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Prolog
ISLAND 2016 stand zunächst unter keinem guten Stern, mussten wir doch unsere Tour von Skaftafell nach Hólaskól abbrechen: Klick!
Ein neuer Plan musste her, und so entstand folgende Idee:
Mit dem RE - Bus zurück nach Kirkjubæjarklaustur und deponierte Vorräte aufnehmen. Übernachtung dort und am anderen Morgen den Bus zur Eldgjá nehmen. In Hólaskól kurz aus dem Bus springen ( der hat hier keinen Aufenthalt! ) und den Proviant erneut deponieren.
An der Eldgjá aussteigen und von dort in einem Tag an den Langisjór. Umrundung des Sees in drei Tagen und in einem Tag zurück nach Hólaskól, Proviant aufnehmen. Über den Strútsstígur nach Hvanngil und über den Laugarvegur zur Þórsmörk. Ende Gelände.
Da der Langisjór ein absoluter Landschafts - Höhepunkt schon der ursprünglichen Tour war, möchte ich unbedingt an den See. Der Wetterbericht sagt aber nichts Gutes, mein Optimismus hält dagegen. Doch erstens kommt es anders und zweitens.........
31.07.16
Um die Mittagszeit erreiche ich Kirkjubæjarklaustur und mache mich gleich auf den Weg zum CP. Leider ist die Rezeption noch nicht besetzt und so baue ich zunächst einmal das Zelt auf.
Unterwegs habe ich auf meine email Antwort von Jens bekommen, der hier heute auch noch am späten Abend eintreffen wird. Das nenne ich mal Maßarbeit. Bis dahin habe ich noch viel Zeit und kaufe erst einmal etwas im Ort ein. Zurück auf dem CP ist nun auch die kleine Rezeption geöffnet und ich lasse mir meinen deponierten Proviant - Rucksack aushändigen.
Nach dem Einchecken beginne ich mit der Zubereitung des Abendessen. Es sind ja noch etliche Stunden bis zum Eintreffen von Jens. Inzwischen hat es stark zu regnen begonnen. Die Stunden ziehen sich, doch plötzlich steht Jens neben mir. Wir halten uns nur kurz mit der Begrüßung auf, denn Jens geht nun rasch daran, sein Zelt im strömenden Regen zu errichten. Dann gehen wir in die Küche, die zu diesem Zeitpunkt und bei dem schlechten Wetter von zahlreichen Zeltern in Beschlag genommen worden ist. Wir haben Glück und finden noch einen guten Platz. Zeit, bei einem guten Whiskey von unseren Erlebnissen zu berichten.
Jens ist über den Strútsstígur nach Hvanngil gewandert und hat von dort den Bus nach Landmannalaugar genommen. Nun ist er also wieder hier gelandet, um ebenfalls seinen Proviant wieder aufzunehmen. Ein Trauerfall in der Familie könnte seinen Aufenthalt auf Island schon bald wieder beenden. Whiskey von uns beiden ist genug da, doch ich möchte unbedingt mit halbwegs klarem Kopf durch die Nacht kommen, denn mein Bus nach Hólaskól / Eldgjá geht schon recht früh ( 9 Uhr? ). Ich muss schnell sein, um dort meinen Proviant für den zweiten Teil meiner Tour zu deponieren, denn es ist mit denen noch nichts abgesprochen und der Bus hat dort keinen Aufenthalt.
Ich verabschiede mich von Jens gegen 1 Uhr morgens und verschwinde für eine kurze Nacht in meinem Soulo.
01.08.16
Die ganze Nacht hat es mehr oder weniger geregnet, so dass ich mein Zelt nass einpacken muss. Jens schläft noch tief und fest.
Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen. Der Bus nach Landmannalaugar verlässt pünktlich die Bushaltestelle in Kirkjubæjarklaustur. Ich habe den Busfahrer informiert, dass ich in Hólaskól noch einen Rucksack deponieren will. Er ist zwar nicht begeistert, will aber kurz warten. Als wir Hólaskól erreichen, muss ich mich kurz orientieren, da ich mich hier nicht auskenne. Ich sprinte sofort zu einem großen, massiven Haus, aber hier bin ich leider falsch, weil die Isländerin, die hier das Hütten - Sagen hat, in einem Holzhaus gegenüber wohnt. Ich sprinte also wieder zurück und bitte sie freundlich, für die nächsten Tage auf meinen Proviant - Rucksack aufzupassen. Ein herzliches Lächeln, ich nenne noch meinen Namen und der Tag meiner geplanten Rückkehr und schon renne ich los, um noch den Bus zu erreichen. Der will los und hat auch schon sein Hubwerk angeworfen. Ja,ja, ich bin ja schon da!
