[FI] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

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  • Torres
    Freak

    Liebt das Forum
    • 16.08.2008
    • 30727
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    • Meine Reisen

    #61
    AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

    Für eine Wintertour da oben muss man meinem Eindruck nach unbedingt Ski fahren können. Und um sicher zu gehen halbwegs das Gelände kennen. Mir hat die Gegend Respekt verschafft.

    Und ja, ich weiß, die Kälteperiode habe ich verpasst. In Lappland wurde es immer wärmer und bei Euch immer kälter. Egal, war trotzdem toll
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

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    • Knolle
      Anfänger im Forum
      • 29.12.2010
      • 21
      • Privat

      • Meine Reisen

      #62
      AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

      Was ist das denn genau für ein Rodel?

      Knolle!
      Die tolle Knolle aus der Scholle

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      • Torres
        Freak

        Liebt das Forum
        • 16.08.2008
        • 30727
        • Privat

        • Meine Reisen

        #63
        AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

        24.01.2013 Helsinki. Urban Outdoor.

        Der Tag der Abreise naht und in der Nacht quälen mich Gedanken. War es richtig, die Tour ab zu brechen? Hätte ich vielleicht das Tauwetter im Wald aussitzen sollen, bis ich weiter gekonnt hätte? Die Weite des Sees hat Tourensehnsüchte geweckt. Am liebsten würde ich meinen Schlitten und die Ausrüstung nehmen, zu dem See gehen und los wandern. Bis zum nächsten See und immer weiter.

        Als ich wach werde, verfliegen die Gedanken. Es ist, wie es ist. Und ich kann mich nicht beklagen: Seit Tampere war das Wetter ungewöhnlich schön. Finnland und Lappland hätten im Schnee ertrinken können. Schlechte Straßenbedingungen hätte das Vorankommen erschweren können. Statt dessen hat sich an vielen Tagen die Sonne gezeigt und Nordlichter habe ich auch gesehen. Wer weiß, wie die Reise verlaufen wäre, wenn die Tour gelungen wäre.

        Auch heute wird mich das Wetterglück nicht verlassen. Als ich gegen 7.00 Uhr den Frühstücksraum auf der andere Straßenseite aufsuche, schneit es in dicken Flocken. Die Finnen, die mir begegnen, wirken genervt und die Räumdienste sind im Dauerbetrieb. Für Helsinki ist Sonne vorhergesagt. Kurz vor acht hole ich meinen Schlitten und den Rucksack aus dem Zimmer, schließe die Tür und wandere in Richtung Innenstadt. Mein Zug fährt um 9.17 Uhr. Der Schlitten läuft auf dem frischen Schnee sehr gut und routiniert lasse ich ihn mit einem kleinen Ruck aus dem Handgelenkt neben mir laufen. Fast kommt er mir vor wie ein kleiner Hund, der neben mir her läuft. Und so bekommt er nun einen standesgemäßen Namen: „Fifi“. Die Fahrradfahrer kämpfen mit dem Schnee und einige fahren auf der Straße, um schneller voran zu kommen.

        An der Brücke werfe ich einen Blick zurück.








        Bei Schnee und Beleuchtung sieht Joensuu viel netter aus. Auch die Brücke gefällt plötzlich.











        Und dann mache ich endlich das Bild für Pfad-Finder. Dieses Exemplar ziert also Joensuu.








        Ich beschließe, mein altes Urvertrauen zu den Finnen wieder zu aktivieren und lasse den Schlitten mitsamt Rollwagen und Schneeschuhen am Fuße der Treppe stehen, um mir eine Reservierung zu holen. Die Dame am Schalter nickt. Ein wenig missmutig tippt sie an ihrem Computer herum, ohne dass etwas passiert. Habe ich irgendwas falsch gemacht? Ein junger Farbiger reiht sich hinter mir ein und ich sage „Sorry“. Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, dass hier nur alle drei Stunden ein Zug fährt. Ich denke immer, die Menschen hinter mir haben es eilig. „Kein Problem“, antwortet er auf englisch und fragt, ob ich in Finnland Urlaub mache. Ich bejahe. Die Dame lacht plötzlich auf, schüttelt den Kopf und sagt dann erklärend: „Der Computer funktioniert nicht richtig. Ich komme an das Buchungssystem nicht ran“. Sie hackt weiter auf den Tasten herum.
        Dann plötzlich sagt sie „Ah“ und der Drucker fängt an zu rattern. 1,2,3,4,5,6,7,8 oder mehr Reservierungen kommen aus dem Gerät. Ich lache und sie lacht mit. „Aber die sind nicht alle für mich“, sagte ich. „Nein“, meint sie. „Das sind die von gestern.“ Sie nimmt den letzten Beleg, schaut ihn an, zuckt mit den Schultern und gibt ihn mir. „Nehmen sie es als verspätetes Weihnachtsgeschenk“, lacht sie. Der Betrag lautet 0,00 Euro. Danke schön.

