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Mitreisende | |
Hallo zusammen,
da ich es letztes Jahr leider versäumt habe einen Kurzen Reisebericht zu schreiben, werd ich mir dieses Jahr mal die Mühe machen und hier mit und mit unsere Tour etwas beschreiben.
Worum gehts?
Durchqueerung der Hardangervidda im Winter mit Ski und Pulka
Wo: Norwegen Hardangervidda
Strecke: Haugastöl - Haukaliseter (110km)
Zeitraum: 14.03-04.04.2016
Hier erstmal die Komplette Route, welche ich nachträglich anhand der BK47 und der gespeicherten Schlafplätze (GPS) nachgezeichnet habe.





Packliste/Ernährungsplan:
Als Hauptmahlzeit dient ne doppelportion gefriergetrocknetes verschiedenster Hersteller, die ich im laufe der Zeit immer mal wieder günstig beim Auktionshaus geschossen habe. Nebenbei gibts heiße Tassen, Kartoffelpüree, Brownies, Keckse und Riegel. Zum Frühstück ganz normale, verschiedene Sorten Kellogs und Müsli mit Früchten. Getränkemäßig gabs: Kaffee, Süßer-Tee (zum ersten mal dabei gehabt, zwar schwer dafür aber Kalorien und guter Geschmack), Tee, Kakao (wenig, aber willkommene Abwechslung), Brausetabletten, Milchpulver zum Kaffee. Ab und an gabs zusätzlich einen Nachtisch wie Milchreis, Früchtetraum usw.
Die Ausrüstungsliste könnt ihr euch am besten selbst durchlesen, will hier nicht jedes Teil beschreiben, nur kurz die wichtigsten.
Allen voran mein Schlafsack (Mammut Denali 5 Seasons), wiegt um die 3,6 kg und füllt ne drittel Pulka :-) Ist aber in der Anschaffung um einiges günstiger als ein Daunenäquivalent. Zudem super Warm und extrem Robust , wurde halt nicht auf leicht getrimmt. Und mit der Außenhülle bin ich auch vor Wasser und allem anderen geschützt. Nichts desto trotz werd ich mir irgendwann nen Daunenschlafsack zulegen, da der Denali im Rucksack einfach nicht zu transportieren ist.
Brenner wie immer im Winter der Primus Omnifuel, gutes Ding! Als Brennstoff gabs diesmal das Primus Power Fuel weils so günstig ist
, und wir kein bock auf ein verrußtes Zelt hatten.
Pulka: Umgebauter Paris Sled mit Zuggestell aus Alu/Stahl, zudem zum ersten mal mit selbst konstruierten und gedruckten Halterungen fürs Zuggestell
(siehe Bild, Material ABS, mit Inventor gezeichnet und mit nem Ultimaker 2 gedruckt, mit bestem Dank an Daniel der Drucker und immenses Wissen darüber zu Verfügung gestellt hat!!!!!) Die Teile wiegen je 15gr. und sind super stabil. haben die ganze Tour keine Probleme gemacht. Hab sie zum testen sogar in den Gefrierschrank gepackt und bin dann drauf rumgesprungen, kein Thema :-)



Ski: Fischer Outback 68 Crown mit Alfa Skarvet Schuhen und BC-Magnum Bindung
Zuggurt: Ich hab meinen Deuter GuidePro benutzt, trag gerne nen Tagesrucksack mit Daunenjacke und allem Kram befüllt den ich Tagsüber brauche, zudem kann ich die Pulka direkt mit nem Karabiner in die materialschlaufen einhängen. Meine Freundin trägt lieber keinen Rucksack und benutzt daher den Zuggurt von Tatonka, und ne kleine Bauchtasche mit Snacks und Daunenjacke befüllt.
Da wir jeden Tag ca. 8 L Wasser schmelzen müssen/wollen haben wir nen 4,5 L Alu-topf, und ne kleine Pfanne fürs Rührei und die 5 min. Nudeln.
Für die 8 L und die paar Pfannengerichte haben wir bei 20 Tagen an denen wir uns selbst verpflegen mit 350 ml/Tag gerechnet, also genau 7L. Verbraucht haben wir tatsächlich nur ca. 5L, was wahrscheinlich auf die recht hohen Temperaturen zurückzuführen ist. (Meist zwischen 0-(-5)° Tagsüber und nachts meist nicht unter -12-(-15)°. Also theoretisch sollten fürs nächste mal 300 ml/Tag ausreichend sein. (Exakt gerechnet sinds 263 ml/Tag )
Packliste.pdf
Ernährungsplan.pdf



