[IS] Erweiterter Kjalvegur und Wanderung Myvatn-Krafla-Dettifoss-Asbyrgi

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    [IS] Erweiterter Kjalvegur und Wanderung Myvatn-Krafla-Dettifoss-Asbyrgi

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Island
    Reisezeit: August
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Hier nun der Bericht der beiden Wanderungen auf unserer Islandreise diese Jahr. Kurz vorweg: es war einfach super!

    Erste Wanderung: Erweiterter Kjalvegur
    (Abzweigung Fremstaver nach Hveravellir)

    Tag 1 – Abzweigung Fremstaver bis Bach hinter Fremstaver

    Mit einer geschickten Kombination der Busse erreichen wir eine Abfahrt erst um 08:30, dadurch ist das Frühstück im Hotel möglich. Wie alle Touristn sehen wir uns die Geysire an, der Strokkur bricht schön regelmäßig aus, die kleinen Geysire sind einfach irgendwie nett. Touristisch, aber eindrucksvoll. Weiter fahren wir mit dem Bus nach Gullfoss, dort ist eigentlich nur eine kurze Pause vorgesehen, aber ein Pärchen kapiert das nicht. Auf den Meter genau setzt uns der Busfahrer später an der südlichen Abzweigung nach Fremstaver ab. Die Sonne brennt, Sonnencreme ist unverzichtbar, obwohl es ziemlich staubig ist. Wir starten durch staubige, sandige Schotterlandschaft auf einer Piste. Kleine zu furtende Bäche geben willkommene Anlässe für kurze Pausen. An einem Aufforstungsprojekt vorbei gelangen wir zur Hütte Fremstaver. In deren Nähe machen wir kurz Pause. Der weiterer Weg ist unklar, da eine Piste weiterführt, aber zu weit den Berg hochgeht. So gehen wir Querfeldein zum Zeltplatz, den wir uns über ein Luftbild ausgeguckt haben, abgelegenen am Bach östlich von Fremstaver, wo wir unser Zelt auf einem ebenen Sandflecken aufbauen. Die Sonne knallt immer noch, der Wind ist kräftig, aber die Abspannungen stecken sicher in begrünten Inseln. Im Zelt hört man die Böen sich durch ein Zischen ankündigen, dann klatscht die Böe aufs Zelt. Kein Problem, das Zelt ist stabil und das leichte Getrommel auf dem Zelt macht auch nicht nass, sondern knirscht zwischen den Zähnen.


    kurz vor Fremstaver


    schön, windig, gut verankert


    Tag 2 – Bach hinter Fremstaver bis Mündung Lambafellskvisl in Hvita

    Der Tag startet schon sonnig, aber deutlich weniger windig als der gestrige Abend. In den Schotterfeldern ist der Weg häufig nicht klar auszumachen, bzw. es gibt nicht ein Weg, sondern viele Möglichkeiten, die von Warte zu Warte führen. Sowohl der Weg wie auch die Schotterfelder sind sehr angenehm zu gehen im Vergleich zu norwegischem Untergrund. Nach Osten gibt es einen unglaublich weiten Blick bis zur nächsten Bergkette, teilweise ist die Hvita im tiefen Flussbett zu sehen. Stechende Sonne und wieder verstärkter Wind machen das Klima schön, aber körperlich anstrengend. Später Blick auf Kerlingarfjöll. Wir queren ein paar grün eingefasste Bäche, natürlich jeden mit kurzer Pause. Am Ende der Tagesetappe nimmt die Bewölkung zu, das Zelt bauen wir bei deutlichem Wind leicht geschützt direkt am Weg bei der Mündung der Lambafellskvisl in die Hvita auf. Oberhalb des Weges ist eine alte Steinhütte (innen etwa 2 x 3,5 m), die aber sehr dunkel und etwas muffig ist, so kochen wir wegen des Windes vom Zelteingang aus. Wegen der Lage unterhalb einer kleinen Stufe haut der Wind nun von oben auf das Zelt – es ist gut, ein Zelt dabei zu haben, dem wir vertrauen. An diesem Tag sind wir keiner Person begegnet.


    die Hvita in ihrem Bett (kein kleiner Bach)


    Blick rüber zum Kerlingarfjöll


    Zeltplatz direkt am Weg (war sonst überall buckelig oder windiger)