        Ich mache Platz für den Mann, der sich in fließendem Finnisch ein Ticket bestellt. Ich hole meinen Schlitten und gehe Richtung Bahnsteig. Dort treffe ich ihn wieder und er fragt, wo ich her komme. Oh, Germany. Munchen. Da hat er auch mal gelebt. Deutschland ist ein tolles Land. Nicht so wie Finnland. Ich frage ihn, ob er denn kein Finne sei, er würde doch finnisch sprechen. Er verneint. Er ist aus Somalia.

        Ich suche meinen Platz und verstaue das Gepäck.





        Nach ungefähr einer Stunde Fahrt kommt die Sonne heraus. Beim Einsteigen ist mir ein sehr kultiviert wirkendes älteres Ehepaar aufgefallen. Der Mann lächelt öfter aufmerksam zu mir hin und als ich von einem Gang zurück komme, spricht er mich auf finnisch an. Ich antworte auf Englisch, dass ich ihn nicht verstehe und seine Frau fragt auf Englisch, wo ich her komme. Ich sage es und er sagt in perfektem Deutsch, dass er auch gerne wandert. Seine Frau fragt mich, wo ich denn unterwegs gewesen wäre. Ich antworte ihm auf Deutsch, weiß aber nicht, ob er mich versteht. Daher rede ich auf Englisch weiter und lasse ab und zu deutsche Sätze einfließen. Seine Frau übersetzt ins Finnische. Er antwortet auf Finnisch und seine Frau übersetzt sofort ins Englische. Eine Dreieckskommunikation. Ich erfahre, dass er im März mit Freunden eine Skitour in der Hardangervidda machen wird und mit dem Zelt unterwegs sein wird.

        Nach gut viereinhalb Stunden erreichen wir Helsinki.





        Das Gebäude gefällt mir und in letzter Sekunde gelingt mir ein Bild. Aber erst meine Recherche für diesen Reisebericht zeigt mir, dass es sich um eine Ausstellung zum Klimawandel handelt.





        Die Straßen Helsinkis sind schneefrei. Ein ungewohnter Anblick. Nur in einer Nebenstraße hat sich altes Eis gehalten und ich rutsche einmal fast aus. Ich finde die Haltestelle der Straßenbahn und stelle fest, dass sie für Leute ohne Gepäck gemacht ist. Mit Kraft wuchte ich den Rollwagen die hohen Stufen hoch, werfe den Schlitten hinein und quetsche mich dann mühsam mit dem Rucksack an der Mittelstange vorbei. Puh.

        Ich habe im Help Hostel reserviert. Es ist nicht weit von dem Hostel des letzten Jahres entfernt, aber es ist erheblich günstiger und ich erhoffe mir eine nettere Atmosphäre. Erst hatte ich überlegt, zu zelten, aber erstens habe ich den Zeltplatz nicht gerade in naturnaher Erinnerung und da ich auf dem Schiff keine Einzelkabine gebucht habe, befürchte ich, das Zelt nicht trocknen zu können. Die Rezeption ist nicht besetzt, aber einchecken kann ich dennoch. So stelle ich schnell meine Sachen in Bettnähe. Wenn ich Glück habe, werde ich den Schlafsaal zwei Tage lang für mich alleine haben.

        Das Wetter ist schön und ich hatte mir vorgenommen, Suomenlinna zu besuchen, nachdem Göttergatte mich auf den ehemaligen Leuchtturm aufmerksam gemacht hatte. Da ich den Weg kenne, bin ich schnell am Hafen.














        Auf der Fähre setze ich mich nach draußen, um besser fotografieren zu können. Neben mit sitzt ein deutsches Ehepaar. Ich kann nicht verstehen, was sie sagen. Aber ich höre die gespielte Beherrschung einer zu lange andauernden Zweisamkeit heraus. Das ist ungewohnt nach so langer Zeit wunderbaren Nichtverstehens.

        Die Fähre setzt sich in Bewegung. Trauminseln?








        Ein Hubschrauber donnert über unsere Köpfe und setzt in der Ferne zum Landeanflug an. Der Schnee auf den Eisschollen wirbelt hoch und es wirkt eine Zeit lang, als würde das Schiff brennen.





        Bald kommt das Ziel in Sicht.








        Um 15.38 Uhr laufe ich durch den Torbogen. Die Zeit steht still.





        Die Kirche. Aber ich tue mich schwer mit der Perspektive.








        Ich laufe den offiziellen Rundweg entlang. Die Straße ist verschneit, aber es ist nicht der griffige Schnee Lapplands. So bin ich froh, dass gestreut wurde. Nur wenige Touristen sind unterwegs. Die meisten Passagiere der Fähre waren Bewohner der Insel.

