Anreise
Anfahrt von Aachen via Bahn zum Düsseldorfer Flughafen (Direktverbindung bis Skytrain, Dauer 1,5h, dann wechsel in Skytrain bis zum Gate). Zum Glück wahren alle Rolltreppen und Aufzüge an diesem Tag ausser Betrieb, sodass wir direkt unsere gesamte Ausrüstung Treppe rauf und Treppe runter tragen durften.
Bis auf diese Tatsache war die Anreise mit der Bahn wieder allen erwartungen jedoch angenehm und entspannt.
Dann gings mit dem Flieger (SAS, Abflug 19:30 - Ankunft 21:20 ) bis nach Oslo. Dort blieben uns ca. 70 min. fürs Umsteigen in den Zug (22:43 Uhr Gleis 4 - Zug L12 - Richtung Kongsberg), in dem wir bis zum Bahnhof Oslo S fuhren (Dauer 19 min). Dort angekommen mussten wir um 23:25 Uhr den Region Bergen Zug erwischen, was immer etwas hektisch ist, da man mit tonne von Gepäck einmal das Gleis wechseln muss. Dank der Hilfe von Zugpersonal und mitreisenden gabs allerdings noch nie Probleme. Das Gepäck, 2 Pulkas, 1 Rucksack und ein Skisack kommen in den Gepäckbereich des Zuges direkt hinterm Bordbistro und kostet normalerweise ca. 189 Nok pro Gepäckstück, zumindest letztes Jahr. Dieses Jahr gabs dank freundlichem Zugpersonal keine Gepäckgebühren :-)
Pünktlich wie immer erreichen wir um 3:19 den Bahnhof in Geilo, wo wir uns im beheiztem Warteraum bis zum Morgen aufhalten und versuchen noch etwas Schlaf zu bekommen (Öffnungszeiten Warteraum: 02-04:30 Uhr, ist man allerdings einmal drin kann man natürlich drin bleiben, man wird also nicht rausgeschmissen, kommt nur nicht mehr rein falls man die Tür nach 04:30 hinter sich schließt)
Am 15.03 besorgen wir und im Intersport Geilo noch das nötige Benzin (Primus Power Fuel 89 Nok/L und zwar reichlich: 7 Liter, zusätzlich falls unser Benziner versagt noch eine Kartusche Power Gas für unseren kleinen Gas-Ersatzbrenner) Zusätzlich rel. spontan noch ein Pumpenreperatur-Set, da ich dies trotz rel. guter Planung zu Hause irgendwie verpennt habe. Das sollte sich schon früher als gewünscht als sehr nütlich erweisen :-)
Neben Brennstoff und Reperatrurset besorgten wir uns noch etwas Brot und ein paar kleinigkeiten im Supermarkt an der Tankstelle. Wo uns auch direkt wieder die norwegischen Preise die Lust auf den großen Einkauf nehmen. Gut so, is eh schon schwer genug der ganze Kram!
Später gehts dann mit der Bahn weiter nach Haugastöl (50Nok/Person) wo wir hinterm Bahnhof erstmal unsere Ausrüstung Tourenfertig packen.
Die erste böse Überraschung gibts dann auch prompt beim auspacken der Brennstofflasche. Undicht, fuck.... und jetzt?
erstmal Pumpe abgeschraubt, da beim Pumpvorgang Benzin aus dem falschen ende in mein Gesicht spritzt. Keine Ahnung warum, zuhause beim Testen und Reinigen hat alles Wunderbar funktioniert. Naja egal, jetzt erstma Pumpe auseinander nahmen und Punpenleder und Ventil ersetzen, was wir dank dem Spontankauf nagelneu dabei hatten :-)
Nach kurzem Rumfummeln läuft alles wieder und wir machen und auf den weg zum ersten Schlafplatz ca. 2,5 km ab Bahnhof der Kviste folgend bis zum Aufstieg. (S 1)
Bilder Anreise:
Noch in DE auf dem Weg zum Flughafen

In Geilo:
Beheizter Warteraum

Intersport

Haugastöl, packen!

Tag 1 Haugastöl – S 2
Länge: ca. 7 km, Dauer: 5,5 h inklusive 1h Pause, Hm: 340 h; 180 t, Wetter: Sehr gut, kaum Wind (ca. bft2 aus NW)
Gestern beim Zelt aufbau konnten wir mit Freude erkennen, dass wir offensichtlich vergessen haben das Innenzelt ins Außenzelt einzuhängen. Kein Problem, war ja zum Glück schon dunkel. Immerhin kein Wind. Verärgert von diesem Fehler brauchen wir eine geschlagene halbe Stunde bis das Zelt steht. Aber egal, jetzt stehts und das Innenzelt hängt im Außenzelt. Da wir ab jetzt das Gestänge im Zelt lassen, sollte der nächste Aufbau wesentlich schneller gehen.
Da wir reichlich Zeit mitgebracht haben plagen wir uns nicht mit Weckern und frühem Aufstehen ab! Gegen 9 Uhr werden wir dennoch langsam Wach. Man merkt sofort das die nötige Routine noch fehlt, und so machen wir uns etwas planlos ans frühstücken und packen. Mira fühlt sich etwas Krank und klagt über Halsschmerzen. Guter start!
Nach 3h sind wir dann endlich soweit und wollen, trotz Miras Halsschmerzen, wenigstens den Aufstieg aufs Plateau hinter uns bringen. Die Pulken lassen sich trotz des für uns hohen Gewichtes von 70 und 55 Kilo sehr gut ziehen, zumindest bis zum Hang. Daher haben wir die Skier weggepackt und sind zu Fuß hoch. Oben angekommen wurde bei Snus, Snacks und Getränk ein wenig pausiert.
Nach knappen 3h treffen wir auf eine Norwegerin im Bikini, und natürlich auf den wahrscheinlich angeborenen Skiern. Wir kommen uns kurz etwas Overdressed vor mit den Membranklamotten und der ganzen Ausrüstung. Aber egal, die Norwegerin namens Alina findets cool und ist interessiert an unserer Tour. Irgendwie verquatschen wir uns fast bis zum Sonnenuntergang und Sie beschließt besser zurück nach Haugastöl zu fahren als die 5 km bis Kraekkja. Im Bikini hätte ich mich wohl auch dazu entschlossen, aber für uns geht’s jetzt noch eine gute Stunde weiter bis wir am Örteren das Zelt aufbauen. Und diesmal schon weit schneller als gestern, sind zumindest zufrieden.
Nachdem der Brenner läuft wird das Bett bereitet und alles für die Nacht vorbereitet. Und da ich auf den fertigen Tütenkram stehe, freu ich mich wie jeden Tag auf beste Nahrung! Heute gibt’s Hühner Risotto mit Gemüse, wie fast immer als Doppel Portion. Schmeckt leider so schäbig das ich nur die Hälfte runterbekomme, geil da hab ich ja noch 3 von!! Zum Glück gibt’s noch nen Brownie und verschiedene Nüsse die ich zuhause gemischt habe
.
Da die Temperatur bei -5°C liegt können wir entspannt in der Apside sitzen und über die nächste Tour reden . Irgendwann gings dann in die Schlafsäcke, die bei den Temperarturen noch etwas zu Warm sind.
Aufstieg





