[SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • woelfchen
    Erfahren
    • 20.03.2010
    • 276
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

    Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
    Hmm, wann es hier wohl weiter geht...
    Bald ... Spätestens bis mitte nächster Woche gibt es die nächsten beiden Wandertage, versprochen!

    Kommentar


    • Mortias
      Fuchs
      • 10.06.2004
      • 1203
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

      Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
      Bald ... Spätestens bis mitte nächster Woche gibt es die nächsten beiden Wandertage, versprochen!
      Ich freu mich schon drauf.

      Kommentar


      • Mika Hautamaeki
        Alter Hase
        • 30.05.2007
        • 3979
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

        Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
        bald ... Spätestens bis mitte nächster woche gibt es die nächsten beiden wandertage, versprochen!
        juhuuuu!
        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
        A. v. Humboldt.

        Kommentar


        • ebbo
          Gerne im Forum
          • 11.03.2010
          • 97
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

          Zitat von stoeps Beitrag anzeigen
          Ergänzend zum Thema "nass trotz teurer Regenkleidung":...
          Die Wasserdampfdurchlässigkeit der Jacke geht auch gegen null, wenn es kalt und nass ist und das Außenmateriel nass ist. ...
          bei tiefen Temperaturen steigt die Dampfdurchlässigkeit von Membranen und Beschichtungen, da sie auf dem Temperaturgefälle zwischen innen und außen beruht. Wichtig ist eine Imprägnierung des Außengewebes, da ein komplett benetztes Gewebe logischerweise Dampf-Undurchlässig ist.

          Wenn es vermieden werden kann, stark zu schwitzen, ist es möglich auf einer Regentour trocken zu bleiben. Bei 40kg Rucksackgewicht ist das allerdings schwierig...

          Die Zeltunterlage kann Daheim bleiben, wenn die Isomatten unter das Zelt gelegt werden. Das spart 0,5kg und hat den Vorteil, daß der Taupunkt außerhalb des Zeltes liegt. Geht natürlich nur mit den robusten Festschaum-Matten. Wenn dann kräftig gelüftet wird -entgegen dem Bedürfnis, die Schotten dicht zu machen- bleiben die Schlafsäcke durch die Körperwärme trocken. Bei einem Winterschlafsack liegt der Taupunkt oft unterhalb der Außenhülle => Schlafsack wird klamm und noch schwerer.

          Kommentar


          • woelfchen
            Erfahren
            • 20.03.2010
            • 276
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

            Zitat von ebbo Beitrag anzeigen
            ... Die Zeltunterlage kann Daheim bleiben, wenn die Isomatten unter das Zelt gelegt werden. Das spart 0,5kg und hat den Vorteil, daß der Taupunkt außerhalb des Zeltes liegt. Geht natürlich nur mit den robusten Festschaum-Matten. ...
            Mir sind die 500 g lieber zum schleppen, wenn ich es dann außerhalb des Innenzeltes auch trocken von unten habe Wir haben auch keine Festschaummatten, sondern selbstaufblasbare Isomatten.


            Es geht weiter!!!


            29.08.2011

            In der Nacht begann es zu regnen, auch am Morgen und den gesamten Tag lang zogen immer mal wieder leichte Schauern über uns hinweg. Aber meist war es „nur“ bewölkt und trocken von oben. Wir hatten im Wanderführer, aber auch im Internet gelesen, dass die Südseite des Álggavágges einfacher zu laufen sei wie das nördliche Gegenstück. Das ist ein Gerücht!!! ... oder aber wir haben es uns absichtlich schwerer als nötig gemacht.

            Nachdem wir aufwachten, waren unsere "Nachbarn" schon mit dem Frühstück fertig.








            Zu Beginn der Tagesetappe mussten wir einige kleinere Hügel erklimmen oder auf dem Kamm entlanglaufen, aber immer entlang gut erkennbarer Pfade. Man sah auch am Fuße der Hügel Pfade verlaufen, die sehr sumpfig aussahen. Schön war, dass man so immer wieder schöne Aussichten auf die Flussschlingen des Àlggajåhkå hatten.

            Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal klicken um die volle Größe (scrollen!) angezeicht zu bekommen.

            Aussicht vom Hügel direkt neben dem Lagerplatz - dort wo die Möve zuvor gesessen hatte


            Flussschlingen des Àlggajåhkå

            Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal klicken um die volle Größe (scrollen!) angezeicht zu bekommen.


            Àlggajåhkå

            Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal klicken um die volle Größe (scrollen!) angezeicht zu bekommen.


            Die Enten hätten wir auf ihrem See im Mäanderhaften Àlggajåhkå niemals gestört, sie hatten sich dennoch aufschrecken lassen als wir noch oben am Hügel standen ... das Foto war ein spontaner Mitzieversuch

            Wenig später führte uns der Pfadverlauf ins Weidengestrüpp. Immer wieder zwang einen das Gestrüpp den Hang hinauf, Geröllfelder sorgten dafür, dass wir wieder abstiegen – nur damit wir wenig später wieder den Hang hinauf liefen. Der Wanderpfad verzweigte immer wieder stark, war aber stets gut zu erkennen. Nach einer gefühlten Ewigkeit und war auch dieser anstrengende Abschnitt bewältigt. Es war natürlich auch der Abschnitt, beim dem es die meiste Zeit geregnet hatte - dementsprechend sahen die Pfade häufig wie kleine Bäche aus .

            Von nun an brauchten wir nur noch mit leichten kurzen Anstiegen dem Pfad durch Wiesen- und Sumpfflächen zu folgen.