        Die alten Gemäuer berühren mich wenig, mich zieht es wieder zum Licht.











        Ich beschleunige meine Schritte. Ein Weg, der von Treppen durchsetzt ist, biegt vom Hauptweg ab und ich eile hinauf.








        Zwei junge Mädchen bitten mich, sie zu fotografieren und das tue ich gerne. Kurz drauf gehen sie zurück und ich habe die Eindrücke für mich alleine.















        Dann kommt das große Finale. Die Sonne zerläuft im Meer.








        Ein Fotograf stellt seine Fototasche neben die Kanonen und beeilt sich, die Sonne noch auf das Bild zu bannen.





        Ein paar Touristen, vor allem Asiaten und Russen, kommen die Treppe hoch und ich sage ihnen, sie sollen sich beeilen. Sie verstehen sofort. Nicht mehr lange wird die Sonne noch sichtbar sein. Der Fotograf kommt hinter mir her und ich frage ihn, ob er Profi ist. Er nickt. Er braucht die Sonne und das U-Boot. Er ist Finne, lebt aber in Dänemark. An einer Abzweigung vermutet er eine Abkürzung zum King´s Gate und ich stimme ihm zu. Aber der ungestreute Weg wird genauso rutschig sein wie der Weg bergauf und ich möchte zurück. Der Sonnenuntergang war mein Highlight für heute. Für weitere Mauern bin ich nicht in der richtigen Stimmung.








        Groß ist der Mond geworden. Aber an Vollmond werde ich nicht mehr da sein.





        Ganz links müsste das U-Boot liegen.





        Ungefähr 950 Menschen wohnen auf Suomenlinna. Das sind ungefähr dreifach so viele wie in Saariselkä.











        Diese Uhr zeigt zwanzig vor eins. Ich komme anscheinend zwanzig Minuten eher an, als ich los gegangen bin.








        Es ist kühl geworden. Die Feuchtigkeit des Meeres dringt in die Kleider. Der Reißverschluss meiner Jacke hat immer noch Schonfrist und daher trage ich die Polarloft Innenjacke außen. Anders herum getragen, wäre die Jacke wärmer.





        Endlich kommt die Fähre in Sicht.





        Ich entwickele den Ehrgeiz, die kleinen Positionslichter mit Blinklicht zu fotografieren. Ein Glücksspiel.








        Als das Schiff anlegt, reihe ich mich in die Schar der eilig in die Innenstadt strebenden Passagiere ein. Bei Stockmann kaufe ich Mineralwasser, Milch und Joghurt. Ich hätte auch Lust auf Salat, aber Salat ist sehr teuer. Ich greife zu ein paar Tomaten. Und erwerbe ein frisch gebackenes Nussbrot als Reiseproviant. Selten ein so gutes Brot gegessen. In der Akademischen Buchhandlung erwerbe ich „Canale Grande“ von Hannu Raittila. Letzteres wird mir die Fährfahrt versüßen.

        Ich koche meine Dörrnudeln und esse die Tomaten dazu. Die offene Küche (Kaffee und Tee gibt es kostenlos) ist ein Kommunikationszentrum. Ein wenig wird die Erinnerung an alte Zeiten wach, als man sich in den Hostels versammelte, um Tipps für die Weiterreise zu bekommen, weil es noch kein Internet gab, in dem man sich informieren konnte. Natürlich haben auch hier die meisten ihren Laptop dabei, aber es wird auch miteinander geredet. Bei vielen Gästen kommt dieses Konzept gut an, wie das Gästebuch zeigt. Daran, dass es nur zwei Toiletten und eine recht enge Dusche für alle gibt, muss man sich allerdings gewöhnen.

        Morgen ist der letzte Tag. Es ist nicht zu ändern.
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

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        • Nordlandpirat
          Erfahren
          • 03.02.2013
          • 146
          • Privat

          • Meine Reisen

          #64
          AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

          Nochmal schöne Bilder aus Helsinki. Gerade Suomenlinna besuche ich auch immer gerne, wenn ich dort bin und die Zeit habe. Die Insel ist für mich so ein kleiner Abenteuerspielplatz
          Ich hab auch vor etwa anderthalb Jahren mal eine ganz nette "Auenland"-Fotoserie dort gemacht.

          Ist im Winter nur oft fies, weils in ganz Helsinki, aber gerade auf Suomenlinna zieht wie Hechtsuppe, da ist man echt froh um gute Winterkleidung. Mir hats beim letzten Besuch auf Suomenlinna die Handschuhe zerrissen, zum Glück haben sie den Wind trotzdem noch halbwegs abgehalten.
          Wie wars bei dir? Auch so windig?