    Tag 3 - Mündung Lambafellskvisl in Hvita bis Hvitarnes

    Aufbruch im Nieselregen. Der Weg führt durch weite, grüne Landschaften über Hochmoore zur Mündung der Jökulfall in die Hvita, von dort entlang der Hvita bis zur Brücke der Kjölur-Piste. Das kleine roten Häuschen ist leider keine Buswartehäuschen, so müssen wir unsere Pause im Regen. Wir biegen auf die Kjölur-Piste und überqueren auf deren Brücke die Hvita. Bei einigem Autoverkehr gehen wir auf der Piste bis zur Abzweigung nach Hvitarnes. Die abgehende Schotterpiste zieht sich endlos in die Länge (vielleicht sollte man besser den Reitweg nach Arbudir entlang der Svarta gehen, und diese dann auf Höhe Hvitarnes furten). Bei Regen und Wind gehen wir ohne große Aussicht bis Hvitarnes, wo wir oberhalb des Parkplatzes einen ebenen, recht windigen Zeltplatz finden. In der bis auf die zu gute automobile Erreichbarkeit sehr netten Hütte treffen wir auf zwei andere Deutsch sprechende Paare, es wird ein netter Abend im vorderen Zimmer, die restliche Hütte ist belegt. Das Wasser im Tank ist aus (kein Wunder, wenn die WC’s angeschlossen sind), aber es regnet ausreichend und das Wasser vom Dach läßt sich gut auffangen. Abends ist dann auch der Tax-Free Ballast bis auf einen Rest reduziert.


    ein dunkler Vormittag mit weißem Wasser


    ungeliebte Piste bei ebensolchem Wetter


    Hvitarnes real (der Parklplatz wurde noch voller)


    Tag 4 – Hvitarnes bis Thverbrekknamuli
    Der Regen hat aufgehört, als letzte verlassen wir das Umfeld der Hütte. Der Weg ist anfangs eindeutig zu erkennen, verliert sich aber bei einer Einbuchtung in einer Unzahl von Möglichkeiten, so gehen wir nach Richtung immer oberhalb der Fulakvisl entlang, bis wir wieder auf den vielspurigen Weg treffen. Unterwegs werden wir von einer Reitergruppe mit ca. 50 Pferden überholt. Rechts gibt es einen schönen Blick auf das Kerlingarfjöll, hinter uns sieht man noch lange die Gletscherzungen des Langjökuls nahe Hvitarnes. Über eine recht neue Brücke überqueren wir die tief eingeschnittene Fulakvisl und gehen zur Hütte Thverbrekknamuli, in der Bilder der vorigen Brücken hängen – und es gibt viele Vorgänger! Wasser gibt es bei der Hütte nur aus einer ca. 1km entfernten, wunderschönen artesischen Quelle. Die Hütte füllt sich nach und nach, wir führen noch nette Gespräche mit anderen Wanderern. Abends weht es wieder kräftig, was uns nicht mehr sonderlich verwundert. Wir schlafen jedenfalls im Zelt, und das wie meistens sehr gut.


    immer am Fluss entlang führt der Weg


    Abwechselung


    Fluss diesmal im tiefen Bett


    Tag 5 – Ruhetag

    Die Umgebung der Hütte ist sehr schön, ein wenig Körperpflege auch. Mit Ausruhen, Lesen und Essen verbringen wir den Tag. Zwei Isländer die den Hrutfell umrunden wollen, kommen abends erst wieder bei der Hütte an, nachdem sie eine Stunde überfällig sind. Sie sind knapp 35 km durch wegloses Gelände gelaufen. Abends ist es windstill – sehr ungewohnt.


    die Quelle, sie knistert immer leise!


    dazugehörige Landschaft


    das Hrutfell von der Hütte aus


    Tag 6 – Thverbrekknamuli bis Thjofadalir
    In leichtem Geniesel steigen wir zum Pass empor. Dort gibt es nur noch schwarzer Schotter,die Sicht ist in Anbetracht des Wetters recht gut, die Wolken heben sich. Entlang einer steil geneigten Schotterfläche, die unten in der gurgelnden Hlaup endet, geht es über einen recht fest getrampelten Pfad runter. Unten überqueren wir den Fluss über eine sehr kurze Brücke, die über den tief im Einschnitt gurgelnden Flusses führt. Beim Blick hinab sind wir sehr froh über die Brücke. Weiter geht es auf der Pferdeautobahn in Richtung Thjofadalir. Wir machen Pause am Knick vom Hlaup, mit interessantem Aufeinandertreffen der Lava- und Steinmuster, der Blick auf das Hrutfell ist grandios. Nach der Pause gehen wir weiter ins grüne Tal Thjofadalir, wo wir unterhalb der kleinen Hütte das Zelt aufgestellt.


