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Motiviert durch die vielen Reiseberichte aus dem Forum und einen 4-monatigen Norwegenaufenthalt letztes Jahr, beschloss ich mich zusammen mit einem Freund dieses Jahr selbst wieder mal an eine kleine Trekkingtour zu wagen.
Da wir mit An-und Abreise nur 10 Tage Zeit hatten, musste es etwas sein, wo man möglichst noch am Ankunftstag ins Fjell starten konnte. Wir entschieden uns daher für die relativ unbekannte Gegend nördlich von Trondheim. Der Plan war, am ersten Tag mit dem Zug nach Meråker, von dort in Richtung Norden entlang der markierten Wege bis nach Vera, und dort dann in den Skjærkerfjella-Nationalpark. Erst in Richtung Skjæerkerdalshytta, dann den Weg verlassend und den Bergen folgend bis zu unserem Ziel, Snåsa.
Tag 1, 29.07.12
Nach der Ankunft am Flughafen Trondheim ein kurzer Schock, der Regenschutz, in den ich meinen Rucksack in München eingewickelt hatte, war heruntergerissen, auch der Hüftpolster etwas beschädigt. Nach kurzem Check war meine Ausrüstung aber noch komplett. Mit dem Zug geht es nach Stjørdal. Die dortige Statoil verkauft die Gewindekartuschen die mein Begleiter für seinen Kocher braucht, und bei der Shell finde auch ich Futter für meinen Multifuel, praktisch in der 1-Liter-Flasche für 45 NOK. Auch der Bunnpris hat hier eine Sondågsbutikk, die ich dazu nutze, 2 vergessene Sachen nachzukaufen.
Dann heißt es etwas warten. Die Wartezeit nutzte ich effizient, indem ich den Hüftpolster meines Rucksackes wieder zusammenflicke. Der Zug nach Meråker kommt und wir fahren in Richtung schwedischer Grenze. Etwas irritierend sind dabei die braunen Bäche, die ich von den Hängen herab in einen ebenso braunen Fluss strömen sehe. Der Plan sah vor, am ersten Tag zumindest 10 Kilometer entlang der Schotterstraße zum ersten von 2 großen Seen zu gehen. Auf der Karte sind aber sehr viele Hütten eingezeichnet, was mich von vornherein schon spekulieren lässt, bis zum 2. See per Anhalter mitgenommen zu werden, um die langweiligen 20 Km bis zum eigentlichen Einstieg, der Hütte Ferslia, zu sparen. Eine bessere Lösung wäre wohl, weiter über die schwedische Grenze bis nach Storlien zu fahren und die paar Kilometer wieder zurückzulaufen. Direkt an der Grenze beginnt ein Wanderweg, der über eine andere DNT-Hütte führt und auch wieder am 2. See rauskommt.
In Meråker angekommen, gehen wir also los- immer Daumen hoch. Schon beim dritten haben wir Glück, ein alter Mercedes hält, und der junge Norweger nimmt uns gerne mit, setzt uns sogar direkt vor dem Routeneinstieg ab. Im Gespräch erfahren wir, dass es die letzten drei Wochen praktisch ohne Unterbrechung geregnet hat, was wahrscheinlich die Farbe der Bäche erklärt. Bei der DNT-Hütte Ferslia erklärt uns ein freundlicher Bauer noch den genauen Weg. Im Winter ist das Gebiet rund um die Seen wohl eine beliebte Langlaufstrecke und deshalb sehr gut markiert, bzw. auch als Weg erkennbar. Im strahlenden Sonnenschein wandern wir so den Weg hinein und beschließen, beim nächsten annehmbaren Zeltplatz halt zu machen. Nach ein paar Kilometern erreichen wir eine kleine Hütte, und angesichts der klatschnassen Wiesen und der großen Anzahl an Moskitos beschließen wir, hier die Nacht zu verbringen.