          Das Hostel in dem du warst, hat das deinen Erwartungen entsprochen? Ich hab zwar Freunde in Helsinki, aber falls von denen mal keiner Zeit oder Platz hat, wärs ja doch ganz praktisch, noch eine Alternative zum Stadion Hostel zu haben. Das fand ich damals zwar für eine Nacht mal OK, war aber doch etwas siffig.
          Jos ei viina, terva tai sauna auttaa, tauti on kuolemaksi (Finnisches Sprichwort)

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          • Torres
            Freak

            Liebt das Forum
            • 16.08.2008
            • 30727
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65
            AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

            Das Help Hostel ist frisch renoviert und sehr geschmackvoll eingerichtet (Bilder kommen noch). Es gibt Betten in einem großen Raum, die nur durch einen Vorhang abgetrennt sind oder 5-Bettzimmer mit nebeneinanderstehende Betten wie in einem Schlafsaal. Dazu dann eben auch Zweibettzimmer. Ein wenig hellhörig ist es, aber nicht übermäßig. Wenig facilities. Von der Atmosphäre ist es ansonsten toll und die Leute an der Rezeption sind super nett. Ich finde es besser als das Eurohostel, das zwar sehr professionell geführt wird, aber auch sehr anonym ist. Mit der 4 oder der 4T gut zu erreichen. Aber wie ich gerade sehe, in der Saison helsinkitypisch teuer. Ich habe 20 Euro die Nacht bezahlt. War ein Supersonderangebot.

            Sehr windig war es nicht. Ansonsten bin ich ziemlich windfest, bei uns ist ja immer Wind.

            @Knolle
            Das ist ein Klapprodel von der Firma Gloco. Klick
            Oha.
            (Norddeutsche Panikattacke)

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            • supi
              Gerne im Forum
              • 13.01.2013
              • 79
              • Privat

              • Meine Reisen

              #66
              AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

              Um einen alten Witz zu zitieren:
              Es gibt 2 Arten von Winter in Finnland. Der eine ist weiss, der andere ist grün.

              Warte mal ab bis du die Farben in der Ruska-Aika (September) gesehen hast.

              Gruss

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              • Inarijoen Peter
                Dauerbesucher
                • 22.07.2008
                • 764
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                Zitat von supi Beitrag anzeigen
                Es gibt 2 Arten von Winter in Finnland. Der eine ist weiss, der andere ist grün.
                Das verstehe ich jetzt nicht so ganz.

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                • supi
                  Gerne im Forum
                  • 13.01.2013
                  • 79
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                  Zitat von Inarijoen Peter Beitrag anzeigen
                  Das verstehe ich jetzt nicht so ganz.

                  Torres liebt die Kälte und den Winter, da wollte ich ihm einen zusätzlichen Anreiz geben doch einmal den "grünen Winter" auszuprobieren. Der weisse Winter ist weiss und kalt, und der grüne ist grün und kalt. Einige wenige nennen den "grünen" aus unbegreiflichen Gründen auch Sommer, aber das ist ein anderes Thema. Um Missverständnissen vorzubeugen, den Spruch habe ich zig mal von Finnen gehört, das erste mal vom Chef der HAMK Lepaa bei dir um die Ecke (der wurde später mal recht bekannt weil er EU Gelder, sagen wir mal, kreativ bezog und in Lepaa einsetzte )


                  Gruss

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                  • rumtreiberin
                    Alter Hase
                    • 20.07.2007
                    • 3236

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                    Danke für den tollen Tourbericht, du hast mir damit gerade den Abend gerettet

                    Bin ich froh daß ich so lange drum rum geschlichen bin und es vermieden habe reinzuschauen, um nun ziemlich in einer Rutsche lesen zu können.

                    Das Licht ist wirklich faszinierend.

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                    • Torres
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 16.08.2008
                      • 30727
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                      25.01.2013 Helsinki. Vergangenheit. Ca. 3-4 km. Oder mehr.

                      Am Morgen bin ich früh auf und mache Fotos von dem Hostel. Im Gästebuch steht, dass es früher einmal ein Seemannsheim war.








                      Als ich aus der Tür trete, zwitschern die Vögel. Frühlingsgefühle. Zunächst ist der Himmel noch bedeckt, dann kommt die Sonne heraus. Ich laufe zum Bahnhof.





                      Ich bin unschlüssig und kann mich nicht entscheiden, was ich mir anschauen soll. Die Lufttemperatur beträgt 0 Grad. Orientierungslos laufe ich in den Straßen herum. Immerhin stoße ich sogar auf ein wenig Schnee.











