[UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

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  • Borderli
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    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Danke, danke, danke. ***rotwerd*** Ich finde immer irgendwie etwas, das sich abzulichten lohnt.

    Der Zeltplatz am Coire Mhic Fhearchair ist schon schön. Etwas windig, ja, aber wenn die Wolken hoch genug hängen, lohnt es sich. Kein Regen und keine Orkanböen, das ist inzwischen meine Defintition von "schönem Wetter". Meine Hilleburg hält das schon aus, und ich auch. Ich muss nur erst wieder in der Lage sein, dorthin zu kommen mit dem Rucksack auf dem Rücken. Und runter vor allem. Aber es wird schon.

    Eigentlich hatte ich gar nicht vor, einen Bericht über diesen Urlaub zu schreiben. Irgendwie dachte ich "Es gibt ja gar nichts zu berichten". Aber dann kam ich zu dem Schluss, dass ein Gegengewicht zu den "vielen" Cape-Wrath-Touren her muss.

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  • Antracis
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Toller Bericht und klasse Fotos. Ich bewundere Dich für Dein fotographisches Auge, der Bildaufbau ist wirklich gut.

    Eine weitere Bewunderung dafür, die Berichte zeitnah einzustellen...ich hinke mittlerweile zwei Schottlandreisen hinterher.


    Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
    Ha, auf dem Platz stand ich auch und dachte, dass das ein toller Zeltplatz mit Aussicht ist! Irgendwann schaffe ich es vielleicht, bei schönem Wetter mit dem Zelt dort zu sein.
    Wir haben es geschafft, wobei "schön" den Mangel an Regen meint, leider Windstärken von 7-9, ich war froh, dass wir das Staika mit hatten. Es waren aber auch fast die einzigen trockenen Stunden.
    Und viel Alternativen hat man da oben ja auch nicht zum Zelten, sobald man eine etwas größere Grundfläche braucht...

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  • Borderli
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    02.10.2013 - Wolken ziehen auf -

    Der Blick aus dem Fenster zeigt mir heute früh, dass ich es ruhig angehen lassen kann. Der Strandspaziergang findet später statt als sonst; die Sonne kann auch mal ohne mich aufgehen. Bei der zweiten (oder ist es schon die dritte?) Tasse Kaffee überlege ich hin und her, was ich heute machen kann. Nicht was ich machen will, sondern was ich mit dem streikenden Knie machen kann. Heute Nacht hat es mich mehrmals geweckt - kein gutes Zeichen, finde ich.
    Nur rumsitzen und nichts tun will ich nicht; für morgen ist Dauerregen vorhergesagt, da kann ich mich genug ausruhen. Ein kleiner Spaziergang muss her, möglichst in der Nähe, denn zu einer längeren Autofahrt habe ich so gar keine Lust. Letztendlich stelle ich das Auto in Gairloch ab, laufe am Strand entlang zum Hafen, und von dort aus zum Flowerdale Wasserfall und auf einem anderen Weg wieder zurück. Das erste steile Stück bergab dort oben am Wasserfall reicht mir schon wieder. Ich fühle mich irgendwie uralt und invalide. Ein blödes Gefühl, ganz ehrlich!
    Immerhin, für ein paar Fotos hat es gereicht.

    Heute ist kein blauer Himmel zu sehen.

    Gairloch Strand von Borderli auf Flickr

    Die Strand-Kugel:

    Strand-Kugel von Borderli auf Flickr

    Es herbstelt:

    Herbst von Borderli auf Flickr

    Flowerdale-Wasserfall:

    Flowerdale Wasserfall von Borderli auf Flickr

    Flowerdale Glen:

    Flowerdale Glen von Borderli auf Flickr


    Im Shop decke ich mich mit ein paar frischen Lebensmitteln ein, und halte dann auf dem Rückweg kurz in Strath an und will bei Shirley vorbeischauen. Hm, Pech gehabt, sie ist unterwegs. Nun denn, dann fahre ich halt direkt zurück. Mein Eisbeutel wartet auf mich.




    03.10.2013 - Regenpause -

    Es schüttet den ganzen Tag lang, wie vom Wetterbericht versprochen. Ein fauler Gammeltag. Ein Spaziergang am Strand und einer auf einem gut 2 km langen Rundweg, mehr Bewegung habe ich heute nicht. Ich sortiere Fotos, bearbeitet schon einige und lade sie hoch, ich erstelle die Vokabelliste und teste die Grammatikübungen für das neue Gälisch-Grammatikbuch (so ein wenig Gripsgymnastik tut im Urlaub ganz gut), lese, und räume den Wohnwagen auf. Das lange anhaltende schöne Wetter war doch etwas stressig, stelle ich fest, als ich abends faul auf dem Sofa sitze.



    04.10.2013 - Lichtspiele am Loch a’ Bhraoin -

    Der Regen hört morgens auf, aber die Wolken bleiben. Schluss mit dem ungetrübten Sonnenscheinwetter. Und wieder stelle ich mir die Frage nach dem „Spaziergang des Tages“. Letztlich entscheide ich mich für einen Spaziergang zur Bothy am Loch a’ Bhraoin und wieder zurück. Hätte ich gewusst, dass der Weg, der auf der Karte als „Pfad“ eingezeichnet ist, im echten Leben ein breiter, geschotterter, langweiliger Landrovertrack ist (später stelle ich fest, dass ich die einschlägigen Reiseberichte dazu aufmerksamer hätte lesen sollen... ), hätte ich mich bestimmt anders entschieden. Aber nun bin ich da, also laufe ich auch los. Vielleicht hört der Schotter irgendwo auf und ein normaler Pfad fängt an. Vergebens; bis zur Bothy ist das eine Autostraße mit gelegentlicher Pfütze. Die Wolken hängen tief, aber ab und zu kommt ein Sonnenstrahl durch und zaubert bunte Farben an die Berghänge. Und es hat die ganze Zeit nicht geregnet!


