[NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Argysh
    Erfahren
    • 05.02.2008
    • 212
    • Privat

    • Meine Reisen

    [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Etwa ein Jahr nach der Tour habe ich mich jetzt mal bemüht einen kleinen Bericht für euch zusammenzustellen. Ich hoffe er gefällt euch. Erwartet nur bitte keine lyrischen Meisterleistungen von mir, eher ein... Bilderbuch.
    Wer genau das sucht und lieber ganz auf mein Gefasel verzichten möcht kann auch gerne einfach mein DB Album durchklicken, das sind die selben Bilder

    Überblick 498km 14200m+ 14000m- 26d

    Gestartet bin ich Mitte Juni in Sulitjelma um dann in 18 Tagen (davon 2 Ruhetage) über Vaisaluokta und die Røysvatnhütte nach Katterat zu gehen. Von dort ging es dann im Zug nach Abisko und nachdem ich dort meinen Proviant aufgefrischt hatte in gemütlichen 15 Tagen (davon 5 Ruhetage) weiter nach Kilpisjärvi.
    U.a. über die Rosta- und Gapohytta.

    Die Route ist hier ja wohlbekannt. Für die, die keine Karte vor Augen haben gibt es hier eine interaktive Überischtskarte.



    Im Text gebe ich euch die groben Daten für jede Ettape. Da ich ohne GPS Gerät unterwegs war basieren die Pfade lediglich auf den Karten, meinem Tagebuch und dem allabendlichen Spot Koordinaten. Die Höhen und Längenangaben sind entsprechend aus Google Earth. Die Zeiten die ich angebe sind mit allen Pausen.


    1. - Sulitjelma bis Vaisaluokta 95km 3000m+ 2800m- 5d



    Gerade war das Frühjahrssemester in Trondheim vorbei und bis zum Beginn des Wintersemesters in Deutschland hatte Ich jede Menge Zeit. Das Zugticket von Trondheim nach Fauske (15.06.13 NSB Minipris 200NOK) sowie der Rückflug von Tromsø (21.07, Widerøe 699NOK) waren dann schnell gebucht.

    Der Winter 2012/13 war in Norwegen zwar sehr kalt, aber nicht sehr schneereich und das Frühjahr dafür umso wärmer. Das relativiert den frühen Starttermin denn die Flüsse und Schneefelder waren dementsprechend kein großes Problem. Nur die Logistik war etwas schwieriger.
    Zum Beispiel, da die Fähre auf dem Akkajaure nach Ritsem noch nicht regulär fährt und die Hütten noch nicht bewirtschaftet sind. Deshalb ist meine erste richtige Möglichkeit Proviant zu fassen in Abisko. Aber so ist weniger los und ich mag es autark zu sein.

    Erste Etappe - von Sulitjelma zum Sårjåsjaure 17km 1100m+ 500m- 8h





    Vor der Abreise in Trondheim packe ich meinen Proviant für die ersten 18 Tage. Mit dem Nachtzug ging es dann nach Fauske, wo Ich plante per Anhalter nach Sulitjelma zu kommen. Am Ortsausgang mach ich es mir bequem und warte, zur Not wird es halt erst der Bus gegen Abend. Aber schon um 11 erbarmt sich ein netter Kerl mit seinem einem kleinem, altem Skoda Pickup und nimmt mich die 40km bis Sulitjelma mit, er fährt mich sogar extra ein Stück den Pfad zur Nysulitjelma Hütte hoch bevor ich dann zu Fuß weiter gehe.





    Ab hier geht es dann stetig Bergauf und die Ausblicke werden weiter und die Vorfreude steigt.



    An der Sorjushytta vorbei komme ich zu meinem ersten Camp auf halbem Weg zur Sårjåsjauretugan.

    Zweite Etappe - bis kurz vor Staloluoktastugorna 22km 200m+ 450m- 8h








    Ein ruhiger Tag mit vielen Fotos liegt vor mir, also fange ich gleich mal da an wo ich aufwache.





    An der toll gelegenen Sårjåsjaurestugan mache ich eine Pause und schau mit den Wasserlauf an.





    Sårjåsjåhka und Stálojåhkå folgend geht es Heute überwiegend bergab.







    Dabei sehe ich heute viele kleine Gruppen von Rentieren.









    Und so geht es dann weiter bis zu meinem Lager an der Brücke über den Viejejåhkå.

    Dritte Etappe - zum Pass zwichen Huornnásj und Mulkka 21km 800m+ 550m- 7.5h



    Auf einem der am besten ausgebaute Pfade während meiner Tour fliegen die Kilometer Heute. .



    Vorbei an der etwas größeren Station am Staloluokta (und diesem Kunstwerk )





    geht es heute recht gemütlich weiter.







    Nach der Brücke über den Miellädno und dem Aufstieg zum Pass,





    finde ich eine schöne Stelle für mein Abendlager.

    Vierte Etappe - Nahe Kutjaure 21km 350m+ 650m- 8h





    Nach einigen sehr leichten Flussquerungen und schnellem Tempo bei gutem Wetter nehme ich mir heute mal Zeit für ein größeres Mittagessen mit Ausblick.



    Zwei der drei Brücken zur Querung des Vidáguojkka und des Vargá. Die erste hat vielleicht mehr Kohle aber die Zweite dafür Charakter. ;)



    Weite Blicke Heute, da hat man das Gefühl man wäre furchtbar langsam. In der nähe der Kutjaurestugan mache ich es mir dann gemütlich.

