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Da es mir in 2013 ausnehmend gut in Schweden gefallen und mir auch die Art der Fortbewegung zugesagt hatte, war auch für 2014 eine Radtour angesetzt. Von Trelleborg aus hoch, vielleicht dann entweder am Götakanal entlang an die Ostsee und die dann hinunter radeln bis wieder nach Trelleborg. Oder aber um Teile des Vättern und dann bei den Elchen vorbei oder doch zum Glaskogen?
Das erste Stück stand relativ bald fest, zusammen mit X sollte es ein paar Tage in Richtung Norden gehen, um uns dann zu trennen und eigenen Ideen nachzugehen. Es kam dann zwar anders, aber lest selber:
Es ist Donnerstag, der 15.05. und ich sitze auf einer Bank vor dem Fährgebäude und warte darauf, dass X angestrampelt kommt. Ich vergnüge mich damit, die Leute zu beobachten, an meiner Stulle zu mümmeln und Wasser zu trinken. Dumm rumsitzen kann ich gut und so vergeht die Zeit recht schnell, bis X (natürlich aus einer nicht vermuteten Richtung) angeradelt kommt. Wir besorgen uns die Tickets für die 15.00-Uhr-Fähre und können relativ bald an Bord. Wir suchen uns erstmal ein Plätzchen draußen, seltsamerweise ist das Deck recht leer und warten aufs Auslaufen. Zuletzt sind nur die drei Gestalten da vorne sichtbar, was uns ganz rec ht ist.

Das Deck sieht etwas aus wie ein Flugzeugträger, fast kommt mir vor, als ob jede Sekunde ein Hubschrauber landen müsste.
Langsam läuft das Schiff aus. Da wir uns ja doch einige Tage nicht gesehen haben, gibt es genügend Gesprächsstoff, nebenbei futtern wir allerlei und gehen dann irgendwann hinein, weil es doch etwas schattig wird.
Nachdem wir wieder zu unseren Rädern dürfen, spricht uns eine Frau der Reederei an, wir sollten doch unsere Räder nach vorn schieben, da würde gleich ein Bus auf die Fähre kommen, der einige Fußpassagiere und auch sie mitnähme und da könnten wir mit den Rädern auch hinein. Klasse, so sparen wir uns die Kurverei durch den Hafen und müssen nicht so lange warten, bis wir hinaus dürfen.
X hat von einer Schutzhütte außerhalb von Trelleborg in Richtung Osten gehört und die möchten wir nun anfahren. Bald wird es ja auch dunkel werden.
Los geht es.
Leider befindet sich entweder die Schutzhütte nicht mehr an der Stelle oder aber wir haben sie schlicht nicht gefunden, obwohl sie eigentlich dort sein müsste. Wir sind nahe am Meer und X geht ein wenig den Pfad entlang, um zu schaun, ob sich die Hütte irgendwo verbirgt. Mit den schweren Rädern aufs Geradewohl da lang zu schieben, käme nicht so gut, deswegen warte ich mit ihnen nahe einer FischerVereinshütte. Nach längerer Zeit kommt er zurück, da ist nichts. Was nun? Vor der Vereinshütte ist eine kleine betonierte Veranda, mit Holzwänden umgeben und wir beschließen, die Räder hinein zu schieben und unsere Matten auf dem Beton auszurollen. Das wird schon ok sein.
Blick zum Fährhafen

Ein wundervoller roter und enorm großer Mond steht am Himmel, so habe ich ihn noch niemals gesehen. leider gelingen mir die Fotos nicht, das aus der Hand zu halten, ist auch wirklich nicht einfach. Ich liege so, dass ich aus der Türoffnung hinausschauen kann und es dauert lange, bis ich einschlafe, weil ich immerzu zu diesem Mond schauen muss. Immer wieder springt ein Kompressor an, der vermutlich für die Kühlung von Fisch sorgt, welcher in der Hütte gelagert ist.
Am nächsten Morgen werde ich schon früh wach und ich spaziere etwas mit der Kamera herum.
Die riesige Bucht ist von Hunderten von Schwänen geradezu übersät und ich wage es zuerst nicht, mich irgendwie zu regen. Die ersten beginnen hin und her zu schwimmen und ich mache einige Fotos, versuche aber, sie so wenig wie möglich zu stören. Ganz langsam gehe ich den schmalen Pfad in Richtung der aufgehenden Sonne.


auf der einen Seite zum Land hin die Sonne




und auf der anderen der Mond




Inzwischen ist X auch wach geworden und fotografiert.



