchen, selbst rumzudoktern.
                                    Normales Antibiotikum für schwerere Infektionen o.ä. war kein Problem, man muss es aber aus eigener Tasche bezahlen.

                                    @ dingsbums: Die englische Wikipedia meint, man sollte unbehandeltes Wasser vermeiden und sich vor allem auch vor Zeckenbissen schützen. Klingt aber eher nach den üblichen Allgemeinplätzen.

                                    Ich für meinen Teil werd mich da nicht verrückt machen und mir die Reise versauen. Schutz vor Insektenstichen (und Zecken) braucht man da oben eh und die Wasserquelle, aus der man trinken will, schaut man sich normalerweise auch vorher gut an, ob was Totes drin schwimmt.
                                    Zuletzt geändert von GandalftheGrey; 09.06.2011, 09:08. Grund: Ergänzung
                                    jgr-photo.com

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                                    • dingsbums
                                      Fuchs
                                      • 17.08.2008
                                      • 1503
                                      • Privat

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                                      #78
                                      AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                                      Gibt es im Fjäll Zecken? Falls ja, mögen sie mich nicht oder sind im September schon tot ...

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                                      • patiperra
                                        Erfahren
                                        • 26.11.2010
                                        • 105
                                        • Privat

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                                        #79
                                        AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                                        Die deutsche Wiki schreibt dass als Überträger eine ganze Menge Parasiten in Frage kommen.
                                        Angegeben sind: Mücken, Flöhe, Läuse, Wanzen, Milben oder Zecken
                                        Also wenns keine Zecken gibt ersetze Zecke durch Mücke^^
                                        „Overcoming poverty is not a gesture of charity. It is an act of justice.“

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                                        • dingsbums
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                                          • 17.08.2008
                                          • 1503
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                                          #80
                                          AW: Nordkalottledentour Juli/August realistisch?

                                          Also dann trinke ich weiter Wasser. Das einzige Problem, das ich mir vorstellen könnte, wenn wirklich Hunderte von Lemmingen im Wasser liegen. Ansonsten habe ich Wasser bisher immer so getrunken und werde es weiter tun. Es ging um Wasser und nicht um Mücken ...

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