[GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

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    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

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    Tag 9
    Cadha Mòr (hinter Kinloch Hourn) - Sourdalan Bothy

    05.05.2018

    Wieder Regen am Morgen... Kochen im Vorzelt. Uncool.

    Die heutige Etappe versprach eigentlich nicht so cool zu werden. Von Alessa hörten wir, dass entlang der Strommasten ein ziemlicher Sumpf auf uns warten würde. Auch generell hatten wir wenig Lust bis zum Gleann Beag unter Strommasten zu laufen, um dann Richtung Sourdalan Bothy abzubiegen...
    Vom Fruchtkuchen-Mann in Kinloch Hourn hörten wir aber von einer Alternative über einen Pass westlich von The Saddle, den Bealach Casan (57°09'28.2"N 5°27'09.6"W). Er hörte wohl schon mal von Leuten, die da lang gingen... "Nunja, dann versuchen wir das auch mal...", sagten wir uns. Bisher hatten wir mit dem weglosen Gehen gute Erfahrungen gemacht und umkehren könnte man ja immer noch.

    Als wir fertig waren mit dem Frühstück klarte es tatsächlich auch auf, der Regen verzog sich und wir konnten im Trockenen das Zelt abbauen - toll!


    Das Zelt sollte noch etwas abtrocknen - hat nicht geklappt


    Bei schönem Wetter ist die Gegend - bis auf die Strommasten - zum Zelten wunderschön



    Nach einem weiteren kleinen William-Wallace-Gedächtnis-Steinwurf-Contest...


    Eleganter Ansatz uuuund...


    ... hervorragender Abwurfwinkel des Steins!


    Mein Ansatz war eben so gut...


    ... aber die Fotoanalyse zeigt mir gnadenlos meine mangelhafte Technik auf...

    ... zogen wir los und stapften dem GPS folgend Richtung Pass. Zwischenzeitlich liefen wir sogar mal auf einem kleinen Fahrweg, hier oben gab es ein richtiges Wegenetz. Evtl. für Wartungsarbeiten an den Strommasten?!


    Schnell stiegen wir auf und liefen oberhalb der Trasse


    Ab und zu waren sogar Wolkenlöcher zu sehen


    Tolle Aussichten



    Als wir vor dem Allt a' Choire Reidh standen, war klar, dass wir hier trockenen Fußes nicht rüber kommen. Er war ziemlich schnellfließend und z.T. reißend, sodass wir eine Weile brauchten um eine geeignete Furt zu finden. Auf dem eigentlichen Weg unter den Strommasten gäbe es eine Brücke, für alle Fälle...
    Wir kamen aber gut rüber und liefen weiter sanft bergauf.
    Die Landschaft war über und über mit Grasbüscheln bedeckt, d.h. überall lauerte der Matsch, den wir auch nicht allzu knapp aussparten...


    Nach der Furt am Allt a' Choire Reidh




    Immer gut drauf Ohne Selfies gäbe es außerdem kaum ein Bildvon mir






    Feuchtes, zum Teil sehr mooriges Gelände...




    Blick zurück

    Über den Allt Coire Mhàlagain kamen wir tatsächlich an einer Stelle mit vielen großen Steinen ohne auf Crocs zu wechseln. Das war ganz gut, denn inkl. Suchen nach einer guten Stelle, kostet so eine Furt dann doch immer etwas Zeit...




    Ein bisschen rutschig war es aber schon...

    Weiter ging es Richtung Lochan nan Crìonach, einem weiteren Zwischenziel auf dem (nicht vorhandnen) Weg, dann im großen Bogen um Mullach Gorm, einem südlichen Ausläufer von The Saddle, herum um dann schon bald auf dem großen Plateau des Bealach Casan anzukommen.


    Blick nach oben zu unserem Zwischenziel, dem Bealach Casan


    Zwischen diesen Bergen wäre der originale Weg verlaufen


    Marco hatte wohl schon wieder Kaloriendefizit und blieb immer ein Stückchen hinter mir


    Blick zurück, kurz hinterm Lochan nan Crìonach






    Kurz vor der Passhöhe

    Hier oben war es wieder ziemlich windig und wir suchten uns eine geschützte Stelle um eine ausgiebige Mittagspause zu machen. Marco kochte Nudeln mit Steinpilzsauce, ich hielt mich an Mangochunks, ein paar Nüsse und ein Mandel-Honig-Riegel aus dm - mega lecker


    Sprich Freund und tritt ein...


    Auf dem Bealach Casan


    Mittagspause


    Ich liebe die Z-Lite, auch in Pausen ein tolle Sitzmatte die alles vom Hintern über den Rücken wärmt und polstert


    Es war doch windiger als erhofft hinter unserem großen Stein...


    Marco nutzte die Zeit, um seine nassen Schuhe etwas zu trocknen

    Der Abstieg folgte oben einem Canyon, durch den sich ein wilder Bach schnitt, der später zumn Glenmore River werden sollte.
    Es war zum Teil ziemlich steil und die vereinzelten Steine rutschig, aber insgesamt trotzdem ganz gut gestuft durch eine Menge Grasbüschel.








    Blick zurück Richtung Pass

    Die Karte zeigte auf der linken Hangseite des Bealach a' Chasain (so heißt das Tal lt. Karte, wobei ich immer dachte "Bealach" ist die Bezeichnung für einen Pass!? Evtl. weiß Borderli weiter ) einen großen Streifen Wald an, worin ein Pfad verlaufen sollte.
    In der Realität zeigte sich ein trauriges Bild. Der Wald muss vor kurzem abgeholzt worden sein, jetzt war es nur noch eine graubraune Ödnis, die da am Hang lag...


    Links der abgeholzte Wald

    Im weiten Bogen liefen wir darauf zu und versuchten auf ca. gleicher Höhe zu bleiben, wie der Weg, den wir treffen wollten.
    Das gelang nicht immer, so mussten wir einige Schluchten von Bächen aus den Bergen durchschreiten, da haben wir verhältnismäßig viele Höhenmeter bei gemacht :P


    Nach einer Fotopause kommt Marco in der Ferne hinterher

    Der Weg durch den Wald war bald erreicht, war aber tatsächlich nicht das Highlight der Reise... So sieht ein Wald aber offenbar aus, nachdem die moderne Holzwirtschaft einen Zyklus durchlaufen hat...



