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30.7.-9.8.2024
Seit mich 2016 meine allererste kleine Solotour zum Pältsa führte gehört dieses kleine Bergmassiv zu meinen Lieblingsorten (woran die Sauna an der Pältsastugan nicht unwesentlich Anteil hat).
Es wurde wieder Zeit vorbeizuschauen, und weil ich gerade eine Woche auf den Ålandinseln verbracht hatte bot es sich an die finnische Maid vom suomen perse (= finnischer Arsch = Turku) mit Nachtzug und Bus bis in den rechten Arm hinaufzufahren, irgendwo den Grenzfluss Könkämäeno/-älven zu queren, nach ein paar Tagen Pältsa zu erreichen und schön saunieren, dann irgendwie weiter zu den Lyngenalpen (noch so ein Sehnsuchtsort von mir), wo ich – gut eingelaufen – der Berglust frönen wollte.
Soweit der Plan.
Der nicht geklappt hat, in den Lyngenalpen musste ich abbrechen. Zwischendurch gab es aber ein paar interessante Wege, von denen möchte ich hier schreiben. Ich habs jetzt auch endlich geschafft Etappenkarten herzustellen, aber der Weg ist aus der Erinnerung aufgeschrieben und nicht akkurat, weil ich meistens weglos oder auf nicht verzeichneten Pfaden unterwegs gewesen bin.
Um 17.27 spuckt mich der Eskelisenbus in Saarikoski aus, etwa 35km vor Kilpisjärvi am Könkämäälven; auf Zuruf, denn dem Fahrer sagte das nichts. Saarikoski besteht aus einer Handvoll Hütten beidseitig des Flusses, Angler quartieren sich hier gerne ein. Vom schwedischen Ufer verläuft ein Weg Richtung Rounala der mich durch den Sumpf bringen soll (taugliche Schuhe hab ich diesmal nicht dabei), bevor ich dann aufsteigen kann zur Rostu-Ebene.
Rounala ist ein alter Versammlungs-/Handelsplatz auf einer Haupthandelsroute von der Ostsee zum Nordmeer, an dem vom 16.-18. Jhd eine Kapelle stand. Auch einen Friedhof hat es mal gegeben, wer sich für die Ausgrabungen und was man alles so daraus folgern kann interessiert findet hier und hier sehr lesenswerte Lektüre.
Aber erstmal muss ich rüber nach Schweden:
Ich bin ziemlich aus der Übung, fast eine Stunde brauche ich fürs Umpacken, Boot aufblasen, rüberpaddeln, einpacken… drüben ist niemand zu sehen, hat was von Filmkulisse:
gibt es eigentlich Zombiefilme aus Lappland?
Es geht den Vittankivaara mittels einer etwas eingewachsenen Aufstiegshilfe hinauf
zu einem ersten Aussichtspunkt
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Im Dickicht kommen mir vier fröhliche schwedische Kinder entgegen, kurz darauf die schwer bepackten Eltern, die so gar nicht nach Tagesausflug aussehen. Leider bin ich grade so in meinem Film dass ich nur knapp grüsse und weiterstiefele, Sekunden später ärgere mich über mich selbst. Später finde ich Spuren von ihnen, hätte mich ja wirklich interessiert wo die herkamen.
Schon während der Viššátvuopmi-Querung
wandelt der Weg sich zum ATV Track, ich laufe an einem nicht in der Karte verzeichneten Pfadabzweig nach Südwest vorbei, genau da wo ich Richtung Rostu abbiegen wollte. Ich lasse mein Gepäck an dieser Stelle liegen und laufe den letzten Kilometer zur ehemaligen Kirche
Zwar mangelt es nicht an Sitzgelegenheiten, die Mückensituation ist aber erwartungsgemäß alles andere als einladend. Auch eine Kote steht hier, leider sind drinnen genausoviele Blutsauger wie draußen. Offenbar kommen selten Leute hierher, der letzte Eintrag im Hüttenbuch ist vom Winter. Da geh ich lieber schnell zurück zum Gepäck, dann geht es am Sabitjohka entlang zwischen Sabitoaivi und Doaresoaivi hinauf, überraschenderweise auf einem meist ziemlich deutlichen Pfad mit frischen Trittspuren, da kam wohl die Familie herunter. Immer wieder gibt es Steinmarkierungen, ob das die alte Route nach Tornio ist?
Rückblick, hinter dem dunklen Buckel in der Mitte fließt der Könkämäälven
Alles ganz angenehm, aber eigentlich wollte ich ja querfeldein, und biege bei einem kleinen See ab nach West, mehrere Bachtäler gibt es hier zu queren
schön Dickicht
Es beginnt zu nieseln, und mit dem Regen kommt ein leiser Wind, genug dass ich beim Stehenbleiben nicht gleich gegessen werde. Die lange Fahrt inkl Sitznacht im Zug steckt mir in den Knochen, ich finde ein Plätzchen und schlage mein Nachtlager auf. Gerade fang ich an zu kochen, da schläft der Wind ein, und sofort bin ich wieder in einer Wolke von Viechern. Grrmbl. Ich will jetzt gemütlich chillen. Ich raffe mich nochmal auf, packe alles zusammen, weiter oben ist bestimmt besser. Es wird langsam wieder heller
und tatsächlich, auf dem Váhccaoaivi weht eine ordentliche Brise. Ich mach mir ein Lager, esse, streune noch ein wenig umher...
Als ich mich hinlege scheint mir die Sonne genau ins Ǵesicht, es ist kurz vor 4. Gute Nacht!
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