Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Land: Norwegen
Reisezeit: 11.09.2007 - 18.09.2007
Region/Kontinent: Nordeuropa
Dani (turtle, Tagebuch) und Dirk (eumel66, Fotos)
11.09.2007
08:30 Taxi von Otta Camping nach Spranget für 344 NOK. Fantastisches Wetter! Sonne, Nebel, vereinzelte Wolken und Schnee auf den Gipfeln.
Transportweg nach Rondvassbu
Tolle Aussicht auf Rondane und Jotunheimen. Also frohen Mutes (sche****e sind die Rücksäcke schwer) auf zu Illmanndalen die 4. Diesmal ohne Restschnee, naja, ein wenig Neuschnee und bei bestem Wetter.
Seen im Illmanndalen
Hat schon was, nach der Tour im Juni mit Schneefeldern und Eis, wieder alles grün / rot / gelb zu sehen. Was war das? Ich glaubs nicht, ein Lemming. Etwas später noch einer und einen scheuchen wir vor uns den Weg entlang und dann auch noch drei gut getarnte Schneehühner.
Blick in Richtung Bjørnhollia
Wie immer ungeplant laufen wir dann doch durch bis Bjørnhollia, wo uns nach einem netten Plausch mit 2 Teilnehmern einer DNT-Tour sogar noch eine kostenlose Hüttenübernachtung angeboten wurde. Da unser mobiles Heim aber schon steht, lehnen wir dankend ab und nächtigen in unseren Schlafsäcken.
12.09.2007 Langglupdalen 1.Versuch
STURM.... und wenig Schlaf. Sonnig und trocken, aber mit heftigen Sturmböen. Durch die frühe Sonne angestrahlt, sieht der Hausberg hinter dem Zelt aus wie ein aufquellender Hefeteig
Nach verwehtem Abbau.... ahhh der Zeltpacksack... Frühstück oben an der Hütte. Dann auf Richtung Langglupdalen. Wow, bei den Sturmböen haut es einen mit Rucksack fast um. Nach Umrundung des Hausbergs hoffen wir auf Besserung. Pustekuchen jetzt regnet es auch noch.. und das ohne Wolken... und nen tollen Regenbogen sehen wir auch.
Kurz vor dem Wasserfall beschließen wir kehrt zu machen, da der Sturm immer schlimmer wird und nicht mit einem geschützten Zeltplatz zu rechnen ist. Der Rückweg wird durch wechselnde heftige Böen recht abenteuerlich und wir gönnen uns 1.5h später in Bjørnhollia das volle Programm mit Zimmer und 3 Gang Abendessen. Bis zum Bersten mit leckerem norwegischen Kjøttpudding, Kartoffeln, Gemüseauflauf, Blumenkohlsuppe und Fruchtgrütze mit flüssiger Sahne gefüllt, bestellen wir noch ein Frühstück für den nächsten Morgen, um möglichst zeitig zum 2.Versuch aufbrechen zu können.
13.09.2007 Langglupdalen 2.Versuch
Bei tollem Wetter und leichtem Wind versuchen wir es nach üppigem Hüttenfrühstück... oh diese Seitenstechen... erneut mit dem Langglupdalen. Wir kommen gut voran und haben bald den schönen Wasserfall erreicht.
Am folgenden Anstieg kann man sich wunderbar im Morast einsauen Mit tollen Aussichten in alle Richtungen geht’s durch das weite Tal weiter.
Eine nahende dunkle Wolkenwand kündigt Regen an. Das überstürzte Überziehen der Regenhosen erwies sich aber glücklicher Weise als nicht nötig.
Das Rondslottet präsentiert sich von seiner besten Seite und gegen 16 Uhr erreichen wir schließlich die Bergedalstjørnin Seen, wo wir am Hang das Zelt aufbauen (optimaler Zeltplatz bei UTM 32V 0542746 6867609). Absolut grandios!
Das war also die Strecke, die wir uns letztes Jahr bei unserer ersten Mehrtagestour nicht zugetraut haben.Abends frischt der Wind dann wieder gut auf, hoffentlich wird es nicht wieder Sturm! Na dann, gute Nacht.
