[GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

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  • Hunter9000
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    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Danke für den schönen Bericht. Hat viele Erinnerungen wieder gebracht uns sehr viel Lust darauf gemacht wieder einmal durch Knoydart zu gehen!

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  • Mancunian
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Sehr schöner Trip Report mit tollen schottischen Bildern. Ein paar Dinge aus dem Report haben sich bei mir eingeprägt:
    • Bog holes - üble Sache die mir so nur einmal in SCO begegnet ist
    • Gamaschen - braucht man die wirklich? Jeder Schottlandwanderer scheint ja darauf zu schwören, aber aus unserer Wandertruppe hat keine sowas und wir haben es auch bisher nicht vermisst
    • Munros - es geht eigentlich auch ohne


    Vielen Dank ...

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  • DasBushbaby
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    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Der Fruchtkuchenmann von Kinloch Hourn müsste eigentlich Tony mit seinem Cockerspaniel sein.

    Sein Spezialrezept ist, den Kuchenteig am Abend nach einem anstrengenden Tag mit den Füssen zu kneten. Dies würde für das besondere Aroma sorgen. Hat er mir gesagt.

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  • geige284
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Danke für eure lieben Kommentare!
    Schön, dass ich ein paar Erinnerungen hervorrufen konnte bzw. Vorfreude unterstützt habe

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  • anja13
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Schöner kurzweiliger Bericht!

    Und es ist immer wieder spannend, Berichte von einer Strecke zu lesen, die man schon selbst (zum Teil) gegangen ist. Wir waren damals mit einer Gruppe im September unterwegs - Vegetation um einiges bunter. Ich erinnere mich gut an die ein oder andere Stelle, z.B. haben wir an der Sourlies Bothy gezeltet, in Inverie im Old Forge Bier und Whiskey mit den Einheimischen getrunken, die jetzt nicht mehr vorhandene schon damals recht baufällige Brücke überquert, am Loch an Dubh-Lochain Mittagspause gemacht. Das Bild mit dem knorrigen Baum auf dem Weg nach Barrisdale Bay habe ich auch und im Tearoom am Kinloch Hourn haben wir übernachtet ... Hach ja, schön wars . Danke für den Bericht.

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  • Ljungdalen
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Jo, danke.

    Bei mir geht's morgen los... erst familiäre Erledigungen, dann bin ich hoffentlich Sonntagabend am Startpunkt Linn of Dee... hm, das Met Office meint, jetzt auf dem Ben Macdui 1 °C und Nieselregen... kann nur besser werden

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  • Borderli
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Jetzt auch von mir ein großes Dankeschön für den schönen Bericht und die tollen Fotos! Das hat mir die Wartezeit bis zum nächsten Schottlandurlaub doch etwas verkürzt.

    Trockene Schuhe? Wozu? Trockene Füße sind wo was von überbewertet...
    Ich habe es schon vor Jahren aufgegeben, in Schottland mit trockenen Füßen zu wandern. Nasser als nass geht nicht, ist seit ein paar Jahren meine Einstellung dazu.

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  • geige284
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Zitat von Glenfiddich Beitrag anzeigen
    Auch von mir ein Danke für den klasse Bericht und die tollen Bilder.

    [...]

    Habt ihr schon herausgefunden warum die Schuhe so ganz und gar nicht dicht waren?
    Vielen Dank :-D

    Nein, rausgefunden nicht. Es war irgendein Meindl-B-Stiefel, ich glaube mit Textil-Zunge, keine Leder-Zunge. Das hat der Hanwag meiner Freundin auch (im Gegensatz zu meinem Hanwag Ancash mit einer Volllederzunge) und das ist immer mit die erste Stelle, wo Wasser durchdrückt, weil es da nicht gewachst sondern maximal imprägniert ist. So meine laienhafte Erklärung Aber beim nassen Gras ist ja eher die Spitze beansprucht...

    Kurzum: Keine Ahnung. Marco hofft, dass sich das mit der Zeit und einigen Wachsbehandlungen legt...

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  • Glenfiddich
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Auch von mir ein Danke für den klasse Bericht und die tollen Bilder. Dieser Weg war auch für mich vor einigen Jahren die erste Trekkingtour in Schottland.

