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Mit dem Rad rund um Dänemark
Teil 1:
Um es vorweg zu schicken: Ganz außen immer auf dem Küstenradweg bin ich nicht gefahren. Im Norden bei Skagen fehlt mir ein Stück. Und auf den Inseln im Osten war ich auch nicht. Es geht also um das Kernland – weitestgehend. Das reichte mir auch, denn den Rest kannte ich entweder oder wollte ihn mit aufsparen.
Zweiter Aspekt für die Planung war, dass es in Dänemark sehr viele „Shelter“ gibt (genau genommen 682 Stück), also Holzunterstände, in denen man umsonst und ohne Anmeldung übernachten kann. Einige haben Toiletten und Wasserhahn, andere sogar Duschen. Unten dazu mehr. Ich plante also Zeltübernachtungen (oder Shelterübernachtungen, wenn man es genau nehmen will). Daraus wurde nichts, um es vorweg zu nehmen.
Und als dritter Grund für Dänemark scheint Mai die perfekte Jahreszeit, um in unseren Breiten mit dem Rad zu fahren. Es ist noch nicht so heiß wie im Sommer (dann muss man weiter nach Norden), während weiter im Norden der Mai noch mit Schneefeldern und hohem Wasserstand in Flüssen drohen kann. Dänemark schien perfekt. Und das war auch so.
Hier soll die Karte erscheinen mit der GPX Datei ...
Hinweg + Rückweg.gpx
Und Start war in Kiel. Ich parkte das Auto (unter einer Linde. Jeder kann sich vorstellen, wie das Auto nach 2 Wochen aussah. Egal).
Den ersten Tag radelte ich gegen 14 Uhr los, aus Kiel heraus, Richtung Nordwesten. Ich wollte Schleswig-Holstein Richtung Nordsee kreuzen, um zunächst an der Westküste Dänemarks hinauf zu fahren. Die Landschaft wurde sehr schön, wenn erstmal der Kanal überquert war.


Der Wind stand günstig, bald war ich in Schleswig. Der erste Campingplatz existierte nicht mehr, der zweite Campingplatz war nur noch für Dauercamper („Betreten verboten!“) und der dritte Platz nur für Wohnmobile. Okay. Etwas ratlos suchte ich schon nach einem halben Tag auf meinem Handy herum.
Ich fand einen „Shelter“ in der Nähe vom Gammellunder See. Schleswig-Holstein hat mit der Initiative „Wildes SH“ etwas ähnliches gestartet wie Dänemark, aber weitaus kleiner (exakt 16 Plätze) und verwirrender. Mein bei Google-Maps gefundener Platz existierte auf der offiziellen Seite bspw. nicht. Ich holperte durch einen Bauernhof, kam an einen See, eine Bank, eine verdreckte Toilette. Ein Auto stand herum, darin 4 Jugendliche mit lauter Musik und einer trug eine Perücke. Sonntagabend auf dem Land.
Sie lachten sich schlapp, als ich bei ihnen aufkreuzte. Übernachten kein Problem! Sie warten nur noch „auf die Frauen“. Das war mir alles zu ungemütlich. Ich radelte wieder zurück zur Straße und fand am nächsten Haus einen verwaschenen Zettel mit dem Wildes-SH Logo. Klingeln. Es öffnete jemand. „Übernachte einfach bei mir im Garten. Da ist auch ein Wasserhahn. Morgen früh können wir zusammen frühstücken.“
Neben Kühen baute ich das Zelt auf, kroch in den Schlafsack und dachte, dass die Fahrt mal wieder super beginnt. Am nächsten Morgen wurde es um 5 Uhr hell. Als ich losradelte, war von meinem Gastgeber nichts zu sehen, war ja auch sehr früh.

Der Wind blies am zweiten Tag weiterhin sehr günstig. Schleswig-Holstein ist dort an der Grenze zu Dänemark flach, wenig besiedelt und aus meiner Sicht kein Touristenhotspot. Aber gute Bäckereien! Medelby, Ladelund, und treten, treten, treten. Eine Außenstelle eines ehemaligen Konzentrationslagers. Auffällig, dass alle Orte große Supermärkte haben, getoppt sicher von Süderlügum, wo riesige Areale sind. Die Dänen kommen offensichtlich gerne zum Einkaufen über die Grenze.


