[SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

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    [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

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    Wir sind zurück.

    Neun anstrengende und wunderbar abenteuerliche Tage im Sarek liegen hinter uns. Wir haben Flüsse gefurtet, Schluchten durchstiegen, Gletscherausläufer überquert, uns durch mückenverseuchtes Dickicht geschlagen und 14 Stunden ununterbrochenen Starkregen überdauert. Gelegentlich sind wir von der Route abgewichen - manchmal absichtlich, manchmal unabsichtlich. Ein paar Dinge kamen anders als gedacht.

    Klar, dass das erst einmal sacken muss. Aber jetzt, knapp einen Monat nach unserer Rückkehr am 11. Juli 2013, startet der Reisebericht mit einem 3D-Flug über unsere Sarek-Route.

    Die Eckdaten zu unserer Tour vom 30.06.-11.07.13 und die gesamte Vorbereitung finden sich auf kopf-freiheit.blogspot.com.
    Dort wird auch dieser Reisebericht erscheinen, allerdings mit Bildern.

    Heute liefern wir euch vorab den 3D-Flug über unsere Sarek-Route.

    Eventuell werdet ihr aufgefordert, das Google Earth Plug-In für euren Browser zu installieren. Das braucht ihr, damit der 3D-Flug funktioniert. Der Track ist vollständig von Änonjalmme über Kisurisstugan, Kisuriskatan, Skarja, über den Skierffe-Sattel bis zur Fjällstation Saltoluokta. Nur der Abstecher auf den Skierffe selbst fehlt, weil das GPS währenddessen im Rucksack auf dem Sattel geblieben ist.

    Der GPS-Track zeigt wunderbar, dass die Groborientierung auf unserer Route einfach war. Der Teufel liegt aber im Detail. Eine verwachsene Pfadspur nach einer Flussdurchquerung im Unterholz wiederzufinden stellte sich als eine echte Herausforderung dar. Auch im sumpfigen Weidengestrüpp nach einer Umgehung der schlimmsten Schlammlöcher wieder die 20 Zentimeter breite Schneise von einer Wildspur zu unterscheiden, war nicht so einfach. Die Umwege und Pfadsuchen sind deutlich sichtbar.

    Von einer "Sarek-Autobahn" kann ich jedenfalls nicht mehr sprechen. Zwei Norweger sind uns in den ersten beiden Juli-Wochen im Nationalpark begegnet, sonst niemand. Ein deutsches Pärchen war anfangs parallel zu uns auf der anderen Talseite unterwegs, am dritten Tag haben wir es abgehängt. Dazu aber später mehr.

    Die Hauptroute ist im ersten Abschnitt vom Padjelantaleden über Kisurisstugan und Kisuriskatan bis Skarja einfach zu finden und größtenteils einfach zu begehen. Aus meiner Sicht bei gutem Wetter von jedem ohne Probleme zu meistern, der Alpenpfade der roten Kategorie häufiger begeht. Danach wird es stetig anspruchsvoller. Das liegt zum einen an den steilen, steinigen Aufstiegen. Zum anderen aber auch daran, dass die Pfade Anfang Juli offenbar noch wenig begangen und daher stark verwachsen waren.

    Grundsätzlich wichtig ist das Vertrauen in die eigene Orientierungsgabe (die natürlich auch vorhanden sein sollte). Besonders auf den felsigen/grasigen Flächen des Hochfjälls. Dort gibt es (wenn überhaupt) Pfadspuren, die man mehr ahnt als sieht. Tritt man einen Meter neben die Spur, sieht man sie nicht mehr. Die meisten Spuren stammen ohnehin von Rentieren und können daher schnell in die Irre führen. Man sollte also unbedingt die Bereitschaft und die Fähigkeit mitbringen, völlig weglos zu gehen. Im Hochfjäll macht das Spaß. In der unwegsamen grünen Hölle der Täler ist es mühsam und zeitaufwendig.

    Soviel erstmal zum Start des Reiseberichts. Freut euch auf weitere Bilder auf kopf-freiheit.blogspot.com und den Text aus meinem zerfledderten Reisetagebuch a.k.a. Notizblock dort und in diesem Forum.
    Zuletzt geändert von LRRP; 16.08.2013, 13:55.
    kopf-freiheit.blogspot.com

  • MatthiasK
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    #2
    AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

    Super, ich freu mich auf eine Vortsetzung! Kannst du was über die Wasserstände in den Flüssen sagen?
    3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

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    • LRRP
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      #3
      AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

      Zitat von MatthiasK Beitrag anzeigen
      Super, ich freu mich auf eine Vortsetzung! Kannst du was über die Wasserstände in den Flüssen sagen?
      Hallo Matthias,

      in den ersten beiden Juli-Wochen weitgehend entspannte Lage auf unserer Route.

      Das bedeutet konkret: Bäche, die von den Bergen in den jeweiligen Hauptstrom im Tal laufen, waren leicht zu furten. Wasserhöhe maximal bis halbe Kniehöhe (bei zwei Furten, Körpergröße 1,81m), ansonsten darunter (Löcher im Bachbett ausgenommen). Die Schneeschmelze spielt jedenfalls keine Rolle mehr. Bei zwei dieser Furten war die Fließgeschwindigkeit eine größere Herausforderung als der Pegelstand. Trockenen Fußes (also über herausragende Steine) ließ sich kaum ein Gewässer überqueren. Zum August hin steigt aber die Wahrscheinlichkeit, dass dies hier und da möglich ist.

      Wer schon mal im Sarek war, weiß, dass die Wasserstände auch kurzfristig stark von Regenfällen beeinflusst werden können. Insofern bin ich mit absoluten Aussagen vorsichtig.

      Für den Hauptstrom im Ruohtesvagge: An unserer Furtstelle reichte das Wasser an der tiefsten Stelle hinauf bis zur Hälfte des Oberschenkels, die Fließgeschwindigkeit war aber nicht besonders hoch.
      Zuletzt geändert von LRRP; 10.08.2013, 10:04.
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      • LRRP
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        #4
        AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

        Sarek Reisebericht: Prolog - Anreise von München nach Gällivare: Auf "dem Pfad"

        Sonntag, 30.06.13: Es ist früh, aber nicht mehr dunkel, als wir aufbrechen. Gerade ist die Sonne aufgegangen und bringt die Farbe zurück in die Welt. In der Nacht hat es leicht geregnet. Die Luft ist kühl und klar. Wassertropfen liegen auf den Blättern der Büsche und immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich jede Häuserlücke nutze, um einen Blick auf die immer heller werdende Lebensspenderin zu erhaschen. Endlich ist es soweit. Nach Monaten der Vorbereitung. Ich bin ruhig wie München an diesem Sonntagmorgen. Keine Hast, keine Eile, keine Aufregung.