Tag 2, 30.07.12 "Wetlands"
Ein kurzer Blick aus dem Fenster: grau, Regen. Nach dem Frühstück beschließen wir, noch eine Weile in der Hütte zu verbringen, spielen Watten und Kniffel. Gegen 12 klingt der Regen dann ab und wir starten. Der Weg hat inzwischen geendet und wir waten durch die nasse Landschaft, immer der Markierung entlang. Mit der Zeit bekommt man ein Gespür, welche Grasflächen die meißte Sättigung aufweisen und man daher besser meiden sollte. Ich habe mit meinen neuen Meindl, die ich entgegen aller Ratschläge nicht eingegangen mitgenommen habe, die ganze Reise über trockene Füße (auch wenns innen ein bisschen feucht ist) und auch die Blasen bleiben aus. J. hat nicht so ein Glück und in einem unbedachten Moment erwischt es ihn eiskalt. Beide Schuhe nass. Nach ca. 2 Stunden haben wir unsere Basishöhe erreicht und es wird trockener. Nach etwa 2 weiteren Stunden erreichen wir eine Hütte mit kleiner Feuerstelle, wo wir beschließen, unsere Wandersachen etwas am Feuer zu trocknen. Holz findet sich in dem kleinen Waldstück genug. Hier treffen wir auch einen Belgier. Er ist seit 2 Monaten unterwegs und erzählt uns von seinem Plan, vom südlichsten Punkt Norwegens bis ans Nordkap zu trekken. Unseren Zielpunkt, für den wir noch eine gute Woche eingeplant haben, will er in 4 Tagen erreicht haben. Außer ihm und noch einem Trekker, den wir von der Ferne sehen, sind wir übrigens die ganze Reise im Fjell völlig allein. Weiter geht es mit einigermaßen trockenen Sachen, bis wir nach weiteren 2 Stunden einen kleinen Pass erreichen. Die frische Brise sorgt für Ruhe vor den Mücken, und so beschließen wir die Nacht hier zu verbringen. Während J. schon nach 2 Minuten seinen Couscous verspeißt, sitze ich ewig an meinem Halbfertigreisgericht. Das Plastikgeschrr, das ich um Gewicht zu sparen noch bei einem Outdoorladen erstanden habe, zeigt beim Kochen sein wahres Gesicht. Nach etwas umrühren verbiegt sich der Löffel sehr ungut. Das Kochen mit meinem Multifuel geht heute mit wesentlich weniger Benzineinsatz. Ich merke, dass das Heizpad entgegen der Bedienungsanleitung nicht getränkt werden muss, sondern es schon genügt, wenn der Kocher nur ganz kurz vorgeheizt wird. Das nächste mal gutes Geschirr und nur mehr Trekkingnahrung oder Couscous.




Da wir mit An-und Abreise nur 10 Tage Zeit hatten, musste es etwas sein, wo man möglichst noch am Ankunftstag ins Fjell starten konnte. Wir entschieden uns daher für die relativ unbekannte Gegend nördlich von Trondheim. Der Plan war, am ersten Tag mit dem Zug nach Meråker, von dort in Richtung Norden entlang der markierten Wege bis nach Vera, und dort dann in den Skjærkerfjella-Nationalpark. Erst in Richtung Skjæerkerdalshytta, dann den Weg verlassend und den Bergen folgend bis zu unserem Ziel, Snåsa.
Tag 1, 29.07.12
Nach der Ankunft am Flughafen Trondheim ein kurzer Schock, der Regenschutz, in den ich meinen Rucksack in München eingewickelt hatte, war heruntergerissen, auch der Hüftpolster etwas beschädigt. Nach kurzem Check war meine Ausrüstung aber noch komplett. Mit dem Zug geht es nach Stjørdal. Die dortige Statoil verkauft die Gewindekartuschen die mein Begleiter für seinen Kocher braucht, und bei der Shell finde auch ich Futter für meinen Multifuel, praktisch in der 1-Liter-Flasche für 45 NOK. Auch der Bunnpris hat hier eine Sondågsbutikk, die ich dazu nutze, 2 vergessene Sachen nachzukaufen.
Dann heißt es etwas warten. Die Wartezeit nutzte ich effizient, indem ich den Hüftpolster meines Rucksackes wieder zusammenflicke. Der Zug nach Meråker kommt und wir fahren in Richtung schwedischer Grenze. Etwas irritierend sind dabei die braunen Bäche, die ich von den Hängen herab in einen ebenso braunen Fluss strömen sehe. Der Plan sah vor, am ersten Tag zumindest 10 Kilometer entlang der Schotterstraße zum ersten von 2 großen Seen zu gehen. Auf der Karte sind aber sehr viele Hütten eingezeichnet, was mich von vornherein schon spekulieren lässt, bis zum 2. See per Anhalter mitgenommen zu werden, um die langweiligen 20 Km bis zum eigentlichen Einstieg, der Hütte Ferslia, zu sparen. Eine bessere Lösung wäre wohl, weiter über die schwedische Grenze bis nach Storlien zu fahren und die paar Kilometer wieder zurückzulaufen. Direkt an der Grenze beginnt ein Wanderweg, der über eine andere DNT-Hütte führt und auch wieder am 2. See rauskommt.
