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Nach unserer Tour an Silvester wollte ich diesen Winter noch eine Tour im Fjäll während des "vårvinters" machen, etwa Anfang April mit Übernachtung in Hütten. Leider hatte in meinem Freundeskreis um diese Zeit niemand die Möglichkeit, mit auf Tour zu gehen, so dass es meine erste Wintersolotour werden sollte.
Da ich zwar Wintertourerfahrung habe, aber bisher nie solo im Winter unterwegs war, tendierte ich deswegen zu einer Tour in einer mir nicht völlig unbekannten Gegend. Nach etwas Überlegung entschied ich mich für eine kleine Runde wieder in der Gegend um Vålådalen in Jämtland, mit hoffentlich mehr Schnee als bei unserer Tour vergangenes Silvester.
Start und Ziel würde Vålådalens Fjällstation sein, und die Runde würde über die Hütten Stensdalen, Gåsen und Vålåstugorna verlaufen. Bis auf die Strecke Vålådalen – Stensdalen – Gåsen kenne ich die Abschnitte aus dem Sommer. Auf die neue Hütte in Stensdalen war ich schon seit ihrer Einweihung vorletztes Jahr neugierig, und seit ich vor einigen Jahren im Sommer durch das Härjångsdalen zwischen den Vålåstugorna und Gåsen – einer der schönsten Abschnitte dort oben, wie ich finde – gelaufen war, wollte ich dort mal im Winter durch. Also eine schöne Kombination, um sich diese Wünsche zu erfüllen.
Ausserdem kam in mir der Gedanke auf, mal auszuprobieren, wie es sich mit einer Pulka im Schlepp fährt, anstatt das Gepäck im Rucksack auf dem Buckel mitzuschleppen, wie ich es bisher getan habe. Und siehe da, Vålådalens Fjällstation vermietet die 144er Fjellpulken. Wunderbar.
Zugverbindungen, Taxi von Undersåker nach Vålådalen und die Pulka waren schnell gebucht, und die Übernachtungen in den Hütten vorbezahlt.
Die Runde an sich brauchte vier Tage, zu denen ich noch zwei Reservetage für schlechtes Wetter oder Tagestouren hinzurechnete.
Am Samstag, den 2. April 2016 fuhr ich dann abends mit der Tunnelbana zum Stockholmer Hauptbahnhof und stieg in den Nachtzug gen Jämtland.
1. Tourtag, 3. April 2016
Der Zug sollte um 09:11 in Undersåker ankommen, wo dann hoffentlich mein vorbestelltes Taxi auf mich warten würde, das mich nach Vålådalen fahren würde. Gegen 08:00 stand ich auf und suchte den Bistrowagen, um zu schauen, ob etwas Frühstückartiges zu bekommen war. Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich, dass der Frühling schon kräftig auf dem Vormarsch war. An vielen Stellen war der Schnee schon weggetaut, nur an geschützten Stellen war er noch vorhanden. Hoffentlich ist das in höheren Lagen besser, dachte ich. Der Zug war vor der Fahrplanzeit unterwegs und fuhr deshalb nur langsam, während ich mein Frühstück ass. Um kurz nach neun hielten wir dann in Undersåker, und ein paar Minuten später kam auch schon mein Taxi.
Als wir in Vålådalen ankamen, war der Anblick der Schneelage etwas ernüchternd. Schon einiges getaut, aber wohl noch genug, um entlang der Wege vorwärtszukommen. Ein Blick auf die Berge rundherum sah aber vielversprechend aus, wohl kein Schneemangel in höheren Lagen.
Mein Gepack hatte ich zum Transport in Packsäcke verpackt und diese in meinen grösseren Wanderrucksack verstaut. Den Rucksack und meine Skitasche stellte ich erstmal vor der Fjällstation an eine Bank und ging zum Sportboden hoch, um die gebuchte Pulka abzuholen. Anschliessend lud ich die Packsäcke in die Pulka, packte meine Ski aus, und brachte den leeren Rucksack und die Skitasche in den Gepäckraum der Fjällstation. Dann noch Klamottenwechsel und Thermoskanne auffüllen, und los konnte es gehen.
Durch das Tauwetter war die Strasse und der Parkplatz in Vålådalen komplett frei von Schnee. Da ich die gemietete Pulka nicht über Asfalt ziehen wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als Ski und Stöcke auf der Pulka festzumachen, und dann alles über Parkplatz und Strasse zum Beginn des Winterweges zu tragen. Etwas unhandlich, aber es ging.
Es kann losgehen!