    Hrutfell vom Pass aus


    abwärts geht es (immer)


    gleicher Fluss ganz klein


    Tag 7 – Thjofadalir bis Hveravellir
    Nach einem leichten Aufstieg aus dem Tal heraus folgen wir dem parallel zur Piste verlaufenden Fuß- und Reitweg. Als derFußweg direkt nach Hveravellir abbiegt, folgen wir dem Reitweg, der zwar länger ist, aber auf der Karte schöner aussieht. Durch ein Zauntor gelangen wir in eine weite, grasbucklige Ebene, durch die sich der Reitweg oberhalb eines trockenen Flussbettes schlängelt. Nahe Hveravellir dauert es ein bißchen, bis wir wieder ein Tor im Zaun finden (später haben wir die Zäune einfach überquert). Wir gelangen an der Wetterstation mit lärmenden Dieselaggregat vorbei nach Hveravellir (die Meterologen müssen ganz schön abgestumpft sein, eigentlich gibt es solche Aggregate auch in schallgedämmt). In Hveravellir empfängt uns ein voller Parkplatz, einige Reisebusse und ein kühles Bier bei leichtem Geniesel. Auf dem Zeltplatz mit warmen Bach und Wasser (kalt gibt es dort nicht) bauen wir unser Zelt mit Blick auf ein Camp eines deutschen Veranstalters auf, für Unterhaltung nach dem sehr netten Hot Pot ist gesorgt. Abends beklagen sich die Teilnehmer des Reiseveranstalters bei den Toiletten noch untereinander über den fehlenden Komfort...


    auch von Thjofadalir aus: das Hrutfell


    Pferdeautobahn


    Trockenfluss (gewichtsoptimiert)


    Generelles zur Wanderung:

    *** Die Verlängerung nach vorne über Fremstaver ist sehr schön und einsam. Sie hat einen deutlich anderen Charakter als der “eigentliche” Kjalvegur – wir würden sie immer wieder gehen.

    *** Von der Brücke Kjölur [35] über Hvita bis Hvitarnes ziemlich öde Schotterpiste, falls man nur den eigentlichen Kjalvegurgehen will, sollte man besser von Arbudir starten (dann aber nach 250 m Furt).

    *** Die Winde haben deutliche tageszeitliche Schwankungen, bei uns war das Maximum meist gegen Abend. Unser Zelt wurde teilweise ganz ordentlich durchgerüttelt. Die Möglichkeit, für ein 2-Personenzelt einen geschützen, ebenen Platz nahe zum Wasser zu finden, besteht nur manchmal.

    *** Die Strecke ist im Vergleich zu Norwegen sehr einfach zu gehen (das mag nach langem Dauerregen anders sein). Es gibt viel ebene Erdwege, die Pferdewege sind im Gegensatz zu Schafspfaden breit genug, um in ihnen zu gehen. Der Schotter ist beinahe immer durch feineres Material gebunden und eben.

    *** Essen für die Tour muss mitgenommen werden, Wasser teilweise für den Tag. Nicht alle in der Karte verzeichneten Bäche führen Wasser.

    *** Die Strecke zwischen Hvitarnes und Hveravellir ist begangen. Bei den Hütten in der Mitte waren jeden Abend ca. 15 Personen.
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 05.11.2011, 17:21. Grund: Reisecharakter eingestellt

  • wulxc
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    • 27.07.2007
    • 379

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    #2
    [IS] Erweiterter Kjalvegur und Wanderung Myvatn-Krafla-Dettifoss-Asbyrgi

    Vom Myvatn über Krafla, Dettifoss nach Asbyrgi

    Tag 1: Myvatn bis Parkplatz Krafla

    Vom Campingplatz am Myvatn brechen wir mal wieder eher spät auf und gehen bei schönstem Sonnenschein durch die sehr grüne Landschaft, es gibt sogar Büsche, auf dem markierten Weg in Richtung Krafla. Am Fuß eines Bergesgeht es über sandige, schottrige Wege an den Rand des großen Lavafeldes westlich der Krafla. Das Lavafeld überqueren wir relativ einfach über den markierten Weg, querfeldein wäre nicht anzuraten. Wir gehen noch einen kleinen Bogen und sehen uns die Lava und Eruptionszone des Ausbruches von 1985 an. Durch ihre noch schwarze Farbe ist die neue Lava leicht von der älteren Lava zu unterscheiden.
    Da wir nicht viel Wasser tragen wollen, schlagen wir direkt unterhalb des Parkplatzes unser Zelt auf, im Behinderten-WC gibt es sogar einen Warmwasserboiler! Ein echter Luxuszeltplatz.


