[FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

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  • Sylvie
    Erfahren
    • 20.08.2015
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    • Meine Reisen

    #61
    AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

    Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
    Das würde ich auch sagen. Die Beeren unten sind Blaubeeren. Diese sind aussen auch etwas dunkler in der Farbe, es ist eine Art blau-schwarz. Rauschbeeren haben ein etwas helleres blau.

    Hm... auf dem oberen Bild sieht man keine Beeren (nur Krähenbeeren, aber um die geht es ja nicht). Ich denke, man kann blau und blau nur dann miteinander vergleichen, wenn man beide Beerenarten nebeneinander sieht. Na, ich werde es irgendwann rauskriegen.

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    • JustMe79
      Erfahren
      • 28.05.2015
      • 199
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      • Meine Reisen

      #62
      AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

      Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
      Also für mich ist eindeutig die untere Pflanze verholzter. Die Verwirrung ist komplett.
      Das, was man auf dem unteren Bild sieht, sind definitiv(!) Blaubeeren. Im Übrigen kann man die eigentlich auch recht leicht daran unterscheiden, wie offen bzw. geschlossen das dem Stielansatz gegenüberliegende 'Ende' der Beere ist (also das, wo teilweise noch der vertrocknete Stempel(?) rauschaut).

      Dieses ist bei Blaubeeren generell weiter geöffnet bzw. mehr exponiert und ein eher flacher und weitgehend runder 'Kreis', während es bei Rauschbeeren eine meist sternförmig vertiefte und zum Rest der Beere stärker abgegrenzte Öffnung ist.

      http://steckbrief.xn--krutergustl-m8...ant.php?id=150
      http://steckbrief.xn--krutergustl-m8...ant.php?id=151

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      • Vintervik

        Fuchs
        • 05.11.2012
        • 1929
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        #63
        AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

        Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
        Hm... auf dem oberen Bild sieht man keine Beeren (nur Krähenbeeren, aber um die geht es ja nicht). Ich denke, man kann blau und blau nur dann miteinander vergleichen, wenn man beide Beerenarten nebeneinander sieht. Na, ich werde es irgendwann rauskriegen.
        Wenn man genau hinsieht, findet man eine.

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        • andrea2
          Dauerbesucher
          • 23.09.2010
          • 944
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          #64
          AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

          Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
          Am Morgen fühl ich mich wie gerädert. Irgendwie hab ich gefühlt drei Nächte nicht mehr richtig geschlafen.
          Das kenne ich. Ich schlafe nie besonders gut in den Hütten, da wir sonst ja immer im Zelt schlafen. Und so eine Nacht mit wenig Schlaf geht unglaublich auf die Kondition, und oft auch auf die Motivation. Die Geschichte mit deiner Isomatter erinnert mich an unsere allererste Tour, das war auf dem Karhunkierros, und ist inzwischen schon ein über 30 Jahre her. Informationen gab es damals wenige und die Ausrüstung war sehr spärlich. Wir hatten keine Ahnung, dass in Finnland die Hütten oft nur aus Holzpritschen bestehen und hatten nur Schlafsäcke dabei. Das war ganz schön hart und kalt. Aber es hat uns nicht davon abgehalten weitere Touren zu machen.

          Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
          Hanni, die Arme, hat noch immer zu kämpfen. Neues Pflaster nach der Kneipkur.
          Die Arme, das sieht wirklich nicht gut aus, wenn ich mir das riesige Pflaster am rechten Fuß ansehe.
          Den Stuhl habt ihr aber nicht mitgeschleppt?

          Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
          Mir gefällt dieses besser, beim zweiten ist mir das Grün zu grün für die Stimmung die es meiner Meinung nach rüber bringen soll.

          Die Landschaft gefällt mir sehr gut, aber mir wäre es eindeutig zu voll in den Hütten. Wie du irgendwo geschrieben hast, man muss es mögen mit so vielen Leuten. In Finnland scheint die Saison ja viel länger zu gehen. In Nordschweden wurden die meisten Hütten schon um den 4. September geschlossen, und Wanderer haben wir auch nur noch sehr wenige getroffen.