    Dabei war die Szenerie mit den Bergen auf der anderen Talseite super schön!





    Der Weg war gut und wir kamen zügig voran. Nach einer langgezogenen Kurve erblickten wir die Sourdalan Bothy, in der wir heute schlafen wollten - vorausgesetzt sie stellte sich als gemütlich heraus
    Die Bothy war in einer schönen Landschaft gelegen, mit einer Steinmauer weitläufig eingefasst sah sie sehr klischeehaft schottisch aus Der graue Himmel und das tote Schaf kurz hinterm Gatter komplettierte das Bild...


    Sourdalan Bothy








    Sourdalan Bothy

    Als wir ankamen waren gerade zwei Tagesausflügler im Begriff zu gehen und so richteten wir uns für eine Nacht ein.
    In der Bothy gab es zwei große Räume mit Kamin, wobei nur in einem einige Stockbetten standen, wo wir es uns gemütlich machten. Wir breiteten das nasse Zelt aus und zogen noch mal los Feuerholz holen. Im Bothy-Buch lasen wir, das Alessa zwei Tage vorher das Holz verfeuert hatte. Merci




    Die nächste Gelegenheit Holz zu holen war der abgeholzte Wald... Also noch mal rein in die Stiefel, Säge und Handschuhe aus der Bothy geschnappt und los. Wir hatten außerdem unsere Transportsäcke für die Rucksäcke dabei um ein bisschen mehr mitnehmen zu können.
    Es fing an zu nieseln und es war kalt und meine Laune war nicht sonderlich weit oben. Auch wenn ich wusste, dass es das sinnvollste ist, jetzt Holz zu holen, hatte ich überhaupt keine Lust... Naja, Marco war - wieso auch immer - ziemlich gut drauf und zog mich dann doch mit

    Mit zwei unglaublich schweren Säcken auf den Schultern beladen liefern wir abermals bestimmt 15 min zurück zur Bothy und Marco versuchte sich am Ofen. Nicht ganz leicht mit dem zumeist feuchten Holz, aber bald loderte ein schönes Feuerchen im Ofen. Er wurde so heiß, dass wir unseren Tee darauf schön Warm halten konnten und eine gespannte Leine darüber nahm dankend Socken, T-Shirts und Regenjacken auf. Ein gemütlicher Abend in der Bothy!





    Wir tranken Tomatensuppe und Unmengen an Tee (langsam mussten wir nicht mehr sparsam mit dem Gas sein...), aßen ausgiebig, ich schrieb ein wenig Tagebuch und so vergingen die Stunden recht schnell...




    Draußen wurde es ungemütlicher...


    Baby, Melancholie





    Gegen 22:00, der Sturm und der Regen wüteten draußen mittlerweile ziemlich stark und die Nacht war komplett dunkel, kamen zwei komplett durchnässte Wanderer in die Bothy. Der löchrigen Decathlon-Ausrüstung und dem fast unbemerkt gebliebenen Akzent nach, waren es Franzosen.

    "We are not well equipped, everything is just wet wet wet... We do not have map, is it good to go to Barrisdale?"
    Wow

    Sie schlugen unsere Einladung aus, sich mit uns am Feuer zu wärmen, legten nur eine Mütze und die komplett nassen Schuhe auf den Ofen und richteten sich im zweiten Raum ein, wo sie den Abend rauchend verbrachten und sich einer Menge Whisky und Bier hingaben...

    Wir blieben bis noch bis fast 01:00 am Ofen sitzen, ließen für die nächsten durchnässten Wanderer ein paar gute Scheite Holz zurück und gingen dann, glücklicherweise vor Wind und Wetter geschützt, schlafen.


    Bothy-Romantik
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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  • Mancunian
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    Sehr schöner Bericht bis hierher und cool, dass Du mein GPX als Vorlage für die "Bezwingung" des Meall Buidhe genutzt hast. Ich erinnere mich noch an den Aufstieg damals in 2012. Es war steil, feucht und weglos. Nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen. Aber der Rundblick von oben war phantastisch. Der Abstieg zum Sattel war wiederum nicht so meins.
    Wie auch immer, prima Bericht mit tollen Photos.

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  • geige284
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    Tag 8
    Barrisdale Bothy - Cadha Mòr (hinter Kinloch Hourn)

    04.05.2018

    Die dicken Wolken hatten sich noch immer nicht ganz verzogen als wir aufbrachen...

    Die Nacht in der Bothy war ok, aber nur mit der TAR Z-Lite auf den Holzpritschen war es doch etwas hart... Um ehrlich zu sein, waren wir froh, als wir aufbrachen. Die Hütte hat uns nicht so gut gefallen, es wurde relativ viel Mist und Müll hinterlassen und alles war nicht in einer sonderlich guten Verfassung. Drumrum standen auch noch andere Häuser, eine "Wohnung" schloss sich sogar direkt der Bothy an. Evtl. sogar vom Eigentümer? Bei der Barrisdale Bothy handelt es sich um eine private Bothy, sie wird nicht von der Mountain Bothies Association verwaltet.

    Naja, was solls, wir hatte eine trockene Nacht, das war das Wichtigste

    Auf einem breiten Fahrweg liefen wir an der Barrisdale Bay Richtung Norden Richtung Eingang zum Loch Hourn.
    Wolken mit einigen Sonnenstrahlen, die durchkamen, wechselten sich genauso ab wie Nieselregen und Sonnenschein. Nur recht starker Wind war ein stetiger Begleiter.


    Bis hierher hatte ich den Weg am Vorabend schon "erkundet"


    Schick!



    Der Weg entlang des Loch Hourn war recht idyllisch, es ging immer wieder hoch und runter auf einem guten Pfad, wobei alles noch nass war und man ein bisschen vorsichtig sein musste.
    Der Blick zurück war super schön. Hinter uns war der Himmel zum einen etwas blauer, außerdem spannte sich ein deutlich sichtbarer Regenbogen über dem Eingang des Loch Hourn auf.






    Blick zurück



    Wir liefen weiter auf dem schmalen Uferpfad, wo es immer mal wieder auf und ab ging. Alles um uns rum war ziemlich feucht, die Luft jedoch schwül und wir kamen unter den Regenjacken ordentlich ins Schwitzen









    Unter einem großen Baum machten wir eine Pause, als auf einmal ein Hund um die Ecke gesprungen kam und sich ein paar Streicheleinheiten abholte







    Ab jetzt kamen uns immer wieder Tagesausflügler entgegen, die eine kleine Wanderung auf dem schönen Weg machten.
    Der wechselte seinen Stil ab und zu, mal war es offen und grasig, mal mosig und grün.





