[SE] Lappland im Expeditionsstil: 50 Tage durch Schwedens Berge und Sümpfe

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  • Robtrek
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    [SE] Lappland im Expeditionsstil: 50 Tage durch Schwedens Berge und Sümpfe

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    Mitreisende
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    Wie lange kann man eigentlich auf Trekkingtour gehen und sich dabei ausschließlich vom mitgebrachten Proviant ernähren? Für die meisten von uns ist diese Frage irrelevant, aber für mich hat sie eine gewisse praktische Bedeutung. In der Variante “nur 1 Rucksack pro Person” stand meine Marke bisher bei fünf Wochen. Diesen Sommer wollte ich Schwedisch-Lappland weiter entdecken und dabei einmal versuchen, so nahe wie möglich an die magische Grenze von 50 Tagen Autonomie beim Trekking heranzukommen. Das ganze sollte aber nicht extrem werden und den Spaß verderben, schließlich gibt's da im Fall des Falles überall Hütten mit kleinen Shops zur Auffrischung der Vorräte. Es war mehr als ein Experiment nebenher gedacht und als Training für Touren, auf denen man unterwegs wirklich nichts nachkaufen kann. Meine Idee war sozusagen ein Trek durch Lappland im “entspannten Expeditionsstil”.


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    Das Ablaufen einer vorgeplanten Route oder das Erreichen einer bestimmten km-Distanz spielte für mich dabei keine Rolle. Mein Ziel war vielmehr, möglichst schöne Landschaften bei möglichst gutem Wetter zu genießen. Und dazu – soviel hatte ich letztes Jahr im Sarek kapiert – braucht man im Norden vor allem eines: Sehr! Viel! Zeit! Nach der diesjährigen Tour weiß ich, was man außerdem gut gebrauchen könnte: Noch mehr Zeit. Über weite Strecken ähnelte das Wetter nämlich, um es mal vornehm mit den Worten von Fernsehkoch Tim Mälzer zu umschreiben, “einem großen Haufen F...scheiße!


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    Mein Tourengebiet war diesmal die Gegend nördlich des Sarek, und der detaillierte Plan lautete: “Von Abisko im Zickzack nach Süden, soweit die Füße tragen.” Herausgekommen ist dabei eine wirklich schöne Route mit fünf ganz unterschiedlichen Abschnitten, die eigentlich jeder für sich eine Reise wert sind:


    1. Lapporten und die Abisko Alps

    Lapporten – die “Pforte Lapplands”. Kann es einen besseren Einstieg in eine Grand Tour durch Schwedisch-Lappland geben? Für den Sommer 2021 muss diese Frage mit “ja” beantwortet werden. Ab Tag 1 waren Regen und Sturm meine ständigen Begleiter bei der Durchquerung dieser Berge, die manchmal als “Abisko Alps” bezeichnet werden. Die weiten, grünen Hochtäler sind durchaus attraktiv und halten für den Wanderer bei Sonne wunderschöne Picknickwiesen bereit, die von kleinen Bächen durchzogen werden. Bei Starkwind bieten sie jedoch keinerlei Schutz. Nach zehn Tagen besserte sich das Wetter und ließ mich zum Abschluss mit einem recht zwiespältigen Eindruck zurück: einerseits der gewaltige Blick auf die gesamte Mårmakette, das erste große Panorama meiner Tour. Andererseits die “grüne Hölle von Abisko”, in die ich unverhofft bei dem Versuch geriet, dem Mårma-Panorama möglichst bequem näherzukommen.


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    Blick auf Lapporten

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    Im Nissonvággi. Durch eine Tolpatschigkeit beim Aufbau des Zeltes während starker Windböen handelte ich mir hier einen wohlverdienten Stangenbruch ein.

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    Das obere Ballinvággi – wohl der schönste Ort zum Zelten, den ich in den Abisko Alps gefunden habe.

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    Blick auf Mårma.

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    2. Durch Mårma ins Vistasvagge

    Südlich der Abisko Alps schließt sich die Mårmakette an. Sie beginnt mit kahlen, abgerundeten Höhenzügen, die sich im Westen zu schroffen Schneegipfeln und Gletschern aufschwingen. Der einzige Übergang ins Vistasvagge liegt an der Schnittstelle dieser beiden Teile und führt über den einfachen, wegen seiner Blockfelder beim Abstieg jedoch ziemlich nervigen Mårma-Pass. Ich wollte einer erneuten Wetterverschlechterung mit angekündigtem starken Schneefall zuvorzukommen und überquerte diesen Pass deshalb in aller Eile bei einfallendem Nebel. Der Mühe Lohn war der Blick hinunter ins Vistasvagge, zweifellos eines der schönsten Täler Lapplands. In meinem Camp oberhalb der Vistashütte saß ich einige Tage lang wie in einer Theaterloge, während unten auf der Bühne durch das Wechselspiel von Wolken und Felswänden eine dramatische Stimmung nach der anderen inszeniert wurde. Klar, dass ich nach Ende der Schlechtwetterperiode erst einmal dieses großartige Tal in Richtung Kungsleden durchwanderte, bevor ich mich wieder höheren Bergen zuwandte.