          OT: Nebenbei noch mal zu den Beerenbildern. Ich habe gesehen, du hast die Bilder in hoher Auflösung hochgeladen aber nicht entsprechend verlinkt. Man kann da die Pflanzen eigentlich ganz gut erkennen. Auch auf dem Bild der vermeindlichen Alpen-Bärentraube ist eindeutig eine solche zu sehen. Wenn du den Link "Verlinktes Medium" einsetzt kann man die Bilder vergrößern und besser beurteilen. Ich wollte die jetzt nicht alle noch mal hier reinsetzen, ist ja dein Bericht, und ich freue mich schon auf die Fortsetztung.

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          • Sylvie
            Erfahren
            • 20.08.2015
            • 361
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            • Meine Reisen

            #65
            AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
            Das kenne ich. Ich schlafe nie besonders gut in den Hütten, da wir sonst ja immer im Zelt schlafen. Und so eine Nacht mit wenig Schlaf geht unglaublich auf die Kondition, und oft auch auf die Motivation. Die Geschichte mit deiner Isomatter erinnert mich an unsere allererste Tour, das war auf dem Karhunkierros, und ist inzwischen schon ein über 30 Jahre her. Informationen gab es damals wenige und die Ausrüstung war sehr spärlich. Wir hatten keine Ahnung, dass in Finnland die Hütten oft nur aus Holzpritschen bestehen und hatten nur Schlafsäcke dabei. Das war ganz schön hart und kalt. Aber es hat uns nicht davon abgehalten weitere Touren zu machen.
            Ja, mich hält es auch nicht davon ab. Ich schlafe dort generell nicht gut, im Zelt ist es mir zu hart und zu kalt, in der Hütte nur zu hart. Also wähle ich das kleinere Übel. Jedesmal, wenn ich mich dann irgendwo schlaflos rumwälze, denke ich: Du bist zu alt für diesen Mist. Aber dann ziehe ich doch immer wieder los. Ich habe manchmal auch den Eindruck, diese moderate Bewegung, und immer an frischer Luft - das hat an sich schon einen großen Erholungseffekt. Vielleicht braucht man auf diesen Touren gar nicht so viel Schlaf oder man schläft tiefer, sodass es irgendwie wieder ausgeglichen wird. Ich jedenfalls fühle mich immer nach diesen Reisen sehr erholt, zentriert und mindestens fünf Jahre jünger.


            Die Arme, das sieht wirklich nicht gut aus, wenn ich mir das riesige Pflaster am rechten Fuß ansehe.
            Den Stuhl habt ihr aber nicht mitgeschleppt?
            Ja, wir haben uns auch gewundert. Sie hat gute Meindl-Schuhe, gut eingelaufen, sonst gab es eigentlich nie Probleme mit Blasen, maximal mit Druckstellen, die wenn man sie abtapet, sich still verhalten und nicht ausufern - aber dieses Mal... man steckt nicht drin in der Materie. Jetzt ist aber alles wieder gut.

            Und doch, den Stuhl hatten wir mit, der wiegt 900 g und man kann ihn auf Waschtaschengröße zusammenfalten.


            Die Landschaft gefällt mir sehr gut, aber mir wäre es eindeutig zu voll in den Hütten. Wie du irgendwo geschrieben hast, man muss es mögen mit so vielen Leuten. In Finnland scheint die Saison ja viel länger zu gehen. In Nordschweden wurden die meisten Hütten schon um den 4. September geschlossen, und Wanderer haben wir auch nur noch sehr wenige getroffen.
            Dein Bericht gefällt mir supergut. Sehr karge schöne Landschaft. Und die Einsamkeit kann man fast atmen. Bis wann wart Ihr dieses Jahr dort unterwegs?


            OT: Nebenbei noch mal zu den Beerenbildern. Ich habe gesehen, du hast die Bilder in hoher Auflösung hochgeladen aber nicht entsprechend verlinkt. Man kann da die Pflanzen eigentlich ganz gut erkennen. Auch auf dem Bild der vermeindlichen Alpen-Bärentraube ist eindeutig eine solche zu sehen. Wenn du den Link "Verlinktes Medium" einsetzt kann man die Bilder vergrößern und besser beurteilen. Ich wollte die jetzt nicht alle noch mal hier reinsetzen, ist ja dein Bericht, und ich freue mich schon auf die Fortsetztung. [/QUOTE]

            Ok, ich probier das mal aus. Danke für Deine Zeilen. Hat mich wirklich sehr gefreut.