Das Wetter war an diesem Tag super, die Sonne strahlte hell, der Himmel war blau, die Lufttemperatur war aber knapp über null. Der Schnee war dadurch hier unten im Tal schon ziemlich weich. Ich hatte bei der Wärme in Kombination mit der Pulka keine Lust auf Ski wachsen, und machte die Kurzfelle drauf. Nach ein paar hundert Metern musste ich allerdings schon die Ski das erste Mal wieder abschnallen, da an einem kurzen, steilen Abhang der Schnee teilweise schon verschwunden war.
Das Ende dieses kurzen Abhangs war schneefrei. Lill-Stensdalsfjället im Hintergrund.

Unten angekommen ging es über einen kleinen Bach. Die Übergangsstelle sah auch schon etwas angefeuchtet aus, aber sie hielt. Kurze Zeit später kam dann der Jokk, der von den Nulltjärnarna kommt, dieser liess sich über eine stabile Schneebrücke passieren. Ein paar hundert Meter weiter tat sich neben dem Winterweg ein Loch auf, das Eis auf dem Jokk war instabil geworden, und das Wasser hatte sich inzwischen ein beachtliches Loch herausgearbeitet.
Loch neben dem Winterweg.

Ich passierte einen kleinen See und die ersten Moorflächen, auf denen schon viele brauen Flecken zu sehen waren. Auf dem Weg war schon noch genug Schnee, aber ab und an wurde der Weg schmal, oder man musste einen kleinen Umweg fahren, da auf dem urspünglichen Weg ein kurzes Stück schneefrei geworden war, aber alles kein Problem. Am Himmel waren Cirruswolken zu sehen, und ein Blick nach oben offenbarte ein Halo um die Sonne.
Der erste See wird passiert.

Auf einem grösseren Moorstück.

Halo.

Nach sechs Kilometern teilte sich der Weg. In südlicher Richtung ging es zu den Vålåstugorna, ich zweigte in nordwestlicher Richtung ab nach Stensdalen. Zunächst machte ich erstmal meine Mittagspause, dann ging es durch den Wald etwas bergauf, um dann später auf einer grösseren Moorfläche auszukommen. Auch hier viele braune Flecken. In der Ferne liessen sich die Berge der Anarisfjällen ausmachen.
Auf einer weiteren Moorfläche. Blick Richtung Südost, im Hintergrund Anarisfjällen.

Lichtung im Wald. Im Hintergrund Lill-Stensdalsfjället.