    Loch a' Bhraoin von Borderli auf Flickr


    Loch a' Bhraoin von Borderli auf Flickr


    Tau von Borderli auf Flickr


    Licht und Schatten am Loch a' Bhraoin von Borderli auf Flickr


    Lochivraon von Borderli auf Flickr




    05.10.2013 - Inverewe Gardens ganz nah -

    Da ich viel Zeit für einen kurzen Weg zur nächsten Unterkunft habe, und keine der geplanten Wanderungen machen kann, verbringe ich einen Teil dieser Zeit in den Inverewe Gardens bei Poolewe. Dort war ich zuletzt im Sommer 1998, zusammen mit Hunderten anderen Touristen und mindestens einer Million Midges. Heute habe ich in der ersten Stunde die Gärten fast für mich alleine. Viel blüht jetzt nicht mehr, aber ich konzentriere mich auf die kleinen Dinge. Die Regentropfen auf einer Blüte. Rote Baumrinde. Moos, Flechten, Pilze und solche Dinge. Die Nikon bleibt im Auto, heute darf nur die Fuji mit. Die Zeit vergeht schnell, die Akkukapazität der „Kleinen“ noch schneller. Natürlich ist der Ersatzakku im Auto und nicht in der Jackentasche. Macht nichts, die Wege sind hier nicht so weit. Inzwischen sind drei Reisebusse angekommen, und ein weiterer biegt gerade in den Parkplatz ein. Aber noch ist die Besucherzahl überschaubar und es läuft mir niemand ins Bild.


    Inverewe Gardens von Borderli auf Flickr


    Inverewe Gardens von Borderli auf Flickr


    Inverewe Gardens von Borderli auf Flickr


    Inverewe Gardens von Borderli auf Flickr


    Inverewe Gardens von Borderli auf Flickr


    Inverewe Gardens von Borderli auf Flickr


    Inverewe Gardens von Borderli auf Flickr


    Inverewe Gardens von Borderli auf Flickr


    Inverewe Gardens von Borderli auf Flickr


    Später fahre ich weiter nach Ullapool, wo ich im gleichen Guest House wie im Frühjahr ein Zimmer für die nächsten Nächte gebucht habe. Großes Hallo, und erst nach einem Kaffee und einem netten Gespräch kann ich mein Gepäck ins Zimmer bringen. Ich mag solche freundlichen, persönlichen Begrüßungen. Und mit den üblichen Themen (Wetter, Reiseverlauf) und dem Thema Knie geht der Gesprächsstoff auch nicht aus…
    Den Rest des Tages verbringe ich in Ullapool mit spazieren gehen, Fish&Chips essen, und natürlich im Buchladen am Regal mit den gälischen Büchern.

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  • Borderli
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    01.10.2013 - Noch ein Schönwettertag -

    Es ist einfach unglaublich: Seit meiner Ankunft in Schottland - und die war vor fünf Tagen - habe ich nur einen kleinen Regenschauer und ein paar einsame Regentropfen erlebt. Warum kann mir das nicht passieren, wenn ich mit Zelt und Rucksack auf Tour bin?

    Die Ruhe vor dem Sonnenaufgang:

    Vor Sonnenaufgang von Borderli auf Flickr


    Weiches Wasser von Borderli auf Flickr


    Vor Sonnenaufgang von Borderli auf Flickr


    Ich verschwende jedoch nicht viel Zeit damit, mich über diese Ungerechtigkeit zu ärgern sondern genieße das gute Wetter.
    Heute will ich, nach einem ausgiebigen Strandspaziergang zu Sonnenaufgang, die im Frühjahr abgebrochene Shenavall-Runde noch mal angehen. Immerhin sollte der im Mai übel eingesumpfte Pfad heute trocken und daher einfacher zu gehen sein.
    Nun, trocken ist er, aber als es etwas „steiler“ bergab geht, streikt das Problemknie, dieses Mal aber so richtig. Aua! Nein, das wird nichts. Abbruch, hier und jetzt. Da komme ich im Leben nicht heile runter und viele Kilometer später wieder auf dem Landrovertrack rauf, das kann ich vergessen. Mist. Aber nicht zu ändern - das bleibt ein offener Punkt auf meiner Liste. Ich suche mir abseits des Weges einen sonnigen und trockenen Pausenplatz und genieße die Aussicht nach Süden hin. Schon schön hier. Allerdings auch schön gegenlichtig, was für das Fotografieren etwas ungünstig ist. Vor allem weil ich die Nikon im Wohnwagen gelassen habe und nur mit der „Kleinen“ losgezogen bin. Ich nutze also die Gelegenheit, die Kamera einzupacken und einfach nur die Aussichten zu genießen.

    Beim Aufstieg ist meine Welt noch in Ordnung.

    Gleann Chaorachain von Borderli auf Flickr

    Wenn man den Aufstieg geschafft hat, kann man sich auf dieser Bank ausruhen und die Aussicht genießen. Je nach Windrichtung sogar windgeschützt.

    Pausenplatz von Borderli auf Flickr

    Eine Reihe von Felsen zeigt den richtigen Weg:

    Felsen von Borderli auf Flickr

    Der Shenavall-Pfad, heute trocken. Ein paar matschige und nasse Stellen gab es noch, aber kein Vergleich zum Frühjahr.

    Shenevall Path von Borderli auf Flickr

    Immer wieder beeindruckend: An Teallach

    An Teallach von Borderli auf Flickr

    Hier irgendwo gab ich es dann auf und suchte mir abseits des Weges einen sonnigen Sitzplatz mit Aussicht.