    Fünfte Etappe - Vaisaluokta 17km 350m+ 450m- 6h

    Der letzte Tag des ersten Abschnitts und einer der wahrscheinlich meist beschriebenen in diesem Forum. Vom Kutjaure aus geht es in einer kurzen Etappe bis zum Akkajaure wo ich mein Zelt neben der Hütte aufschlage und am Abend mal die Hütte zum trocknen und kochen nutze.

    Wetter bedingt gab es heute leider nicht so viele Bilder..

    Nach einem kurzem Aufstieg geht es Heute die meiste Zeit ohne viele Höhenmeter weiter, bis zum Abstieg zum Akkajaure




    Eine der Sommerbrücken wartet auf ihren Einsatz. Später geht es dann durch die kleine Siedlung Vaisaluokta.bis hin zur STF Hütte.


    So, das war der erste Teil, ich hoffe es hat euch gefallen und die anderen (Vaisaluokta bis Katterat und Abisko bis Kilpisjärvi) kommen dann bald nach, vermutlich wieder in so 5-7 tage Häppchen.
    Zuletzt geändert von Argysh; 29.07.2016, 11:12. Grund: Bilder neu verlinkt

  • Horst24
    Erfahren
    • 01.02.2012
    • 211
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

    Prima Bilder, klasse. Wir planen im Herbst, also Anfang September von Sulitjelma den ersten Teil deines Weges zu gehen, bevor wir dann ueber Touttar in den Sarek einschwenken, da ist es klasse, jetzt schon mit tollen Bildern noch mehr Vorfreude aufzubauen.
    Horst

    Kommentar


    • Dibidil
      Gerne im Forum
      • 18.02.2013
      • 63
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

      Danke für den Bericht und die tollen Bilder. Mich wird es auch demnächst in diese Gegend ziehen.
      Grüße
      Diana

      Kommentar


      • Ocram
        Anfänger im Forum
        • 07.09.2011
        • 23
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

        Spitzen Bilder, schaut nach einer schönen Zeit aus!
        Bin selbst ab nächster Woche auf der Strecke Abisko-Kilpisjärvi, hoffe ich darf davor noch die Bilder hier bestaunen :-)

        Kommentar


        • Argysh
          Erfahren
          • 05.02.2008
          • 212
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

          Freut mich wenn euch die Bilder gefallen.

          OT: @Ocram
          Da ich nur so nebenbei was schreibe, werde ich es leider nicht schaffen die Bilder ab Abisko noch vor deiner Abreise im Bericht zu verwursten. Wenn du aber dem Link zu meinem Dropbox Album folgst siehst du eine vorläufige Auswahl aller Bilder, inklusive derer die ich hier noch nicht verwendet habe.


          2 - Vaisaluokta bis Katterat 185km 6400m+ 6200m- 11d
          2.1 - Vaisaluokta bis Røysvatnhytta 58km 1200m+ 900m- 5d

          Wie zuvor findet ihr hier die Bilder in meinem DB Album



          Nachdem seit der Staluoktastugan bis nach Vaisaluokta die Nordkalottruta parallel zum Padjelantaleden verlief, geht es jetzt in Richtung Nordwesten zunächst am Akkajaure entlang. Der Charakter des Weges wandelt sich völlig. Zwar gibt es in sumpfigen Gebieten zumeist auch Holzplanken zum Laufen aber im Gegensatz zum Padjelantaleden läuft man doch vorwiegend auf kleinen Trampelpfaden, oder später dann auf Fels und Schneefeldern. Der größte Unterschied sind wohl die vielen Furten, Brücken gibt es zwar auch einige, aber nur dort wo sie auch wirklich nötig sind.

          Man merkt, dass dieser Teil des Pfades hauptsächlich vom DNT betreut wird. (positiv)

          Sechste Etappe - Vaisaluokta bis 6km nach Rautojaure 19km 400m+ 300m- 7h






          Am Ufer des Akkajaure entlang geht es heute durch deutlich dichtere Vegetation und mehr Sümpfe als die Tage zuvor. Nur selten kommt man über die Baumgrenze. Es ist sehr warm und sonnig geworden, in Zahlen: keine Ahnung, sehr warm... ich hab kein Thermometer dabei. ;)
          Trotzdem regnet es öfters kräftig aber kurz. Eigentlich ganz angenehm so eine Abkühlung zwischendurch.


          Der Weg ist, seitdem der Winter vorbei ist, offensichtlich noch nicht viel benutzt worden. Aber die Planken helfen in den Sümpfen sehr. Der Heli setzt heute sogar die ersten Sommerbrücken auf meinem Pfad ein.



          Die Mücken fressen mich auf - so viele gierige Tiere, die einem ständig folgen und aussaugen, habe ich noch nie erlebt. Weder in Schottland, Finnland, Norwegen, Alaska... Der Mückenoscar geht an den Akkajaure!
          Aber immer wenn es mal wieder in etwas höhere Gebiete geht, mal ein Lüftchen weht oder der nächste kurze Schauer kommt, habe ich meine Ruhe und so ist klar worauf ich Heute bei der Lagerplatzsuche besonders achten werde.


