HILFE: Laugavegurinn (Island) ausgebucht... was nun?

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    #21
    AW: HILFE: Laugavegurinn (Island) ausgebucht... was nun?

    Hi,

    also, wir haben letztes Jahr im August bis auf Baldvinskali (das ist die andere, kleinere Hütte bei Fimmvörðuskáli) und (ungeplant!) in Álftavatn immer gezeltet. Bei erster hatten wir kurz vorher noch reserviert (dort oben zelten kann psychisch echt unschön sein, da der Wind ordentlich pfeift und im Windschatten der Hütte stand zumindest bei uns schon der Jeep der Hüttenwirtin, was eine zeltende Französin gar nicht lustig fand.), bei letzterer hatten wir eigentlich einen "Ruhetag" in Form von einem Tagesausflug geplant, der aber durch einen 120km/h Orkan ins Wasser gefallen ist. Wir sind dann stattdessen für einen Tag in die Hütte dort (sauteuer im 25er Zimmer...) gegangen und haben abgewartet. Andere sind losgegangen, obwohl Hrafntinnusker ausgebucht war. Die sind dann halt bis nach Landmannalaugar durchgelaufen (laut späteren Aussagen ohne irgendwas von der Landschaft gesehen zu haben), genau wie wir auch am nächsten Tag, weils wir schon mittags in Hrafntinnusker waren und das Wetter sowieso super war. Da oben lag auch noch Schnee, war also gar nicht so sexy dort zu zelten.

    Grundsätzlich ließ es sich auf dem Fimmvörðuháls und dem Laugavegur SUPER zelten. Die haben außer in Baldvinskali echt überall warmes, fließendes Wasser, Duschen und Klos mit Spülung und du kannst sogar alle Zeltplätze mit Kreditkarte zahlen, egal wie abgelegen. Für Trekking ist das schon Luxus... den es aber angesichts der vielen planlosen Leuten da auch braucht. Gefühlte 90% waren schlichtweg MIES ausgerüstet und wären, wenn das Wetter nicht so mitgespielt hätte, wie es mitgespielt hat, schnell in Lebensgefahr gekommen. Das fing an bei "Schlafsack daheim vergessen" über im Wind zerbrechende Zelte (gut, Álftavatn war krass - da standen am Ende noch unser Exped Venus II Extreme (wurde gut eingedrückt, aber nix ging kaputt), ein Expeditionszelt von The North Face, dem der Sturm vollkommen egal war und ein Hilleberg, das auch bisserl eingedrückt war (Álftavatn ist ein totales Schlechtwetterloch, wurde uns gesagt...) und ging bis "ich wünschte, ich hätte nicht nur meine Wollhandschuhe dabei". Einer Koreanerin musste ich zwischen Álftavatn und Landmannalaugar aus dem fetten Schlamm dort helfen, die Gute hatte keine Trekkingstöcke dabei und war schon ziemlich am Ende ihrer Kräfte. Viele hatten auch kein GPS dabei, was zwischen Skogar und Thorsmork im schlimmsten Fall eben auch tödlich Enden kann. Nur mal als Beispiel: Bei uns zeigte das abgebrochene (!) Schild zur Fimmvörðuskali Hütte in die falsche Richtung! Das fand ich schon extrem unverantwortlich.

    Dieser Trekkingpfad ist absolut genial und ich fand ihn nicht mal sonderlich anstrengend, aber bei schlechtem Wetter kann er einfach sehr gefährlich werden, dessen sollte man sich bewusst sein und sich entsprechend ausrüsten. Ob Nebel / Schnee um Fimmvörðuskali, Sturm auf dem Grad beim Abstieg nach Thorsmörk oder ein Sandsturm in der schwarzen Lavawüste... bei gutem Wetter alles easy, bei schlechten wird's schnell unbequem.

    Aber zurück zu den Hütten: Das Baldvinskali überhaupt gebucht werden kann war zumindest letztes Jahr noch recht unbekannt und bei uns war auch noch massig Platz in der Hütte. Wir waren auch die einzigen, die da gebucht hatten.
    Vor Álftavatn gibt es auch noch eine kleine Hütte, die könntest du auch mal checken. Allerdings wird's dann schon ziemlich lang nach Landmannalaugar durchzugehen...

    Im Anhang meine Packliste für Fimmvörðuháls, Laugavegur und Kjalvegur mit einem Tag Transfer zum Kjalvegur und entsprechender Shoppingmöglichkeit, vielleicht hilft die ja.
    Ausrüstung.pdf

    Cheers,
    Alex
    Zuletzt geändert von Trumpfass; 13.05.2016, 23:35.

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      #22
      AW: HILFE: Laugavegurinn (Island) ausgebucht... was nun?

      Nochmals vielen Dank für all die Tipps! Wir sind gesund und munter wieder heimgekehrt und ich muss sagen, dass die Tour (bzw. die beiden Touren) mit die schönsten waren, die ich je erleben durfte!

      Hier mal ein kurzes Fazit:

      - Wetter: Wir hatten echt mega Glück mit dem Wetter und es gab im Prinzip nur zwei kürzere Regenphasen, so dass ich mit meiner Keb ausreichend ausgerüstet war und sowohl Regenhose, als auch Regenjacke komplett im Rucksack lassen konnte. Das für Notfälle eingepackte GPS blieb auch unbenutzt. Allerdings bin ich auch davon überzeugt, dass der Weg bei schlechten Bedingungen schon nicht ganz ohne ist.

      - Schuhwerk: Ich hatte zuvor mehrfach gelesen, dass man den Weg auch mit Trekkingschuhe laufen kann. Ich war dann aber doch ziemlich froh, meine Borneo eingepackt zu haben und war nicht unbedingt neidisch auf die diversen Wanderer, die Halbschuhe getragen haben.

      - Unterkünfte: Wir waren schon froh, die Abende bzw. Nächte in den warmen Hütten verbringen zu dürfen, keinen Zeltauf- sowie Abbau zu machen und die Kochutensilien uneingeschränkt nutzen zu können, allerdings hatte ich mich auch etwas geärgert, dass wir so relativ unflexibel waren. Wir waren jeden Tag bereits gegen Mittag in der nächsten Hütte und mit Zelt hätten wir den Weg auch in deutlich weniger Etappen laufen können. Andererseits war das wiederum ganz okay... man will ja auch was mitbekommen.

      - Verpflegung: Viele hatten diese gewöhnungsbedürftigen Instant-Tüten, die lediglich mit heißem Wasser aufzugiessen sind, dabei. Sicherlich ist das eine Lösung, allerdings war ich mit portionierten Haferflocken (Frühstück), Spaghetti und Knorr-Fertigsaucen meiner Meinung nach bestens bedient. Ich hatte auch im Vorfeld gelesen, dass man bei Outdoor-Equippment und -Verpflegung ruhig in Island zugreifen könne, allerdings war ich dann froh, diesen Rat nicht beherzigt zu haben. Ich finde den Kontrast bei so einem Instant-Gericht zwischen 6-8,- € (Amazon) und 2100 ISK (vor Ort) schon heftig.

      Alles in allem war das nen super Urlaub und ich würde jederzeit wieder nach Island reisen!

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