Noch ein kleiner Anstieg, und der Wald wurde lichter. Kein Nadelholz mehr, nur noch Birken. Die Hütte war noch etwa 3 km entfernt. Nun kam unerwartet das anstrengendste Stück der Etappe. Nicht wegen Steigungen o.ä., sondern weil nun ein paar Abschnitte kamen, auf denen der Schnee auf bis zu 150 Metern komplett weggetaut war, und die auch nicht zu umfahren waren. Also jedes Mal Ski abschnallen und die Pulka über die feuchte Erde ziehen. Dann tauchte aber alsbald die Stensdalenhütte zwischen den Birken auf, wo ich rechtzeitig für die Sauna ankam.
In der Sauna sass ich dann mit zwei Schweden. Der eine kam gerade aus Storulvån, von wo er über das Tjallingdalen nach Stensdalen gelaufen war. Er war mit Zelt unterwegs, übernachtete aber diese Nacht in der Hütte, und wollte über Vålåstugorna und Helags nach Ramundberget. Der andere kam von den Vålåstugorna und wollte am nächsten Tag nach Vålådalen. Er sagte, dass auf dem Weg von von Vålåstugorna nur sehr wenig Schnee lag, er sei recht hoch am Hang gelaufen, um immer Schnee unter den Ski zu haben. Hmm, das klang ja nicht so gut in Bezug auf meine geplante Route. Aber mal schauen, Pläne kann man ja auch ändern.
Nach der Sauna machte ich mir schnell mein Abendessen. Die neue Hütte in Stensdalen hat ein paar ”ungewohnte” Finessen. Zum Beispiel braucht man das Abwasser nicht raustragen, sondern es gibt Spülbecken mit Abfluss. Ausserdem gibt es eine grosse Veranda, und aufgrund des schönen Wetters wurde es das erste Abendessen im Freien in diesem Jahr.
Erstes Abendessen des Jahres im Freien.
Da ich zwar Wintertourerfahrung habe, aber bisher nie solo im Winter unterwegs war, tendierte ich deswegen zu einer Tour in einer mir nicht völlig unbekannten Gegend. Nach etwas Überlegung entschied ich mich für eine kleine Runde wieder in der Gegend um Vålådalen in Jämtland, mit hoffentlich mehr Schnee als bei unserer Tour vergangenes Silvester.
Start und Ziel würde Vålådalens Fjällstation sein, und die Runde würde über die Hütten Stensdalen, Gåsen und Vålåstugorna verlaufen. Bis auf die Strecke Vålådalen – Stensdalen – Gåsen kenne ich die Abschnitte aus dem Sommer. Auf die neue Hütte in Stensdalen war ich schon seit ihrer Einweihung vorletztes Jahr neugierig, und seit ich vor einigen Jahren im Sommer durch das Härjångsdalen zwischen den Vålåstugorna und Gåsen – einer der schönsten Abschnitte dort oben, wie ich finde – gelaufen war, wollte ich dort mal im Winter durch. Also eine schöne Kombination, um sich diese Wünsche zu erfüllen.
Ausserdem kam in mir der Gedanke auf, mal auszuprobieren, wie es sich mit einer Pulka im Schlepp fährt, anstatt das Gepäck im Rucksack auf dem Buckel mitzuschleppen, wie ich es bisher getan habe. Und siehe da, Vålådalens Fjällstation vermietet die 144er Fjellpulken. Wunderbar.
Zugverbindungen, Taxi von Undersåker nach Vålådalen und die Pulka waren schnell gebucht, und die Übernachtungen in den Hütten vorbezahlt.
Die Runde an sich brauchte vier Tage, zu denen ich noch zwei Reservetage für schlechtes Wetter oder Tagestouren hinzurechnete.
Am Samstag, den 2. April 2016 fuhr ich dann abends mit der Tunnelbana zum Stockholmer Hauptbahnhof und stieg in den Nachtzug gen Jämtland.
1. Tourtag, 3. April 2016
Der Zug sollte um 09:11 in Undersåker ankommen, wo dann hoffentlich mein vorbestelltes Taxi auf mich warten würde, das mich nach Vålådalen fahren würde. Gegen 08:00 stand ich auf und suchte den Bistrowagen, um zu schauen, ob etwas Frühstückartiges zu bekommen war. Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich, dass der Frühling schon kräftig auf dem Vormarsch war. An vielen Stellen war der Schnee schon weggetaut, nur an geschützten Stellen war er noch vorhanden. Hoffentlich ist das in höheren Lagen besser, dachte ich. Der Zug war vor der Fahrplanzeit unterwegs und fuhr deshalb nur langsam, während ich mein Frühstück ass. Um kurz nach neun hielten wir dann in Undersåker, und ein paar Minuten später kam auch schon mein Taxi.
Als wir in Vålådalen ankamen, war der Anblick der Schneelage etwas ernüchternd. Schon einiges getaut, aber wohl noch genug, um entlang der Wege vorwärtszukommen. Ein Blick auf die Berge rundherum sah aber vielversprechend aus, wohl kein Schneemangel in höheren Lagen.
Mein Gepack hatte ich zum Transport in Packsäcke verpackt und diese in meinen grösseren Wanderrucksack verstaut. Den Rucksack und meine Skitasche stellte ich erstmal vor der Fjällstation an eine Bank und ging zum Sportboden hoch, um die gebuchte Pulka abzuholen. Anschliessend lud ich die Packsäcke in die Pulka, packte meine Ski aus, und brachte den leeren Rucksack und die Skitasche in den Gepäckraum der Fjällstation. Dann noch Klamottenwechsel und Thermoskanne auffüllen, und los konnte es gehen.
Durch das Tauwetter war die Strasse und der Parkplatz in Vålådalen komplett frei von Schnee. Da ich die gemietete Pulka nicht über Asfalt ziehen wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als Ski und Stöcke auf der Pulka festzumachen, und dann alles über Parkplatz und Strasse zum Beginn des Winterweges zu tragen. Etwas unhandlich, aber es ging.
Es kann losgehen!