            Der hinderliche und anstrengende Auf-Abwärtstripp durchs Weidengetrüpp lag nun hinter uns

            Gegenüber dem Härrábákte hatte es vor nicht allzu langer Zeit eine Gerölllawine gegeben. Da schon wieder ein wenig Grün zwischen der Erde und den Steinen hervorlugte, nahmen wir an, dass die Lawine im Frühjahr abgegangen sein musste. Vom kleinen Gletscher am Berg war nichts mehr zu sehen, dieser war anscheinend komplett unter Geröll begraben. Bis hinunter ins Tal zog sich entlang des Baches eine 50 – 100 Meter breite Schneise der Verwüstung. Es lagen sogar riesige Eisbrocken neben dem Bachbett. Nur wenige Meter entfernt war uns zuvor ein aus Steinen gebauter Tisch aufgefallen. Wir hatten noch festgestellt, dass genau dort ein schöner Lagerplatz sei.


            Nach dem Passieren der Gerölllawine


            Wer genau hinsieht, kann eine "Eisscholle" erkennen


            Blick zurück auf die "Lawinenzone"

            Moment mal! Wir hatten noch nie bei der Lagerplatzwahl einen Gedanken an solche Ereignisse verschwendet. Meist suchten wir uns ein Plätzchen neben einem kleineren, vom Berg hinabfließenden Bach, genau wie hier. Am Morgen hatten wir uns noch an die Übernachtung vom Vorjahr im Àlggavágge erinnert. Wir hatten das Zelt genau gegenüber unserem letzten Lagerplatz inmitten eines riesigen Schwemmfächers aufgestellt, ganz in der Nähe des Gletscherbaches vom Vattendelarglaciären. Und das war nur ein Beispiel. Oha! Da konnte einem ganz anders werden. Diese Gefahr hatten wir bisher komplett ignoriert. Wir durchquerten die „Lawinenzone“ und wateten wenig später über Steine balancierend durch den Gálmmejåhkå.


            Gálmmejåhkå


            Ebener grasbewachsener Abschnitt im Álggavágge

            Das Gelände wurde immer einfacher zu laufen und ging in eine große breite Wiesenfläche über die bis zur Wasserscheide beim Áhkájåhkå ausdehnte. Der Áhkájåhkå selbst bereitete keine Schwierigkeiten – im Gegenteil, im Kiesbett bei Álgganjálmme fächert er sich in unzählige Arme auf, die hier uns da wieder zusammenfließen, nur um sich wenig später zu trennen. Wie ein riesiges Netz aus Wasser.


            Die ebene Fläche bildet einen unglaublichen Kontrast zu den fast senkrecht aufsteigenden Bergwänden und gezackten Gipfeln.




            Álgganjálmme


            Álgganjálmme


            Álgganjálmme

            Der Wasserstand lies das durchqueren der Bucht Nähe der Rentierzauns nicht zu, wir mussten stattdessen außen herum laufen. Die Stromschnellen zur rechten folgten wir dem Pfad hinunter zum Guohperjåhkå, den wir an einer Stelle, wo er sich mehrfach gabelte und Sand- sowie Kiesbänke aufgeschüttet hatte, furteten. Leider benötigten wir für den letzten Flussarm dann doch noch die Watschuhe. Sämtliche anderen Stellen konnten wir so durchqueren oder überspringen.


            Furtung des Guohperjåhkå ... ich weiß, wir haben uns etwa angestellt, mit etwas Anlauf hätten wir diese Passage bestimmt auch überspringen können

            Der Streckenabschnitt bis Skárjá zog sich dann doch noch unerwartet in die Länge. Wir erreichten den Platz um die ehemalige Mikkastugan gegen 19:30 Uhr. Unterwegs trafen wir noch den ersten Wanderer seit längerem. Dieser fragte ernsthaft, wie wir die Flüsse waten würden, denn er hätte schon seit Tagen nasse Schuhe. Auch hatte er nicht damit gerechnet, dass es im Sarek keine Wegweiser und keine markierten Wanderpfade geben würde. Dafür beneidete er uns um unser größeres Zelt, denn es war verständlicherweise kein Vergnügen, bei den Wetterverhältnissen den Rucksack draußen liegen lassen zu müssen und auch im Zelt keinen Platz zu haben, um die nassen Klamotten auszuziehen.

            Auf den letzten Metern verloren wir den Pfad häufig und stiegen so weit hinauf, dass wir die uneingeschränkte Aussicht auf die Mäanderlandschaft bei Skárjá genießen konnten.



            Von hier oben war auch die Hütte schnell ausgemacht und wenig später erreichten wir das Tagesziel. In einiger Entfernung stand bereits ein Zelt und als wir begannen unser Abendessen zu kochen (jawohl! wir saßen draußen, auf den von anderen bereits improvisierten Bänken), erreichte noch ein weiteres Pärchen diesen Knotenpunkt. Sie kamen ebenfalls aus Deutschland. Wir unterhielten uns noch lange Zeit und schielten immer wieder mal zum inzwischen sternenklaren Himmel hinauf.

            Sie hatten die Nacht zuvor im Guohpervágge verbracht. Die Nacht wäre wegen eines Gewitters sehr laut gewesen. Wir wunderten uns, denn von dem Gewitter hatten wir im Nachbartal überhaupt nichts mitbekommen und auch noch nicht einmal den Donner hören können.

            Nebenbei bemerkt scheinen die Lemminge und auch Mäuse in Skárjá von den Touristen regelrecht verwöhnt zu werden. Im Gegensatz zu ihren anderen Artgenossen ergreifen sie nicht die Flucht, sondern warten eher darauf gefüttert zu werden.



            Und morgen? Morgens geht es mit einem weiteren Tagesbericht weiter! Es erwartete uns ein wenig blauer Himmel, ein gelber Heli und "Massentourismus.
            Zuletzt geändert von woelfchen; 29.12.2011, 17:47.