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    Ich bin ja eigentlich mehr Rafter als Trekker, deshalb sind Flüsse für mich immer besonders interessant. Mein Zeltplatz am Aliseatnu kam komplett mit einem Privatstrand und tollem Blick auf diese schöne Stromschnelle.

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    Beim Anstieg zum Mårma-Pass.

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    Blick hinunter ins Vistasvagge.

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    Durch das Vistasvagge.

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    Zuletzt geändert von Robtrek; 14.09.2021, 18:34.

  • LapplandJens
    Erfahren
    • 23.04.2007
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    #2
    Klingt vielversprechend nach einem spannenden Bericht, leider sehe ich keine Bilder. Liegt das an mir oder meiner Verbindung?

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    • Robtrek
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      • 13.05.2014
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      #3
      Hehe, du hast vergessen, das es auf diesem Planeten etwas gibt, was noch unberechenbarer ist als das Wetter in Lappland...

      Es liegt natürlich an unserer Forums-Software.

      Bei mir wird zwar alles mit Bildern angezeigt, aber ich checke das zusätzlich noch von einem anderen Browser, wo ich ausgeloggt bin und die Cookies lösche. So weiß ich, das ihr noch keine Bilder seht. Bitte um etwas Geduld, wir hacken das.

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      • Robtrek
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        #4
        3. Über Gletscherpässe in Richtung Kebnekaise

        Drei hohe Gletscherpässe gaben dem zentralen Abschnitt meiner Tour einen recht alpinen Charakter. Der erste und schwierigste führt vom Kungsleden zu den wunderschönen Bergseen 1242 m und 1081 m oberhalb der Nallohütte. Da ich mich gegen die Mitnahme von Steigeisen entschieden hatte, wurde ich hier zu recht unangenehmen Kletterpartien hoch oben in der steilen Seitenmoräne des Västra Bossos Gletschers gezwungen. Die Erkenntnis daraus: in einem Blockfeld triffst du, wenn du Pech hast, ab und zu auf einen lockeren Stein. In einer Moräne, wenn du Glück hast, ab und zu auf einen festen. Und das war noch nicht alles: gegen Ende des Tages erforderte der sehr steile Abstieg vom Pass bei Donner, Blitz und Hagel die Aufbietung aller Kraftreserven und führte an die Grenze dessen, was ich noch als normales Trekking mit vertretbarem Verletzungsrisiko bezeichnen würde. Jedenfalls war ich heilfroh, als ich auch den letzten regenglatten Felsabbruch überwunden hatte und, bis auf die Haut durchnässt, zitternd und frierend am See 1242 m ankam.


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        Blick vom Bossosvagge zurück in Richtung Kungsleden.

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        Aufstieg zum Pass am Västra Bossos Gletscher.

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        See 1242 m oberhalb von Nallo.

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        See 1081 m.

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        Blick hinunter zur Nallohütte.

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        Im Stuor Räitavagge.

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        Den zweiten der drei Pässe bekam ich erst einmal gar nicht zu Gesicht. Ein veritabler Sturm mit Dauerregen hielt mich tagelang bei der Unna Räita Nothütte fest, bis ein Wetterfenster die Chance für den Übergang ins Kaskasavagge bot. Dieser sogenannte Pyramiden-Pass besteht aus einem steilen Eisfeld, das zur Hälfte mit Firn bedeckt ist. Solange dieser nicht beinhart gefriert, kann man die Passhöhe ohne Steighilfen erklimmen. Der Aufstieg über das Firnfeld dauert nur eine Stunde, ist aber mit einem schwerem Rucksack auf den Schultern ziemlich anstrengend. Im Wesentlichen geht es darum, mit den Bergstiefeln mühsam kleine Tritte in den Schnee zu schlagen und dabei den Blick in die Tiefe zu vermeiden. Die einzige Möglichkeit, sich etwas hinzusetzen und Kräfte für den Weiterweg zu sammeln, bietet ein Felsband auf halbem Wege. Diesmal hielt das Wetter, bis ich den Pass überquert hatte, wenngleich sich die umliegenden Berge, darunter der namensgebende Pyramiden-Gipfel, die ganze Zeit über in den Wolken verbargen.


