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  • Mortias
    Fuchs
    • 10.06.2004
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    • Meine Reisen

    #41
    AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

    Kann mich da Bernd nur anschließend. Herrliche Herbstlandschaften und wunderschön nochmal diese Nordlichter. Da hat sich das warten auf die Fortsetzung wirklich gelohnt. :-)

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    • dingsbums
      Fuchs
      • 17.08.2008
      • 1503
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

      Danke für die netten Kommentare. Das mit dem Nordlicht ist wirklich irgendwie Glückssache, dass man zufällig zur passenden Zeit aufwacht und rausgeht. Wir haben auch mehr als einmal im Nachhinein gehört, dass wir die Nordlichter verschlafen haben. Lappland im Herbst finden wir einfach am schönsten, deswegen zieht es uns immer wieder im September dorthin.

      13.09. Blaubeerparadies und Hütte ohne Holz

      Heute starteten wir zum zweiten Teil unserer Wanderung, für den wir aber nur noch 5-6 Tage Zeit hatten. Ursprünglich hatten wir überlegt, von der norwegischen Seite her auf den Halti zu steigen und auf ähnlichem Weg auch wieder zurück zu gehen. Ich hatte zur geplanten Strecke nur wenig Informationen gefunden, aber klar war: Kann man gehen, ist aber verdammt steinig. Und das gab schließlich auch den Ausschlag, auf den Halti doch zu verzichten. Auf eine knapp kalkulierte Strecke, die weglos und anspruchsvoll ist, ohne viel Spielraum, hatten wir keine Lust. Wir beschlossen, unsere Wanderung trotzdem über Didno zu starten. Von dort wanderten wir nach Osten zum Nordkalottleden, um über diesen zurück nach Kilpisjärvi zu wandern. Halti ließen wir also im wahrsten Sinne des Wortes links liegen, aber aufgeschoben ist ja nicht unbedingt aufgehoben. Kann schon sein, dass wir uns doch mal den höchsten Punkt Finnlands angucken.

      Um 7:00 standen wir auf, Frühstück gab es ab 7:30. Da war natürlich viel los, aber egal, auch für uns gab es einen Tisch und wir frühstückten in Ruhe. Ich machte mir sogar eine Waffel, war beim Backen aber zu ungeduldig. So schmeckte sie okay, aber nicht so lecker wie erwartet. Nach dem Frühstück wurde gepackt, ich ging Tee kochen. Dabei unterhielt ich mich dann nochmal mit dem Finnen vom Vortag, der im Gegensatz zu uns das Tanzbein geschwungen hatte. Die Auswahl an Tanzpartnerinnen hatte ihm eindeutig zugesagt.

      Wir hatten uns vorab das Taxi wieder bestellt (bzw. vom Hotel bestellen lassen), auf ging's nach Didno, wieder im Sonnenschein. Was ich an der Grenze zu Norwegen lustig fand: Das Zollhäuschen steht mehr oder weniger direkt hinter Kilpis, die Grenze selbst ist aber erst ein ganzes Stück weiter. Am Parkplatz an der E8 wurden wir rausgelassen. Und los ging's, erst einmal die 'Straße' entlang.


      Start in Didno, an der E8, Blick zurück

      Während auf der Karte ein Pfad von der Straße abzweigt, sahen wir mal keinen Weg - und folgten der Straße so bis 'oben'. Da ist ein kleiner Damm und darunter hat der Didnojohka kein Wasser mehr. :-) Am Damm fanden wir auch einen Trampelpfad und befanden uns mitten im Blaubeerparadies. Eigentlich waren schon die ganze Zeit, entlang der Straße, viele Blaubeeren, aber da hielt ich mich noch zurück. Aber jetzt musste ich einfach kurz pflücken. Die Beeren wuchsen hier in Unmengen, ganz dicke, und sie standen dicht. Ruckzuck hatte ich ausreichend in meiner Tüte, und auch Holger hatte sich dadurch schnell mit diesem 'Zwangspäuschen' angefreundet. Er war heute etwas 'unruhig', fühlte sich auf dieser unbekannten Strecke noch nicht wohl. Und zu viele Pfade verdarben uns den Weg. Allerdings fanden wir immer wieder einen guten Weg, wenn wir auch einmal ganz gezielt zu einem anderen 'rüber wechselten'. Das war auch korrekt, insoweit man auf einem nicht markierten Pfad 'richtig' sein kann. Es ging sich ganz gut, und irgendwann war eine Pause fällig.

      Noch waren wir 'im grünen Teil der Karte', aber irgendwie am 'falschen' Fluss, so auf Höhe des Sees. Der Weg sah aber gut aus, und ja - er schwenkte dann weiter nach links. Es ging leicht bergan, man sah auch mal ein bisschen Wasserfall. Ansonsten sah man überraschend wenig vom Didnojohka, eigentlich schade. Es kamen uns zwei Damen entgegen, wir sagten aber nur 'Hej'. Ich tippe auf Finninen, dazu passte auch am Abend der Eintrag im Hüttenbuch.


      Didnojohka, Blick zurück


      Blick nach vorne, wo geht es wohl genau weiter?

      Und dann kamen wir zum 'Bogen' im Weg, der in echt um einiges mehr Umweg war, als in der Karte eingezeichnet. Um den Nebenfluss des Didnojohka zu furten, läuft man ein Stück in dessen Tal. Ein großer Steinpfeil auf dem Boden ließ uns dann zur Furt abbiegen, der Trampelpfad führte wohl noch weiter außen rum. Mag sein, dass man früher im Jahr, mit mehr Wasser, unsere Stelle schlecht furten kann und deswegen noch weiter hoch läuft. Die Furt war kein Problem, wir kamen in Wanderschuhen durch, aber tatsächlich war es die erste in diesem Jahr, die sich überhaupt Furt nennen durfte. Auf der anderen Seite ging der Pfad dann wieder ein gutes Stück zurück. Hätte man das vorher gewusst, beim heutigen Wasserstand hätten wir bestimmt auch weiter unten den Fluss durchwaten können, aber hinterher ist man immer schlauer. Und der 'Umweg' war ja gut zu laufen, also kein Problem.


      Der Nebenfluss, den wir auch hier hätten furten können, hätten wir gewusst, dass es nach links weiter geht.

      Dann ging es weiter bergan, höchste Zeit für die nächste Pause. Es hatte sich mittlerweile zugezogen, während dieser Pause machte ich mir sogar Sorgen, dass wir heute noch Regen bekommen, aber das Wetter hielt. Das Stück danach war richtig schön, man kommt an lauter kleinen Seen vorbei. Den Fluss selbst sah man allerdings immer noch kaum. Irgendwann tauchte dann ein 'See' auf - sollte das schon der Didnojavri sein. Unwahrscheinlich. Der nächste See - ist er es jetzt? Aber noch ein Stückchen weiter tauchte dann ein richtiger See auf und es gab Pause. Was sah man denn dahinter? Eine Hütte? Nein, da war der Wunsch Vater des Gedanken. Der erste Tag (nach den verfressenen Pausentagen) war irgendwie anstrengend. Die potentielle Hütte war nur ein großer Stein, wir waren jetzt (erst) am Didnojavri und die kleinen Seen davor waren 'Fluss', der ist ja sehr breit, seenartig, auf der Karte eingezeichnet.


