Yipieee - 7 Tage Berge - das wird bestimmt wieder richtig genial...
Am ersten Tag (Montag) fahren wir gegen 14 Uhr in Schwäbisch Gmünd los. Nach knapp 2 Stunden sind wir am Grenztunnel bei Füssen. Am Lückenschluss der A7 zwischen dem jetzigen Autobahnende und Grenztunnel Füssen wird kräftig gearbeitet – 2006 soll die A7 dann komplett fertig sein und verbindet somit Österreich direkt mit Dänemark. :wink:
Bis zum Fernpass läuft wieder alles problemlos – dann kommt das übliche Rumgegurke. Diesmal allerdings etwas schneller als sonst – geschätztes Durchschnittstempo bis Nassereith 40 km/h.
Gegen 18 Uhr kommen wir in Samnaun (ca. 1.800m), neben Livigno das zweite Zollfreigebiet in den Alpen, an. Tanken macht hier noch richtig Spaß: Aktuell kostet der Liter Super bleifrei 68 Cent
– leider darf man nur 10 Liter in Kanistern zusätzlich zum Tankinhalt mitnehmen. Trotzdem: 70 Liter für gut 47 EUR, das hat schon was. Wer sich an guten Spirituosen (bspw. normalerweise unbezahlbaren Spitzen Malt-Whisk(e)ys aus Schottland oder Irland) erfreut, sollte hier auch zuschlagen. Die kosten in Samnaun nämlich im Schnitt ungefähr die Hälfte des normalen Preises. Livigno ist allerdings noch billiger: Dort habe ich mal eine Flasche (1 Liter) des normalen 12-jährigen Macallan für 32 DM gekauft. In Deutschland kostete der damals umgerechnet ca. 85 DM.
Weiter geht´s über den Reschenpass hinunter ins Vinschgau bis Sponding (885m). Hier zweigt die Straße hinauf aufs 2.757m hohe Stilfser Joch ab. Diesen Pass sollte man wirklich mal gefahren sein. Auf ungefähr 50 Kehren überwindet man einen Höhenunterschied von knapp 1.900m und der Blick von Trafoi auf die Gletscher der Ortler-Gruppe zählt IMO zu den schönsten der Alpen.
Wir sind gegen 20 Uhr oben und fahren noch ca. 150 HM ab bis links ein „Picknick Platz“ auf ziemlich genau 2.600m Höhe kommt, wo wir unser Zelt aufbauen. Erlaubt ist das hier (im Nationalpark Stilfser Joch) eigentlich nicht. Das Wetter ist traumhaft, kein Wölkchen am Himmel, nächtliche Tiefsttemperatur ca. 4,5 °C. Leider fahren auf dieser Straße auch nachts einige Autos, so dass man öfters mal wieder geweckt wird.
Am zweiten Tag brechen wir morgens gegen 8 Uhr in Richtung Bormio (ca. 1.200m) auf. Anstatt sofort auf nächsten Pass (Gavia) hochzudüsen, wollen wir uns erst mal einen in der Nähe liegenden See (Lago di Cancano, ca. 1.900m) anschauen.
Diese Fahrt hat die Lebenserwartung unseres Autos wohl um etwa 1 Jahr verringert – die „Straße“ ist eine Piste, auf der man guten Gewissens nicht schneller als 10 -15 km/h fahren kann und das geht so über eine halbe Stunde. Wuschel hat einen Blick aufgesetzt als ob sie gleich kotzen müsste...
Das Schöne ist, dass es nur diesen einen Weg nach oben gibt, den man folglich auch wieder runter muss. Der See an sich lohnt nicht unbedingt eines Besuchs, wenn man die insgesamt einstündige Strapaze berücksichtigt, die man in Kauf nehmen muss um ihn zu sehen.
Wir laufen ca. eine halbe Stunde am See herum und „fahren“ dann wieder runter nach Bormio.
