AW: Patagonien & Antarktis
Einspruch! Die Normalroute führt, wenn auch nur am Rand, über den Glaciar Rio Tunel Inferior. Steigeisen sind dafür allerdings nicht erforderlich und Spalten sind auch kein Problem, solange man am Rand bleibt. Es wird von den NP-Rangern sogar empfohlen, über den Rand des Gletschers zu gehen, da der angrenzende Hang aus sehr losem Geröll besteht. Als ich dort war, hat es geregnet und das Gehen auf dem Hang war wirklich kein Spaß. Selbst sehr große Felsbrocken haben sich sehr leicht gelöst. Dies betraf allerdings nur ein relativ kurzes Stück des Trails beim Übergang vom Pfad auf den Gletscher. Das Einzige, was man auf diesem Trail benötigt, ist Kondition. Ich bin die Runde in umgekehrter Richtung allein gegangen. Also erst den Paso Huemul hoch (SEHR steil, aber machbar), dann zum Paso del Viento und von dort runter nach El Chalten und dann wieder hoch zum Lago Torre.
Was den Permit betrifft:
Er ist kostenlos und ohne Zeitbeschränkung. Es geht nur darum, dass die Ranger wissen, wer da oben unterwegs ist. Das Gleiche machen sie auch mit den Expeditionen am Cerro Torre und Fitz Roy. Die wollten allerdings einen Nachweis für "eine Versicherung" sehen. Welche Versicherung genau, konnten sie uns mangels Sprachkenntnissen nicht erklären. Sie haben sich aber mit der Nummer unserer Auslandsreisekrankenversicherung zufrieden gegeben. Außerdem wollten sie einen Kompass und eine Karte sehen. Wer ein GPS vorzeigen kann, kriegt noch mehr "Pluspunkte". Alles völlig unproblematisch.
Zum Thema Flussquerungen:
Die Querung des Rio Fitz Roy (am Campamento de Agostini) wird offiziell nur mit Sitzgeschirr an der Seilbrücke empfohlen. Ein Furten weiter flussabwärts halte ich in Abhängigkeit von den herrschenden Witterungsbedingungen durchaus für möglich, einfach ist es sicherlich nicht. Gemacht habe ich es nicht.
Der Rio Tunel kann oberhalb des Lago Tunel bei halbwegs normalen Verhältnissen problemlos gefurtet werden. Ich bin da am Ende eines langen Regentages nach dem Abstieg vom Paso del Viento durch. Die Seilbrücke muss dort nicht genutzt werden. Das verlangen auch die Ranger nicht. Dass vor Ort kontrolliert wird, ob man das Gurtzeug dabei, kann ich mir nicht vorstellen. Es gibt da oben genügend Leute, die gar nicht über den Fluss wollen. Außerdem ist die Querung des Rio Fitz Roy nicht zwingend nötig, um den Paso del Viento zu gehen. Man kann ja auch durch das Tal nach El Chalten absteigen und dann am Rio Tunel wieder hoch, in Richtung Paso del Viento.
In der Nationalparkverwaltung wollte man von uns auch kein Gurtzeug sehen. Wir hatten auch keins. Wir hatten allerdings Reepschnüre und Karabiner dabei, aus denen wir uns ggf. ein provisorisches Gurtzeug gebunden hätten. Wir wissen aber auch, wie das geht und haben das schon oft gemacht. Vorteil: die Reepschnüre kann man für alle möglichen Dinge gebrauchen (z.B. Floß bauen). Ein richtiger Sitzgurt taugt ebend nur für eine Sache. Wer davon keine Ahnung hat, sollte das provisorische Einbinden allerdings lassen! Es taugt auch nur zum Abseilen oder ebend zur Sicherung auf Seilstegen.
Zitat von berniehh
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Was den Permit betrifft:
Er ist kostenlos und ohne Zeitbeschränkung. Es geht nur darum, dass die Ranger wissen, wer da oben unterwegs ist. Das Gleiche machen sie auch mit den Expeditionen am Cerro Torre und Fitz Roy. Die wollten allerdings einen Nachweis für "eine Versicherung" sehen. Welche Versicherung genau, konnten sie uns mangels Sprachkenntnissen nicht erklären. Sie haben sich aber mit der Nummer unserer Auslandsreisekrankenversicherung zufrieden gegeben. Außerdem wollten sie einen Kompass und eine Karte sehen. Wer ein GPS vorzeigen kann, kriegt noch mehr "Pluspunkte". Alles völlig unproblematisch.
Zum Thema Flussquerungen:
Die Querung des Rio Fitz Roy (am Campamento de Agostini) wird offiziell nur mit Sitzgeschirr an der Seilbrücke empfohlen. Ein Furten weiter flussabwärts halte ich in Abhängigkeit von den herrschenden Witterungsbedingungen durchaus für möglich, einfach ist es sicherlich nicht. Gemacht habe ich es nicht.
Der Rio Tunel kann oberhalb des Lago Tunel bei halbwegs normalen Verhältnissen problemlos gefurtet werden. Ich bin da am Ende eines langen Regentages nach dem Abstieg vom Paso del Viento durch. Die Seilbrücke muss dort nicht genutzt werden. Das verlangen auch die Ranger nicht. Dass vor Ort kontrolliert wird, ob man das Gurtzeug dabei, kann ich mir nicht vorstellen. Es gibt da oben genügend Leute, die gar nicht über den Fluss wollen. Außerdem ist die Querung des Rio Fitz Roy nicht zwingend nötig, um den Paso del Viento zu gehen. Man kann ja auch durch das Tal nach El Chalten absteigen und dann am Rio Tunel wieder hoch, in Richtung Paso del Viento.
In der Nationalparkverwaltung wollte man von uns auch kein Gurtzeug sehen. Wir hatten auch keins. Wir hatten allerdings Reepschnüre und Karabiner dabei, aus denen wir uns ggf. ein provisorisches Gurtzeug gebunden hätten. Wir wissen aber auch, wie das geht und haben das schon oft gemacht. Vorteil: die Reepschnüre kann man für alle möglichen Dinge gebrauchen (z.B. Floß bauen). Ein richtiger Sitzgurt taugt ebend nur für eine Sache. Wer davon keine Ahnung hat, sollte das provisorische Einbinden allerdings lassen! Es taugt auch nur zum Abseilen oder ebend zur Sicherung auf Seilstegen.
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