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Mitreisende | |
Land: Island
Reisezeit: August
Region/Kontinent: Nordeuropa
Hier nun der Bericht der beiden Wanderungen auf unserer Islandreise diese Jahr. Kurz vorweg: es war einfach super!
Erste Wanderung: Erweiterter Kjalvegur
(Abzweigung Fremstaver nach Hveravellir)
Tag 1 – Abzweigung Fremstaver bis Bach hinter Fremstaver
Mit einer geschickten Kombination der Busse erreichen wir eine Abfahrt erst um 08:30, dadurch ist das Frühstück im Hotel möglich. Wie alle Touristn sehen wir uns die Geysire an, der Strokkur bricht schön regelmäßig aus, die kleinen Geysire sind einfach irgendwie nett. Touristisch, aber eindrucksvoll. Weiter fahren wir mit dem Bus nach Gullfoss, dort ist eigentlich nur eine kurze Pause vorgesehen, aber ein Pärchen kapiert das nicht. Auf den Meter genau setzt uns der Busfahrer später an der südlichen Abzweigung nach Fremstaver ab. Die Sonne brennt, Sonnencreme ist unverzichtbar, obwohl es ziemlich staubig ist. Wir starten durch staubige, sandige Schotterlandschaft auf einer Piste. Kleine zu furtende Bäche geben willkommene Anlässe für kurze Pausen. An einem Aufforstungsprojekt vorbei gelangen wir zur Hütte Fremstaver. In deren Nähe machen wir kurz Pause. Der weiterer Weg ist unklar, da eine Piste weiterführt, aber zu weit den Berg hochgeht. So gehen wir Querfeldein zum Zeltplatz, den wir uns über ein Luftbild ausgeguckt haben, abgelegenen am Bach östlich von Fremstaver, wo wir unser Zelt auf einem ebenen Sandflecken aufbauen. Die Sonne knallt immer noch, der Wind ist kräftig, aber die Abspannungen stecken sicher in begrünten Inseln. Im Zelt hört man die Böen sich durch ein Zischen ankündigen, dann klatscht die Böe aufs Zelt. Kein Problem, das Zelt ist stabil und das leichte Getrommel auf dem Zelt macht auch nicht nass, sondern knirscht zwischen den Zähnen.

kurz vor Fremstaver

schön, windig, gut verankert
Tag 2 – Bach hinter Fremstaver bis Mündung Lambafellskvisl in Hvita
Der Tag startet schon sonnig, aber deutlich weniger windig als der gestrige Abend. In den Schotterfeldern ist der Weg häufig nicht klar auszumachen, bzw. es gibt nicht ein Weg, sondern viele Möglichkeiten, die von Warte zu Warte führen. Sowohl der Weg wie auch die Schotterfelder sind sehr angenehm zu gehen im Vergleich zu norwegischem Untergrund. Nach Osten gibt es einen unglaublich weiten Blick bis zur nächsten Bergkette, teilweise ist die Hvita im tiefen Flussbett zu sehen. Stechende Sonne und wieder verstärkter Wind machen das Klima schön, aber körperlich anstrengend. Später Blick auf Kerlingarfjöll. Wir queren ein paar grün eingefasste Bäche, natürlich jeden mit kurzer Pause. Am Ende der Tagesetappe nimmt die Bewölkung zu, das Zelt bauen wir bei deutlichem Wind leicht geschützt direkt am Weg bei der Mündung der Lambafellskvisl in die Hvita auf. Oberhalb des Weges ist eine alte Steinhütte (innen etwa 2 x 3,5 m), die aber sehr dunkel und etwas muffig ist, so kochen wir wegen des Windes vom Zelteingang aus. Wegen der Lage unterhalb einer kleinen Stufe haut der Wind nun von oben auf das Zelt – es ist gut, ein Zelt dabei zu haben, dem wir vertrauen. An diesem Tag sind wir keiner Person begegnet.

die Hvita in ihrem Bett (kein kleiner Bach)