Wir essen kurz etwas, trinken einen Kaffee, bepacken die Räder und es geht los.


Wir wollen das mehr oder weniger
ausgetestete Verfahren beibebehalten, tagsüber allein radeln, um uns abends zu treffen. Zumindest mit der Radelei hat es ja meist geklappt.
Heute wollen wir uns in Bjävrod nördlich von Hörby treffen, da dort nahe eines Fischteiches eine Schutzhütte des Skaneleden steht.
Über

mit seiner Kirche von 1767

radele ich in Richtung Skurup. Ich sehe viele Hasen, Rehe, Kaninchen und unwahrscheinliche Mengen von Vögeln. Richtig idyllisch ist es hier in Skane. Zum Glück gibt es kleine Straßen, die in Richtung Norden führen, somit kann ich die ganz großen umgehen.


Da ich ständig irgendwelche Tiere beobachten (muss!!), komme ich recht langsam voran. Die Radelei macht Spaß. Ich radele auch nicht ganz bis Skurup, sondern will in Börringe die E65 queren. Das beschert mir noch ein lustiges Erlebnis, wie wohl kaum anders zu erwarten aus dem Grund, weil ich nicht den richtigen Teil von Börringe erreiche, wo man sozusagen bequem über die 65 kommt. Ich nehme ein noch kleineres Sträßchen anstatt nach Börringe Kloster zu fahren und stehe unvermittelt an der E65. tja und nun? hier steht noch kein Autobahnschild, also kann man wohl ein Stück weit die Straße verwenden, so etwa 300-400 Meter weiter rechts sehe ich auf der anderen Straßenseite ein kleines Sträßchen, zu welchem es auch einen Abzweig gibt. Ich überlege, ob ich dorthin schiebe oder was ich mache, es ist ja doch recht viel Verkehr. Direkt über die Straße kann ich nicht, es gibt eine mittlere Leitplanke. Wie ich von meinem Standpunkt aus erkennen kann, beginnt die Autobahnausschilderung kurz hinter dem Abzweig, also dürfte das alles ok sein. Also gut, ich schiebe rechts vom Seitenstreifen auf dem Rasen mein Rad entlang, sodass ich kein Auto oder LKW behindere, bis ich an der Stelle bin, wo der Abzweig ist. 400 Meter können verdammt lang sein. Dann muss ich etwas warten, bis die Straße auf beiden Seiten ausnahmsweise komplett frei ist und so kann ich gut alle Fahrspuren überqueren. 20 Meter weiter steht nun am Straßenrand der kleinen Straße ein Polizeiauto mit sich drehendem Blaulicht. Huch, was macht das denn hier. Zwei Polizisten springen heraus. Woher ich komme und wohin ich will. Sie merken gleich, dass ich des Schwedischen eher nicht mächtig bin und wechseln auf Englisch. Der sehr junge und nette Polizist erklärt, sie hätten einen Anruf bekommen, es würde ein Radler gleich auf die Autobahn radeln und da sie in der Nähe gewesen seien, wären sie gleich her gekommen. Ich erkläre also, woher ich grad gekommen bin und warum, der ältere nickt, ja, das sei da etwas unübersichtlich. der junge wieder, sie hätten aber gemerkt, wie vorsichtig ich beim Überqueren gewesen wäre, das sei dann schon ok. Es gäbe nur immer etliche Unfälle mit Radfahrern gerade hier im Bereich. Dann wünschen sie mir eine schöne Tour und weg sind sie. Irgendwie muss ich nun lachen, was X wohl dazu sagen wird, dass ich kontrolliert worden bin. Vermutlich hat er sofort die richtige Stelle gefunden, an welcher man über die 65 kommt.
Dieses Mal möchte ich nicht rechts vom Häckeberga Naturreservat fahren sondern links darum herum, was mich in die Nähe des Flugplatzes Skurup/Malmö bringt. Ich kann mich erinnern, dass X im letzten Jahr erzählt hat, dass man sich dort leicht verfährt, was mir natürlich auch prompt passiert. Dadurch verliere ich doch einiges an Zeit.
Aber solche Sichten machen das wieder wett