    Strath na Sealga von Borderli auf Flickr


    Beinn Dearg Mòr von Borderli auf Flickr

    Der Shenavall-Pfad auf dem Rückweg. Die Aussicht war einfach umwerfend. Was für ein Wetter!

    Shenevall Path von Borderli auf Flickr


    Später humpele ich wieder zurück zum Auto und sehe auf dem Weg eine Herde wilder Ziegen am gegenüber liegenden Berghang.
    Die Küstenstraße zurück nach Gairloch ist leer wie eine Privatstraße. Mir ist es recht so.


    A832 am Little Loch Broom von Borderli auf Flickr

    Später am Nachmittag ziehen Wolken auf. Wolken! Ich habe seit Tagen keine dicken Wolken mehr gesehen. Und ich hätte nie geglaubt, dass ich mich mal über Wolken am schottischen Himmel freuen werde.


    Licht von Borderli auf Flickr

    Am Strand gibt es nicht nur Sand, sondern auch ein Band aus Steinen.

    Steine von Borderli auf Flickr

    Der Sonnenuntergang fällt heute Abend aus - zu viele Wolken sind unterwegs. Und irgendwie bin ich nach den letzten Tagen etwas „fotomüde“ geworden. Es wird ein ruhiger Abend heute.

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  • Alex79
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Scheint ein beliebter Platz zu sein:
    http://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/37555-Bilder-von-euren-Übernachtungsplätzen?p=1168790&viewfull=1#post1168790

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  • Borderli
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Ha, auf dem Platz stand ich auch und dachte, dass das ein toller Zeltplatz mit Aussicht ist! Irgendwann schaffe ich es vielleicht, bei schönem Wetter mit dem Zelt dort zu sein.

    Der Bericht geht heute Abend weiter - bin jetzt im Stress!

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  • Alex79
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Schöner Bericht!

    Dein Bild mit Blick auf den Flowerdale Forest vom Weg zum Coire Mhic Fhearchair kommt mir bekannt vor...

    So schön haben wir da im Mai gezeltet:



    Schreib schnell weiter!

    Gruß
    Alex

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  • grenzenlos
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Schöne Bilder, schöne Kugel, schöne Sterne!
    Danke für den Bericht!

    Gruß Wi grenzenlos

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  • Borderli
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    30.09.2013 - Noch mehr Sonne! -

    Früh am Morgen bin ich rechtzeitig zum Sonnenaufgang mit dem Foto am Strand. Das Stativ liegt im Wohnwagen; ich hätte besser vorher einen Kaffee getrunken.
    Der Sonnenaufgang gestaltet sich heute nicht sanft-pastellig, sondern in kräftigen Farben. Ein wenig Wind (den habe ich in den letzten Tagen nicht vermisst) ist auch wieder da.
    Um diese Uhrzeit sind außer mir nur zwei Hundebesitzer am Strand. Bei dieser Gelegenheit vermisse ich meine beiden vierbeinigen Chaoten schon ein wenig, das muss ich ehrlich zugeben.


    Sonnenaufgang in Sands von Borderli auf Flickr

    Da sich mein Knie noch über die gestrige Tour beschwert, suche ich mir heute einen Weg ohne Steigungen, aber mit guter Aussicht aus. Eine Runde ums Loch Coulin, gemütlich gehumpelt, ist ein netter Ausflug. Vor allem bei diesem genial tollen Wetterchen!
    Wieder führt mich der Weg ins Glen Torridon, dieses Mal auf einen kleinen Parkplatz gegenüber des Loch Clair. Das Wetter ist sogar noch besser als gestern. T-Shirt Wetter!
    Nach einiger Zeit ist das Knie warmgelaufen und ich kann fast schmerzfrei gehen. Ich genieße es einfach nur, gemütlich zu bummeln und die Aussichten zu genießen.

    Als ich Liathach zum letzten Mal sah, versteckte er sich fast völlig hinter Regenwolken. Heute dagegen - grandios!


    Liathach von Borderli auf Flickr

    Loch Clair im Sonnenlicht

    Loch Clair von Borderli auf Flickr

    Sgùrr Dubh auf der anderen Seite des Sees

    Sgùrr Dubh von Borderli auf Flickr

    Wie im Glen Nevis, steht auch hier ein einsames Tor in der Landschaft herum.

    einsames Tor von Borderli auf Flickr

    Es herbstelt schon ganz deutlich, trotz des spätsommerlichen Wetters. Ich liebe diese Farben. Überhaupt - ich liebe den Herbst.

    Loch Coulin von Borderli auf Flickr

    Beinn Eighe, die andere Seite.

    Beinn Eighe von Borderli auf Flickr

    Noch so ein Ort, an dem ich stundenlang sitzen und genießen könnte. Loch Coulin mit Ausblick auf Beinn Eighe. Einfach nur schön.

    Loch Coulin von Borderli auf Flickr


    Loch Coulin von Borderli auf Flickr


    Viel zu schnell bin ich wieder auf der Straße. Was tun? Noch eine Tour? Die Vernunft sagt aber: Nein, lass es. Ich fahre also zurück nach Gairloch. Auf der Single Track Road stelle ich fest, dass Fahren auf einer Single Track Road erst richtig Spaß macht, wenn man einen großen Lkw hinter sich hat - ich muss kein einziges Mal dem entgegen kommenden Verkehr ausweichen, weil alle plötzlich mir und meinem Kleinwagen Platz machen… Als ich einen freien Passing Place erreiche, lasse ich den Lkw vorbei (der hat es eiliger als ich), und fahre dann weiter.

