[SE] Kungsleden 03.09. – 11.09.2023

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    [SE] Kungsleden 03.09. – 11.09.2023

    Tourentyp
    Lat
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    Mitreisende
    Hallo,

    bevor wir hier mit dem Reisebericht über den Kungsleden, einen Wanderweg in Schweden starte, möchten wir uns vorstellen. Wir sind Katrin, Kevin und Franziska und kennen uns aus dem Studium in Jena. Nachdem wir eine Woche an der Mosel waren und dort den Moselsteig von Perl nach Trier-Ehrang getrekkt sind, wollten wir im September den nördlichen Kungsleden von Abisko nach Vakkotavare laufen. Wir wissen, dass es im Internet sehr viele Berichte über den Wanderweg gibt 😉.
    Unsere Reise begann in Hamburg, wo wir uns alle am Hauptbahnhof getroffen haben, um in den Nachtzug nach Stockholm zu reisen. Es empfiehlt sich für die lange Zugfahrt ein Schlafabteil zu buchen! Wir hatten das Glück, unser Abteil mit einem Pärchen aus Stockholm und einem weiteren Reisenden aus Berlin teilen zu dürfen. So konnten wir gleich Infos abgreifen, was wir während unseres ca. 8-stündigen Aufenthalts in Stockholm alles so anstellen konnten. Weiter ging es dann mit dem Nachtzug von Stockholm Central nach Abisko.

    Tag 1 – Abisko – Abiskojaure

    Am unscheinbaren Bahnhof in Abisko Touriststation stiegen noch etliche andere Wanderer mit uns aus. Vom Bahnhof zum bekannten Eingangstor zum Kungsleden sind es nur 100 m. Optional kann man einen Abstecher zur STF-Hütte von Abisko machen. Wir haben gehört, dass es dort sehr leckere Pfannkuchen geben soll.

    Von dort aus ging es nach Süden entlang des Flusses Abiskojåkka, der sich in die metamorphen Gesteine tief eingeschnitten hat und so einen Canyon bildet. Entlang glasklarem, türkisblauem Wasser folgen wir dem Wanderweg, der mit roten Markierungen gekennzeichnet ist, durch einen Birkenwald.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Abb 1.jpg
Ansichten: 307
Größe: 4,82 MB
ID: 3238754
    Abb. 1 Der türkisblaue Abiskojåkka hat sich tief in das Gestein eingeschnitten.

    Bei knapp 20 °C machen wir trotz unseren 17 - 18 kg schweren Rucksäcken ordentlich Meter. Der Weg ist recht steinig und man muss die Augen offenhalten, um nicht zu stolpern. Die erste Snackpause haben wir direkt am Wasser. Dort füllen wir auch unsere Wasserflaschen auf. Einen Wasserfilter haben wir zwar mitgebracht, aber nie benutzt. Es dauert auch gar nicht lange, bis sich eine weitere Wanderin zu uns setzt.

    Frisch gestärkt geht es weiter. Entlang des Weges finden wir immer wieder teilweise riesige Birkenpilze und Wollgräser.
    ​​​
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abb 2.jpg Ansichten: 6 Größe: 5,95 MB ID: 3238743
    Abb. 2 Birken mit Birkenpilze.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abb 3.jpg Ansichten: 9 Größe: 1,81 MB ID: 3238737
    Abb. 3 Wollgras.

    Außerhalb des Nationalparks finden wir einen schönen Campspot. Wir bauen schnell unsere zwei Zelte auf. In der Nähe hören wir einen Bach plätschern, ansonsten nur Stille. Die erste Nacht im Zelt und in der Wildnis ist erholsam.


    Tag 2 – Abiskojaure – Alesjaure

    Der zweite Tag startet früh um 6.30 Uhr. Es ist bereits hell, also packen wir in Ruhe unsere Zelte und Schlafsäcke ein. Wenig später laufen wir los. Zuerst geht es über eine Hängebrücke auf die andere Seite des Flusses Šiellajohka und dann bergauf. Höhenangst sollte man bei diesen Brücken nicht haben, die können schon recht stark schwanken!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abb 4.jpg Ansichten: 6 Größe: 5,55 MB ID: 3238744
    Abb. 4 Häufig gab es solche Brücken über die Flüsse.