Das Wetter war an diesem Tag super, die Sonne strahlte hell, der Himmel war blau, die Lufttemperatur war aber knapp über null. Der Schnee war dadurch hier unten im Tal schon ziemlich weich. Ich hatte bei der Wärme in Kombination mit der Pulka keine Lust auf Ski wachsen, und machte die Kurzfelle drauf. Nach ein paar hundert Metern musste ich allerdings schon die Ski das erste Mal wieder abschnallen, da an einem kurzen, steilen Abhang der Schnee teilweise schon verschwunden war.
Das Ende dieses kurzen Abhangs war schneefrei. Lill-Stensdalsfjället im Hintergrund.

Unten angekommen ging es über einen kleinen Bach. Die Übergangsstelle sah auch schon etwas angefeuchtet aus, aber sie hielt. Kurze Zeit später kam dann der Jokk, der von den Nulltjärnarna kommt, dieser liess sich über eine stabile Schneebrücke passieren. Ein paar hundert Meter weiter tat sich neben dem Winterweg ein Loch auf, das Eis auf dem Jokk war instabil geworden, und das Wasser hatte sich inzwischen ein beachtliches Loch herausgearbeitet.
Loch neben dem Winterweg.

Ich passierte einen kleinen See und die ersten Moorflächen, auf denen schon viele brauen Flecken zu sehen waren. Auf dem Weg war schon noch genug Schnee, aber ab und an wurde der Weg schmal, oder man musste einen kleinen Umweg fahren, da auf dem urspünglichen Weg ein kurzes Stück schneefrei geworden war, aber alles kein Problem. Am Himmel waren Cirruswolken zu sehen, und ein Blick nach oben offenbarte ein Halo um die Sonne.
Der erste See wird passiert.

Auf einem grösseren Moorstück.

Halo.

Nach sechs Kilometern teilte sich der Weg. In südlicher Richtung ging es zu den Vålåstugorna, ich zweigte in nordwestlicher Richtung ab nach Stensdalen. Zunächst machte ich erstmal meine Mittagspause, dann ging es durch den Wald etwas bergauf, um dann später auf einer grösseren Moorfläche auszukommen. Auch hier viele braune Flecken. In der Ferne liessen sich die Berge der Anarisfjällen ausmachen.
Auf einer weiteren Moorfläche. Blick Richtung Südost, im Hintergrund Anarisfjällen.

Lichtung im Wald. Im Hintergrund Lill-Stensdalsfjället.

Noch ein kleiner Anstieg, und der Wald wurde lichter. Kein Nadelholz mehr, nur noch Birken. Die Hütte war noch etwa 3 km entfernt. Nun kam unerwartet das anstrengendste Stück der Etappe. Nicht wegen Steigungen o.ä., sondern weil nun ein paar Abschnitte kamen, auf denen der Schnee auf bis zu 150 Metern komplett weggetaut war, und die auch nicht zu umfahren waren. Also jedes Mal Ski abschnallen und die Pulka über die feuchte Erde ziehen. Dann tauchte aber alsbald die Stensdalenhütte zwischen den Birken auf, wo ich rechtzeitig für die Sauna ankam.
In der Sauna sass ich dann mit zwei Schweden. Der eine kam gerade aus Storulvån, von wo er über das Tjallingdalen nach Stensdalen gelaufen war. Er war mit Zelt unterwegs, übernachtete aber diese Nacht in der Hütte, und wollte über Vålåstugorna und Helags nach Ramundberget. Der andere kam von den Vålåstugorna und wollte am nächsten Tag nach Vålådalen. Er sagte, dass auf dem Weg von von Vålåstugorna nur sehr wenig Schnee lag, er sei recht hoch am Hang gelaufen, um immer Schnee unter den Ski zu haben. Hmm, das klang ja nicht so gut in Bezug auf meine geplante Route. Aber mal schauen, Pläne kann man ja auch ändern.
Nach der Sauna machte ich mir schnell mein Abendessen. Die neue Hütte in Stensdalen hat ein paar ”ungewohnte” Finessen. Zum Beispiel braucht man das Abwasser nicht raustragen, sondern es gibt Spülbecken mit Abfluss. Ausserdem gibt es eine grosse Veranda, und aufgrund des schönen Wetters wurde es das erste Abendessen im Freien in diesem Jahr.
Erstes Abendessen des Jahres im Freien.

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