    Heute habe ich Zeit, auf meiner Terrasse einen Kaffee zu genießen und die nähere Umgebung zu erkunden. Bei dem ganzen Schönwetterstress gestern kam ich gar nicht dazu.

    Bei Sonnenuntergang bin ich dann wieder am Strand, mit Stativ dieses Mal. Da es inzwischen recht windig ist, habe ich meine Fototasche mit drei Dosen Cider und einer Konservendose bepackt und nutze dieses Konstrukt, um das Stativ windfester zu machen. Die erste Dose Cider erlebt den Rückweg nicht mehr in befülltem Zustand. Nach einem schönen Tag schmeckt das Zeug richtig gut, wenn man im Sand auf einer Düne sitzt und dem letzten Rest Sonnenuntergang zuschaut.


    Sonnenuntergang von Borderli auf Flickr


    Sonnenuntergang von Borderli auf Flickr

    Meine Gummistiefel und ich vor der Kamera (das war noch vor der ersten Dose Cider):

    Sonnenuntergang von Borderli auf Flickr

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  • Borderli
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Vielen Dank für das Lob - die Fortsetzung des Berichts mit noch ein paar Schönwetterfotos folgt in Kürze.

    Kinesiotape hatte ich mal auf dem Rücken, wo es allerdings nichts an den Beschwerden geändert hat (die hat dann eine Chiropraktikerin mit ein paar gezielten Handgriffen gelöst). Beim nächsten Besuch beim Doc werde ich es trotzdem mal ansprechen. Danke für den Tipp!

    Ja ja, der Sternenhimmel. Ich hatte im Herbst 2009, als ich in Schottland in der Nähe der Culra Bothy zeltete, so ein Kopf-in-den-Nacken-Erlebnis. Ich krabbelte nachts aus dem Zelt, und stand dann einfach nur da und schaute nach oben. Ich weiß nicht wie lange - aber irgendwann kam ich wieder zu mir und fror ganz erbärmlich. Der Sternenhimmel, und in dieser Nacht waren die Sterne irgendwie zum Greifen nah, hatte mich so fasziniert, dass ich bei Nachtfrost nur leicht bekleidet und in Crocs herumstand - und noch nicht mal ans Fotografieren dachte. Um so mehr hat es mich gefreut, dass ich dieses Mal ein paar halbwegs brauchbare Fotos machen konnte. Aber, ich denke da sind wir uns einig, sie bilden nur ein kleines Fitzelchen des "echten" Eindrucks ab.

    Schottland ist bei jedem Wetter faszinierend. Bei mir ist es nur so: Seit Mai 2011 hatte ich nur noch Dreckwetter "am Stück" bei meinen Schottlandreisen. Ein paar Tage schlechtes Wetter, gefolgt von ein paar Tagen Sonne, das ist in Ordnung. Wochenlang Sturm und Regen jedoch zermürben mich irgendwann. Und wenn dann noch, wie dieses Jahr im Frühjahr, für die Jahreszeit zu niedrige Temperaturen dazu kommen, dann stelle ich mich schon mal hin und schreie einen Berg an. Oder einen Baum, falls vorhanden.

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  • anog
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Großartige Bilder! Und ich kann mich an eine ähnlich (anfangs) verregnete Tour im März 1999 erinnern, wo uns dann erschreckenderweise gleichzeitig der Gedanke kam, umzubuchen...
    Wir haben es dann doch nicht gemacht. Und zum Glück. Es wurde die beste Tour!

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  • RockingKatja
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Deine Sternenhimmelbilder sind ja der Hammer. Ich kann auch immer nicht anders, wenn sich eine der seltenen Gelegenheiten ergibt und muss mit Kopf im Nacken in den Himmel starren. Man fühlt sich dann immer so winzig und von der unendlichen Weite fast erschlagen, wenn man sich vorstellt, dass das Licht von jedem der kleinen Punkte Millionen von Jahre unterwegs ist, um bis zur Erde zu gelangen. Wollte dieses Jahr auf Sardinien ein Foto machen, hatte aber weder Stativ noch Fernauslöser dabei

    Schottland bei schönem Wetter... ja sogar Sonne (Ich definiere ja "schön" schon als "regnet nicht und kein Nebel" ). Sieht ganz so aus, als ob du trotz Knie eine wirklich tolle Tour genossen hast. Die Eindrücke vom stillen Loch sind auch großartig.

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  • gearfreak
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Arme Borderli!!!

    Auch von mir ein großes Lob für die Bilder; mir gefällt besonders der Sonnenaufgang :-)

    Ich habe auch seit einiger Zeit Probleme die mich vom Gehen abhalten, allerdings mit einer Sehne. Hast Du schon einmal von Kinesiotape gehört? Mir hilft es sehr, und meinem Freund auch bei Knieproblemen. Schaden kann ein Versuch jedenfalls nicht.

    LG

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  • Borderli
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Ich habe mal irgendwo gelesen, dass ab einer Belichtungszeit von 20 sec "Sternenspuren" zu sehen sind. Ich habe deshalb einen Teil der Bilder mit 15 sec, den Rest mit 20 sec belichtet. Ziel war einfach, so viel Licht wie möglich in dieser Zeit auf den Sensor zu bringen. Das heißt: Iso so weit rauf wie möglich (ich habe die zweithöchste Iso-Stufe der D5100 genommen), Blende auf, WB auf Automatik (da passt sowieso nichts was die Kamera so anbietet), das 10mm-Objektiv drauf, manueller Fokus auf "kurz vor unendlich", und dann los. Das ist meine laienhafte Vorgehensweise; Zeit für eine bessere Vorbereitung hatte ich nicht. In der Nachbearbeitung war dann Entrauschen (***schauder***), Entfernen von CAs (etwas weniger Offenblende wäre vielleicht besser gewesen, aber einen zweiten Versuch hatte ich nicht) und Korrektur des Weißabgleichs angesagt.