            Kommentar


            • woelfchen
              Erfahren
              • 20.03.2010
              • 276
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

              30.08.2011

              Die Nacht blieb sternenklar und kalt – Nordlichter gab es trotzdem keine zu sehen, leider! Ich freute mich schon auf einen schönen sonnigen Tag. Der Blick aus dem Zelt war dann aber ernüchternd. Der Himmel begann sich schon wieder zu zuziehen. Nur das Ruohtesvágge sah noch freundlich aus. Hatten wir vielleicht den richtigen Riecher gehabt? Das nette Pärchen aus Deutschland, was neben uns das Zelt aufgeschlagen hatte, hatte uns das Guophervágge ans Herz gelegt. Das Tal wäre einfach zu laufen gewesen, landschaftlich toll und nicht so überlaufen wie das Ruohtesvágge.

              Bevor wir an diesem Morgen aufgestanden waren, hatte ein junger Mann bereits etwa 15 Kilometer zurückgelegt und über das Nottelefon in der Hütte um Hilfe gerufen. Sein Wanderkamerad hatte eine Knieverletzung und konnte nicht mehr weiterlaufen. Immerhin dauerte es noch weitere 2 Stunden, bis der Rettungshubschrauber auch ihn abholen kam - der Verletzte befand sich bereits an Bod. Irgendwie waren wir einfach davon ausgegangen, dass Hilfe schneller vor Ort sein würde. Ich glaube, man weiß zwar, dass es problematisch und lange dauern kann, wenn man tatsächlich mal Hilfe benötigen sollte - aber mit solchen Zeiten rechnet man insgeheim dann doch nicht. Zumal ja noch die Zeit einkalkuliert werden muss, die man benötigt, um das Hilfstelefon zu erreichen. Ob wir vielleicht das nächste Mal doch ein Satellitentelefon mitnehmen? Es ist ja nicht nur die Zeit ab dem Notruf, die man lange wartet ... da wäre auch noch die Zeit, die man benötigt, um erst einmal bis zum Hilfstelefon zu gelangen!


              Rettungshelikopter über Skárjá


              Rettungshelikopter über Skárjá


              Rettungshelikopter über Skárjá


              Rettungshelikopter über Skárjá

              Wir setzten unsere Tour wie geplant in Richtung Kisurisstugan fort und freuten uns schon jetzt auf Cola, geräucherten Fisch und frisches Brot. Der Pfad im Ruohtesvágge war nur selten zu verfehlen und dies waren sumpfige Abschnitte. Insgesamt war es eher ein Spaziergang ohne großartige Schwierigkeiten und Anstrengungen. Selten ging es über Geröll und schwere Flüsse zum furten gab es keine.

              Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal klicken um die volle Größe (scrollen!) angezeicht zu bekommen.

              Smájllájåhkå und Sarek-Massiv


              Smájllájåhkå


              Rückblick nach Skárjá

              Taktisch war es eher unklug, das Ruohtesvágge von Süd nach Nord zu durchlaufen, also entgegengesetzt der „allgemein gültigen Wanderrichtung“. Es kamen uns über 25 Wanderer, meist in Gruppen, entgegen, die allesamt Regenkleidung anhatten – nur wir nicht. Wenn man an den Tagen zuvor weniger als 1 Person durchschnittlich begegnet ist, bekommt man den Eindruck, als wäre das Ganze hier eine Massenveranstaltung. Aus Richtung Padjelanta zogen immer mal wieder Regenschauern durch das Ruohtesvágge, zogen aber um uns herum. Auch wenn wir den Luxus genießen konnten, etliche Kilometer im Sonnenschein zurück zu legen, war es doch kalt - zu kalt um in T-Shirt und kurzer Hose zu laufen, wie ich feststellen musste. In der Sonne war es zwar angenehm, solange kein Luftzug zu spüren war, aber sobald sie hinter Wolken verschwunden war, wurde es sehr frisch.

              Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal klicken um die volle Größe (scrollen!) angezeicht zu bekommen.

              Das Ruohtesgebirge leitete alle Regenwolken um uns herum - die andere Talseite war deutlich nasser; Gavelberget - Gávabákte

              Wie auch die Tage vorher hatten wir viele Lemminge zu Gesicht bekommen, die zum Teil quiekend davon liefen. Andere meinten Angriff wäre die bessere Verteidigung, wenn man sie genauer ansehen wollte, stehen blieb und sich hinkniete. So blieb dann einer unter meinem Bein sitzen und berührte mit seinem Fell meine bloße Haut. Himmel, was für ein weiches Fell die doch haben!


              Wandern im Ruohtesvágge - die augenscheinliche Eisamkeit trügt Das war einer der wenigen Augenblicke, an denen wir vom "Massentourismus" verschont geblieben waren.


              Ruohtesvágge

              Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal klicken um die volle Größe (scrollen!) angezeicht zu bekommen.

              Smájllájåhkå

              Den Småjillájåhkå konnten wir mit den normalen Wanderstiefeln furten, da der Hauptfluss sich beim Übergang ins Ruohtesvágge sehr häufig aufgabelt. Hier und da mussten wir zwar ein paar Meter parallel zum Wasserlauf im Bach zurücklegen, weil die „Uferzonen“ zu tief und breit waren, aber nirgends bekamen wir nasse Füße. Direkt auf der anderen Seite befand sich ein kleiner Hügel, von dem man den Landschaft und den sich aufgabelnden Bach, der seinen Weg im Ruohtesvágge fortsetzt, sehr schön überblicken konnte.


              Kleine Wandergruppe auf der Seite nach einer geeigneten Watstelle

              Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal klicken um die volle Größe (scrollen!) angezeicht zu bekommen.