Als ich das Labyrinth endlich verlasse, entdecke ich ein Malheur:
Die letzten 2-3 Kilometer kam mir das Radeln schon irgendwie "schwammig" vor, obwohl ich nicht hätte den
Finger drauf legen können, woran das liegen könnte. Ich will nach einem Schluck Wasser gerade wieder aufsteigen, da schaue ich eher zufällig auf die linke Pedale, die so ein Hartplastikteil ist. Tja und was sehe ich. Sie ist angebrochen an zwei Stellen und ich traue mich gar nicht, nun weiter zu radeln. Das bedeutet, dass ich das Rad nun schieben muss bis ich irgendwohin komme, wo ich vielleicht etwas daran machen (lassen) kann. Nun beginnt eine eher unerfreuliche Schieberei, wie soll ich da jemals das heutige Tagesziel erreichen? Nach einigen Kilometern erreiche ich eine Tankstelle. Ich trinke erstmal zum Abregen eine Tasse Kaffee und esse ein Eis, es ist nämlich richtig warm geworden und ich habe langsam auch Hunger bekommen. Danach befrage ich den Tankwart, ob er mir sagen kann, ob irgendwo eine Radwerkstatt ist oder ob er sonst eine andere Idee hat. Er grübelt und sagt, leider kenne er sich zwar mit Autos aus, habe aber zuletzt als Kind geradelt. hm. Ich frage, ob er tape hat und er bringt mir eine fast leere Rolle, auf der aber noch gegügend drauf ist, sodass ich das Pedal quasi schienen kann. Immer noch einmal herum, ich hoffe das hält, damit ich wenigstens ein paar Kilometer radeln kann. Ich frage ihn, was er fürs tape haben möchte, er winkt nur ab undf spendiert mir noch einen Kaffee.
Also los, Versuch macht kluch! Ich radele nun in Richtung Genarp und Veberöd und von dort nach Harlösa, am Kränkesjön vorbei und überlege, wie schön es wäre hier Pause zu machen, das war unsere erste Übernachtungsstelle in 2013. Sicherlich hat X hier eine Pause gemacht, aber ich bin schon wieder sehr in Verzug.


fragt mich nicht, wie das hier heißt

ok, hier weiß ich es, das ist die Ortschaft Gödelövs



ich komme zu einer Schiffsetzung und auch diese lässt mich verweilen und schauen.
hier ein Link für diejenigen, die nicht wissen, was das ist: http://de.wikipedia.org/wiki/Schiffssetzung







Als ich auf einer endlich mal flachen Strecke von Ferne eine Art lautes Donnern höre und eine Staubwolke sehe mit eindeutigen "Kuh"geräuschen denke ich unwillkürlich: Stampede. Und es ist auch eine. Ich bleibe stehen und von vorn links galoppieren Jungrinder quer nach rechts oben über die Straße und bleiben quasi rechts von mir im Pulk stehen. Jetzt weiß ich endlich, wieso vorhin in der Straße so Trittsperren (Rohre) quer über die Straße verliefen, da kommen solche Viecher nicht hinüber. Ich schiebe mein Rad vorbei und schaue mich um. Und merke wieder einmal, wie sehr Rinder an allem interessiert sind, was passiert. Sie schauen mich aufmerksam an. Ein wenig unheimlich für mich Städterin, aber auch enorm spannend und schön. Ich fotografiere sie und rede mit ihnen. Das mit Kühen reden habe ich schon als Kind gemacht, im holländischen Friesland habe ich ihnen sogar vorgesungen. Das erspare ich uns aber jetzt.

schaut das Viecherl nicht intelligent? Und so, als ob es jedes Wort versteht?

Ihr bemerkt, ich liebe nicht nur Schafe sondern auch Rindviecher.

Ich rolle über das Viehgitter am Ende des Geländes und radele vergnügt weiter, obwohl ich mich nicht traue, wirklich feste in die Pedalen zu treten, nicht, dass mir das Teil vollends zu Bruch geht.
Auch hier komme ich vorbei und ich nehme mir (mal wieder) im Nachhinein vor, endlich mal aufzuschreiben, wo ich denn nun genau das jeweilige Foto gemacht habe. Ist ja auch ein bisserl blöd, nur sagen zu können, das dies irgendwo vor Hörby war.