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        Der Weg ins Unna Räitavagge ist mit Steinen gepflastert...

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        Die Unna Räita Nothütte.

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        Auf dem Pyramiden-Pass.

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        Im Kaskasavagge.


        Der schönste der drei Pässe führt von Tarfala ins Guobirvággi und bietet unterwegs phantastische Ausblicke auf einen direkt daneben liegenden Gletscher des Kebnekaise-Massivs. Für die letzten Höhenmeter wechselt man auf den Firn des Gletschers. Der Anstieg ist einfach, nur Ausrutschen darf man hier nicht: direkt in der Falllinie warten klaffende Spalten. Zu diesem Übergang hatte ich mich spontan aufgrund des unerwartet schönen Wetters entschlossen, und er zählt definitiv zu den eindrucksvollsten Erlebnissen meiner Tour.


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        Auf dem Weg nach Tarfala. Vom Darfálčorru-Pass aus bietet sich ein Panorama des gesamten Kebnekaise-Massivs mit seinen Gletschern.

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        Blick auf den Tarfala-Pass.

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        Ein gut erkennbarer Pfad führt auf der Seitenmöräne dieses Gletschers hoch zum Tarfala-Pass.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 044_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 958,4 KB ID: 3076520



        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 045_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 872,4 KB ID: 3076518



        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 047_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 799,4 KB ID: 3076519

        An dieser Stelle verläuft der Anstieg zum Pass direkt auf dem Gletscher. Links sieht man meine Spur von unten hochkommen.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 046_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 766,7 KB ID: 3076517


        All diese Pässe führen in karge, einsame Hochtäler, von denen jedes seinen eigenen Reiz hat. Immer wieder öffnen sich schöne Bergpanoramen. Obwohl der Abschnitt zwischen Vistasvagge und Kebnekaise zu den am meisten besuchten Gegenden der schwedischen Berge zählt, konzentrieren sich die Wanderer doch sehr auf Nallo und Tarfala, so dass man in den anderen Tälern an manchen Tagen gar keine Menschen trifft.


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 048_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 744,9 KB ID: 3076522

        Der Talschluss des Guobirvággi.

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        Blick aus dem Guobirvággi in Richtung Stuor Ruška und Kungsleden.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 050_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 638,9 KB ID: 3076523

        Das wolkenverhangene Kebnekaise-Massiv.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 051_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 750,8 KB ID: 3076525

        Im unteren Guobirvággi kurz vor dem Kungsleden.
        Zuletzt geändert von Robtrek; 15.09.2021, 00:16.

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        • TilmannG
          Fuchs
          • 29.10.2013
          • 1366
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          wunderschöne Fotos! (sind alle sichtbar ;)

          Danke und Grüße - Tilmann
          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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          • Freedom33333
            Dauerbesucher
            • 09.09.2017
            • 900
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
            Über weite Strecken ähnelte das Wetter nämlich, um es mal vornehm mit den Worten von Fernsehkoch Tim Mälzer zu umschreiben, “einem großen Haufen F...scheiße!
            Sehr schön, du hast gerade den Reisebericht für meine Tour dieses Jahr im Padjelanta geschrieben. ;)

            Bin schon gespannt auf deinen Bericht, die Bilder sind ja schonmal der Wahnsinn .

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            • chri1
              Dauerbesucher
              • 08.11.2005
              • 535

              • Meine Reisen

              #7
              Prima, mich hatte auch interessiert, was du im Sommer gemacht hast.
              Wir sind übrigens auch in Abisko gestartet (am 7.8.) und durch den Lapporten gegangen und bei uns war es auch eine Tour, bei der wir geschaut haben, wie weit wir mit einem Rucksack kommen. Allerdings hatten wir nur drei Wochen Zeit. Bislang waren wir aber nie zu Fuss 22 Tage ohne Essensnachkauf/nachtanken unterwegs. In Punkto Wetter haben wir allerdings nur einmal einen ganzen Tag im Zelt verbracht, sind dafür aber wegen der meist tiefen Wolkendecke früher als geplant aus dem Sarek raus in Richtung Padjelanta.

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              • Mortias
                Fuchs
                • 10.06.2004
                • 1261
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Cool, Dein Bericht hat endlich angefangen. Eine geile Route die Du da gelaufen bist und die Bilder bisher sind auch wirklich extrem vielversprechend. Natürlich ist es auch unheimlich wichtig, alle Deine Beschreibungen zu lesen. Sonst könnte man ja echt denken, dass Du in der Summe ziemlich gutes Wetter gehabt hattest. Freu mich schon auf die Fortsetzung.