    Dem ollen Knie erzähle ich immer wieder, dass ich es gegen ein linkes Knie austausche, wenn es weiterhin so zickt. Hilft aber nichts. Vielleicht wird es ja besser, wenn ich am Freitag im Sportstudio eine Trainerstunde hinter mich gebracht habe und dann ganz gezielt trainieren kann. Ich will nächsten Mai wieder wandern, nicht humpeln!
    Zuletzt geändert von Borderli; 24.11.2013, 18:12.

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  • Rainer Duesmann
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Ach Mensch, du armes Purzel! Das tut mir echt leid das dein Knie immer noch so zickt.
    Dein Bericht und auch die Bilder sind toll, danke!
    Wie lange kann man denn belichten ohne das die Sterne verwischen? Gibts Erfahrungen die du teilen kannst was Blende und Zeit angehen?
    LG
    Rainer

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  • Borderli
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    28.09.2013: Der Weg zum Strand

    Ich habe mich für eine Woche in der Nähe von Gairloch einquartiert. Die Gegend gefällt mir einfach zu gut und bietet auch für Knie-Geschädigte geeignete Wanderungen. Da ich viel Zeit habe, fahre ich nicht über Kinlochewe nach Gairloch, sondern über Braemore und dann die Küstenstraße runter.
    Es ist immer noch warm, windstill und wolkig. Als die ersten Regentropfen auf die Windschutzscheibe treffen, ergebe ich mich in mein Schicksal. Das schottische Wetter und ich, wir finden einfach nicht zusammen.

    Moment, was ist denn das für ein tolles Motiv? Zu spät, ich bin am Parkplatz vorbeigefahren. Bei nächster Gelegenheit wende ich, fahre zurück, und halte auf einem kleinen Parkplatz oberhalb des Loch Droma. Das liegt heute spiegelglatt in der Landschaft und verursacht diesen zwanghaften Griff zur Kamera. Turnschuhe aus, wasserdichte Stiefel an, Kamera umhängen, und runter zum See. Da ich nicht die erste bin, die diese Idee hat, kann ich einem Trampelpfad folgen. Schön ruhig ist es hier. Die ein oder zwei Autos, die unterwegs sind, stören mich nicht. Ich verbringe einige Zeit hier, mal mit Fotografieren, mal mit Nichtstun. Schön ist es. Gut, mit blauem Himmel und ein paar weißen Wölkchen wäre es noch schöner, aber ich will mich ja nicht beschweren. Es regnet nicht (von ein paar Tropfen abgesehen), es stürmt nicht, und ich habe keine kalten Finger.


    Loch Droma von Borderli auf Flickr


    Loch Droma von Borderli auf Flickr


    Wasser von Borderli auf Flickr


    Loch Droma von Borderli auf Flickr


    Baumstumpf von Borderli auf Flickr


    Irgendwann raffe ich mich auf, gehe zurück zum Auto, und weiter geht die Fahrt nach Gairloch. Ich übernehme meinen Wohnwagen und sehe, dass sich die Wolken verziehen. Klasse! Schnell werfe ich Gepäck und Einkaufstüten in den Wohnwagen, koche einen Kaffee, und setze mich raus auf die Terrasse. Sonne. Licht. Einfach nur an der frischen Luft sitzen und den Moment genießen. Endlich - das hatte ich hier oben schon lange nicht mehr.

    Später (es wird doch langsam frisch, wenn man so untätig rumsitzt) gehe ich an den Strand. „Sands“ ist schon schön, das muss man sagen. Im Frühjahr erlebte ich den Strand bei Sturm und mit großen Wellen; heute plätschert das Wasser ruhig vor sich hin. Eine ganz andere Stimmung ist das jetzt. Der Strandspaziergang tut meinem Knie gut; das lange Sitzen im Auto und auf der Terrasse war dann doch etwas schmerzhaft.


    Sands von Borderli auf Flickr


    Sand-Kugel von Borderli auf Flickr

    Abends habe ich es dann geschafft, Zugang zum Internet zu bekommen, und wage es, den Wetterbericht anzusehen. Ich fühle mich leicht veralbert. Leute, das kann doch nicht sein, oder? Sonne? Hier? In meinem Urlaub? Tagelang? Nee, oder? Ich besuche noch ein paar einschlägige Wettervorhersageseiten, und alle sind sich einig. Trocken, warm, sonnig, wenig Wind. Und das, je nach Seite, bis Dienstag oder bis Mittwoch. Zur Erinnerung: Wir haben erst Samstag. So viel gutes Wetter am Stück, ich glaube es einfach nicht.

    Trotzdem mache ich bereits einen Plan für morgen und packe das Fotozeugs, Karte, und dergleichen schon vor.
    Als ich später ins Bettchen gehe, bin ich immer noch skeptisch.




    29.09.2013 - Sonne, Sonne, Sonne! -

    Ich bin früh auf den Beinen. Beim Aufwachen erwartete ich, das Prasseln von Regen auf dem Dach zu hören - Fehlanzeige. Alles ist ruhig. Kein Regen, kein Sturm. Als ich die Vorhänge aufziehe, sehe ich einen sich im Sonnenaufgang in zarten Pastellfarben färbenden Himmel. Da ist er wieder, dieser zwanghafte Griff zur Kamera. Schuhe an, Jacke an, und raus an den Strand. Da die Nikon bereits im Rucksack ist, nehme ich die „Neue“ mit, die Fuji X20, die ich mir ein paar Tage vor dem Urlaub, als sich die alte Powershot endgültig verabschiedete, als Immerdabeihabjackentaschenkamera gekauft habe. Die Fuji und ich, wir kennen uns zwar noch nicht besonders gut, werden dafür im Laufe des Urlaubs noch Gelegenheit haben.