    Zwei etwas größere Anstiege waren auch noch mal dabei, die einen ein wenig weg vom Ufer bringen. Nichts dramatisches, vielleicht 150 hm, aber wenn man sich an die relativ flache Wanderung gewöhnt hat, kommt man hier unter den Regenjacken schon ins Schnaufen






    Blick zurück


    Farbtupfer



    Von weitem sahen wir eine weitere Wanderin uns entgegenkommen. Wir haben es schon nicht mehr geglaubt, aber es war Alessa, die wir in Berlin am Flughafen kennengelernt hatten. Sie war erst auf Skye und ist jetzt von Morvich hier runtergelaufen. Wir tauschten uns etwas aus und sie empfahl uns einen guten Zeltplatz etwas überhalb von Kinloch Hourn. Bisher hatten wir überlegt auf dem Campingplatz zu bleiben (der sich später als Wiese herausstellte, die wahrscheinlich auch nicht weniger nass als der Rest war...).

    Wir verabschiedeten uns nach einer Weile und wünschten uns alles Gute. Der restliche Weg nach Kinloch Hourn zog sich jetzt noch etwas hin und wir freuten uns schon mal aus dem Schmuddelwetter rauszukommen...




    Wieder Moos








    Da kamen wir her...

    Die letzten Kilometer bis Kinloch Hourn vergingen schließlich auch noch (wobei Marco schon wieder Kalorienmangel hatte und unbedingt Kochen musste ) und wir kehrten für eine Heiße Schokolade und ein Stück Kuchen im Teahouse ein, das von einem netten älteren Mann nebst niedlichem Hund betrieben wurde. Wir hatten schon davon gehört und freuten uns für eine Weile die nassen Regenjacken ausziehen zu können.

    Auf Alessas Empfehlung liefen wir anschließend noch ein wenig weiter um den tollen Campingplatz mit Blick auf Loch Hourn zu suchen. Garantiert trocken, Platz genau für ein Zelt. Zwischen vier Birken. Sie hatte uns auch ein Foto gezeigt, das sah wirklich idyllisch aus. Wobei das auch im Sonnenuntergang aufgenommen wurde... Damit hatten wir wohl eher nicht zu rechnen...


    Kurz überhalb von Kinloch Hourn

    Nach einem weiteren kleinen Aufstieg und einer kleinen Strecke auf einem Fahrweg fanden wir nur so einen Platz nicht. Birken waren da, der Ausblick war auch derselbe - nur trocken war hier nichts, ganz im Gegenteil...






    Irgendwo hier sollte Alessas Zeltplatz sein. Wirklich schick! Bei gutem Wetter....

    Also stellten wir die Rucksäcke ab und hielten uns bestimmt 30 min mit der Suche nach einem weniger nassen Platz auf. Am Ende hatten wir das wohl komischste Camp der Reise. Direkt auf dem Fahrweg unter den Stromleitungen, leicht schräge Liegeposition, aber furztrocken. und mit toller Ausblick auf den Loch Hourn.


    Idyllisch, oder?


    Ähm, naja...

    Unsere nassen Sachen hängten wir notdürftig im Zelt auf. Ansonsten hatte der Abend nicht all zu viel zu bieten, da das Wetter eher schlechter wurde und wir uns nach einer Kochsession im Vorzelt bald in unsere Schlafsäcke einwickelten...


    Kochen mit Ausblick auf Strommasten


    Mief
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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    Tag 7
    Inverie - Barrisdale Bothy

    03.05.2018

    Am Morgen hingen dicke Wolken am Himmel... Der Regen prasselte schon aufs Vordach des Bunkhouse und wir hofften, dass es sich drin nur viel stärker anhört, als es draußen wirklich war.

    Naja... Die Hoffnung hat sich nicht ganz bewahrheitet...

    Wir ließen uns am Morgen nicht hetzen. Wir hatten nur eine kurze Etappe bis zur Barrisdale Bothy geplant, das waren ca. 13 km auf einem ordentliche Weg zum Màm Barrisdale und wieder runter Richtung Bothy. Und wenn das Wetter so bleibt, dann würden wir auch keine ausgiebigen Pausen machen

    Nach einem guten Frühstück und der letzten Dusche (bis Shiel Bridge...) packten wir uns ein und stapften raus in den Regen.

    Wir liefen ein Stück auf bekannten Wegen bevor wir ins Gleann an Dubh-Lochain und in Richtung des gleichnamigen Sees einbogen. Die Wolken hingen tief in den Bergen und die Stimmung war wieder "very scotish"...






    Kurz vor dem Loch an Dubh-Lochain


    An den Ufern des Sees

    Der Tag war nicht allzu ereignisreich, wir liefen eher monoton vor uns hin, unterhielten uns hier und da und spielten ein paar Runden "Ich packe meinen Koffer". Um uns rum war alles nass, also packte ich das einzig Naheliegende ein: Wasser.

    Ich war nicht so gut drauf an diesem Tag und viel beim Aufstieg immer wieder ein bisschen hinter Marco zurück. So ist das, man kann nicht immer "liefern" und da war es mir lieber, dass das an so einem kurzen Tag wie diesem hier passierte.

    Darüberhinaus war es nass... Oben schrieb ich, dass der Pfad auf "guten Wegen" verläuft. Er verlief eher durch einen kleinen Bach...