Blick rüber zum Kerlingarfjöll

Zeltplatz direkt am Weg (war sonst überall buckelig oder windiger)
Tag 3 - Mündung Lambafellskvisl in Hvita bis Hvitarnes
Aufbruch im Nieselregen. Der Weg führt durch weite, grüne Landschaften über Hochmoore zur Mündung der Jökulfall in die Hvita, von dort entlang der Hvita bis zur Brücke der Kjölur-Piste. Das kleine roten Häuschen ist leider keine Buswartehäuschen, so müssen wir unsere Pause im Regen. Wir biegen auf die Kjölur-Piste und überqueren auf deren Brücke die Hvita. Bei einigem Autoverkehr gehen wir auf der Piste bis zur Abzweigung nach Hvitarnes. Die abgehende Schotterpiste zieht sich endlos in die Länge (vielleicht sollte man besser den Reitweg nach Arbudir entlang der Svarta gehen, und diese dann auf Höhe Hvitarnes furten). Bei Regen und Wind gehen wir ohne große Aussicht bis Hvitarnes, wo wir oberhalb des Parkplatzes einen ebenen, recht windigen Zeltplatz finden. In der bis auf die zu gute automobile Erreichbarkeit sehr netten Hütte treffen wir auf zwei andere Deutsch sprechende Paare, es wird ein netter Abend im vorderen Zimmer, die restliche Hütte ist belegt. Das Wasser im Tank ist aus (kein Wunder, wenn die WC’s angeschlossen sind), aber es regnet ausreichend und das Wasser vom Dach läßt sich gut auffangen. Abends ist dann auch der Tax-Free Ballast bis auf einen Rest reduziert.

ein dunkler Vormittag mit weißem Wasser

ungeliebte Piste bei ebensolchem Wetter

Hvitarnes real (der Parklplatz wurde noch voller)
Tag 4 – Hvitarnes bis Thverbrekknamuli
Der Regen hat aufgehört, als letzte verlassen wir das Umfeld der Hütte. Der Weg ist anfangs eindeutig zu erkennen, verliert sich aber bei einer Einbuchtung in einer Unzahl von Möglichkeiten, so gehen wir nach Richtung immer oberhalb der Fulakvisl entlang, bis wir wieder auf den vielspurigen Weg treffen. Unterwegs werden wir von einer Reitergruppe mit ca. 50 Pferden überholt. Rechts gibt es einen schönen Blick auf das Kerlingarfjöll, hinter uns sieht man noch lange die Gletscherzungen des Langjökuls nahe Hvitarnes. Über eine recht neue Brücke überqueren wir die tief eingeschnittene Fulakvisl und gehen zur Hütte Thverbrekknamuli, in der Bilder der vorigen Brücken hängen – und es gibt viele Vorgänger! Wasser gibt es bei der Hütte nur aus einer ca. 1km entfernten, wunderschönen artesischen Quelle. Die Hütte füllt sich nach und nach, wir führen noch nette Gespräche mit anderen Wanderern. Abends weht es wieder kräftig, was uns nicht mehr sonderlich verwundert. Wir schlafen jedenfalls im Zelt, und das wie meistens sehr gut.

immer am Fluss entlang führt der Weg

Abwechselung

Fluss diesmal im tiefen Bett
Tag 5 – Ruhetag
Die Umgebung der Hütte ist sehr schön, ein wenig Körperpflege auch. Mit Ausruhen, Lesen und Essen verbringen wir den Tag. Zwei Isländer die den Hrutfell umrunden wollen, kommen abends erst wieder bei der Hütte an, nachdem sie eine Stunde überfällig sind. Sie sind knapp 35 km durch wegloses Gelände gelaufen. Abends ist es windstill – sehr ungewohnt.

die Quelle, sie knistert immer leise!