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                • Robtrek
                  Dauerbesucher
                  • 13.05.2014
                  • 919
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                  ... Sonst könnte man ja echt denken, dass Du in der Summe ziemlich gutes Wetter gehabt hattest.
                  Vielleicht war das für Lappland in der Summe ja ziemlich gutes Wetter? Bin mir inzwischen nicht mehr so sicher... Im Ernst, ich hab' auch reichlich Regenwolken-Fotos mitgebracht, und manche Aufnahme ist einfach nur in den 10 Minuten entstanden, in denen sich die Sonne an diesem Tag blicken ließ. Ich beklage mich nicht, schließlich habe ich den Luxus eines sehr langen Zeitfensters und kann Schlechtwetter meistens aussitzen. Ich bewundere aufrichtig die Leute mit 2-3 Wochen Zeit und fest gebuchten Rückreisetickets, die ihre Tour bei jedem Wind und Wetter voll durchziehen, und das womöglich jedes Jahr. Dazu gehört schon ein ziemliches Durchhaltevermögen.

                  Kommentar


                  • Robtrek
                    Dauerbesucher
                    • 13.05.2014
                    • 919
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    4. Der Höhepunkt: Kaitumjaure und die Sirččam-Furt

                    Auf jeder Reise gibt es einen Ort, der “besonders” ist. Er mag sich unterwegs ergeben haben als das große Ziel, zu dem alle Wege führen. Vielleicht hält er die Phantasie auch schon seit dem Kartenstudium am Schreibtisch gefangen und lässt einen nicht los, bis man wirklich dort steht. Oder man stößt ganz unvermittelt auf diesen Ort und weiß einfach in dem Moment, wenn man ihn erblickt: wow! Das ist jetzt der Höhepunkt, das Beste vom Besten!

                    Auf meiner Tour hieß dieser Ort Sirččam. Der 150 Meter breite Fluss zwischen den Seen Kaska Kaitumjaure und Vuolep Kaitumjaure war die einzige Stelle des Treks, bei der ich nach dem Blick auf die Karte nicht sicher war, ob man da durchkommen könnte. Seit der mutigen Pioniertat eines einsamen Trekkers vor genau 10 Jahren (Lesetipp: sein toller Bericht ist hier in unserem Forum!) war mir keine weitere erfolgreiche Querung des Sirččam bekannt. Ich registrierte mich sogar extra auf utsidan.se, dem schwedischen Pendant zu den outdoorseiten, aber auch dort erinnerte man sich nur an den “german guy” und riet generell von dem Versuch ab mit dem Hinweis, dass der Wasserstand im Sirččam damals außergewöhnlich niedrig war und die Furt dennoch nicht einfach aussah.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 052_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 746,6 KB ID: 3076578

                    Der Liddubákti. Beginn des Treks vom Kungsleden zum Sirččam.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 053_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 514,8 KB ID: 3076575

                    Dieses Foto könnte ebenso gut im Plateau Putorana aufgenommen worden sein.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 054_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 571,1 KB ID: 3076577

                    Morgenrot = schlechtes Wetter. Wenig später begann ein Sturm, der 15 Stunden lang mit unverminderter Stärke anhielt. Meinen Zeltplatz hatte ich hier zu optimistisch gewählt: maximal exponiert.

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                    Meine Erwartungen an Sirččam wurden nicht enttäuscht. Die ganze Strecke vom Kungsleden bis zum Kaitumjaure war menschenleer und schön. In den Tälern sah man typisches Elchland mit lichten Birkenwäldern, Sumpfwiesen und Seen. Drumherum erhoben sich schroffe Berge mit senkrechten Felswänden. In der Umgebung der Sirččam-Furt wurden die Panoramen dann grandios: der Anblick des tiefblauen Sees vor den mittlerweile schneebedeckten Bergen übertraf einfach alles, was ich bisher auf meiner Tour, oder auch letztes Jahr im Sarek, zu Gesicht bekommen hatte.


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                    Blick von meinem Camp an einem Strand des Kaska Kaitumjaure.

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                    Blick hinunter auf die Sirččam-Furt.

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                    Vuolep Kaitumjaure.

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                    Ausblick von einem meiner Camps am Vuolep Kaitumjaure.

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                    Panorama vom Berg Muovlak. Auf der Halbinsel im Vordergrund hatte ich die Tage zuvor gezeltet.

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                    Namenloser See vor dem Berg Áhkávárri.

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                    Panorama vom Berg Čálmmas.

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                    Panorama vom Berg Silbačohkka.
                    Zuletzt geändert von Robtrek; 15.09.2021, 17:53.

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                    • Fjellfex
                      Fuchs
                      • 02.09.2016
                      • 1646
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      Klasse, dass du so zeitnah von deiner Tour berichtest!