          Neben diesem kleinen Bachlauf werde ich fündig. Als der Wind dann nachlässt, die Mücken aber auch. ^^

          Siebte Etappe - Am Hang des Skajdevárre 19km 350m+ 300m- 6h

          Das Wetter schlägt jetzt richtig um, aus dem regelmäßigen Regenschauern der ersten Tage, die sich mit Sonnenschein abwechselten, wurde Dauerregen und dichter Nebel in den tieferen Abschnitten, der sich erst gegen Mittag lichtete. Dafür ist es nicht mehr so heiß. Ich komme im Laufe des Tages dann wieder deutlich über die Baum-, Mücken- und Nebelgrenze und schnell voran.



          Die Brücken am Anfang der Etappe habe ich nicht gesehen, weder fliegend noch auf einem Fluss, nur ein paar Trümmer wo der Winter wohl zugeschlagen hatte. Die vielen kleinen Läufe und später dann den Valldajåhka quere ich aber ohne Probleme. An der Stelle, die ich mir aussuche, ist er zwar sehr (Badehosen-)tief aber quasi ohne Strömung.



          Der Weg ist ab hier nicht mehr so regelmäßig und überdeutlich markiert wie bisher und auf dem felsigen Untergrund sieht man auch kaum einen Pfad.. oder gleich mehrere. Ich folge also einfach dem Hang des Skajdevárre nach Karte, ist ja auch eigentlich recht offensichtlich wo man hin will.



          Nach dem Aufstieg und einem insgesamt recht kurzen Tag entscheide ich mich nach 6 Stunden es gut sein zu lassen und meinen ersten Ruhetag für morgen in der Røysvatnhütte einzuplanen und freue mich schon darauf mal alles zu trocknen und zu entspannen.

          Achte Etappe - Ein Zufluss des Sårgåjávrre 13km 250m+ 350m-

          Kaum hatte ich gestern mein Zelt aufgeschlagen, zeigten mir die Wolken wie viel in ihnen steckt und soweit ich das mitbekommen habe, hat es wohl die ganze Nacht recht heftig geregnet. Umso fester und besser konnte ich schlafen, ich mag das Geräusch vom Regen auf dem Zelt einfach.

          Erst gegen 1100 akzeptierte ich, dass es heute wohl kein besseres Wetter mehr geben wird und machte mich auf den Weg.



          Größtenteils bewegte ich mich durch die Wolken auf felsigem Untergrund. Eine tolle Landschaft und das Wetter macht sie sogar noch interessanter. Wenn auch nicht unbedingt fotogener...



          Der Plan war bis zur Røysvatnhütte zu kommen und ich war auch recht flott unterwegs. Leider habe ich die vielen Furten heute unterschätzt. Die Flüsse führten aufgrund des Wetters der letzten Tage und dem restlichen Schmelzwasser natürlich viel Wasser und so kostete jede Querung viel Zeit. Beim Rikkekjahkå angekommen, führte mich die beste Stelle zum Queren, die ich finden konnte, über zwei kleinere Inseln. Die Strömung war stark, das Wasser reichte bis zu den Knien und der Weg durch das Wasser war recht lang aber hier fühlte ich mich noch sicher auf den Beinen.



          Etwa um drei erreichte ich dann die Querung an einem der Zuflüsse des Sårgåjávrre etwa 7km vor der Hütte. Die Furtstelle, die auf der Karte eingezeichnet und vor Ort markiert ist, sah erst mal grenzwertig für mich aus, die Tiefe konnte ich schlecht einschätzen aber die Strömung war sehr stark. Unterhalb der etwa 30-40m breiten Furt kommt sofort ein vielleicht 4m breiter Strömungskanal und es geht ein gutes Stück herab. Da wollte ich also nicht landen, soviel stand fest.
          Nachdem ich den Flusslauf noch etwas abgegangen bin, habe ich entschieden es doch hier zu probieren und bin in das Wasser. Kurz vor der Mitte realisierte ich, dass ich keinen cm tiefer rein will, ich konnte mich kaum noch halten und es schien noch deutlich tiefer zu werden, die Strömung und die Kälte war wirklich brutal. Also drehte ich um, stürzte dabei fast und freute mich ungemein darüber wie stabil meine Stöcke doch sind.

          Bevor ich mich also entschied wie es weitergeht, schlage ich erstmal mein Lager auf, trockne mich und meine gewässerten Schuhe (die am Rucksack hingen) so gut es geht und geh am Abend nochmal ohne Gepäck den Fluss entlang.

          Neunte Etappe - Røysvatnhytta 8km 300m+ 50m- 4.5h



          Der Abend war dann noch richtig schön. Die Sonne kam raus und der Regen hörte auf. So blieb es dann auch erst mal. Der Wasserstand war am Morgen aber nicht merklich gesunken.
          Nachdem ich gestern vor meinem Versuch leider nur recht halbherzig nach einer besseren Furt gesucht hatte, habe ich am Abend etwa 1.5km flussauf eine seichte Stelle gefunden. Der Fluss ist dort etwa 60m breit und mit einem langen Bogen durch die seichtesten Stellen sehr gut zu queren.



          Die letzten 8 km bis zur Hütte gingen dann schnell vorüber.





          Kaum trat ich durch die Tür hörte ich den ersten Donnerschlag und der Regen prasselte gegen die Scheiben. Und da dachte ich mir "joa... Heute bleib ich mal in der Hütte.. und morgen auch" ;)



          Zwichen zehn und Mitternacht, nachdem das Gewitter sich verzogen hat











          So, das war der zweite Teil, der Rest kommt dann bald nach.
          Zuletzt geändert von Argysh; 29.07.2016, 11:05. Grund: Dropbox link aktualisiert

          Kommentar


          • Waldwichtel
            Fuchs
            • 26.08.2006
            • 1052
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

            .... 1 Jahr später ...