        Schon während der letzten Telefonate mit Marc war klar, dass es eigentlich nichts mehr zu sagen gibt. Wir haben alles so oft durchgespielt, alles ist an seinem Platz. Jetzt läuft der Film ab.


        Zu Fuß gehen wir zum Bus, der uns zur S-Bahn bringt. Es ist genug Zeit. Wir könnten sechs S-Bahnen verpassen und wären immer noch rechtzeitig am Flughafen. Ein bisschen unwirklich ist es schon. Fast habe ich das Gefühl, das alles schon getan zu haben und jetzt durchlebe ich es einfach noch einmal. Ich erzähle Daniela, dass wir auf "dem Pfad" sind. Auf einem vorgezeichneten Weg mit dem inneren Kompass, der mehr ein Gefühl ist, als alles andere. Ein Gefühl tiefer, untrüglicher Gewissheit, dass sich alles fügen wird und so sein soll, wie es ist. Wer Stephen Kings "Der Dunkle Turm" gelesen hat, weiß, was ich meine.

        Am S-Bahnhof will ich eine Fahrkarte kaufen, habe aber nur zwei Fünfziger, die der Automat nicht will. Also gehe ich in die Bäckerei um Frühstück zu kaufen und so Geld zu wechseln. Mit einem kleinen Rucksack vor der Brust und dem großen auf dem Rücken repräsentiere ich das klassische Backpacker-Sandwich und errege die Aufmerksamkeit der Bedienung. Freudig interessiert erkundigt er sich nach dem Ziel meiner Reise, wünscht mir alles Gute und sich, dass ich doch nach meiner Rückkehr vorbeikomme, um zu berichten. Ich verspreche es ebenso gut gelaunt. Die Krapfen bezahle ich, das Wasser geht aufs Haus. Sowas meine ich mit dem Pfad.

        In der S-Bahn dösen wir, am Lufthansa-Schalter ist nur wenig los, wir kommen schnell dran. Der schneidige junge Mann mit fesch gegeltem Haar kann unser Gepäck nicht von München über Stockholm bis Gällivare durchchecken. Das Kürzel der Anschluss-Airline "2N" kann er im System nicht finden. Mein Einwand, der Flug werde definitiv von NextJet angeboten, wird geflissentlich ignoriert. Immerhin müssen wir unsere Rucksäcke nicht zum Sondergepäck-Schalter schleppen. Das ist auch so eine willkürliche Ermessenssache der Airline-Beamten. Also müssen wir unser Gepäck in Stockholm erst einmal abholen und dann wieder aufgeben. Kein Problem, wir haben dort fast zwei Stunden Zeit. LASST EUCH NICHTS ERZÄHLEN. Das Gepäck lässt sich durchchecken, bleibt hartnäckig. Vom Wald-und-Wiesen-Flughafen Gällivare zurück nach München ging es auch.

        Nächster Stopp: Airport-Security. "Ah, oa Woandroa!" (preuß.: Ah, ein Wanderer!), stellt der massive Mann am Durchleuchtungsapparat freundlichen Tones und fragenden Blickes fest, als die wettergegerbten, dreifach gewachsten Bergschuhe durchlaufen. Ich begreife das als Respekt-Bekundung aus berufenem Munde und stelle einmal mehr fest, auf "dem Pfad" sein zu müssen.

        Am Stockholmer Flughafen ist vieles ein bisschen anders: Jede der blitzsauberen Toilettenkabinen hat einen Spiegel und ein Waschbecken, der schmächtige Security-Mann einen Ziegenbart und Rasta-Zöpfe. Dort treffen wir Marc und fliegen - natürlich mit NextJet - nach Gällivare. Free Seating. Platznummern gibt es in der Propeller-Maschine nicht.

        Drei Taxis warten auf die Passagiere. Die meisten sind vermutlich Pendler, gehen zu ihren Fahrzeugen oder werden von Angehörigen abgeholt. Offenbar sind die Taxis vorbestellt - und offenbar gibt es keine weiteren. Schnell sind alle Autos weg und wir lassen ein Taxi am Informationsschalter bestellen. Wir warten. Ein leichter Wind geht bei 21 Grad, es riecht nach Birkenwald. 45 Minuten später taucht eines der drei Taxis wieder auf und nimmt uns mit in die Stadt. Die Fahrt kostet pauschal 420 SEK, das sind ca. 50 Euro für sieben Kilometer Fahrt. Willkommen in Schweden.

        Als wir Gällivare erreichen kenne ich mich aus, ohne jemals dort gewesen zu sein. Ein Straßenname reicht und ich weiß, wo die alte Kirche steht, wo die neue, und dort, dort vorne links laufen wir später zum Campingplatz, wo wir hoffen, Gas kaufen zu können. Natürlich ist auch klar, wo sich das Hotel befindet. Als wir um die Ecke biegen, wird "der Pfad" allerdings extrem schmal: Unmittelbar vor dem Hotel wird gebaut. Tiefbau. In der kurzen Sommerzeit wahrscheinlich die einzige Gelegenheit, um frei von Dunkelheit und Frost bis unter die Grasnarbe werkeln zu können. Es ist immer noch Sonntag, die Maschinen ruhen und morgen Früh reisen wir mit dem Bus weiter nach Ritsem. Alles easy.

        Immerhin: Die Bushaltestelle ist wie erwartet direkt vor der Tür, wir können also ausschlafen. Abfahrt der Buslinie 93 nach Ritsem ist um 9 Uhr. Das haben wir allerdings vor der Abreise recherchiert. Wer kein Smartphone dabei hat, steht ratlos vor dem Fahrplankasten, dessen einziger Aushang empfiehlt, die Abfahrtszeiten online abzurufen.

        Die Hotelzimmer sind vollkommen in Ordnung. Geräumig, mit extrem gut schallisolierten Fenstern und lichtdichten Vorhängen versehen, kann man sich auf einen guten Schlaf freuen. Da wir Frischluft-Fanatiker sind, bleiben bei uns die Fenster allerdings auf. Im Badezimmer mit Hand- und Schwall-Brause erwartet uns eine Überraschung: Schwedens bestes Trinkwasser wird Frei Haus aufs Zimmer geliefert. Eine weitere Überraschung: Es gibt keinen Lichtschalter, nur einen Bewegungsmelder. Wer länger sitzt, muss also winken.

        Wir packen die Rucksäcke ein wenig um und machen uns zu Fuß auf zum Campingplatz, wo man auch sonntags Gas kaufen können soll. Einzige Alternative dazu ist wegen der späten Öffnungszeiten der Geschäfte (10 Uhr) die Fjällstation in Ritsem. Darauf wollen wir es aber nicht ankommen lassen. Auf dem Weg haben wir ersten Feindkontakt. Später sollten wir über drei, vier Mücken müde lächeln.