An der Grenze natürlich keine Kontrolle, aber 2 Meter hinter der Grenze steht in Dänemark die erste öffentliche Toilette. Sauber, groß, geöffnet, fabelhaft. In Schleswig-Holstein gibt es nichts dergleichen, zumindest habe ich nie etwas entdeckt. In Schleswig-Holstein sind auch die Radwege meist eine Qual. Deutsche Straßenbauer bekommen im ersten Lehrjahr einen Zollstock, damit sie exakt alle 15 Meter eine tiefe Querrinne in die Radwege legen können, was sie auch machen. Für 6 oder 8 Stunden auf dem Rad alle 15 Meter einen Schlag in die Wirbelsäule zu bekommen ist deutscher Standard.
Ich war nach 1,5 Tagen in Dänemark angekommen.
Teil 1:
Um es vorweg zu schicken: Ganz außen immer auf dem Küstenradweg bin ich nicht gefahren. Im Norden bei Skagen fehlt mir ein Stück. Und auf den Inseln im Osten war ich auch nicht. Es geht also um das Kernland – weitestgehend. Das reichte mir auch, denn den Rest kannte ich entweder oder wollte ihn mit aufsparen.
Zweiter Aspekt für die Planung war, dass es in Dänemark sehr viele „Shelter“ gibt (genau genommen 682 Stück), also Holzunterstände, in denen man umsonst und ohne Anmeldung übernachten kann. Einige haben Toiletten und Wasserhahn, andere sogar Duschen. Unten dazu mehr. Ich plante also Zeltübernachtungen (oder Shelterübernachtungen, wenn man es genau nehmen will). Daraus wurde nichts, um es vorweg zu nehmen.
Und als dritter Grund für Dänemark scheint Mai die perfekte Jahreszeit, um in unseren Breiten mit dem Rad zu fahren. Es ist noch nicht so heiß wie im Sommer (dann muss man weiter nach Norden), während weiter im Norden der Mai noch mit Schneefeldern und hohem Wasserstand in Flüssen drohen kann. Dänemark schien perfekt. Und das war auch so.
Hier soll die Karte erscheinen mit der GPX Datei ...
Hinweg + Rückweg.gpx
Und Start war in Kiel. Ich parkte das Auto (unter einer Linde. Jeder kann sich vorstellen, wie das Auto nach 2 Wochen aussah. Egal).
Den ersten Tag radelte ich gegen 14 Uhr los, aus Kiel heraus, Richtung Nordwesten. Ich wollte Schleswig-Holstein Richtung Nordsee kreuzen, um zunächst an der Westküste Dänemarks hinauf zu fahren. Die Landschaft wurde sehr schön, wenn erstmal der Kanal überquert war.
Der Wind stand günstig, bald war ich in Schleswig. Der erste Campingplatz existierte nicht mehr, der zweite Campingplatz war nur noch für Dauercamper („Betreten verboten!“) und der dritte Platz nur für Wohnmobile. Okay. Etwas ratlos suchte ich schon nach einem halben Tag auf meinem Handy herum.
Ich fand einen „Shelter“ in der Nähe vom Gammellunder See. Schleswig-Holstein hat mit der Initiative „Wildes SH“ etwas ähnliches gestartet wie Dänemark, aber weitaus kleiner (exakt 16 Plätze) und verwirrender. Mein bei Google-Maps gefundener Platz existierte auf der offiziellen Seite bspw. nicht. Ich holperte durch einen Bauernhof, kam an einen See, eine Bank, eine verdreckte Toilette. Ein Auto stand herum, darin 4 Jugendliche mit lauter Musik und einer trug eine Perücke. Sonntagabend auf dem Land.
Sie lachten sich schlapp, als ich bei ihnen aufkreuzte. Übernachten kein Problem! Sie warten nur noch „auf die Frauen“. Das war mir alles zu ungemütlich. Ich radelte wieder zurück zur Straße und fand am nächsten Haus einen verwaschenen Zettel mit dem Wildes-SH Logo. Klingeln. Es öffnete jemand. „Übernachte einfach bei mir im Garten. Da ist auch ein Wasserhahn. Morgen früh können wir zusammen frühstücken.“
Neben Kühen baute ich das Zelt auf, kroch in den Schlafsack und dachte, dass die Fahrt mal wieder super beginnt. Am nächsten Morgen wurde es um 5 Uhr hell. Als ich losradelte, war von meinem Gastgeber nichts zu sehen, war ja auch sehr früh.
Der Wind blies am zweiten Tag weiterhin sehr günstig. Schleswig-Holstein ist dort an der Grenze zu Dänemark flach, wenig besiedelt und aus meiner Sicht kein Touristenhotspot. Aber gute Bäckereien! Medelby, Ladelund, und treten, treten, treten. Eine Außenstelle eines ehemaligen Konzentrationslagers. Auffällig, dass alle Orte große Supermärkte haben, getoppt sicher von Süderlügum, wo riesige Areale sind. Die Dänen kommen offensichtlich gerne zum Einkaufen über die Grenze.
An der Grenze natürlich keine Kontrolle, aber 2 Meter hinter der Grenze steht in Dänemark die erste öffentliche Toilette. Sauber, groß, geöffnet, fabelhaft. In Schleswig-Holstein gibt es nichts dergleichen, zumindest habe ich nie etwas entdeckt. In Schleswig-Holstein sind auch die Radwege meist eine Qual. Deutsche Straßenbauer bekommen im ersten Lehrjahr einen Zollstock, damit sie exakt alle 15 Meter eine tiefe Querrinne in die Radwege legen können, was sie auch machen. Für 6 oder 8 Stunden auf dem Rad alle 15 Meter einen Schlag in die Wirbelsäule zu bekommen ist deutscher Standard.
Ich war nach 1,5 Tagen in Dänemark angekommen.
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