            Kommentar


            • Argysh
              Erfahren
              • 05.02.2008
              • 212
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

              *räusper* jaja, mein Uni leben hat mich eingeholt und ich den Bericht dann irgendwie vergessen. Den text hab ich noch i-wo in der Schublade ... Gut dass du mich erinnerst..

              Ich weiß ... Ausreden, Ausreden, nichts als Ausreden...

              Kommentar


              • Hupsidupsi

                Erfahren
                • 16.02.2014
                • 123
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

                ..also ich fänds auch toll, wenns hier weiterginge Werde Ende August/Anfang Sept. von Kilpisjärvi nach Abisko/Björkliden gehn und bin für jedes Fitzelchen Info dankbar

                Kommentar


                • Ellipirelli
                  Gerne im Forum
                  • 21.04.2014
                  • 64
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

                  Zitat von Hupsidupsi Beitrag anzeigen
                  ..also ich fänds auch toll, wenns hier weiterginge Werde Ende August/Anfang Sept. von Kilpisjärvi nach Abisko/Björkliden gehn und bin für jedes Fitzelchen Info dankbar
                  Da kannst Du Dich aber freuen, für mich war es eine Traumtour Kilpisjärvi - Abisko, Landschaft, Hütten, einfach alles. Manchmal passt alles zusammen und das war bei der Tour der Fall.

                  Vielen Dank Argysh für den schönen Bericht, ich bin nun auch schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.
                  Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

                  Kommentar


                  • Argysh
                    Erfahren
                    • 05.02.2008
                    • 212
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

                    OT: Ooook, da ihr mich ja so nett (mit Knüppel) daran erinnert habt, geht's doch tatsächlich weiter.

                    @Hupsidupsi und Ellipirelli
                    Das ist wirklich eine ganz tolle Gegend, die DNT Hütten sind ja generell sehr schön aber in der Gegend sind das teilweise richtige Luxusquartiere. Und die Gegend einfach traumhaft.


                    2.2 - Røysvatnhytta bis Katterat/Abisko 126km 2900m+ 2800m- 6d



                    An meinem Ruhetag in Røysvatnhytta begrüßt mich ein wunderschöner Morgen und ich sitze lange auf den Steinen neben der Hütte und genieße die Aussicht und meinen Kaffee.
                    Gegen Mittag tobt wieder ein Gewitter, es zieht sich bis in die frühen Abendstunden und ist noch stärker als das Gestern und dunkler als jede Nacht die man um diese Jahreszeit hier erlebt. Von der Gemütlichkeit einer überdachten Veranda mit einem warmen Getränk ein beeindruckendes und wunderschönes Schauspiel. Zum Glück bin ich gerade nicht auf dem Weg zu Paurohytta...

                    OT: Funfact: Laut Info in der Hütte handelt es sich bei der Røysvatnhytta um die DNT Hütte mit der kleinsten Beuscherzahl.

                    Zehnte Etappe - Røysvatnhytta bis Paurohytta 28km 700m+ 800m- 9.5h

                    Nach dem Ruhetag und der unplanmäßig kurzen Etappe am Vortag bin ich etwas unter Zeitdruck, meine Proviantplanung lässt nicht mehr viel Spielraum und so habe ich mir eine lange Etappe vorgenommen und bin früh aufgestanden. Auf meinem Weg von der Røysvatnhytta bis zur Paurohytta umrunde ich den Noajdetjåhkkkå und Skuogetjåhkkkå. Der erste Teil bis zum Ende des Skuogejàvrre ist sehr angenehm und schnell zu laufen, die meiste Zeit geht es aber auch bergab.





                    Der Weg bis zum Noaidejávri ist dann deutlich unwegsamer und aufgrund der Steigung recht anstrengend. Aber das Wetter hält und so komme ich fast trocken aber schon recht erschöpft an der vermeintlichen Stelle der Brücke an.

                    Von der ist aber leider nur noch die Verankerung im Fels zu sehen und an eine Querung in diesem reißenden Strom/Wasserfall ist keineswegs zu denken (aus Frust kein Bild ^^). Nachdem ich dann dem Ufer des kleinen Sees eine weile gefolgt bin bin freue ich mich umso mehr am anderen Ende eine Seichtere Stelle zu finden, sogar mit Brücke!

                    Die Karte die ich benutzt hatte war hier einfach veraltet und die Änderung der Wegführung schon eine Weile her.





                    Auf der anderen Seite der Halbinsel kann ich schon die Paurohytta sehen. Und die Boote mit deren Hilfe man den See an seiner engsten Stelle überqueren kann, der restliche See ist noch komplett mit Eis bedeckt.. Das Wasser fließt in der Seeenge erstaunlich schnell und so komm ich nur in einem großen Bogen rüber, die zweite und dritte Querung sind dann aber schon viel eleganter... glaube ich.



                    Ganz in der Nähe der Hütte mache ich es mir gemütlich.

                    Elfte Etappe - Paurohytta bis Riiddaluokta 22km 800m+ 900m- 7h



                    Das Bergfest habe ich schon lange hinter mir und es fühlt sich so an als wären die anstrengendsten Tage auch schon vorbei. Der Rucksack wir immer leichter und ... trotzdem krebs ich heute ganz schön rum. Der erste Aufstieg kommt mir extrem anstrengend vor, obwohl es nur etwa 200 Höhenmeter waren. Dafür ist der Rest des Tages sehr angenehm und ging deutlich schneller von der Hand als ich erwarte. Die Sonne hat heute auch wieder die Oberhand gewonnen!