    Ja, das mit dem zusammen auf Tour gehen muss schon passen. Ich habe es mal mit jemanden probiert und dabei für mich festgestellt das ich das alleine gehen doch deutlich bevorzuge. Man muss sich natürlich auch selbst genug sein.

    Habt ihr schon herausgefunden warum die Schuhe so ganz und gar nicht dicht waren?

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  • geige284
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Danke euch beiden

    Die Aussprache war eher son typisches Biergespräch, aber ja, ich fands auch angenehm!

    Und Black Pudding... Ich habs nach der ersten Nacht in Glasgow probiert... Das hat mir als kulturelle Erfahrung gereicht Haggis ist uns leider nicht über den Weg gelaufen, geschweige denn ein Haggis-Tier

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  • Antracis
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Sehr schön, auch die offene Aussprache!

    Aber Black Pudding ist doch so lecker!!!!

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  • codenascher
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Klasse Bericht Erwin! Hat Spaß gemacht zu lesen und die schönen Bilder anzuschauen.

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  • geige284
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Tag 12
    Abreise Shiel Bridge - Glasgow

    08.05.2018

    Es regnete mal wieder am Morgen.
    Natürlich erst, als wir gerade unser frisch getrocknetes Zelt gerade abbauen wollten In weiser Voraussicht habe ich in Glasgow im Hostel ein Doppelzimmer gebucht, sodass wir das ganze Zimmer mit unseren feuchten Klamotten aushängen konnten

    Der Bus brachte uns über Fort William (in einer gefühlten Ewigkeit...) nach Glasgow.

    Den Abend verbrachten wir an der Hostelbar und ließen bei ein paar Bier und einem gar nicht sooo guten Burger die Tour an unserem geistigen Auge vorbeiziehen...

    Tag 13
    Abreise Glasgow - Berlin

    09.05.2018

    Nach einer erholsamen, aber seltsam kurzen Nacht (war das wohl den Bieren geschuldet?? ) gehen wir voller Vorfreude zum Frühstück. Baked Beans, Ei, Black Pudding (den wir links liegen lassen...) und Toast mit Käse satt... Endlich kein Müsli mit Milchpulver mehr

    Wir waren zeitig am Flughafen, checken unser "Sperrgepäck", das jetzt deutlich leichter ist als noch auf dem Hinflug, ein und flogen ruhig und ohne besondere Vorkommnisse zurück nach Berlin...

    Ein paar Gedanken zum Schluss...

    Die Tour war klasse. Insgesamt gesehen hatten wir ziemliches Wetterglück, würde ich sagen. Nur an 2,5 Tagen hatten wir während des Wanderns Regen bzw. Nieselregen. Von 10 Wandertagen insgesamt fand ich das schon ziemlich gut.

    Die Strecke hat uns ziemlich gut gefallen. Der erste Abschnitt bis Inverie zwar besser als der zweite, aber das kann viele Gründe haben... Das Wetter natürlich, das auf dem ersten Teil suuupergeil war, auf dem zweiten eher durchwachsen... Oder der Fakt, dass am Anfang alles noch neu ist, während man evtl. auch bzgl. der Eindrücke abstumpft?!
    Ich schob es für mich aber auf die gefühlte Abgeschiedenheit, die beim ersten Teil deutlich mehr vorhanden war. Weniger (Fahr-)wege, keine Strommasten, weniger Menschen, die wir getroffen haben...
    Nichtsdestotrotz war natürlich auch der zweite Teil das Wandern wert und unsere Route kann ich uneingeschränkt empfehlen!
    Nächstes Mal würde ich evtl. den ein oder anderen Munro mehr noch gern mitnehmen...

    Bzgl. der Ausrüstung waren wir eigentlich ganz zufrieden. Das Mutha Hubba ist für zwei große Männer relativ komfortabel, zwei Apsiden sind eine gute Sache und ich habe gemerkt, dass 2,15 m für mich mit 1,95 m Körpergröße ausreichen können, wenn die Zeltwände quasi senkrecht hochgehen. Insofern wäre evtl. ein Längsschläfer-Zelt für mich doch das Richtige...

    Marcos Schuhe haben sich offensichtlich nicht so ganz bewährt, auch nachdem sie nach Inverie furztrocken waren und er sie dort sogar nochmal nachgewachst hat, ist sofort die Feuchtigkeit wieder durchgedrückt. Ich hatte nicht nachgewachst und bei mir kam auf dem Weg zur Sourdalan Bothy die Feuchtigkeit ein bisschen durch, aber das war alles gut auszuhalten.