Ein Mann mäht den Rasen und als er zeitweise aufhört, frage ich ihn, ob ich auf dem richtigen Weg nach Hörby bin. Und ja, ich bin auf dem richtigen Weg! Es dauert zwar noch eine ganze Weile, aber dann erreiche ich endlich Hörby und von hier aus ist es nicht mehr wirklich weit. Ich beschließe über Södra Rörum zu fahren, das ist ein kleines Kaff, von dort in Richtung Bjävrod und wo der Skaneled die Straße kreuzt, müsste linkerhand der Platz mit der Schutzhütte liegen.
Und ja, ich erreiche tatsächlich dieses Ziel, zwar Stunden später als X, der wirklich am wunderschönen Kränkesjön eine lange Pause gemacht hat (Neid!!!!), aber er hatte ja auch keine Pannen, fährt viel schneller und ausdauernder.
Aber wie schön, angekommen zu sein!
Das erste Stück stand relativ bald fest, zusammen mit X sollte es ein paar Tage in Richtung Norden gehen, um uns dann zu trennen und eigenen Ideen nachzugehen. Es kam dann zwar anders, aber lest selber:
Es ist Donnerstag, der 15.05. und ich sitze auf einer Bank vor dem Fährgebäude und warte darauf, dass X angestrampelt kommt. Ich vergnüge mich damit, die Leute zu beobachten, an meiner Stulle zu mümmeln und Wasser zu trinken. Dumm rumsitzen kann ich gut und so vergeht die Zeit recht schnell, bis X (natürlich aus einer nicht vermuteten Richtung) angeradelt kommt. Wir besorgen uns die Tickets für die 15.00-Uhr-Fähre und können relativ bald an Bord. Wir suchen uns erstmal ein Plätzchen draußen, seltsamerweise ist das Deck recht leer und warten aufs Auslaufen. Zuletzt sind nur die drei Gestalten da vorne sichtbar, was uns ganz rec ht ist.

Das Deck sieht etwas aus wie ein Flugzeugträger, fast kommt mir vor, als ob jede Sekunde ein Hubschrauber landen müsste.
Langsam läuft das Schiff aus. Da wir uns ja doch einige Tage nicht gesehen haben, gibt es genügend Gesprächsstoff, nebenbei futtern wir allerlei und gehen dann irgendwann hinein, weil es doch etwas schattig wird.
Nachdem wir wieder zu unseren Rädern dürfen, spricht uns eine Frau der Reederei an, wir sollten doch unsere Räder nach vorn schieben, da würde gleich ein Bus auf die Fähre kommen, der einige Fußpassagiere und auch sie mitnähme und da könnten wir mit den Rädern auch hinein. Klasse, so sparen wir uns die Kurverei durch den Hafen und müssen nicht so lange warten, bis wir hinaus dürfen.
X hat von einer Schutzhütte außerhalb von Trelleborg in Richtung Osten gehört und die möchten wir nun anfahren. Bald wird es ja auch dunkel werden.
Los geht es.
Leider befindet sich entweder die Schutzhütte nicht mehr an der Stelle oder aber wir haben sie schlicht nicht gefunden, obwohl sie eigentlich dort sein müsste. Wir sind nahe am Meer und X geht ein wenig den Pfad entlang, um zu schaun, ob sich die Hütte irgendwo verbirgt. Mit den schweren Rädern aufs Geradewohl da lang zu schieben, käme nicht so gut, deswegen warte ich mit ihnen nahe einer FischerVereinshütte. Nach längerer Zeit kommt er zurück, da ist nichts. Was nun? Vor der Vereinshütte ist eine kleine betonierte Veranda, mit Holzwänden umgeben und wir beschließen, die Räder hinein zu schieben und unsere Matten auf dem Beton auszurollen. Das wird schon ok sein.
Blick zum Fährhafen

Ein wundervoller roter und enorm großer Mond steht am Himmel, so habe ich ihn noch niemals gesehen. leider gelingen mir die Fotos nicht, das aus der Hand zu halten, ist auch wirklich nicht einfach. Ich liege so, dass ich aus der Türoffnung hinausschauen kann und es dauert lange, bis ich einschlafe, weil ich immerzu zu diesem Mond schauen muss. Immer wieder springt ein Kompressor an, der vermutlich für die Kühlung von Fisch sorgt, welcher in der Hütte gelagert ist.
Am nächsten Morgen werde ich schon früh wach und ich spaziere etwas mit der Kamera herum.
Die riesige Bucht ist von Hunderten von Schwänen geradezu übersät und ich wage es zuerst nicht, mich irgendwie zu regen. Die ersten beginnen hin und her zu schwimmen und ich mache einige Fotos, versuche aber, sie so wenig wie möglich zu stören. Ganz langsam gehe ich den schmalen Pfad in Richtung der aufgehenden Sonne.


auf der einen Seite zum Land hin die Sonne




und auf der anderen der Mond




Inzwischen ist X auch wach geworden und fotografiert.



Wir essen kurz etwas, trinken einen Kaffee, bepacken die Räder und es geht los.