                    Am Riddaluokta angekommen verläuft der Weg auf einer Wirtschaftsstraße für die nahe gelegenen Staudämme. An der Sitasytta treffe ich zum ersten mal auf andere Wanderer. Renata und Eiric mit ihren beiden Kindern und Hund haben ein paar km weiter geparkt um das Wochenende in der Hütte zu verbringen und zu angeln. Sie bestehen darauf dass ich zum Grillen bleibe und so ein paar Pølse und hausgemachte Leffse belegt mit Rucola, Serano und Ziegenkäse... omnomnomnomnom.

                    Zwölfte Etappe - Riiddaluokta bis Skoaddejàvri 19km 750m+ 350m- 6.5h

                    Menschen, Straßen, Strommasten... Zivilisation!



                    Die ersten 12km Heute gehe ich bei leichtem Gefälle auf einer Schotterstraße vorbei am Stausee.





                    Der Pfad verlässt die Straße und es geht erstmal 700m rauf. Es nieselt leicht und es geht ein starker Wind. Der Pfad ist recht unwegsam und Steil, das Gelände teilweise anspruchsvoll, aber oben angekommen erwartet mich ein steiniges Hochplateau mit toller Aussicht und ich erreiche den wunderschönen kleinen Skoaddejávri noch sehr früh am Tag.



                    Mit mir kommt auch die Sonne dort an.
                    Am nächsten Tag schau ich nochmal in die Hütte und sie ist wirklich sehr liebevoll einegrichtet, wahrscheinlich eine der gemütlichsten die ich bislang gesehen habe.


                    Dreizehnte Etappe - Skoaddejávre bis Cáihnavággihytta 20km 850m+ 850m- stunden nicht notiert



                    Nach kurzem March über das Hochplateau geht es auf einem lang gezogenen Geröllfeld bergab und bergab und bergab... und danach wieder bergauf bergauf bergauf. Beeindruckend, aber anstrengend auf dem losen Geröll.



                    Auch der restliche Weg bis zur Cáihnavággihytta führt fast ausschließlich über Geröll



                    Am See angekommen werde ich von einem rießigen Schwarm Mücken angegriffen und flüchte mich dann doch in die Hütte. Die ist allerdings recht lieblos und leer im vergleich zu den anderen ...Aber wenigstens frei von Mücken.

                    Vierzehnte Etappe - Cáihnavággihytta bis Cunojávri 14km 200m+ 500m- 4h

                    Oh Gott, die Mücken fressen mich.



                    Wisst ihr denn garnicht was DEET ist?!? Aktzeptiert meine Autorität!!!
                    Im Anbetracht dieser nervigen Viecher schaue ich keineswegs mit Vorfreude auf den Abstieg nach Abisko, weiter unten wird es sicher schlimmer.. Also entscheide ich spontan nach Katterat zu gehen und von dort den Zug nach Abisko zu nehmen. Diese hohe Route ist etwa gleich lang aber soll angeblich durch eines der spektakulärsten Täler in der Gegend führen.

                    Fünfzehnte und sechzehnte Etappe - Von Cunojávri nach Katterat und dann den Zug nach Abisko 13km 400m+ 250m- 4h und 12km 200m+ 700m- 4h

                    Ok, es hat funktioniert. Mücken gibt es hier keine, aber das liegt vielleicht auch an dem fast ununterbrochenen Starkregen und der Wolkendecke direkt über meinem Kopf. Mit minimaler Sicht folge ich dem Tal bis Katterat. An der Kvilebua nutze ich, dass ich noch genug Proviant dabei habe und Teile die Strecke so in zwei sehr kurze und Mücken freie Etappen auf.

                    Aufgrund des Regens und der Sichtverhältnisse komme ich nicht wirklich dazu Fotos zu machen, und ob das Tal wirklich so spektakulär ist wie mir gesagt wurde? Keine Ahnung... nüx gesehen. Stimmungsvoll ist es allemal wenn man ständig meint die Wolken berühren zu könnnen.

                    Außer in den wenigen Minuten in denen es mal nicht regnete und man mal etwas weiter sehen konnte:







                    In Katterat muss ich noch ein par stunden auf den nächsten zug nach Abisko warten, dort dann angekommen plündere ich erstmal den Supermarkt und hohl mein Päckchen im selbigen ab. Zwei Nächte bleibe ich hier, dann geht es weiter.


                    Der Rest von Abisko bis Kilpisjärvi folgt dann soon-ishTM
                    Zuletzt geändert von Argysh; 29.07.2016, 13:00. Grund: Bilderrepariert

                    Kommentar


                    • Jo0ken
                      Gerne im Forum
                      • 18.03.2015
                      • 66
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

                      Zitat von Argysh Beitrag anzeigen

                      Mit mir kommt auch die Sonne dort an.


                      Whoa. Das schreit "du musst auch mal hier vorbei kommen!!". Cool das es weiter geht. Ich bin sehr gespannt auf das "letzte" Stück! Im Winter dachte ich die ganze Zeit das es im Sommer dort vermutlich auch traumhaft sein muss.