Tag 2 – S2-S3
Länge: ca. 10 km, Dauer: 5,5 h inklusive 1h Pause, Hm: 190 h; 157 t, Wetter: Sehr gut, BFT 3-4 WNW, später bewölkt mit Böen bis BFT 6, Temp.: 0°C-(-10)°C
Langsam aber sicher kehrt Routine in den Ablauf ein. Nach dem Aufstehen um 7:30 Uhr (ohne Wecker!) wird der Kocher an-geschmissen und das Schlafzeug verpackt. Nach kurzer Wäsche und anschließendem Frühstück sind wir um 10:30 Uhr fertig und können starten.
Die neuen Ski (Fischer Outback 68) laufen ausgezeichnet! Im Gegensatz zu den alten Schweizer Armeelatten, gleiten die Fischer fast mühelos auf jedem Schnee.
Da wir die heutige Strecke bereits von letztem Jahr kennen, und diesmal das Wetter mitspielt, kommen wir sehr gut voran. Als ich dann aber direkt vor der Abfahr zu KraekkjaHytte stehe bekomme ich doch irgendwie shiss. Aber egal, was soll schon passieren, is ja alles voller Schnee und fahren kann ich ja dank der SuperSki auch wie ein Profi! Geschissen!! Nach 10 Metern Schussfahrt kommt mir ein Eishügel in die Quere und ehe ich reagieren kann, liege ich auch schon Kopfüber im Schnee. Mein erster Gedanke: Hoffentlich hat das keiner gesehen, sau peinlich… 2 Gedanke: scheiß drauf ob das einer gesehen hat meine Beine sind gebrochen! 3 Gedanke: warum denk ich als erstes daran ob das einer gesehen hat...? 4. Gedanke: hör auf zu denken und entwirr deine Beine!! Aus unerfindlichen Gründen hab ich keine Schmerzen und kann mich nach einigem Rumgehampel auch wieder aufstellen. Nur das Gestänge ist etwas deformiert, was sich aber schnell wieder in Form biegen lässt. Jetzt erstma Pause!!
Also kurz hinter Kreakkja in den Windschatten der Pulkas gesetzt und ne Runde gesnackt. Dazu gabs Kaffee, Tee und ne kleine Suppe.
Weiter geht’s Richtung Straße, bzw. Halne. Den Aufstieg hinter Kreakkja schaffen wir irgendwie, gönnen uns aber oben nochmal nen Tee bevor wir weiter gehen. Da Mira stark mit dem Pulkagewicht zu kämpfen hat, was ungefähr so viel wiegt wie sie selbst, gehen wir ab jetzt sehr gemütlich weiter. Zum Glück is die Strecke nach der Steigung hinter Kreakkja ziemlich angenehm und führt größtenteils leicht bergab mit ein paar kleineren Abfahrten. Zudem ist die Route bereits markiert und so müssen wir uns nicht großartig mit der Navigation auseinander setzen.
An der Straße angekommen schnallen wir die Ski ab und schleppen die Pulkas auf die andere Seite, wo wir noch ca. 1 km der Kviste folgen und dann das Zelt aufschlagen. Dies geschieht mittlerweile wieder in weniger als 5 min, mit allen Abspannpunkten, womit ich ganz zufrieden bin. Zudem graben wir jedesmal ne kleine Grube in der Apsis um besser sitzen zu können.
Im Zelt schmelzen wir wieder die abendliche Portion Schnee und ich gönne mir nen Snus ausm Dutyfree Shop. Nachdem alles erledigt ist, Tagebuch geschrieben und das Essen verputzt ist legen wir uns in die Schlafsäcke und lassen uns noch etwas von Ken Follet (Hörbuch: Winter der Welt, sehr geil) berieseln.