    Der "Bach", durch den wir aufstiegen




    Blick zurück zum Loch an Dubh-Lochain


    Frisch aus dem Trockenraum, rein in den schottisches Matsch


    Wunderschöner Blick zurück mit dem erkennbaren Pfad rechts

    Oben am Pass wartete Marco bereits auf mich und vertrieb sich die Zeit mit Fotografieren. Bzw. auf der Suche nach dem Bild, dass es wert war, geschossen zu werden.
    Marco hatte nämlich eine analoge Canon A1 mit nur einem Film dabei, macht also ca. 3 Bilder pro Tag. Er musste sparsam damit umgehen, und am Ende war alles leider doch für die Katz... (dazu mehr am letzten Tag ) Da war ich mit der Sony A6000, ein paar Objektiven und genug Speicherkarten komfortabler, aber was die Fotos anbelangt auch inflationärer unterwegs

    Auf dem Pass war es unglaublich windig und wir traten schnell den Abstieg an. Bei schönem Wetter wäre ich von hier noch gern auf den (Luinne Bheinn) südöstlich und/oder den Ladhar Bheinn (nordwestlich) gegangen, aber heute wäre das wirklich Quatsch gewesen. Der schottische Wettergott MWIS (http://www.mwis.org.uk) war uns einfach nicht gewogen und "chance of cloud free munros" lag bei irgendwas um die 0,5 %


    Am Màm Barrisdale


    Blick auf die anderen Seite


    Matschig ging es weiter

    Also, dann - absteigen. Wir sahen von kurz unterhalb der Passhöhe schon die Barrisdale Bay und liefen auch schnurstracks runter.


    Die Barrisdale Bay in Sicht


    Blick nach oben, Richtung Pass







    Ein paar Leute waren zur Mittagspause in der Bothy, gingen aber bald weiter. Ein älterer Mann hatte sich leider den Knöchel verknackst, er hatte jedoch Begleitung dabei und sie machten sich auch auf den weiteren Weg Richtung Kinloch Hourn.

    Wir vertrieben uns den Nachmittag in der nicht ganz sooo gemütlichen Bothy (ich will ja nicht zu negativ schreiben...). Ich räumte die Küche ein bisschen auf, las einen interessanten Artikel über die Tortenbäckerin für die royalen Hochzeiten (die "Queen of Cakes" während Marco ein Nickerchen hielt.








    Blick ins Schlafzimmer


    Blick in die Küche


    Spannende Lektüre zum Nachmittagstee: "The police checked our bakery every night!"

    Später machte ich noch einen kleinen Fotoausflug und erkundete ein wenig unseren weiteren Weg des kommenden Tages und die hiesige Fauna












    Was will uns der Künstler mit diesem Stockfisch am Wegweisen sagen?













    Am Abend kamen noch einige andere Wanderer dazu, am Ende waren wir 5 Leute in der Bothy und einer im Zelt davor.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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    Tag 6
    Tagestour auf den Roinn na Beinne (441 m)

    02.05.2018

    Wir wollten heute mal etwas Ruhiges machen. Der vorherige Tag hatte doch etwas geschlaucht.

    Ich hätte mich wahrscheinlich auch mit einem entspannten Tag im Bunkhouse begnügt, aber Marco überredete mich zu einer Tagestour auf den Roinn na Beinne (441 m). Nichts besonderes, angesichts der Munro-Möglichkeiten, die es in Inverie auch hat, aber trotzdem war es eine schicke und aussichtsreiche Wanderung.
    Im Nachhinein bin ich ihm natürlich auch sehr dankbar dafür, so hartnäckig gewesen zu sein

    Wir wollen keine Rucksäcke mitnehmen, also schnürten wir uns stattdessen jeweils einen Packsack mit einem Isomattenspanngurt um die Hüfte. Das war nicht mega-bequem, aber allemal besser als der große Rucksack, selbst ohne viel Inhalt...

    Zuerst statteten wir dem pro-europäischen Dorf einen Besuch ab und checkten die Öffnungszeiten des Minimarkts ab. Wir hatten Bock auf Rührei am Abend hoben etwas Geld im Teahouse ab (1 Pfund Gebühr für 50 Pfund Bargeld oder so...) und liefen dann nordwestlich aus dem Ort heraus.


    Die Kirche von Inverie


    Die politische Haltung ist klar


    Inverie "Downtown"

    Das Wetter zeigte sich entgegen der Vorhersage perfekt - blauer Himmel und nur ein paar Wölkchen. Mit trockenen Sachen (ein Trockenraum kann die Stimmung aber auch extrem aufhellen ) macht das außerdem gleich doppelt Spaß!








    Die Pflanzen (Ginster?) rochen nach Kokosfett... Das erinnerte uns an unser Abendbrot... mhmhm





    Hinter den letzten Häusern bogen wir rechts von der Straße in ein kleinen Wald ein und liefen weglos bergauf.
    Wir hatten keinen GPS Track oder so dabei, noch wussten wir genau, welcher Berg jetzt der Roinn na Beinne ist.





    Zielsicher steuerten wir auf einen schicken Aussichtsberg zu, nur um oben zu merken, dass wir gerade mal auf 180 m waren und nicht auf 441 m. Das konnte er also nicht sein






    Aussicht auf Inverie



    Durch geschickte Kartenkunde und ausschließen aller anderen Berge fanden wir schließlich die einzige Erhebung, die in Frage kam und steuerten sicher darauf zu.


    Schöner Mensch


    Auf dem Weg zum Roinn na Beinne








    Der Gipfel in Sicht






    Doch noch nicht oben. "Hier gehts lang!"

    Eine Stunde später standen wir dann tatsächlich oben.
    Der Himmel zog etwas zu, Marco zog sich sogar die Regenhose an - "Lieber zu früh als zu spät!", war seine Devise - aber glücklicherweise blieb es trocken. Nur ein frischer Wind wehte wieder.








    Gipfel




    ?


    ??


    ???


    ????

    Wir ließen uns nicht hetzen und genossen den Tag.

    Den Abstieg nahmen wir dann ziemlich direkt durchs Tal des Allt Coir' a' Chip bevor wir zufällig ziemlich genau an der Stelle wieder auf die Straße trafen, wo wir auch eingebogen waren.















    Zurück in Inverie machten wir noch einen Einkaufsabstecher im Postamt/Minimarkt und liefen zurück zum Bunkhouse.



    Ich machte noch einen Spaziergang zum Kilchoan Estate, 10 min südlich vom Bunkhouse, wo ein kleiner Hofladen mit Vertrauenskasse wartete.
    Ich kaufte Tomaten, Zwiebeln, Zucchini, Paprika und allerhand anderes frisches Zeug und zauberte eine leckere Gemüsepfanne mit Reis zum Abendbrot. Delicious!
    Marco hielt sich an seine vorbereiteten Trekkingmenüs, da war der Wunsch nach einem leichteren Rucksack wohl größer als Abwechslung auf dem Teller. Ich war sehr zufrieden mit meiner Wahl!