Weiter geht´s auf den 2.621m hohen Gavia Pass, IMO eine der schönsten Passstraßen der Alpen überhaupt. Direkt an der Passhöhe ist ein beeindruckend schöner See. Wir beschließen: Hier müssen wir unbedingt übernachten! Nach einer Seeumrundung und anschließendem faulem Rumliegen (Wetter wieder absolut traumhaft) ist es erst 13 Uhr – zu früh um liegenderweise auf den Abend zu warten.
Wir entscheiden uns daher, noch eine kurze Akklimatisationstour zu unternehmen. Insgesamt wird eine 3-stündige Tour bis in eine Höhe von knapp 2.900m daraus, die man als gemütliche Bergwanderung bezeichnen kann.
Dummerweise ist ausgerechnet jetzt die Batterie des Höhenmessers leer – der HAC 4 ist wirklich ein Stromfresser...
Gegen 18 Uhr bauen wir unser Zelt auf und genießen fortan die traumhafte Stimmung an diesem Platz. Unser Zelt steht ca. 10m oberhalb des Sees – von Bormio kommend rechts am Seeanfang gegenüber eines kleinen Parkplatzes auf der linken Seite der Straße. Ein echtes Traumplätzchen! Nächtliche Tiefsttemperatur ca. 1°C. Als ich aufwache, fröstelt Michaela ein wenig und Wuschel zittert wie ein alleingelassener Stabmixer – beide kommen aber letztendlich gesund durch die Nacht.
Am Morgen des dritten Tages fühle ich mich auf dieser Höhe von gut 2.600m bereits wesentlich leistungsfähiger als am ersten Abend auf dem Stilfser Joch. Genau das hatten wir mit unseren zwei Pass-Übernachtungen beabsichtigt – Zeit für die erste Hochtour!
Plan
Fahrt über den Tonale Pass nach Peio (ca. 1.500m). Von dort rauf auf eine Höhe von ca. 2.700m und am nächsten Tag (Donnerstag) auf den 3.645m hohen Monte Vioz. Dann weiter über den Palon de la Mare (3.708m) zur 3.485m hohen Colombo Biwakschachtel. Am Freitag über Monte Rosole (3.531m), Monte Cevedale (3.769m), Zufallspitze (3.757m) und den Passo die Forcola wieder runter in Richtung Pejo.
Samstag: Fahrt über Meran ins Pfitscher Tal und nachmittäglicher Aufstieg zu Hochfeiler Hütte (ca. 2.700m).
Sonntag: Hochfeiler (3.510m) Gipfel und wieder runter.
Montag: Heimfahrt.
So viel zum Plan. Die Realität sah leider völlig anders aus. Der Wetterbericht sagt eine massive Wetterverschlechterung voraus. Ab Donnerstag Gewitterbildung, Fön und zusätzlich das Heranziehen eines Kaltfront aus NW. Trotz Hoffnung war mir in dem Moment eigentlich klar, dass aus unseren geplanten Touren wohl nichts wird.
Demotiviert verlassen wir morgens gegen 9 Uhr den Gavia Pass. Die Südseite dieses Passes hat immer noch absoluten Kultcharakter (unbedingt abfahren!), obwohl sie inzwischen komplett asphaltiert ist. Vor ca. 15 Jahren war das noch nicht der Fall. Wir sind damals mit unseren Rennrädern (mit Gepäck) die Gavia Südseite runtergebrettert, hätten das Schild „Strada deformata“ wohl besser ernst nehmen sollen. Dass die Bedeutung des Schildes eigentlich „Hier hört die Straße auf“ ist, konnte man aber wirklich nicht ahnen. Nun ja – es war wieder mal Reifenflicken bzw. Schlauchwechsel angesagt...
