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Unterwegs auf dem Höga Kustenleden
Zeitraum: 18.08 – 29.08.2017
Land: Schweden
Region: Västernorrlands län
Reisende: Bogus, Helmut und Stephan
Route:
Der Höga kustenleden ist ein 127 km langer Wanderweg im Weltnaturerbe-Gebiet Höga Kusten im Bereich zwischen Hornöberget in der Mündung des Ångermanälven und Varvsberget in Örnsköldsvik

1. Prolog
Ich habe hier im Forum schon einige tolle Reiseberichte gelesen und konnte mich anhand der Erzählungen gut in die Reisen hinein versetzen und ein Stück „mitreisen“. Zum Wanderweg an der Hohen Küste gibt es jedoch relativ wenig im Netz. Hier im Forum gerade mal einen Bericht und auch sonst muss man Infos in mühseliger Kleinarbeit aus Blogs und Fotos einzeln zusammentragen. Um diesen schönen Track anderen Wanderern etwas schmackhaft zu machen und die Informationssuche zu erleichtern, habe ich nun den Entschluss gefasst selber unsere Erlebnisse in Wort und Bild festzuhalten und so ein Paar Eindrücke der Reise mit euch zu teilen.
2. Planung
Ich kann nicht mehr genau sagen wann es war, als Helmut und ich das erste mal das Bild von der Tärnävettnen Stuga am gleichnamigen See auf Hochglanzpapier in der Outdoor sahen, aber ich kann sagen das es damals um uns geschehen war. Beiden war sofort klar.... da müssen wir hin!

Doch wie sagen wir es den Frauen, 12 Tage Urlaub alleine, während die liebsten zu hause sitzen. So zogen Tage, Wochen und Monate ins Land....in der Zwischenzeit stellte sich heraus das Helmut sein Schwager, als gebürtiger Schweizer das Wandern quasi in den Genen, ebenfalls den Bericht gelesen hatte und darauf brannte mitzureisen. So waren wir also zu dritt und die Planung konnte beginnen.
Ein ¾ Jahr vorher setzten wir uns zusammen und buchten drei Flüge Hamburg – Stockholm mit Eurowings für günstige 115€ /Person... hin und zurück (zeitlich so gelegt das wir außerhalb der deutschen sowie schwedischen Ferienzeiten aufbrechen und auf möglichst wenig mitreisende unterwegs treffen, was im Nachhinein auch gut funktioniert hat)
Das ging schnell und günstig, also gab es von nun an kein zurück mehr. In weiteren treffen wurde es dann konkreter. Die Anreise nach HH sollte mit Flixbus erfolgen. Von STO geht es weiter mit der SJ-Bahn über Sundsvall, Härnösand nach Örnsköldsvik, unserem Startpunkt. Die Reiserichtung sollte auf Grund der besseren Anbindung für die Rückreise, von Nord nach Süd erfolgen. Genau entgegen der ursprünglichen Route, jedoch keineswegs schlechter zu reisen.
0. Zu Hause – Örnsköldsvik
Wetter: Niesel - Dauerregen
Freitag, der 18.08.2017. Wie lange haben wir auf diesen Tag gewartet.... was wird alles auf uns zu kommen? Wird es so schön wie erwartet? Wird das Wetter mitspielen? Läuft alles nach Plan? Fragen über Fragen reißen mich schon früh am Morgen aus dem Schlaf. Der Blick auf den Wecker verrät, dass es noch bis 20h zu warten gilt. Der Tag wird mit letzten Besorgungen, Rucksack ein- und auspacken, kontrollieren und das ganze wieder von vorne verbracht. Eine letzte warme Mahlzeit vom Cerankochfeld und plötzlich hupt das Auto vor der Tür. Helmut hat Stephan schon von zu hause abgeholt...und nun bin ich an der Reihe. Die erste Fahrt führt gerade einmal 3 km zu Helmut`s Heim, wo es erst mal ein Bierchen zur Beruhigung gibt, abermals alles Kontrolliert wird und uns im Anschluss seine Freundin nach Hannover zum ZOB fährt. Der Flixbus startet 22h ab ZOB, also 21h Aufbruch. Nach kurzer Wartezeit klingelt das Telefon.... push Nachricht. Flixbus verspätet sich um ca. 30min! Das geht ja gut los. Da hätten wir auch mit der Bahn fahren können;)
Also gut, die 30min schaffen wir auch noch.... aus 30 wurden 60, und aus 60 wurden 75min. Der Bus zwischenzeitlich schon von der Anzeige verschwunden, fuhr dann doch noch ein und wir konnten gg. 23:15h Richtung HH starten. Die Fahrt verlief dann problemlos. In HH angekommen galt es noch die Nacht zu vertrödeln. Da am Bhf und Umgebung nicht viel los ist ging es mit der Tram Richtung St. Pauli. Hier ist man im feinsten Fjällräven Zwirn und mit schweren Wanderstiefeln irgendwie fehl am Platz. Also nach zwei Bierchen auf zum Flughafen. Die S1 fährt alle 20min vom Bhf zum Flughafen. Da ging dann alles ganz schnell. Die Rucksäcke wurden ordentlich mit Folie eingetüddelt und aufgegeben. Die Größe der Trekkingrucksäcke gilt als Sperrgut und muss zu einem gesonderten Schalter gleich gegenüber. Als wir endlich im Flieger sitzen und die Landebahn verlassen haben dauert es auch nicht lange und die lange Nacht zwingt uns innerhalb kürzester Zeit in den Schlaf. Als wir wieder wach werden reicht es gerade noch für dieses ekelige Brot was es im Flieger gibt und eine Tasse Kaffee. Schon setzen wir zur Landung an. Stockholm empfängt uns mit einem ordentlichen Landregen.
Da wir noch 2 Stunden Zeit haben bis die Bahn fährt packen wir unsere Rucksäcke wieder „um“ und genießen ein schönes Burgerfrühstück bei Mc Donalds am Flughafen. Die Centralstation ist direkt unten im Flughafen untergebracht und in kürzester Zeit erreichbar.
Anders als in Deutschland fährt auf die Minute pünktlich um 10:41h der Zug ein und es geht auf Richtung Sundsvall.
Dort haben wir 25 min Aufenthalt, welchen wir prompt dazu nutzen, im strömenden Regen zur Q8 Tankstelle zu laufen und eine Flasche Rödsprit für unseren Trangia zu kaufen. Danach geht es weiter nach Örnsköldsvik welches wir, ebenfalls pünktlich um 16:30h erreichen... immer noch im Dauerregen. Im Nachhinein war die Anreise, welche fast 19h gedauert hat sehr anstrengend. Ob ich das nochmal so planen würde sei mal dahin gestellt. Ein schneller Einkauf bei Hemköp, etwas Stadteinwärts für das Essen am Abend und unsere Reise auf dem HKL kann beginnen.
1. Bhf Örnsköldsvik – Hörnsjön (1.5 km)
Wetter: Dauerregen