      Noch nicht der Didnojavri


      Didnojavri, Blick zurück


      Didnojavri, Blick zurück

      Aber gut, so weit war es jetzt nicht mehr, also Endspurt. Ich ging zwar recht konstant, aber irgendwie war ich panne. Holger ging es aber besser als zu Beginn unserer heutigen Etappe. Seit wir offensichtlich 'auf dem Pfad' waren, war er ruhiger geworden. Nachdem wir den Didnojavri passiert hatten, ging es wieder einen Hügel hoch, noch ein See, gleich gefolgt vom nächsten See - und da, viel größer (und damit näher) als erwartet, sahen wir sie: die Loassuhytta. Auch die finnische Hütte kurz dahinter war zu erkennen. Das letzte Stück war dann nochmal umkämpft, da es ein paar Abschnitte über große Steine ging. Aber dann waren wir an der Hütte angekommen, zeitgleich mit drei Wanderern aus der anderen Richtung, wieder Finnen. Wir haben uns kurz unterhalten, sie gaben uns Tipps für einen Zeltplatz am nächsten Tag. Dummerweise haben wir sie nicht nach der finnischen Hütte gefragt, die drei selbst sind dann noch weiter.

      Es war 16:30 und mein Hirn sagte 'angekommen'. Diese norwegische Hütte war nicht wirklich schön und es gab leider kein Holz, aber wir entschlossen uns dazubleiben. Am nächsten Tag konnten wir feststellen, dass die finnische Hütte gemütlicher war und massenhaft Holz vorhanden war, aber was soll's. Geschlafen habe ich hier gut. Mir war allerdings recht kalt, obwohl ich mich gleich nach dem Waschen in meinen Schlafsack hüllte. Prima, dass man den auch nur unten aufmachen kann, so konnte ich sogar in dem rumlaufen. Richtig warm wurde mir zwar nicht, aber es war okay. Es gab erst mal den restlichen Tee, dazu unsere restliche Schokoladenration für den Tag. Beim Tagebuchschreiben war das Wetter hinter dem einen Fenster ziemlich grau, während es auf der anderen Seite sogar etwas aufklarte. Später war es sogar nass draußen. Egal, wir hocken in der Hütte, soll es doch jetzt regnen, wenn es dann morgen wieder gut ist. Nach dem Abendessen (Pasta in Tomatensoße) wurde mir, wie gehabt, auch wärmer, und wir schliefen bald.


      Loassuhytta, Blick nach Westen


      Loassuhytta, Blick nach Osten. Man erkennt den Grenzzaun, da wird es morgen weitergehen.


      Loassuhytta, kalt hin oder her, die Aussicht will auch ich genießen.


      Loassuhytta, Abendstimmung vor der Hütte
      Zuletzt geändert von dingsbums; 13.07.2014, 23:59. Grund: Tippfehler

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      • dingsbums
        Fuchs
        • 17.08.2008
        • 1503
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

        14.09. Wandern in Finnland

        Heute hatten wir also unseren ersten Tourtag in Finnland. Welch Überraschung: man muss genauso einen Fuß vor den anderen setzen wie in Schweden und Norwegen auch. Ich habe gut geschlafen, einen Vorteil hatte die norwegische Hütte: Durch die Matrazen (wieder mit minimaler Luft in der ThermARest ergänzt) lag man angenehm weich. Am Morgen alles Routine, beim Frühstück blendete mich doch tatsächlich die Sonne durch das Fenster! Fein!

        Um 9:30 ging es schon los. Wir trafen sofort ein finnisches Vater/Tochter-Paar, noch vor dem Grenzstein. Sie waren schon etwas länger unterwegs, ähnlich wie von mir ursprünglich geplant Richtung Halti. Sie meinte, ihr Vater kenne diese Gegend wie seine eigene Westentasche. Und sie bestätigten, dass ihr Weg Richtung Halti sehr steinig war. Die beiden hatten in der finnischen Hütte übernachtet, jetzt waren sie auf dem Rückweg.

        Wir mussten erst mal durch den Rentierzaun. Es war kein Gatter zu sehen, auch nicht bei der fetten Markierung. Also griffen wir auf die bewerte Methode zurück: drunter durch kriechen. Schnell war die finnische Hütte erreicht, die wir uns natürlich anschauten. Viel schöner als die norwegische und massenhaft Holz. In den offenen finnischen Hütten (Autiotupa) hier in der Gegend bestehen die 'Betten' aus Holzpritschen. Allerdings nahmen diese hier auch den Großteil der kleinen Hütte ein, ansonsten war nicht mehr viel Platz. Es hätte für uns vier locker gereicht, man könnte zur Not auch mit 8 Leuten auf diesen vier Pritschen schlafen. Dann wäre es aber sehr kuschelig in der Hütte. Egal, wir hatten ja auch eine gute Nacht, das nächste Mal würde ich aber die finnische Hütte bevorzugen.


        Blick zurück zur Loassuhytta


        Grenzstein


        Lossujärvi


        Lossujärvi Autiotupa, klein aber fein


        Lossujärvi, Hütten für Holz, Müll und Klo

        Der Weg führte uns dann durch das Urrtasvaggi, mehr oder weniger am Fluss entlang. Eigentlich ganz gut zu gehen, wenn auch immer wieder ein wenig steinig. Schon am See hatten wir die ersten Rentiere gesehen, an der Hütte dann noch mehr, ein richtiges Albino war auch dabei. Gestern sahen wir gar keine Rentiere, sie waren also alle brav auf der richtigen Seite vom Zaun. Die Gruppe begleitete uns fast die Hälfte des Tages. Noch recht weit oben im Tal war die erste Pause des Tages fällig.


        Urrtasvaggi


        Rentiere zur Pause


        Rentiere zur Pause


        Urrtasvaggi


        Urrtasvaggi, Blick zurück

        Weiter ging's, vom nächsten Abschnitt gibt es nicht so viel zu erzählen. Ich merkte aber, dass ich heute nicht so fit war. Der berühmte zweite Tag auch nach dem Ruhetag? Es lief einfach nicht, der Knöchel war empfindlich, so dass ich extra vorsichtig lief. Naja, aber irgendwann waren wir 'in der Kurve' und das Tal der Seen tauchte vor uns auf. Wunderschön und ein guter Punkt für die nächste Pause.


        Kurz nach der Pause, jetzt geht es an den Seen entlang.


        Blick ins 'Tal der Seen'

        Eigentlich ging sich der Weg immer besser, aber dann tauchten doch immer mal wieder Steinpassagen auf. Am Riimmajärvi angekommen gab es schon die nächste Pause. Urtashotelli war wie erwartet eine offene Schutzhütte. Diese war ziemlich alt, mit 4 Betten, aber es gab sogar etwas Holz. Für uns ging die Reise weiter, der Weg weiter wechselhaft, meist gut zu gehen. Aber trotzdem brauchte ich ungefähr zur Mitte des Luohtojavri nochmal eine Pause. Heute also sogar vier Pausen. Vermutlich haben wir kurz danach den 'richtigen' Pfad verloren, denn plötzlich waren See und Fluss weit unten. Oben bei uns gab es viele große Steine. Sie sahen aber akzeptabel aus, deswegen gingen wir einfach weiter, statt extra runter, wo wir den Pfad vermuteten.


        Riimmajärvi


        Riimmajärvi, Blick zurück


        Luohtojavri

        Wir hielten uns aber schon leicht bergab, und plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein Pfad auf. Ich glaube zwar immer noch, dass es wohl auch einen Weg ganz unten gibt, aber dieser hier passte uns gut. Schneller als erwartet sahen wir runter zu den Hütten und der Furt, und damit auf unseren Zeltplatz für heute. Wir gingen also runter zu den Hütten, setzten ab und guckten nach einem schönen Platz für unser Zelt. Ich wollte erst nicht 'auf die Wiese hinter den Hütten', aber es war einfach der beste Platz. Bei der Suche guckten wir uns auch schon die Furt für morgen an, aber der Hauptstrom ist auf der anderen Seite, so war nicht zu sagen, wie tief/schwer das wird. Breit ist der Fluss mal, eigentlich ein gutes Zeichen. Ich war bei der Suche nach dem optimalen Zeltplatz müde und erst nur bedingt zufrieden. Holgers Seite fand ich nicht so toll, aber er war damit zufrieden. Dann soll es auch mir recht sein. Eigentlich lustig, während wir zuhause im Bett regelmäßig die Seiten wechseln, liegen wir im Zelt aber immer gleich.


