AW: [SE] Mit Nörgli und Miss Krakatau ins Fjäll
„Knick, knick, knick…“ Rentiere! Vorsichtig schleichen wir zum offenen Fenster und tatsächlich, direkt vor uns ein Rentier mit Kälbchen. Die Kinder können ihre Begeisterung nur mühsam unterdrücken, so nah haben sie noch kein Rentier gesehen! Irgendwie schauen sie ja schon aus wie eine Kreuzung aus Hirsch und Dromedar, aber die Mädels würden am liebsten eins mitnehmen, für den heimischen Garten.
Ungern lösen sie sich von dem Anblick, aber der Gedanke an Frühstück lockt. Allerdings haben sie vergessen, dass es Müsli gibt… Also richtiges Müsli wäre ja noch in Ordnung, aber das ist uns schon vor Tagen ausgegangen und auf den Hütten gibt es nur Haferflocken und Studentenfutter als Ersatz. Keiner mag es mehr sehen, geschweige den essen! Ich bereite den Kindern und mir zumindest eine kleine Portion, Bär verweigert ganz und hält sich ans Knäckebrot. Ich schwöre eigentlich auf Müsli auf Tour, ich glaube, es ist das einzige Lebensmittel, von dem man sich eine ganze Weile ausschließlich ernähren kann, ohne Mangelerscheinungen zu bekommen. Für nächstes mal muss ich mir was ausdenken, Zimt, Zucker oder Vanilliezucker, getrocknete Äpfel oder Beeren, Schokoflocken usw. und den „Brei“ vielleicht doch kochen, wie es die Schweden tun.
Beim Frühstück halten wir mal wieder Kriegsrat, denn es soll heute trocken bleiben um dann allmählich wieder schlechter zu werden. Im Warmen sitzend will sich noch keiner so richtig vom Fjäll verabschieden und den Kindern gefällt es auf der Hütte, obwohl die Umgebung lange nicht so reizvoll ist wie an der Valastugorna. Allerdings hat es mehr Rentiere… Wir könnten zum Gletscher hinaufsteigen.
Bärs Erkundigung bei den Stugvärd ergibt allerdings, dass die Hütte heute voll wird, wir auf jeden Fall unser Zimmer räumen und in eine ältere Hütte mit Mehrbettenzimmer umziehen müssten. Das kann ganz nett sein, muss es aber nicht und so entscheiden wir uns für den Abstieg.
Nach der relativen Einsamkeit der letzten Tage kommt uns die geschäftige Aufbruchsstimmung um die Hütte und die vielen Wanderer auf der Etappe etwas rummelig vor, ganze Schulklassen begegnen uns beim Abstieg! Der Vorteil ist allerdings, dass die Rentiere das auch gewohnt zu sein scheinen und sich recht nah beobachten lassen.
Den Kindern steckt die gestrige Etappe in den Knochen, aber als wir endlich an der „Kante“ einen schönen Blick in das Ljungdalen und den See Kesusjön haben und hinab in den Birkenwald steigen, wir der Weg abwechslungsreicher. Wir sind aus dem scharfen Fjällwind heraus und sogar die Sonne zeigt sich, es wird mit jedem Meter wärmer.
Unten am See ist Luft süß und mild und wie Pferde kurz vorm Stall rennen die Kinder fast über die Bohlenwege. Es zieht sich allerdings noch und an einer der ersten Hütten mit Cafe gönnen wir uns daher eine Pause mit heißem Kakao, Waffeln mit Schlagsahne und Moltebeerenmus. Köstlich!!! Als ich frage, ob jemand lieber eine Scheibe Knäckebrot will, werde ich fast gelyncht!
Die Kinder bemerken die respektvollen Blicke der Ausflügler aus dem Tal, die uns so sauber vorkommen und sind stolz - zu recht!
Leider wird danach der Weg zu einem langweiligen Fahrweg und es sind noch etwa drei Kilometer, auf denen ich zur Motivation von Miss Krakatau mal wieder in die Trickkiste greifen muss. Nörgli läuft wieder wie ein Uhrwerk voraus. Endlich stehen wir an der Abzweigung, wo wir vor etwa einer Woche Richtung Ljungris abgebogen sind. Es scheint so lange her zu sein! Auch die Kinder wissen, jetzt ist es wirklich nicht mehr weit und sind wirklich froh, als wir am Parkplatz Kläppen an unserem Auto sind.
Noch das übliche Nachher-Selfie, dann schnell die Rucksäcke ins Auto, denn Nieselregen setzt ein. Mal wieder perfektes Timing! Wir entscheiden, noch mal in die Juhe in Ljungdalen zu gehen, auf Zelten im Regen hat gerade niemand Lust. Der Kies knirscht unter den Reifen, die Kinder kuscheln sich in die Sitze, können so mühelose Fortbewegung kaum mehr fassen und Bär sagt: Fahr langsam, ich will’s genießen!
Als erstes fallen wir in den Mini-ICA ein und bestaunen die große bunte Warenwelt. Schon nach einer Woche ist nichts mehr selbstverständlich, aber das kennen die Kinder schon von Bootstouren.
Es folgen ein gemütliches Abendessen mit Salat (!!!) und Chili con Carne, endloses Ausrüstungsortieren, Auto auf Campingurlaub umpacken, Abschied vom Fjäll und Rentiersafari aus dem Auto, die Fahrt nach Stockholm, ein Kulturschock, die Vasa und einige erholsame Tage an einem hübschen See bei Eksjö.