    Abschied vom Myvatn


    Unglaublich grün


    Lavaströme


    Luxuszeltplatz



    Tag 2: Krafla bis Hlidhargi

    Von der Krafla zum Dettifoss gibt es zwei Wegvarianten:
    1. Der Schotterpiste von der Krafla nach Norden folgen, auf Höhe Eilifsvötn nach Osten zu dessem westlichen Ende (es gibt dort sehr schöne Zeltmöglichkeiten mit Wasser), von dort teilweise über Pisten und querfeldein zum Dettifoss. Diese gehen wir nicht.
    2. Wir verlassen nach einem kurzen Blick zum Viti die Piste und steigen ohne Weg nach Osten auf den Sattel zwischen Krafla und Graddabunga. Laut Karte folgt nun ein Lavafeld, die nötige Überquereung könnte etwas aufwändiger werden. Die Lava ist aber so alt und ebene, das es sich hervorragen auf ihr geht. Wir gehen daher auf direkter Linie über die Hochebene nach NO (wir umrunden den Berg Hágöng gegen den Uhrzeigersinn). Dort steigen wir in einer schwarzen Sand/Staub Landschaft hinab und erreichen etwas später das Quellengebiet, wo wir bei schönem Sonnenschein ausführlich Pause machen. Wir folgen dem Bach, der später zum Rinnsal wird und versiegt. Über alle Arten von kleingemahlenem Gestein gehen wir nach Norden durch eine wüstige Landschaft zu der zweiten Wasserstelle des Tages, wo wir natürlich wieder Pause machen (auch dort ist es sehr schön). Wir durchqueren noch ein paar letzte Sandflecken und gehen dann durch eine flachbuschige Landschaft in einigen Windungen zur Hütte Hlidhargi, wo wir direkt neben dem Bach unser Zelt aufschlagen. Zum Zelten ist es bestens, die Hütte ist recht rudimentär und besitzt einen teilweise undichten Ölofen, so dass es in ihr recht kräftig nach Heizöl duftet.


    Kurz hinter dem Sattel


    Wasser in der Wüste


    Das war es dann mit dem Wasser


    Spätere Buschlandschaft (Eilifsvötn im Hintergrund)


    Wiesenzeltplatz bei Hlidhagi


    Tag 3: Hlidhargi bis Dettifoss

    Da sich das Wetter verschlechtert, sehen wir von unserem geplanten Ruhetag ab und wollen Dettifoss heute erreichen. Wir folgen erst der nach Osten verlaufenden Piste, knicken dann nach Nordost von ihr ab, als sie sich nach SO wendet. Entlang einesSchafszauns gehen wir lange auf dem parallel verlaufenden Weg. Die Seite ohne Schafe ist bedeutend bewachsener, die Wüstenbildung (u.a. durch Schafe, wie wir später in Asbyrgi erfahren) zählt zu den Problemen Islands. Der Himmel zieht sich weiter zu, bei eine Pause in einer Kuhle zwischen den Grasbuckeln beginnt es leicht zu tröpfeln. Querfeldein gehen wir in Richtung der Piste zum Dettifoss. Nachdem wir diese überquert haben, gehen wir im Regen durch eine Schotterwüste auf einem Hügelrücken östlich der Piste bis zum Dettifoss, wo wir auf dem Zeltplatz in einem abgelegenen Tal unser Zelt aufstellen. Wir haben Glück, in den von den Ranger aufgefüllten Kanistern ist ausreichend Wasser vorhanden. Abends sehen wir uns noch den Dettifoss an. Nach zwei Tagen ohne andere Menschen ist der Rummel hier gewaltig.