              Smájllájåhkå - lins Ruohtesvágge Richtung Skárjá - Gletscher: Oarjep Ruohtesjiegna; das Foto wurde im übrigen von den eben erwähnten Hügel aufgenommen

              Das Gelände bis zur Renvaktarstuga war relativ eben und wir kamen schnell voran. Dennoch machte sich so langsam die Kilometerleistung des Tages bemerkbar. Meine Füße schmerzten schon wieder schrecklich. Nähe der Renvaktarstuga, am Ufer einer der vielen Seen zwischen Moränenhügeln (ich denke man nennt sie auch Drumlins), hatte eine kleine Gruppe schon ein Zeltlager aufgeschlagen. Wie sich herausstellte, hatten sie den sonnigen Tag ausgenutzt, um einen Tagesausflug zu machen oder auch einfach nur „faul“ in der Sonne zu liegen.

              Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal klicken um die volle Größe (scrollen!) angezeicht zu bekommen.

              Ruohtesvágge mit Seen kurze Zeit hinter der Renvaktarstuga


              Blick zurück ins Ruohtesvágge - ganz klein sieht man auch die Renvaktarstuga auf der Spitze eines Hügels

              Nachdem wir die Renvaktarstuga passiert hatten wurde das Gelände wesentlich hügeliger und die letzten Kraftreserven waren schnell verbraucht, auch wenn häufig der Pfad um die Moränen/Drumlins herum führte. Wir überquerten noch einen breiten Bach indem wir über Steine balancierten und schlugen schließlich zwischen dem Niják und dem lang auslaufenden Bergrücken des Gisuris unser Nachtlager auf.


              Lagerplatz unterhalb des Niják

              Es war der bisher schönste Lagerplatz. Wir hatten eine tramhafte Aussicht auf den Berg Àhkká und die uns direkt umgebenden Berge, die allesamt im warmen Nachtmittagslicht angestrahlt wurden. In Richtung Padjelanta verbreiterte sich das Tal, schaute man in die entgegengesetzte Richtung, blickte man hinüber zu den hohen Bergen des Sarek. Insbesondere dieser Blick war wunderschön, da die hohen und spitzen Berge einen herrlichen Kontrast zu den Moränenwällen darstellten.

              Leider begann es direkt nach dem Zeltaufbau an zu regnen, so dass wir dieses traumhafte Plätzchen gar nicht richtig genießen konnten.

              Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal klicken um die volle Größe (scrollen!) angezeicht zu bekommen.

              Leider befanden wir uns in einer "Regenschneiße" und konnten diese traumhafte Umgebung überhaupt nicht genießen, denn wir sahen mal wieder nur das gelb unseres Innenzeltes - denn nachdem die Fotos im Kasten waren, gab die Sonne den Kampf gegen die Wolken auf.


              Blickrichtung Ruohtesvágge nach Skárjá

              Der Dauerregen hatte inzwischen nachgelassen, die Sonne kam immer häufiger durch ... so langsam begann das Motto der Tour "Schlimmer? Geht immer!" zu bröckeln
              Zuletzt geändert von woelfchen; 16.11.2011, 12:57.

              Kommentar


              • Wildniswanderer
                Erfahren
                • 08.11.2008
                • 402
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                Wiedereinmal tolle Fotos! Und ein Lemming unter der Hose, auch mal nett
                http://geraldtrekkt.blogspot.de

                Kommentar


                • berniehh
                  Fuchs
                  • 31.01.2011
                  • 2408
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                  Ich schließe mich dem Lob an
                  www.trekking.magix.net

                  Kommentar


                  • Mika Hautamaeki
                    Alter Hase
                    • 30.05.2007
                    • 3979
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                    A. v. Humboldt.

                    Kommentar


                    • woelfchen
                      Erfahren
                      • 20.03.2010
                      • 276
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                      31.08.2011


                      Áhkká

                      Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal anklicken.

                      Blickrichung zum zentralen Sarek durch das Routhesvágge

                      In den Bergen um uns herum hingen die Wolken. Die Regenschauer gingen uns, wie am Tag zuvor eher aus dem Weg. So dass wir diesen Tag als bewölkt und trocken bezeichnen konnten.


                      Niják und Nijákjågåsj

                      Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal anklicken.

                      Niják und Nijákjågåsj

                      Auch an diesem Tag war die Wanderung selbst keine große Schwierigkeit. Es ließ sich einfach gehen, meist über Wiesen. Es waren aber auch sumpfige Abschnitte dabei, das Weidengestrüpp war zu vernachlässigen. Zu schaffen haben uns eigentlich nur die vielen Höhenmeter gemacht, die auf keiner Karte eingezeichnet sind. Hügel rauf – Hügel runter, zum Bach runter – dann wieder rauf. Der Pfad selbst verlief im Großen und Ganzen immer entlang des Nijákjågåsj und des Sjnjuvtjudisjåhkå bis man das „3-Nationalpark-Eck“ erreicht. An diesem Tag waren uns „nur“ 9 Personen entgegen gekommen.


                      Einfaches Wandern im östlichen Ruohtesvágge; im Hintergrund der Niják


                      Verfallene Torfkåta im Ruohtesvagge - Überbleibsel an vergangene Zeiten


                      Verfallene Torfkåta im Ruohtesvagge

                      Das Tal wurde immer breiter, die eher vereinzelt stehenden Berge im Blickfeld erschienen deutlich niedriger als noch im Hauptteil des Sarek und der Ausblick wurde weitläufiger. So ließ die Landschaft jetzt schon die Weite des Padjelanta erahnen. Schmunzeln mussten wir, weil die Birken und das Weidengestrüpp sogar zu wissen schienen, wo die Grenze zwischen dem Stora Sjöfallet und dem Sarek Nationalpark verläuft. Auf der Uferseite des Sjnjuvtjudisjåhkå im Stora Sjöfallet wuchsen Birken, im Sarek Weidengestrüpp. Nur einzelne Birken hatten es gewagt, ihre Wurzeln in Sarekerde zu stecken. In der Ferne konnten wir den See Kutjaure ausmachen.