    Mit unser Auswahl der Mahlzeiten waren wir ziemlich zufrieden, ich hatte 2x Trekkingnahrung dabei, die ich unangerührt wieder mit nach Berlin genommen hatte. Die selbstgemischten Mahlzeiten waren einfach zu lecker

    Aber das Kochequipment fand ich nicht optimal. Ich würde mir für das nächste Mal einen Schlauchkocher besorgen, um damit bequemer im Vorzelt kochen zu können. Zwei oder drei Mal ist der Topf (mit dem zum Glück noch nicht kochenden Wasser) umgefallen...

    Auch persönlich kamen wir ziemlich gut miteinander aus. Wir kennen uns seit mittlerweile 9 Jahren, haben gemeinsam studiert und sind seit dem ziemlich gute Freunde. Aber so eine lange Zeit haben wir (abgesehen von unzähligen durchlernten Nächten im Studentenwohnheim während der Klausurphasen ) nicht miteinander verbracht.

    An der Hostelbar in Glasgow waren wir relativ offen miteinander und haben neben den schönen Momenten der Tour auch angesprochen, was uns aneinander "etwas" genervt hat.

    Zum Beispiel Marcos ständiger Kochzwang zum Mittag, natürlich auch bei ungemütlicheren Verhältnissen, wofür ich dann immer den Kocher aus dem Rucksack suchen musste...
    Oder dass ich ihm meine Seal Skinz nicht angeboten habe, obwohl er quasi dauerhaft nasse Füße hatte... Daran hatte ich tatsächlich nicht wirklich gedacht... Aber ich gebe zu - nicht der kameradschaftlichste Zug
    Oder unsere beiderseitige Sturheit in gewissen Situationen... Oder oder oder....

    Dass nicht jede Stunde supertoll und harmonisch ist, war uns vorher beiden klar,
    aber am Ende kamen wir doch beim Zuprosten überein, dass wir auf jeden Fall noch mal eine Tour gemeinsam machen würden. Evtl. sogar den Rest des Cape Wrath Trails?! Wer weiß
    Zuletzt geändert von geige284; 06.09.2018, 08:48. Grund: Absatz ergänzt

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  • geige284
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    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

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    Tag 11
    Loch Coire nan Crogachan - Shiel Bridge

    07.05.2018

    Der Morgen zeigte sich wiederum von seiner freundlicheren Seite - ohne Regen, aber mit einer Wolkendecke. Nach einem letzten Steinwurfwettbewerb, den ich abermals verlor - verdammt.... - bauten wir das feuchte Zelt ab und machten uns auf den Weg Richtung Shiel Bridge.

    Vorher musste ich aber noch Marcos ingenieurtechnische Meisterleistung verewigen.
    Er hatte sich für die Tour von mir einen der tollen Light my Fire-Plastik-Sporks geliehen (rosa und orange standen zur Wahl, ist ja wohl klar, dass es rosa wurde!). Gleich am zweiten Abend ging der zu Bruch, wurde aber in einer langen Operation wieder zusammengeschweißt und hielt bis zum Schluss. Chapeau! Ich muss wohl nicht erwähnen, dass der mit in den Koffer gepackt wurde - "Der rosa Spork, zerbrochen und wieder gefügt"!







    Der Abstieg war leicht und verlief auf einem guten Pfad, sodass wir nach 1,5 h und relativ ereignislos in Shiel Bridge ankamen.






    Die ersten Bäume






    Ohne einen letzten nassen Weg lässt uns Schottland nicht gehen






    Der Campingplatz von Shiel Bridge - unser Ziel

    Beim letzter Gatter schossen wir noch ein paar gestellte Fotos von uns beide, wie wir da durch laufen

    Beim Entwickeln seines Films stellt sich heraus, dass dieses Foto und eins von mir, 2 Minuten früher, die einzigen sein sollten, die Marco heil aus seinem Film raus bekommt. Alle andern waren quasi "Leerschüsse" durch irgendein falsches Zurückdrehen oder Spannen des Films oder was weiß ich... Ziemlich schade, da wären sicher einige schöne dabei gewesen...


    Das Ziel ist erreicht



    Der Campingplatz war recht einladend . Duschen, Toiletten und ein richtig trockener Rasen - das wir das in Schottland noch erleben dürfen...