    Longa Island von Borderli auf Flickr


    Vögel im Meer von Borderli auf Flickr


    Sonnenaufgang von Borderli auf Flickr


    Als ich vom Strand zurück bin, bin ich nicht nur hellwach, sondern auch hungrig. Kaffee, Frühstück, eilig, eilig, eilig, bei dem tollen Wetter darf keine Minute mit so unnützen Sachen wie Essen verschwendet werden…
    Auf dem Weg von Sands nach Gairloch fahre ich mal eben rechts ran und fotografiere diese schon fast unwirklich ruhige Stimmung. Hatte ich eben noch Stress? Jetzt nicht mehr.


    Morgenstimmung von Borderli auf Flickr

    Der Weg bis ins Glen Torridon zieht sich. Auf der Single Track Road kurz hinter Gairloch (die hatte ich irgendwie aus meinem Gedächtnis gestrichen) ist nichts los. Klar, es ist Sonntag, es ist früh am Tag, da gehört die Straße mir. Als ich am Parkplatz zwischen Liathach und Beinn Eighe ankomme, sehe ich, dass noch mehr Wanderer das gute Wetter nutzen wollen. Trotz der frühen Stunde ist der Parkplatz schon gut besucht. Ich stelle den kleinen Roten ab und mache mich startklar. Dass ich im April genau an diesem Parkplatz im Sturm und Regen war, nass bis auf die Haut, und mit Aussicht auf noch mehr Sturm und Regen, das erscheint mir jetzt furchtbar weit her zu sein.

    Ich mache mich auf den Weg zum Coire Mhic Fhearchair. Ja, ich weiß, ich war schon mal dort, aber ich will es langsam angehen lassen und keine unnötigen Risiken eingehen wegen meines Knies. Und außerdem: Bei diesem Wetter lohnt es sich!


    Blick zurück von Borderli auf Flickr


    Coire Dubh Mòr von Borderli auf Flickr


    Stein von Borderli auf Flickr

    Ich lasse es langsam angehen und bin doch eher als erwartet bei den Pausenfelsen mit Blick auf Beinn Dearg.


    Kugel von Borderli auf Flickr


    Beinn Dearg von Borderli auf Flickr

    Nur wenig später komme ich an „meinem“ Zeltplatz vorbei. Die Aussichten werden immer besser, und immer häufiger werden meine Fotostopps.


    Kugel von Borderli auf Flickr


    Flowerdale Forest von Borderli auf Flickr


    Blick nach Letterewe von Borderli auf Flickr


    Flowerdale Forest von Borderli auf Flickr


    Wasserfall am Coire Mhic Fhearchair von Borderli auf Flickr

    Die „Treppen“, die zum Rand des Coire hochführen, gefallen meinem Knie gar nicht. Aber ich mache mir jetzt noch keine Gedanken, wie ich später dort wieder runter kommen soll. Ich genieße es einfach nur, hier zu sein.
    In der Nähe des Loch Coire Mhic Fhearchair suche ich mir einen bequemen Pausenfelsen mit Rückenlehne und mache es mir bequem. Ach ist das schön. Ich lege das protestierende Knie auf dem Rucksack ab, lehne mich zurück, und genieße die Aussicht auf den Triple Buttress, den See, und den Schönwetterhimmel.


    Beinn Eighe, Triple Buttress von Borderli auf Flickr


    Loch Coire Mhic Fhearchair von Borderli auf Flickr

    Als ich so vor mich hin döse, höre ich Stimmen, ganz in der Nähe. Hm, nach Englisch hört sich das nicht an. Ich höre noch mal hin. Aha, Deutsch, mit einem deutlichen Einschlag von Pfalz. Redet der mit sich selbst? Nein, er unterhält sich mit seinem Telefon. In der gleichen Lautstärke unterhält er sich dann mit seiner Begleiterin. Das stört mich in meiner Ruhe, also verlasse ich meinen Platz und fotografiere. Als die beiden weiterziehen, kehre ich zu meinem Felsen zurück und döse noch eine Weile in der Sonne.


    neben dem Wasserfall von Borderli auf Flickr

    Bevor ich mich diese Treppenstufen runterwage, mache ich noch ein paar Fotos, und dann geht es zurück. Aua. Keine gute Idee, aber eine bessere habe ich gerade nicht. Ganz langsam, Schrittchen für Schrittchen, gehe ich bergab. Unterwegs unterhalte ich mich kurz mit zwei älteren Damen (die aber wesentlich besser zu Fuß sind als ich) und erzähle ihnen von meinem schönen Wildcamp im letzten Herbst, und dem Schnee, der mich morgens begrüßte. Dann machen die beiden Pause, und ich humpele weiter. An den schönen Pausenfelsen suche ich mir einen besonders schönen Sitzplatz aus. Wieder sitze ich in der Sonne und genieße die Aussicht, und wieder höre ich Stimmen. Es sind die beiden Damen von vorhin. Was erzählen die da? Die glauben mir nicht, dass ich hier gezeltet habe? Nun, dann lassen sie es eben. Ich habe keine Lust, mich darüber aufzuregen. Allerdings kann ich es mir nicht verkneifen, von meinem Sitzplatz hinter dem Felsen aufzustehen und ihnen zuzuwinken.

