AW: [SE] Stockholm(er Vorgärten)
Samstag, 06.06.2009
Heute wollen wir noch einmal Natur pur genießen. Und das bei schönstem Sonnenschein! Das Ziel ist der 188 Hektar große, im Jahr 1909 ausgewiesene Nationalpark Ängsö. Hierbei handelt es sich um eine 77 Hektar große Schäreninsel (der Rest des Nationalparks besteht aus Wasser), die man auf Grund ihrer blumenreichen Wiesen unter Schutz stellte. Zum Beginn des 20. Jahrhunderts glaubte man noch, dass Wiesen ein natürliches Ökosystem darstellen würden. Doch die Wiesen, die der Insel den Namen gaben, wuchsen nach der Unterschutzstellung und der damit einhergehenden Nutzungseinstellung (Weide, Mahdwiesen) zu. Erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts begann man damit, die für das späte 19./frühe 20. Jahrhundert typische Kulturlandschaft wiederherzustellen. Heute erlebt man hier – anders als in einem Nationalpark eigentlich zu erwarten wäre – keine Wildnis. Viel eher scheint man sich auf eine Zeitreise um 100 Jahre in die Vergangenheit einzulassen. Die Insel ist durch die Art der Bewirtschaftung sowohl floristisch wie faunistisch ausgesprochen artenreich. Besonders berühmt ist sie für ihren Bestand des Holunder-Knabenkrauts (das auf Schwedisch den schönen Namen „Adam och Eva“ trägt, da es diese Orchidee in einer weißen und einer roten Variante gibt), das auch im Nationalparkemblem abgebildet ist.
Früh morgens machen wir uns auf den Weg zum Anleger in der Stockholmer Innenstadt. Vor dem Aufbruch fährt mir ein Schreck in die Glieder: Meine Wanderschuhe sind weg. Mir fällt ein, dass ich diese bei unserer Ankunft vorgestern zuletzt in der Dusche gesehen habe. Dort stehen sie nun aber nicht mehr. In der Rezeption wurden diese nicht abgegeben. Bis heute habe ich nichts mehr von ihnen gesehen. Ob sie heute auch in Järna über der Straße hängen?
Nachdem wir unsere Fahrkarten haben, begeben wir uns noch einmal in die Altstadt Gamla Stan. Wir schlendern durch die fast leeren Gassen. Je näher wir dem Schloss kommen, um so voller wird es allerdings. Vor dem Schloss steht dann eine mit schwedischen Fahnen ausgestattete Menschentraube, eine Militärkapelle spielt Musik. Neugierig geworden stellen wir uns dazu. Plötzlich hört die Kapelle auf zu spielen. Unruhe in der Menschenmasse. Ein Mann kommt aus der Pforte – und sagt Prinzessen Madeleine an. Wieder öffnet sich die Pforte – und tatsächlich: Prinzessin Madeleine tritt ans Mikrofon. Dank ihrer Ansprache erfahren wir, dass wir heute den schwedischen Nationalfeiertag haben.

Vor dem Aufbruch nach Ängsö wünscht uns Prinzessin Madeleine "einen schönen Nationalfeiertag".
Wir verlassen die minütlich hektischer werdende Stadt mit der Personenfähre. Ängsö ist nur auf dem Seeweg zu erreichen. Wir fahren durch eine wunderschöne Schärenlandschaft.

Raus aus Stockholm!

Vorbei an Schäreninseln wie aus dem Bilderbuch ...

... und einer Komorankolonie.
Auf Ängsö spazieren wir zunächst an der Westküste nordwärts. Hier dominiert Fichtenwald. Im Norden erreichen wir dann die berühmten Wiesen – und entdecken auch einige Exemplare Holunder-Knabenkraut. Leider sehen diese bereits etwas verwelkt aus.

Ankunft im Nationalpark Ängsö.

Kiefernwald ...

... an der Westküste von Änsö.

Holunder-Knabenkraut.
Nach einem Kringel über die Nordostspitze von Ängsö spazieren wir durch die Wiese, die den West- vom Ostteil trennt und erst im frühen 18. Jahrhundert als Folge der postgalzialen Landhebung aus der Ostsee auftauchte (bis dahin bestand Ängsö aus zwei Inseln), zurück zum Bootsanleger. Über uns gleitet ein Seeadler hinweg. Ob dieser im Österskogen, der als Vogelschutzgebiet ausgewiesen ist von Anfang Februar bis Mitte August nicht betreten werden darf, brütet?

Die "Wieseninsel".

Wie ein Sommertag im frühen 20. Jahrhundert.