                      Beste Grüße
                      Meine Bilder auf flickr

                      Kommentar


                      • Argysh
                        Erfahren
                        • 05.02.2008
                        • 212
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

                        3 - Abisko bis Kilpisjärvi 177km 4250m+ 4100m- 10d

                        Der Erste Teil, bis Vaisaluokta, war gekennzeichnet durch gut ausgebaute Wege in einer 'touristischen' Gegend mit dichtem Hüttennetz, die aber durch den frühen Start doch ganz einsam war und ihre eigenen Herrausforderungen bot.

                        Im zweiten Teil wurde es wilder, die Berge kantiger und die Vegetation ferner. Das Wetter und die Natur bestimmten hier vollends den Rhytmus und auch hier hatte ich die Landschaft ganz für mich.

                        Der dritte Teil unterscheidet sich sehr von den anderen Beiden. Plötzlich begann die Saison und ich traf jeden Tag Menschen, das Wetter meinte es gut mit mir und die Landschaft, obwohl weniger dramatisch als im zweiten Abschnitt, bot weite Blicke über tiefe Täler und zu fernen Bergen und ist einfach toll. Ich kann völlig verstehen warum gerade dieser Abschnitt so beliebt ist.



                        Sollte ich einmal eine Hüttentour mit leichtem Gepäck vorhaben, das wäre wohl meine erste Wahl. Die vom DNT betreuten Hütten sind mit denenen des SFT einfach nicht zu vergleichen.


                        3.1 - Abisko bis Dividal - die ersten 5 Etappen 93km 2200m+ 2200m- 5d

                        Zwei Tage war ich in Abisko in der Fjellstation. Dort habe ich meinen Proviant wieder aufgefüllt und einfach mal etwas entspannt. Mit nur zwei Ruhetagen war die bisherige Tour recht anstrengend aber mehr Proviant als für 18 Tage wollte ich eben auch nicht tragen. Die restliche Tour teile ich in 10 Etappen, aber ich nehme genug Proviant für 15 Tage mit um es gemütlich angehen zu lassen, lieber bleibe ich ein paar Tage länger im Fjell als dann in Kilpisjärvi oder Tromsø auf meinen Flug zu warten.

                        Siebzehnte Etappe - Von Abisko Turiststation bis zur Lappjordhytta 23km 650m+ 450m- 7h

                        Die meisten nehmen den Zug bis Björkliden und laufen dann dort los, das würde einem etwa 7km entlang der Straße ersparen. Aber Ich hab ja Zeit und eh kein Geld für sowas... Auf der Straße komm ich schnell voran und das Wetter ist sehr warm und Sonnig.



                        Ich komme an der Schwedischen Pålnostugan vorbei und werfe einen vermeintlich letzten Blick auf den Torneträsk und die berühmten Gipfel des Abisko Nationalparks.



                        Der Aufstieg bis zur Lapjordhytta kommt mir mit dem neu gewonnenen Gewicht rechts anstrengend vor, aber meine Batterien sind wieder voll und vorbei an dem Grenzstein bin ich dann schnell angekommen und richte mein Lager ein.


                        Achtzehnte Etappe - Von der Lappjordhytta bis zum Ufer des Salvvasjohka 17km 700m+ 500m- 8h

                        Heute geht es den Rest der Steigung aus dem tiefer gelegenen Tal zurück über die Baumgrenze auf der sich der restliche Pfad zumeist bewegt.





                        Nach dem Frühstück kommt auch direkt der anstrengendste Teil mit etwa 400m Steigung.
                        Letzte Blicke in das zurückliegende Tal..


                        .. über die Kuppe..





                        .. und darüber hinweg.



                        Mein Camp Heute finde ich dann neben einem kleinen Bach auf wunderbar weichem Graß, da hätte ich nicht mal die Isomatte auspacken müssen.


                        Neunzehnte Etappe - Vom Ufer des Salvvasjohka bis zur Gaskashytta 19km 450m+ 550m- 8h


                        Und schon geht es durch das erste Tal. Der Weg auf den Rentierpfaden ist toll zu laufen und ich erreiche in leichtem Regen (Inklusive Regenbogen)..

                        .. etwa gegen 13:00 die Altevannhytta. Die ist Nagelneu und hat sogar einen Zugang zur Straße.



                        Wie ich es eigentlich schon die ganze Zeit gemacht habe, schaue ich auch hier mal rein und mach ein paar Fotos und gerade als ich am Eingang stehe kommen mir zwei der Hüttenwarte entgegen die die letzten Tage dort verbracht haben. Wir trinken noch zusammen einen Kaffe während es draußen etwas stärker regnet und sie erzählen mir ein wenig von der Hütte und wie der Aufbau ablief, Ich bin echt beeindruckt, eigentlich alle DNT Hütten hatten mir bislang ziemlich gut gefallen aber das... das ist keine Hütte, das ist ja ein richtiges Haus. Eigentlich schon zu luxuriös für's "draußen sein". ^^

                        (Wenn ihr von irgend einer bestimmten Hütte entlang meines Weges Fotos wollt, ich war wie gesagt in den meisten kurz drinnen und hab auch ein paar Fotos gemacht. Viele der DNT Hütten ab hier bis Kilpisjärvi sind aber ungefähr im selben Stil wie diese eingerichtet)


                        Als ich mich dann verabschiede bestehen die beiden darauf dass ich ihre restlichen Würstchen und Brötchen für das Abendessen mitnehme.. Schon wieder ein Gratis Essen.

                        Der Weg entlang des Sees geht durch sumpfiges Gelände, die Stege sind größtenteils durch den Winter beschädigt und unbrauchbar, die meiste Zeit folge ich einem ATV pfad durch den Matsch. Am Ende geht es noch etwas durch den Wald entlang des Ufers.