    Später humpele ich weiter bergab. Wie ich das letzte steile Stück zur Straße geschafft habe, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass ich die Straße rechtzeitig vorm Losheulen erreicht habe. Verdammt, tut das weh! Zurück am Auto ziehe ich Stiefel und Socken aus, und die bequemen Straßenschuhe an. Nie wieder Lederstiefel, schwöre ich mir, die Leichttreter von Inov8 und dergleichen sind ungleich bequemer. Dann muss die Bandage runter. Nach ein paar Humpelrunden auf dem ebenen Parkplatz ist der Schmerz im Knie etwas erträglicher und ich trete die Heimfahrt an.

    Weil ich unterwegs an einem Parkplatz anhalte und mich mit einem Schweizer Rentner-Ehepaar unterhalte, die für drei Monate (oder länger, das wissen die beiden noch nicht so genau) mit dem Wohnmobil durch Schottland fahren („Weniger als 20 Jahre bis zur Rente“, denke ich mit einem Anflug von Neid), bin ich zu spät dran, um den Sonnenuntergang mit Foto und Stativ am Strand abzuwarten. Rucksack und Stiefel in den Wohnwagen, Foto rauskramen, und ab in Richtung Strand. Ich finde einen schönen Platz auf den Dünen, um von dort aus den Sonnenuntergang zu fotografieren.


    Sands bei Sonnenuntergang von Borderli auf Flickr


    Sonnenuntergang von Borderli auf Flickr

    Dann, endlich, kann ich unter die Dusche. Was für ein schöner Tag, denke ich, als ich mit einem Eisbeutel auf dem Knie auf dem Sofa sitze.

    Später fällt mir ein, dass ich die Kniebandage und noch ein paar Kleinigkeiten im Auto vergessen habe, und gehe noch einmal raus. Vor der Wohnwagentür erschlägt mich fast der Sternenhimmel. Ich stehe dort, lege den Kopf in den Nacken, und denke nur „wow“. Hier im Rhein-Main-Gebiet ist so ein Anblick undenkbar. Was wollte ich doch gleich? Ach so, ans Auto. Ich hole meine Sachen und versuche mich an das zu erinnern, was ich vor einiger Zeit zum Thema „Fotografieren eines Sternenhimmels“ gelesen, aber nie umgesetzt habe. Gut, ein Versuch ist es wert. Die Einstellungen an der Kamera mache ich im Wohnwagen, und begebe mich dann mit Stirnlampe, Kamera, Fernauslöser und Stativ durch die Dünen an den Strand. Leuchtet auf der Campsite noch die eine oder anderen Lampe, ist es hier draußen stockdunkel. Und ruhig ist es - es ist nach wie vor windstill, und die Wellen plätschern nur ganz leise vor sich hin. Perfekt. Das erste Bild wird schwarz. Hm, vielleicht hätte ich den Objektivdeckel abnehmen sollen. Auf den nächsten sieht man die Sterne leuchten. Ich mache ein paar Fotos, und humpele dann zurück. Genug für heute.


    Sternenhimmel von Borderli auf Flickr


    Sternenhimmel von Borderli auf Flickr


    Sternenhimmel von Borderli auf Flickr

    Der Wetterbericht ist nach wie vor optimistisch - ich bin es mittlerweile auch.
    Zuletzt geändert von Borderli; 08.02.2014, 12:22.

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  • Scrat79
    antwortet
    AW: [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Schöne Bilder. Ich hoffe deine Reise geht angenehm weiter. Schottland hat ja genügend zu bieten und ich sag mal "beinschonendes, schön weiches Gelände".

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  • Borderli
    hat ein Thema erstellt [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland.

    [UK] Noch bequemer unterwegs in Schottland

    Vorgeplänkel

    Zu Beginn dieses Jahres kann ich einem Angebot der Kranich-Fluggesellschaft nicht widerstehen und erstehe ein günstiges Ticket für einen Flug von Frankfurt nach Aberdeen. Und zurück, natürlich.
    Ich lasse die Planung dieses Urlaubs noch offen; schließlich habe ich ja drei Wochen Schottland im April / Mai noch vor mir.
    Nun denn, als ich im sehr kalten und ungemütlichen Frühjahr 2013 "Bequem unterwegs in Schottland" bin, nehme ich mir vor, im Herbst eher „unbequem“ unterwegs zu sein. Also mit Zelt, mit Rucksack, ohne Auto, ohne Ausreden. Eine schöne Trekkingtour im Nordwesten nimmt in meinem Kopf bereits Formen an, und gedanklich erstelle ich bereits eine Packliste. Zeit für solche Überlegungen habe ich dank des schlechten Wetters mehr als genug.

    In diesen Plänen kommt mein rechtes Knie allerdings nicht vor. Das fängt schon während des Urlaubs an, Probleme zu machen, und landet Ende Juni nach einem Ärzte-Marathon auf dem OP-Tisch. Das ist das Ende der Planung eines schönen Trekkingurlaubs.

    Aber wegen eines geschrotteten und reparierten Knies auf den Urlaub verzichten? Nicht mit mir. Kaum aus dem Krankenhaus zurück buche ich einen Mietwagen für die zwei Wochen und sehe mich für einen Teil des Urlaubs nach einem festen Quartier um. Das Zelt soll mit, wenn auch nur für den Einsatz auf dem einen oder anderen Campingplatz.
    Trotz Physiotherapie und trotz Beachtung aller ärztlichen Ratschläge dauert der Heilungsprozess lange an, und Mitte September wird mir klar, dass ich die Idee mit dem Zelt besser aufgebe. Hinknien tut weh, und tief hocken geht auch nur für ein paar Minuten… Ich buche also für die restliche Zeit das eine oder andere feste Dach über meinem Kopf und packe. Nicht den Rucksack - den Koffer! Nicht etwa, weil ich wenigstens ein einziges Mal am Flughafen nicht auffallen will; nein, ganz einfach aus praktischen Gründen. Wenn ich schon nicht „richtig“ wandern kann, dann will ich wenigstens die „große“ Fotoausrüstung mitnehmen, und die trägt sich nun mal am bequemsten im Daypack. Das Notebook kann dann auch mit. Da sich zwei Rucksäcke gleichzeitig schlecht tragen, hole ich den Koffer vom Speicher. Ein etwas anderer Urlaub, das wird mir spätestens jetzt klar.