                      Hach, die Gegend um den Kaitumjaure..... deshalb möchte ich gerne auch mal nach Sjaunja: die Panoramen in dieser Gegend gehören zu den schönsten, die ich von Lappland gesehen habe. Das möchte man gerne mal in eigenen Augenschein nehmen.

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                      • Robtrek
                        Dauerbesucher
                        • 13.05.2014
                        • 919
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                        #12
                        5. Sjaunja

                        Sjaunja – Land der weiten Horizonte, Land der Sümpfe. Kein Land für jedermann: das Wandern auf den langgestreckten Höhenzügen ist wunderschön, doch sobald der unvermeidliche Abstieg in die Sumpftäler erfolgt, wird das Vorankommen kräftezehrend und zeitraubend. Wer sich darauf einlässt und eine Durchquerung Sjaunjas nicht scheut, kommt der “echten Wildnis” vermutlich näher als irgendwo sonst in Schweden. Ich traf dort auf keinen anderen Menschen, ja nur selten überhaupt auf Spuren von Menschen. Das riesige Gebiet gibt dem Besucher ein echtes Gefühl unberührter Weite und bietet einen wunderbaren Kontrast zu den schneebedeckten Gebirgszügen, die man in der Ferne noch lange im Blick hat. Saunja – ein Ort so abgelegen und ursprünglich, wie aus einem alten Märchenbuch entsprungen. Und wer würde daran zweifeln, dass es Akka von Kebnekaise ist, die hier in der Abenddämmerung nach Nils Holgersson ruft?

                        Zwei Ratschläge: man gehe im mückenfreien Spätsommer, und tausche die Bergstiefel gegen Trailrunner mit Neoprensocken. Bereuen wird man keinen einzigen Tag, denn Sjaunja ist: einmalig.


                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 078_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 849,9 KB ID: 3076598

                        Der See Čohkolisjávri.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 081_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 587,5 KB ID: 3076597

                        Bis zum Sarek reicht der Horizont.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 082_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.005,0 KB ID: 3076600



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 083_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 513,1 KB ID: 3076595

                        Blick auf das 50 km entfernte Kebnekaise-Massiv...

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 084_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 689,1 KB ID: 3076602

                        ...und über 70 km hinweg zum Sarek.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 085_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 741,5 KB ID: 3076601



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 087_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 652,7 KB ID: 3076603



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 086_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 827,2 KB ID: 3076604



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 088_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 728,3 KB ID: 3076605

                        Abstieg in die Sümpfe.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 089_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 844,6 KB ID: 3076607



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 091_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 462,2 KB ID: 3076606



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 092_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3076609



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 093_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 778,4 KB ID: 3076608



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 094_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3076610

                        Das ist der Trail durch den Sumpf, der auf der Karte eingezeichnet ist.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 095_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,49 MB ID: 3076613



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                        Påstavaara.

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                        In den Sümpfen setzte ich ein paarmal das Handy ein, um meine Position auf der Karte zu bestimmen. Teilweise war ich doch recht deutlich von meiner Marschrichtung abgekommen.

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                        Die Position vom Display der Karten-App in der Realität. Kein Handy dabei? Viel Spaß beim Navigieren durch den Sumpf mit Kompass und Papierkarte!

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                        Die ersten Menschen, die ich seit vielen Tagen zu Gesicht bekam, saßen lustigerweise in einem Zug.

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                        Der 2. September machte die 50 Tage voll und es war sogar noch etwas Proviant übrig. Kein Problem, Salami schmeckt auch auf der Heimfahrt!

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                        Vorher aber wird die Tour symbolisch beendet, und das bedeutet, wie jedes Jahr:

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                        Runter mit dem Bart!


                        Proviant, Ausrüstung, Mücken

                        Das Essen gehört bei einer Tour im Expeditionsstil immer zu den interessantesten Fragen. Ich hatte für die anvisierten 50 Tage 16,4 kg Proviant eingepackt. Das reichte vollkommen aus und ich musste unterwegs nichts nachkaufen. Das nur allzu gut bekannte Hungergefühl auf überlangen Touren kam nie auf, und wenn ich nach dem Abendessen den Eindruck hatte, dass der Körper doch noch etwas brauchte, gab's eben Nachschlag in Form von Müsli-Mix oder Salami. Am 50. Tag, nach Erreichen der Bahnlinie in Harrå, hatte ich noch reichlich Milchpulver und Rosinen übrig, dazu Couscous für zwei Mahlzeiten, sowie 2 meiner 8 Salamis zu je 250 g.