Tag 3 S3-S4
Länge: ca. 5 km, Dauer: 3 h + Pause, Hm: 76 h; 28 t, Wetter: Morgens bewölkt, Nachmittags leicht bewölkt mit BFT 4-5 WNW
Eigentlich wollten wir heute einen Pausentag einlegen, daher haben wir uns nach dem aufwachen direkt nochmal rumgedreht. Als wir jedoch gegen Mittag bemerken, dass wir eig. Ziemlich gutes Wetter haben, beschließen wir wenigstens noch ein paar km zu gehen. Und so packen wir unsere 7 Sachen und gehen gegen 14 Uhr los. Mein Rücken ist leider immer noch recht kaputt, und ich schmeiß mir eine Diclofenac rein. Laut Arzt soll ich soviele davon nehmen, bis ich Schmerzfrei bin
.
Insgesammt gehen wir heute knappe 5 Km. Nicht viel, aber immerhin. Zudem ist der Schnee steinhart gefroren und wir müssen die Skie bei 2 Aufstiegen abschnallen. Auch die 1,5km im Südhang zu laufen sind bei der vereisten Oberfläche recht nervig. Zu allem Überfluss werden wir von 2 Gruppen mit gefühlten 1000 Leuten überholt, die Kinder natürlich vorneweg. Egal, is ja kein Wettrennen, oder?
Nach ca. 3h plus kleiner Pause beschließen wir das Zelt in der Lee-Seite eines kleinen Hügels halbwegs Windgeschützt aufzustellen.
Da sich das Wetter im Laufe des Tages wieder verschlechtert hat, machen wir morgen Pause!
Wie üblich Schmelzen wir Schnee und Trinken Tee, Kaffee und Brausetabletten. Heute gibt’s zum ersten mal ne Doppelportion von MSI. Geschmacklich gut, aber mit über einem Kg auch zuviel für meinen Magen. Muss leider ein viertel wegwerfen. Nächstes mal werd ich die Doppelportionen aufteilen und in Etappen essen.





Tag 4 S4-S4
Pause
Wie erwartet ist das Wetter zunehmend schlechter geworden und wir bleiben bei der Entscheidung zu pausieren.
Fast den ganzen Tag Snacken wir im Schlafsack liegend und lassen uns vom Hörbuch berieseln.
Mittlerweile tobt draußen ein ordentlicher Schneesturm! Also alles richtig gemacht!!
Da das Barometer im laufe des Tages langsam angestiegen ist und der Wind gen Abend nachlässt, rechnen wir morgen mit halbwegs gutem Wetter.
Ach ja, leider haben wir eines unserer Thermometer verloren und eines zeigt permanent -34°C an. Tatsächlich sollten es um die 0-5°C sein. Zumindest wird das Zelt mehr und mehr zur Tropfsteinhöhle.
Tag 5 S4-S5
Länge: ca. 10 km, Dauer: 4 h + Pause, Hm: 174 h; 158 t, Wetter: stark bewölkt, Wind BFT 4-5 WNW; Abends: BFT 7-8 bei etwas Neuschnee
Der Tag Pause war optimal. Hab keinerlei Rückenschmerzen!!
Nach dem Frühstück packen wir recht zügig zusammen und starten den Tag richtung Stingstuv.
Etwas verwundert stellen wir fest, dass die ganze Vidda voller Menschen zu sein scheint. Ach ja, Ostern oder sowas….. Zudem sind unmengen Snowkiter mit Pulkas in beeindruckendem Tempo unterwegs. Bei nem kurzen Gespräch mit einem der Kiter erfahre ich, dass die heute noch bis Litlos fahren. Krasse sache! Bin ziemlich interessiert an son nem Ding, vielleicht nächstes Jahr mal testen.
Der Weg nach Stingstuv geht zunächst über einen kleinen See und anschließend folgt ein kleiner Aufstieg. Dank Neuschnee haften die Ski so gut, das wir sie nicht abschnallen müssen. Leider geht das etwas zu lasten der Gleiteigenschaften beim Geradeausalaufen. Dennoch geht’s, oben angekommen, relativ entspannt bis Stingstuv über meist flaches leicht abfallendes Gelände.
An der Hütte angekommen, seh ich soviele kiter und Hundeschlitten wie nie zuvor, schon krass wieviele Leute hier unterwegs sind.
Windgeschützt pausieren wir hinter der Hütte und beschließen noch ca. 1km weiter zu gehen, um dem Trubel etwas zu entfliehen.
Da der Wind mittlerweile zum Sturm geworden ist, wird der Rest bis nach S5 ziemlich anstrengend. Aber auch immer wieder aufregend im Sturm bei wenig Sicht rumzulaufen.
Nach einer Stunde bauen wir das Zelt relativ frei auf, da sich kein geeigneter Windschutz finden lässt. Dabei kommt mir die geniale Idee, einfach eine Grube für das Zelt zu buddeln um es vor dem Wind zu schützen. Zusätzlich gibt’s noch ne Schneemauer aus dem Abraum. Scheint fürs erste zu funktionieren.
Dank Schnee und Wind ist zu Miras freude, mein Bart mittlerweile Weihnachtsmann mäßig vereist.
Nach Zelteinräumen und Schneeschmelzen stellen wir voller Freude fest, dass die „Windschutzgrube“ sich relativ zügig mit Schnee füllt. Cool! Also Daunenjacke an und Schneeschaufeln! Was ne Schnapps-idee!
Bevor wir nach dem Essen in die Schlafsäcke springen, gehen wir nochmals Schneeschaufeln, hoffentlich reichts für die Nacht, hab wenig Lust nachts ausm Schlafsack zu müssen um Schnee zu schaufeln.
Vor lauter Wind mach ich die Nacht kein Auge zu, musste aber zum Glück auch keinen Schnee mehr Schaufeln. Lies sich mit nem beherzten Tritt gegens Innenzelt regeln.