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            • Sylvie
              Erfahren
              • 20.08.2015
              • 361
              • Privat

              • Meine Reisen

              #66
              AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

              10. September 2016: von Suomunruoktu nach Kiilopää (17km)
              Der letzte Tag begrüßt uns mit Sonne und so bleibt es auch.




              Wir treffen am anderen Ufer – natürlich geht es noch einmal über den Fluss – die Schweizer Garde. Sie sind vor uns drüben und ziehen fröhlich von dannen. Auf dem Flughafen werden wir sie wiedersehen. Und wer weiß? Vielleicht hier noch und dort? Unterwegs auf dem Ritt nach oben, überholen wir das Paar mit dem Hund – dem kranken Mann geht es zum Glück wieder besser.

              Erstmals laufen wir ohne Jacken. Der Weg ist leicht. Vielleicht liegt es daran, dass es der letzte Tag ist? Ich finde immer, der erste und der letzte Tag sind angefüllt mit Energie, mit einer großen Portion Motivation, die einen vorwärts schiebt bis ins Ziel. Am ersten Tag ist noch Neugierde dabei, Abenteuerlust, Entdeckerdrang, ein bisschen Angst auch. Am letzten Tag eher Melancholie. Ein leises Abschiednehmen hat begonnen, gepaart mit Vorfreude auf alles Mögliche. Auch wir nehmen Abschied, gehen noch einmal alle Habitate ab, erst unten am Fluss durch den Wald, dann hoch in die Obstbaumwiesen





              und endlich wieder hinauf auf die Fjälls, die in diesem Teil des Parks nicht weglos sind und wo sich die Kiilopääbirke über weite windreiche Flächen duckt .



              Von allen Landschaften dort oben, waren die Fjälls für mich am eindrucksvollsten. Vielleicht auch, weil man so schutzlos ist und winzig klein.




              Oben angekommen, werden erst mal die Hosenbeine abgezippt.

              Wir laufen heiter heute, reden von diesem und jenem, bestaunen die grandiose Aussicht. Irgendwie kommt mir der Weg kürzer vor als im letzten Jahr.



              Und dann sehen wir bald die ersten Tageswanderer aus Kiilopää, die uns ansprechen und fragen, wie es war. Viele wollen von uns auch wissen, warum wir hierher gekommen sind, was uns an Finnland so gut gefällt. Nun Finnland ist groß, aber dieses hier… wir weisen dann immer fast stumm auf die Landschaft. Wie soll man mit Worten die Unendlichkeit beschreiben?


              Skipisten machen uns das Wandern leicht.






              Unser traditionelles Schuhfoto



              Nach einem Weg, der sich fast wie von selbst unter unseren Füßen hinwegläuft, rollen wir ein ins Tal.





              Kiilopää empfängt uns mit fröhlicher Herzlichkeit.



              Wir müssen noch eine Stunde warten, bis ein Zimmer für uns frei ist. Die verbringen wir wonnig im Taumel des Wohlstandes: Cola, Bier und Kaffee. Nebenbei begutachten wir wohlgelaunt dieses bunte Völkchen, das hier unterwegs ist. Sehr viele alte Leute; die machen hier alles Mögliche, Beerenwanderungen und Pilzwanderungen und irgendwelche Treckingtouren auf Fahrrädern mit fetten Reifen. Endlich endlich dürfen wir unsere Hütte beziehen. Wir waschen uns und unsere Klamotten; es gibt einen Trockenschrank. Wir heizen die Sauna und befeuern auch gleich den Ofen. Einfach so, es würde uns sonst was fehlen am Abend. Nach einem grandiosen Abendessen taumeln wir glückstrunken unseren Betten entgegen. Und fallen auch gleich hinein.



              Morgen geht es wieder heim. Wir wissen noch nicht, dass in Deutschland grad Saunahitze herrscht, 30 Grad und mehr. Aber selbst wenn wir es wüssten, es hielte uns nicht davon ab, wieder heimzukehren. Trotz alledem, trotz dieser Schönheit hier, die man mit Worten nur beleidigen würde. Trotz dieser Stille, die sonst nirgendwo ist.