Wir wollen das mehr oder weniger

Heute wollen wir uns in Bjävrod nördlich von Hörby treffen, da dort nahe eines Fischteiches eine Schutzhütte des Skaneleden steht.
Über

mit seiner Kirche von 1767

radele ich in Richtung Skurup. Ich sehe viele Hasen, Rehe, Kaninchen und unwahrscheinliche Mengen von Vögeln. Richtig idyllisch ist es hier in Skane. Zum Glück gibt es kleine Straßen, die in Richtung Norden führen, somit kann ich die ganz großen umgehen.


Da ich ständig irgendwelche Tiere beobachten (muss!!), komme ich recht langsam voran. Die Radelei macht Spaß. Ich radele auch nicht ganz bis Skurup, sondern will in Börringe die E65 queren. Das beschert mir noch ein lustiges Erlebnis, wie wohl kaum anders zu erwarten aus dem Grund, weil ich nicht den richtigen Teil von Börringe erreiche, wo man sozusagen bequem über die 65 kommt. Ich nehme ein noch kleineres Sträßchen anstatt nach Börringe Kloster zu fahren und stehe unvermittelt an der E65. tja und nun? hier steht noch kein Autobahnschild, also kann man wohl ein Stück weit die Straße verwenden, so etwa 300-400 Meter weiter rechts sehe ich auf der anderen Straßenseite ein kleines Sträßchen, zu welchem es auch einen Abzweig gibt. Ich überlege, ob ich dorthin schiebe oder was ich mache, es ist ja doch recht viel Verkehr. Direkt über die Straße kann ich nicht, es gibt eine mittlere Leitplanke. Wie ich von meinem Standpunkt aus erkennen kann, beginnt die Autobahnausschilderung kurz hinter dem Abzweig, also dürfte das alles ok sein. Also gut, ich schiebe rechts vom Seitenstreifen auf dem Rasen mein Rad entlang, sodass ich kein Auto oder LKW behindere, bis ich an der Stelle bin, wo der Abzweig ist. 400 Meter können verdammt lang sein. Dann muss ich etwas warten, bis die Straße auf beiden Seiten ausnahmsweise komplett frei ist und so kann ich gut alle Fahrspuren überqueren. 20 Meter weiter steht nun am Straßenrand der kleinen Straße ein Polizeiauto mit sich drehendem Blaulicht. Huch, was macht das denn hier. Zwei Polizisten springen heraus. Woher ich komme und wohin ich will. Sie merken gleich, dass ich des Schwedischen eher nicht mächtig bin und wechseln auf Englisch. Der sehr junge und nette Polizist erklärt, sie hätten einen Anruf bekommen, es würde ein Radler gleich auf die Autobahn radeln und da sie in der Nähe gewesen seien, wären sie gleich her gekommen. Ich erkläre also, woher ich grad gekommen bin und warum, der ältere nickt, ja, das sei da etwas unübersichtlich. der junge wieder, sie hätten aber gemerkt, wie vorsichtig ich beim Überqueren gewesen wäre, das sei dann schon ok. Es gäbe nur immer etliche Unfälle mit Radfahrern gerade hier im Bereich. Dann wünschen sie mir eine schöne Tour und weg sind sie. Irgendwie muss ich nun lachen, was X wohl dazu sagen wird, dass ich kontrolliert worden bin. Vermutlich hat er sofort die richtige Stelle gefunden, an welcher man über die 65 kommt.
Dieses Mal möchte ich nicht rechts vom Häckeberga Naturreservat fahren sondern links darum herum, was mich in die Nähe des Flugplatzes Skurup/Malmö bringt. Ich kann mich erinnern, dass X im letzten Jahr erzählt hat, dass man sich dort leicht verfährt, was mir natürlich auch prompt passiert. Dadurch verliere ich doch einiges an Zeit.
Aber solche Sichten machen das wieder wett