        Blick auf die Furt des Bihcosjohka


        Der Zeltplatz (am nächsten Morgen), im Hintergrund die Schlucht, zu der wir nicht waren.


        Der Zeltplatz (am nächsten Morgen), irgendwie waren wir doch recht dicht an diese Steine gekommen.

        Obwohl die Sonne den ganzen Tag tapfer gegen die Wolken kämpfte, zog es sich dann beim Zeltaufbau doch zu. Und ja, kaum waren wir im Zelt, hörten wir kleine Tropfen. So lief das Waschen wieder nach der Methode: Nackt raus, waschen, im Zelteingang abtrocknen und rein in die gute Stube. Obwohl es danach wieder aufhörte, war meine Motivation, noch zur Schlucht hochzuwandern, um den Wasserfall zu bewundern, sehr gering. Der Wasserfall muss also wie der Halti auf das nächste Mal warten. Die drei Jungs gestern meinten ja auch, er hätte wenig Wasser. So gab es also nur noch Abendessen und es wurde wieder früh geschlafen.

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        • Fjaellraev
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          Liebt das Forum
          • 21.12.2003
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          • Meine Reisen

          #44
          AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

          Auch in den mir unbekannten Regionen ein Genuss dem Bericht zu folgen.
          Danke fürs schreiben.

          Henning
          Es gibt kein schlechtes Wetter,
          nur unpassende Kleidung.

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          • dingsbums
            Fuchs
            • 17.08.2008
            • 1503
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

            Nächste Woche geht es auf die nächste Tour , und ich habe meinen Reisebericht immer noch nicht fertig. Das geht nicht, also Endspurt!

            15.09. Regen und eine entsprechend kurze Etappe

            Diese Nacht habe ich mich viel gedreht, mal regnete es dann, mal nicht. Man kann immer auf gutes Wetter hoffen. Um 7:00 kamen wir gleich in die Gänge, Frühstück aber im Zelt. Es regnete nicht mehr wirklich, also habe ich gleich mal das Zelt abgewischt. Und tatsächlich konnten wir es fast trocken einpacken. Das ließ auf weiter gutes Wetter hoffen.

            Als wir irgendwann nach 9:00 starteten, fieselte es leicht. Aber beim Waten war es schon wieder trocken. Wir liefen gleich in den Crocs los, es waren ja nur ein paar Meter bis zum Fluss. Wie erwartet kam die tiefste Stelle am Schluss, aber man hätte sie vielleicht sogar in Wanderschuhen durchwaten können. So konnten wir einfach locker durchgehen, ohne nach passenden Steinen zu suchen, das war gut. Gegen 9:40 waren dann die Wanderschuhe wieder an den Füßen, der Rucksack aufgesetzt und die Tagesetappe konnte losgehen.


            Blick zurück auf die Furt am Bihcosjohka

            Wir gingen auf direktem Weg Richtung Ostende des Vuomakasjärvi und damit zum Kalottireitti. Manchmal sogar auf einem Pfad, manchmal weglos, aber super zu gehen. Und dann war er erreicht, der Nordkalottleden. Prima, auf geht's. Ich lief richtig fit, keine Probleme mit dem Knöchel - bis ich mich auf einmal fragte - hm, hier sind ja gar keine Markierungen mehr? Gab es da nicht noch einen Pfad? Ja, es gab, wir hatten prompt die Abzweigung zur Brücke verpasst. Wir liefen dann weglos, schräg zurück, und schon sahen wir die Brücke. Wir waren also nur ein paar hundert Meter extra gelaufen, kein Problem.


            Blick zurück über den Vuomakasjärvi


            Blick zurück über den Vuomakasjärvi


            Da ist der, der Nordkalottleden. Und prompt sind wir einem falschen Pfad geradeaus gefolgt, anstatt uns rechts zu halten. War aber an einer sumpfigen Stelle. Hätte man die Karte im Kopf gehabt, wäre es jedoch früher klar gewesen, dass hier was nicht stimmen kann.


            Aber wir haben sie gefunden, die Brücke über den Vuomakasjoki.


            Vuomakasjoki

            Danach wurde es mal wieder steinig, und dann ging es 'am Rande eines Abhangs' entlang. Die Stelle war eigentlich harmlos, breit genug, außerdem gab es eine Sicherung seitlich am Fels. Aber man ging über nasse, glatte Steine, von daher war das Seil eine gute Sache. Holger war aber etwas angespannt, er wollte jetzt kein Foto machen, um das zu dokumentieren. Der Weg blieb auch danach eher steinig, es fieselte auch wieder. Als wir dann fast unten am Vuomakasjoki angekommen waren, war es für mich Zeit für eine Pause. Kurz vorher war uns der erste Wanderer entgegengekommen, aber er schien nicht gesprächig zu sein, nur ein 'Hej'. In der Pause fing es dann stärker an zu regnen, na toll. Holger wechselte komplett in Regenklamotten, ich nur die Jacke.


            Vuomakasjoki, hier rechts kommt die Stelle am Hang entlang.


            Vuomakasjoki, als wir fast vorbei sind, macht Holger doch noch ein Bild von der Stelle.


            Am Vuomakasjoki, dieser rote Baum leuchtete schon von weitem.


            Vuomakasjoki, es geht weiter am Fluss entlang.

            Der Weg ging sich dann zwischendurch ganz gut - bis er verdammt steinig wurde. Obwohl die Steine sich für das feuchte Wetter noch überraschend gut gingen, brauchte das hier schon seine Zeit. Und Spaß machte das im Regen nicht so wirklich. Wir kamen dann zum Meekonjärvi, man sah die Hütten am anderen Ufer. Ein Blick Richtung Megonbakti zeigte aber schon: Das wird wieder steinig. Ja, wurde es. Und trotzdem dafür wieder ganz gut zu gehen. An 2-3 Stellen gab es sogar Bohlen. Und wenn die Finnen Bohlen bauen, dann anscheinend aber richtig: Richtig breit und massiv waren die.

            Auf diesem Stück rund um den Meekonjärvi reifte in mir ein Gedanke - wir haben ja mit einem Zusatztag geplant, warum nicht in Meekonjärvi bleiben? Falls das Wetter nicht besser wird, können wir morgen immer noch im Regen wandern. Wir hatten heute eigentlich bis Kuonjarjoki laufen wollen, aber die weiteren Etappen Saarijärvi und Kilpisjärvi waren ja auch kurz, und mit jeweils einem Tag eingeplant. Selbst falls sonst noch was dazwischen kommen sollte, könnten wir Etappen zusammenlegen, Kilpisjärvi pünktlich zu erreichen sollte so oder so kein Problem sein.