14.09.2007 Langglupdalen Teil 2
Regen, Windböen, Schneeregen.... wenig Schlaf, kein Frühstück außer einem Riegel und einer schnellen Tasse Kaffee im Zelt. Danach Rucksack packen und zusammen räumen im Zelt und anschließend erstaunlich reibungsloser Zeltabbau trotz Sturm und Schneeregen. Leicht unterkühlte Zehen und gefühllose Finger am Ende, aber alles ist verstaut.. Um ca 9 Uhr geht’s auf Richtung Licht In Richtung Dørålseter wird es heller und es sieht doch glatt so aus, als ob dort die Sonne vom Himmel lacht. Wir werden mit Regen und Schnee schier aus dem Langglupdalen geblasen und wir kommen unerwartet schnell voran. Der DNT markierte Weg führt nun an der Ostseite des Bergedalsbekkens entlang, nicht wie auf der 1999er Turkart eingezeichnet auf der Westseite. Auf der Karte von 1999 ist der neue DNT Weg noch als unmarkierter Pfad eingezeichnet. Der Weg ist teilweise recht schmal und glatte Wurzeln , Morast und Geröll machen es bei Nässe zu einem abwechslungsreichen Abenteuer.
Der folgende Weg ins Atnatal ist toll und die Aussichten grandios – die Natur hat ganz tief in den herbstlichen Farbtopf gegriffen. Um kurz nach 13 Uhr erreichen wir Dørålseter und nisten uns wetterbedingt (Sturm) im Zimmer ein. Vorher verspeisen wir noch sehr leckere Waffeln mit Marmelade und Rahm, sehr zu empfehlen!
Morgen planen wir einen ruhigen Tag im Atnatal und am Sonntag geht auf Richtung „Geröllhalde“ und Haverdal.
15.09.2007 Dørålseter
Nach einer sehr guten Nacht, in der wir dem eisigen, starken Wind lauschen und im warmen Bett liegen, geht es am nächsten Morgen gut eingepackt und ohne Rucksack – komisches Gefühl – ein Stück ins Atna Tal hinein. Die Stimmungen und Aussichten sind unbeschreiblich! Dirk erklärt den Nørdre Smedhamran kurzerhand zum Topmodel und lichtet ihn mindestens, wenn nicht noch öfter ab. Es stürmt eisig und Sonne, Graupelschauer und beides gleichzeitig wechseln im Minutentakt. Nachdem wir einige Jäger durch unsere Anwesenheit erfolgreich bei der Jagd unterbrochen haben, geht’s nach einem Zwischenstopp in der Hütte und Vernichtung einer Packung Kornmo Kjekse (Dirk hält danach Mittagschlaf) mal eben rauf ins Dørålsglupen. Wollen doch mal wissen, was uns da morgen erwartet. Dank Wind und Graupel ist die Gesichtsbehandlung gleich inklusive. Die grandiose Aussicht auf den Rondane und die Atna belohnen aber einfach für alle Wetterkapriolen.
Krönender Tagesabschluss: Ich stolpere gekonnte vor der Eingangstür und lande zielsicher mit dem Knie auf dem eisernen Fußabstreifer. Na, mal sehen was das gibt.
16.09.2007 Haverdal
Knie ist bunt, aber ansonsten ok. Um 06:30 strahlender Sonnenaufgang, 07:30 Schneesturm! So ein Mist. Frühstück verzögert sich auf 09 Uhr (der Hüttenwirt hat wohl verschlafen), ist aber sehr lecker und reichhaltig. Die Jäger ziehen angesichts des Wetters auch ein langes Gesicht, bei Null Sicht draußen. Um 11 Uhr starten wir dann bei -1,5°C, abflauendem Wind und aufreißendem Himmel Richtung Haverdalen durch den Dørålsglupen.
Durch die aufreißenden Wolken erhaschen wir noch tolle Blicke zurück auf den Kern des Rondane, während wir uns durch Neuschnee und teils kniehohe Schneewehen Richtung Geröllfeld vorkämpfen.
Dort angekommen erwartet uns die nächste Herausforderung. Wie zum Henker klettert man über Geröll, das man teilweise nicht sieht?. Wir tasten und Schritt für Schritt vorwärts und sind heil froh als das Haverdalen in Sicht kommt.