Hier wohnt der Parkwächter.
Als wir Stockholm wieder erreichen, ist der Trubel des Feiertags Vergangenheit. Dafür spielt die schwedische Fußballnationalmannschaft im benachbarten Solna das WM-Qualifikationsspiel gegen Dänemark. Die 1:0-Niederlage, die den Schweden den Nationalfeiertag ein wenig trübt, schauen wir uns beim „Public Viewing“ in der Pizzeria an.
Samstag, 06.06.2009
Heute wollen wir noch einmal Natur pur genießen. Und das bei schönstem Sonnenschein! Das Ziel ist der 188 Hektar große, im Jahr 1909 ausgewiesene Nationalpark Ängsö. Hierbei handelt es sich um eine 77 Hektar große Schäreninsel (der Rest des Nationalparks besteht aus Wasser), die man auf Grund ihrer blumenreichen Wiesen unter Schutz stellte. Zum Beginn des 20. Jahrhunderts glaubte man noch, dass Wiesen ein natürliches Ökosystem darstellen würden. Doch die Wiesen, die der Insel den Namen gaben, wuchsen nach der Unterschutzstellung und der damit einhergehenden Nutzungseinstellung (Weide, Mahdwiesen) zu. Erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts begann man damit, die für das späte 19./frühe 20. Jahrhundert typische Kulturlandschaft wiederherzustellen. Heute erlebt man hier – anders als in einem Nationalpark eigentlich zu erwarten wäre – keine Wildnis. Viel eher scheint man sich auf eine Zeitreise um 100 Jahre in die Vergangenheit einzulassen. Die Insel ist durch die Art der Bewirtschaftung sowohl floristisch wie faunistisch ausgesprochen artenreich. Besonders berühmt ist sie für ihren Bestand des Holunder-Knabenkrauts (das auf Schwedisch den schönen Namen „Adam och Eva“ trägt, da es diese Orchidee in einer weißen und einer roten Variante gibt), das auch im Nationalparkemblem abgebildet ist.
Früh morgens machen wir uns auf den Weg zum Anleger in der Stockholmer Innenstadt. Vor dem Aufbruch fährt mir ein Schreck in die Glieder: Meine Wanderschuhe sind weg. Mir fällt ein, dass ich diese bei unserer Ankunft vorgestern zuletzt in der Dusche gesehen habe. Dort stehen sie nun aber nicht mehr. In der Rezeption wurden diese nicht abgegeben. Bis heute habe ich nichts mehr von ihnen gesehen. Ob sie heute auch in Järna über der Straße hängen?
Nachdem wir unsere Fahrkarten haben, begeben wir uns noch einmal in die Altstadt Gamla Stan. Wir schlendern durch die fast leeren Gassen. Je näher wir dem Schloss kommen, um so voller wird es allerdings. Vor dem Schloss steht dann eine mit schwedischen Fahnen ausgestattete Menschentraube, eine Militärkapelle spielt Musik. Neugierig geworden stellen wir uns dazu. Plötzlich hört die Kapelle auf zu spielen. Unruhe in der Menschenmasse. Ein Mann kommt aus der Pforte – und sagt Prinzessen Madeleine an. Wieder öffnet sich die Pforte – und tatsächlich: Prinzessin Madeleine tritt ans Mikrofon. Dank ihrer Ansprache erfahren wir, dass wir heute den schwedischen Nationalfeiertag haben.

Vor dem Aufbruch nach Ängsö wünscht uns Prinzessin Madeleine "einen schönen Nationalfeiertag".
Wir verlassen die minütlich hektischer werdende Stadt mit der Personenfähre. Ängsö ist nur auf dem Seeweg zu erreichen. Wir fahren durch eine wunderschöne Schärenlandschaft.

Raus aus Stockholm!

Vorbei an Schäreninseln wie aus dem Bilderbuch ...

... und einer Komorankolonie.
Auf Ängsö spazieren wir zunächst an der Westküste nordwärts. Hier dominiert Fichtenwald. Im Norden erreichen wir dann die berühmten Wiesen – und entdecken auch einige Exemplare Holunder-Knabenkraut. Leider sehen diese bereits etwas verwelkt aus.

Ankunft im Nationalpark Ängsö.

Kiefernwald ...

... an der Westküste von Änsö.

Holunder-Knabenkraut.
Nach einem Kringel über die Nordostspitze von Ängsö spazieren wir durch die Wiese, die den West- vom Ostteil trennt und erst im frühen 18. Jahrhundert als Folge der postgalzialen Landhebung aus der Ostsee auftauchte (bis dahin bestand Ängsö aus zwei Inseln), zurück zum Bootsanleger. Über uns gleitet ein Seeadler hinweg. Ob dieser im Österskogen, der als Vogelschutzgebiet ausgewiesen ist von Anfang Februar bis Mitte August nicht betreten werden darf, brütet?

Die "Wieseninsel".

Wie ein Sommertag im frühen 20. Jahrhundert.

Hier wohnt der Parkwächter.
Als wir Stockholm wieder erreichen, ist der Trubel des Feiertags Vergangenheit. Dafür spielt die schwedische Fußballnationalmannschaft im benachbarten Solna das WM-Qualifikationsspiel gegen Dänemark. Die 1:0-Niederlage, die den Schweden den Nationalfeiertag ein wenig trübt, schauen wir uns beim „Public Viewing“ in der Pizzeria an.
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