            Als wir also an den Meekonjärvi-Hütten ankamen, suchten wir den Wind- und Regenschutz einer der Hütten, und ich machte Holger den Vorschlag. Das kam für ihn erst mal etwas überraschend, aber er sagte schnell ja. Hätte er weitergehen wollen, wäre ich aber ohne Murren weitermarschiert. Und hätte hier im Windschutz dann doch in die Regenhose gewechselt. Aber so ließ ich die schon feuchte Hose auch noch weiter an. Die Sache hatte noch einen kleinen Haken. Wir waren an den geschlossenen Hütten, die offene liegt auf der anderen Flussseite. Wir entschieden uns für den Weg über die Brücke - denn wenn es eine Brücke gibt, wäre die Furt vermutlich nicht ohne. Dies bedeutete, dass wir noch ca. 1,5 km vor uns hatten, also los.

            Bald kamen wir an der Autiotupa an. Neben der Hütte stand ein Zelt, dessen Bewohner wir aber erst spät am Tag 'gesehen' haben. Allerdings rauchte der Kamin - Holz ist also da. In der Hütte waren schon zwei Franzosen, sie hatten heute morgen ein nasses Zelt eingepackt und sich deswegen auch früh für die Hütte entschieden. Kurz später kam noch eine Finnin mit Hund, die zwar zwischendurch auch in der Hütte hockte, aber doch viel unterwegs war und nachts bei ihrem Hund draußen im Zelt schlief.

            Da meine Hose gar nicht so nass und es in der Hütte schön warm war, ließ ich sie sogar an. Als es dann nur noch fieselte, ging ich nochmal raus, ein paar Blaubeeren pflücken. Danach war es aber endgültig Zeit zum Waschen. Wir gingen ganz tapfer in den Fluss, kalt hin oder her. Danach gab es Heiße Tasse, Schokolade, Sudoku, lesen, also faul sein in der Hütte. Die Zeit verging aber überraschend schnell, und gegen 18:30 machten wir uns nochmal auf zu einem Abendspaziergang. Es war mittlerweile trocken und Brücke und Wasserfall waren ein lohnendes Ziel. Sowieso war es hier am Meekonjärvi und Skadjajavri richtig schön. Von daher waren wir auch zufrieden mit der Entscheidung, heute hierzubleiben. Hoffentlich ist das Wetter auch morgen so gut wie heute abend.


            Meekonjärvi Autiotupa


            Meekonjärvi, Hütte für Holz und Müll und das Klo, im Hintergrund der Skadjajavri


            Saivaara - oben befindet sich eine Gedenktafel für Urho Kekkonen. Die Finnin erzählte uns davon.


            Fluss zwischen den beiden Seiten der Meekonjärvi-Hütten - man sieht hier aber nur einen Seitenarm.


            Meekonjärvi


            Brücke und Wasserfall bei Meekonjärvi


            Brücke und Wasserfall bei Meekonjärvi


            Wasserfall bei Meekonjärvi


            Brücke und Wasserfall bei Meekonjärvi


            Brücke und Wasserfall bei Meekonjärvi


            Blick flussabwärts, Skadjajavri und Saivaara


            Blick zurück, Vuomakasjoki und Meekonjärvi


            Blick flussaufwärts von der Brücke

            Zurück in der Hütte machte Holger Abendessen, es gibt hier sogar einen Gaskocher. Ich schrieb in der Zeit Tagebuch. Die Franzosen hatten die Hütte gut eingeheizt, der Schlafsack war zuerst einmal überflüssig. Wir gingen wieder relativ früh ins Bett, zum Glück schlief ich trotz der Hitze schnell ein.

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            • berniehh
              Alter Hase
              • 31.01.2011
              • 2628
              • Privat

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              #46
              AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

              Eine tolle Gegend ist das

              Ich habe mich am 15.September ja wieder auf dem Rückweg nach hause gemacht. Im Nachhinein bedauer ich daß ich nicht noch etwas später heimgefahren bin um die schönen Herbstfarben noch länger zu genießen

              Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
              Nächste Woche geht es auf die nächste Tour , und ich habe meinen Reisebericht immer noch nicht fertig.
              dann wünsche ich dir viel Spaß auf deiner nächsten Tour. Geht´s denn wieder nach Lappland?
              www.trekking.magix.net

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              • dingsbums
                Fuchs
                • 17.08.2008
                • 1503
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                Geht´s denn wieder nach Lappland?
                Ja, wir sind so 'langweilig' und fahren wieder nach Lappland. Wir lieben es einfach, dort im September unseren Urlaub zu verbringen. Es gibt auch wieder einen Bericht - die ein oder andere Stelle wirst du dann vielleicht wiedererkennen.

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                • berniehh
                  Alter Hase
                  • 31.01.2011
                  • 2628
                  • Privat

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                  #48
                  AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                  Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                  Ja, wir sind so 'langweilig' und fahren wieder nach Lappland. Wir lieben es einfach, dort im September unseren Urlaub zu verbringen. Es gibt auch wieder einen Bericht - die ein oder andere Stelle wirst du dann vielleicht wiedererkennen.
                  Herbst in Lappland,......das ist doch nicht langweilig
                  dann bin ich mal gespannt auf den nächsten Bericht
                  www.trekking.magix.net

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                  • dingsbums
                    Fuchs
                    • 17.08.2008
                    • 1503
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                    #49
                    AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                    16.09. Wind

                    Gut schlief ich diese Nacht nicht, es war wohl doch zu warm. Und als ich dann mal wach war ... Aber egal, irgendwie ging die Nacht rum, und als um kurz vor 7:00 die Finnin rein kam, stand ich auch sofort auf. Heute gab es die zweite Portion vom Blå Band Frühstück, mit braunem Zucker (war die kleinste Packungseinheit, die es in Kilpis im Supermarkt gab) und Blaubeeren auch richtig lecker.

                    Wir verließen ungefähr mit den Franzosen die Hütte, gingen aber in andere Richtungen. Es war superwindig, aber trocken. Sogar die Sonne kam kurz raus. Es blieb die ganze Wanderung über viel Wind! Sehr viel Wind! Gegenwind! Zuerst ging es langsam, aber stetig bergan. Genau so bin ich auch gestiegen - langsam, aber stetig. Nur immer mal wieder einen Blick zurück geworfen, die Seen liegen hier echt schön.


                    Blick zurück auf Meekonjärvi und Skadjajavri


                    Skadjajavri

                    'Oben' angekommen wurde es dann langweiliger. Recht steinig, der Rest wirkte einfach nur braun. Einzig die Seen, die in der Entfernung immer mal wieder auftauchten, waren kleine Highlights. Als wir Richtung Westen schwenkten, kam der Wind erst einmal von der Seite. Das war etwas besser. Für unsere Pause, die ich brauchte, suchten wir uns dann aber ein 'Loch', um etwas geschützer zu sitzen. Kühl wurde es trotzdem schnell und somit die Pause kurz. Ich war aber auch gut drauf, der Weg war gut zu laufen (kein Vergleich zu gestern), und so lief es, besonders nach der Pause, so richtig rund. Erst ein flaches Stück, dann leicht bergab zum Fluss. Diesen furten - kein Problem, einfach durchgehen. Allerdings waren die Steine abartig glatt, also vorsichtig. Auf der anderen Flussseite wieder hoch und weiter flach.


                    Ein letzter Blick zurück


                    See in der Ferne


                    Weiter geht's.

                    Da gab es dann nochmal eine Gegenwindattacke, aber wie! Wenn selbst ich mit meiner Masse aufpassen muss, nicht umgeweht zu werden, dann ist es windig! Es gab dann ein bisschen das typische Auf und Ab, und Holger fragte mich, ob ich wohl nochmal Pause machen will. Ich sagte, wir gucken mal, wenn wir am Ende des nächsten Hügels sind. Okay, es gab dann keine Pause mehr, denn wir waren sozusagen da. Es waren heute auch nur gut 10 km bis Kuonjarjoki, aber trotzdem: 5 km Luftlinie in 1,5 Stunden, das ist gut für mich.