da ich es letztes Jahr leider versäumt habe einen Kurzen Reisebericht zu schreiben, werd ich mir dieses Jahr mal die Mühe machen und hier mit und mit unsere Tour etwas beschreiben.
Worum gehts?
Durchqueerung der Hardangervidda im Winter mit Ski und Pulka
Wo: Norwegen Hardangervidda
Strecke: Haugastöl - Haukaliseter (110km)
Zeitraum: 14.03-04.04.2016
Hier erstmal die Komplette Route, welche ich nachträglich anhand der BK47 und der gespeicherten Schlafplätze (GPS) nachgezeichnet habe.





Packliste/Ernährungsplan:
Als Hauptmahlzeit dient ne doppelportion gefriergetrocknetes verschiedenster Hersteller, die ich im laufe der Zeit immer mal wieder günstig beim Auktionshaus geschossen habe. Nebenbei gibts heiße Tassen, Kartoffelpüree, Brownies, Keckse und Riegel. Zum Frühstück ganz normale, verschiedene Sorten Kellogs und Müsli mit Früchten. Getränkemäßig gabs: Kaffee, Süßer-Tee (zum ersten mal dabei gehabt, zwar schwer dafür aber Kalorien und guter Geschmack), Tee, Kakao (wenig, aber willkommene Abwechslung), Brausetabletten, Milchpulver zum Kaffee. Ab und an gabs zusätzlich einen Nachtisch wie Milchreis, Früchtetraum usw.
Die Ausrüstungsliste könnt ihr euch am besten selbst durchlesen, will hier nicht jedes Teil beschreiben, nur kurz die wichtigsten.
Allen voran mein Schlafsack (Mammut Denali 5 Seasons), wiegt um die 3,6 kg und füllt ne drittel Pulka :-) Ist aber in der Anschaffung um einiges günstiger als ein Daunenäquivalent. Zudem super Warm und extrem Robust , wurde halt nicht auf leicht getrimmt. Und mit der Außenhülle bin ich auch vor Wasser und allem anderen geschützt. Nichts desto trotz werd ich mir irgendwann nen Daunenschlafsack zulegen, da der Denali im Rucksack einfach nicht zu transportieren ist.
Brenner wie immer im Winter der Primus Omnifuel, gutes Ding! Als Brennstoff gabs diesmal das Primus Power Fuel weils so günstig ist

Pulka: Umgebauter Paris Sled mit Zuggestell aus Alu/Stahl, zudem zum ersten mal mit selbst konstruierten und gedruckten Halterungen fürs Zuggestell




Ski: Fischer Outback 68 Crown mit Alfa Skarvet Schuhen und BC-Magnum Bindung
Zuggurt: Ich hab meinen Deuter GuidePro benutzt, trag gerne nen Tagesrucksack mit Daunenjacke und allem Kram befüllt den ich Tagsüber brauche, zudem kann ich die Pulka direkt mit nem Karabiner in die materialschlaufen einhängen. Meine Freundin trägt lieber keinen Rucksack und benutzt daher den Zuggurt von Tatonka, und ne kleine Bauchtasche mit Snacks und Daunenjacke befüllt.
Da wir jeden Tag ca. 8 L Wasser schmelzen müssen/wollen haben wir nen 4,5 L Alu-topf, und ne kleine Pfanne fürs Rührei und die 5 min. Nudeln.
Für die 8 L und die paar Pfannengerichte haben wir bei 20 Tagen an denen wir uns selbst verpflegen mit 350 ml/Tag gerechnet, also genau 7L. Verbraucht haben wir tatsächlich nur ca. 5L, was wahrscheinlich auf die recht hohen Temperaturen zurückzuführen ist. (Meist zwischen 0-(-5)° Tagsüber und nachts meist nicht unter -12-(-15)°. Also theoretisch sollten fürs nächste mal 300 ml/Tag ausreichend sein. (Exakt gerechnet sinds 263 ml/Tag )
Packliste.pdf
Ernährungsplan.pdf