                        Auch das gefürchtete Schwächegefühl stellte sich bis zuletzt nicht ein, obwohl ich zuhause auf der Waage feststellte, dass ich doch 14% meines Start-Körpergewichts verbraucht hatte. Zwei Drittel davon würde ich als Übergewicht bezeichnen, das ich auf dieser Tour gerade loswerden wollte; ein Drittel kam aus der Substanz. Konkret nahm ich von 110 kg auf 95 kg ab, wobei mein Normalgewicht bei 100 kg liegt.

                        Mein Proviant bestand aus Supermarktware, die man in jedem Aldi oder Edeka findet. Ich ernährte mich von:
                        • Boullion (400 g) mit Bulgur (1.000 g) oder Couscous (800 g), dazu Sonnenblumenöl (500 g), Knoblauchzehen (200 g), Kräuter (Oregano, Basilikum, Rosmarin, Thymian etc. – 100 g), Salz (200 g)
                        • Kartoffelpüree (1.300 g)
                        • Puddingpulver (1.200 g), Milchpulver (900 g), Rosinen (1.000 g), Zucker (1.100 g), Zimt (100 g)
                        • Salami (2.000 g), Müsli-Mix (Nüsse, Trockenfrüchte, Hafer, Zucker – 5.000 g), Schokolade (200 g)
                        • Vitamin-Brausetabletten (400 g)
                        Wie gewohnt führte ich das meiste in Plastikflaschen mit – 100% wasserdicht und einfach zu dosieren.


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                        Bestandsaufnahme am 16. August. Etwas über 2 Wochen müsste dieser Proviant noch reichen, dann wären die 50 Tage geknackt.


                        Ausrüstung: die ist bei mir sehr robust und meist schon 10 Jahre oder mehr in Benutzung, daher wenig geeignet als Tipp für andere – das meiste kann man längst nicht mehr nachkaufen. “Ultralight” ist definitiv nichts davon. Die komplette Ausrüstung samt der ganzen Elektronik (Kameras, Solarpanel, Powerbank, Satellite Communicator, Handy, Rasierer etc.) wiegt 26 kg, dazu kommt noch die Kleidung/Bergstiefel am Körper. Meine wichtigsten Lehren aus den vergangenen Jahren zu den “Großen Drei”: Lightwave baut hervorragende, sturmfeste Zelte, Bach unglaublich stabile Rucksäcke, Yeti tolle Schlafsäcke (inzwischen leider nur noch aus Daune). Und Schwedens Fjällräven näht gute Hosen, mit der richtigen Anzahl an Taschen in der richtigen Größe an den richtigen Stellen.

                        Zu den Mücken nur drei Worte: es gab keine. Einzige Ausnahme waren die paar Sonnentage in den Abisko Alps Ende Juli.


                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 067_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 650,0 KB ID: 3076599


                        Ich stelle mir vor, ich hätte direkt vor Abreise Lapplandradio gehört:

                        “Und nun die Wettervorhersage. In den Monaten Juli und August Durchzug eines Regengebiets mit nur vereinzelten Auflockerungen, Tageshöchsttemperaturen um die 10 °C.”

                        Hätte ich die Reise trotzdem angetreten? Ja, natürlich! Diese Tour war eines meiner schönsten Trekking-Erlebnisse, ich habe eine Unmenge von Eindrücken mitgebracht und unterwegs auch sehr interessante Begegnungen gehabt. Davon gäbe es noch so viel zu erzählen – vielleicht komme ich mal dazu, in kleineren Fortsetzungen. Abgesehen von Sirččam und Sjaunja ist die durchwanderte Gegend in diesem Forum ja recht populär, und viele haben sicher schöne eigene Erinnerungen an die Orte auf meiner Route. Eure Kommentare oder Fragen sind also jederzeit willkommen, und bei Bedarf habe ich zu jedem Abschnitt auch noch eine Menge zusätzlicher Fotos, die keinen Zweifel aufkommen lassen: Lappland ist wirklich schön!


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                        Zuletzt geändert von Robtrek; 15.09.2021, 03:54.

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                        • Fjellfex
                          Fuchs
                          • 02.09.2016
                          • 1646
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Na, da hätte ich doch gleich mal eine Frage zu Sjaunja. Deine Route hast ja schön exakt per Karte mitgeteilt, so dass sie gut nachvollzogen werden konnte.
                          Im Abschnitt Serrujavri - Pastavaara - Harra warst du ja auf einem "Pfad". Auf Luftaufnahmen ist der manchmal sichtbar, oft nicht. Wieviel % des genannten Abschnittes war tatsächlich ein brauchbarer Pfad vorhanden?