                    Blick zur Seite


                    Blick zurück

                    Um 13:00 waren wir so schon am heutigen Ziel angekommen, unterwegs waren uns drei Leute begegnet. Erst ein einzelner Wanderer, danach ein Paar. Die Hütte hier in Kuonjarjoki ist geteilt, mit offenem und geschlossenem Raum. Aber auch der offene ist größer als gestern. Offiziell hat es 10 'Betten', aber zur Not passen schon ein paar mehr rein. Erst mal gab es Tee und Schokolade. Danach kämpfte Holger mit dem Ofen, bis er gewann. Das war auch gut so, denn mir wurde mittlerweile kalt. So stand ich auch erst mal eine Zeit lang vor dem Ofen. Und die Zeit war schnell vergangen, schon war es 15:00, Zeit fürs Mittagessen. Tomatensuppe und Bannock.

                    Danach machte ich meinen Blaubeerspaziergang. Zuerst sah es ganz schlecht aus, und ich griff schon auf Preiselbeeren zurück. Aber dann wurde ich doch noch etwas fündig. Es war zwar mühselig, aber ich hatte ja Zeit. Und war mir sicher: Morgen werden die lecker im Müsli schmecken!

                    Wir blieben nicht die einzigen Gäste. Erst kamen welche in den geschlossenen Teil der Hütte, dann entschieden sich zwei Finnen auch dazu, heute hier zu bleiben. Holger kümmerte sich um Wasser und Holz, ich schrieb Tagebuch. Außerdem musste ich mich noch waschen. Da entschied ich mich heute aber für die Weicheivariante. Der Trockenraum der Hütte war ganz leer, aber von unserem Ofen leicht mitgeheizt. Dort ging ich mich dann waschen und umziehen.

                    Der Tag blieb gemütlich. Einer der Jungs stieg auf den Hügel hinter der Hütte, dem guckten wir durchs Fenster zu. Außerdem kamen immer mal wieder Rentiere vorbei. Irgendwann war es Zeit fürs Abendessen. Heute gab es das letzte Lyo, Schweinegulasch in Perlgraupen. Ich fand es gut, Holger etwas fad. Okay, die Schweinelende von Lyo war schon leckerer. (Deswegen geht die dieses Jahr auch zweimal mit.) Recht spät kam noch ein fünfter Besucher in die Hütte. Mit nebenan den 3 Frauen ist damit aber noch immer nicht wirklich 'viel' los - höchstens für uns.

                    Wir beobachteten noch den Fast-Vollmond, wie er riesengroß über dem Fjäll aufging, dann war es auch schon Zeit zum Schlafen.

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                    • dingsbums
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                      17.09. Nebel

                      Wenn man früh schlafen geht, wird man auch früh wach. Um 7:00 standen wir auf und machten (leise) Frühstück, der Rest schlief noch. Beim Aufwachen war der Berg in Wolken und ich dachte mir 'Kann sich ja noch heben.' Von wegen heben - runter kam das Zeug, wir waren bald mitten drin in der Suppe. Heute gab es das in Kilpis gekaufte Müsli, mit Zucker und Blaubeeren lecker. Wir hätten wieder gegen 9:30 fertig sein können, aber wegen des Nebels machten wir extra langsam. Und warteten dann weiter. Aber nein, es blieb neblig.


                      Kuonjarjoki im Nebel

                      So machten wir uns gegen 11:00 dann trotzdem los. Der Weg war ausgetreten genug und dadurch gut zu sehen, außerdem gut markiert. Ich habe aber schon gut aufgepasst, nicht doch mal einen falschen Trampelpfad zu erwischen. Die nächste Markierung sah man immer erst, wenn man schon ein Stück weiter war. Beim Fluss mussten wir dann etwas überlegen. Beim Furten verliert sich ein Pfad ja schnell. Die Furt war nicht der Rede wert, aber der potentielle Weg dahinter hätte auch nur ein Wasserlauf sein können. Aber nach ein paar Metern tauchte dann doch eine Markierung auf, da hatte ich den richtigen Riecher.

                      Es ging dann bergan, wir kamen ja nochmal fast auf 1000 Meter. Wie es da oben aussieht, keine Ahnung. Irgendwann sagte ich zu Holger: 'Wanderer.' Er meinte: 'Wo?' Na, sehen konnte man sie noch nicht, ich hatte nur Stimmen im Nebel gehört. :-) Und schon ging es wieder leicht bergab. Holger musste dringend pinkeln, ich dann auch. So machten wir eine 'Stehpause' (sehr ungewöhnlich für mich, ich muss immer sitzen zum Erholen), aber schon mit Riegel, Tee und Rentierfleisch. Wir waren anderthalb Stunden unterwegs und hatten schon ca. die Hälfte des Weges hinter uns, wie uns das GPS verriet.

                      Kalt muss es hier oben auf dem Pass gewesen sein, der Nebel hat sich auf der Windseite als Eiskristalle auf unsere Kleidung gesetzt.


                      Auf dem Pass

                      Holger und ich tippten dann, wann wir etwas sehen würden. Da es bergab ging, würden wir ja (hoffentlich) irgendwann die Wolken hinter uns lassen. Er meinte 730 Meter, ich war mit 780 etwas optimistischer. Kaum hatten wir übrigens den Weg gelobt, wie gut er heute zu gehen wäre, da wurde er steinig. Tja, nix zu machen, da müssen wir jetzt durch. Und plötzlich sah man die Seen - Wahnsinn! Wir stoppten kurz später für ein Foto und überprüften die Höhe auf dem GPS. Jetzt waren wir auf 750 Meter, da waren wir beide ja ungefähr gleich gut. Wobei man über 'Sicht' noch diskutieren könnte, weiter oben hing weiterhin alles in Wolken.


                      Juchu, man sieht wieder was!


                      Saarijärvi und Coahpejavri

                      Wir befanden uns ungefähr an der Stelle, wo der Trampelpfad abgeht. Kurz danach kamen wir an Blaubeeren vorbei. Ich blieb kurz stehen und überlegte ... Holger meinte dann: 'Willst du pflücken?' Ich glaube, er meinte die Frage erst nicht so ganz ernst, aber ja, ich wollte. Es war erst 13:40, die Hütte in Sicht, das Wetter gerade relativ gut. Und die Stelle hatte recht viele Blaubeeren, keine 15 Minuten und ich war zufrieden.

                      Also auf zum Endspurt. Der war nochmal steinig, eine 'hart erkämpfte' Hütte. Von hinten sahen wir schon die Finnin mit Hund ankommen. Im Rentierzaun gab es hier am Nordkalottleden natürlich ein Gatter, dann kam die Brücke und wir waren da. Das Mädel mit Hund kam direkt nach uns an. Sie kochte sich was in der Hütte, und wir unterhielten uns nett. Sie machte aber nur Pause. Es kam noch ein weiterer Wanderer, der wohl mit ihr die letzte Nacht in Meekonjärvi war, auch der ging weiter. Klar, typisch. Die kamen von weiter weg und gingen weiter, während wir faul in der Hütte blieben. Aber die kurzen Etappen zum Ausklang unserer Tour fanden wir nicht schlecht.

                      Auch die beiden Jungs, die letzte Nacht mit uns in Kuonjarjoki waren, kamen kurz später vorbei. Sie wollten ursprünglich von Kuonjarjoki weglos nach Süden, nach Termisjärvi. Eine Alternative, die uns auch in der Turistinfo vorgeschlagen worden war. Der Weg durch die Schlucht soll toll sein. Die beiden hatten also noch etwas länger in Kuonjarjoki gewartet, es dann aber irgendwann aufgegeben. Der Nebel würde heute nicht mehr verschwinden. Und ohne Sicht weglos über einen Pass - mit GPS vielleicht sogar machbar, aber was hätte man davon? So hatten auch sie sich auf dem Nordkalottleden weiterbewegt, machten bei uns eine Rast, aber auch sie zogen noch weiter.