    Der Check-in ist an der Tankstelle um die Ecke. Auf unsere tolle abgeschlossene Tour gönnen wir uns ein Fourpack Bier, eine Cola und Chips. Köstlich.


    Happy hikers

    Eine heiße Dusche inkl. genauer Zeckenkontrolle musste auch dringend mal sein... Ich hatte Glück und kam zeckenfrei bzw. zumindest unbemerkt durch die Tour, Marco hatte mal zwei kleine. Die waren aber so klein und sind nur durch Zufall entdeckt worden, dass ich mir kaum vorstellen konnte, das es wirklich nur diese beiden gab...

    Um die Tickets für den Bus am kommenden Morgen zu buchen, fehlte leider die nötige Netzabdeckung, sodass wir Paul, einen Amerikaner Anwalt ("one of the top lawyers of California"), der mit einer Schottin verheiratet ist und den wir am Gartenzaun kennengelernt hatten, um eine WiFi-Spende bitten. Die gewährte er uns großzügig - Tee, Keksen, Kuschelattacken von seinem Hund und 1,5 h Lebensgeschichte...

    Ein Wunder, dass er uns so lange ausgehalten hat. In Regenhosen und Crocs mit Socken sahen wir aber offenbar vertrauenserweckend genug aus

    Wir liefen noch kurz in den Ort und schauten uns um, aber so viel gab es nicht zu entdecken. Ein paar Lamas und viele, viele
    Ziegen, die auf jeder Mauer rumkletterten und regelmäßig Verkehrsstaus auslösten.









    Die Tankstelle mit seinem Angebot an Baked Beans und Brötchen, die wir auf dem Gaskocher toasten, war trotzdem unser erster Anlaufpunkt.
    Der Abend war sehr schön. Auf dem Campingplatz war es relativ ruhig und die Abendsonne tauchte alles in ein sanftes Licht.


    Wir beschlagnahmten jeden Ast zum Auslüften unser Müffelsachen




    Kulinarische Köstlichkeiten zum Tourabschluss

    Der Abend war ein gemütlicher Abschluss der Tour. Ich kann nicht gut einschlafen und sortiere stattdessen schon mal alle Bilder der vergangenen Tage durch. Ich schwelgte dort schon in Erinnerungen...
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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  • geige284
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    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

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    Tag 10
    Sourdalan Bothy - Loch Coire nan Crogachan & Besteigung Sgurr Mhic Bharraich (778 m)

    06.05.2018

    Endlich mal wieder besseres Wetter am Morgen - wenigstens kein Regen

    Beim langen Abend am Ofen hatten wir schon überlegt, was wir mit unser restlichen Zeit anfangen wollen. Wir hatten noch zwei volle Tage Zeit zum Wandern, bis wir in Shiel Bridge sein sollten, weil wir am dritten Tag am Vormittag den Bus zurück nach Glasgow nehmen wollten.

    Aufgrund des durchwachsenen Wetters und der nicht unmittelbar gegebenen Munro-Möglichkeiten, teilten wir die letzte Etappe (die für sich genommen schon nicht besonders lang wäre ) und ließen unsere Tour entspannt ausklingen.

    Die Franzosen waren schon zum Holz holen unterwegs, sie wollten noch eine Nacht hier bleiben, und wir ließen uns Zeit. Wir schliefen bestimmt bis 10:00 und kamen erst kurz vor 13:00 los.

    Der Weg führte durch ein sumpfiges Gebiet runter auf eine Fahrstraße und weiter in ein Wäldchen.


    Die Zivilisation war hier schon deutlich näher als in anderen Abschnitten der Tour



    Wir folgten der Straße und auf einmal sahen wir es - Orange Tapes! Am zweiten Tag waren sie uns noch verheißungsvoll als Hinweis durch den"dangerous bog" versprochen worden, jetzt, eine Woche später, fanden wir sie. Danke dafür, Schottland!


    Follow the oranges tapes

    In der Folge verstiegen wir uns kurz, irgendwie war der Weg auf einmal nicht mehr da wo er hätte sein sollte... Wir nahmen dafür eine weglose Abkürzung in Richtung unseres "Halbtagesziels", dem namenlosen Pass, auf dem der Loch Coire nan Crogachan liegt. Von hier wurde uns ein atemberaubender Blick auf die Five Sistes of Kintail versprochen, wenn das Wetter passt, sollte das doch ein guter Zeltplatz für uns sein! Bisher hatten wir ja gute Erfahrungen gemacht, was das Campen auf Pässen betrifft.