                        Mein Tagesziel ist dann die Gaskashytta, noch eine im "alten Stil".


                        Zwanzigste Etappe - Von der Gaskashytta bis zum Vuomajávri 17km 800m+ 650m- 7h





                        Heute gehe ich stetigt steigend raus aus dem Tal. Nach etwa 8km ist der höchste Punkt erreicht und den Rest gehe ich größtenteils auf einem leichten Gefälle teilweise über Schiefergeröll. Die Stimmung auf dem Pass ist durch den Regen und Nebel einfach toll.





                        Der restliche Weg geht schnell von der Hand.


                        Einundzwanzigste Etappe - Vom Vuomajávri bis zur Dividalshytta 18km 600m+ 800m- 6h

                        Wieder gilt es ein Tal zu Queren, diesmal das besonderst beeindruckende Anjavassdallen mit den schroffen Klippen des Blåfjellet zur rechten geht es dem Anjanvasselva folgend bis zum gegenüberliegenden Hang des Dividalen zur Dividalhytta.





                        Abstieg und Blick durchs Tal




                        Der Wasserfall in der nähe der Anjavasshytta

                        Nach dem Aufstieg die Lichtstimmung am Abend mit Blick zurück ins Tal










                        OT: Fehlen also nur noch 5 Etappen...

                        @Jo0ken und ich dachte mir die ganze Zeit hier muss ich auch mal im Winter lang ... Ich glaube jede Jahreszeit ist hier auf ihre eigene Weiße toll.
                        Zuletzt geändert von Argysh; 29.07.2016, 13:33. Grund: Bilder repariert

                        Kommentar


                        • Hupsidupsi

                          Erfahren
                          • 16.02.2014
                          • 123
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

                          Die Stimmung auf dem Pass ist durch den Regen und Nebel...
                          Ich dachte, jetzt kommt so etwas wie: "... ziemlich getrübt." - Aber nein:

                          ... einfach toll.
                          Hihi, das gefällt mir!

                          Kommentar


                          • losgelaufen
                            Anfänger im Forum
                            • 08.08.2015
                            • 17
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

                            Das sieht nach einer tollen Tour aus. Klasse Bilder!

                            Kommentar


                            • Argysh
                              Erfahren
                              • 05.02.2008
                              • 212
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

                              OT:
                              Freut mich wenn euch die Bilder gefallen und der Text nicht zu sehr eine zumutung ist.

                              Zitat von Hupsidupsi Beitrag anzeigen
                              Ich dachte, jetzt kommt so etwas wie: "... ziemlich getrübt." - Aber nein:
                              Hihi, das gefällt mir!
                              Das wäre sehr... deutsch.


                              3.2 - Dividal bis Kilpisjärvi 85km 2550m+ 2400m- 5d

                              Der letzte Abschnitt meiner Tour. Wenn ich nicht danach in Trondheim verabredet wäre... hachja, nagut ich nutze einfach jedes bissien Proviant dass ich habe um noch möglichst lange hier zu bleiben.

                              22. Etappe - Von der Dividalshytta bis ins Tal östlich des Jalggohas 17km 900m+ 800m- 8h

                              Die Dividalshytta, neben der ich gecampt habe, liegt direkt am Osthang des Dividalen. Als erstes geht es also den restlichen 400m hinauf und nach dem Pass zwichen Jerta und litle Jerta durch das Skaktardalen.

                              Nach dem Aufstieg, einen letzten Blick in dieses weite Tal.



                              Oben störe ich versehentlich ein Nest direkt am Pfad. Die kleinen rennen davon bevor ich sie gesehen habe und die Mutter begleitet mich noch etwa 30 min auf meinem Weg bevor sie zurück fliegt. (aka, spielt mir einen lahmen Flügel vor und brüllt mich an)

                              Der resttliche Weg ist bis auf eine kurze Steigung am Stuora Nanna meist flach und gut zu laufen.



                              Die Querung an der Enge zwichen diesen beiden Seen erweisst sich als sehr sumpfig aber bei dem sonnigen Wetter Heute kann man ruhig mal nass werden.



                              Im Tal östlich des Jalggohas campe ich neben einem schönen Flüsschien und mache mich an die Planung der restlichen Strecke. Zu Beginn war ich mir nicht sicher ob ich über die schwedische Pältsastugorna und eine Statskog Hütte am Rostojávri oder die norwegischen Dærta, Rosta und Gappohyttas gehen soll. Die beiden Pässe reizen mich aber mehr als das Tal und der Steile Hang an dem See. Also entscheide ich mich für letzteres.

                              23. Etappe - Vom Tal östlich des Jalggohas bis Rostahytta 22km 450m+ 800m- 8h

                              Weg und Wetter, beide sind heute sehr abwechslungsreich. Aber zu vielen Fotos komme ich heute nicht.
                              An der Dærtahytta mache ich ertsmal meine Mittagspause.

                              Der Weg danach führt entlang eines Baches bis hoch zum Rákkasgurajávri. Der letzte Teil ist steil und steinig,dafür kurz. Oben angekommen beginnt es stark zu regnen.



                              Das Isdalen und die Iselva bei der Rostahytta.



                              Angekommen an der Hütte treffe ich eine junge Familie aus Tromsø die es sich in der Haupthütte gemütlich gemacht haben um in der (angeblich sehr fischreichen) Iselva zu angeln.