    Den Abend ließen wir wieder am Kamin ausklingen, wohlwissend, dass der Wetterbericht für die nächsten Tage eher durchwachsen sein sollte...
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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    Unten gab es heißes Müsli und Tee und wir wärmten uns durch (auch wenn er es eher nötig hatte als ich, die Nacht war wieder recht frisch hier oben).
    Heute bewährte sich die Methode, Marcos Stahlflasche zu füllen und sie in ein paar Klamotten einzuwickeln. Darin blieb der Tee ausreichend lange heiß und wir mussten nicht dauernd noch kochen.

    Das Wetter verschlechterte sich, es fing leicht zu nieseln an und wir mussten uns beeilen, das ganze Zeug einzupacken.
    In Regenjacken eingehüllt zogen wir los, ein Stück das Tal hinunter Richtung Inverie.


    Es zieht zu





    Marco war jetzt angefixt und wollte auch eine schöne Aussicht vom Grat haben, das Schietwetter hielt ihn nicht davon ab. Meine Motivation noch mal hochzusteigen hielt sich in Grenzen, ich hatte auch wegen des Wetters etwas Sorge. Aber ich ließ mich bequatschen. Weglos ging es also in flachem Winkel am Hang hinauf Richtung Grat.






    Schottland wie man es sich vorstellt



    Relativ schnell wurde es ziemlich windig und wenn wir ein bisschen weiter auseinander liefen konnten wir uns selbst schreiend nur mit Mühe verständigen. Irgendwann ging der Nieselregen auch in einen stechenden Hagelschauer von schräg vorn über. Bei dem Wetter musste ich nicht uuunbedingt auf dem Grat laufen.
    Wir machten eine unbequeme Pause unter einem riesengroßen Felsblock, halbwegs windgeschützt und zogen uns - lange überfällig - Regenhosen und Handschuhe an. So eingepackt ließ es sich deutlich besser aushalten.
    Trotzdem, ich setzte mich durch und konnte Marco überzeugen, nicht weiter aufzusteigen sondern auf unser Höhe zu bleiben und auf den Grat zu gehen, wenn wir ihn treffen, dann weiter auf seinem Rücken (Druim Righeanaich) Richtung Inverie abzusteigen.


    Endlich mal ein Bild der gesamten Reisegruppe





    Auf dem Rücken angekommen hatte der Regen etwas nachgelassen und hörte manchmal sogar ganz auf. Der Wind blieb aber weiter stark und z.T. mussten wir uns ziemlich dagegenstemmen. Erinnerte mich von der Stärke her schon an Patagonien und den Torres del Paine NP.


    Zu schade, dass Wind auf Bildern so schlecht einzufangen ist...





    Beim Abstieg hatten wir dauerhaft einen schicken Blick auf die Inverie Bay voraus und rechter Hand auf den Loch an Dubh-Lochain, der auch auf unserem weiteren Weg lag.


    Loch an Dubh-Lochain mit dem Màm Barrisdale darüber


    Inverie Bay



    Durch den Sumpf zwischen beiden Flüssen müssen wir durch...

    Nach einem langen, windigen und äußerst matschigen Abstieg standen wir im "Dreieck" vor der Mündung des Allt Gleann Meadail in den Inverie River (ca. 57°01'45.9"N 5°36'51.9"W).
    Bis zur Fahrstraße auf der anderen Seite des Inverie River mussten wir durch einen riesiges Moorgebiet. Spätestens hier drückte die Feuchtigkeit auch leicht in meine Schuhe rein, von Marcos müssen wir gar nicht anfangen... Die wurden seit dem zweiten Tag sowieso nicht mehr trocken...


    Geile Aussichten


    Da hat er noch ein sanftes Lächeln auf dem Gesicht... Noch




    Letztes Sumpfstück nach der Brücke - Augen zu und durch!



    Dieser Sumpf war schon nicht ohne und wir waren froh, als wir endlich auf der Fahrstraße ankamen um relativ ereignislos und nicht bei bester Launa nach Inverie zu trotten...




    Nicht die motiviertesten Kilometer der Tour...

    Wir hatten schon in der A' Chuil Bothy von Glennfiddich (jetzt weiß ich ja, wie ich dich ansprechen kann ), dass es neben der Campsite auch noch das Bunkhouse gibt, inkl. Duschen, Betten und einem Trockenraum. Das war einfach zu verlockend und so checkten wir für zwei Nächte dort ein.


    Suburbs ein Stückchen südöstlich von Inverie, wo auch das Bunkhouse zu finden ist

    Die Laune besserte sich schnell, als wir unsere Sachen in der wohligen Wärme des Trockenraums ausgebreitet und Heizstäbe in den Schuhen stecken hatten und wir es uns mit einem heißen Tee vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum gemütlich machten.

    Ich lief noch einmal durch den Regen in den Ort (bzw. die andere Ansammlung von drei Häuschen ) rüber, ca. 15 min Fußmarsch, um zu schauen, ob noch ein Minimarkt oder so offen hatte. Dem war nicht so und ich deckte mich stattdessen in einem "Vertrauensmarkt" ein.
    Dort stand ein großer Gefrierschrank voller selbst gekochter und gefrorener Tiefkühlgerichte für einen schmalen Taler, dazu ein paar Snacks, Chips und Schokoriegel und eine Vertrauenskasse.
    Dort weiß man, wie man das Wandererherz erfreut
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    Tag 5
    Beisteigung Meall Buidhe (946 m) & Màm Meadail - Inverie

    01.05.2018

    Ich schlief nicht sonderlich gut und bin wieder um halb 7 wach. Das war sowieso ein Thema bisher... Sonderlich gut habe ich im Zelt leider noch nicht geschlafen, auch wenn wir z.T. lange Tage hinter uns hatten. Vielleicht lag es aber auch an Marcos Geschnarche

    Am Abend vorher hab ich schon rumgeschnackt, vor dem Frühstück vielleicht mit dem Munro-Baggen anzufangen und auf den Meall Buidhe (947 m) zu gehen, dessen Gipfel vom Pass nur 300 hm entfernt lag.
    Für Marco war das nix, der Aufstieg sah ihm zu zerklüftet aus und der große Kletterer ist er (bisher! ) nicht.

    Auch wenn das Wetter an diesem Morgen bedeckt war (und auch die vorhersage ab heute nicht mehr so berauschend war...) - ich hatte jetzt Lust, das zu machen. Kann ja nicht sein, dass meine Bagging-List noch bei wenig schmeichelhaften "0" stand...
    Ich packte Kamera, GPS und einen Riegel ein und stapfte los.