                      Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal anklicken.

                      Sjnjuvtjudisjåhkå und Áhkká

                      Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal anklicken.

                      Der Sjnjuvtjudisjåhkå bildet die Grenze zwischen den Nationalpark Stora Sjöfallet (linke Flussseite) und Sarek (rechte Flussseite)


                      Blick zurück zum Niják - ich denke, man sieht deutlich, wie einfach das Wandern hier ist

                      Etwa zwei Kilomter bevor man die Stelle erreicht, wo die drei Nationalparks Sarek, Padjelanta und Stora Sjöfallet aufeinander treffen, betraten wir zum ersten Mal seit einiger Zeit wieder einen richtigen Wald. Zwischen den beiden Flüssen Sjpietjavjåhkå und Sjnjuvtjudisjåhkå verläuft der Pfad auf dem Rücken eines Walles und fällt schließlich steil ab.


                      Es ist nicht mehr weit bis zum ersten Waldabschnitt ... sieht man ihm an, dass die Tour jetzt deutlich einfacher und vom Wetter her entspannter ist?

                      Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen - evtl. dann nochmal anklicken.

                      Sjnjuvtjudisjåhkå und Áhkká; im Stora Sjöfallet Nationalpartk deutlich mehr Birken als im Sarek ... warum?


                      Sjnjuvtjudisjåhkå und Áhkká


                      Auf dem Wall zwischen den Flüssen Sjpietjavjåhkå und Sjnjuvtjudisjåhkå


                      Hier treffen die 3 Nationalpark Stora Sjöfallet, Sarek und Padjelanta aufeinander

                      Bis zur Kisurisstugan war es nun nicht mehr weit. Lt. Karte mussten vom 3-Nationalpark-Eck nur noch 20 - 30 Höhenmeter auf einer Strecke von etwa 500 m bewältigt werden … aber warum um Himmels Willen alle Höhenmeter auf einmal??? Es ging über eine Brücke, danach steil bergauf und die letzten Meter auf einem breiten festgetretenen sandigen Pfad zur Kisurisstugan.

                      Auf die Cola mussten wir noch eine Weile warten, die Hüttenwärtin war nicht da, sollte aber lt. Hinweiszettel in Kürze wieder erscheinen. Wir suchten uns zunächst ein freies Zimmer und hofften, uns das Vierbettzimmer nicht teilen zu müssen. Es war zwar trocken, aber nach der langen Zeit wollten wir mal wieder in einem richtigen Bett übernachten. Gegen Ende der Saison war immerhin so viel los, dass es kaum noch ein freies Bett gab und alle Zimmer belegt waren.

                      Geräucherter Fisch war aus, dafür bekamen wir noch ganz frisch gebackenes Brot. Zusammen mit anderen Wanderern saßen wir in der Zeltkåta und schauten beim Brotbacken zu. Auch wenn der Hund der Hüttenwärtin unseren Geruch toll fand, war erst einmal eine Wäsche angesagt, bevor wir uns in die unmittelbare Nähe zu anderen Menschen wagten. Aber um die Kleidung zu waschen … da fehlte dann doch die Motivation. Wir hatten dafür ja die zweite Montur geschont und nur nach Wanderungen und vor dem zu Bett gehen angezogen ... wenn überhaupt .


                      Frisches Brot ... lecker

                      Der Himmel hatte sich im Laufe des Abends aufgeklart, die Nacht war bis auf wenige Wolken wieder sternenklar. Aber auch diesmal war kein Nordlicht auszumachen.

                      Kommentar


                      • Snoegubben
                        Neu im Forum
                        • 26.11.2011
                        • 1
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                        Suuuper !!!

                        Liebe Grüsse aus Lappland :-))

                        Kommentar


                        • Mortias
                          Fuchs
                          • 10.06.2004
                          • 1203
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                          Wie jedesmal ein sehr schöner Bericht. Besonders schmunzeln musste ich über die Birken die lieber im Stora Sjöfallet als im Sarek wachsen. Aber kann mir richtig vorstellen, wie angenehm so ne Hüttenübernachtung nach so viel Tagen mit feuchtem Wetter sein kann. Wie viele Tage Reisebericht kommen eigentlich noch?

                          Kommentar


                          • ryo
                            Dauerbesucher
                            • 10.01.2011
                            • 545
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                            Super Bericht, hat mich gerade am ins Bett gehen gehindert. Deine Fotos gefallen mir auch sehr gut. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

                            Kommentar


                            • woelfchen
                              Erfahren
                              • 20.03.2010
                              • 276
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                              Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                              ...Wie viele Tage Reisebericht kommen eigentlich noch?
                              Ein paar sind's schon noch, wenn ich mich nicht verzählt habe noch 9. Diese Angabe erfolgt ohne Gewähr.

                              Habe eben die Fotos für die nächsten beiden Tage hochgeladen, wenn also morgen genug "Freiraum" vorhanden ist, geht's weiter.

                              Als Info vorab: Die nächsten Tage waren zum Verschnaufen - so hatten wir uns eigentlich die gesamte Tour erträumt -, das Motto der Tour sollte man immer im Hinterkopf behalten


                              @ all:
                              Danke für die Komplimente. Es freut mich natürlich riesig, wenn es gefällt.

                              Kommentar


                              • woelfchen
                                Erfahren
                                • 20.03.2010
                                • 276
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                                01.09.2011

                                Welcher Pfad uns nach Låddejåkkå führen würde, sollte uns an diesem Morgen der erste Blick aus dem Fenster verraten. Hhm … Wolken, aber trocken – aber noch wurde keine Entscheidung gefällt. Wir hatten die Qual der Wahl zwischen dem jetzigen Padjelantaleden oder dem alten höher gelegenen Streckenverlauf. Wir frühstückten und danach war es klar … es lohnte sich nicht den Höhenweg zu nehmen, wenn die Höhen in dicken Wolken steckten!