    26.09.2013: Anreise

    Wie schon im Frühjahr nimmt mich Mr Borderli morgens mit nach Darmstadt, setzt mich am Hauptbahnhof ab, und ich fahre bequem mit dem Airliner zum Flughafen Frankfurt. Ich gebe den Koffer ab und schleppe nur noch den schweren kleinen Rucksack durch die Gegend.
    Der Flug startet etwas verspätet, aber ich habe Zeit. Ich bin im Urlaub, und da auf mich ein Mietwagen wartet, muss ich mir keine Gedanken über Busse oder Züge machen, die nicht auf mich warten.

    Im Car Rental Center ist aber erst einmal „Fremdschämen“ angesagt. Bereits im Flugzeug fällt mir eine Gruppe lautstarker Whiskyfreunde auf, die sich auf ihre Whiskytour mit Witzen und Sprüchen einstimmen, die deutlich unterhalb der Gürtellinie anzusiedeln sind. Genau diese Gruppe steht vor mir am Schalter und will ihren gemieteten Wagen abholen. Ich versuche irgendwie so auszusehen, als gehöre ich nicht dazu, als die dämlichen Sprüche hier weitergehen. Endlich sind sie weg und ich kann den Schlüssel zu meinem Auto abholen. Ein kleiner roter Fiat 500 wartet auf mich. Klein ist er wirklich (sage ich als kleinwagenfahrender Stoppelhopser), aber das Fahren macht Spaß mit ihm.
    Erste Station: Inverness Youth Hostel. Dann noch ein ausgiebiger Spaziergang durch Inverness, und schon ist der Tag vorbei.



    27.09.2013: Der Knie-Test

    Ich habe mich für zwei Nächte im Hostel einquartiert. Heute will ich testen, was ich dem Knie schon zumuten kann. Dafür habe ich mir einen Weg ausgesucht, den ich schon zweimal gegangen bin; von dem ich also weiß, was auf mich zukommt. Von Achnashellach über Coire Làir zur Teahouse Bothy und über den Coulin Pass wieder zurück nach Achnashellach. Ein gemütlicher Spaziergang auf guten Wegen, teilweise steil bergauf, aber gemütlich bergab. Im letzten Herbst lief ich den Weg in fünf Stunden - heute brauche ich sieben dafür. So viel zum Zustand meines rechten Knies, das offenbar noch weit davon entfernt ist, wieder voll belastbar zu sein.
    Aber trotzdem ist es ein schöner Spaziergang. Die Sonne lässt sich zwar nicht blicken, aber es ist trocken und windstill und warm. Ich habe schon vergessen, dass das Wetter in Schottland auch gut sein kann…

    Ein Blick zurück in Richtung Achnashellach:

    Achnashellach Forest von Borderli auf Flickr

    Coire Làir in der Kugel:

    Kugel von Borderli auf Flickr

    ...und ohne Kugel, dafür mit genauso vielen Wolken

    Coire Làir von Borderli auf Flickr

    Grünzeug am Wegesrand

    Moos von Borderli auf Flickr


    Der erste Blick in Richtung Torridon: Wo sind die Berge geblieben?

    Torridon von Borderli auf Flickr

    Der tote Baum steht immer noch

    Baum von Borderli auf Flickr

    Die Teahouse Bothy auch:

    Teahouse Bothy von Borderli auf Flickr

    Es wird Herbst, sagt mir das Laub am Rand der Easan Dorcha.

    Easan Dorcha von Borderli auf Flickr

    Die Coulin Bridge, und Beinn Eighe hinter Wolken:

    Coulin Bridge von Borderli auf Flickr

    Man achte auf das Fitzelchen blauen Himmels oben im Bild. Davon gibt es demnächst mehr zu sehen.

    Coulin Forest von Borderli auf Flickr

    Der gute alte Coulin Track, langweilig aber knieschonend.

    Coulin Track von Borderli auf Flickr

    Kurz hinter dem Coulin Pass kommt eine Umleitung wegen Waldarbeiten. Die war zwar im letzten Herbst auch schon da, wurde von mir aber ignoriert, weil an diesem Samstagnachmittag von Waldarbeiten nichts zu sehen oder zu hören war. Heute ist das anders; schon vorher höre ich schweres Gerät bei der Arbeit. Auf dem „Pony Track“ nach Craig, der für einen Teil der Umleitung herhalten muss, macht sich das Knie beim Umgehen von Schlammlöchern oder einfach nur bei einem großen Schritt bergab deutlich bemerkbar, trotz Bandage und Trekkingstöcken. Frust.

    Zurück im Hostel nehme ich mir die Ausdrucke und Kopien der Wegbeschreibungen vor, die ich mitgebracht habe, um vor Ort etwas Auswahl zu haben und nicht auf den Karten „improvisieren“ zu müssen. Ich sortiere etwa zwei Drittel der Beschreibungen aus. Zu lange, zu steil, zu schwierig für meinen derzeitigen Zustand. Ab ins Altpapier, dort belasten sie mich nicht mehr und führen mich auch nicht mehr in Versuchung mehr zu tun, als gut für mich ist. Ich grummele vor mich hin. Dass es noch so schlecht geht, hätte ich nicht gedacht.
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