              Zuletzt geändert von Sylvie; 04.10.2016, 17:30.

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              • Dogmann
                Fuchs
                • 27.09.2015
                • 1022
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                #67
                AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                Wirklich schöner Bericht. Echt schönes Fleckchen Erde!
                Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                • andrea2
                  Dauerbesucher
                  • 23.09.2010
                  • 944
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                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                  Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
                  Ich jedenfalls fühle mich immer nach diesen Reisen sehr erholt, zentriert und mindestens fünf Jahre jünger.
                  Ich bin auch immer unglaublich erholt. Keine Nachrichten, kein Alltag, das beschränken auf das Wesentliche. Da kann die Tour auch körperlich anstrengend sein, im Kopf fühlt man sich danach ganz frei.

                  Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
                  Und doch, den Stuhl hatten wir mit, der wiegt 900 g und man kann ihn auf Waschtaschengröße zusammenfalten.
                  900 g, das wäre ja schon wieder das Essen für zwei Personen für einen Tag.

                  Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
                  Dein Bericht gefällt mir supergut. Sehr karge schöne Landschaft. Und die Einsamkeit kann man fast atmen. Bis wann wart Ihr dieses Jahr dort unterwegs?
                  Wir waren in diesem Jahr bis zum 06.09. unterwegs. Zwei Tage hätten wir noch zusätzlich Zeit gehabt, aber die haben wir uns geschenkt bei dem schlechten Wetter.

                  Die Bilder des letzten Tages eurer Tour sind ein Traum. So wünscht man sich den Abschied von der Tour.
                  Vielen Dank fürs Mitnehmen.

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                  • Dogmann
                    Fuchs
                    • 27.09.2015
                    • 1022
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                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                    Wie gesagt, wunderschön. Denkt daran nach der Tour , ist vor der Tour!
                    Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                    Kommentar


                    • Pseudemys
                      Dauerbesucher
                      • 20.11.2013
                      • 629
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                      #70
                      AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                      Das schönste Kompliment für eine Reisebericht ist sicherlich, daß er den Wunsch zum Nachreisen weckt
                      Bei mir: ist geweckt!
                      There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.

                      Edgar Allan Poe

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                      • Sylvie
                        Erfahren
                        • 20.08.2015
                        • 361
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                        #71
                        AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                        900 g, das wäre ja schon wieder das Essen für zwei Personen für einen Tag.
                        Ja, aber bei sieben Tagen hatten wir nicht soo viel Essen zu tragen, da durfte der Luxus schon mal sein.



                        Wir waren in diesem Jahr bis zum 06.09. unterwegs. Zwei Tage hätten wir noch zusätzlich Zeit gehabt, aber die haben wir uns geschenkt bei dem schlechten Wetter.

                        Die Bilder des letzten Tages eurer Tour sind ein Traum. So wünscht man sich den Abschied von der Tour.
                        Vielen Dank fürs Mitnehmen.
                        Und ich danke fürs Mitkommen. Ja, Regen auf Dauer ist dem reinen Genuss eher hinderlich. Andererseits fördert es den Gleichmut. Man muss da eben durch und kann es nicht ändern. Ich hätte mich aber bei dieser Wetterlage genau so entschieden.

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                        • Sylvie
                          Erfahren
                          • 20.08.2015
                          • 361
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                          #72
                          AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                          Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                          Wie gesagt, wunderschön. Denkt daran nach der Tour , ist vor der Tour!
                          Vielen Dank Dogman. Und ja - nach der Tour ist vor der Tour - ich befürchte das auch.