Der Abstieg bietet tolle Aussichten und abenteuerliche Rutschpartien. Eine endet mit einem Loch in meiner Regenhose und einem blauen Fleck – diesmal am anderen Bein. Nach gekonntem Abstieg wild fluchend teils neben dem Weg und einem äußerst ungläubigen Blick auf die Brückenkonstruktion über die Haverdalsåe, schlagen wir am anderen Ufer unser Zelt auf. Zur Abwechslung ist das Wetter ruhig und obwohl wir mal wieder relativ frischen Elchkot entdecken, lassen sich die Tiere leider nicht blicken. Die Nacht verspricht in jedem Fall frisch zu werden und wir hoffen das der Sturm mal ausbleibt.
17.09.2007 Grimsdalenhytta
Wind war echt ok, dafür gabs Schnee und Eisregen über Nacht und das Zelt war ein wenig steif am morgen. Los wollen wir ja eigentlich beide zeitig, aber raus aus dem Schlafsack?! In die Kälte!
Naja, Dirk macht widerstrebend den Anfang und um kurz nach 10 Uhr machen wir uns auf den Weg in Richtung Grimsdalenhytta. Erst frierend und nach gut 200 Höhenmeter schwitzend werden wir mit einer tollen Aussicht Richtung Haverdal belohnt.
Etwas später stapfen wir nach einigen Geröllfeldern bei eisigem, starken Wind und winterlichen Verhältnissen am langen Bergrücken entlang. Das es so kalt wird und der Wind derart stark pfeift hätten wir nicht erwartet. Hinzu kommt noch das Schneegestöber und das alles von schräg vorne. Der erste Blick ins Grimsdalen erscheint uns wie ins gelobte Land. Wir haben aber noch ein gutes Stück durch Wind und Schnee vor uns, bis wir in tiefere Lagen zur Abwechslung wieder durch Schlamm und Sumpf stapfen .
Glücklich erreichen wir die Grimsdalshytta, an der wir von einem Norweger erfahren, dass der Weg nach Hjerkinn ähnlich stürmisch und der Schnee teils bis 30 cm tief ist. Wir beschließen daher am nächsten Tag bis nach Hageseter durchzulaufen und quartieren uns erstmal in der Selbstbedienerhütte ein.
18.09.2007 Hageseter
bring... bring... bring um 06:30. Oh, blauer Himmel und ein tolles Morgenrot bei -1°C scheucht mich mit Kamera vor die Hütte. Nach reichlichem Kaffee und Milchreis machen wir uns um 08:45 auf Richtung Hageseter. Wetter sieht gut aus, teils bewölkt, teils klar und windig. Die Sommerbrücke ist auch noch da und nach typisch norwegischem Anstieg erreichen wir die Hochebene. Frisch gestärkt mit Vollkornbrot, Elchsalami und Schoki starten wir, nach Einbalsamierung unserer Wangen (ein Hoch auf Weleda Wind- und Wetterbalsam) den Kampf gegen die Elemente . Ohne Schneegestöber ist sogar der Wind „angenehmer“ und das Stapfen durch den Schnee und die teilweise kniehohen Schneewehen macht richtig Spaß. Rondane präsentiert sich nochmal spektakulär in Wolken und Gegenlicht und die weißen uns umgebenen Gipfel sind auch super. Schließlich eröffnet sich unsd die gigantische Aussicht aufs Dovrefjell, ebenfalls gut schneebedeckt. Mit dieser Aussicht fällt uns der Abschied vom Rondane gleich viel leichter. Nach einem schönen Abstieg erreichen wir gegen 15 Uhr Hageseter. Die Tagesettape war ein sehr schöner Abschluss der 8 tägigen Tour.
Warten auf den Zug in Hjerkinn
Fazit: Der Rondane ist auf jeden Fall eine Tour wert. Wenn man die Tour anstatt von Otta von Ringebu aus startet, kann man daraus locker eine 10 Tage Tour machen. Wir hatten uns den Süden bereits im Juni angeschaut und sind deshalb von Otta aus gestartet.