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                          • Bambus
                            Fuchs
                            • 31.10.2017
                            • 1932
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Vielen Dank, ein wirklich toller Bericht mit beeindruckenden Bildern. Das erste Mal, das ich wirklich Lust auf Nord-Schweden bekommen habe . Nochmals Dank!
                            Eine Bestätigungsfrage noch - das Gesamtgewicht a.d.Rücken waren zu Beginn ca. 42 kg - also ca. 50% des Eigengewichts bei Rückkehr?

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                            • Ljungdalen

                              Alter Hase
                              • 28.08.2017
                              • 3267
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                              Der schönste der drei Pässe führt von Tarfala ins Guobirvággi und bietet unterwegs phantastische Ausblicke auf einen direkt daneben liegenden Gletscher des Kebnekaise-Massivs. Für die letzten Höhenmeter wechselt man auf den Firn des Gletschers. Der Anstieg ist einfach, nur Ausrutschen darf man hier nicht: direkt in der Falllinie warten klaffende Spalten.

                              ...

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Abisko 043_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 953,7 KB ID: 3076516
                              Oha! Wenig Schnee! Wann war das, so Anfang-Mitte August auch?

                              Am 04.08.2019 sah das so aus, die Spalten im Vordergrund mehr zu erahnen (klick für größer, will deinen Bericht hier nicht kapern...):
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Tarfala_2019_1.jpg
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Größe: 791,3 KB
ID: 3076672

                              Und das letzte steile Stück auf dem Firn sieht so aus (das da vorn ist unsere Tochter):
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Tarfala_2019_2.jpg
Ansichten: 1757
Größe: 579,4 KB
ID: 3076671

                              Vielen Dank für deinen schönen Bericht, cool.

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                              • Robtrek
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                                • 13.05.2014
                                • 919
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                                #16
                                Zitat von Bambus Beitrag anzeigen
                                ...das Gesamtgewicht a.d.Rücken waren zu Beginn ca. 42 kg - also ca. 50% des Eigengewichts bei Rückkehr?
                                Ja genau, mein Rucksack-Startgewicht war etwas über 42 kg. Plus Trinkwasser, aber davon muss man in Lappland ja nur ganz selten etwas mit sich führen. Man könnte das Gewicht des Rucksacks aber problemlos reduzieren. Ich lege zum Beispiel Wert darauf, die Rückreise in sauberen Kleidern und ohne Wildnis-Look anzutreten - dauert ja auch nochmal 2 Tage mit Bahn und Schiff bis Travemünde. Deshalb führe ich immer eine zweite Trekkinghose und ein zweites Funktionshemd mit mir, die im Normalfall bis zur Rückreise unbenutzt bleiben. Auf "echten" Wildnistouren dienen sie natürlich auch als Backup, denn selbst die beste Fjällräven-Hose geht in der Taiga irgendwann kaputt (hält nach meiner Erfahrung maximal 3 Saisons aus). Na, und wer außer mir schleppt wochenlang einen Phillips-Rasierer durch die Gegend... Ist bei mir halt schon Tradition. Dies nur zur Einordnung, dass meine 26 kg Ausrüstung nach heutigen Maßstäben nicht "optimiert" sind. Aber die Ultralighter unter uns können sich ja an den 16 kg Proviant orientieren und dann einfach ihre leichte Standardausrüstung dazurechnen.

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                                • Fjellfex
                                  Fuchs
                                  • 02.09.2016
                                  • 1646
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                  Na, und wer außer mir schleppt wochenlang einen Phillips-Rasierer durch die Gegend... Ist bei mir halt schon Tradition.
                                  Rasierer muss sein! Bei mir nicht Phillips, sondern nur Aldi.... aber Akkurasierer muss sein.

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                                  • Robtrek
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                                    • 13.05.2014
                                    • 919
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                    Oha! Wenig Schnee! Wann war das, so Anfang-Mitte August auch?
                                    Der Tarfala-Pass war am 14.8. Erinnere mich sehr gut, 13.-15.8. drei Tage lang hauptsächlich Sonne, wow!!! Vor unbekannten Gletschern habe ich einen gehörigen Respekt, zumal ich gerade auf dem vermeintlich uralten Schneefeld neben der Moräne eine unschöne Entdeckung gemacht hatte:

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 045a_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 526,2 KB ID: 3076680


                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 045b_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 697,1 KB ID: 3076681

                                    Man kann die Gletscherpassage auch kraxelnd über die Felsen umgehen, und bevor ich den Gletscherfirn betrat, habe ich zunächst diesen Kletterweg ohne Rucksack erkundet. Das Risiko dabei schien mir aber wesentlich höher zu sein als die 200 m entlang der kleinen Randkluft.

                                    Deine Methode, auf dem Gletscher das Töchterlein vorauszuschicken, ist aber auch eine coole Variante!