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                          • Sylvie
                            Erfahren
                            • 20.08.2015
                            • 361
                            • Privat

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                            #73
                            AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                            Zitat von Pseudemys Beitrag anzeigen
                            Das schönste Kompliment für eine Reisebericht ist sicherlich, daß er den Wunsch zum Nachreisen weckt
                            Bei mir: ist geweckt!
                            Das ist wirklich ein schönes Kompliment. Du glaubst nicht, wie mich das freut. Vielleicht sehen wir uns bald mal on tour? Liebe Grüße
                            Sylvie

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                            • Sylvie
                              Erfahren
                              • 20.08.2015
                              • 361
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #74
                              AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                              Zitat von Heimdall Beitrag anzeigen
                              Der Opa ist der Knüller! Ne uralte Lundhags an, ne alte Barrier und Mucboots...so ein Mann muß einfach Stil haben! Wenn der auf den Hütten anfängt zu erzählen...Paar Bierchen dazu und man ist bettfertig!

                              Hier mal ein Beispiel, super Landschaft und die Hütten, unglaublich!



                              Entschuldigung für OT, aber das mußte nochmal gesagt werden...
                              Jetzt hab ich mir das Video mal angesehen. Der Hammer!!! Was'n das für ein fitter Opi? Ich bin begeistert. Danke für den Tipp!

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                              • Pseudemys
                                Dauerbesucher
                                • 20.11.2013
                                • 629
                                • Privat

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                                #75
                                AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                                Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
                                […]Vielleicht sehen wir uns bald mal on tour? Liebe Grüße
                                Sylvie
                                Warum nicht? Gerne.


                                Praktisches zu Eurer Wanderung im Nachgang bzw. für zukünftige Touren:

                                Zu Deinem Stuhl (da oben darüber diskutiert wurde, habe zwei davon) gibt es übrigens auch einen leichten und stabilen Tisch im sehr schmalen Packmaß (als Dreier-Set natürlich nur sinnvoll für die Auto-Tour).

                                Der YouTube-Hinweis auf die die Tundra bereisenden Finnen paßt ja sehr gut zu diesem Reisebericht, habe auch schon einige Erzählungen goutiert. Man müßte halt Finnisch verstehen, und man hätte noch mehr davon.
                                Würde man Eure Wanderung im Winter absolvieren, und Ihr könntet ja nach Frühjahrs- und Herbst-Tour dazu aufgelegt sein, so ist ja so ein Lastenschlitten, Pulka, interessant, den die beiden Finnen hinter sich herziehen. Nur: dieser Lastenpulk ist ja leider grotesk teuer, auf jeden Fall hierzulande, und nur Globetrotter bietet ihn an. Bei Bedarf würde man ihn wohl in Finnland kaufen, schon um sich den Hintransport zu ersparen, und auch hoffend, daß auch der Preis dort günstiger. Vielleicht kann man aber auch einen Schlitten vor Ort leihen.

                                Lasse uns nicht allzulange auf Deinen nächsten Reisebericht warten!
                                There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.

                                Edgar Allan Poe

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                                • Sylvie
                                  Erfahren
                                  • 20.08.2015
                                  • 361
                                  • Privat

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                                  #76
                                  AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                                  Zitat von Pseudemys Beitrag anzeigen
                                  Warum nicht? Gerne.


                                  Praktisches zu Eurer Wanderung im Nachgang bzw. für zukünftige Touren:

                                  Zu Deinem Stuhl (da oben darüber diskutiert wurde, habe zwei davon) gibt es übrigens auch einen leichten und stabilen Tisch im sehr schmalen Packmaß (als Dreier-Set natürlich nur sinnvoll für die Auto-Tour).
                                  Hehe, wir haben das Dreierset, 2 Stühle, ein Tisch, das macht sich auch zum Paddeln sehr gut. Dieses Jahr sind wir mehrere Tage die Elbe hinunter gepaddelt, von Lenzen bis Boizenburg - es war traumhaft. Wenn man selbst schleppen muss, lässt man den Tisch lieber weg...

                                  Der YouTube-Hinweis auf die die Tundra bereisenden Finnen paßt ja sehr gut zu diesem Reisebericht, habe auch schon einige Erzählungen goutiert. Man müßte halt Finnisch verstehen, und man hätte noch mehr davon.
                                  Würde man Eure Wanderung im Winter absolvieren, und Ihr könntet ja nach Frühjahrs- und Herbst-Tour dazu aufgelegt sein, so ist ja so ein Lastenschlitten, Pulka, interessant, den die beiden Finnen hinter sich herziehen. Nur: dieser Lastenpulk ist ja leider grotesk teuer, auf jeden Fall hierzulande, und nur Globetrotter bietet ihn an. Bei Bedarf würde man ihn wohl in Finnland kaufen, schon um sich den Hintransport zu ersparen, und auch hoffend, daß auch der Preis dort günstiger. Vielleicht kann man aber auch einen Schlitten vor Ort leihen.