                                Mutter und Tochter, die den Nordkalottleden wanderten, waren schon eine Weile unterwegs, als wir dann ebenfalls aufbrachen. Hätte mir jemand gesagt, dass man die Strecke Kisuris – Låddejåkkå an einem Tag problemlos bewältigen kann, hätte ich ihm den Vogel gezeigt. Denn immerhin wären 23 Kilometer zu bewältigen, über Stock und Stein, durch Sumpf und Bäche. Ja, was soll ich sagen? Der Pfad war breit, einfach zu laufen, gut markiert, sumpfige Stellen waren mit Bohlenstegen versehen, über Bäche führten Brücken. Die wenigen Moränenwälle entlang des Vuojatädno waren unseres Erachtens kaum erwähnenswert, erlaubten aber schöne Ausblicke und andere Perspektiven auf den Flusslauf, als wenn man einfach nur ebenerdig laufen würde. Letzteres wäre durchaus meistens auch problemlos möglich gewesen.


                                Padjelantaleden kurz nach dem Aufbruch in Kisuris


                                Eine der vielen "Brücken" entlang des Weges - bei Kutjaure

                                Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen; dann evtl. nochmal klicken um die volle Größe zum Scrollen angezeigt zu bekommen

                                Ebene bei Kutjaure

                                Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen; dann evtl. nochmal klicken um die volle Größe zum Scrollen angezeigt zu bekommen

                                Links der Vuojatädno, hinten sieht man den Kutjaure

                                Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen; dann evtl. nochmal klicken um die volle Größe zum Scrollen angezeigt zu bekommen

                                Beim Tsågahávrre


                                Padjelantaleden - etwa bei Luohppen

                                Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen; dann evtl. nochmal klicken um die volle Größe zum Scrollen angezeigt zu bekommen

                                Links hinten sieht man schon den Sallohaure; Aufnahmestandpunkt bei Luohppen


                                Dieser Wall ist auch auf der Karte eingezeichnet - ich mag diese "Gradwanderungen"


                                Die eine oder andere Brücke, wird wohl nicht mehr lange Zeit passierbar sein; wie diese hier, die schon einen "Knacks" hat und ein komisches Gefühl beim überqueren aufkommen lässt. Vielleicht wäre es besser, diesen Gefühl zu vertrauen, und durch den Bach zu laufen, der ja eher die Größe eines Rinnsals aufweist.

                                Wir erreichten die riesige Hängebrücke über den Vuojatädno am frühen Nachmittag. Sonnige Abschnitte wechselten sich mit Schauern ab, letztere sorgten für farbenprächtige Regenbögen in der weiten Landschaft des Padjelanta Nationalparks.

                                Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen; dann evtl. nochmal klicken um die volle Größe zum Scrollen angezeigt zu bekommen

                                Brücke über den Vuojatädno - wie werden die Brücken eigentlich finanziert? Das muss doch Summen verschlingen! An dieser Stelle: DANKE, dass einem so die Erkundung dieser fesselnden und faszinierenden Landschaft ermöglicht wird.


                                Der erste Tagesabschnitt war bewältigt, es ging noch kurze Zeit eben weiter, bevor wir am Hang des Loadásj hinauf dem Padjelantaleden folgten


                                Samisiedlung Sallohaure

                                Von nun an ging es stetig bergauf und erschöpft setzten wir uns auf größere Steine am Wegesrand. Der Ausblick war überwältigend. Mein Blick blieb an drei großen Steinen im Vuojatädno hängen. Der Hang war zwar steinig, das konnte man unter der Vegetation erahnen und auch der Pfad war steinig, aber nirgendwo sonst waren solche Findlinge auszumachen. Wir redeten sogar noch darüber.


                                "Findlinge" im Wasser - hier schon etwas vergrößert

                                Während wir das Wasser aus dem Bach nebenan schlürften bewegten sich die Steine plötzlich. Das waren keine Steine, wie ich bei genauerem Hinsehen sah, das waren Elche. Eine Elchkuh mit zwei Kälbern! So blieben wir hier doch noch etwas länger sitzen. Auch wenn sie aufgrund der Entfernung nur klein zu sehen waren, waren es immerhin die ersten Elche, die wir auf der Tour gesehen hatten.


                                Unsere ersten Elche, die wir auf der Tour gesehen haben ... und auch die letzten.


                                Erste Aussicht auf den Vastenjaure

                                Je mehr Höhe wir gewannen, umso imposanter wurde der Ausblick. Was neben meinen schmerzenden Füßen und den vielen Wanderern (Belegung der Kisurisstugan) auch der Grund war, dass wir nicht mehr bis hinunter zur Låddejåkkåstugan liefen sondern beim Rengärde unterhalb des Loadásj unser Zelt aufbauten. Es hatte auch den Anschein, als würden wir hier oben einen schönen Sonnenuntergang erleben können. Ich hatte zudem die Hoffnung, dass die inzwischen stärkeren und häufigeren Schauer ein Ende finden würden und ich noch kurz auf die kleine Anhöhe in der Nähe des Lagerplatzes flitzen könnte, um einen uneingeschränkten Ausblick über den See zu erhalten.


                                Sonnenuntergang über dem Vastenjaure - Aussicht aus dem Zelt

                                Welch einen Kontrast die Landschaft hier zum Sarek bildet! Weites offenes Gelände, sanft abgerundete Berggipfel und riesige Seen. Inzwischen gab sich Mutter Natur auch alle Mühe, die Landschaft herbstlich zu färben.