                              Außerdem kommt am Abend ein Norweger vorbei. Er ist sschon in seinen späten 70ern und arbeitet ehrenamtlich für den DNT. Dafür überprüft oder tauscht er die Gasschläuche der Kocher in allen Hütten turnusmäßig und muss er all Hütten der Sektion spätestens jedes zweite Jahr besuchen. In den 8 Monaten in Norwegen war er einer der drei Norweger die ich traf die gar kein Englisch konnten. Wir unterhalten uns soweit mein Norwegisch reicht bevor er sich noch am Abend wieder auf den Heimweg macht.



                              24. Etappe - Von der Rostahytta bis zur Gappohytta 18km 600m+ 350m- 7h

                              Dieser Abshcnitt war wahrschienlich einer der schönnsten, ich freue mich, dass ich mich nicht für die Route über die Pältsastugorna entschieden habe.

                              Der Aufstieg durch das Isdalen ist anstrengend, nach etwa 3h kann ich aber das Bergfest feiern und den rest Tages wird es nur Bergab gehen.

                              Ein letzter Blick in Richtung Rostahytta



                              Die Berge auf beiden Seiten des Passes sind sehr charakteristisch.







                              Aber das Wetter benimmt sich weitestgehends und ich beobachte Regenschauer meist aus etwas Distanz.



                              Ein Panorama von der Gapohytta.



                              Am Abend genieße ich das Schauspiel dass mir das Licht auf den Bárrás und die restliche Umgebung zaubert.









                              25. und 26. Etappe - Von der Gappohytta über die Goldahytta bis nach Kilpisjärvi 11km 100m+ 300m- und 18km 600m+ 600m-

                              Wenn ich wollte, könnte ich heute eine lange Etappe einlegen und in Kilpisjärvi ankommen...
                              wenn ich wollte.

                              Ich hab noch genug Proviant also gehe ich nur bis zur Goldahytta und bleibe dort ein paar Tage bis mir das Essen ausgeht.

                              Der Weg dorthin geht stehts Bergab, die Pfade sind gut und schon nach wenigen Stunden stehe ich vor dem Golddajávri und kurz darauf vor der Hütte. Seit Gestern Nacht regnet es häufig und stark. Nur in wenigen Momenten zücke ich noch die Kamera.



                              Entgegen meiner Befürchtung gibt es dort nicht mal sonderlich viele Mücken. So mache ich es mir gemütlich und genieße die nächsten paar Tage lesend und Tee trinkend in der trockenen Hütte. Draußen regnet es fast ununterbrochen und irgendwie fühlt es sich so an als wäre ich schon am Ziel..



                              Nachdem ich mich dann doch aufgemacht habe, statte ich dem Grenzstein einen kurzen Besuch ab und bin somit offiziell in Finnland angekommen.


                              Mein bislang längster Trek ist nun also vorbei. Fast 500 km in 26 Etappen durch Atemberaubende Landschaften und eine Tolle Zeit liegen hinter mit. Proviant für 18 Tage hatte ich zuvor noch nicht auf dem Rücken und so war der Rucksack anfangs auch etwas schwerer als gewohnt.

                              Besonders hervorheben möchte ich den Teil von Vaisaluokta bis zur Caihnavagan.
                              Dieser Abschnitt brachte mich teilweise an meine Grenzen. Nicht nur der Pfad sondern auch die Tage hatten hier ihre Täler und Gipfel, aber was ist schon Licht ohne Schatten?
                              Viele setzen ja von Vaisaluokta nach Ritsem über, wer aber Einsamkeit und tolle Landschaften sucht sollte sich diesen Teil nicht entgehen lassen. Noch einsamer geht es in Europa nur wirklich gänzlich entfernt von den Wegen oder im Winter.
                              Etwas später in der Saison, wenn die Flüsse niedriger sind, und wenn eine zeitnähere Proviantaufnahme möglich ist, stelle ich mir diesen Teil sogar recht gemütlich vor.

                              Toll... jetzt hab ich wieder fernweh...


                              So, Ich hoffe euch hat der Bericht gefallen. Danke fürs lesen und danke, dass ihr mir überhaupt einen Anlass gebt das nochmal zu rekapitulieren.
                              Zuletzt geändert von Argysh; 29.07.2016, 15:33.

                              Kommentar


                              • Kuoika
                                Erfahren
                                • 23.08.2012
                                • 471
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

                                Hab begeistert mitgelesen und Fotos geguckt. Sooo schön.
                                Fernweh hab ich auch, jetzt noch mehr und mit neuen Zielen...

                                Kommentar


                                • Hupsidupsi

                                  Erfahren
                                  • 16.02.2014
                                  • 123
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

                                  .. Ooohh! ... Aaahh! ... Danke für den schönen Bericht!

                                  OT: @Ellipirelli: Das freut mich zu hören
                                  Zuletzt geändert von Hupsidupsi; 11.08.2015, 21:49.

                                  Kommentar


                                  • Grisu89
                                    Anfänger im Forum
                                    • 16.09.2015
                                    • 11
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: [NO][SE][FI] Nordkalottleden: Sulitjelma bis Kilpisjärvi über Røysvatn

                                    Danke für den schönen Bericht. Hört sich nach einer super Tour an und könnte mal als Vorlage für eine eigene dienen.
                                    Zuletzt geändert von Grisu89; 17.09.2015, 21:36.

                                    Kommentar

                                    Lädt...
                                    X