                      Schließlich fasse ich einen Entschluss: Ich entscheide mich, in die Richtung zu laufen, in der meine Fahrradtour begann. Ich gehe Richtung Busbahnhof und die Steigung hoch. Erinnerungen setzen ein. Ich gehe nach Gefühl. Das geht eine Zeit lang gut. Dann finde ich mich unter einer futuristischen Unterführung wieder. Hier war ich definitiv noch nicht. Ich habe mich verlaufen. Ich überlege, ob ich jetzt einfach rechts abbiege, kann mich aber nicht so richtig entscheiden. Auf dem Platz steht eine Bank und ich setze mich. Im Sitzen kann man besser denken. Die Sonne ist warm und die Bank ist kalt. Ich packe das Souvenir aus, das ich gekauft habe und stelle fest, dass es defekt ist.
                      Das defekte Souvenir ärgert mich. Eine Straßenbahn fährt vorbei und ich entscheide mich, an der Haltestelle zu schauen, wo ich bin. Eine Frau zeigt es mir. Ich bin südwestlich statt nordwestlich gelaufen. Bis zu meinem Radweg ist es noch weit. Aber in der Nähe des damaligen Radweges fährt ein Bus. Ich entscheide mich, ein Tagesticket zu kaufen.

                      Die Straßenbahn bringt mich zurück in die Innenstadt und ich tausche das Souvenir um. Der Bus fährt mir vor der Nase weg. Es ist feucht kalt und ich esse mein Pausenbrot. 20 Minuten geht es endlich los und wieder werden Erinnerungen wach. Wo ich vorhin falsch abgebogen bin, sehe ich nicht. Aber der Bus fährt richtig. Hier stand die Frau auf dem Gehweg. Stimmt, da war diese Mauer, da hatte ich Grip. Der Turm. Auf dem Parkplatz stand ein Polizeiwagen. Ist dort ein Friedhof?








                      Und hier habe ich …. Richtig, da bin ich links abgebogen. Und dann kam.... War dies das Haus, das ich fotografieren wollte, bevor ich die Frauen getroffen habe?





                      Der Bus biegt ab und ich verliere den Radweg aus den Augen. Meine Radkarte könnte helfen, aber sie liegt im Wald bei Turku. Stahl kommt in Sicht, eine Skulptur anscheinend und ich mache im letzten Augenblick ein Foto. Auf dem Rückweg sehe ich die Installation wieder und denke an Musik. Das Jean Sibelius Monument? Richtig. Der Blick in die Prospekte wird am Abend meinen Verdacht bestätigen. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich ausgestiegen.





                      Der Bus hält. Ich habe geplant, direkt wieder zurück zu fahren, da es hier nichts gibt, was mir sehenswert erscheint. Doch im Bus darf ich nicht bleiben. Einstieg ist an der Bushaltestelle auf der Gegenseite der Straße. Ich vertrete mir die Beine. Und mache ein paar Fotos. In der Ferne ist eine Brücke.






                      Schön ist die Umgebung nicht. Im Baum zwitschern Vögel. Ich suche nach Bekanntem, aber hier war ich noch nicht.








                      Ich gehe Richtung Brücke. Ein Schild weist die Insel als Publikumspark aus. Soll ich ihn erkunden? An den Brückenaufbauten hängen bunte Bänder. Zwei Spaziergänger kommen mir entgegen. Ich entscheide mich, über die Brücke zu gehen und anschließend mit dem nächsten Bus zurück zu fahren.
























                      Am Ende der Brücke steht ein Gebäude. Die kleinen Schlitten waren anfangs auch in der Auswahl.





                      Ein Schild weist mich darauf hin, dass die Insel nicht nur Veranstaltungsort dient, sondern ein Teil Museumsinsel ist. Ich bin auf der Insel Seurasaari. Die Sammlung wurde ab 1909 von dem Ethnologen Axel Olai Heikel zusammen getragen. Klick . Ausgestellt sind finnische Bauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

                      Eine Wassermühle





                      Ein Getreidespeicher. Er wurde so konstruiert, dass die Mäuse nicht an das Getreide kommen konnten.





                      Eine Farm aus dem Jahr 1825. Die ofenlosen Räume wurden nur im Sommer bewohnt.








                      In einem kleinen Waldstück sind erneut Vogelstimmen zu hören. Diesmal gelingt das Foto, obwohl sich der Piepmatz Mühe gibt, unentdeckt zu bleiben.





                      Ein Kirchenstall aus dem 19. Jahrhundert. Derartige Gebäude wurden von weiter entfernt lebenden Farmern errichtet, die sich zur Kirche begaben. In den Gebäuden zogen sie sich um und konnten dort notfalls auch übernachteten.





                      Die Niemelä Tenant Farm, Mitte des 19. Jahrhunderts. Was die ehemaligen Bewohner wohl von Fragestellungen wie „Übernachten im Winter ohne Hütte und Zelt“ halten würden?





                      Kirchenboote aus dem 19. Jahrhundert, mit denen die Bewohner zur Kirche fuhren.








                      Ein Rokkoko Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert.








                      Das älteste Gebäude des Museums: Die Karuna Kirche aus dem 17. Jahrhundert (1685).