Reisezeit: 11.09.2007 - 18.09.2007
Region/Kontinent: Nordeuropa
Dani (turtle, Tagebuch) und Dirk (eumel66, Fotos)
11.09.2007
08:30 Taxi von Otta Camping nach Spranget für 344 NOK. Fantastisches Wetter! Sonne, Nebel, vereinzelte Wolken und Schnee auf den Gipfeln.
Transportweg nach Rondvassbu
Tolle Aussicht auf Rondane und Jotunheimen. Also frohen Mutes (sche****e sind die Rücksäcke schwer) auf zu Illmanndalen die 4. Diesmal ohne Restschnee, naja, ein wenig Neuschnee und bei bestem Wetter.
Seen im Illmanndalen
Hat schon was, nach der Tour im Juni mit Schneefeldern und Eis, wieder alles grün / rot / gelb zu sehen. Was war das? Ich glaubs nicht, ein Lemming. Etwas später noch einer und einen scheuchen wir vor uns den Weg entlang und dann auch noch drei gut getarnte Schneehühner.
Blick in Richtung Bjørnhollia
Wie immer ungeplant laufen wir dann doch durch bis Bjørnhollia, wo uns nach einem netten Plausch mit 2 Teilnehmern einer DNT-Tour sogar noch eine kostenlose Hüttenübernachtung angeboten wurde. Da unser mobiles Heim aber schon steht, lehnen wir dankend ab und nächtigen in unseren Schlafsäcken.
12.09.2007 Langglupdalen 1.Versuch
STURM.... und wenig Schlaf. Sonnig und trocken, aber mit heftigen Sturmböen. Durch die frühe Sonne angestrahlt, sieht der Hausberg hinter dem Zelt aus wie ein aufquellender Hefeteig
Nach verwehtem Abbau.... ahhh der Zeltpacksack... Frühstück oben an der Hütte. Dann auf Richtung Langglupdalen. Wow, bei den Sturmböen haut es einen mit Rucksack fast um. Nach Umrundung des Hausbergs hoffen wir auf Besserung. Pustekuchen jetzt regnet es auch noch.. und das ohne Wolken... und nen tollen Regenbogen sehen wir auch.
Kurz vor dem Wasserfall beschließen wir kehrt zu machen, da der Sturm immer schlimmer wird und nicht mit einem geschützten Zeltplatz zu rechnen ist. Der Rückweg wird durch wechselnde heftige Böen recht abenteuerlich und wir gönnen uns 1.5h später in Bjørnhollia das volle Programm mit Zimmer und 3 Gang Abendessen. Bis zum Bersten mit leckerem norwegischen Kjøttpudding, Kartoffeln, Gemüseauflauf, Blumenkohlsuppe und Fruchtgrütze mit flüssiger Sahne gefüllt, bestellen wir noch ein Frühstück für den nächsten Morgen, um möglichst zeitig zum 2.Versuch aufbrechen zu können.
13.09.2007 Langglupdalen 2.Versuch
Bei tollem Wetter und leichtem Wind versuchen wir es nach üppigem Hüttenfrühstück... oh diese Seitenstechen... erneut mit dem Langglupdalen. Wir kommen gut voran und haben bald den schönen Wasserfall erreicht.
Am folgenden Anstieg kann man sich wunderbar im Morast einsauen Mit tollen Aussichten in alle Richtungen geht’s durch das weite Tal weiter.
Eine nahende dunkle Wolkenwand kündigt Regen an. Das überstürzte Überziehen der Regenhosen erwies sich aber glücklicher Weise als nicht nötig.
Das Rondslottet präsentiert sich von seiner besten Seite und gegen 16 Uhr erreichen wir schließlich die Bergedalstjørnin Seen, wo wir am Hang das Zelt aufbauen (optimaler Zeltplatz bei UTM 32V 0542746 6867609). Absolut grandios!
Das war also die Strecke, die wir uns letztes Jahr bei unserer ersten Mehrtagestour nicht zugetraut haben.Abends frischt der Wind dann wieder gut auf, hoffentlich wird es nicht wieder Sturm! Na dann, gute Nacht.