Anreise
Anfahrt von Aachen via Bahn zum Düsseldorfer Flughafen (Direktverbindung bis Skytrain, Dauer 1,5h, dann wechsel in Skytrain bis zum Gate). Zum Glück wahren alle Rolltreppen und Aufzüge an diesem Tag ausser Betrieb, sodass wir direkt unsere gesamte Ausrüstung Treppe rauf und Treppe runter tragen durften.
Bis auf diese Tatsache war die Anreise mit der Bahn wieder allen erwartungen jedoch angenehm und entspannt.
Dann gings mit dem Flieger (SAS, Abflug 19:30 - Ankunft 21:20 ) bis nach Oslo. Dort blieben uns ca. 70 min. fürs Umsteigen in den Zug (22:43 Uhr Gleis 4 - Zug L12 - Richtung Kongsberg), in dem wir bis zum Bahnhof Oslo S fuhren (Dauer 19 min). Dort angekommen mussten wir um 23:25 Uhr den Region Bergen Zug erwischen, was immer etwas hektisch ist, da man mit tonne von Gepäck einmal das Gleis wechseln muss. Dank der Hilfe von Zugpersonal und mitreisenden gabs allerdings noch nie Probleme. Das Gepäck, 2 Pulkas, 1 Rucksack und ein Skisack kommen in den Gepäckbereich des Zuges direkt hinterm Bordbistro und kostet normalerweise ca. 189 Nok pro Gepäckstück, zumindest letztes Jahr. Dieses Jahr gabs dank freundlichem Zugpersonal keine Gepäckgebühren :-)
Pünktlich wie immer erreichen wir um 3:19 den Bahnhof in Geilo, wo wir uns im beheiztem Warteraum bis zum Morgen aufhalten und versuchen noch etwas Schlaf zu bekommen (Öffnungszeiten Warteraum: 02-04:30 Uhr, ist man allerdings einmal drin kann man natürlich drin bleiben, man wird also nicht rausgeschmissen, kommt nur nicht mehr rein falls man die Tür nach 04:30 hinter sich schließt)
Am 15.03 besorgen wir und im Intersport Geilo noch das nötige Benzin (Primus Power Fuel 89 Nok/L und zwar reichlich: 7 Liter, zusätzlich falls unser Benziner versagt noch eine Kartusche Power Gas für unseren kleinen Gas-Ersatzbrenner) Zusätzlich rel. spontan noch ein Pumpenreperatur-Set, da ich dies trotz rel. guter Planung zu Hause irgendwie verpennt habe. Das sollte sich schon früher als gewünscht als sehr nütlich erweisen :-)
Neben Brennstoff und Reperatrurset besorgten wir uns noch etwas Brot und ein paar kleinigkeiten im Supermarkt an der Tankstelle. Wo uns auch direkt wieder die norwegischen Preise die Lust auf den großen Einkauf nehmen. Gut so, is eh schon schwer genug der ganze Kram!
Später gehts dann mit der Bahn weiter nach Haugastöl (50Nok/Person) wo wir hinterm Bahnhof erstmal unsere Ausrüstung Tourenfertig packen.
Die erste böse Überraschung gibts dann auch prompt beim auspacken der Brennstofflasche. Undicht, fuck.... und jetzt?
erstmal Pumpe abgeschraubt, da beim Pumpvorgang Benzin aus dem falschen ende in mein Gesicht spritzt. Keine Ahnung warum, zuhause beim Testen und Reinigen hat alles Wunderbar funktioniert. Naja egal, jetzt erstma Pumpe auseinander nahmen und Punpenleder und Ventil ersetzen, was wir dank dem Spontankauf nagelneu dabei hatten :-)
Nach kurzem Rumfummeln läuft alles wieder und wir machen und auf den weg zum ersten Schlafplatz ca. 2,5 km ab Bahnhof der Kviste folgend bis zum Aufstieg. (S 1)
Bilder Anreise:
Noch in DE auf dem Weg zum Flughafen
In Geilo:
Beheizter Warteraum
Intersport
Haugastöl, packen!
Tag 1 Haugastöl – S 2
Länge: ca. 7 km, Dauer: 5,5 h inklusive 1h Pause, Hm: 340 h; 180 t, Wetter: Sehr gut, kaum Wind (ca. bft2 aus NW)
Gestern beim Zelt aufbau konnten wir mit Freude erkennen, dass wir offensichtlich vergessen haben das Innenzelt ins Außenzelt einzuhängen. Kein Problem, war ja zum Glück schon dunkel. Immerhin kein Wind. Verärgert von diesem Fehler brauchen wir eine geschlagene halbe Stunde bis das Zelt steht. Aber egal, jetzt stehts und das Innenzelt hängt im Außenzelt. Da wir ab jetzt das Gestänge im Zelt lassen, sollte der nächste Aufbau wesentlich schneller gehen.
Da wir reichlich Zeit mitgebracht haben plagen wir uns nicht mit Weckern und frühem Aufstehen ab! Gegen 9 Uhr werden wir dennoch langsam Wach. Man merkt sofort das die nötige Routine noch fehlt, und so machen wir uns etwas planlos ans frühstücken und packen. Mira fühlt sich etwas Krank und klagt über Halsschmerzen. Guter start!
Nach 3h sind wir dann endlich soweit und wollen, trotz Miras Halsschmerzen, wenigstens den Aufstieg aufs Plateau hinter uns bringen. Die Pulken lassen sich trotz des für uns hohen Gewichtes von 70 und 55 Kilo sehr gut ziehen, zumindest bis zum Hang. Daher haben wir die Skier weggepackt und sind zu Fuß hoch. Oben angekommen wurde bei Snus, Snacks und Getränk ein wenig pausiert.
Nach knappen 3h treffen wir auf eine Norwegerin im Bikini, und natürlich auf den wahrscheinlich angeborenen Skiern. Wir kommen uns kurz etwas Overdressed vor mit den Membranklamotten und der ganzen Ausrüstung. Aber egal, die Norwegerin namens Alina findets cool und ist interessiert an unserer Tour. Irgendwie verquatschen wir uns fast bis zum Sonnenuntergang und Sie beschließt besser zurück nach Haugastöl zu fahren als die 5 km bis Kraekkja. Im Bikini hätte ich mich wohl auch dazu entschlossen, aber für uns geht’s jetzt noch eine gute Stunde weiter bis wir am Örteren das Zelt aufbauen. Und diesmal schon weit schneller als gestern, sind zumindest zufrieden.
Nachdem der Brenner läuft wird das Bett bereitet und alles für die Nacht vorbereitet. Und da ich auf den fertigen Tütenkram stehe, freu ich mich wie jeden Tag auf beste Nahrung! Heute gibt’s Hühner Risotto mit Gemüse, wie fast immer als Doppel Portion. Schmeckt leider so schäbig das ich nur die Hälfte runterbekomme, geil da hab ich ja noch 3 von!! Zum Glück gibt’s noch nen Brownie und verschiedene Nüsse die ich zuhause gemischt habe