Es dauert nun nur noch etwa zehn Minuten und wir biegen ein in die Eldgjá - Schlucht. Die meisten nutzen den längeren Bus - Stop, um die Schlucht und den nahen Wasserfall zu erkunden. Ich halte mich hier nicht lange auf und breche sofort auf. Das ich nicht durch die Schlucht laufe, sondern oberhalb, soll sich schon bald als sehr glückliche Entscheidung erweisen. Von hier aus kann ich nicht nur den Öfærufoss bestens betrachten, nein, bei dem jetzt guten und sonnigen Wetter kann ich den gesamten Verlauf der Schlucht überblicken.
Wow, das ist großartig und begeistert mich.
Die Eldgjá
Bushaltestelle in der Eldgjá
Öfærufoss
Es dauert gar nicht lange und ich habe das Ende der ca. 8km langen Vulkanspalte / Schlucht erreicht. Schon von weitem kann ich zwei Personen erkennen, die sich gerade, von oben kommend, im Abstieg befinden. Der schnellere der beiden ist bereits weiter hinunter in die Vulkanspalte abgestiegen, doch den deutlich langsameren begegne ich noch. Sie kommen beide aus Deutschland und haben die Nacht in Skærlingar verbracht. Sie kommen vom Langisjór und haben den See umrundet. Ich erzähle ihm, dass ich heute auch noch zum See will, doch er hält das für unwahrscheinlich. " Ist zu lang und zu schwieriges Gelände " sagt er. " Ist ja noch früh am Morgen ", entgegne ich und verabschiede mich von ihm.
Ich komme gut und zügig voran, denn der Weg ist sogar gut markiert. Den Abschnitt bis Skærlingar habe ich sehr genossen. In Skærlingar mache ich eine kurze Pause.
Skærlingar
Blick von der Skærlingar - Hütte
Leider muss ich hier feststellen, dass auf einen Schlag die Markierungen aufhören, nein, schlimmer noch, mein GPS - Track ist plötzlich vom Gerät verschwunden. Nun muss ich mich also ganz auf die Karte verlassen. Leider verpasse ich die kaum sichtbare Abzweigung, so dass ich mich widerwillig entschließe, einem Jeep - Track zum See Blautulón zu folgen. Das ist meist sehr öde und macht nur wenig Spass. Der See ist allerdings interessant, insbesondere, wenn gerade ein Jeep dort durch den See muss.
Das sieht dann so aus:
Blautulón
Im Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit - es ist bereits kurz vor 20 Uhr - habe ich nun doch den Eindruck gewonnen, dass ich es heute nicht mehr bis an den See schaffen kann. Der Jeep - Track macht eben sehr viele Bögen und Schleifen; da benötige ich viel mehr Zeit voran zu kommen, als ich erhofft hatte. Als es auch noch an zu regnen fängt, mache ich für heute Schluss. An einer Furt und kurz vor dem Hellnafjall, schlage ich direkt neben der Piste rasch das Soulo auf. Kein schöner Platz, aber das ist mir im Augenblick völlig egal.
In dem Augenblick, als ich gerade mit dem Essen beginnen will, höre ich plötzlich ein schnell näher kommendes Motorengeräusch. Schon hat es mich passiert und wird rasch immer leiser. Mist, den ganzen Tag bin ich nur zwei Fahrzeugen begegnet, dazu noch aus der falschen Richtung, und ausgerechnet hier und jetzt fährt ein Jeep an mir vorbei: In Richtung See! Zu spät, so ein Pech! Beinahe wäre ich heute doch noch an den Langisjór gelangt.
Mehr Sorgen bereitet mir die Schlechtwetter - Front, die mich nun - wie angekündigt - erreicht hat. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass ich die Umrundung des Sees - wie geplant - morgen beginnen kann.
Mit unsicheren und schwankenden Gefühlen schlafe ich bald ein.
Am frühen Morgen, etwa gegen 4 Uhr, fährt ein weiteres Fahrzeug an meinem Camp in Richtung See vorbei. Schade, schade.......aber das letzte, kleine Stück bis zum See werde ich auch ohne Lift zu Ende bringen.