14.09.2007 Langglupdalen Teil 2
Regen, Windböen, Schneeregen.... wenig Schlaf, kein Frühstück außer einem Riegel und einer schnellen Tasse Kaffee im Zelt. Danach Rucksack packen und zusammen räumen im Zelt und anschließend erstaunlich reibungsloser Zeltabbau trotz Sturm und Schneeregen. Leicht unterkühlte Zehen und gefühllose Finger am Ende, aber alles ist verstaut.. Um ca 9 Uhr geht’s auf Richtung Licht In Richtung Dørålseter wird es heller und es sieht doch glatt so aus, als ob dort die Sonne vom Himmel lacht. Wir werden mit Regen und Schnee schier aus dem Langglupdalen geblasen und wir kommen unerwartet schnell voran. Der DNT markierte Weg führt nun an der Ostseite des Bergedalsbekkens entlang, nicht wie auf der 1999er Turkart eingezeichnet auf der Westseite. Auf der Karte von 1999 ist der neue DNT Weg noch als unmarkierter Pfad eingezeichnet. Der Weg ist teilweise recht schmal und glatte Wurzeln , Morast und Geröll machen es bei Nässe zu einem abwechslungsreichen Abenteuer.
Der folgende Weg ins Atnatal ist toll und die Aussichten grandios – die Natur hat ganz tief in den herbstlichen Farbtopf gegriffen. Um kurz nach 13 Uhr erreichen wir Dørålseter und nisten uns wetterbedingt (Sturm) im Zimmer ein. Vorher verspeisen wir noch sehr leckere Waffeln mit Marmelade und Rahm, sehr zu empfehlen!
Morgen planen wir einen ruhigen Tag im Atnatal und am Sonntag geht auf Richtung „Geröllhalde“ und Haverdal.
15.09.2007 Dørålseter
Nach einer sehr guten Nacht, in der wir dem eisigen, starken Wind lauschen und im warmen Bett liegen, geht es am nächsten Morgen gut eingepackt und ohne Rucksack – komisches Gefühl – ein Stück ins Atna Tal hinein. Die Stimmungen und Aussichten sind unbeschreiblich! Dirk erklärt den Nørdre Smedhamran kurzerhand zum Topmodel und lichtet ihn mindestens, wenn nicht noch öfter ab. Es stürmt eisig und Sonne, Graupelschauer und beides gleichzeitig wechseln im Minutentakt. Nachdem wir einige Jäger durch unsere Anwesenheit erfolgreich bei der Jagd unterbrochen haben, geht’s nach einem Zwischenstopp in der Hütte und Vernichtung einer Packung Kornmo Kjekse (Dirk hält danach Mittagschlaf) mal eben rauf ins Dørålsglupen. Wollen doch mal wissen, was uns da morgen erwartet. Dank Wind und Graupel ist die Gesichtsbehandlung gleich inklusive. Die grandiose Aussicht auf den Rondane und die Atna belohnen aber einfach für alle Wetterkapriolen.
Krönender Tagesabschluss: Ich stolpere gekonnte vor der Eingangstür und lande zielsicher mit dem Knie auf dem eisernen Fußabstreifer. Na, mal sehen was das gibt.
16.09.2007 Haverdal
Knie ist bunt, aber ansonsten ok. Um 06:30 strahlender Sonnenaufgang, 07:30 Schneesturm! So ein Mist. Frühstück verzögert sich auf 09 Uhr (der Hüttenwirt hat wohl verschlafen), ist aber sehr lecker und reichhaltig. Die Jäger ziehen angesichts des Wetters auch ein langes Gesicht, bei Null Sicht draußen. Um 11 Uhr starten wir dann bei -1,5°C, abflauendem Wind und aufreißendem Himmel Richtung Haverdalen durch den Dørålsglupen.
Durch die aufreißenden Wolken erhaschen wir noch tolle Blicke zurück auf den Kern des Rondane, während wir uns durch Neuschnee und teils kniehohe Schneewehen Richtung Geröllfeld vorkämpfen.
Dort angekommen erwartet uns die nächste Herausforderung. Wie zum Henker klettert man über Geröll, das man teilweise nicht sieht?. Wir tasten und Schritt für Schritt vorwärts und sind heil froh als das Haverdalen in Sicht kommt.