                                Nachdem das Zelt aufgebaut war, fing es natürlich wieder an zu regnen. Der Wind stand allerdings so günstig, dass wir eine Aspis geöffnet lassen konnten, ohne dass der Innenraum nass wurde. So konnten wir das Regen-Sonnenuntergangs-Wolkenspiel aus unserem Logenplatz, eingehüllt in die warmen Schlafsäcke und mit einer Tasse Tee in der Hand, in vollen Zügen genießen. Der Vastenjaure eingebettet von den rundlich abgeschliffenen Bergen erweckte in uns die Erinnerung an einen nordnorwegischen Fjord oberhalb Altas.


                                Sonnenuntergang über dem Vastenjaure - traumhafte "Wohnlage"


                                Sonnenuntergang über dem Vastenjaure

                                Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen; dann evtl. nochmal klicken um die volle Größe zum Scrollen angezeigt zu bekommen

                                ... und weil es dort so schön war, nochmal als Panorama


                                Abendstimmung über dem Vastenjaure


                                Abendstimmung über dem Vastenjaure

                                Kommentar


                                • woelfchen
                                  Erfahren
                                  • 20.03.2010
                                  • 276
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                                  02.09.2011

                                  Das gibt es ja nicht! Feine Wölkchen bedecken den Himmel, dazwischen blau und die Landschaft leuchtet im Sonnenschein.


                                  Ausblick über den Vastenjaure

                                  Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen; dann evtl. nochmal klicken um die volle Größe zum Scrollen angezeigt zu bekommen

                                  Vastenjaure vorm Abstieg zum Låddejåkkå


                                  Aussicht im Padjelanta

                                  Am frühen Mittag erreichten wir die Låddejåkkåstugan und legten auch gleich eine vorgezogene Mittagsrast ein. Die Versuchung war einfach zu groß. Sonne von oben, dazu eine Rastbank – also ein richtiger Tisch und eine Bank – wer kann dazu schon nein sagen? Leider gab es in der Stugan nichts mehr zu kaufen, dafür gab uns der Stugvärd noch den Tipp, dass es kurz hinter Arasluokta in der Nähe von Seen schöne Zeltplätze gäbe.


                                  "Mühlen" im Låddejåkkå


                                  Låddejåkkå mit Stugan

                                  Den Anstieg von Låddejåkkå zum Pårkapass bewältigten wir überraschend schnell. Wir hatten einen anstrengenden und kräftezehrenden Aufstieg erwartet. Es ging zunächst steil bergan, dann mäßig steil weiter. Kurz vorm Pass sah man aus der Ferne schon eine Skulptur aus dem Boden aufragen. Es handelte sich um eine Kalksteinformation direkt am Wanderpfad. Ich finde so was ja immer verblüffend … alles ist wie abgehobelt, aber dann auf einmal, mitten drin, findet man so etwas.


                                  Kalksteinformation am Pårka-Pass


                                  Kalksteinformation am Pårka-Pass

                                  Beim Abstieg hinunter zum Miellädno wandten wir nur selten den Blick vom Virihaure und der Deltalandschaft des Miellädno ab. Die Landschaft hatte uns ganz und gar in den Bann gezogen. Ein einzelnes Rentier versüsste uns den Abstieg.

                                  Auf das Foto klicken, um zur vergrößerten Ansicht zu gelangen; dann evtl. nochmal klicken um die volle Größe zum Scrollen angezeigt zu bekommen

                                  Miellädno und Árasluokta


                                  Árasluokta


                                  "Mein" Rentier


                                  "Mein" Rentier


                                  "Mein" Rentier


                                  "Mein" Rentier


                                  Virihaure / Árasluokta


                                  Virihaure / Árasluokta

                                  Den Miellädno überquerten wir bei einer Stromschnelle über eine Brücke. Am Ufer lagen schon Bauteile für eine neue moderne Stahlbrücke, wie sie an anderen Flüssen schon errichtet wurden. Das Fundament war auch schon gegossen. Die Mischmaschine stand auch noch da … nur wo bekommen sie den Strom her? Oder war der Generator schon mit dem Heli ausgeflogen worden?


                                  Bald Vergangenheit


                                  Brücke über den Miellädno


                                  Deltalandschaft des Mielländo

                                  Die Aussicht auf geräucherten Fisch und eine Dose Cola ließ uns den nächsten Abschnitt zügig bewältigen. Die kleinen weißen Wölkchen hatten sich inzwischen zu großen dunklen Wolken zusammengeschossen. Dennoch konnten wir die letzten Kilometer in Sonnenschein zurücklegen.


                                  Virihaure / Árasluokta


                                  Árasluokta

                                  Das letzte Stück hinunter zu den Stugorna viel steil ab, zusammen mit meinen immer noch schmerzenden Füßen nicht gerade angenehm. Die Arasluoktastugorna selbst lagen abseits des Virihaure und der Sami-Sommersiedlung. Vom See selbst war überhaupt nichts mehr zu sehen.


                                  Árasluokta

                                  Wir setzten die Rucksäcke auf einer Rastbank ab und schauten uns um. Von den vielen Hütten waren gerade mal zwei noch geöffnet. Wenn jetzt noch alle Wanderer, die hier auf den abwesenden Hüttenwart warteten, dort einziehen würden, wäre gerade mal noch ein Bett frei gewesen. Der Hüttenwart war fischen und wollte gegen 18:00 Uhr wieder zurück sein. Jedenfalls behauptete das eine deutsche Wanderin, denn den Zettel, auf den sie sich bezog, haben wir nirgends entdecken können.