        Ja, man kann ohne Probleme auf dem Campingplatz Gas kaufen. Der Vorrat ist allerdings nicht besonders groß. Es gibt zwei 450g-Schraubkartuschen, eine 230g- und eine 100g-Kartusche mit Primus-Gas. Wir wollen auf Nummer sicher gehen und kaufen die beiden großen für 100 SEK (11,40 EUR) das Stück. Nach der Tour werden wir nur eine fast verbraucht haben. Die Jungfräuliche schenken wir einer Gruppe dankbarer Pfadfinder.

        Wir haben Gas. Die einzige Unbekannte in unserer Gleichung ist gelöst. Gelöst ist auch die Stimmung und wir beschließen, uns vor dem Tour-Start noch einmal kräftig (ungesund) zu ernähren. Das machen wir bei "MCD's". Aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit, bis eine größere Fast-Food-Kette hier Markenpatentrechte geltend macht. Aber die 80 SEK (9,20 EUR) Menüs halten, was sie versprechen. Satt und zufrieden gehen wir auseinander (im wahrsten Sinne) und beschließen, am nächsten Morgen um 8 Uhr zu frühstücken. Die Spannung steigt.

        Erkenntnisse des Tages:

        1. Man kann das Gepäck von Deutschland bis Gällivare durchchecken lassen (offenbar mit Hindernissen, siehe Posts unter diesem).
        2. Busfahrzeiten prüfen und notieren, solange man Internet hat. Vor Ort gibt es keine Fahrpläne.
        3. Gas kaufen kann man fast rund um die Uhr auf dem Campingplatz in Gällivare. Auch morgens, bevor die Geschäfte öffnen.
        4. Wir sind sowas von auf "dem Pfad".
        Zuletzt geändert von LRRP; 10.08.2013, 14:47.
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        • MatthiasK
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          #5
          AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

          Danke Dir!
          3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

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          • Vintervik

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            #6
            AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

            Zitat von LRRP Beitrag anzeigen
            Das Kürzel der Anschluss-Airline "SI" kann er im System nicht finden. Mein Einwand, der Flug werde definitiv von NextJet angeboten, wird geflissentlich ignoriert.
            Vielleicht, weil das Kürzel von NextJet "2N" ist?

            Edit: Das Durchchecken von Deutschland aus kann wegen der Zollbestimmungen nicht funktioniert haben. Wenn man vom Ausland aus in Arlanda ankommt und dann einen innerschwedischen Verbindungsflug hat, findet die Verzollung in Arlanda statt, weswegen man das Gepäck dann in Arlanda neu einchecken muss. Ausnahme dieser Regelung ist meines Wissens bisher nur bei einem Einreiseflug mit SAS und Weiterflug mit SAS/Högakusten/Nextjet oder Einreise und Weiterflug mit Norwegian, wo dann die event. Verzollung erst am Zielort geschehen kann.
            Zuletzt geändert von Vintervik; 10.08.2013, 00:16.

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              #7
              AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

              Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
              Vielleicht, weil das Kürzel von NextJet "2N" ist?

              Edit: Das Durchchecken von Deutschland aus kann wegen der Zollbestimmungen nicht funktioniert haben. Wenn man vom Ausland aus in Arlanda ankommt und dann einen innerschwedischen Verbindungsflug hat, findet die Verzollung in Arlanda statt, weswegen man das Gepäck dann in Arlanda neu einchecken muss. Ausnahme dieser Regelung ist meines Wissens bisher nur bei einem Einreiseflug mit SAS und Weiterflug mit SAS/Högakusten/Nextjet oder Einreise und Weiterflug mit Norwegian, wo dann die event. Verzollung erst am Zielort geschehen kann.
              Hallo Vintervink,

              danke für den Hinweis. Das Kürzel lautete tatsächlich "2N", nicht "SI" -> Erinnerungslücke. Ich habe es oben geändert. Er konnte die Airline "2N" im System nicht finden und kam zu dem Schluss, dass es sich nicht um eine Partnergesellschaft handeln könne. Damit begründete er das erneute Einchecken in Stockholm. Für die Schweden war die Lufthansa als Partner offenbar bekannt. Der "Lufthansa-Flug" war zudem "operated by SAS". Deswegen kommt das Zoll-Argument vermutlich nicht in Betracht und wurde so auch nicht vom LH-Bediensteten angeführt.
              Zuletzt geändert von LRRP; 10.08.2013, 05:40.
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              • dingsbums
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                #8
                AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                Bin auch gespannt, wenn der Reisebericht jetzt losgeht ... Zum Durchchecken von Gepäck in Arlanda - hat bei uns bisher auch nur geklappt, wenn wir mit SAS ankamen und auch weiterflogen. Sei eher froh, dass die in München das nicht geschafft haben. Uns ist es schon passiert, dass in Frankfurt das Gepäck eigentlich durchgecheckt wurde (stand auch so auf den Zetteln) und es in Stockholm dann doch auf dem Band lag. Wären wir nicht skeptisch gewesen und hätten das nicht überprüft, hätten wir in Kiruna dann erst mal ohne Rucksack gestanden. Das Argument mit dem Rückflug zählt nicht, das hat schon immer geklappt.

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                • LRRP
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                  #9
                  AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                  Sarek Reisebericht: Tag 1 - Gällivare bis kurz vor Kisurisstugan: No plan survives contact with the enemy

                  Montag, 01.07.13: Gällivare ist die Stadt der Friseure. Über zehn Haarschneider zählen wir an diesem Morgen auf dem Weg zum Geldautomaten, der nur zwei Blöcke vom Hotel entfernt in der Storgatan liegt. Während der Tour müssen wir die Boot-Transporte sowie Abendessen und Frühstück in der Fjällstation Saltoluokta bezahlen. Dazu kommt die Busfahrt nach Ritsem und von Saltoluokta/Kebnats zurück nach Gällivare. Grund genug, noch ein paar Kronen abzuheben. Unsere kleinen Rucksäcke lassen wir mit frischer Wäsche, Rasierzeug etc. im Hotel zurück.

                  Der Bus fährt schon um 8.35 Uhr an der Haltestelle neben dem Bahnhof vor. Wir sind angenehm überrascht, hatten wir doch nicht mit einem klimatisierten Luxus-Liner gerechnet. Tickets kann man nur im Bus kaufen, nicht im Bussgods-Gebäude. 333 SEK (38,40 EUR) kostet die Fahrt nach Ritsem pro Person. Bezahlt wird bar oder mit Kreditkarte. An diesem Tag allerdings nur bar, denn der Kartenleser ist defekt. Gut, dass wir Geld geholt haben ...