    Erster Regen kündigt sich an


    Schafsschutzzone mit empfindlichen Gräsern


    Ankündigung vom Selfoss


    Ruhe beim Zeltplatz (nur 500m weiter ist der Parkplatz)


    Dettifoss


    Tag 4: Dettifoss bis Vesturdalur
    Nun sind wir im Touristengebiet und teilen uns mit Busladungen den Weg. Wir steigen nicht hinab in die Schlucht, sondern gehen den Weg oberhalb der Schlucht. Beim Abstieg zum Parkplatz bei Holmartungur gibt es so viele Blaubeeren, dass wir die Rucksäcke absetzen und direkt neben dem gut frequentierten Weg mindestens eine halbe Stunde uns den Bauch vollschalgen. Hinter dem Parkplatz nehmen wir den nun als Premium-Wanderweg ausgebauten Weg in der nun breiteren Schlucht. Durch eine Heidelandschaft gelangen wir zu einer Häufung kleinerer, aber wunderschöner Wasserfälle. Immer wieder verlangsem Blaubeeren unser Fortkommen. Die Lavakante zeigt unglaubliche Strukturen, sogar ein Adler ist vertreten. Wir furten noch einen Fluss und gehen dann vorbei an Karl og Kerling zum Campingplatz Vesturdalur. Der Platz ist eigentlich ganz nett, aber leider eher ein Campingplatz mit Autos als ein Zeltplatz.


    Schlucht der Jökulsà a Fjöllum


    Wanderwege, wie wir sie lieben




    Karl og Kerling

    Tag 5: Vesturdalur Asbyrgi
    Der letzte Wandertag. Wir gehen erst zu den Hljodarklettar, Lavafelsen, die die Flussgeräusche so reflektieren, dass sie von überall zu kommen scheinen. Optisch sind diese Felsen aber deutlich beindruckender. Vorbei an weiteren skurilen Lavaformationen wollen wir auf den Rauthholar hinauf, doch nach halbem Anstieg ist der Weg gesperrt. Eigentlich hört sich der Grund sinnvoll an, aber die Sperrung hätte auch beim Wegweiser angeschlagen sein können (oder dieser einfach demontiert, grr). Wir gehen den etwas weiteren Weg entlang der Schlucht und queren erst später nach Asbyrgi, wobei wir an vom Wind erodierten Sand-Lehm Skulpturen vorbeikommen, die optisch eher in ein heißes Land passen. Es regnet, der Blick in die Schlucht von Aspyrgi ist deutlich getrübt, die Besonderheit für uns auch nicht so ganz zu spüren. Da uns der Regen nervt, sehen wir uns den steilen Abstieg mit Seil und Treppe doch näher an und wählen über ihn die schnelle Variante zum Zeltplatz und bauen unser Zelt auf dem großen Campingplatz auf.


    Raudholar von unten


    Savanne


    Asbyrgi im Regen


    Abendliche Sonne


    Generelles zur Wanderung


    *** Es gibt die Möglichkeit, vom Myvatn mit einem Bus zur Krafla abzukürzen. Da dieses Stück aber das vulkanisch eindruckvollste ist, würde ich das nicht empfehlen.

    *** Das Stück zwischen Krafla und Hlidarhagi ist teilweise sehr feinsandig. In entgegengesetzter Richtung kann der Aufstieg sicherlich anstrengend werden.

    *** Die Zäune beim Übersteigen nicht beschädigen! (Auch wenn sie mehr nach Elektrozaun aussehen als sich anfühlen).

    *** Ab Dettifoss ist man im extremen Touristengebiet und Nationalpark (also dort, wo man hingehört). Nach zwei Tagen querfeldein ist das schon heftig.

    *** Es gibt viel mehr Wege, als in der Karte verzeichnet sind. Querfeldein nach Karte heißt nicht unbedingt weglos.
    Zuletzt geändert von wulxc; 05.12.2010, 14:06.

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    • wulxc
      Erfahren
      • 27.07.2007
      • 379

      • Meine Reisen

      #3
      [IS] Erweiterter Kjalvegur und Wanderung Myvatn-Krafla-Dettifoss-Asbyrgi

      Material u.ä.

      Zelt: Sturmstabil sollte es schon sein, und das gilt auch für die Heringe. Ein Zelt mit rausgerissenen Heringen hat genauso versagt wie ein zerlegtes. Bei uns hat es nur geweht, aber andere Zelte haben schon dabei beinahe flachgelegen (wie soll es dann bei Sturm sein). Eine geschütze Ecke mit halbwegs ebenem Untergrund zu finden, ist oft für ein Zweipersonenzelt nicht möglich (gilt natürlich nur für die von uns begangenen Strecken).