    Oben angekommen, machen wir uns Frühstück. Von der Anhöhe aus haben wir einen tollen Blick auf die Landschaft. Wir sind jetzt oberhalb der Baumgrenze. Zudem beobachten wir einige andere Wanderer, die gerade ihr Zelt abbauen. Nach unserem Frühstück packen wir Topf und Gaskocher wieder ein und es geht weiter. Wir folgen dem schmalen Pfad entlang des Berges (Gårddenvárri) Richtung Süden. Wir wandern durch Moorlandschaft und erreichen dann gegen Nachmittag ein Tal mit mehreren großen Seen. Am See Alisjávri gibt es eine Bootsanlagestelle, mit der man über einen Abholservice zur Hütte Alesjaure gebracht werden kann. Allerdings gilt dieser Service nur bis August. Wir müssen also laufen.

    An der Bootsanlagestelle machen wir eine kurze Pause und genießen das gute Wetter. Eine kleine Wartehütte mit Sitzbänken bietet dafür auch Schutz vor dem Wind. Gegen Nachmittag zieht es immer weiter zu. Es fängt an zu nieseln. Etwa 1 km vor Alesjaure finden wir direkt am See Alisjávri einen netten Campspot. Wir schlagen schnell unsere Zelte auf. Zum Glück, da es kurz danach anfängt zu regnen. Auch treffen uns einige starke Böen, die buschige Vegetation bietet nur ein wenig Schutz. Wir kochen in einer Regenpause und verkriechen uns dann nur noch ins Zelt.


    Tag 3 – Alesjaure – Tjäktja

    Die Nacht war sehr unruhig. Das Zelt wurde vom Wind durchgeschüttelt. Der Regen wurde in den höheren Lagen zu Schnee.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abb 5.jpg Ansichten: 6 Größe: 3,77 MB ID: 3238741
    Abb. 5 Campspot etwa 1 km vor Alesjaure. Die Berge sind in den höheren Lagen mit Schnee bedeckt.

    Bei bewölktem, aber trockenen Wetter holen wir Wasser aus dem See und machen unser Frühstück. Kurz nach dem wir alles eingepackt haben, fängt es an zu regnen. Zum Glück haben wir direkt unsere Regensachen angezogen. Es geht also im Regen weiter Richtung Alesjaure und dann weiter nach Tjäktja. Leider wurde das Wetter nicht besser. Daher haben wir auch kaum Fotos gemacht – um nicht zu sagen eher keine.

    Der Wanderweg verläuft wie die letzten beiden Tage durch eine niedrige Strauch- und Heidelandschaft. Der Weg verläuft zum größten Teil durch das Alisvággi Tal entlang des Flusses Aliseatnu. Am Ende müssen wir noch den Bach Šielmmánjira durchqueren und einen steilen Anstieg bis zur Brücke zu den Hütten meistern. Auf der gesamten Etappe gibt es keine Möglichkeiten, um sich vor Regen und Wind zu schützen. Als der Regen zum Ende immer stärker wird, sind einfach nur froh, dass wir kostenlos an den Tjätkja-Hütten campen dürfen. Diese liegen unterhalb der Felswand des Berges Lulip Muorahisčohkka. Nur können wir leider unsere nassen Regenkleidung nicht in der Hütte aufhängen. Auch ist es uns nicht möglich, die dafür nötige Gebühr von umgerechnet 20 Euro zu zahlen, da schon zu viele Wanderer dieses Angebot für diesen Tag beansprucht haben. Und ein Bett für die Nacht war nicht mehr frei. Was für ein Mist. Also lagern wir unsere nasse Kleidung außerhalb des Innenzelts in der Apsis. Hoffentlich wird das Wetter morgen besser. Wir müssen dringend unsere Kleidung trocken bekommen.


    Tag 4 – Tjäktja – Sälka

    Es ist immer noch bewölkt und nebelig. In der Nacht hat es noch stärker gestürmt und geregnet als in der Nacht davor. Die Berge sind wieder mit Schnee bedeckt. Um kurz vor 7 machen wir uns ohne Frühstück auf den Weg. Die Sachen sind immer noch nass und im Zelt bzw. im Schlafsack liegen zu bleiben war keine Option. Mir war im Schlafsack kalt, daher war Bewegung die einzige Option. Also quälen wir uns in die kalten und nassen Sachen und sind um 7 Uhr wieder auf dem Weg. Über die Brücke geht es wieder auf den Wanderweg, den wir gestern verlassen haben.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abb 6.jpg Ansichten: 6 Größe: 3,50 MB ID: 3238751
    Abb. 6 Schneebedeckte Gipfel am nächsten Morgen.

    Das Wetter ist kalt, es regnet weiterhin. Stetig nähern wir uns dem Tjäktja-Pass (höchster Punkt des Kungsleden), auf dem eine Rasthütte sein soll. Dies wird unsere erste Passüberquerung – wir sind gespannt. Der Weg verläuft über eine flachansteigende Hochebene mit einem kurzen, steilen Anstieg am Pass.