                                  Lasse uns nicht allzulange auf Deinen nächsten Reisebericht warten!
                                  Hach... ich weiß genau, wie das endet. Voriges Jahr rieten uns alle, wir sollen im Herbst wiederkommen. Obwohl ich eigentlich unschlüssig war, noch einmal so eine Tour zu machen, bin ich wieder gekommen und habe es, trotz aller Schwankungen, überhaupt gar nicht bereut. Jetzt habe ich schon von mehreren Leuten gehört, im Winter sei es dort am schönsten.... Herrgott, ich brauch dafür ne komplett neue Ausrüstung, also an Klamotten zumindest. Im Winter, haben wir gehört, machen übrigens nur sehr wenige Leute diese Hüttentouren, man findet die Wege noch schlechter und es muss kalt genug sein, um all die Wasser zu überqueren. Aber wie es so ist... eine Idee, einmal gedacht, wirkt tyrannisch. Auf bald also?

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                                  • Sylvie
                                    Erfahren
                                    • 20.08.2015
                                    • 361
                                    • Privat

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                                    #77
                                    AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                                    Ausblick
                                    In einem Fazit die beiden Reisen zu vergleichen, fällt mir schwerer, als ich glaubte. Zu verschieden waren die Rahmenbedingungen. Dennoch sei hier ein Schlusswort gewagt. Möge es für mich zufriedenstellend ausfallen.

                                    Lappland im Sommer ist lieblich und voller Melancholie.
                                    Die Natur hatte wenig Zeit, sich zu entfalten – also tut sie es mit aller Kraft. Alles blüht gleichzeitig, die Pilze locken groß und saftig, nur die süßen Beeren hebt sich die Welt für die Zeit der Ernte auf. Die Natur tut, was sie immer schon tat, und das mit großer Selbstverständlichkeit: Sie schickt ihre Protagonisten ins Rennen. Lässt sie da sein und kämpfen, um zu überleben, bis in den nächsten Sommer hinein.
                                    In diesem explodierendem Leben erkennt man die Angst – nein, die Gewissheit – des nahenden Winters. In jedem sich wiegendem Grashalm spiegelt sie sich, die Erkenntnis: ich bin hier und ich werde sterben.
                                    Das erzeugt Melancholie.
                                    Und gleichzeitig Heiterkeit.
                                    Eine sonnige, kraftvolle Heiterkeit, eine Heiterkeit, voller Selbstbewusstsein, gespeist aus der Selbstverständlichkeit des Lebens an sich, aus seinem Drang sich zu erneuern, was den Tod als wichtigen Mitspieler einschließt.