In Meråker angekommen, gehen wir also los- immer Daumen hoch. Schon beim dritten haben wir Glück, ein alter Mercedes hält, und der junge Norweger nimmt uns gerne mit, setzt uns sogar direkt vor dem Routeneinstieg ab. Im Gespräch erfahren wir, dass es die letzten drei Wochen praktisch ohne Unterbrechung geregnet hat, was wahrscheinlich die Farbe der Bäche erklärt. Bei der DNT-Hütte Ferslia erklärt uns ein freundlicher Bauer noch den genauen Weg. Im Winter ist das Gebiet rund um die Seen wohl eine beliebte Langlaufstrecke und deshalb sehr gut markiert, bzw. auch als Weg erkennbar. Im strahlenden Sonnenschein wandern wir so den Weg hinein und beschließen, beim nächsten annehmbaren Zeltplatz halt zu machen. Nach ein paar Kilometern erreichen wir eine kleine Hütte, und angesichts der klatschnassen Wiesen und der großen Anzahl an Moskitos beschließen wir, hier die Nacht zu verbringen.



Tag 2, 30.07.12 "Wetlands"
Ein kurzer Blick aus dem Fenster: grau, Regen. Nach dem Frühstück beschließen wir, noch eine Weile in der Hütte zu verbringen, spielen Watten und Kniffel. Gegen 12 klingt der Regen dann ab und wir starten. Der Weg hat inzwischen geendet und wir waten durch die nasse Landschaft, immer der Markierung entlang. Mit der Zeit bekommt man ein Gespür, welche Grasflächen die meißte Sättigung aufweisen und man daher besser meiden sollte. Ich habe mit meinen neuen Meindl, die ich entgegen aller Ratschläge nicht eingegangen mitgenommen habe, die ganze Reise über trockene Füße (auch wenns innen ein bisschen feucht ist) und auch die Blasen bleiben aus. J. hat nicht so ein Glück und in einem unbedachten Moment erwischt es ihn eiskalt. Beide Schuhe nass. Nach ca. 2 Stunden haben wir unsere Basishöhe erreicht und es wird trockener. Nach etwa 2 weiteren Stunden erreichen wir eine Hütte mit kleiner Feuerstelle, wo wir beschließen, unsere Wandersachen etwas am Feuer zu trocknen. Holz findet sich in dem kleinen Waldstück genug. Hier treffen wir auch einen Belgier. Er ist seit 2 Monaten unterwegs und erzählt uns von seinem Plan, vom südlichsten Punkt Norwegens bis ans Nordkap zu trekken. Unseren Zielpunkt, für den wir noch eine gute Woche eingeplant haben, will er in 4 Tagen erreicht haben. Außer ihm und noch einem Trekker, den wir von der Ferne sehen, sind wir übrigens die ganze Reise im Fjell völlig allein. Weiter geht es mit einigermaßen trockenen Sachen, bis wir nach weiteren 2 Stunden einen kleinen Pass erreichen. Die frische Brise sorgt für Ruhe vor den Mücken, und so beschließen wir die Nacht hier zu verbringen. Während J. schon nach 2 Minuten seinen Couscous verspeißt, sitze ich ewig an meinem Halbfertigreisgericht. Das Plastikgeschrr, das ich um Gewicht zu sparen noch bei einem Outdoorladen erstanden habe, zeigt beim Kochen sein wahres Gesicht. Nach etwas umrühren verbiegt sich der Löffel sehr ungut. Das Kochen mit meinem Multifuel geht heute mit wesentlich weniger Benzineinsatz. Ich merke, dass das Heizpad entgegen der Bedienungsanleitung nicht getränkt werden muss, sondern es schon genügt, wenn der Kocher nur ganz kurz vorgeheizt wird. Das nächste mal gutes Geschirr und nur mehr Trekkingnahrung oder Couscous.





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