Direkt nach der Abfahrt von ca. 2.600m bis runter auf ca. 1.200m geht es wieder rauf auf den knapp 1.900m hohen Passo del Tonale. Wenig schön, überall Ski-Lifte, lohnt nicht. Abfahrt bis ungefähr 1.000m und dann wieder rauf bis in den Ort Peio. Wir sind eigentlich nur hier hochgefahren um die Gegend zu erkunden, damit wir beim nächsten Besuch informiert sind.
Unsere geplante Tour können wir angesichts der Wettervorhersage vergessen. Man muss das Auto nicht in Peio abstellen, sondern kann auf einem Schotterweg noch bis ungefähr 1.750m (geschätzt) hochfahren. Tolle Gegend! Der 3.645m hohe Monte Vioz ist übrigens einer der höchsten Berge der Alpen, die sich ein Wanderer noch zutrauen kann. Ca. 100m unterhalb des Gipfels befindet sich auch eine Hütte.
Wir überlegen, was wir überhaupt noch machen können und fassen letztendlich die Entscheidung, ins Ultental (südwestlich von Meran) zu fahren und das Hasenöhrl (3.256) als Tagestour anzugehen. Gegen Abend sind wir im Ultental. Um zum Ausgangspunkt der Tour zu kommen, muss man in Kuppelwies rechts abbiegen. Die Straße führt dann bis zur gut 1.900m hoch gelegenen Kuppelwieser Alm. Für Wildcamper ein absolutes Traumrevier: Landschaftlich sehr schön, ruhig, Dutzende ebener, versteckt gelegener Plätzchen. Leider haben wir von unserem Platz dort kein Bild gemacht...
Am nächsten Tag geht´s rauf in Richtung Hasenöhrl. Mein Rucksack wiegt (geschätzt) nur ca. 4kg – im Vergleich zu den üblichen 20kg ein Gewicht, das man gar nicht wahrnimmt. Aufgrund der schlechten Vorhersage beeilen wir uns. Bereits nach 50 Minuten sind wir auf dem 2.517m hohen Tarscher Pass und nach weiteren 20 Minuten in einer Höhe von geschätzten 2.750m. Von hier sieht man bereits den Gipfel des Hasenöhrls, zu dem man vor hier noch etwas 1,5 – 2 Stunden bräuchte. Wir beschließen aber umzukehren, da das Wetter bereits vormittags einen sehr labilen Eindruck macht. Zum Glück haben wir diese Entscheidung getroffen. Ca. 1 Stunde später hängt alles bis auf eine Höhe von 2.500m herunter bereits in dichten dunklen Wolken. Kurz nachdem wir am Auto angekommen sind, fängt es auch schon an zu tröpfeln.
Tja – was können wir jetzt noch machen? Zwei Tage im Zelt rumhocken und (entgegen der Vorhersage) hoffen, dass das Wetter irgendwann besser wird. Nö – da kann man seine Zeit wirklich sinnvoller vergeuden :wink:
Heimfahrt ist angesagt, allerdings erst am Freitag.
Wir wollen vorher noch das Pfitscher Tal erkunden, um für eine zukünftige Hochfeiler-Besteigung vorbereitet zu sein. Über Meran (das Außenthermometer des Autos zeigt 36°C, Stau) und den Jaufenpass (ca. 2.100m) geht es hinunter nach Sterzing und anschließend hinein in Pfitscher Tal, wo wir übernachten wollen.
Nach dem Ort Stein (ca. 1.550m) hört die alphaltierte Straße auf und man kann auf dem holprigen Weg noch bis ca. 1.800m nach oben in Richtung Pfitscher Joch fahren. Auf dem gesamten Weg findet sich nicht ein halbwegs geeigneter Platz, ein Zelt aufzustellen. Wir finden aber eine Stelle in einem kleinen Wald zwischen St. Jakob und Stein. Es gießt wie aus Eimern und das fast die ganze Zeit bis zum nächsten Morgen, was den nächtlichen Gang zur „Toilette“ besonders angenehm gestaltet. Mit dem Radio lässt sich nur ein einziger Sender empfangen: Ein (IMO total durchgeknallter Pfarrer) predigt gegen die Ski- und Schlittenfahrer und die (sexuellen) Beziehungen zwischen Männlein und Weiblein, die sich bei Ausübung dieser Sportarten ergeben sollen. Halleluja!