Keine guten Wetteraussichten am Ende des ersten Tages
ISLAND 2016 stand zunächst unter keinem guten Stern, mussten wir doch unsere Tour von Skaftafell nach Hólaskól abbrechen: Klick!
Ein neuer Plan musste her, und so entstand folgende Idee:
Mit dem RE - Bus zurück nach Kirkjubæjarklaustur und deponierte Vorräte aufnehmen. Übernachtung dort und am anderen Morgen den Bus zur Eldgjá nehmen. In Hólaskól kurz aus dem Bus springen ( der hat hier keinen Aufenthalt! ) und den Proviant erneut deponieren.
An der Eldgjá aussteigen und von dort in einem Tag an den Langisjór. Umrundung des Sees in drei Tagen und in einem Tag zurück nach Hólaskól, Proviant aufnehmen. Über den Strútsstígur nach Hvanngil und über den Laugarvegur zur Þórsmörk. Ende Gelände.
Da der Langisjór ein absoluter Landschafts - Höhepunkt schon der ursprünglichen Tour war, möchte ich unbedingt an den See. Der Wetterbericht sagt aber nichts Gutes, mein Optimismus hält dagegen. Doch erstens kommt es anders und zweitens.........
31.07.16
Um die Mittagszeit erreiche ich Kirkjubæjarklaustur und mache mich gleich auf den Weg zum CP. Leider ist die Rezeption noch nicht besetzt und so baue ich zunächst einmal das Zelt auf.
Unterwegs habe ich auf meine email Antwort von Jens bekommen, der hier heute auch noch am späten Abend eintreffen wird. Das nenne ich mal Maßarbeit. Bis dahin habe ich noch viel Zeit und kaufe erst einmal etwas im Ort ein. Zurück auf dem CP ist nun auch die kleine Rezeption geöffnet und ich lasse mir meinen deponierten Proviant - Rucksack aushändigen.
Nach dem Einchecken beginne ich mit der Zubereitung des Abendessen. Es sind ja noch etliche Stunden bis zum Eintreffen von Jens. Inzwischen hat es stark zu regnen begonnen. Die Stunden ziehen sich, doch plötzlich steht Jens neben mir. Wir halten uns nur kurz mit der Begrüßung auf, denn Jens geht nun rasch daran, sein Zelt im strömenden Regen zu errichten. Dann gehen wir in die Küche, die zu diesem Zeitpunkt und bei dem schlechten Wetter von zahlreichen Zeltern in Beschlag genommen worden ist. Wir haben Glück und finden noch einen guten Platz. Zeit, bei einem guten Whiskey von unseren Erlebnissen zu berichten.
Jens ist über den Strútsstígur nach Hvanngil gewandert und hat von dort den Bus nach Landmannalaugar genommen. Nun ist er also wieder hier gelandet, um ebenfalls seinen Proviant wieder aufzunehmen. Ein Trauerfall in der Familie könnte seinen Aufenthalt auf Island schon bald wieder beenden. Whiskey von uns beiden ist genug da, doch ich möchte unbedingt mit halbwegs klarem Kopf durch die Nacht kommen, denn mein Bus nach Hólaskól / Eldgjá geht schon recht früh ( 9 Uhr? ). Ich muss schnell sein, um dort meinen Proviant für den zweiten Teil meiner Tour zu deponieren, denn es ist mit denen noch nichts abgesprochen und der Bus hat dort keinen Aufenthalt.
Ich verabschiede mich von Jens gegen 1 Uhr morgens und verschwinde für eine kurze Nacht in meinem Soulo.
01.08.16
Die ganze Nacht hat es mehr oder weniger geregnet, so dass ich mein Zelt nass einpacken muss. Jens schläft noch tief und fest.
Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen. Der Bus nach Landmannalaugar verlässt pünktlich die Bushaltestelle in Kirkjubæjarklaustur. Ich habe den Busfahrer informiert, dass ich in Hólaskól noch einen Rucksack deponieren will. Er ist zwar nicht begeistert, will aber kurz warten. Als wir Hólaskól erreichen, muss ich mich kurz orientieren, da ich mich hier nicht auskenne. Ich sprinte sofort zu einem großen, massiven Haus, aber hier bin ich leider falsch, weil die Isländerin, die hier das Hütten - Sagen hat, in einem Holzhaus gegenüber wohnt. Ich sprinte also wieder zurück und bitte sie freundlich, für die nächsten Tage auf meinen Proviant - Rucksack aufzupassen. Ein herzliches Lächeln, ich nenne noch meinen Namen und der Tag meiner geplanten Rückkehr und schon renne ich los, um noch den Bus zu erreichen. Der will los und hat auch schon sein Hubwerk angeworfen. Ja,ja, ich bin ja schon da!