    Gegen 10 Uhr quälen wir uns zum Pass hoch. Hier liegt eine dünne Schneeschicht. Oben angekommen, gehen wir in die Hütte und treffen andere Wanderer. Im Ofen brennt Holz und in der Hütte ist es mollig warm. Wir ziehen unsere nasse Kleidung aus und hängen sie zum Trocken auf. Während wir uns in der Hütte aufwärmen, kommen wir ins Gespräch mit anderen Wanderern. Wir tauschen uns bezüglich des Wetters und des Weges aus. Eine Norwegerin wandert seit 4 Monaten von Südnorwegen zum nördlichsten Punkt von Skandinavien in Finnland. Sie wird dann insgesamt 5 Monate unterwegs sein. Ein weiterer Wanderer kommt aus der Slowakei, andere aus Israel aber auch Deutsche treffen wir an.

    Nach und nach machen sich die anderen auf den Weg, sodass wir dann allein in der Hütte sind. Wir kochen uns erstmal etwas zum Mittag und warten, dass unsere Klamotten trocken werden.

    Als wir uns auf den Weg machen, sind auch unsere Sachen wieder trocken. Und die Sonne beschert uns einen Regenbogen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abb 7.jpg Ansichten: 6 Größe: 2,40 MB ID: 3238739
    Abb. 7 Pass im Sonnenschein mit Regenbogen.

    Hinter dem Pass geht es wieder bergab und der Sonne entgegen. Es wird zunehmend besser und die Sonne kommt teilweise hervor. Der Abstieg fordert uns, da es fast 200 Höhenmeter oft sehr steil bergab geht. Nach dem Abstieg folgt der schmale Weg dem weitläufigen Tjäktjavagge Tal. Wir gehen vorbei an schneebedeckten Bergen und Wasserfällen. Einfach eine schöne, nahezu unberührte Landschaft. Gegen 16.30 Uhr erreichen wir die Sälka-Hütten, die auf einer kleinen Anhöhe stehen. Auf einer Wiese in der Nähe der Hütten bauen wir unsere Zelte auf und lassen den Tag ausklingen.


    Tag 5 – Sälka – Singi

    Wir starten nach unserem Frühstück um 8.00 Uhr. In der Nähe der Hütten überqueren wir als erstes eine Holzbrücke, auf der eine Gruppe von Asiaten gerade Selfies macht. Der Weg führt durch das breitere Tjäktjavagge Tal. Dort müssen wir immer wieder über Holzbrücken laufen, die über Bäche und Flüsse führen, welche aus den umliegenden Bergen kommen. Bei der Hälfte der Strecke gibt es eine Rasthütte, die wir natürlich sofort nutzen. Dieses mal sind wir ganz allein in der Hütte und kochen dort unser Mittagessen. Danach machen wir uns wieder auf den Weg und treffen ein paar Bekannte, die gerade eine Pause vor der Hütte bei dem guten Wetter machen. Der weitere Weg führt durch ein leicht abfallendes, hügeliges Gelände. Vor dem letzten Felsenkamm hinter denen die Singi-Hütten liegen, taucht noch die Samensiedlung Kårtjevuolle auf. Diese besteht nur aus ein paar Hütten, die am Fluss Tjäktjajåkka liegen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abb 8.jpg Ansichten: 6 Größe: 2,50 MB ID: 3238742
    Abb. 8 Leicht Schneebedeckte Gipfel.

    Gegen 17 Uhr erreichen wir endlich unser Tagesziel Singi. Wir melden uns beim Hüttenwart an. Wir schlagen unser Zelt etwas weiter entfernt von den Hütten auf. Zur Belohnung des Tages kaufen wir uns zwei Pakete Gummibärchen. Nachdem wir unser Abendessen gekocht haben, snacken wir ein Paket und beobachten von unserem Zelt aus eine Herde Rentiere. Die Rentiere tragen blaue Halsbänder. Sie gehören also jemanden.


    Tag 6 – Singi – Kaitumjaure

    Am nächsten Morgen starten wir gegen 8.30 Uhr. Das Wetter ist sehr bewölkt mit leichtem Regen. Viele Wanderer nehmen den Weg nach Osten zum Kebnekaise. Wir folgen allerdings dem Weg weiter nach Süden. Die Rentierherde, die wir gestern Abend gesehen haben, grast weiterhin nahe der Hütte.
    Fast über die gesamte Strecke folgen wir dem Fluss Tjäktjajåaakka. Der Weg besteht überwiegend aus schmalen, überwiegend geröllfreien Pfaden, daher kommen wir gut voran.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abb 9.jpg Ansichten: 6 Größe: 4,21 MB ID: 3238747
    Abb. 9 Tjäktjajåkka und weite Heidelandschaft.