dazugehörige Landschaft

das Hrutfell von der Hütte aus
Tag 6 – Thverbrekknamuli bis Thjofadalir
In leichtem Geniesel steigen wir zum Pass empor. Dort gibt es nur noch schwarzer Schotter,die Sicht ist in Anbetracht des Wetters recht gut, die Wolken heben sich. Entlang einer steil geneigten Schotterfläche, die unten in der gurgelnden Hlaup endet, geht es über einen recht fest getrampelten Pfad runter. Unten überqueren wir den Fluss über eine sehr kurze Brücke, die über den tief im Einschnitt gurgelnden Flusses führt. Beim Blick hinab sind wir sehr froh über die Brücke. Weiter geht es auf der Pferdeautobahn in Richtung Thjofadalir. Wir machen Pause am Knick vom Hlaup, mit interessantem Aufeinandertreffen der Lava- und Steinmuster, der Blick auf das Hrutfell ist grandios. Nach der Pause gehen wir weiter ins grüne Tal Thjofadalir, wo wir unterhalb der kleinen Hütte das Zelt aufgestellt.

Hrutfell vom Pass aus

abwärts geht es (immer)

gleicher Fluss ganz klein
Tag 7 – Thjofadalir bis Hveravellir
Nach einem leichten Aufstieg aus dem Tal heraus folgen wir dem parallel zur Piste verlaufenden Fuß- und Reitweg. Als derFußweg direkt nach Hveravellir abbiegt, folgen wir dem Reitweg, der zwar länger ist, aber auf der Karte schöner aussieht. Durch ein Zauntor gelangen wir in eine weite, grasbucklige Ebene, durch die sich der Reitweg oberhalb eines trockenen Flussbettes schlängelt. Nahe Hveravellir dauert es ein bißchen, bis wir wieder ein Tor im Zaun finden (später haben wir die Zäune einfach überquert). Wir gelangen an der Wetterstation mit lärmenden Dieselaggregat vorbei nach Hveravellir (die Meterologen müssen ganz schön abgestumpft sein, eigentlich gibt es solche Aggregate auch in schallgedämmt). In Hveravellir empfängt uns ein voller Parkplatz, einige Reisebusse und ein kühles Bier bei leichtem Geniesel. Auf dem Zeltplatz mit warmen Bach und Wasser (kalt gibt es dort nicht) bauen wir unser Zelt mit Blick auf ein Camp eines deutschen Veranstalters auf, für Unterhaltung nach dem sehr netten Hot Pot ist gesorgt. Abends beklagen sich die Teilnehmer des Reiseveranstalters bei den Toiletten noch untereinander über den fehlenden Komfort...