      Kocher: Wir haben uns dann doch für den Benzinkocher entschieden, und lagen damit richtig. Wir sind zeitweise mit Leuten mit einem Primus-Eta-Dingsbumskocher gewandert, und der war wegen der niedrigen Temperatur extrem lahm. Bei Wasser für eine Person ist das egal, aber bei 1,5 l Tee schon ein deutlicher Unterschied. Beim Fliegen hab ich noch nie Probleme mit einem Benzinkocher im Rucksack gehabt (ich hab aber auch immer die Pumpe aus der Flasche genommen, so dass die Flasche wie eine normale Trinkflasche aussieht).

      Stöcke: Auch wenn wir sie eigentlich nicht mögen, waren die Stöcke bei den querfelein-Strecken eine große Hilfe und Entlastung der Gelenke.

      Essen einkaufen bzw. verschicken: Wir haben in Island nachgekauft und damit kein Problem gehabt. Das Verschicken von Paketen funktionierte aber ganz problemlos.

      grüße, wulxc
      Zuletzt geändert von wulxc; 05.12.2010, 14:22.

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      • wulxc
        Erfahren
        • 27.07.2007
        • 379

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [IS] Erweiterter Kjalvegur und Wanderung Myvatn-Krafla-Dettifoss-Asbyrgi

        Handtücher Beitrag 2 und 3 weggenommen

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        • barleybreeder
          Lebt im Forum
          • 10.07.2005
          • 6479
          • Privat

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          #5
          AW: [IS] Erweiterter Kjalvegur und Wanderung Myvatn-Krafla-Dettifoss-Asbyrgi

          Sehr schön mal wieder ein paar Bilder aus der Gegend von unserer Tour 2007 zu sehen.
          Barleybreeders BLOG

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          • MonaXY

            Fuchs
            • 30.08.2009
            • 1094
            • Privat

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            #6
            AW: [IS] Erweiterter Kjalvegur und Wanderung Myvatn-Krafla-Dettifoss-Asbyrgi

            Vielen Dank für den tollen Bericht mit Tourbeschreibung, die vom Myvatnsee aus durch den Jökulsárgljúfur-Nationalpark geht. Schade, dass ich ihn jetzt erst entdeckt habe...
            "Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur."
            Jean Paul

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            • Mika Hautamaeki
              Alter Hase
              • 30.05.2007
              • 4006
              • Privat

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              #7
              AW: [IS] Erweiterter Kjalvegur und Wanderung Myvatn-Krafla-Dettifoss-Asbyrgi

              Wie konnte ich bloß diesen Bericht übersehen...Hätte ich den früher gefunden, hätte ich meine Myvatnzeit auch etwas anders geplant.
              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
              A. v. Humboldt.

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              • Peter83
                Fuchs
                • 22.08.2010
                • 1115
                • Privat

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                #8
                AW: [IS] Erweiterter Kjalvegur und Wanderung Myvatn-Krafla-Dettifoss-Asbyrgi

                Wunderschöne Bilder und spannender Bericht - Danke.

                Grüsse,
                Peter
                "A man who is a man goes on till he can do no more and then goes twice as far."

                Norwegian saying

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                • wulxc
                  Erfahren
                  • 27.07.2007
                  • 379

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [IS] Erweiterter Kjalvegur und Wanderung Myvatn-Krafla-Dettifoss-Asbyrgi

                  Man kann am Myvatn auch noch Reitausflüge unternehmen. Das war auch sehr interessant (das erste mal auf einem Pferd und dann im Tölt und Trab). Wir haben damals extrem viel Glück mit dem Wetter gehabt, tagsüber hat uns teilweise der Schatten richtig gefehlt.
                  Ich würde den Abschnitt ab dem Myvatn deutlich empfehlen, da der erste Tag mit der vulkanischen Zone sehr interessant war mit den unterschiedlich alten Lavaströmen, der zweite Tag ohne Wege gut machbar, der vom Eindruck doch ganz anders und freier als auf vorgegebenen Wegen war und dann die sich doch ziehende Annäherung zum Dettifoss uns noch mal die Weite der Landschaft mit viel Schotter deutlich gemacht hat.
                  Auch die Verlängerung unserer ersten Tour war definitv eine Bereicherung.
                  Aber bei Island gibt es ja häufig noch ein zweites Mal, so dass einmal nicht gemacht nicht nie gemacht heißen muss.
                  grüße, wulxc

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