    Je weiter wir nach Süden kommen, desto klarer und sonniger wird es. Nur die Berge rings um uns sind noch von Wolken bedeckt. Auf unserem Weg treffen wir auch wieder auf Rentiere.

    Den Fluss überqueren wir über eine Brücke und steigen wieder unterhalb der Baumgrenze ab. Zuerst sind es nur vereinzelte Birken, die wir passieren, aber nach und nach befinden wir uns wieder in einem Wald. Das erinnert uns an unseren ersten Tag von Abisko nach Abiskojaure.

    Gegen 13 Uhr erreichen wir Kaitumjaure. Laut Wanderführer soll die Lage der Hütte eine der schönsten sein. Sie liegt direkt am See umgeben von Bergen und Wäldern. Wir finden einen Campspot etwas entfernter von der Hütte auf einem Hügel. Leider nicht besonders windgeschützt, aber dafür ist die Aussicht umso schöner. Nicht weit vom Campspot entfernt besteht die Möglichkeit Wasser zu holen. Der Weg dorthin ist ein wenig abenteuerlich. Um dorthin zu gelangen, muss man zwei kleine Bäche überqueren. Es ist zwar ein Steg vorhanden, bestehend aus einer Holzplanke, die schon fast durchgebrochen ist.

    Wir schlagen unser Zelt auf, kochen und erzählen noch. Gegen 21 Uhr verkriechen wir uns in unsere Schlafsäcke und schlafen.


    Tag 7 –Kaitumjaure – Teusajaure

    Wir starten sehr früh in den Tag und packen möglichst leise unsere Sachen zusammen, da wir unsere Nachbarn nicht aufwecken wollen. Gegen 8.30 Uhr sind wir wieder unterwegs. Der Weg führt an der Hütte vorbei und dann zu einem großen Wasserfall. Das Rauschen hören wir schon von weitem. Über den reißenden Fluss führt eine Brücke und dann geht es wieder bergauf.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abb 10.jpg Ansichten: 6 Größe: 4,21 MB ID: 3238749
    Abb. 10 Panorama zum See Padje Kaitumjaure.

    Wir passieren einen Wildtierzaun und steigen weiter bergauf. Oberhalb der Baumgrenze verläuft der steinige Weg zwischen roten und gelben Sträuchern. Wir begegnen kaum anderen Wanderern auf der Hochebene.
    Die Hochebene Muorki verlassen wir kurz vor Teusajaure und steigen entlang eines Wasserfalls hinab zur Hütte. Der Weg führt uns in steilen Sepentinen durch einen Birkenwald. Dort angetroffen, treffen wir auf zwei Wanderer, die anbieten das eine Ruderboot auf die andere Seite zu bringen und nochmals mit einem zweiten Boot zurückzufahren. Auf der anderen Seite warten allerdings sehr viele Wanderer aus Skandinavien, sodass diese ein Boot rüberfahren. Wir nehmen zwei Boote auf die andere Seite des 800 m breiten Sees. Die Fahrt verläuft sehr zickzack-reich. Auf der anderen Seite angekommen, machen wir eine Mittagspause und genießen die Landschaft.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abb 11.jpg Ansichten: 6 Größe: 2,09 MB ID: 3238745
    Abb. 11 Wir überquerten diesen See. Am Ufer liegt Teusajaure.

    Wir wollen noch ein Stückchen weiterwandern und steigen wieder bergauf. Dabei kommen wir in den Nationalpark Stora Sjöfall. Auf halben Weg des Anstiegs finden wir zwar ein Campspot, allerdings haben wir nicht mehr genug Wasser zum Kochen bzw. Trinken und müssen daher weiterziehen, um einen Spot zu finden, der für das Zelten geeignet ist aber auch einen Wasserlauf in der Nähe hat. Über die nächste Hochebene erreichen wir erst gegen 18 Uhr einen Campspot direkt am Wasser. Und hier treffen wir auch wieder auf unsere Bekannten von Teusajaure. Wir schlagen schnell unser Zelt auf und kochen etwas. Das Wetter bezieht sich zunehmend und es fängt an zu regnen. In der Nacht wehen uns die Böhen um die Zelte, aber alles hält. Teilweise klärt sich der Himmel vollständig auf und man sieht einen klaren Sternenhimmel mit deutlich erkennbarer Milchstraße. Wie wir später hören, hätte man wohl auch in dieser Nacht Nordlichter beobachten können – wenn man denn zum richtigen Zeitpunkt hinausgesehen hätte.