auch von Thjofadalir aus: das Hrutfell

Pferdeautobahn

Trockenfluss (gewichtsoptimiert)
Generelles zur Wanderung:
*** Die Verlängerung nach vorne über Fremstaver ist sehr schön und einsam. Sie hat einen deutlich anderen Charakter als der “eigentliche” Kjalvegur – wir würden sie immer wieder gehen.
*** Von der Brücke Kjölur [35] über Hvita bis Hvitarnes ziemlich öde Schotterpiste, falls man nur den eigentlichen Kjalvegurgehen will, sollte man besser von Arbudir starten (dann aber nach 250 m Furt).
*** Die Winde haben deutliche tageszeitliche Schwankungen, bei uns war das Maximum meist gegen Abend. Unser Zelt wurde teilweise ganz ordentlich durchgerüttelt. Die Möglichkeit, für ein 2-Personenzelt einen geschützen, ebenen Platz nahe zum Wasser zu finden, besteht nur manchmal.
*** Die Strecke ist im Vergleich zu Norwegen sehr einfach zu gehen (das mag nach langem Dauerregen anders sein). Es gibt viel ebene Erdwege, die Pferdewege sind im Gegensatz zu Schafspfaden breit genug, um in ihnen zu gehen. Der Schotter ist beinahe immer durch feineres Material gebunden und eben.
*** Essen für die Tour muss mitgenommen werden, Wasser teilweise für den Tag. Nicht alle in der Karte verzeichneten Bäche führen Wasser.
*** Die Strecke zwischen Hvitarnes und Hveravellir ist begangen. Bei den Hütten in der Mitte waren jeden Abend ca. 15 Personen.
Reisezeit: August
Region/Kontinent: Nordeuropa
Hier nun der Bericht der beiden Wanderungen auf unserer Islandreise diese Jahr. Kurz vorweg: es war einfach super!
Erste Wanderung: Erweiterter Kjalvegur
(Abzweigung Fremstaver nach Hveravellir)
Tag 1 – Abzweigung Fremstaver bis Bach hinter Fremstaver
Mit einer geschickten Kombination der Busse erreichen wir eine Abfahrt erst um 08:30, dadurch ist das Frühstück im Hotel möglich. Wie alle Touristn sehen wir uns die Geysire an, der Strokkur bricht schön regelmäßig aus, die kleinen Geysire sind einfach irgendwie nett. Touristisch, aber eindrucksvoll. Weiter fahren wir mit dem Bus nach Gullfoss, dort ist eigentlich nur eine kurze Pause vorgesehen, aber ein Pärchen kapiert das nicht. Auf den Meter genau setzt uns der Busfahrer später an der südlichen Abzweigung nach Fremstaver ab. Die Sonne brennt, Sonnencreme ist unverzichtbar, obwohl es ziemlich staubig ist. Wir starten durch staubige, sandige Schotterlandschaft auf einer Piste. Kleine zu furtende Bäche geben willkommene Anlässe für kurze Pausen. An einem Aufforstungsprojekt vorbei gelangen wir zur Hütte Fremstaver. In deren Nähe machen wir kurz Pause. Der weiterer Weg ist unklar, da eine Piste weiterführt, aber zu weit den Berg hochgeht. So gehen wir Querfeldein zum Zeltplatz, den wir uns über ein Luftbild ausgeguckt haben, abgelegenen am Bach östlich von Fremstaver, wo wir unser Zelt auf einem ebenen Sandflecken aufbauen. Die Sonne knallt immer noch, der Wind ist kräftig, aber die Abspannungen stecken sicher in begrünten Inseln. Im Zelt hört man die Böen sich durch ein Zischen ankündigen, dann klatscht die Böe aufs Zelt. Kein Problem, das Zelt ist stabil und das leichte Getrommel auf dem Zelt macht auch nicht nass, sondern knirscht zwischen den Zähnen.

kurz vor Fremstaver

schön, windig, gut verankert
Tag 2 – Bach hinter Fremstaver bis Mündung Lambafellskvisl in Hvita
Der Tag startet schon sonnig, aber deutlich weniger windig als der gestrige Abend. In den Schotterfeldern ist der Weg häufig nicht klar auszumachen, bzw. es gibt nicht ein Weg, sondern viele Möglichkeiten, die von Warte zu Warte führen. Sowohl der Weg wie auch die Schotterfelder sind sehr angenehm zu gehen im Vergleich zu norwegischem Untergrund. Nach Osten gibt es einen unglaublich weiten Blick bis zur nächsten Bergkette, teilweise ist die Hvita im tiefen Flussbett zu sehen. Stechende Sonne und wieder verstärkter Wind machen das Klima schön, aber körperlich anstrengend. Später Blick auf Kerlingarfjöll. Wir queren ein paar grün eingefasste Bäche, natürlich jeden mit kurzer Pause. Am Ende der Tagesetappe nimmt die Bewölkung zu, das Zelt bauen wir bei deutlichem Wind leicht geschützt direkt am Weg bei der Mündung der Lambafellskvisl in die Hvita auf. Oberhalb des Weges ist eine alte Steinhütte (innen etwa 2 x 3,5 m), die aber sehr dunkel und etwas muffig ist, so kochen wir wegen des Windes vom Zelteingang aus. Wegen der Lage unterhalb einer kleinen Stufe haut der Wind nun von oben auf das Zelt – es ist gut, ein Zelt dabei zu haben, dem wir vertrauen. An diesem Tag sind wir keiner Person begegnet.

die Hvita in ihrem Bett (kein kleiner Bach)