                                    Diese Heiterkeit umspielte uns täglich gütig und lächelnd. Das wirkte zumindest beruhigend auf uns.
                                    Denn die Natur ist ja weder freundlich noch feindlich gesinnt, nein, sie ist einfach da, unverrückbar wie eine Wand stand sie vor uns, bevor wir sie als uns umgebend und uns als einen Teil von ihr verstanden.
                                    Unverrückbar sind ihre Gesetzmäßigkeiten.
                                    Das mögen wir manchmal als gnadenlos empfinden, und letztlich, nach Menschenverständnis, ist es das auch, denn es gibt keine mildernden Umstände. Ganz gleich, ob wir gut oder böse sind, ob wir leiden oder triumphieren, sie umgibt uns mit Sonne und Regen, Kälte und Sturm, Vögel und Mücken, Licht und Schatten. Diese Erkenntnis, dass sie nicht nach unserem Verständnis agiert, sondern unverrückbar ihren eigenen Gesetzen gehorcht, ist für Menschen, die Stahl und Beton kennen, Handys und Internet, manchmal doch grundstürzend.
                                    Nicht dass uns diese Erkenntnis so sehr überraschte, wir hatten sie schon mal als Kind irgendwann, nur vergaßen wir das. Wir ahnten ja immer schon, dass nicht wir es sind, die die Natur bezwingen können, sondern umgekehrt, dass alle Erhebung über sie, nur eine eingebildete ist, denn unterm Strich, siegt sie am Ende. Sie nordet uns ein, belehrt uns eines Besseren, lässt uns am Kreislauf des Lebens teilhaben, indem wir sterben.
                                    Das alles ahnten wir, sicher, aber unsere Angst, von der Natur verschlungen zu werden, ließ uns Hochhäuser bauen und Mondraketen, ließ uns verdrängen, dass wir als Teil von ihr endlich sind und nur sie selbst, als Summe ihrer Teile, unendlich.
                                    Diese Erkenntnis wird neu geweckt und aus den Tiefen unseres Bauches geholt, wenn wir uns schutzlos der Wildheit hingeben, sie ungefiltert erfahren dürfen. Ich glaube, das ist es auch, was uns alle nach draußen treibt, was uns am Erleben der Wildnis fasziniert. Wir sind wie alles Lebendige ein Teil von ihr und logisch unterliegen wir ihren Geboten, sie lässt keinen aus, übersieht niemanden, holt sich am Ende jeden – und das ist dann doch wieder sehr gerecht.


                                    Hanni sonnt sich in Sarvioja

                                    Die Mücken im letzten Sommer waren unser bester Lehrmeister. Sie schmälerten freilich den Genuss, trugen aber sehr wohl zu dieser Erkenntnis bei. Als Teil dieses großen Spiels, grausam und wunderbar, fielen sie über uns her und verschoben die Nahrungskette zu ihren Gunsten.
                                    Endlich einmal konnten sie die Jäger sein.
                                    Wir als Gejagte hingegen fluchten anfangs, doch nützte das nichts.
                                    So übten wir uns in Gleichmut, im Ertragen des Unerträglichen.
                                    Die mückenfreie Zeit in den Hütten und auch in der zweiten Wanderwoche wussten wir dann zu schätzen.

                                    Ganz anders war alles im Herbst. Keine Melancholie mehr und auch keine Heiterkeit.
                                    Jetzt wo der Winter in gefährliche Nähe kam, wurde noch einmal aufgetrumpft.
                                    Selbstbewusst. Mit allem, was da war an Farben und Früchten.
                                    Bunt und stürmisch war die Zeit, kämpferisch und dynamisch hab ich die Landschaft erlebt.
                                    Reißender waren die Flüsse, beißender die Kälte, klarer die Luft und schärfer die Gegensätze.
                                    Kämpferisch und dramatisch war auch unsere Tour, nicht so harmonisch-lieblich wie jene im letzten Jahr.
                                    Lag’s nur am Wetter?
                                    Natürlich nicht.
                                    Kämpferisch und dramatisch war auch das Jahr, das hinter uns lag, mit vielen Höhepunkten und einigem, was niederschmetterte. Und zudem: Drei Personen statt vier gibt eine andere Gemengelage.
                                    Und auch: Die Fjälls, die wir bis dato noch gar nicht kannten in ihrer grausamen Übermacht an Schönheit, taten ihr übriges.

                                    Wenn es im Sommer das Licht war, das uns milchig umspielte, so war es in diesem Jahr die Stille, die mich stark beeindruckte. Die wirkte auf mich je nach Stimmungslage mal aggressiv, mal beruhigend. Ganz sicher war sie ein Pendant zu meiner inneren Stille, die manchmal willkommen war und manchmal nur Krach.

                                    Dennoch: Müsste ich mich zu einem Urteil entscheiden, ich wüsste nicht, welche Tour schöner war.
                                    Kurzzeitig würde ich zum herbstlichen Abenteuer tendieren, dann kehrte ich wieder zurück in die Neutralität.
                                    Sie waren beide sehr einzigartig in ihrem Muster aus Widrigkeiten und Vorzüglichkeiten.
                                    Ich könnte deshalb auch niemandem raten. Wer es einsam und lieblich mag und die Mücken erträgt, der besuche den Park im Sommer. Wer die Herbstfarben liebt und volle Hütten nicht scheut, der mache sich auf im Herbst.
                                    Letztendlich ist es vermutlich zu jeder Jahreszeit wunderschön dort oben.