                  Als wir um 9 Uhr abfahren, sind es 19 Grad. Unterwegs fällt das Thermometer stetig bis auf 14. Ab Kebnats regnet es. Auf der Höhe des Suorva-Staudamms öffnet der Himmel seine Schleusen richtig und wir beneiden die Gruppe junger Trekker, die hier aussteigt und sofort durchnässt ist, nicht. Der Sarek liegt in eine dichte Wasserwand gehüllt auf der anderen Seite. Angesichts des miesen Wetters setze ich ganz auf den "Pfad-Effekt" und gehe davon aus, dass an unserem Zielort besseres Wetter sein wird. Und so ist es dann auch: Auf den letzten zehn Kilometern vor Ritsem lässt der Regen langsam nach und hört schließlich ganz auf.

                  12.30 Uhr: Ankunft in Ritsem. Der Bus hält erst am Bootsanleger und fährt dann weiter bergauf zur Fjällstation. Wer dort noch Gas kaufen muss, sollte also sitzen bleiben. Das Boot legt laut Plan um 14.30 Uhr ab. Wir sind etwas nervös, weil in einem Foren-Bericht stand, dass man hätte rennen müssen, um das Boot noch zu erreichen. Die Frage stellt sich dann aber gar nicht; der Bootsanleger ist leer. Bei einem Zeitfenster von zwei Stunden wie in unserem Fall hätte man auch noch gemächlich zu Fuß zur Fjällstation laufen können.

                  Die M/S Storlule kommt bereits um 13 Uhr von Änonjalmme herüber und die versammelte Trekker-Gemeinde macht sich bereit zum Aufbruch. Der Kapitän kennt das Schauspiel vermutlich schon und weist höflich aber bestimmt darauf hin, dass die Abfahrt nicht vor 14.30 Uhr stattfinden wird. Also verlassen alle den Steg und setzen sich wieder auf die Steine am Ufer. Das gibt mir die Zeit, diese Zeilen zu schreiben.

                  Inzwischen trägt der Wind vereinzelte Regentropfen aus dem Sarek herüber. Ein Vorgeschmack auf das, was uns am nächsten Tag erwarten sollte. Schneereste sind auf den Höhenzügen zu sehen, das Akka-Massiv liegt im diffusen Licht zum Teil in den Wolken und ich frage mich, wie sumpfig es wohl werden wird. Wir hatten bis zuletzt keine zuverlässige Prognose zur Schneelage im Sarek, deshalb bin ich erleichtert zu sehen, dass nicht mehr viel da ist. Das unnütze Warten so kurz vor dem eigentlichen Start macht mürbe. Ich wäre lieber schon drüben, allerdings wird es auch nicht dunkel. Wir haben alle Zeit der Welt, also ruhig bleiben.

                  Während der Überfahrt, die pro Person 250 SEK (28,90 EUR) kostet (bar und Kreditkarte), verändert sich das Wetter rasant. Und als wir in Änonjalmme anlegen, scheint tatsächlich die Sonne. Was für ein Start!

                  Wir starten auf dem Padjelantaleden. Zwei bis drei Kilometer nach der Überquerung des Vuojatätno ist unsere gesamte Etappenplanung inklusive Reservetag zum Teufel.

                  Ein Geflecht deutlicher Pfade zweigt unmittelbar vor einem Bach, der den Padjelantaleden quert, nach Süden Richtung Akka-Massiv ab. Das könnte der Abzweig sein, den wir nehmen wollen um wie geplant durch den namenlosen Einschnitt zwischen Akka-Massiv und der vorgelagerten Erhebung in den Sarek zu gelangen. Marc testet den Weg kurz an, verliert aber dessen weiteren Verlauf und kehrt zurück. Wir entscheiden uns, weiter zu gehen und hoffen auf einen weiteren Abzweig. Der kommt nicht - womit rückblickend klar ist, dass dies wohl der Weg in den Sarek gewesen wäre.

                  Als die Erkenntnis nicht mehr wegzureden ist, ist es 18.30 Uhr und wir sind ein gutes Stück weitergelaufen. Zu weit, um jetzt noch umzudrehen. Deshalb beschließen wir zähneknirschend, auf Nummer sicher zu gehen und dem Padjelantaleden bis zur Kisuris-Hütte zu folgen. Dort gibt es eine weitere Einstiegsmöglichkeit in den Nationalpark. Das bedeutet einen Umweg von mehreren Kilometern und entspricht zeitlich unserem Reservetag. Weitergedacht heißt das, dass wir von nun an jeden Tag Strecke machen müssen, um das Ziel Saltoluokta rechtzeitig zu erreichen. Egal, was kommt.

                  Etwa zwei bis drei Kilometer vor der Kisurisstugan macht sich die ungewohnte Anstrengung bemerkbar. Immerhin laufen wir uns gerade erst ein und die Rucksäcke sind randvoll. Es ist 19.30 Uhr, als wir das Zelt am Rande des Padjelantaleden aufbauen. Marc schafft es, das feuchte Holz mit Birkenrinde und Funkenstab in ein Lagerfeuer zu verwandeln. Die unzähligen Mücken stört das nicht und so wird es zur letzten Geschicklichkeitsübung der Etappe, das Essen unter dem Mosquito-Netz hindurch mückenfrei in den Mund zu bekommen. Gegen 22.30 Uhr endet für uns der Tag. Der Sonne ist das gleich, sie scheint die ganze Nacht. Es ist so warm im Zelt, dass wir die Schlafsäcke offen lassen.

                  Erkenntnisse des Tages:

                  1. Den Bus nach Ritsem (333 SEK/38,40 EUR) kann man (in der Regel) bar und mit Kreditkarte bezahlen. Gleiches gilt für den Boot-Transport Ritsem-Änonjalmme (250 SEK/28,90 EUR).

                  2. Die Zeit zwischen Busankunft in Ritsem und der Abfahrt des Boots nach Änonjalmme ist großzügig bemessen (zumindest im Juli 2013).

                  3. Der Padjelantaleden ist nicht zu verfehlen. Der erste Abzweig in den Sarek schon.

                  4. Bleib' in Bewegung. Wer stehen bleibt, ist in sekundenschnelle von 30+ Mosquitos besetzt.

                  5. Trust your instincts.
                  Zuletzt geändert von LRRP; 26.08.2013, 21:30.
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                  • Lotta
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                    • 17.12.2007
                    • 929

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                    #10
                    AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                    Wenn ich den Link zu eurem Blog anklicke, blinkt mein Virenscanner in sämtlichen Rottönen und klingelt wie blöde...

