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Try To Come To Kvikkjokk Again
Vorwort:
Es ist soweit. Nach meiner ersten Tour auf dem Padjelantaleden 2016 habe ich im Sommer 2018 meine zweite Tour in die Tat umgesetzt. Ziel war auch diesmal wieder Lappland

Dies ist also der zweite Reisebericht meines Lebens. Voller Vorfreude, dass diesmal alles (noch) besser klappt als bei meiner ersten Wanderung (https://www.outdoorseiten.net/forum/...adjelantaleden), plante ich genau wie vor dem Padjelantaleden wieder monatelang das kommende Vorhaben.
Auch diesmal ging es hauptsächlich um die Verbesserung der Packliste. Ich tauschte hier und da Gegenstände aus, strich den einen oder anderen Ausrüstungsgegenstand komplett aus der Liste und beschäftigte mich stundenlang mit fast jedem Ausrüstungsgegenstand, der es geschafft hat, auf der neuen Packliste zu überleben. Herausgekommen ist durch diese lange Planung ein Basisgewicht von 9,6 kg (2016 waren es 14 kg) + 4 kg Essen (2016 waren es 7 kg) + 1 L Wasser. Mit einem Gesamt-Startgewicht von 14,6 kg (2016 waren es 23 kg) buchte ich also optimistisch alle Flüge

Auch in diesem Bericht soll es wieder das Ziel sein, von meinen Erfahrungen, Erkenntnissen und Erlebnissen als Solowanderin zu berichten. Sowohl die psychischen Höhen und Tiefen als auch die physischen Höhen und Tiefen sollen vermittelt werden. Außerdem möchte ich mit diesem Bericht vergleichen, ob sich meine Hoffnungen erfüllt haben bzw. ob wirklich viele Dinge von mir verbessert werden konnten im Vergleich zur ersten Tour. Am Ende dieses Berichtes folgt also auf jeden Fall ein Gesamtfazit

Geplant habe ich als Tourverlauf diesmal die Strecke von Abisko nach Saltoluokta und dann von Saltoluokta nach Kvikkjokk. Mein Traum bzw. großes Ziel dieser Wanderung ist es für mich, mit Kvikkjokk Frieden zu schließen, da ich dort 2016 ja ziemlich unzufrieden abgereist bin. Da ich mir aber auch diesmal unsicher bin, was mein Körper schaffen wird und ob ich mir mit diesem Ziel zuviel vorgenommen habe, habe ich als Variante B festgehalten, nur bis Saltoluokta zu wandern und je nachdem, wielange ich dafür gebraucht habe, von dort Tagestouren zu machen. Variante C beinhaltet, nur bis Alesjaure zu laufen und im Notfall von dort wieder zurückzulaufen, falls meinem Körper alles zuviel wird. Zeit habe ich mit 3 ½ Wochen ausreichend genug, um spontan zu entscheiden, je nachdem, wie es mir geht, um spontan Ruhetage einzulegen, wenn nötig oder wenn es mir irgendwo besonders gut gefällt. Angst habe ich diesmal sehr sehr viel weniger als 2016. Es ist diesmal eher eine unendlich große Vorfreude und zudem eine große Hoffnung, dass diesmal aufgrund weniger Gewicht alles (noch) viel besser und vor allem schmerzfreier wird als bei meiner ersten Tour.
Ob dies wirklich so eintrifft und wie weit mich die Füße also diesmal tragen, werden die kommenden 3 ½ Wochen zeigen.
Tag 1 (4.7.2018)
Endlich ist es soweit. Um 2.38 Uhr wache ich auf und kann nicht mehr einschlafen vor Aufregung. Da ich aber sowieso geplant habe, um 3.45 Uhr loszufahren zum Flughafen, ist das schon in Ordnung. Mit nur vier Stunden Schlaf geht es also los Richtung Düsseldorf. Alles klappt wie am Schnürchen, so dass ich um 6.50 Uhr pünktlich im Flugzeug abhebe von Düsseldorf nach Stockholm. In Stockholm angekommen bekomme ich zeitlich angemessen mein Gepäck und fliege relativ pünktlich um 11.50 Uhr weiter nach Kiruna. Dort erwische ich entspannt den Mittags-Bus nach Abisko, so dass ich um ca. 16 Uhr in Abisko bei ca. 10 Grad eintreffe. Ich nehme die paar Meter zur Fjällstation auf mich, besorge mir dort Spiritus, nutze das Wlan, um ein paar mir wichtigen Leuten nochmal tschüß zu sagen, packe meinen Rucksack vom Flug-Modus in den Wander-Modus um und starte um ca. 17 Uhr mein Abenteuer.
Es nieselt leicht, die Wolken hängen tief und die Temperatur dürfte meiner Meinung nach gerne 10 Grad höher liegen. Dennoch freue ich mich natürlich, endlich wieder in Lappland zu sein. Für heute habe ich mir nur 4 km vorgenommen, denn dann kommt der einzige Platz, an dem man sein Zelt im Abisko-Nationalpark aufstellen darf (Nissonjohka). Bis zum Ende des Abisko-Nationalparks bzw. bis zur Abiskojaure wäre es für mich am ersten Wandertag sowieso zu weit, von daher passen mir 4 km sehr gut, um wortwörtlich „reinzukommen“. Die Landschaft ist schon jetzt ein Traum, die Ausblicke auf den Canyon und in die Birkenwald-Landschaft hinein sind herrlich.
Leicht wellig geht es voran, aber anstrengend sind die 4 km für mich erstaunlicherweise nicht. Vielleicht zahlt sich nun tatsächlich aus, dass ich diesmal ein paar Trainingskilometer mit ca. 7 Kilo Gewicht im Rucksack in den Wochen vor dieser Reise absolviert habe. Richtige Pausen brauche ich bis zum heutigen Tagesziel nicht, nur für Fotos und Blicke in die Landschaft halte ich oft kurz an. Mücken begegne ich an diesem Tag glücklicherweise gar nicht und da sich meine Beine und insgesamt mein Körper trotz der Anreise kraftvoll anfühlen, bin ich insgesamt unendlich glücklich. Menschen treffe ich heute weniger als gedacht während des Laufens, aber am Zeltplatz angekommen ändert sich das. Über das ganze Gelände verteilt stehen schon einige Zelte. Familien grillen, Pärchen kochen, Lagerfeuergeruch überall. Ich finde einen einigermaßen ebenen Platz für mein Zelt und bemerke beim Aufbauen leichte beidseitige Hüftschmerzen vom Rucksack.
Um ca. 20 Uhr liege ich in meinem Zelt und kann es nicht fassen

So möge das Abenteuer beginnen.
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