    Ich hielt mich an einen GPS-Track von Mancunian aus seinem Knoydart-Reisebericht.

    In einem größeren Bogen lief ich erst ein Stück das Tal runter und dann flach aufsteigend am Hang bergauf.

    Durch das viele Gras war das Gelände recht gut durchgestuft und ich kam gut voran. Irgendwann wurde es recht steil und ich hatte z.T. Beide Hände am Hang. Einen Eispickel und Steigeisen hätte man auch dabei haben können




    Modder zum Frühstück


    Blick zurück zum Zelt


    Es wird steiler...


    ... und komischerweise auch matschiger...


    ... aber die Ausblicke dafür auch schöner!



    Bald war ich oben auf dem Grat und hatte tolle Weitblicke in alle Richtungen. Hier war ein guter Weg ausgetreten und ich folgte ihm westwärts zum Gipfel.
    Ziemlich frisch war es da oben und alle Pfützen waren mit einer dünnen Eisschicht überzogen.


    Auf dem Grat


    ... wo sich ein guter Weg entlangzieht






    Die letzten Meter zum Gipfel


    Beeindruckende Steilwand vor dem schönen Panorama


    Gipfel-Panorama


    Gipfel-Selfie

    Ich hielt mich nicht sehr lange auf. Auf dem Rückweg folgte dem Pfad auf dem Grat noch etwas weiter als bis zu dem Punkt, wo ich ihn im Aufstieg traf (sogar ein bisschen zu weit, sodass ich schon kurz auf dem Grat Richtung Luinne Bheinn war Ich merkte meinen Fauxpax recht schnell, drehte um (schade, wäre sicher ein schicker Ridgewalk gewesen ) und arbeitete mich dann bergab Richtung Zeltplatz.



    Hier ging es zwischen all den Felsen zum Teil recht steil bergab, ab uns zu musste ich mit dem Gesicht zum Berg gehen, meistens ging es aber vorwärts bzw. im "Krebsgang", das hat sich für mich recht schnelle und kontrollierte Möglichkeit zum Abstieg auf Gras ergeben

    Von oben sah ich schon das Zelt und Marco, der draußen mittlerweile auch auf den Beinen war. Er dachte, ich wäre noch in Aufstieg und war überrascht, dass ich immer tiefer kam


    Findet das Zelt


    Blick auf Sourlies und die Mündung des River Carnach bei Flut - sieht schon anders aus


    Blick zurück ins felsdurchzogene Gelände


    Da bin ich wieder
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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  • geige284
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
    Tolle Fotos! Ihr hattet wirklich unverschämtes Glück mit dem Wetter! Die Sümpfe von Carnach sehen bei Sonnenschein viel netter aus als im Nieselregen...
    Noch... Ab dem nächsten Tag ändert es sich etwas. Aber im Großen und Ganzen kann ich schon mal spoilern, dass wir mega zufrieden waren und tatsächlich Glück hatten, ja

    Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
    So. Und nun zu den Namen [...]
    Puh :-D Vor dem nächsten Schottlandbesuch werde ich es beherzigen

    @Glenfiddichund tuan: In der Old Forge waren wir nicht. Es hat sich irgendwie nicht ergeben, aber wir hatten auch so eine tolle Zeit in Inverie...
    Deshalb haben wir auch 10 Tage gebraucht und nicht nur 5

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  • tuan
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Zitat von Glenfiddich Beitrag anzeigen
    Hoffe das ihr nicht an Inverie vorbeigelaufen seit und dort die Long Beach Campsite ausgelassen habt bzw. kein Pint im Old Forge getrunken habt
    Angeblich ist das Old Forge mittlerweile eine richtig schlechte Idee, von wegen toller Pub.
    Ich war jetzt auch schon länger nicht mehr dort, aber angeblich hat der Wirt gewechselt und der Typ soll ein äußerst mißmutiger Belgier sein, welcher nur 3/4 volle Pints einschenkt und sonst wohl auch eher übel gelaunt ist?! Zumindest liest man gerade nicht viel Gutes über den abgelegensten Pub in UK im Netz...
    Ich bin ab Mittwoch wieder für knapp 4 Wochen oben in Schottland, mal kucken, vielleicht schau ich mal vorbei und werde dann berichten.

    Netter Tourenbericht übrigens... :-)

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  • Glenfiddich
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Bei dem Tempo das ihr bis jetzt vorlegt seit ihr doch in 5 Tagen in Shiel Bridge, oder kommen da noch einige Munros in den Bericht?
    Hoffe das ihr nicht an Inverie vorbeigelaufen seit und dort die Long Beach Campsite ausgelassen habt bzw. kein Pint im Old Forge getrunken habt

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  • Antracis
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Zitat von geige284 Beitrag anzeigen

    @Antracis: Ich hab leider erst nach ein paar Tagen gemerkt, dass ich in Crocs die Seal Skinz tragen sollte. Davor hatte ich die guten Abendsocken von Woolpower an, das war immer ziemlich eklig, wenn Wasser ran kam
    So macht man halt seine Erfahrungen. Bei mir wars leider auch learning bei doing, mindestens eine Woolpowersocke muss wohl bei jedem dran glauben.

    Die Steigerung davon war dann, in Norwegen am Simskardvatnet an einem absolut windstillen Abend mit Stirnlampe zum Wasserholen zu gehen und plötzlich Knietief im eiskalten Wasser zu stehen.

    Bei den Lichtbedingungen war die absolut spiegelglatte Oberfläche nicht auszumachen (ich hab mich später mit einem Trekkingstock vortasten müssen. ) und es war gar nicht so einfach, aufgrund der Kälte, des glitschigen Untergrundes und des plötzlich tiefen Wassers nicht hinzufallen.

    Seitdem bleibt beim Wasserholen auch mindestens eine Isoschicht im Zelt, in diesem Fall wäre nämich die Daunenjacke hinüber gewesen.

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  • Borderli
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Tolle Fotos! Ihr hattet wirklich unverschämtes Glück mit dem Wetter! Die Sümpfe von Carnach sehen bei Sonnenschein viel netter aus als im Nieselregen...