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                    • HUIHUI
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                      #11
                      AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                      LRRP als Benutzername, große Vorbereitung für n Sarek-Trip, Tarnklamotten auf Tour, ich pack schonmal das Popcorn aus.
                      Ich bin ziemlich einfach. Ich trinke guten Wein, das ist konzentrierter Sonnenschein.

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                        #12
                        AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                        Zitat von Lotta Beitrag anzeigen
                        Wenn ich den Link zu eurem Blog anklicke, blinkt mein Virenscanner in sämtlichen Rottönen und klingelt wie blöde...
                        Hallo Lotta, das kann ich nur für einen Fehlalarm halten. Der Blog ist clean.

                        Das bestätigen Online-Scans mit website-klinik.de und unmaskparasites.com und mein eigener BitDefender-Virenscanner.
                        Zuletzt geändert von LRRP; 11.08.2013, 10:02.
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                          #13
                          AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                          Für das Gas hättet ihr nicht bis zum Campingplatz gemusst (Wobei ich dem Betreiber jeden Umsatz von Herzen gönne)
                          Im STF Laponia Center gleich neben dem Bahnhof wäre es wohl auch erhältlich gewesen. Das öffnet täglich um 8:30.

                          Gruss
                          Henning
                          Es gibt kein schlechtes Wetter,
                          nur unpassende Kleidung.

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                          • LRRP
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                            #14
                            AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                            Danke für den wertvollen Tipp, Henning. Ich werde deinen Hinweis dem Artikel zur Anreise und zum Kauf von Gaskartuschen hinzufügen.

                            Sarek Reisebericht: Tag 2 - Kisurisstugan bis kurz hinter den Nijakjagasj: Das feuchte Tor zum Sarek

                            Dienstag, 02.07.13: Weil die Mücken einfach zu übel sind, brechen wir um 7.45 Uhr ohne Frühstück von unserem Lagerplatz am Padjelantaleden auf. Bislang haben wir den Regen nur aus der Ferne gesehen und Furtstellen gab es auch keine. Wir hoffen, mit dem Eintritt in den Sarek in exponierteres Gelände zu kommen, um dort in Ruhe zu essen.

                            Bald schon würden wir uns über eine geschützte Ecke freuen.

                            Knapp 45 Minuten später überqueren wir den Sinjuftjutisjakka, in dessen Nähe die Kisurisstugan stehen soll (wir sehen/suchen die Hütte nicht). Der Himmel ist bewölkt, aber die Nacht war trocken und es ist so mild, dass wir nur wegen der bluthungrigen Plagegeister langärmelig unterwegs sind.

                            Wenige Meter nach der Brücke stoßen wir auf drei Schautafeln, die über die drei Nationalparks informieren. Stora Sjöfallet, Sarek und Padjelanta treffen hier aufeinander. Direkt hinter den Schildern führen die Pfade in den Sarek.

                            Durch die vielen Abkürzungen ist hinter den Schildern ein Wirrwarr aus kleinen Pfaden entstanden. Wer sich nicht unmittelbar am Sinjuftjutisjakka, sondern auf den Pfaden etwas rechts von ihm hält, landet schließlich auf einem mit wenigen Birken bestandenen Grasrücken, auf dem es sich hervorragend mit Blick auf den Sinjuftjutisjakka links und den Sjpietjavjakka rechts laufen lässt. Es ist auch möglich, nahe am Ufer des Sinjuftjutisjakka zu laufen. Die Pfade dort sind aber matschiger und mückenbelasteter, da windgeschützter.

                            Dunkle Wolken brauen sich vor uns zusammen und ein Berg nach dem anderen verschwindet in den Regenschleiern, die sich langsam auf uns zuschieben. Wir beschließen, auf freier Fläche zu essen, bevor uns der Regen erreicht. Keine Sekunde zu spät. Noch während Marc seine aufgekochte Fertigmahlzeit isst, geht es los. Eineinhalb Jahre in Neuseeland haben mich gelehrt, Mutter Natur nicht zu unterschätzen, und so wechsle ich angesichts der Waschküche vor uns von der Trekkinghose zur Regenhose. Die beiden anderen lernen an diesem Tag, dass das auch für sie eine gute Idee gewesen wäre. Vorerst setzen sie darauf, dass der Regen schnell vorübergeht und die Stoffhosen schnell trocknen.

                            Der Regen bleibt und der Wind nimmt mit jedem Kilometer zu. Anfangs kommen wir noch leicht voran, dann vereinen sich alle Pfade in einem, der sich bald immer wieder im Weidengestrüpp verliert. Schließlich laufen wir nur noch so, wie es das Gelände am ehesten erlaubt. Das Wasser tropft vom Kapuzenschild, läuft in die Ärmel. Die leichten Trekkinghosen der beiden kleben an den Beinen, doch jetzt zu wechseln hat keinen Sinn. Stehenbleiben will keiner.

                            Immer wieder müssen wir Abstecher zum Ufer hinunter machen, weil es sich auf den blanken Steinen leichter läuft und weil immer häufiger Sumpfflächen auftauchen, die im trockeneren August vermutlich keine sind. Die Bäche führen viel Wasser, sind aber über kleine Umwege oft irgendwie zu überqueren. Eine Pause ist keine Option. Wir setzen alles auf eine Karte und wollen erst anhalten, wenn wir die Kisuriskatan erreichen.

                            Als wir endlich die Kisuriskatan sehen, sind wir erleichtert. Zum einen, weil sie einen notdürftigen Wetterschutz für eine Rast verspricht, zum anderen, weil sie als Wegmarke zeigt, wie weit wir entlang des Sinjuftjutisjakka gekommen sind. Daniela und Marc ziehen dort nun doch die trockenen und warmen Regenhosen an, ich gehe noch einmal hinaus, um Wasser zu holen.

                            Die Tomatensuppe kocht gerade, als wir Besuch bekommen. Ein deutsches Pärchen, das wir schon im Boot und auf dem Padjelantaleden gesehen haben, gesellt sich zu uns. Sie haben den gleichen Weg, aber deutlich mehr Zeit dafür eingeplant. Aufgewärmt und gestärkt gehen wir wieder hinaus in den Regen und schlagen uns weiter durch das Weidengestrüpp.

                            Gegen 15 Uhr erreichen wir den Nijakjagasj, das Pärchen trifft kurz darauf ein. Nach fünfeinhalb Stunden Dauerregen macht der Unwettergott gerade für die 15 Minuten eine Pause, die wir brauchen, um den Fluss zu durchqueren. Erschöpft nutzen wir die Chance, und bauen das Zelt oberhalb der Ufer-Böschung auf. Währenddessen geht es wieder los und soll für weitere neun Stunden nicht enden. Ich habe noch nie einen so lange andauernden Regen erlebt.