Der Abstieg bietet tolle Aussichten und abenteuerliche Rutschpartien. Eine endet mit einem Loch in meiner Regenhose und einem blauen Fleck – diesmal am anderen Bein. Nach gekonntem Abstieg wild fluchend teils neben dem Weg und einem äußerst ungläubigen Blick auf die Brückenkonstruktion über die Haverdalsåe, schlagen wir am anderen Ufer unser Zelt auf. Zur Abwechslung ist das Wetter ruhig und obwohl wir mal wieder relativ frischen Elchkot entdecken, lassen sich die Tiere leider nicht blicken. Die Nacht verspricht in jedem Fall frisch zu werden und wir hoffen das der Sturm mal ausbleibt.
17.09.2007 Grimsdalenhytta
Wind war echt ok, dafür gabs Schnee und Eisregen über Nacht und das Zelt war ein wenig steif am morgen. Los wollen wir ja eigentlich beide zeitig, aber raus aus dem Schlafsack?! In die Kälte!
Naja, Dirk macht widerstrebend den Anfang und um kurz nach 10 Uhr machen wir uns auf den Weg in Richtung Grimsdalenhytta. Erst frierend und nach gut 200 Höhenmeter schwitzend werden wir mit einer tollen Aussicht Richtung Haverdal belohnt.
Etwas später stapfen wir nach einigen Geröllfeldern bei eisigem, starken Wind und winterlichen Verhältnissen am langen Bergrücken entlang. Das es so kalt wird und der Wind derart stark pfeift hätten wir nicht erwartet. Hinzu kommt noch das Schneegestöber und das alles von schräg vorne. Der erste Blick ins Grimsdalen erscheint uns wie ins gelobte Land. Wir haben aber noch ein gutes Stück durch Wind und Schnee vor uns, bis wir in tiefere Lagen zur Abwechslung wieder durch Schlamm und Sumpf stapfen .
Glücklich erreichen wir die Grimsdalshytta, an der wir von einem Norweger erfahren, dass der Weg nach Hjerkinn ähnlich stürmisch und der Schnee teils bis 30 cm tief ist. Wir beschließen daher am nächsten Tag bis nach Hageseter durchzulaufen und quartieren uns erstmal in der Selbstbedienerhütte ein.
18.09.2007 Hageseter
bring... bring... bring um 06:30. Oh, blauer Himmel und ein tolles Morgenrot bei -1°C scheucht mich mit Kamera vor die Hütte. Nach reichlichem Kaffee und Milchreis machen wir uns um 08:45 auf Richtung Hageseter. Wetter sieht gut aus, teils bewölkt, teils klar und windig. Die Sommerbrücke ist auch noch da und nach typisch norwegischem Anstieg erreichen wir die Hochebene. Frisch gestärkt mit Vollkornbrot, Elchsalami und Schoki starten wir, nach Einbalsamierung unserer Wangen (ein Hoch auf Weleda Wind- und Wetterbalsam) den Kampf gegen die Elemente . Ohne Schneegestöber ist sogar der Wind „angenehmer“ und das Stapfen durch den Schnee und die teilweise kniehohen Schneewehen macht richtig Spaß. Rondane präsentiert sich nochmal spektakulär in Wolken und Gegenlicht und die weißen uns umgebenen Gipfel sind auch super. Schließlich eröffnet sich unsd die gigantische Aussicht aufs Dovrefjell, ebenfalls gut schneebedeckt. Mit dieser Aussicht fällt uns der Abschied vom Rondane gleich viel leichter. Nach einem schönen Abstieg erreichen wir gegen 15 Uhr Hageseter. Die Tagesettape war ein sehr schöner Abschluss der 8 tägigen Tour.
Warten auf den Zug in Hjerkinn
Fazit: Der Rondane ist auf jeden Fall eine Tour wert. Wenn man die Tour anstatt von Otta von Ringebu aus startet, kann man daraus locker eine 10 Tage Tour machen. Wir hatten uns den Süden bereits im Juni angeschaut und sind deshalb von Otta aus gestartet.
Kommentar