    Vorher nur noch mal kurz Wasser auffüllen und einen guten Schluck nehmen...
    50 m weiter bachaufwärts fanden wir ein totes Reh im Bach. "Okaaayy, das Wasser entsorgen wir dann mal lieber..." Oberhalb des Rehs zapfen wir neues Wasser, denn wie hoch ist schon die Chance, dass zwei Tiere im gleichen Bach verenden?

    Recht hoch offenbar. 50 m lag ein Mal ein Schaf. Nicht ganz im Bach, aber 5 m daneben erschienen uns auch nicht sonderlich einladend und wir entleerten unsere Flaschen abermals... Weitere Tiere haben wir nicht gefunden, aber wer weiß...

    Wir gewannen schnell an Höhe und konnten mit jedem Meter weiter gucken. Wir sahen am Horizont immer noch die Bothy und linkerhand den gerodeten Wald.






    Auf Schottland war verlass - überall war es nass und moddrig


    Der gerodete Wald auf der gegenüberliegenden Hangseite


    In der Ferne war die Sourdalan Bothy noch lange zu sehen

    Nach einer Weile am Hang bogen wir in ein Hochtal ein. Von hier aus war der Blick auf die Bothy und die Waldreste versperrt und wir liefen in Richtung des Wasserfalls am Talende.


    Aufstieg Richtung Pass


    Blick zurück


    Das Wetter klart auf...


    ... der Matsch blieb sich aber treu




    Blick zurück


    Hier gab es wieder frisches Wasser für uns, dieses Mal ohne Schaf- und Rehzugabe

    Auf dem Pass angekommen finden wir sofort einen perfekten Zeltplatz, trocken, windgeschützt und in wunderschöner Lage. Der Ausblick auf die Five Sisters ist wirklich deluxe!


    Die erste "Sister" lugt hervor


    ... und da sind die anderen!


    Das Zelt steht zwischen zwei Felserhebungen


    Weiter Blick entlang unseres Aufstiegsweges


    Deluxe


    Wunderschöner Platz mit klasse Aussicht!

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    Nach einer "Mittagspause" entscheiden wir uns auf den Sgurr Mhic Bharraich (778 m) zu steigen. Wir gehen ziemlich direkt Richtung eines Bergrückens, der von unten schon erkennbar ist. Es geht weglos aufwärts, zum Teil ein bisschen steiler, aber kaum so, dass man die Hände an den Hang nehmen musste.
    Da entdeckte auch Marco den Hillwalker in sich und war gut dabei


    Loch Coire nan Crogachan





    Eine wunderschöne Szenerie waren die hohen Berge am Horizont westlich von uns. Die Spitzen lagen meist unter einer dicken Wolkendecke (chance of cloud free munros? nope...) und ab und zu kamen ein paar Sonnenstrahlen durch. Auf einmal sahen wir eine Herde Rehe am Hang stehen. Wir waren weit weg und sie ließen sich nicht von uns stören.






    Auf dem größeren Bergrücken östlich kurz unterhalb des Gipfels



    Nach kurzer Zeit haben wir den Gipfel unseres ersten Corbetts erreicht und haben einen tollen Ausblick. Runter nach Shiel Bridge, tief rein in den Loch Duich, auf die Five Sisters und ganz am Horizont auf die Berge Knoydarts und vermutlich auch Skyes. Wunderschön.

    Neben all der Natur (und was davon übrig blieb) konnten wir nun auch wieder Straßen sehen, sogar winzigkleine Autos bewegten sich... Dadurch wurde uns schlagartig klar, dass die Tour kurz vor ihrem Ende stand und wir am nächsten Tag die restlichen Kilometer absteigen würden...

















    Wir genossen den Gipfel nicht zu lange, es war doch ziemlich windig hier oben und wir fragten uns, ob das auch unten an unserem Zelt so sein würde...
    Also, ran an den Abstieg, Zelt retten. But first - let me take a selfie



    Im Abstieg merken wir schon, wie der Wind auch weiter unten aufzog und wir hofften, dass unser Zelt noch steht.


    Such das Zelt...