                            Konzentriert setzen wir das Zelt mit klammen Fingern im peitschenden, feuchten Wind zusammen. Eine Stange verfängt sich in einem Gestängekanal und wir brauchen mehrere Minuten, bis sie schließlich durchgleitet. Ich krieche zuerst hinein, um die Aufhängung des Innenzelts zu prüfen. Erst jetzt bemerke ich, dass meine Hände vom Handgelenk an unkontrolliert schlackern. Von Zittern kann keine Rede mehr sein.

                            Ohne den Wind ist es gleich gefühlte fünf Grad wärmer und wir beeilen uns, aus den nassen Sachen und in die Schlafsäcke zu kommen. Marc verteilt an jeden ein Stück Schokolade, die so gut schmeckt wie noch nie, dann bin ich weg.

                            Eine gute Stunde später weckt mich Daniela und kocht meine Fertigmahlzeit. Ein Energieriegel zum Frühstück und ein wenig Tomatensuppe war wohl doch zu wenig an diesem anstrengenden Tag. Wir essen alle gemeinsam und schlafen danach trotz prasselndem Regen und tosendem Wind schnell wieder ein und bis zum nächsten Morgen durch.

                            Erkenntnisse des Tages:

                            1. Man sagt, im Sarek regnet es an zwei von drei Tagen. Das stimmt.
                            2. Regenhosen werden am besten früh genug angezogen (wir haben sie später fast durchgängig getragen).
                            3. Wir funktionieren als Team, auch in Entbehrungssituationen.
                            4. Manchmal sind es nicht die Weg- oder Wetterverhältnisse allein, die eine Tour anspruchsvoll machen, sondern auch der Zeitdruck.
                            Zuletzt geändert von LRRP; 26.08.2013, 21:31.
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                              #15
                              AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                              Sehr schön! Freitag geht unser Flieger - wir planen eine nahezu identische Strecke - wie seid ihr den über den Tjågnårisjåkkåtj gekommen - gibt es eine begehbare Schneebrücke?... als ich das letzte mal da war gestaltete sich das Furten ziemlich problematisch...

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                              • LRRP
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                                #16
                                AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                                Hallo zealander,

                                die Tagesetappe wird eigentlich erst am Freitag veröffentlicht, aber da euer Flieger dann schon geht: Hier die entsprechenden Infos aus dem Text:

                                1. Die Schneebrücke gibt es zurzeit nicht.

                                2. Die Furt durch den Tjågnårisjåkkåtj ist tasächlich die anspruchvollste der Tour.

                                3. Von Skarja kommend sind wir von der Stelle, wo der Pfad auf den Fluss trifft, etwa 60 Meter flussaufwärts in Richtung des kleinen Wasserfalls gegangen. Der Fluss beschreibt dort einen kleinen Schlenker. Da sind wir dann durch.

                                4. Das Wasser ist milchig und schnell fließend. Konzentration und vorsichtiges Vortasten ist also angesagt.

                                5. Ich bin dreimal durch, weil ich den Rucksack meiner Freundin nachgeholt habe. Hier gibt es das VIDEO dazu.


                                EDIT: Möglicherweise ist es oberhalb des Wasserfalls einfacher. Sah von unten etwas schmaler aus. Schmaler heißt aber auch tiefer und höhere Fließgeschwindigkeit. Ansonsten wird noch der 2-3 Kilometer lange Umweg über die Flussmündung empfohlen. Das war uns aber zu umständlich/zu zeitaufwändig.
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                                  #17
                                  AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                                  vielen Dank für die Infos!

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                                    AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                                    Sarek Reisebericht: Tag 3 - Nijakjagasj bis kurz vor Skarja: Der Sonne entgegen

                                    Mittwoch, 03.07.13: Endlich hat der Regen aufgehört und die Wolkendecke hebt sich, als wir gegen 07:30 Uhr aus dem Zelt kriechen. Der Wind ist gerade kräftig genug, um die Mücken fern zu halten. Rentiere grasen unweit unseres Standorts. Wir legen die immer noch klamme Kleidung zum Trocknen auf die Sträucher, frühstücken und wischen das Zelt ab. Das deutsche Pärchen hat weiter unten am Ufer gezeltet und bricht 40 Minuten eher auf. Zuvor erfahren wir, dass sie eigentlich dem Hauptpfad ins Ruohtesvagge folgen wollten und den Nijakjagasj somit gar nicht hätten durchqueren müssen. Sie müssen also noch einmal durch.

                                    Das Unwetter steckt uns noch in den Knochen aber mit den ersten Sonnenstrahlen macht sich Zuversicht breit, dass dieser Tag ein guter wird. Über flechtenbewachsene Grashügel kommen wir völlig weglos leicht voran bis zur Wasserscheide am Ruohtesjavrsj, die an diesem Tag auch die Wetterscheide ist. Auf dem Weg dorthin können wir kleinere Bäche oft überspringen, ausgenommen den Gebirgsbach aus dem Nijakvagge. Das Furten macht immer mehr Spaß und die Kombination aus Crocs und Neoprensocken erweist sich als ausgesprochen komfortabel. An einem anderen Tag werde ich mehrere Kilometer damit zurücklegen.

                                    Ab der Wasserscheide laufen wir unter blauem Himmel im Sonnenschein und etwa einen Kilometer weiter überholen wir das deutsche Pärchen, das bereits sein Zelt aufbaut. Nach dem Furten an der Wasserscheide haben wir den Hauptpfad verloren und laufen deshalb etwas weiter oberhalb. Wir winken aus der Ferne und steigen gemächlich zu dem nun deutlich sichtbaren Trampelpfad ab. Dabei bemerken wir, dass sich hinter uns wieder ein blau-schwarzer Wolkencocktail bildet - etwa über unserem letzten Zeltplatz - und wir gehen schneller.

                                    Bis zum Boajsajagasj wollen wir es noch schaffen, bevor wir das Zelt aufschlagen, sonst kommen wir mit der verbleibenden Zeit für die nächsten Etappen nicht hin. Ein norwegisches Pärchen begegnet uns - die einzigen Menschen, die uns im Sarek entgegenkommen. Sie laufen direkt auf die Regenwolken zu.

                                    Die dunklen Wolken walzen sich immer weiter aus - auch in unsere Richtung. Schon ist das Akka-Massiv von der wallenden Luftmasse verschluckt. Das Schauspiel spornt uns an, aber der gut ausgetretene Weg zieht sich. Gegen 18 Uhr finden meine Motivationsversuche kein Gehör mehr und ich sehe ein, dass es besser ist, bei nächster Gelegenheit zu campen.