Da die Temperatur bei -5°C liegt können wir entspannt in der Apside sitzen und über die nächste Tour reden . Irgendwann gings dann in die Schlafsäcke, die bei den Temperarturen noch etwas zu Warm sind.
Aufstieg




Tag 2 – S2-S3
Länge: ca. 10 km, Dauer: 5,5 h inklusive 1h Pause, Hm: 190 h; 157 t, Wetter: Sehr gut, BFT 3-4 WNW, später bewölkt mit Böen bis BFT 6, Temp.: 0°C-(-10)°C
Langsam aber sicher kehrt Routine in den Ablauf ein. Nach dem Aufstehen um 7:30 Uhr (ohne Wecker!) wird der Kocher an-geschmissen und das Schlafzeug verpackt. Nach kurzer Wäsche und anschließendem Frühstück sind wir um 10:30 Uhr fertig und können starten.
Die neuen Ski (Fischer Outback 68) laufen ausgezeichnet! Im Gegensatz zu den alten Schweizer Armeelatten, gleiten die Fischer fast mühelos auf jedem Schnee.
Da wir die heutige Strecke bereits von letztem Jahr kennen, und diesmal das Wetter mitspielt, kommen wir sehr gut voran. Als ich dann aber direkt vor der Abfahr zu KraekkjaHytte stehe bekomme ich doch irgendwie shiss. Aber egal, was soll schon passieren, is ja alles voller Schnee und fahren kann ich ja dank der SuperSki auch wie ein Profi! Geschissen!! Nach 10 Metern Schussfahrt kommt mir ein Eishügel in die Quere und ehe ich reagieren kann, liege ich auch schon Kopfüber im Schnee. Mein erster Gedanke: Hoffentlich hat das keiner gesehen, sau peinlich… 2 Gedanke: scheiß drauf ob das einer gesehen hat meine Beine sind gebrochen! 3 Gedanke: warum denk ich als erstes daran ob das einer gesehen hat...? 4. Gedanke: hör auf zu denken und entwirr deine Beine!! Aus unerfindlichen Gründen hab ich keine Schmerzen und kann mich nach einigem Rumgehampel auch wieder aufstellen. Nur das Gestänge ist etwas deformiert, was sich aber schnell wieder in Form biegen lässt. Jetzt erstma Pause!!
Also kurz hinter Kreakkja in den Windschatten der Pulkas gesetzt und ne Runde gesnackt. Dazu gabs Kaffee, Tee und ne kleine Suppe.
Weiter geht’s Richtung Straße, bzw. Halne. Den Aufstieg hinter Kreakkja schaffen wir irgendwie, gönnen uns aber oben nochmal nen Tee bevor wir weiter gehen. Da Mira stark mit dem Pulkagewicht zu kämpfen hat, was ungefähr so viel wiegt wie sie selbst, gehen wir ab jetzt sehr gemütlich weiter. Zum Glück is die Strecke nach der Steigung hinter Kreakkja ziemlich angenehm und führt größtenteils leicht bergab mit ein paar kleineren Abfahrten. Zudem ist die Route bereits markiert und so müssen wir uns nicht großartig mit der Navigation auseinander setzen.
An der Straße angekommen schnallen wir die Ski ab und schleppen die Pulkas auf die andere Seite, wo wir noch ca. 1 km der Kviste folgen und dann das Zelt aufschlagen. Dies geschieht mittlerweile wieder in weniger als 5 min, mit allen Abspannpunkten, womit ich ganz zufrieden bin. Zudem graben wir jedesmal ne kleine Grube in der Apsis um besser sitzen zu können.
Im Zelt schmelzen wir wieder die abendliche Portion Schnee und ich gönne mir nen Snus ausm Dutyfree Shop. Nachdem alles erledigt ist, Tagebuch geschrieben und das Essen verputzt ist legen wir uns in die Schlafsäcke und lassen uns noch etwas von Ken Follet (Hörbuch: Winter der Welt, sehr geil) berieseln.