                                    Und ungeachtet der Annehmlichkeiten, die wir uns erhoffen und auch der Unannehmlichkeiten, die wir befürchten: wir gehen nicht deshalb los, um es besonders angenehm zu haben.
                                    Die Gründe liegen woanders, wir würden auch in die Wüste gehen dafür – und würden sie letztendlich schön finden.
                                    Nicht weil die Wüste objektiv schön ist, sondern weil sie uns den Blick auf uns selbst nicht verstellte.
                                    Weil der nicht behindert wurde durch Terminkalender und Telefonkonferenzen.
                                    Weil der wieder fließen konnte, hinein… zu unserer eigenen Schönheit und Hässlichkeit.
                                    Das ist es, was ich meine: Was vorher wichtig war, wird vergessen.
                                    Was vorher am Rande geschah, rückt jetzt in den Mittelpunkt:
                                    Unsere Urbedürfnisse nach Nahrung, Bewegung, Wärme und Schlaf.
                                    Was vorher nicht austariert war, wird jetzt zentriert.
                                    Wir werden so gewaltig auf uns selbst zurückgeworfen, auf unsere Existenz als physisches Wesen (als wildes Tier), dass am Ende des Weges unweigerlich die Erkenntnis steht, die ich oben schon beschrieb:
                                    Hier stehe ich – ich kann nicht anders.
                                    Ich bin kleiner, als ich glaubte und doch größer als ich ahnte.
                                    Ich bin winzig im großen Weltenrund, aber ich gehöre dazu.
                                    Und wie alles, was dazu gehört, lebe ich und sterbe ich. In jeder Minute und in jedem Jahrtausend.
                                    Denn Altes muss Platz für Neues machen und Neues muss sich entwickeln, um alt zu werden.
                                    Mein Beitrag zur Unendlichkeit, diese winzige Veränderung, die ich in die Welt brachte, reicht aus, um den Laden am Laufen zu halten. Und das ist schön so.


                                    An alle, die mit gerätselt haben: Es ist die Heidelbeere, Vaccinium myrtillus. Ihr hattet Recht und ich hatte Unrecht. Doch beuge ich mich dem Rat der Experten, auch wenn mir die Geschichte mit der Rauschbeere besser gefallen hätte.
                                    Zuletzt geändert von Sylvie; 09.10.2016, 00:24.

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                                    • andrea2
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                                      #78
                                      AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                                      Ein sehr schönes, fast schon poetisches Fazit.

                                      Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
                                      Das ist es, was ich meine: Was vorher wichtig war, wird vergessen.
                                      Was vorher am Rande geschah, rückt jetzt in den Mittelpunkt:
                                      Unsere Urbedürfnisse nach Nahrung, Bewegung, Wärme und Schlaf.
                                      Genau das ist auch unsere Erkenntnis nach jeder einzelnen Tour.

                                      OT: Zum Thema Blaubeere/Heidelbeere, Rauschbeere und Alpen-Bärentraube
                                      Zuletzt geändert von andrea2; 09.10.2016, 10:20.

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                                      • Pseudemys
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                                        #79
                                        AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                                        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                        Ein sehr schönes, fast schon poetisches Fazit.[…]
                                        Fast?? - Eher wohl doch reinste Poesie!
                                        Und als solche sehr vergnüglich zu lesen.
                                        There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.

                                        Edgar Allan Poe

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                                        • Sylvie
                                          Erfahren
                                          • 20.08.2015
                                          • 361
                                          • Privat

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                                          #80
                                          AW: [FI] Lappland im Herbst: 7 Tage durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark

                                          Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                          Ein sehr schönes, fast schon poetisches Fazit.



                                          Genau das ist auch unsere Erkenntnis nach jeder einzelnen Tour.

                                          OT: Zum Thema Blaubeere/Heidelbeere, Rauschbeere und Alpen-Bärentraube
                                          Danke Andrea. Zu den Pflanzen äußere ich mich nicht mehr. Habe mir aber ein Buch gekauft: Pflanzen im Fjäll. Nette Lektüre!

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