Blick rüber zum Kerlingarfjöll

Zeltplatz direkt am Weg (war sonst überall buckelig oder windiger)
Tag 3 - Mündung Lambafellskvisl in Hvita bis Hvitarnes
Aufbruch im Nieselregen. Der Weg führt durch weite, grüne Landschaften über Hochmoore zur Mündung der Jökulfall in die Hvita, von dort entlang der Hvita bis zur Brücke der Kjölur-Piste. Das kleine roten Häuschen ist leider keine Buswartehäuschen, so müssen wir unsere Pause im Regen. Wir biegen auf die Kjölur-Piste und überqueren auf deren Brücke die Hvita. Bei einigem Autoverkehr gehen wir auf der Piste bis zur Abzweigung nach Hvitarnes. Die abgehende Schotterpiste zieht sich endlos in die Länge (vielleicht sollte man besser den Reitweg nach Arbudir entlang der Svarta gehen, und diese dann auf Höhe Hvitarnes furten). Bei Regen und Wind gehen wir ohne große Aussicht bis Hvitarnes, wo wir oberhalb des Parkplatzes einen ebenen, recht windigen Zeltplatz finden. In der bis auf die zu gute automobile Erreichbarkeit sehr netten Hütte treffen wir auf zwei andere Deutsch sprechende Paare, es wird ein netter Abend im vorderen Zimmer, die restliche Hütte ist belegt. Das Wasser im Tank ist aus (kein Wunder, wenn die WC’s angeschlossen sind), aber es regnet ausreichend und das Wasser vom Dach läßt sich gut auffangen. Abends ist dann auch der Tax-Free Ballast bis auf einen Rest reduziert.

ein dunkler Vormittag mit weißem Wasser

ungeliebte Piste bei ebensolchem Wetter

Hvitarnes real (der Parklplatz wurde noch voller)
Tag 4 – Hvitarnes bis Thverbrekknamuli
Der Regen hat aufgehört, als letzte verlassen wir das Umfeld der Hütte. Der Weg ist anfangs eindeutig zu erkennen, verliert sich aber bei einer Einbuchtung in einer Unzahl von Möglichkeiten, so gehen wir nach Richtung immer oberhalb der Fulakvisl entlang, bis wir wieder auf den vielspurigen Weg treffen. Unterwegs werden wir von einer Reitergruppe mit ca. 50 Pferden überholt. Rechts gibt es einen schönen Blick auf das Kerlingarfjöll, hinter uns sieht man noch lange die Gletscherzungen des Langjökuls nahe Hvitarnes. Über eine recht neue Brücke überqueren wir die tief eingeschnittene Fulakvisl und gehen zur Hütte Thverbrekknamuli, in der Bilder der vorigen Brücken hängen – und es gibt viele Vorgänger! Wasser gibt es bei der Hütte nur aus einer ca. 1km entfernten, wunderschönen artesischen Quelle. Die Hütte füllt sich nach und nach, wir führen noch nette Gespräche mit anderen Wanderern. Abends weht es wieder kräftig, was uns nicht mehr sonderlich verwundert. Wir schlafen jedenfalls im Zelt, und das wie meistens sehr gut.

immer am Fluss entlang führt der Weg

Abwechselung

Fluss diesmal im tiefen Bett
Tag 5 – Ruhetag
Die Umgebung der Hütte ist sehr schön, ein wenig Körperpflege auch. Mit Ausruhen, Lesen und Essen verbringen wir den Tag. Zwei Isländer die den Hrutfell umrunden wollen, kommen abends erst wieder bei der Hütte an, nachdem sie eine Stunde überfällig sind. Sie sind knapp 35 km durch wegloses Gelände gelaufen. Abends ist es windstill – sehr ungewohnt.

die Quelle, sie knistert immer leise!