Am nächsten Tag geht´s über den Brenner wieder zurück nach Hause. Hoffentlich haben wir das nächste Mal mehr Glück mit dem Wetter.
Corton

Am ersten Tag (Montag) fahren wir gegen 14 Uhr in Schwäbisch Gmünd los. Nach knapp 2 Stunden sind wir am Grenztunnel bei Füssen. Am Lückenschluss der A7 zwischen dem jetzigen Autobahnende und Grenztunnel Füssen wird kräftig gearbeitet – 2006 soll die A7 dann komplett fertig sein und verbindet somit Österreich direkt mit Dänemark. :wink:
Bis zum Fernpass läuft wieder alles problemlos – dann kommt das übliche Rumgegurke. Diesmal allerdings etwas schneller als sonst – geschätztes Durchschnittstempo bis Nassereith 40 km/h.
Gegen 18 Uhr kommen wir in Samnaun (ca. 1.800m), neben Livigno das zweite Zollfreigebiet in den Alpen, an. Tanken macht hier noch richtig Spaß: Aktuell kostet der Liter Super bleifrei 68 Cent

Weiter geht´s über den Reschenpass hinunter ins Vinschgau bis Sponding (885m). Hier zweigt die Straße hinauf aufs 2.757m hohe Stilfser Joch ab. Diesen Pass sollte man wirklich mal gefahren sein. Auf ungefähr 50 Kehren überwindet man einen Höhenunterschied von knapp 1.900m und der Blick von Trafoi auf die Gletscher der Ortler-Gruppe zählt IMO zu den schönsten der Alpen.
Wir sind gegen 20 Uhr oben und fahren noch ca. 150 HM ab bis links ein „Picknick Platz“ auf ziemlich genau 2.600m Höhe kommt, wo wir unser Zelt aufbauen. Erlaubt ist das hier (im Nationalpark Stilfser Joch) eigentlich nicht. Das Wetter ist traumhaft, kein Wölkchen am Himmel, nächtliche Tiefsttemperatur ca. 4,5 °C. Leider fahren auf dieser Straße auch nachts einige Autos, so dass man öfters mal wieder geweckt wird.
Am zweiten Tag brechen wir morgens gegen 8 Uhr in Richtung Bormio (ca. 1.200m) auf. Anstatt sofort auf nächsten Pass (Gavia) hochzudüsen, wollen wir uns erst mal einen in der Nähe liegenden See (Lago di Cancano, ca. 1.900m) anschauen.
Diese Fahrt hat die Lebenserwartung unseres Autos wohl um etwa 1 Jahr verringert – die „Straße“ ist eine Piste, auf der man guten Gewissens nicht schneller als 10 -15 km/h fahren kann und das geht so über eine halbe Stunde. Wuschel hat einen Blick aufgesetzt als ob sie gleich kotzen müsste...
Das Schöne ist, dass es nur diesen einen Weg nach oben gibt, den man folglich auch wieder runter muss. Der See an sich lohnt nicht unbedingt eines Besuchs, wenn man die insgesamt einstündige Strapaze berücksichtigt, die man in Kauf nehmen muss um ihn zu sehen.
Wir laufen ca. eine halbe Stunde am See herum und „fahren“ dann wieder runter nach Bormio.
Weiter geht´s auf den 2.621m hohen Gavia Pass, IMO eine der schönsten Passstraßen der Alpen überhaupt. Direkt an der Passhöhe ist ein beeindruckend schöner See. Wir beschließen: Hier müssen wir unbedingt übernachten! Nach einer Seeumrundung und anschließendem faulem Rumliegen (Wetter wieder absolut traumhaft) ist es erst 13 Uhr – zu früh um liegenderweise auf den Abend zu warten.