Am Bhf gibt es einen Fahrstuhl, welcher direkt die ersten Meter Treppe mit dem Rucksäcken erspart und uns hoch auf den Weg bringt. Von hier aus ist schon eine tolle Sicht über die Stadt und die ersten Fotos werden geschossen.
Die Regenjacken werden zugeschnürt, das Raincover übergestülpt und wir folgen dem Schotterweg ca. 1,5 km an den Hörnsjön See, welcher in einem sehr gepflegten Naturreservat liegt. Ein Shelter bietet Schutz vor dem Regen und Platz für Zelte ist auch vorhanden. Wir beschließen heute Nacht hier zu bleiben und den anstrengenden Tag nicht weiter auszureizen. Der Wetterbericht prophezeit Auflockerung gg. 20:00h und tatsächlich hört es nach gut 2h auf zu Regnen und der Himmel klart auf. Wir machen ein Feuer mit dem bereitgestellten Holz aus dem Shelter, Grillen ein paar Würstchen mit Gemüse und bauen im trockenen unsere Zelte auf...sehr gut.
Es scheint vielversprechend für morgen früh und die gedrückte Stimmung durch den langen Regentag weicht langsam der Vorfreude auf die kommenden Tage.
Im Schutz der Dämmerung bekommen wir noch Besuch von einem Fuchs, der gar nicht scheu den Mülleimer durchsucht. Er scheint zu wissen was er macht und ist hier wohl Dauergast.


Zur Vorsicht werden die restlichen Lebensmittel unerreichbar auf dem Dach des Shelters verstaut. Man weiß ja nie. Die nassen Sachen werden zum trocknen aufgehangen und bald verkriechen wir uns auf eine erholsame Nacht in unsere Schlafsäcke.
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