Es dauert nun nur noch etwa zehn Minuten und wir biegen ein in die Eldgjá - Schlucht. Die meisten nutzen den längeren Bus - Stop, um die Schlucht und den nahen Wasserfall zu erkunden. Ich halte mich hier nicht lange auf und breche sofort auf. Das ich nicht durch die Schlucht laufe, sondern oberhalb, soll sich schon bald als sehr glückliche Entscheidung erweisen. Von hier aus kann ich nicht nur den Öfærufoss bestens betrachten, nein, bei dem jetzt guten und sonnigen Wetter kann ich den gesamten Verlauf der Schlucht überblicken.
Wow, das ist großartig und begeistert mich.
Die Eldgjá
Bushaltestelle in der Eldgjá
Öfærufoss
Es dauert gar nicht lange und ich habe das Ende der ca. 8km langen Vulkanspalte / Schlucht erreicht. Schon von weitem kann ich zwei Personen erkennen, die sich gerade, von oben kommend, im Abstieg befinden. Der schnellere der beiden ist bereits weiter hinunter in die Vulkanspalte abgestiegen, doch den deutlich langsameren begegne ich noch. Sie kommen beide aus Deutschland und haben die Nacht in Skærlingar verbracht. Sie kommen vom Langisjór und haben den See umrundet. Ich erzähle ihm, dass ich heute auch noch zum See will, doch er hält das für unwahrscheinlich. " Ist zu lang und zu schwieriges Gelände " sagt er. " Ist ja noch früh am Morgen ", entgegne ich und verabschiede mich von ihm.
Ich komme gut und zügig voran, denn der Weg ist sogar gut markiert. Den Abschnitt bis Skærlingar habe ich sehr genossen. In Skærlingar mache ich eine kurze Pause.
Skærlingar
Blick von der Skærlingar - Hütte
Leider muss ich hier feststellen, dass auf einen Schlag die Markierungen aufhören, nein, schlimmer noch, mein GPS - Track ist plötzlich vom Gerät verschwunden. Nun muss ich mich also ganz auf die Karte verlassen. Leider verpasse ich die kaum sichtbare Abzweigung, so dass ich mich widerwillig entschließe, einem Jeep - Track zum See Blautulón zu folgen. Das ist meist sehr öde und macht nur wenig Spass. Der See ist allerdings interessant, insbesondere, wenn gerade ein Jeep dort durch den See muss.
Das sieht dann so aus:
Blautulón
Im Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit - es ist bereits kurz vor 20 Uhr - habe ich nun doch den Eindruck gewonnen, dass ich es heute nicht mehr bis an den See schaffen kann. Der Jeep - Track macht eben sehr viele Bögen und Schleifen; da benötige ich viel mehr Zeit voran zu kommen, als ich erhofft hatte. Als es auch noch an zu regnen fängt, mache ich für heute Schluss. An einer Furt und kurz vor dem Hellnafjall, schlage ich direkt neben der Piste rasch das Soulo auf. Kein schöner Platz, aber das ist mir im Augenblick völlig egal.
In dem Augenblick, als ich gerade mit dem Essen beginnen will, höre ich plötzlich ein schnell näher kommendes Motorengeräusch. Schon hat es mich passiert und wird rasch immer leiser. Mist, den ganzen Tag bin ich nur zwei Fahrzeugen begegnet, dazu noch aus der falschen Richtung, und ausgerechnet hier und jetzt fährt ein Jeep an mir vorbei: In Richtung See! Zu spät, so ein Pech! Beinahe wäre ich heute doch noch an den Langisjór gelangt.
Mehr Sorgen bereitet mir die Schlechtwetter - Front, die mich nun - wie angekündigt - erreicht hat. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass ich die Umrundung des Sees - wie geplant - morgen beginnen kann.
Mit unsicheren und schwankenden Gefühlen schlafe ich bald ein.
Am frühen Morgen, etwa gegen 4 Uhr, fährt ein weiteres Fahrzeug an meinem Camp in Richtung See vorbei. Schade, schade.......aber das letzte, kleine Stück bis zum See werde ich auch ohne Lift zu Ende bringen.
Keine guten Wetteraussichten am Ende des ersten Tages
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