dazugehörige Landschaft

das Hrutfell von der Hütte aus
Tag 6 – Thverbrekknamuli bis Thjofadalir
In leichtem Geniesel steigen wir zum Pass empor. Dort gibt es nur noch schwarzer Schotter,die Sicht ist in Anbetracht des Wetters recht gut, die Wolken heben sich. Entlang einer steil geneigten Schotterfläche, die unten in der gurgelnden Hlaup endet, geht es über einen recht fest getrampelten Pfad runter. Unten überqueren wir den Fluss über eine sehr kurze Brücke, die über den tief im Einschnitt gurgelnden Flusses führt. Beim Blick hinab sind wir sehr froh über die Brücke. Weiter geht es auf der Pferdeautobahn in Richtung Thjofadalir. Wir machen Pause am Knick vom Hlaup, mit interessantem Aufeinandertreffen der Lava- und Steinmuster, der Blick auf das Hrutfell ist grandios. Nach der Pause gehen wir weiter ins grüne Tal Thjofadalir, wo wir unterhalb der kleinen Hütte das Zelt aufgestellt.

Hrutfell vom Pass aus

abwärts geht es (immer)

gleicher Fluss ganz klein
Tag 7 – Thjofadalir bis Hveravellir
Nach einem leichten Aufstieg aus dem Tal heraus folgen wir dem parallel zur Piste verlaufenden Fuß- und Reitweg. Als derFußweg direkt nach Hveravellir abbiegt, folgen wir dem Reitweg, der zwar länger ist, aber auf der Karte schöner aussieht. Durch ein Zauntor gelangen wir in eine weite, grasbucklige Ebene, durch die sich der Reitweg oberhalb eines trockenen Flussbettes schlängelt. Nahe Hveravellir dauert es ein bißchen, bis wir wieder ein Tor im Zaun finden (später haben wir die Zäune einfach überquert). Wir gelangen an der Wetterstation mit lärmenden Dieselaggregat vorbei nach Hveravellir (die Meterologen müssen ganz schön abgestumpft sein, eigentlich gibt es solche Aggregate auch in schallgedämmt). In Hveravellir empfängt uns ein voller Parkplatz, einige Reisebusse und ein kühles Bier bei leichtem Geniesel. Auf dem Zeltplatz mit warmen Bach und Wasser (kalt gibt es dort nicht) bauen wir unser Zelt mit Blick auf ein Camp eines deutschen Veranstalters auf, für Unterhaltung nach dem sehr netten Hot Pot ist gesorgt. Abends beklagen sich die Teilnehmer des Reiseveranstalters bei den Toiletten noch untereinander über den fehlenden Komfort...

auch von Thjofadalir aus: das Hrutfell

Pferdeautobahn

Trockenfluss (gewichtsoptimiert)
Generelles zur Wanderung:
*** Die Verlängerung nach vorne über Fremstaver ist sehr schön und einsam. Sie hat einen deutlich anderen Charakter als der “eigentliche” Kjalvegur – wir würden sie immer wieder gehen.
*** Von der Brücke Kjölur [35] über Hvita bis Hvitarnes ziemlich öde Schotterpiste, falls man nur den eigentlichen Kjalvegurgehen will, sollte man besser von Arbudir starten (dann aber nach 250 m Furt).
*** Die Winde haben deutliche tageszeitliche Schwankungen, bei uns war das Maximum meist gegen Abend. Unser Zelt wurde teilweise ganz ordentlich durchgerüttelt. Die Möglichkeit, für ein 2-Personenzelt einen geschützen, ebenen Platz nahe zum Wasser zu finden, besteht nur manchmal.
*** Die Strecke ist im Vergleich zu Norwegen sehr einfach zu gehen (das mag nach langem Dauerregen anders sein). Es gibt viel ebene Erdwege, die Pferdewege sind im Gegensatz zu Schafspfaden breit genug, um in ihnen zu gehen. Der Schotter ist beinahe immer durch feineres Material gebunden und eben.
*** Essen für die Tour muss mitgenommen werden, Wasser teilweise für den Tag. Nicht alle in der Karte verzeichneten Bäche führen Wasser.
*** Die Strecke zwischen Hvitarnes und Hveravellir ist begangen. Bei den Hütten in der Mitte waren jeden Abend ca. 15 Personen.
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