AW: A' Mhuir is na Beanntan - Harris und Skye, Mai 2011
Donnerstag, 12. Mai 2011 - Lookout Bothy -
Zum Frühstück krame ich aus meinem Rucksack etwas gerade noch Essbares hervor, bediene mich am „free coffee“ und schnorre einen Schluck Milch. Heute muss ich unbedingt einkaufen!
Ich fahre mit dem Bus nach Duntulm, laufe von dort aus zur roten Telefonzelle an der Shulista Road, und auf einem mit Pfosten markierten Pfad in Richtung Rubha Hunish.
Signposts von Borderli auf Flickr
Duntulm Castle von Borderli auf Flickr
Der Pfad hat Boghole-Potential, aber dank der langen Trockenheit habe ich damit kein Problem. Plötzlich steht da eine Herde Kühe rechts und links vom Weg. Keine Highland-Cattle, aber dennoch Respekt einflößend. Ein ganz junges Kalb ist dabei. Während alle Kühe sich langsam von mir weg bewegen, macht dieses kleine schwarze Tier einige neugierige Schritte auf mich zu. Seine Mutter dahinter, eher nicht neugierig. Ich bleibe stehen und suche nach einem Weg, aus dieser Situation rauszukommen. Die Kuh ist etliche Hundert Kilo schwerer als ich, geländegängiger, und schneller. Umpf. Doch plötzlich beschließt das Kalb, in eine andere Richtung zu gehen, die Mutter folgt ihm. Nur noch etwa 100 Meter trennen mich von einem Zaun und einem Gatter. Langsam, ohne hektische Bewegungen, ohne Klappern von Stöcken o.ä. bewege ich mich dorthin. Geschafft. Tor auf, ich durch, Tor zu. Ich gebe zu, meine Knie sind ein wenig wacklig!
Cows von Borderli auf Flickr
Ich gehe weiter, zu einer Senke zwischen zwei höheren Abschnitten der Klippen (Meall Deas und Meall Tuath). Von dort ist die Aussicht auf Rubha Hunish sehr schön.
Meall Deas and Meall Tuath von Borderli auf Flickr
Rubha Hunish von Borderli auf Flickr
Meall Tuath von Borderli auf Flickr
Den Abstieg verkneife ich mir allerdings und gehe weiter zur Lookout Bothy. Diese ist klein, hell, und ein willkommener Ort, dem Sturm zu entgehen. Es ist zwar immer noch trocken, ab und zu sogar sonnig, aber dieser Sturm, der macht mich noch wahnsinnig. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt ohne das „flapflapflap“ von Regenhülle oder Kapuze gelaufen bin. In der Bothy mache ich es mir bequem, und mache eine Mittagspause mit Aussicht.
Lookout Bothy von Borderli auf Flickr
Views von Borderli auf Flickr
Lookout Bothy von Borderli auf Flickr
Lookout Bothy von Borderli auf Flickr
Bothy Window von Borderli auf Flickr
Später gehe ich weiter an den Klippen entlang, der Beschreibung von walkhighlands folgend. An den tiefer gelegenen Stellen ist wieder ein deutliches Boghole-Potential zu erkennen. Die Sonne scheint, das Leben ist schön.
Rubha Hunish von Borderli auf Flickr
Quiraing von Borderli auf Flickr
Bald erreiche ich die Straße, die nach Flodigarry führt. Und prompt fängt es an zu schütten. Regenhose an, Kapuze auf, weiterlaufen. Ist ja nichts Neues. An dem Abzweig, an dem ich laut walkhighlands die Straße verlassen soll, halte ich an, betrachte die heranziehenden dunklen Wolken und die Karte, und sage mir „Nein“. Ich gehe auf der Straße nach Flodigarry weiter. Sogar hier werde ich manchmal fast umgeweht und torkele in den Sturmböen. Droch shìde - Dreckwetter.
Quiraing von Borderli auf Flickr
Bei Flodigarry hält ein Auto an und die Fahrerin fragt mich, ob sie mich mitnehmen kann. Danke, aber da vorne ist das Bus Shelter, und der Bus müsste auch bald kommen. Das Shelter sieht aus, als hätte jemand versucht, sein Auto darin zu parken. Unmittelbar davor ist eine Baustelle an der Straße, so dass die Autos hier nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Der Regen hat aufgehört, und ich mache es mir im Eingang des Bus Shelters auf meinem Daypack bequem. Als ich da so sitze und vor mich hin sinniere, wie lange 15 Minuten hier oben dauern (das ist die Zeit bis zur fahrplanmäßigen Ankunft des Busses), fährt ein Reisebus vor. Die Insassen, soweit erkennbar, vom Typ „Omi mit rosa Wolljäckchen“, sehen völlig entgeistert auf dieses vom Sturm zerzauste Wesen da unten am Boden herunter. Der Bus wartet, um den Gegenverkehr vorbei zu lassen, und immer mehr Gesichter sehen in meine Richtung. Ich setze ein fröhliches Grinsen auf und winke ihnen zu. Einige blicken weg, eine winkt vorsichtig zurück. „Na, die haben für den Rest des Tages Gesprächsstoff!“ denke ich mir.
Kurz darauf kommt der Linienbus und bringt mich nach Uig. Im Shop an der Tankstelle am Pier kaufe ich ein. Dort gibt es auch Spiritus und verschiedene Gaskartuschen.
Die Gesellschaft im Hostel ist nett heute Abend, und ich unterhalte mich gut. Schon bequemer, dieses Dreckwetter im geheizten Common Room auszusitzen, als im Zelt zu liegen.