                      Wassermühle und Windmühle








                      Das nur als Kopie vorhandene Sommerhaus des finnischen Schriftstellers Aleksis Kivi. Es wurde im 19. Jahrhundert gebaut. Das Original brannte während des Transports auf die Insel ab.





                      Hier wurden Waren aufbewahrt. Gleichzeitig boten die Gebäude aber auch im oberen Teil eine Schlafstätte.





                      Ein karelisches Farmhaus. Erkennbar an der Verzierung.





                      Die Insel ist noch größer und ich überlege, ob ich sie umrunden soll. Aber es zieht mich in Richtung Sonne.





                      Die Landschaft erinnert mich an Turku. Hier liegt allerdings eine geschlossene Schneedecke. Sie hätte ich für meine Tour gebraucht. Bald sehe ich die Sonne vor mir und betrete das Eis.











                      Niemals hätte ich gedacht, dass meine Idee, den Radweg zu suchen, in einem Spaziergang auf einem See endet (Edit: Wie Inarijoen Peter später richtig bemerken wird, bin ich genaugenommen bereits auf der Ostsee....).





                      Ich gehe langsam, um die letzten Momente meiner Reise zu genießen. Eine Wolke fliegt in Gegenrichtung.











                      Auf diesem See würde ich mir sogar zu trauen, Ski zu fahren. Die Treppe kommt in Sicht. Ich verlasse das Eis und gehe noch ein wenig durch den Wald.








                      Ein Bus steht an der Haltestelle und ich fahre mit ihm zurück. Wieder kommen die Erinnerungen an meine Radtour. Auf einem Hochhaus dreht sich der Mercedes Stern. Zwischen den Straßen befindet sich im Tal eine Fahrradautobahn.

                      Es ist dunkel geworden und die Stadt glitzert.











                      Was für ein Kontrastprogramm zu den spartanischen Hütten der Farmer des letzten und vorletzten Jahrhunderts. Ich warte auf die Straßenbahn 4. Ohne Rucksack ist das Einsteigen einfacher. Das Bild soll zeigen, wie hoch und eng der Einstieg ist.








                      In diesem Jahr hat der von Carl Ludwig Engel entworfene evangelische Dom von Helsinki kalt und streng an seinem Platz gestanden. Der Zauber, den ihm der Schnee im letzten Jahr verliehen hatte, ist verschwunden. So fotografiere ich ihn experimentell.





                      Ich schmiere mir die Brote für die Rückfahrt. Mein Urlaub ist vorbei.
                      Zuletzt geändert von Torres; 13.02.2013, 08:06.
                      Oha.
                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                      • Torres
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                        • 16.08.2008
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                        #71
                        AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                        26.01.2013

                        Es ist Sonntag. Helsinki liegt ruhig und still in der Sonne. Die Fähren von Viking Line und Silja Line legen an. Ein Finne parkt auf dem Bürgersteig und kratzt sein Auto frei. Es sind + 1 Grad. Ich fahre mit der Straßenbahn Richtung Innenstadt und laufe noch ein Stück in Richtung Metro. In Vuossari suche ich den Bus. Passanten helfen. Ich lerne, dass am Einkaufszentrum vor der Metro die Nr. 78 zum Hafen fährt. Der Bus fährt durch das Wohngebiet und an einer Bootanlegestelle vorbei. Auch in der Nähe des Fährhafens trägt das Eis. Menschen gehen spazieren.

                        Das Fährterminal ist leer. Ich setze mich mit meinem Buch in die Sonne. Später verzieht sie sich hinter den Wolken und ich wechsele auf die Bank im Gebäude. Weitere Fußgänger gibt es nicht. Ich werde die Kabine für mich alleine haben.

                        Ich gehe auf das Deck. Die Bäume auf den Inseln wirken trostlos und das verschneite Eis stumpf. Erst als die Dunkelheit eintritt, lässt sich der Zauber des Winters noch einmal erahnen.







                        Später fängt es an, in dicken, nassen Flocken zu schneien. Was eben noch leuchtete, wird nun vom Schnee verschluckt.





                        Mit einer halben Stunde Verspätung verlässt die Fähre Finnland. In diesem Jahr leuchtet kein heller Streifen in die Nacht hinein. Helsinki wird von der Dunkelheit verschluckt.
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                        • Mika Hautamaeki
                          Alter Hase
                          • 30.05.2007
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                          • Meine Reisen

                          #72
                          AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                          Da ja aller guten Dinge drei sind:
                          Grandioser Bericht!!! Nach Helsinki muß ich auch nochmal wieder. Das letzte Mal war es so kalt (im Sommer) daß wir nicht auf Suomenlinna baden konnten, aber die Badestellen sind genial (Nach Westen ausgerichtet, mit Blick auf die Hafeneinfahrt) Ein Besuch is also sehr zu empfehlen!
                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                          A. v. Humboldt.