                                    In einer grasigen Mulde unweit des Pfades schlagen wir das Zelt auf und wie immer haben wir schnell Mosquitos als Gäste, die dankbar für den Windschutz sind. Das Innenzelt bleibt hermetisch abgeschlossene, mückenfreie Zone und das Unwetter zieht knapp vorbei. Nur ganz vereinzelt erreichen uns feine Wassertropfen, die der Wind herüberträgt, als wir uns im Fluss waschen. Für das deutsche Pärchen nahe der Wasserscheide und die Norweger dürfte es nicht so glimpflich ausgegangen sein.


                                    Erkenntnisse des Tages:

                                    1. Das Wetter im Sarek kann innerhalb von Minuten umschlagen. Das wussten wir zwar schon vorher, aber das muss man erlebt haben. Selbst für einen Alpenbergsteiger war die Schnelligkeit beeindruckend.

                                    2. Es ist gut, sich ab und an von den Mit-Trekkern bremsen zu lassen. Anderenfalls läuft man bis zum Kreislaufkollaps.

                                    3. Wir können nur für den zweiten Teil des Hauptpfads im Ruohtesvagge sprechen (ab der Wasserscheide Richtung Skarja), aber der ist technisch völlig unschwierig. Ein gut sichtbarer, ziemlich ebener Trampelpfad auf festem Grund. Die Bäche auf dem Stück sind oft weit verzweigt und immer flach gewesen (sprich: unter halber Kniehöhe). Nicht unbedingt kinderwagengeeignet.
                                    Zuletzt geändert von LRRP; 26.08.2013, 21:32.
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                                      AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                                      Sarek Reisebericht: Tag 4 - Kurz vor Skarja bis kurz vor das Snavvavagge: Der lange Marsch

                                      Donnerstag, 04.07.13: Skarja empfängt uns mit Sonnenschein und einer leichten, warmen Brise. Die letzten Kilometer von unserem Zeltplatz bis zu der Hütte mit dem Notfall-Telefon sind weiter auf dem völlig unschwierigen Pfad verlaufen und werden sich als der bequemste Abschnitt der ganzen Sarek-Tour entpuppen. Noch ahnen wir nicht, dass wir an diesem Tag über neun Stunden unterwegs sein werden.

                                      Bis wir in Skarja eintreffen, haben wir nur die flachen, verzweigten Bacharme des Boajsajagasj zu furten und zwei Blockfelder zu überqueren. Die Steine sind groß und trocken und einmal mehr bewähren sich die Schneeteller an den Trekkingstöcken: Durch die breite Auflagefläche verschwinden sie nicht in den Ritzen zwischen den Blöcken und geben zusätzliche Stabilität.

                                      Um ziemlich genau 11:30 Uhr erreichen wir die Schutzhütte und rasten für eine halbe Stunde in ihrem mückenfreien Windschatten. Dafür, dass dies die Drehscheibe des Sareks sein soll, ist nicht viel los. Die Zeltwiese ist verwaist, kein Mensch ist in Sicht. Ich gehe noch ein paar Meter weiter um die Wiese zu inspizieren, vor allem aber, um zu schauen, ob die Brücke über den Smajllajahka nach der Winterpause per Hubschrauber eingeflogen und installiert worden ist.

                                      Ja, die Brücke ist da. Und so setzen wir unseren Weg Richtung Bielatjahkka fort. Die ersten Meter sind noch einfach zu gehen, dann wird es im kniehohen Weidengestrüpp sumpfig und der Pfad immer schwieriger zu verfolgen. Wer geradewegs durch die Schlammlöcher läuft, hat vermutlich bessere Chancen, auf der richtigen Spur zu bleiben. Wir umgehen sie und laufen bald auf Wildspuren, die in die gleiche Richtung führen und auf denen man weniger tief einsinkt. Auf halber Strecke zum Mahtujagasj treffen wir wieder auf den nun wieder deutlicheren Hauptpfad.

                                      Der Mahtujagasj ist kein besonders breiter, aber an diesem Tag sehr schnell fließender und relativ tiefer Fluss. Ein paar Meter unterhalb des Pfades ist es möglich, mit einem Sprung über einen kleinen Wasserfall trocken auf die andere Seite zu kommen. Die Entfernung von etwa eineinhalb Metern zwischen den Ufern an dieser Stelle ist nicht so sehr das Problem. Die Schwierigkeit besteht darin, auf einem schrägen, vom Wasser glitschigen Stein zu landen - und stehen zu bleiben.

                                      Um Daniela den Sprung etwas zu erleichtern, springe ich erst mit meinem Rucksack, dann zurück, und dann noch einmal mit ihrem. Beim letzten Sprung will Marc mir die Hand reichen und rutscht bei meiner Landung fast selbst über die Kante. Gerade noch kann ich ihn am Rettungsgriff seines Rucksacks packen und wieder auf den Stein ziehen.

                                      Unspektakulär setzt sich der Pfad durch das kniehohe Weidengestrüpp mit aufgeweichtem Untergrund fort. Und es dauert nicht lang, bis wir wieder auf Wildspuren unterwegs sind. Diesmal enden sie allerdings mitten im Nirgendwo. Wir halten also an und ich lasse den Rucksack bei den anderen, um in nördlicher Richtung in einer geraden Linie querfeldein zu gehen, bis ich auf den Hauptpfad treffe. Das funktioniert auch, und so setzen wir unseren Weg etwas bequemer fort. Die Extratour hat Kraft und Nerven gekostet. Vor allem aber Zeit. Das Rauschen des Tjagnarisjagasj wird lauter. Von seiner direkten Durchquerung wird im Führer abgeraten.

                                      Die Furt durch den Tjagnarisjagasj erweist sich dann auch als die anspruchvollste der ganzen Tour. In den Führern wird eine Schneebrücke unterhalb des kleinen Wasserfalls erwähnt. Fehlt diese, ist ein Umweg zur Flussmündung empfohlen. In unserem Fall ist die Brücke bereits geschmolzen, den zwei bis drei Kilometer langen Umweg wollen wir aber nicht in Kauf nehmen. Also gehen wir durch.

                                      Ich will gleich in der geraden Verlängerung des Pfades furten, die anderen beiden suchen eine Stelle weiter oben. Etwa 60 Meter oberhalb der Stelle, wo der Pfad auf den Fluss trifft, erscheint es uns machbar. Die Fließgeschwindigkeit ist sehr hoch (siehe Video) und das Wasser milchig, deshalb tasten wir uns vorsichtig mit den Trekkingstöcken voran.