Donnerstag, 12. Mai 2011 - Lookout Bothy -
Zum Frühstück krame ich aus meinem Rucksack etwas gerade noch Essbares hervor, bediene mich am „free coffee“ und schnorre einen Schluck Milch. Heute muss ich unbedingt einkaufen!
Ich fahre mit dem Bus nach Duntulm, laufe von dort aus zur roten Telefonzelle an der Shulista Road, und auf einem mit Pfosten markierten Pfad in Richtung Rubha Hunish.
Signposts von Borderli auf Flickr
Duntulm Castle von Borderli auf Flickr
Der Pfad hat Boghole-Potential, aber dank der langen Trockenheit habe ich damit kein Problem. Plötzlich steht da eine Herde Kühe rechts und links vom Weg. Keine Highland-Cattle, aber dennoch Respekt einflößend. Ein ganz junges Kalb ist dabei. Während alle Kühe sich langsam von mir weg bewegen, macht dieses kleine schwarze Tier einige neugierige Schritte auf mich zu. Seine Mutter dahinter, eher nicht neugierig. Ich bleibe stehen und suche nach einem Weg, aus dieser Situation rauszukommen. Die Kuh ist etliche Hundert Kilo schwerer als ich, geländegängiger, und schneller. Umpf. Doch plötzlich beschließt das Kalb, in eine andere Richtung zu gehen, die Mutter folgt ihm. Nur noch etwa 100 Meter trennen mich von einem Zaun und einem Gatter. Langsam, ohne hektische Bewegungen, ohne Klappern von Stöcken o.ä. bewege ich mich dorthin. Geschafft. Tor auf, ich durch, Tor zu. Ich gebe zu, meine Knie sind ein wenig wacklig!
Cows von Borderli auf Flickr
Ich gehe weiter, zu einer Senke zwischen zwei höheren Abschnitten der Klippen (Meall Deas und Meall Tuath). Von dort ist die Aussicht auf Rubha Hunish sehr schön.
Meall Deas and Meall Tuath von Borderli auf Flickr
Rubha Hunish von Borderli auf Flickr
Meall Tuath von Borderli auf Flickr
Den Abstieg verkneife ich mir allerdings und gehe weiter zur Lookout Bothy. Diese ist klein, hell, und ein willkommener Ort, dem Sturm zu entgehen. Es ist zwar immer noch trocken, ab und zu sogar sonnig, aber dieser Sturm, der macht mich noch wahnsinnig. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt ohne das „flapflapflap“ von Regenhülle oder Kapuze gelaufen bin. In der Bothy mache ich es mir bequem, und mache eine Mittagspause mit Aussicht.
Lookout Bothy von Borderli auf Flickr
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Lookout Bothy von Borderli auf Flickr
Lookout Bothy von Borderli auf Flickr
Bothy Window von Borderli auf Flickr
Später gehe ich weiter an den Klippen entlang, der Beschreibung von walkhighlands folgend. An den tiefer gelegenen Stellen ist wieder ein deutliches Boghole-Potential zu erkennen. Die Sonne scheint, das Leben ist schön.
Rubha Hunish von Borderli auf Flickr
Quiraing von Borderli auf Flickr
Bald erreiche ich die Straße, die nach Flodigarry führt. Und prompt fängt es an zu schütten. Regenhose an, Kapuze auf, weiterlaufen. Ist ja nichts Neues. An dem Abzweig, an dem ich laut walkhighlands die Straße verlassen soll, halte ich an, betrachte die heranziehenden dunklen Wolken und die Karte, und sage mir „Nein“. Ich gehe auf der Straße nach Flodigarry weiter. Sogar hier werde ich manchmal fast umgeweht und torkele in den Sturmböen. Droch shìde - Dreckwetter.
Quiraing von Borderli auf Flickr
Bei Flodigarry hält ein Auto an und die Fahrerin fragt mich, ob sie mich mitnehmen kann. Danke, aber da vorne ist das Bus Shelter, und der Bus müsste auch bald kommen. Das Shelter sieht aus, als hätte jemand versucht, sein Auto darin zu parken. Unmittelbar davor ist eine Baustelle an der Straße, so dass die Autos hier nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Der Regen hat aufgehört, und ich mache es mir im Eingang des Bus Shelters auf meinem Daypack bequem. Als ich da so sitze und vor mich hin sinniere, wie lange 15 Minuten hier oben dauern (das ist die Zeit bis zur fahrplanmäßigen Ankunft des Busses), fährt ein Reisebus vor. Die Insassen, soweit erkennbar, vom Typ „Omi mit rosa Wolljäckchen“, sehen völlig entgeistert auf dieses vom Sturm zerzauste Wesen da unten am Boden herunter. Der Bus wartet, um den Gegenverkehr vorbei zu lassen, und immer mehr Gesichter sehen in meine Richtung. Ich setze ein fröhliches Grinsen auf und winke ihnen zu. Einige blicken weg, eine winkt vorsichtig zurück. „Na, die haben für den Rest des Tages Gesprächsstoff!“ denke ich mir.
Kurz darauf kommt der Linienbus und bringt mich nach Uig. Im Shop an der Tankstelle am Pier kaufe ich ein. Dort gibt es auch Spiritus und verschiedene Gaskartuschen.
Die Gesellschaft im Hostel ist nett heute Abend, und ich unterhalte mich gut. Schon bequemer, dieses Dreckwetter im geheizten Common Room auszusitzen, als im Zelt zu liegen.
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