    Hinter den Lochan a' Mhàim, wo ihr euch irgendwie verzettelt habt, habe ich auch nach dem Weg gesucht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das, was ich vor mir sah, ein Weg sein soll. Nach einigem Herumgestolper im Sumpf fand ich dann einen schönen, einfachen, gut befestigten Weg, der mich bis kurz vor Soulies brachte.
    Ich zeltete ein Stück vor Sourlies. Bis heute weiß ich noch, dass ich nach dem Aufbau meines Einzimmerapartments mit einer Tasse Kaffee am Fluss saß, und dachte "Was für ein Tag! Das war klasse!!" Ich war zufrieden mit mir und der Welt.

    So. Und nun zu den Namen. Es tut mir in der Seele weh, wenn gälische Namen als unaussprechlich bezeichnet werden. Sie sind aussprechbar! Von einem Deutsch-Muttersprachler sogar besser als von einem Englisch-Muttersprachler. Und man kann die Sprache lernen, sogar in Deutschland. Dieses Nicht-Aussprechenkönnen von Namen auf einer Karte war für mich damals der Grund, Gälischkurse zu besuchen. Es endete Jahre später mit meiner Mitarbeit an einem Grammatikbuch.
    Im Ernst: Im Schottisch-Gälischen gibt es klare Rechtschreib- und Ausspracheregeln. Einige davon sind im "Kauderwelsch" bereits erklärt; ausführlicher wird es im "Lehrbuch der schottisch-gälischen Sprache". Und mit den Namen auf Wanderkarten kann man wunderbar die Bildung des Genitivs üben.

    Heute in 6 Wochen bin ich wieder in Schottland. Nicht zum wandern, aber immerhin in Schottland. Bis dahin lese ich Reiseberichte.

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  • geige284
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Auf der Passhöhe angekommen, war es ein toller Moment. Die Aussicht auf die Inverie Bay war einer der Top-Momente der ganzen Tour - wunderschön!


    Glücklicher Marco

    Allerdings war es hier oben recht windig und wir brauchten einige Zeit um einen geeignet Platz zu finden, immerhin ein Kompromiss aus Wind und Bodennässe. Schlussendlich zogen wir die Windstille der Trockenheit etwas vor und schlugen unser Zelt auf einem Felsrücken kurz unterhalb der Passhöhe auf.

    Wasser war hier oben leider knapp und so ging ich bestimmt 10 min das Tal Richtung Inverie runter bis ich einen Bach fand. Oben auf dem Pass bestand der Boden nur aus einem Sieb aus bog holes und einigen Tümpeln, wo wir aber ungern Wasser entnehmen wollten... Dann doch lieber etwas laufen.

    Wir kochten auf unserem perfekten Aussichtsbalkon hinter einem Stein, Marco (in meiner Erinnerung lag zwischen seinem Mittag und dem Abendbrot nur eine knappe Stunde...) konnte das Essen gar nicht erwarten. Kartoffelbrei mit Kokosfett mit einem Topping aus Röstzwiebeln und Tortillachips - unser Essensfavorit auf der Tour! Da konnten Tomatencouscous mit angerösteten Kernen und Chili und Nudeln mit getrockneten Steinpilzen nicht wirklich mithalten :-D


    Inverie Bay No. 1


    Er hat schon lange gewartet...


    Inverie Bay No. 2




    Inverie Bay No. 3




    Foodfotografie


    Inverie Bay No. 4








    Inverie Bay No. 5

    Bis kurz nach dem Sonnenuntergang hielten wir es auf dem Pass aus, dann zogen wir uns langsam ins Bett zurück.
    Beim Zähneputzen ging der Vollmond über den Bergen südöstlich von uns (Druim a' Ghoirtein, schon wieder ein unaussprechlicher Name...) auf. Ein perfekter Tag.


    Großer, oranger Vollmond über dem Druim a' Ghoirtein
    Zuletzt geändert von geige284; 02.09.2018, 17:39.

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  • geige284
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
    Tag 4
    Rèidh nam Fiadh (Glen Dessarry) - Màm Meadail

    30.04.2018

    Wieder klasse Wetter! Womit wir das nur verdient hatten.... :-D

    Die Morgenroutine nimmt lediglich 2,5 Stunden statt 3 in Anspruch. Aber wir sind trotzdem nicht die schnellsten, es kommen sogar schon zwei Wanderer von der A' Chuil Bothy vorbei. Aber sei's drum, ist ja auch so ein bisschen Urlaub

    In Ruhe bereiten wir Müsli zu, dass immer noch einen leichten Geschmack vom Kokosöl des letzten Abends hatte.
    Mit kaltem Wasser und einem Universal-Outdoor-Waschzeug kriegt man doch nicht alles so gut sauber, wie mit herkömmlichen Mitteln... Aber da müssen wir durch, das ist das kleinste Problem, was wir haben...




    Der Abwasch ist gemacht!

    Wir verlassen unseren tollen Zeltplatz und wandern gemütlich, leicht bergan, ins schroffe Tal hinein, an dessen Ausgang der Loch Nevis wartete. Rückblickend war das wohl der Top-Tag der Tour, wunderschöne Landschaft bei bestem Wetter.



    Bevor das Tal enger wird, kommen wir nochmal über große Grasflächen, in denen viele bog holes lauern. Außerdem knallt die Sonne schon gut rein und es wird schön warm.
    Ein super Tag bisher.






    Endlich bin ich auch mal auf einem Bild in Aktion zu sehen


    Ein stöckerverschluckendes Matschloch


    Gefährliches Netz aus Modder

    Auf einem gut erkennbaren Pfad folgen wir dem Tal und kommen an kleineren Wasserfällen vorbei, wonach der Bach (Allt a' Ghiubhais, noch heute sind diese unausprechlichen Flurnamen ein gern gesehener Running Gag ) sich bald in zwei idyllische Seen ergießt, die (oder den?) Lochan a' Mhàim. Es muss kläglich klingen, wie ich mir die Aussprache der Seen, Flüsse, Berge und Täler vorstelle...






    Der dunkle Bogen im Vordergrund ist nicht der Pfad








    Style ist alles!


    Welch schöne Formen die Natur doch so schafft


    Lochan a' Mhàim No. 1


    Lochan a' Mhàim No. 2

    Die Seen waren einladend und wir namen ein Bad. Saukalt, aber doch sehr erfrischend :-D Alle zwei Tage tolles Wetter und eine schöne Gelegenheit zur Katzenwäsche, das wäre ein Träumchen, aber naja, so kam es dann doch nicht im weiteren Verlauf...