Als ich das Labyrinth endlich verlasse, entdecke ich ein Malheur:
Die letzten 2-3 Kilometer kam mir das Radeln schon irgendwie "schwammig" vor, obwohl ich nicht hätte den
Finger drauf legen können, woran das liegen könnte. Ich will nach einem Schluck Wasser gerade wieder aufsteigen, da schaue ich eher zufällig auf die linke Pedale, die so ein Hartplastikteil ist. Tja und was sehe ich. Sie ist angebrochen an zwei Stellen und ich traue mich gar nicht, nun weiter zu radeln. Das bedeutet, dass ich das Rad nun schieben muss bis ich irgendwohin komme, wo ich vielleicht etwas daran machen (lassen) kann. Nun beginnt eine eher unerfreuliche Schieberei, wie soll ich da jemals das heutige Tagesziel erreichen? Nach einigen Kilometern erreiche ich eine Tankstelle. Ich trinke erstmal zum Abregen eine Tasse Kaffee und esse ein Eis, es ist nämlich richtig warm geworden und ich habe langsam auch Hunger bekommen. Danach befrage ich den Tankwart, ob er mir sagen kann, ob irgendwo eine Radwerkstatt ist oder ob er sonst eine andere Idee hat. Er grübelt und sagt, leider kenne er sich zwar mit Autos aus, habe aber zuletzt als Kind geradelt. hm. Ich frage, ob er tape hat und er bringt mir eine fast leere Rolle, auf der aber noch gegügend drauf ist, sodass ich das Pedal quasi schienen kann. Immer noch einmal herum, ich hoffe das hält, damit ich wenigstens ein paar Kilometer radeln kann. Ich frage ihn, was er fürs tape haben möchte, er winkt nur ab undf spendiert mir noch einen Kaffee.
Also los, Versuch macht kluch! Ich radele nun in Richtung Genarp und Veberöd und von dort nach Harlösa, am Kränkesjön vorbei und überlege, wie schön es wäre hier Pause zu machen, das war unsere erste Übernachtungsstelle in 2013. Sicherlich hat X hier eine Pause gemacht, aber ich bin schon wieder sehr in Verzug.


fragt mich nicht, wie das hier heißt

ok, hier weiß ich es, das ist die Ortschaft Gödelövs



ich komme zu einer Schiffsetzung und auch diese lässt mich verweilen und schauen.
hier ein Link für diejenigen, die nicht wissen, was das ist: http://de.wikipedia.org/wiki/Schiffssetzung







Als ich auf einer endlich mal flachen Strecke von Ferne eine Art lautes Donnern höre und eine Staubwolke sehe mit eindeutigen "Kuh"geräuschen denke ich unwillkürlich: Stampede. Und es ist auch eine. Ich bleibe stehen und von vorn links galoppieren Jungrinder quer nach rechts oben über die Straße und bleiben quasi rechts von mir im Pulk stehen. Jetzt weiß ich endlich, wieso vorhin in der Straße so Trittsperren (Rohre) quer über die Straße verliefen, da kommen solche Viecher nicht hinüber. Ich schiebe mein Rad vorbei und schaue mich um. Und merke wieder einmal, wie sehr Rinder an allem interessiert sind, was passiert. Sie schauen mich aufmerksam an. Ein wenig unheimlich für mich Städterin, aber auch enorm spannend und schön. Ich fotografiere sie und rede mit ihnen. Das mit Kühen reden habe ich schon als Kind gemacht, im holländischen Friesland habe ich ihnen sogar vorgesungen. Das erspare ich uns aber jetzt.

schaut das Viecherl nicht intelligent? Und so, als ob es jedes Wort versteht?

Ihr bemerkt, ich liebe nicht nur Schafe sondern auch Rindviecher.

Ich rolle über das Viehgitter am Ende des Geländes und radele vergnügt weiter, obwohl ich mich nicht traue, wirklich feste in die Pedalen zu treten, nicht, dass mir das Teil vollends zu Bruch geht.
Auch hier komme ich vorbei und ich nehme mir (mal wieder) im Nachhinein vor, endlich mal aufzuschreiben, wo ich denn nun genau das jeweilige Foto gemacht habe. Ist ja auch ein bisserl blöd, nur sagen zu können, das dies irgendwo vor Hörby war.


Ein Mann mäht den Rasen und als er zeitweise aufhört, frage ich ihn, ob ich auf dem richtigen Weg nach Hörby bin. Und ja, ich bin auf dem richtigen Weg! Es dauert zwar noch eine ganze Weile, aber dann erreiche ich endlich Hörby und von hier aus ist es nicht mehr wirklich weit. Ich beschließe über Södra Rörum zu fahren, das ist ein kleines Kaff, von dort in Richtung Bjävrod und wo der Skaneled die Straße kreuzt, müsste linkerhand der Platz mit der Schutzhütte liegen.
Und ja, ich erreiche tatsächlich dieses Ziel, zwar Stunden später als X, der wirklich am wunderschönen Kränkesjön eine lange Pause gemacht hat (Neid!!!!), aber er hatte ja auch keine Pannen, fährt viel schneller und ausdauernder.
Aber wie schön, angekommen zu sein!
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