    Tag 8 –Teusajaure – Vakkotavare

    Die Nacht war sehr windig und der Regen prasselte gegen das Zelt. Das Zelt wurde stark durchgeschüttelt. Da es weiterhin regnet, beschließen wir aufzubrechen. Wir folgen dem Weg über eine Hochebene. Der Wind und Regen kommen von der Seite und pusten uns fast von den Holzplanken weg. Das Gehen ist sehr beschwerlich. Wir können froh sein, dass der Wind nicht von vorne kommt. Sonst würden wir nicht mehr vorwärts kommen. Katrin wird regelmäßig das Regencover vom Wind runtergeblasen, wir verstauen es im Rucksack, ist eh alles schon nass. Der Weg führt über Holzplanken, die teilweise größere Geröllfelder aus der Eiszeit überbrücken. Bei anderen Geröllfeldern müssen wir uns den Weg selbst bahnen. Dann passieren wir sumpfige Stellen, wo sich das Regenwasser gesammelt hat. Eine Gewässerüberquerung bringt uns an die Grenzen. Das Wasser steht recht hoch und fließt mit großer Geschwindigkeit. Über dem Bach liegt nur eine schmale, einzelne Holzplanke, die nicht befestigt ist, sondern nur auf zwei Steinen aufliegt. Mit viel Überwindung schaffen wir aber den Weg übers Wasser.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abb 12.jpg Ansichten: 6 Größe: 2,65 MB ID: 3238746
    Abb. 12 Geröllfelder und steinige Bereiche auf der Hochebene

    Je weiter wir nach Süden wandern, desto besser wird das Wetter. In weiter Ferne sehen wir schon den See Suorvajaure, der bei den Vakkotavare-Hütten liegt. Wir steigen wieder hinab und passieren einen Birkenwald. Leckere Heidelbeeren wachsen am Wegesrand und werden gleich für einen Snack geerntet. Der steile Weg führt entlang eines Wasserfalls.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abb 13.jpg Ansichten: 6 Größe: 4,34 MB ID: 3238750
    Abb. 13 Abstieg entlang des Wasserfalls nach Vakkotavare.

    Nach dem beschwerlichen Weg nach unten passieren wir einige nette Campspots. Wir haben aber vor, direkt in Vakkotavare zu campen. Unten angekommen, wollen wir zur Belohnung ein paar Gummibärchen in der Hütte kaufen. Leider gibt es dort keinen Shop. Also gibt es heute keine Gummibärchen.

    Wir fragen den Hüttenwart, wo man am besten campen kann. Er schlägt einen Campsot direkt am Wasserfall und nahe der Hütte sowie zwei Campspots am See vor. Der am Wasserfall ist zu klein für unsere beiden Zelte und so richten wir uns am See ein. Wir kochen abends ein Drei-Gänge-Menu bestehend aus Panzerplatten, Trek-N-Eat und als Dessert Griesbrei mit Goji-Beeren. Gekürt mit einem Aperitif aus wohlschmeckendem Bachwasser und dem wunderschönen Ausblick auf den See.

    Fazit der Tour: Es hat sehr viel Spaß gemacht, obwohl Abschnitte der Strecke sehr anspruchsvoll waren und zumindest unsere Älteste (Katrin) mehrmals in ihre Grenzen gebracht hat.


    Zuletzt geändert von JenaHiker; 18.01.2024, 20:04.

  • Namie
    Anfänger im Forum
    • 23.03.2023
    • 38
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    • Meine Reisen

    #2
    Danke für den Bericht, ich bin 2022 mit einer Freundin genau diese Strecke gelaufen und war gerade in Gedanken noch mal da! :-)

    Leider sind die Bilder aber nicht im Beitrag gelandet :-)

    Kommentar


    • JenaHiker
      Neu im Forum
      • 14.01.2024
      • 3
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Jetzt müssten die Bilder im Bericht sein ;)
      Vielen Dank für den Hinweis

      Kommentar


      • Homer
        Freak

        Moderator
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        • 12.01.2009
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        • Meine Reisen

        #4
        nice one
        OT: aber euer wollgras ist ein schnödes weidenröschen
        420

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        • Breitfuessling
          Erfahren
          • 06.04.2023
          • 371
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          • Meine Reisen

          #5
          Sehr schön, hast mich sehr gut an „mein erstes Mal“ erinnert.
          Ruhe, Licht oder nicht und Zeit. Was braucht man noch?

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