                                      Wahrscheinlich ist es einfacher, oberhalb des Wasserfalls den Fluss zu durchqueren. Nach den Umwegen im Weidengstrüpp wollen wir aber keine weiteren machen. Und schließlich, ja: Das Furten macht uns Spaß!

                                      Auf der anderen Seite angekommen ignorieren wir die Steinmandl und laufen etwas südlich des eigentlichen Pfades weglos auf den Bielatjahkka zu. Das Weidengestrüpp ist hier kaum mehr als eine Bodenflechte und wir kommen gut voran. Wieder bewölkt sich der Himmel innerhalb von Minuten und wir beeilen uns, uns wasserdicht zu verpacken. Diesmal geht keiner ohne Regenhose weiter.

                                      Den Bielajahka durchqueren wir in einem steilen Einschnitt und setzen unseren Weg entlang des Rahpajahka zu unserer Rechten fort. Ziel ist eine schroffe, unbewachsene Felsformation an der steilen Flanke des Bielatjahkka. Sie müssen wir unterqueren, um anschließend über einen Steilanstieg in das Hochtal Snavvavagge zu gelangen.


                                      Der Regen erweist sich diesmal nur als kurzer Gast und als wir 20 Minuten später wieder auf den Pfad Richtung Spökstenen treffen, sind die Wolken durchgezogen und die Sonne ergreift wieder Besitz vom Firmament. Damit wird es in der Regenkleidung ziemlich schnell warm und wenige hundert Meter vor dem Bielavarasj, einem kleinen aber deutlich sichtbaren Hügel auf der Ebene vor dem Bielatjahkka, hänge ich Regenjacke und -hose an den Rucksack.

                                      Der Pfad ist nun deutlich schmaler und wir schließen daraus, dass das Gros der Trekker nach der Durchquerung des Tjagnarisjagasj doch Richtung Basstavagge abbiegt. Zu sehen sind nur die verblassenden Spuren der beiden Norweger. Später treffen wir am gerölligen, weidenüberwucherten Hang Richtung Snavvavagge auf einen etwas deutlicheren Steig. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns also wohl eher auf einer fast vergessenen Abkürzung befunden, nicht auf dem eigentlichen Weg.

                                      Als wir den Bielavarasj schließlich erreichen, sind wir bereits etwas erschöpft von der schon jetzt längsten Tagesetappe bislang. Das umliegende Gelände ist aber feucht, uneben und weidenbestanden – zum Zelten also ungeeignet. Außerdem habe ich mir in den Kopf gesetzt, noch bis ins Snavvavagge aufzusteigen. Meine Mit-Trekker murren verhalten, sehen aber ein, dass sich der Platz für eine Übernachtung nicht eignet. Wir verschnaufen für eine Viertelstunde und trocknen die Regensachen in der prallen Sonne.

                                      Nicht weit hinter dem Bielavarasj geht es wieder ins Weidengestrüpp, das bald schulterhoch ist. In steilem Auf-und-ab kraxeln wir entlang des Hangs durch eine kaum sichtbare Schneise, deren aufgeweichter Grund vom frischen Regen je nach Gefälle rutschig oder komplett überflutet ist. Lose Felsstücke erschweren das Vorankommen am Hang zusätzlich, erfordern volle Konzentration. Sonne und Windstille – an sich hervorragend – machen die Sache zusätzlich zu einem schweißtreibenden Unterfangen.

                                      Die neunte Stunde unserer Etappe bricht an, und immer unsicherer werden unsere Bewegungen im nicht enden wollenden Gestrüpp, das mit zunehmender Höhe bis auf Kniehöhe zurückweicht. Die Felswand ist noch nicht erreicht, ganz zu schweigen vom eigentlichen Steilaufstieg ins Snavvavagge dahinter. Immer wieder stolpern und straucheln wir. Ohne die Stöcke wäre es mit Sicherheit schon zu einem Sturz gekommen.

                                      Und dann passiert es doch: Der Schotter auf einer kleinen aber steilen Bachböschung rutscht mir unter den Füßen weg und ich stürze seitlich in das Bächlein. Nass wird nur ein Hosenbein, aber eine Pause ist jetzt fällig. Bei Daniela und Marc ist die Stimmung auf dem Tiefpunkt. In dieser Verfassung sich noch weitere vier Stunden fortzubewegen scheint unmöglich.

                                      Inzwischen bin auch ich soweit, zu zelten, sobald sich eine Gelegenheit ergibt. Das scheint aber erst im Snavvavagge wieder möglich. Gerade als wir uns auf das scheinbar Unabwendbare eingerichtet haben und fünf Minuten gelaufen sind, öffnet sich die Schneise plötzlich zu einem weiten Gras-Plateau. Unfassbar. Wir sind immer noch auf „dem Pfad“.

                                      Die Mattigkeit weicht im Nu der Euphorie. Kurz vor der Felswand ein fantastischer Zeltplatz mit einem Ausblick bis zurück nach Skarja bei Bilderbuchwetter! Heute gibt es keine Astronauten-Nahrung. Ich brate Wurstscheiben an und koche dazu Kartoffelbrei mit Parmesankäse und Zwiebeln. Es ist Danielas Geburtstagsessen.

                                      Erkenntnisse des Tages:

                                      1. Kleinere Umwege sollte man fest einplanen - und damit rechnen, dass sie Zeit und Energie kosten.

                                      2. Wind hilft gegen Mücken, Höhe nicht so sehr.

                                      3. Einmal mehr ist es vor allem der enge Zeitrahmen, der eine Etappe unnötig lang und damit anstrengend macht. Wer mit vier bis fünf Stunden Gehzeit pro Tag auskommt, macht etwas weniger Strecke, läuft aber insgesamt entspannter und am Ende einer Etappe trittsicherer.

                                      4. Die tatsächliche Vegetation vor Ort wird von der BD 10 Karte aufgrund der recht groben Auflösung und der wechselnden Jahreszeiten naturgemäß nicht adäquat abgebildet. Gerade das Weidengestrüpp im Tal und am Hang zum Snavvavagge erschwert das Vorankommen und das Finden der Spur (zumindest Anfang Juli 2013).

                                      5. Robuste Hosen rentieren sich im immer wiederkehrenden Weidengestrüpp (später auch in der grünen Hölle des Rapasalet).
                                      Zuletzt geändert von LRRP; 27.08.2013, 19:00.
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                                        • 04.04.2004
                                        • 1310
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                                        #20
                                        AW: [SE] Sarek-Tour 2013 Reisebericht Ritsem-Kisuris-Skarja-Skierffe-Saltoluokta

                                        Mein Virenscanner (Avast) schlägt auch Alarm...

                                        FS
                                        www.mitrucksack.de
                                        Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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