                      Holger kämpfte wieder mit dem Ofen, aber im Gegensatz zum Vortag war mir nicht kalt. Das kann auch daran gelegen haben, dass wir so viele Cashews gefuttert hatten. Die sollten eigentlich Ersatz für unsere Nussriegel als Zwischenmahlzeit sein. Aber da wir ja in den letzten 3 Tagen immer nur eine Pause gemacht hatten, mussten sie jetzt weg. Es gab schon Netz, so rief ich in Kilpis im Tundrea an und reservierte uns ein Apartment für die nächste Nacht. Sie meinte zwar, die hätten alle keine Waschmaschine, aber es gibt ja die im Servicehaus. Somit war die frische Wäsche für die Heimreise gleich mit gesichert.

                      Noch während ich Tagebuch schrieb, hörte das Feuer sich so an, als hätte Holger den Kampf mit dem Ofen gewonnen - wie immer. Es ist ganz lustig, wenn man von Hütte zu Hütte wandert und in den Hüttenbüchern dann immer von den gleichen Leuten liest. Lars aus Deutschland (www.lost-track.de) hatte anscheinend Knieprobleme. Leider hat er auf seiner Homepage nichts dazu geschrieben, aber schöne Fotos.

                      Ich machte draußen nochmal einen kleinen Spaziergang, mit Blaubeerfuttern. Gepflückt hatte ich ja schon vorher genug. Eine Sache fand ich hier in Finnland noch bemerkenswert - die Plumpsklos hatten immer eins für Männer und eins für Frauen. Das habe ich in Norwegen oder Schweden hier oben in Lappland noch nie gesehen. Die Frauenklos hatten seitlich tatsächlich eine Klappe, für Binden und Tampons. Welch ein Luxus - und die Klappe kam mir sehr gelegen.

                      Die Hütte heute war nicht ganz so schön wie die gestern, auch etwas dunkler. Aber wir haben uns trotzdem wohlgefühlt. Wir blieben dann alleine, keine weiteren Gäste mehr, so hatten wir eine riesige Liegefläche ganz für uns.
                      Zuletzt geändert von dingsbums; 28.08.2014, 10:24. Grund: Tippfehler

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                      • dingsbums
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                        So, die Rucksäcke sind gepackt, morgen geht es los nach Lappland, die nächste Tour wartet auf uns. Also muss jetzt der Reisebericht hier fertig werden.

                        18.09. Letzter Wandertag

                        Heute morgen wurden wir also das letzte Mal für dieses Jahr in einer Hütte wach. Frühstück mit vielen Blaubeeren (und Zucker) war wieder lecker. Das Wetter sah ganz okay aus. Es hingen zwar immer noch viele Wolken rundherum, aber es war so wie am Vortag 'die beste Sicht'.


                        Saarijärvi


                        Brücke bei Saarijärvi


                        Der Saarijärvi vor der Hütte


                        Saarijärvi, der Coahpejavri im Hintergrund

                        Wieder ging es 9:30 los, erst einmal an den Seen entlang. Tja, das mit der Sicht war mal wieder ein Satz mit x. Schwuppdiwupp hatte der Nebel uns wieder. Nun gut, der Weg war weiter gut zu erkennen und gut markiert. Nur schade, wenn man nichts sieht. Der Weg war wechselhaft, mal gut zu gehen, aber auch immer mal wieder steinige Abschnitte. Und später dann ein richtiges langes Stück über Bohlen. Die waren dort aber auch wirklich angebracht, es war richtig sumpfig.

                        Es gab schon früh die erste Pause, mitten in dem norwegischen Abschnitt. Erstens musste ich pinkeln und zweitens hatte der Nebel sich mal wieder leicht gehoben, wir waren optimistisch. Aber nein, kurz später hatten wir wieder Suppe. Kurz vor der Pause waren uns drei Wanderer begegnet, nur ein 'Hej', aber vermutlich Finnen. Direkt nach der Pause trafen wir zwei Finnen, mit denen wir einen kurzen Schwatz hielten, vermutlich Vater und Sohn. Der Vater rutschte aus, ob wir ihn abgelenkt hatten? Lustig war der Anblick, wie der Sohn ihm half, indem er ihn einfach an seinem Außengestellrucksack wieder hochzog.


                        Coahpejavri


                        Hier geht der Weg weiter.


                        Coahpejavri, Blick zurück

                        Es ging runter zum Fluss, danach ein überraschend langes Stück nochmal hoch. Manchmal sah man etwas mehr, aber nie wirklich gut. Würde man mittlerweile den Saana erkennen? Wir kamen dann zum Rentierzaun und trafen zwei Wanderer ohne Gepäck. Wir sind nah genug an Kilpisjärvi für die ersten Tagesausflügler. Irgendwann tauchte der See und dahinter der Kilpisjärvi in der Sicht auf. Und ich hatte eine Pause nötig. Also auf den nächsten Stein gehockt, ungefähr da, wo der Pfad sich nochmal etwas vom Rentierzaun weg bewegt.


                        Unterwegs im Nebel, etwas Sicht


                        Pause, Blick zum Cahkaljavri, dahinter erkennt man den Kilpisjärvi

                        Das Wetter blieb auch wie gehabt, die Luft wurde sogar zwischendurch nochmal etwas feuchter. (Das bedeutet, es nieselte. Wenn wir der Meinung sind, Regenklamotten muss man noch nicht unbedingt auspacken, sprechen wir immer von feuchter Luft. :-) Los zum Endspurt! Es ging bergab, über den Rentierzaun gab es eine Treppe. Und weiter ging es bis zur Brücke, deren eines Ende doch wieder auf der anderen Seite des Rentierzauns lag. Also nochmal durch ein Gatter.

                        Jetzt mussten wir also nur noch am See entlang bis zur nächsten Brücke und dann runter - zu den Verheißungen der Zivilisation. Beide Strecken wollten aber erobert werden. Das Stück am See entlang zog sich. Vor allen Dingen war es plötzlich total windstill, und mir wurde warm. So gab es am Ausfluss des Sees angekommen noch eine kleine Trinkpause.


                        Am Ausfluss des Cahkaljavri

                        Hier sahen wir 5 Tageswanderer, die wir dann sogar überholten. Okay, die 3 Männer wären wohl schneller gewesen, warteten aber auf ihre Frauen, die uns zwischendurch vorbeiließen. Die Brücke war eher nur ein Bohlensteg, aber egal - trockenen Fußes über den Fluss. Wir hatten uns für den Weg entschieden, der bei der Tankstelle rauskommt. Es wurde zum Schluss nochmal steinig, aber dann waren wir da. Und damit war unsere Tour für dieses Jahr abgeschlossen.

                        Ich ging dann in den Supermarkt und kaufte: Wattestäbchen, Deo, Shampoo, Cola Zero, Sprite Zero, Banane und - Rippchen. Dann ab zum Tundrea. Wir wurden sogar auf Deutsch willkommen geheißen. Eine Schweizerin hat die Liebe nach Lappland gebracht. Unser Apartment war echt super, alles helles Holz, wirkt neu, schön! Es ist über dem Servicehaus, also auch nicht weit bis zur Waschmaschine. Aber erst mal gab es Mittagessen, die Ribs. Lecker! Die Portion war zu groß, obwohl ich weniger kaufen wollte. Das Problem: Die Ribs waren so dick, das konnte ich aber nicht erkennen, wie sie in der Vitrine lagen. Nun gut, im Gegensatz zum letzten Mal hörten wir einfach früh genug auf mit Futtern.