                                  Bis 18:00 Uhr war es nur noch eine viertel Stunde und vielleicht würde der Hüttenwart ja noch eine oder zwei Hütten aufschließen. Wir schauten durch die Fenster und stellten fest, dass die Hütten schon richtig saubergemacht und die Betten abgezogen waren. Das Zelt hätten wir auch zwischen den Hütten aufstellen können, aber bei der Aussicht? Nö, nicht mit uns! Wir erinnerten uns an den Tipp mit den Zeltplätzen ein paar Kilometer hinter Arasluokta. Wenn die Sonne schon so schön vom Himmel scheint, wollten wir auch einen schönen Sonnenuntergang über dem Virihaure erleben können. Die deutsche Wanderin hatte behauptet, dass die Strecke nach Staloluokta sehr leicht zu laufen wäre und sie hätte gerade mal 3 Stunden benötigt. Also? Was sollte uns aufhalten???

                                  So nahmen wir unsere Rucksäcke und verließen Arasluokta noch bevor der Hüttenwart auftauchte. Immerhin war es inzwischen schon 18:15 Uhr und nicht mehr lange bis Sonnenuntergang. Ich biss die Zähne zusammen, weil mir die Füße weh taten, mein Mann weil ihm die Schultern weh taten und die matschige Beinmuskulatur erwähne ich besser gar nicht.

                                  Es ließ sich tatsächlich „einfach“ laufen, es ging nämlich „einfach“ immer nur aufwärts, teilweise über blanken Fels, an der einen oder anderen Stelle hätte man es auch als klettern bezeichnen können. Bei Nässe könnte dieser Abschnitt sehr rutschig sein. Also schleppten wir uns eher Zentimeter für Zentimeter und Meter für Meter weiter. Wir erreichten die Seen, fanden aber keinen Zeltplatz für uns. Bei einem Bach, der vom Stuor Dijdder hinab floss, wurden wir schließlich fündig. Es war zwar nicht besonders waagerecht, aber durchaus noch akzeptabel. Fast direkt nebenan der Bach mit dem frischen fließenden Wasser.

                                  Das Beste aber war die Aussicht über die vielen Seen zum Virihaure und die ihn umgebenden Berge. Wir kamen gerade so rechtzeitig dort an, dass wir passend zum Sonnenuntergang das Zelt stehen hatten. Erinnerte uns am Tag zuvor die Landschaft an eine norwegische Landschaft, so traf das an diesem Tag wiederrum zu. Die glatten Felsen, die Seen, die wenigen Birken, die Berge und der große fjordähnliche See ließen die Eindrücke, die wir an der norwegischen Südküste gesammelt hatten, wieder aufleben.


                                  Sonnenuntergang über der Bucht Árasluokta im See Virihaure

                                  Gegen 21:45 Uhr war der Himmel am Horizont nach wie vor abendlich gefärbt und so richtig rabenschwarze Nächte hatte es bisher noch nicht gegeben.


                                  Es wird Nacht über der Bucht Árasluokta

                                  Beim Abendessen war mir mein Göffel durchgebrochen. Zum ersten Mal überhaupt hatten wir nur zwei, anstelle von vieren dabei und ausgerechnet diesmal … jetzt war die Gabel halt kürzer .

                                  Dafür hatten wir an diesem Tag Geschichte geschrieben! Zum ersten Mal überhaupt auf mehrtägigen Wandertouren hatten wir einen Reservetag herausgelaufen. Der Wahnsinn!

                                  Kommentar


                                  • camino
                                    Gerne im Forum
                                    • 21.06.2004
                                    • 55

                                    • Meine Reisen

                                    AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                                    Die letzten Bilder im Post #135 sind für mich die bisher Schönsten. Da hast du die Stimmung ganz toll eingefangen.

                                    Kommentar


                                    • Mortias
                                      Fuchs
                                      • 10.06.2004
                                      • 1203
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                                      Wunderschön diese Sonnenuntergansbilder im Padjelanta. Aber der Virihaure ist auch einfach mal ein unheimlich malerischer See. Auf jedenfall auch toll, dass Du immer soviele Bilder hochlädst. Cool auch das Rentier. Sah ja noch sehr nach nem Jungtier aus und schien irgendwie nen recht zutraulichen Eindruck zu machen.

                                      Kommentar


                                      • Andreas H.
                                        Gerne im Forum
                                        • 07.04.2005
                                        • 78

                                        • Meine Reisen

                                        AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                                        Hallo,

                                        auch ich muss mal meine Begeisterung für Euren spannenden Bericht und die tollen Fotos kundtun. Jeden Tag wird nachgeschaut, ob es etwas Neues gibt...

                                        Die letzten beiden Bilder sind wirklich besonders super, die würden jeden Werbekatalog zieren. Als "Foto-Nicht-Profi" frage ich mich (und Euch) aber, wie das technisch realisiert worden ist? Das Foto in die untergehende Sonne würde ja normalerweise zu einer weitgehenden oder völligen Unterbelichtung z.B des Zeltes und des Vordergrundes führen - ist das ein HDR-Foto? Oder wie ist das nachbearbeitet/realisiert worden?

                                        Neugierig grüßt

                                        Andreas

                                        Kommentar


                                        • woelfchen
                                          Erfahren
                                          • 20.03.2010
                                          • 276
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                                          Zitat von Andreas H. Beitrag anzeigen
                                          ...Als "Foto-Nicht-Profi" frage ich mich (und Euch) aber, wie das technisch realisiert worden ist? Das Foto in die untergehende Sonne würde ja normalerweise zu einer weitgehenden oder völligen Unterbelichtung z.B des Zeltes und des Vordergrundes führen - ist das ein HDR-Foto? Oder wie ist das nachbearbeitet/realisiert worden?
                                          Hallo Andreas!

                                          Du liegst da vollkommen richtig. Das sind HDR's. Aber richtige HDR's aus drei unterschiedlich belichteten Fotos. Ich glaube, anders kann man das immernoch nicht realisieren. Warte noch auf die Kamera, die dem menschlichen Auge in nichts nachsteht.

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X