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                                    • Ljungdalen

                                      Alter Hase
                                      • 28.08.2017
                                      • 3267
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                      Vor unbekannten Gletschern habe ich einen gehörigen Respekt, zumal ich gerade auf dem vermeintlich uralten Schneefeld neben der Moräne eine unschöne Entdeckung gemacht hatte:

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Abisko 045a_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 526,2 KB ID: 3076680
                                      OK, aber aufgrund des Wasserfalls oben hätte ich da schon so einen Verdacht gehabt (man weiß natürlich nicht, wo genau sich das auswirkt)...

                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                      Deine Methode, auf dem Gletscher das Töchterlein vorauszuschicken, ist aber auch eine coole Variante!
                                      Die ist selber vorgelaufen, konnte sie nicht aufhalten Im Ernst: paar Minuten vor uns ist dort jemand hoch, wir sind quasi in seinen Spuren gegangen. Der wollte weiter den ganzen Trepassleden, wir sind auch das Guobirvággi runter Richtung Singi. Der See war ja bei dir offenbar ganz eisfrei... bei uns noch so:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Guobirvaggi_2019.jpg
Ansichten: 1712
Größe: 2,34 MB
ID: 3076685
                                      (Runter sind wir ab ungefähr hier nur auf dem Schnee, das Feld durchgängig bis unten.)

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                                      • Robtrek
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                                        • 13.05.2014
                                        • 919
                                        • Privat

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                                        #20
                                        Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                        Na, da hätte ich doch gleich mal eine Frage zu Sjaunja. Deine Route hast ja schön exakt per Karte mitgeteilt, so dass sie gut nachvollzogen werden konnte.
                                        Im Abschnitt Serrujavri - Pastavaara - Harra warst du ja auf einem "Pfad". Auf Luftaufnahmen ist der manchmal sichtbar, oft nicht. Wieviel % des genannten Abschnittes war tatsächlich ein brauchbarer Pfad vorhanden?
                                        Fjellfex, dieser Pfad war auch für mich ein großes Rätsel bzw. zuerst eine große Hoffnung. Die kurze Antwort auf deine Frage lautet: auf dem Abschnitt Serrujavri-Pastavaara ist das Verhältnis "wegloser Sumpf : guter Pfad" 80 : 20, wobei die "20" nur auf dem letzten Teil von Rovvojavri bis Pastavaara auftreten. Auf dem Abschnitt Pastavaara-Harra hingegen ist das Verhältnis umgekehrt mit 80% gutem Pfad.

                                        Auf der Schwedenkarte hab ich mal meinen Zeltplatz gekennzeichnet, bei dem ich diesen Pfad abends erreichte. Auf meiner Handy-App ist die gleiche Karte, so dass das Verfolgen des Pfads theoretisch kein Problem wäre. In der Realität ist der Pfad auf den sumpfigen Abschnitten aber nicht vorhanden.


                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Abisko 094b_resize.JPG
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Größe: 720,3 KB
ID: 3076694


                                        Es ist illusorisch, hier auf trockene Füße zu hoffen, deshalb meine Empfehlung, gleich zu Beginn in die Furtschuhe zu wechseln. Das gilt für den ganzen Weg bis zur Bahnlinie, denn auch später wird der gute Pfad immer wieder von Abschnitten mit weglosem Sumpf unterbrochen.


                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Abisko 095a_resize.JPG
Ansichten: 1548
Größe: 735,1 KB
ID: 3076695


                                        Der "Pfad" besteht anfangs aus Stangen, die ab und zu den Weg weisen. Sie sind aber eher selten und stehen meist mitten im übelsten Sumpf. Man ignoriert sie irgendwann und geht einfach im Slalom auf möglichst festem Untergrund in die grobe Richtung, wo man hinwill. Als Kontrollpunkte dienen v.a. die zahlreichen Seen.


                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3076693



                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Abisko 095b_resize.JPG
Ansichten: 1612
Größe: 524,1 KB
ID: 3076692


                                        Jetzt eine Gegenfrage an dich bzw. andere Fjällspezialisten. Diese Stangen scheinen mir als Orientierung speziell für die Sami auf Schneemobilen zu dienen. Sie sind durch dicke Kabel miteinander verbunden. Wozu dient das schwarze Ding an den Stangen? Stromleitung, akustisches Signal.... ?

                                        Falls du's nicht verfolgt hast: zur Frage "Exit nach Kaitum oder Harra" siehe diesen Thread. Ich hoffe, dass die betreffenden Kollegen auch noch einen Bericht über ihre Tour durch Sjaunja bringen, ihre Route sieht jedenfalls interessant aus.

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