                        Dann duschen, geil! Das Apartment hatte zwar auch eine Sauna, aber die haben wir nicht genutzt, keine Lust. Wir gingen erst mal waschen, 3 Euro, Waschmittel stand da. Recht günstig. Die Wäsche brauchte ca. 2 Stunden, in der Zeit machten wir nicht viel. Ich bezog die Betten, und wir guckten auch fern. Der Fernseher hatte keine Fernbedienung, das fand ich irgendwie gut. Holger tendiert nämlich dazu, sehr viel zu zappen. 3 Sendungen gleichzeitig sind kein Problem für ihn. Wir guckten meist den schwedischen Sender in Finnland, da haben wir wenigstens ein bisschen was verstanden. Das Apartment hat auch einen Trockenschrank, hervorragend.

                        Dann ging es zum Abendessen. Das Essen war super! Holger hatte als Vorspeise frittierten Käse mit Salat, dann Steak. Ich startete mit der Hauptspeise, Ren, das Fleisch war der Hammer! Lecker und zart. Dazu Blauschimmelkäse-Kartoffeln, angeblich typisch finnisch, auch lecker. Und für mich gab es dann Nachtisch: Käse in einer cremigen Soße mit Moltebeerkompott. Auch super! Dazu Kaffee. Und dann waren wir beide pappsatt und zufrieden. Ein würdiger Abschluss unserer Tour.

                        Das einzig schlechte in unserem Apartment waren irgendwelche Brummgeräusche im Haus. Den Trockenschrank hatten wir schon abgeschaltet, bevor wir ins Bett gingen, der war auch laut. Ab 12 sollte diese Nacht der Strom weg sein, bis zum Zeitpunkt x, spätestens 5:00. Gegen 1:30 musste ich aufs Klo, also mit der Taschenlampe runter. (Die Betten waren ein Stock höher, ein großer Raum mit vier Betten, davon zum Glück zwei direkt nebeneinander.) Wieder zurück guckte ich aus dem Fenster (wegen Polarlicht), aber was sah ich - Lichter? Tatsächlich, der Strom war schon wieder da.

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                        • dingsbums
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                          19./20.09. Etappen-Heimreise

                          Die Heimreise dauerte aufgrund der seltenen Busverbindungen etwas länger. Am ersten Tag ging es bis Karesuvanto, am nächsten Morgen von Karesuando nach Kiruna, dann Flug über Stockholm nach Frankfurt, und das letzte Stück mit dem Auto nach Kaiserslautern.


                          Tundrea, Kilpisjärvi

                          Frühstück war lecker, Postkarten kauften wir dann auch. Briefmarken fehlten noch, also gingen wir nach dem Packen nochmal bei der Tankstelle vorbei. Nein, die Briefmarken gibt es im Supermarkt. Ich fragte aber auch, wo der Bus hält. An der Straße, war die Antwort. Im Supermarkt bekam ich meine Briefmarken und fragte wieder nach dem Bus. Auf dem Parkplatz oder an der Straße, war diesmal die Antwort. Hm, okay. Wir entschieden uns dann dafür, uns an die Straße zum Busschild zu stellen.

                          Der Bus fuhr dann erst auf den Parkplatz und bekam die Post. Dann fuhr er runter zum Hotel, die Haltestelle, die Holger bevorzugen wollte, weil sie so im Busfahrplan steht. Und dann hielt er auch bei uns an der Straße am Busschild. Einen Fahrgast gab es bereits, ansonsten war der Bus leer. Wir setzten uns ganz vorne hin, durch die Windschutzscheibe sieht man besser. Okay, es gab Bäume, Steine, mal einen See, recht lange einen Fluss. Wie erwartet. :-)

                          Und der Busfahrer gab Gas, überpünktlich waren wir in Karesuvanto. Wir wollten im Hotel Davvi Arctic Lodge übernachten, sind dann gleich da hoch. Ja, sie haben ein Zimmer für uns. Wir waren auch begeistert, ein richtig schönes Zimmer mit großem Doppelbett. Ansonsten können wir das Hotel aber nicht empfehlen!

                          Erst mal gab es einen Spaziergang, wir sind rüber zur schwedischen Seite. Zeit abschätzen, wie lange wir am nächsten Morgen brauchen würden, und die Bushaltestelle suchen. An der Brücke war mal kein Busschild zu sehen, deswegen sind wir in die Turistinfo. Vorne war niemand, aber hinten im Café saßen zwei Leute. Es gibt mehrere Haltestellen (auf dem Busfahrplan steht nur eine Zeit). Wenn wir über die Brücke kämen, wäre die beste am 'Krankenhaus'. Dort hält der Bus immer, weil er Proben mitnimmt. Okay, dann werden wir das am nächsten Tag tun.

                          Wir bummelten zurück nach Finnland und testeten das Lunch im Restaurant an der Tanke. Nichts besonderes, aber okay. Nach einem Nickerchen wurde es Zeit, die Postkarten zu schreiben! Der Aufenthaltsraum des Hotels war noch wirklich schön, dort hockten wir dann. Ich brauchte natürlich länger für meine Vielzahl an Karten. Holger hätte ja gerne den Fernseher genutzt, ein riesiger Panasonic. Aber es gab nur drei schwedische Programme, und die noch nicht mal konstant sauber. Naja, aber eine Fernbedienung, er konnte also zappen. *duck*

                          Ich hatte vorab gelesen, dass das Hotel vor allen Dingen für englische Pauschaltouristen ist. Würde zum Bücherregal passen, dort standen nur englische Bücher. Ich fing eins an zu lesen, das ganz nett war, und ich mir deswegen zuhause kaufen musste, um es zu beenden. Holger brachte zwischendurch die Postkarten runter in den Shop. Das war auch gut so, entgegen der Aussage von der Rezeption hing der Briefkasten nämlich im Shop, nicht draußen. Da hätten wir am nächsten Morgen dumm geguckt mit unseren Karten.

                          Gegen 19:30 gingen wir dann ins Restaurant essen. Ich hatte darüber wenig gutes gelesen, dachte aber, so schlimm wird es schon nicht sein. Mit einem solch guten Essen wir am Vortag hatten wir so oder so nicht gerechnet. Aber es war schlimm. Es fing damit an, dass das Restaurant halb dunkel war. Wir wählten mal einen Tisch, an der Rezeption hatten auch drei Leute gestanden, die sahen, dass wir ins Restaurant gingen. Es passierte aber nichts. Gut, dann ging ich mal zur Küche gucken. Da war jemand, und ja, das Restaurant hat offen (wie uns beim Check-in auch gesagt wurde).

                          Die Karte war nicht der Bringer, aber ein kleines Essen reicht uns ja aus. Dann kam der erste Hammer. Bier und Cider ist aus. Wein gäbe es. Hallo? Das ist ein Restaurant! Wenn er kein Bier hat, soll er halt jemanden runter zur Tanke schicken, da kann man Bier kaufen. Er war aber bemüht, ging gucken und meinte, er hätte noch genau zwei Bier. Okay, dann nehmen wir die. Kamen in der 0,33l Dose, aber mit Glas und schön kalt.