Tag 3 S3-S4
Länge: ca. 5 km, Dauer: 3 h + Pause, Hm: 76 h; 28 t, Wetter: Morgens bewölkt, Nachmittags leicht bewölkt mit BFT 4-5 WNW
Eigentlich wollten wir heute einen Pausentag einlegen, daher haben wir uns nach dem aufwachen direkt nochmal rumgedreht. Als wir jedoch gegen Mittag bemerken, dass wir eig. Ziemlich gutes Wetter haben, beschließen wir wenigstens noch ein paar km zu gehen. Und so packen wir unsere 7 Sachen und gehen gegen 14 Uhr los. Mein Rücken ist leider immer noch recht kaputt, und ich schmeiß mir eine Diclofenac rein. Laut Arzt soll ich soviele davon nehmen, bis ich Schmerzfrei bin

Insgesammt gehen wir heute knappe 5 Km. Nicht viel, aber immerhin. Zudem ist der Schnee steinhart gefroren und wir müssen die Skie bei 2 Aufstiegen abschnallen. Auch die 1,5km im Südhang zu laufen sind bei der vereisten Oberfläche recht nervig. Zu allem Überfluss werden wir von 2 Gruppen mit gefühlten 1000 Leuten überholt, die Kinder natürlich vorneweg. Egal, is ja kein Wettrennen, oder?
Nach ca. 3h plus kleiner Pause beschließen wir das Zelt in der Lee-Seite eines kleinen Hügels halbwegs Windgeschützt aufzustellen.
Da sich das Wetter im Laufe des Tages wieder verschlechtert hat, machen wir morgen Pause!
Wie üblich Schmelzen wir Schnee und Trinken Tee, Kaffee und Brausetabletten. Heute gibt’s zum ersten mal ne Doppelportion von MSI. Geschmacklich gut, aber mit über einem Kg auch zuviel für meinen Magen. Muss leider ein viertel wegwerfen. Nächstes mal werd ich die Doppelportionen aufteilen und in Etappen essen.





Tag 4 S4-S4
Pause
Wie erwartet ist das Wetter zunehmend schlechter geworden und wir bleiben bei der Entscheidung zu pausieren.
Fast den ganzen Tag Snacken wir im Schlafsack liegend und lassen uns vom Hörbuch berieseln.
Mittlerweile tobt draußen ein ordentlicher Schneesturm! Also alles richtig gemacht!!
Da das Barometer im laufe des Tages langsam angestiegen ist und der Wind gen Abend nachlässt, rechnen wir morgen mit halbwegs gutem Wetter.
Ach ja, leider haben wir eines unserer Thermometer verloren und eines zeigt permanent -34°C an. Tatsächlich sollten es um die 0-5°C sein. Zumindest wird das Zelt mehr und mehr zur Tropfsteinhöhle.
Tag 5 S4-S5
Länge: ca. 10 km, Dauer: 4 h + Pause, Hm: 174 h; 158 t, Wetter: stark bewölkt, Wind BFT 4-5 WNW; Abends: BFT 7-8 bei etwas Neuschnee
Der Tag Pause war optimal. Hab keinerlei Rückenschmerzen!!
Nach dem Frühstück packen wir recht zügig zusammen und starten den Tag richtung Stingstuv.
Etwas verwundert stellen wir fest, dass die ganze Vidda voller Menschen zu sein scheint. Ach ja, Ostern oder sowas….. Zudem sind unmengen Snowkiter mit Pulkas in beeindruckendem Tempo unterwegs. Bei nem kurzen Gespräch mit einem der Kiter erfahre ich, dass die heute noch bis Litlos fahren. Krasse sache! Bin ziemlich interessiert an son nem Ding, vielleicht nächstes Jahr mal testen.
Der Weg nach Stingstuv geht zunächst über einen kleinen See und anschließend folgt ein kleiner Aufstieg. Dank Neuschnee haften die Ski so gut, das wir sie nicht abschnallen müssen. Leider geht das etwas zu lasten der Gleiteigenschaften beim Geradeausalaufen. Dennoch geht’s, oben angekommen, relativ entspannt bis Stingstuv über meist flaches leicht abfallendes Gelände.
An der Hütte angekommen, seh ich soviele kiter und Hundeschlitten wie nie zuvor, schon krass wieviele Leute hier unterwegs sind.
Windgeschützt pausieren wir hinter der Hütte und beschließen noch ca. 1km weiter zu gehen, um dem Trubel etwas zu entfliehen.
Da der Wind mittlerweile zum Sturm geworden ist, wird der Rest bis nach S5 ziemlich anstrengend. Aber auch immer wieder aufregend im Sturm bei wenig Sicht rumzulaufen.
Nach einer Stunde bauen wir das Zelt relativ frei auf, da sich kein geeigneter Windschutz finden lässt. Dabei kommt mir die geniale Idee, einfach eine Grube für das Zelt zu buddeln um es vor dem Wind zu schützen. Zusätzlich gibt’s noch ne Schneemauer aus dem Abraum. Scheint fürs erste zu funktionieren.
Dank Schnee und Wind ist zu Miras freude, mein Bart mittlerweile Weihnachtsmann mäßig vereist.
Nach Zelteinräumen und Schneeschmelzen stellen wir voller Freude fest, dass die „Windschutzgrube“ sich relativ zügig mit Schnee füllt. Cool! Also Daunenjacke an und Schneeschaufeln! Was ne Schnapps-idee!
Bevor wir nach dem Essen in die Schlafsäcke springen, gehen wir nochmals Schneeschaufeln, hoffentlich reichts für die Nacht, hab wenig Lust nachts ausm Schlafsack zu müssen um Schnee zu schaufeln.
Vor lauter Wind mach ich die Nacht kein Auge zu, musste aber zum Glück auch keinen Schnee mehr Schaufeln. Lies sich mit nem beherzten Tritt gegens Innenzelt regeln.




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