    Erfrischt ging es weiter und das Tal war zu fotogen um unfotografiert zu bleiben


    Frisch gewaschen geht es weiter


    Marco beim Fotografieren



    Das Tal öffnete sich ...



    ... und schloss sich wieder ...



    ... bevor tief unter dem Weg ein richtiger Canyon entstand und wir hoch darüber liegen.
    Eine tolle Szenerie, am Talausgang konnte man schon den Loch Nevis sehen - den Atlantik quasi :-D


    Atlantik in Sicht!



    Irgendwann schaute ich aufs GPS und sah, dass der Weg eigentlich schon früher über den Fluss hätte führen sollen und dann auf dessen rechter Seite weiter verlaufen sollte.
    Jetzt war es unmöglich über den Fluss zu kommen, dazu war der Canyon unter uns zu wild. Zurückgehen wäre eine Option, aber wir tasteten uns weiter vor, auf den steilen und zum Teil schmalen Grashängen musste man schon aufpassen. Glücklicherweise war es hier zumeist trocken und wir kamen gut voran.


    Where's Waldo? Ähm... Marco?


    Gut gestuftes Gelände

    Nachdem wir einen steilen Hang runtergestiegen sind, standen wir vor einer Stelle des Flusses, wo viele Steine im Wasser lagen und wir trockenen Fußes entspannt rüber kamen. Kleiner Gegenanstieg auf der anderen Seite und wir waren wieder auf dem Weg - der hier auch sehr deutlich erkennbar war...
    Aber das weglose Gehen hatte uns Spaß gemacht, bisher war das auch eigentlich kein Problem, da durch das ganze Gras sich immer wieder Terrassen und Bänder abzeichnen, auf denen man gut gehen und stehen kann. Zum Teil wie auf einer Treppe.

    Auf der anderen Flussseite ging es jetzt entspannt runter nach Sourlies.
    Wir hatten in Glasgow schon grob gecheckt, wann Ebbe ist und unsere Chancen über den River Carnach, der mittlerweile keine Brücke mehr hat, zu kommen, recht gut stehen würden. Unser Plan ging auf und wir hatten Zeit in der interessanten Landschaft, die den kompletten Kontrast zum wilden Tal bildete, umherzulaufen, zu fotografieren und der Bothy einen Besuch abzustatten.


    Guter Pfad kurz vor der Sourlies Bay






    Blick zurück


    Kontrast zur Landschaft bisher




    Nur am Fotografieren...


    Sourlies Bothy


    Uns wurde nur noch die leere Flasche zurückggelassen...


    Yeah!


    Super schöner Abschnitt, mal eine ganz andere Landschaft

    Bevor wir zum richtigen Fluss kamen, gab es noch ein paar "Priele" zu queren, das lief aber meist problemlos.




    "Hier lang? Ok, let's try..."


    "Aaahhh...


    "Super Idee!"


    Bei mir sah das eleganter aus

    Der Fluss selbst stellte sich dann als ziemlich harmlos heraus. Wir suchten ein bisschen nach einer Stelle, wo wir sogar trockenen Fußes in unseren Stiefeln rüber kommen würden, am Ende zogen wir doch die Crocs an. Das lief ziemlich glatt.


    River Carnach


    Die Reste der alten Brücke

    Die Furt wurde ja hier im Forum als auch im Forum von walkinghighlands.com zum Teil als recht anspruchsvoll beschrieben, sicher auch zu Recht, wenn es ordentlich regnet und es Flut hat...

    Auf der anderen Seite machten wir eine lange Mittagspause (Marco brauchte Kalorienzufuhr ), wobei wir am Ende merkten, dass wir uns neben einem toten Reh niedergelassen hatten. Daher also dieser latente Verwesungsgeruch in der Nase, mhmh.... Hier waren wir auch vorsichtiger was das Wasser holen betraf

    Zelten wollten wir hier unten nicht unbedingt um dann am nächsten Morgen gleich den längeren Aufstieg zum Màm Meadail vor uns zu haben... - den reißen wir doch lieber noch heute ab!

    Gesagt, getan. Es war schon bald 17:00, aber wir ließen uns Zeit und stapften erst weglos, dann auf einem recht guten Pfad bergauf...




    Blick zurück über den River Carnach




    Auf dem Weg zu den Ruinen von Karnoch


    Die ersten Meter des Aufstiegs


    Wunderschön...



    Langsam zog uns der Rucksack schon runter und machten ein paar Pausen, in denen wir den tollen Ausblick genossen. Mit jedem Meter Höhengewinn wurde es besser... Toll!

    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.

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  • geige284
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Danke für eure Kommentare :-D

    @Antracis: Ich hab leider erst nach ein paar Tagen gemerkt, dass ich in Crocs die Seal Skinz tragen sollte. Davor hatte ich die guten Abendsocken von Woolpower an, das war immer ziemlich eklig, wenn Wasser ran kam

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  • Antracis
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Sehr schön! Sowohl schreibe als auch Bilder gefallen mir gut, Schottland sowieso.

    Nach mittlerweile 8 Touren in Schottland ist die Anzahl meiner wirklich trockenen Zeltplätze dort immer noch überschaubar. In Crocks entweder Barfuß oder bei Kälte in Neoprensocken, damit wenigstens ein paar trockene Socken vorhanden ist.

    Bin gespannt, wie und wo es weiter geht.

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  • Rainer Duesmann
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Sehr schöne Bildsprache, gefällt!

    Rainer

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  • Glenfiddich
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Ja ist sie. Habe mir in den folgenden Tagen zu ersten Mal in SC einen kräftigen Sonnenbrand eingehandelt. Der Abend an der Bothy war sehr gesellig, da hättet ihr sicher auch euren Spass gehabt.
    Nu bin ich gespannt wie es euch weiterhin ergangen ist.

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  • geige284
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Haha, ja, ich erinnere mich,

    Ich hoffe, deine Tour ist auch gut zuende gegangen?!

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  • Glenfiddich
    antwortet
    AW: [GB] Boggy Business - In 10 Tagen von Glenfinnan nach Shiel Bridge

    Kann es sein das wir uns an der A' Chùil Bothy begegnet sind? Ich war der Typ mit dem lustigen Ziegenbart

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