                          Ich hatte als Vorspeise Salat, Holger Brokkolisuppe. Man hörte den Pürierstab in der Küche, das fand ich ja noch ein ganz gutes Zeichen. Die Vorspeise war auch okay, der Salat sehr einfach, aber gut. Als Hauptgericht gab es für uns beide 'fried nordic fish'. Wir dachten, mit Pommes kann man da nicht so viel falsch machen. Doch. Der Fisch war gerade so akzeptabel, aber es gab entweder Pommes oder Gemüse dazu. Da hatten wir die Karte nicht ordentlich gelesen. Wir wurden aber nicht gefragt, was wir wollten, sondern bekamen Gemüse. Ich weiß gar nicht, wie man Tiefkühlgemüse so verhunzen kann. Ich wollte zum ersten Mal in meinem Leben ein Essen zurückgehen lassen. Aber Holger meinte, nicht am letzten Urlaubstag. Okay. Den Fisch habe ich gegessen, aber das Gemüse musste ich liegen lassen. Er hat beim Abräumen auch nicht gefragt, ob es geschmeckt hat. Hat sich wohl nicht getraut.

                          Ich dachte mir, dann gönne ich mir als Nachtisch ein Eis. Schmeckte komisch. Okay, dass ich diesen Erdbeergeschmack komisch fand und Schokoeis nicht mag, da konnte der Typ (der übrigens Koch und Bedienung war) jetzt nichts für. Aber ich bin mir sicher, auch in Finnland gibt es leckereres Eis.

                          In unserem Zimmer gab es dann als 'echten Nachtisch' das letzte Rippchen für Holger und eine Banane für mich. :-) Dass die vermutlich einzigen anderen Gäste sich dann in der Tür irrten und in unser noch nicht abgesperrtes Zimmer reinwollten, war einfach Pech. Dass es morgens um 6:00 kein warmes Wasser zum Duschen gab, war wieder sehr ärgerlich. Lustig war übrigens auch die Wasserhahn-Konstruktion im Bad. Man schaltete zwischen Waschbecken und Dusche nebenan um. Zum Glück war das Wasser nur kalt, nicht eiskalt, kurz abduschen ging noch.

                          Vermutlich war es gut, dass uns so früh kein Frühstück angeboten wurde. Wir verließen dann das Hotel um 7:00 und damit war das Thema Davvi Lodge abgehakt. Drüben angekommen mussten wir noch etwas warten, bis gegen 6:40 der Bus kam. Er hielt am Krankenhaus, holte dort seine Proben und lud auch uns ein. Es saßen schon Leute im Bus, und wir hielten danach noch an zwei Busschildern im Ort. Es gibt also wirklich ein paar Haltestellen, nur wir standen an der 'inoffiziellen'. Irgendwann stiegen viele Schüler zu, die alle in Vittangi an der Schule wieder ausstiegen. Aber in Vittangi wurde dann nicht nur unser, sondern noch ein zweiter Bus richtig voll.

                          In Kiruna angekommen hatten wir etwas Zeit. Wir wollten die Rucksäcke in den Schließfächern am Busbahnhof lassen, nur sind diese außer Betrieb. Für kleines Geld konnten wir sie dann aber an der Turistinfo zwischenlagern. Wir sind auf Empfehlung ins Café Safari, wo es super lecker Sandwiches (waren frische Baguette) und Caffè latte bzw. Milch gab. Im Ica wurden die Standard-Mitbringsel gekauft, dann ging es zurück zur Turistinfo. Als wir uns das Modell von Kiruna (mal wieder) anguckten, kam eine Frau vom LKAB und hat uns was dazu erzählt. War wirklich interessant. Der Bahnhof war schon verlegt, allerdings ist das noch eine temporäre Lösung. Er könnte dort bleiben, aber es gibt diverse andere Standorte, die auch zur Diskussion stehen.

                          Mit dem Flygbuss ging es zum Flughafen. Wir waren spät an beim Check-in, so gab es nur noch Plätze Mitte, hintereinander. Das nächste Mal sollten wir Online-Check-in machen. Der Flug hatte Verspätung, da der Flieger aus Stockholm zu spät war. Angeblich musste dieser nochmal zurück und nachtanken, weil er einen 'Umweg' fliegen musste. Hallo? Wer hat denn da gepennt? Mit anderthalb Stunden Verspätung ging es dann los. Uns wurde gesagt, das Militär hat Übung, deswegen fliegen wir tiefer und brauchen länger.

                          Das gute daran war, wir stiegen gleich am Utrikes Terminalen aus, und mussten durch keine Security mehr. Dann konnten wir gleich zum O'Learys. Ich kaufte mir noch ein schwedisches Buch, aber für Gummibärchen war keine Zeit mehr, wir mussten zum Gate. Der Flug nach Frankfurt verlief ohne Besonderheiten. In Frankfurt wartete mein Auto auf uns, denn unser Mitbewohner ist an diesem Tag in den Urlaub geflogen und kam mit meinem Auto nach Frankfurt. Autofahren war ungewohnt, aber problemlos. Und so kamen wir sicher, voller Erinnerungen, mit erstaunlich leichten Rucksäcken nachhause.

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                          • Prachttaucher
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                            Liebt das Forum
                            • 21.01.2008
                            • 12094
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                            #53
                            AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                            Danke für´s zu Ende schreiben. Unter diesen Umständen wirklich sehr lobenswert. Hoffentlich habt Ihr deshalb Eure Abreise nicht verpaßt, trotzdem alles eingepackt...Es geht ja schon auf die zweite Septemberwoche zu.

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                            • Mortias
                              Fuchs
                              • 10.06.2004
                              • 1279
                              • Privat

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                              #54
                              AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                              Auch von mir nochmal ein großes Dankeschön für die Fertigstellung Eures Berichtes. Hat mir sehr gut gefallen einen mir recht unbekannten Teil Lapplands im schönen Herbstlicht zu Gesicht zu bekommen. Danke dass Du Dir die Mühe gemacht hast, einen so detaillierten und ausführlichen Bericht zu verfassen. Ich hoffe mal, dass Ihr dann auch dieses Jahr wieder eine schöne Wandertour hattet und das Forum dann bezeiten mit einem entsprechenden Bericht bereichtert.

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                              • Fjaellraev
                                Freak
                                Liebt das Forum
                                • 21.12.2003
                                • 13981
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                                #55
                                AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                Nachdem ich jetzt noch die dritte logische Variante (Wieder etwas zeitaufwendiger aber sonst günstig) das Gebiet zu erreichen erfolgreich getestet habe kann ich euch im Nachhinein nur zum Entscheid oben am Hügel aus dem Hubschrauber zu steigen beglückwünschen: Der Aufstieg von Laimoluokta durch dem Wald auf der Quadspur ist echt nicht der Bringer.
                                Aber ich laufe ja eh nicht so gerne im Wald ohne Aussicht und hatte zu dem Zeitpunkt schon ein paar Tage im (fast) einsamen Kahlfjäll hinter mir.
                                Ein paarmal habe ich auf dem Weg bis Vuoskojaure gedacht ich hätte deinen Bericht vor der Tour nochmal lesen müssen, aber wie ich sehe habt auch ihr den Weg gelegentlich verloren, es hätte also nicht gross geholfen... Wobei ich allgemein das Gefühl hatte, dass die Wege durch den späten Sommer in der Vegetation nicht so gut zu erkennen waren.

                                Gruss
                                Henning
                                Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                nur unpassende Kleidung.

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                                • dingsbums
                                  Fuchs
                                  • 17.08.2008
                                  • 1503
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #56
                                  AW: [SE][NO][FI] Nördlich vom Torneträsk

                                  Oh, da hat es dich dieses Jahr hinverschlagen. Schön! Falls es keinen Bericht gibt, hoffe ich wenigstens auf ein paar Fotos. Bist du von Westen weglos gelaufen?

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