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                          • Torres
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                            • 16.08.2008
                            • 30727
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                            #73
                            AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                            Ist ja gut, ich merke, ich sollte auch mal im Sommer oder Herbst hinfahren.... Die Reise war auf jeden Fall ein Erlebnis. Die ersten drei Tage hatte ich bei diesem Regen- und Sturmflutwetter hier vor Ort massive Eingewöhnungsschwierigkeiten . Reiseberichte schreiben hilft.

                            Den Spruch mit den beiden Wintern, einmal weiß und einmal grün, habe ich verstanden. Das ist so, wie wenn man sagt: "Woran merkt man, dass in Hamburg Sommer ist? Der Regen wird warm."
                            Oha.
                            (Norddeutsche Panikattacke)

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                            • Inarijoen Peter
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                              • 22.07.2008
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                              #74
                              AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                              Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                              Niemals hätte ich gedacht, dass meine Idee, den Radweg zu suchen, in einem Spaziergang auf einem See endet.
                              Wärst Du auch auf das Eis, wenn Du gewusst hättest, dass Du auf dem Meer spazierst (Meeresbucht Seurasaarenselkä)?
                              Immer die Naskalit mitnehmen.
                              Zuletzt geändert von Inarijoen Peter; 04.02.2013, 12:47.

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                              • Torres
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                                Liebt das Forum
                                • 16.08.2008
                                • 30727
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                                #75
                                AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                                Hatte ich dabei Ich habe auf Dich gehört und die Dinger waren im Rucksack. Habe ich gleich umgehängt....

                                Nun, ich bin auf das Eis, weil ausreichend Spaziergänger und Skifahrer da waren. An einer Stelle an der Insel war ein Zufluss mit Flatterband abgesperrt und das Wasser offen. Warntafeln gab es keine. Knirschen auch nicht. Selbst am Fährterminal war das Eis ja dicht genug. Auch da sind Leute auf dem Eis herumgelaufen.

                                Aber dass es das Meer ist, war mir nicht bewusst.

                                Hier, in der Nähe des Terminals: Die rechten beiden Punkte sind Spaziergänger. Auf der anderen Seite des Terminals waren es sogar noch mehr.


                                Oha.
                                (Norddeutsche Panikattacke)

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                                • Mika Hautamaeki
                                  Alter Hase
                                  • 30.05.2007
                                  • 3979
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                                  #76
                                  AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                                  Nun ja, Meer hört sich ja auch immer gleich viel schlimmer an, aber die Bucht ist ja schon sehr geschützt durch die Inseln drumherum und man darf nicht vergessen, daß die Ostsee dort oben schon fast Süßwasserqualität hat. Beim Baden auf Suomenlinna (ebenso in der Nähe Umeas in SWE) habe ich jedenfalls keinen Salzgeschmack gespürt. Ich meine mich zu erinnern, daß im Bottnischen Meerbusen der Salzgehalt bei 0.2% liegt (Nordsee 3.5%). Daher friert das Wasser der See auch schneller und tragfähiger zu.
                                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                  A. v. Humboldt.

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                                  • efbomber
                                    Erfahren
                                    • 23.08.2010
                                    • 228
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                                    #77
                                    AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                                    Auch von mir nochmal ein herzliches Danke-Schön und für den Bericht!

                                    Nicht nur, dass es Spaß gemacht hat ihn zu lesen, er war auch noch total informativ! Ferner schreibst du so, als ob du deine Gedankengänge einfach zu Papier gebracht hättest. Toll! Ich kann sowas irgendwie immer gut nachvollziehen

                                    Meine erste Wintertour wird sich leider noch eine ganze Weile hinziehen, da mir die Ausrüstung im Moment noch zu teuer ist. Aber da kommen mir solche Reiseberichte als Trostpflaster sehr gelegen

                                    Und das nächste Mal gehts wieder mitm Radl los?

                                    Gruß
                                    David

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                                    • Torres
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                                      • 16.08.2008
                                      • 30727
                                      • Privat

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                                      #78
                                      AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                                      Mit dem Rad geht es sicherlich wieder los, aber nicht mehr nach Finnland im Winter/Januar. In den Städten ist das Fahren kein Problem, aber auf dem Land kommt man nicht durch. Oder es ist eben mit zu hohen Risiken behaftet. Auch in diesem Jahr wäre das nicht gegangen. Das muss man wirklich im März unter kontrollierteren Bedingungen in einer abgelegeneren Gegend machen und da würde ich dann auch nur zu zweit unterwegs sein wollen.