Wir entscheiden uns daher, noch eine kurze Akklimatisationstour zu unternehmen. Insgesamt wird eine 3-stündige Tour bis in eine Höhe von knapp 2.900m daraus, die man als gemütliche Bergwanderung bezeichnen kann.
Dummerweise ist ausgerechnet jetzt die Batterie des Höhenmessers leer – der HAC 4 ist wirklich ein Stromfresser...
Gegen 18 Uhr bauen wir unser Zelt auf und genießen fortan die traumhafte Stimmung an diesem Platz. Unser Zelt steht ca. 10m oberhalb des Sees – von Bormio kommend rechts am Seeanfang gegenüber eines kleinen Parkplatzes auf der linken Seite der Straße. Ein echtes Traumplätzchen! Nächtliche Tiefsttemperatur ca. 1°C. Als ich aufwache, fröstelt Michaela ein wenig und Wuschel zittert wie ein alleingelassener Stabmixer – beide kommen aber letztendlich gesund durch die Nacht.
Am Morgen des dritten Tages fühle ich mich auf dieser Höhe von gut 2.600m bereits wesentlich leistungsfähiger als am ersten Abend auf dem Stilfser Joch. Genau das hatten wir mit unseren zwei Pass-Übernachtungen beabsichtigt – Zeit für die erste Hochtour!

Plan
Fahrt über den Tonale Pass nach Peio (ca. 1.500m). Von dort rauf auf eine Höhe von ca. 2.700m und am nächsten Tag (Donnerstag) auf den 3.645m hohen Monte Vioz. Dann weiter über den Palon de la Mare (3.708m) zur 3.485m hohen Colombo Biwakschachtel. Am Freitag über Monte Rosole (3.531m), Monte Cevedale (3.769m), Zufallspitze (3.757m) und den Passo die Forcola wieder runter in Richtung Pejo.
Samstag: Fahrt über Meran ins Pfitscher Tal und nachmittäglicher Aufstieg zu Hochfeiler Hütte (ca. 2.700m).
Sonntag: Hochfeiler (3.510m) Gipfel und wieder runter.
Montag: Heimfahrt.
So viel zum Plan. Die Realität sah leider völlig anders aus. Der Wetterbericht sagt eine massive Wetterverschlechterung voraus. Ab Donnerstag Gewitterbildung, Fön und zusätzlich das Heranziehen eines Kaltfront aus NW. Trotz Hoffnung war mir in dem Moment eigentlich klar, dass aus unseren geplanten Touren wohl nichts wird.
Demotiviert verlassen wir morgens gegen 9 Uhr den Gavia Pass. Die Südseite dieses Passes hat immer noch absoluten Kultcharakter (unbedingt abfahren!), obwohl sie inzwischen komplett asphaltiert ist. Vor ca. 15 Jahren war das noch nicht der Fall. Wir sind damals mit unseren Rennrädern (mit Gepäck) die Gavia Südseite runtergebrettert, hätten das Schild „Strada deformata“ wohl besser ernst nehmen sollen. Dass die Bedeutung des Schildes eigentlich „Hier hört die Straße auf“ ist, konnte man aber wirklich nicht ahnen. Nun ja – es war wieder mal Reifenflicken bzw. Schlauchwechsel angesagt...
Direkt nach der Abfahrt von ca. 2.600m bis runter auf ca. 1.200m geht es wieder rauf auf den knapp 1.900m hohen Passo del Tonale. Wenig schön, überall Ski-Lifte, lohnt nicht. Abfahrt bis ungefähr 1.000m und dann wieder rauf bis in den Ort Peio. Wir sind eigentlich nur hier hochgefahren um die Gegend zu erkunden, damit wir beim nächsten Besuch informiert sind.