Auch (oder vor allem?) im Nachhinein hat den Kindern die Tour sehr gefallen, auch wenn sie zu Hause für Wandern oder auch nur Spazierengehen noch eine ganze Weile nicht zu haben sind…
„Knick, knick, knick…“ Rentiere! Vorsichtig schleichen wir zum offenen Fenster und tatsächlich, direkt vor uns ein Rentier mit Kälbchen. Die Kinder können ihre Begeisterung nur mühsam unterdrücken, so nah haben sie noch kein Rentier gesehen! Irgendwie schauen sie ja schon aus wie eine Kreuzung aus Hirsch und Dromedar, aber die Mädels würden am liebsten eins mitnehmen, für den heimischen Garten.
Ungern lösen sie sich von dem Anblick, aber der Gedanke an Frühstück lockt. Allerdings haben sie vergessen, dass es Müsli gibt… Also richtiges Müsli wäre ja noch in Ordnung, aber das ist uns schon vor Tagen ausgegangen und auf den Hütten gibt es nur Haferflocken und Studentenfutter als Ersatz. Keiner mag es mehr sehen, geschweige den essen! Ich bereite den Kindern und mir zumindest eine kleine Portion, Bär verweigert ganz und hält sich ans Knäckebrot. Ich schwöre eigentlich auf Müsli auf Tour, ich glaube, es ist das einzige Lebensmittel, von dem man sich eine ganze Weile ausschließlich ernähren kann, ohne Mangelerscheinungen zu bekommen. Für nächstes mal muss ich mir was ausdenken, Zimt, Zucker oder Vanilliezucker, getrocknete Äpfel oder Beeren, Schokoflocken usw. und den „Brei“ vielleicht doch kochen, wie es die Schweden tun.
Beim Frühstück halten wir mal wieder Kriegsrat, denn es soll heute trocken bleiben um dann allmählich wieder schlechter zu werden. Im Warmen sitzend will sich noch keiner so richtig vom Fjäll verabschieden und den Kindern gefällt es auf der Hütte, obwohl die Umgebung lange nicht so reizvoll ist wie an der Valastugorna. Allerdings hat es mehr Rentiere… Wir könnten zum Gletscher hinaufsteigen.
Bärs Erkundigung bei den Stugvärd ergibt allerdings, dass die Hütte heute voll wird, wir auf jeden Fall unser Zimmer räumen und in eine ältere Hütte mit Mehrbettenzimmer umziehen müssten. Das kann ganz nett sein, muss es aber nicht und so entscheiden wir uns für den Abstieg.
Nach der relativen Einsamkeit der letzten Tage kommt uns die geschäftige Aufbruchsstimmung um die Hütte und die vielen Wanderer auf der Etappe etwas rummelig vor, ganze Schulklassen begegnen uns beim Abstieg! Der Vorteil ist allerdings, dass die Rentiere das auch gewohnt zu sein scheinen und sich recht nah beobachten lassen.
Den Kindern steckt die gestrige Etappe in den Knochen, aber als wir endlich an der „Kante“ einen schönen Blick in das Ljungdalen und den See Kesusjön haben und hinab in den Birkenwald steigen, wir der Weg abwechslungsreicher. Wir sind aus dem scharfen Fjällwind heraus und sogar die Sonne zeigt sich, es wird mit jedem Meter wärmer.
Unten am See ist Luft süß und mild und wie Pferde kurz vorm Stall rennen die Kinder fast über die Bohlenwege. Es zieht sich allerdings noch und an einer der ersten Hütten mit Cafe gönnen wir uns daher eine Pause mit heißem Kakao, Waffeln mit Schlagsahne und Moltebeerenmus. Köstlich!!! Als ich frage, ob jemand lieber eine Scheibe Knäckebrot will, werde ich fast gelyncht!
Die Kinder bemerken die respektvollen Blicke der Ausflügler aus dem Tal, die uns so sauber vorkommen und sind stolz - zu recht!
Leider wird danach der Weg zu einem langweiligen Fahrweg und es sind noch etwa drei Kilometer, auf denen ich zur Motivation von Miss Krakatau mal wieder in die Trickkiste greifen muss. Nörgli läuft wieder wie ein Uhrwerk voraus. Endlich stehen wir an der Abzweigung, wo wir vor etwa einer Woche Richtung Ljungris abgebogen sind. Es scheint so lange her zu sein! Auch die Kinder wissen, jetzt ist es wirklich nicht mehr weit und sind wirklich froh, als wir am Parkplatz Kläppen an unserem Auto sind.
Noch das übliche Nachher-Selfie, dann schnell die Rucksäcke ins Auto, denn Nieselregen setzt ein. Mal wieder perfektes Timing! Wir entscheiden, noch mal in die Juhe in Ljungdalen zu gehen, auf Zelten im Regen hat gerade niemand Lust. Der Kies knirscht unter den Reifen, die Kinder kuscheln sich in die Sitze, können so mühelose Fortbewegung kaum mehr fassen und Bär sagt: Fahr langsam, ich will’s genießen!
Als erstes fallen wir in den Mini-ICA ein und bestaunen die große bunte Warenwelt. Schon nach einer Woche ist nichts mehr selbstverständlich, aber das kennen die Kinder schon von Bootstouren.
Es folgen ein gemütliches Abendessen mit Salat (!!!) und Chili con Carne, endloses Ausrüstungsortieren, Auto auf Campingurlaub umpacken, Abschied vom Fjäll und Rentiersafari aus dem Auto, die Fahrt nach Stockholm, ein Kulturschock, die Vasa und einige erholsame Tage an einem hübschen See bei Eksjö.
Auch (oder vor allem?) im Nachhinein hat den Kindern die Tour sehr gefallen, auch wenn sie zu Hause für Wandern oder auch nur Spazierengehen noch eine ganze Weile nicht zu haben sind…
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