                                      Zum Schreiben: Ja, ich durchlebe mit meinen Reiseberichten die Reise noch einmal. Ich brauche das irgendwie, um die Reise abschließen zu können. Und wenn es jemandem nützliche Informationen liefert, freut mich das natürlich.
                                      Oha.
                                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                                      • peter-hoehle
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                                        • 18.01.2008
                                        • 5175
                                        • Privat

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                                        #79
                                        AW: [FIN] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                                        Danke für den sehr kurzweiligen Reisebericht.
                                        Der Schreibstil...typisch Torres.
                                        Es hat wirklich Freude bereitet,diesen Bericht zu lesen.

                                        Gruß Peter
                                        Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                                        Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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                                        • Atze1407
                                          Fuchs
                                          • 02.07.2009
                                          • 2425
                                          • Privat

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                                          #80
                                          AW: [FI] Klapprodelwandern im Land des Lichts und der Farben

                                          Wie geht der Spruch,- wenn einer eine Reise macht dann kann er was erzählen. Ja Torres, dass haut bei dir ohne Abstriche zu machen, hin.
                                          Ich hatte mich schon gewundert, warum man eine Zeit lang von dir hier nichts mehr hörte, bzw. nichts zu lesen war. Ich war schon nahe dran mich im Forum zu erkundigen, wo Du denn abgeblieben bist. Man macht sich ja schließlich Gedanken, wenn ein so beliebtes Mitglied des Forums, wie Du es bist, auf einmal in der Versenkung verschwindet. Du wärst ja nicht das erste Mitglied und auch nicht das letzte, das zur Persona non Grata erklärt worden wäre.(...)
                                          Na, aber dann erschien ja zu meiner Erleichterung dein Reisebericht über die wunderbaren Orte und Städte, in den unendlichen Weiten Finnlands. Und der schlug hier ein, wie eine Bombe.Wow.

                                          Nachdem ich im ersten Teil über deine Vorbereitungen gelesen habe, da dachte ich so bei mir oha, jetzt dreht Torres völlig durch. Erst die Fahrradtour und nun eine Trekkingtour in die winterlichen Gefilden Finnlands. So ist das aber, wenn man einmal A sagt, dann sagt man auch B. Und der Weg zum anerkannten "Winterexperten" ist schließlich kein Spaziergang. Ich glaube unsere Sarekmaniac sowie all jene die sich mit den winterlichen Bedingungen in Skandinavien und anderswo auskennen, können das bestätigen.

                                          Nun ja, wie dem auch sei. Und dann erst die Ergänzung der Ausrüstung. Der Schlitten statt Pulka, ist natürlich eine Alternative, die bei mir schon mal auf der TO-DO Liste gelandet ist.
                                          Ja, Ideen muss man haben! Sehr lustig fand ich auch, dein Probeliegen im Zelt bei Baltaskin.
                                          Toll fand ich auch den Kauf deiner neuen Kamera. Das im nachhinein nicht alle Fotos so geworden sind, wie man sich es erhofft hat, liegt in der Natur der Dinge. Es sind trotzdem einige sehr schöne und stimmungsvolle Fotos dabei. Vor allem faszinieren einen immer wieder die unglaublichen Lichtstimmungen.

                                          Ja Torres, und dann ging es los. Ich war so voller Vorfreude, dass ich es kaum erwarten konnte, bis Du weiter geschrieben hast. Im Geiste sah ich Dich, wie Du Schneeschuhstapfend durch die einsamen Wälder Finnlands gelaufen bist. Abends dein Zelt aufgeschlagen und am Lagerfeuer sitzend das Geheul der Wölfe lauschte. Dabei konnte ich mir so richtig die Gänsehaut vorstellen, die über deinen Rücken lief. Dazu am Himmel das Spiel des Nordlichtes. Perfekt.

                                          Leider kam es,- wie so oft im Leben anders. Nach der zweiten Nacht im Zelt, war schluss mit lustig. Aus der anfänglichen Trekkingtour wurde nun eine Städterundreise. Na, auch nicht schlecht. Die Beschreibungen der Orte und Städte sowie hier und da, eine Bemerkung über das Leben der Bewohner,haben mir wenigsten einen kleinen Einblick geben können. Sollte ich eines Tages nicht mehr so gut zu Fuss sein, werde ich mir diese Rundreise mal vormerken.

                                          Lustig fand ich auch die kleinen Spaziergänge und Aktivitäten in der näheren Umgebung der Städte. Sehr bemerkenswert sind auch für mich, scheinbar Deine Liebe zu den einzelnen Bäumen, die Du immer wieder aufsuchst, um sie für die Nachwelt festzuhalten.

                                          Alles im allem, ein Städtrundreisebericht aus dem herrlichen Skandinavien, der uns hier in netter und amüsanter Weise, zuteil wurde.

                                          LG
                                          Atze1407

                                          PS. Der nächste Winter kommt bestimmt.
                                          Zuletzt geändert von Atze1407; 08.02.2013, 07:07.
                                          Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                          Abraham Lincoln

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