Unsere geplante Tour können wir angesichts der Wettervorhersage vergessen. Man muss das Auto nicht in Peio abstellen, sondern kann auf einem Schotterweg noch bis ungefähr 1.750m (geschätzt) hochfahren. Tolle Gegend! Der 3.645m hohe Monte Vioz ist übrigens einer der höchsten Berge der Alpen, die sich ein Wanderer noch zutrauen kann. Ca. 100m unterhalb des Gipfels befindet sich auch eine Hütte.
Wir überlegen, was wir überhaupt noch machen können und fassen letztendlich die Entscheidung, ins Ultental (südwestlich von Meran) zu fahren und das Hasenöhrl (3.256) als Tagestour anzugehen. Gegen Abend sind wir im Ultental. Um zum Ausgangspunkt der Tour zu kommen, muss man in Kuppelwies rechts abbiegen. Die Straße führt dann bis zur gut 1.900m hoch gelegenen Kuppelwieser Alm. Für Wildcamper ein absolutes Traumrevier: Landschaftlich sehr schön, ruhig, Dutzende ebener, versteckt gelegener Plätzchen. Leider haben wir von unserem Platz dort kein Bild gemacht...
Am nächsten Tag geht´s rauf in Richtung Hasenöhrl. Mein Rucksack wiegt (geschätzt) nur ca. 4kg – im Vergleich zu den üblichen 20kg ein Gewicht, das man gar nicht wahrnimmt. Aufgrund der schlechten Vorhersage beeilen wir uns. Bereits nach 50 Minuten sind wir auf dem 2.517m hohen Tarscher Pass und nach weiteren 20 Minuten in einer Höhe von geschätzten 2.750m. Von hier sieht man bereits den Gipfel des Hasenöhrls, zu dem man vor hier noch etwas 1,5 – 2 Stunden bräuchte. Wir beschließen aber umzukehren, da das Wetter bereits vormittags einen sehr labilen Eindruck macht. Zum Glück haben wir diese Entscheidung getroffen. Ca. 1 Stunde später hängt alles bis auf eine Höhe von 2.500m herunter bereits in dichten dunklen Wolken. Kurz nachdem wir am Auto angekommen sind, fängt es auch schon an zu tröpfeln.
Tja – was können wir jetzt noch machen? Zwei Tage im Zelt rumhocken und (entgegen der Vorhersage) hoffen, dass das Wetter irgendwann besser wird. Nö – da kann man seine Zeit wirklich sinnvoller vergeuden :wink:
Heimfahrt ist angesagt, allerdings erst am Freitag.
Wir wollen vorher noch das Pfitscher Tal erkunden, um für eine zukünftige Hochfeiler-Besteigung vorbereitet zu sein. Über Meran (das Außenthermometer des Autos zeigt 36°C, Stau) und den Jaufenpass (ca. 2.100m) geht es hinunter nach Sterzing und anschließend hinein in Pfitscher Tal, wo wir übernachten wollen.
Nach dem Ort Stein (ca. 1.550m) hört die alphaltierte Straße auf und man kann auf dem holprigen Weg noch bis ca. 1.800m nach oben in Richtung Pfitscher Joch fahren. Auf dem gesamten Weg findet sich nicht ein halbwegs geeigneter Platz, ein Zelt aufzustellen. Wir finden aber eine Stelle in einem kleinen Wald zwischen St. Jakob und Stein. Es gießt wie aus Eimern und das fast die ganze Zeit bis zum nächsten Morgen, was den nächtlichen Gang zur „Toilette“ besonders angenehm gestaltet. Mit dem Radio lässt sich nur ein einziger Sender empfangen: Ein (IMO total durchgeknallter Pfarrer) predigt gegen die Ski- und Schlittenfahrer und die (sexuellen) Beziehungen zwischen Männlein und Weiblein, die sich bei Ausübung dieser Sportarten ergeben sollen. Halleluja!
Am nächsten Tag geht´s über den Brenner wieder zurück nach Hause. Hoffentlich haben wir das nächste Mal mehr Glück mit dem Wetter.
Corton
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