    Tat es, aber nicht sonderlich sicher... Ein Hering hatte es schon rausgezogen und die Stangen bogen sich ziemlich durch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Zelt die Nacht schon überstanden hätte, aber man muss ja nichts riskieren.
    Wir entschlossen uns umzuziehen, direkt am Ufer des Loch Coire nan Crogachan war es zwar etwas feuchter, dafür deutlich windgeschützter.

    In einer Aktion, die im Nachhinein auch mit dem Prädikat "äußerst dumm" gekennzeichnet werden könnte, lösen wir die Zeltbefestigungen und tragen es um. Das aufgebaute Zelt...

    MWIS ist uns aber gnädig und hält sich mit den ganz starken Windböen in der Zeit zurück und so kommen wir ohne Schaden am neuen Zeltplatz an, wo wir den Abend entspannt ausklingen lassen. Später zieht wieder etwas Regen auf und wir verbringen die Zeit wieder größtenteils im Zelt.


    Wieder mal Kochen im Vorzelt...


    Dafür bei schöner Aussicht


    Grauer Abend
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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  • geige284
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Ahja, den Link merke ich mir mal, danke!

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  • momper
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    https://youtu.be/jryydTdTJNQ

    Ein Mann im Wald zu schottischen Wäldern ...

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  • geige284
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Na, dann ist das Wäldchen im Glen Dessarry wohl auch bald dran und die A' Chuil Bothy steht in einer Ödnis rum...

    Zitat von Mancunian
    Vielleicht sollten diese Monokulturen auch nicht als Wald, sondern eher als Feld gesehen werden, was geerntet wird, wenn die Bäume "reif" sind.
    Das fällt mir schwer
    Aber ja, aus der Vogelperspektive der Industrie ist es wohl genau so. Nur die Zyklen sind etwas länger. 15? 20? 30 Jahre?

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  • Mancunian
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Da kann ich Codenascher nur zustimmen, in Scotland gibts besonders in den Highlands nur die zur Holzwirtschaft genutzten Wälder. Das sind meist Fichten-Monokulturen, die schnell hochwachsen und dann irgendwann "geerntet" werden. Die Bäume stehen dabei so dicht, dass ein Durchkommen zwischen den Bäumen kaum möglich ist. Vielleicht sollten diese Monokulturen auch nicht als Wald, sondern eher als Feld gesehen werden, was geerntet wird, wenn die Bäume "reif" sind. Das ist nicht nur hässlich, sondern hat auch wenig mit dem Caledonian Forest zu tun, der vor Tausenden Jahren mal einen großen Teil Schottlands einnahm. Reste des alten Caledonian Forests findet man allerdings auch noch in Schottland in Ecken wo sich Forstwirtschaft nicht lohnt und die alten Wurzeln kann man überall entdecken, wo Torfgräben oder Löcher den Boden "verzieren".

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  • codenascher
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Zitat von geige284 Beitrag anzeigen
    ...
    Die Karte zeigte auf der linken Hangseite des Bealach a' Chasain (so heißt das Tal lt. Karte, wobei ich immer dachte "Bealach" ist die Bezeichnung für einen Pass!? Evtl. weiß Borderli weiter ) einen großen Streifen Wald an, worin ein Pfad verlaufen sollte.
    In der Realität zeigte sich ein trauriges Bild. Der Wald muss vor kurzem abgeholzt worden sein, jetzt war es nur noch eine graubraune Ödnis, die da am Hang lag...
    ....
    dazu User NickyRannoch auf walkhighlands (fett von mir):

    Zitat von NickyRannoch
    ....

    For the purposes of topography in Scotland there is no such thing as a col, or at least it occurs extremely rarely.

    Bealach can mean any gap, pass, low point between hills. So whilst all cols are bealachs, not all bealachs are cols It also has a wider meaning of a way or passage or a road. For something that is specifically a high mountain pass we also have the word lairig.

    Also, can we all stop saying bee-lach :wink:
    Quelle:
    https://www.walkhighlands.co.uk/Foru...hp?f=1&t=31419

    Zu dem abgeholzten Wald: Leider habe ich bisher nur solche abgeholzten Wälder in SCO gesehen. Da scheint der Harvester keinen Ast auf dem anderen zu lassen...Ob das Nachhaltig ist, wage ich ebenfalls zu bezweifeln.

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