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Hallo an Alle,
hier mein 1.Eindruck von unserer Reise nach Hawaii. Natürlich wird auf meiner Homepage noch ein ausführlicher Bericht folgen. Den großen Flash, den wir immer noch suchen, hat uns auch Hawaii nicht verpasst. Nichtsdestotrotz ist Hawaii auf jeden Fall eine Reise wert und wir denken mehr und länger über unseren Urlaub nach als wir es bei den anderen Zielen bis dato gemacht haben. Vielleicht sind wir gerade deswegen ein wenig enttäuscht, dass bestimmte Dinge, die viel Einsamkeit versprochen hätten, nicht funktioniert hatten (Wailau Trail auf Molokai oder Waimea Loop auf Kauai) Genau aus diesen Grund müssen wir noch einmal nach Hawaii. Oder aber wir hatten schon bei Ankunft einen Hass auf die TSA, die uns den Koffer ausgeräumt hatte. Sicher ist aber eins, Hawaii ist nicht das Paradebeispiel für einen Wanderurlaub, somit haben wir das Beste draus gemacht. Der Pilgerwagen hat super funktioniert. In Haleakala (OGG) und Waimanu Valley (KOA) gings auch ohne, aber mit lief es nach einer gewissen Eingewöhnung auch super.
....
"Das erste Resümee"
“Und? Wie war der Urlaub?” Wenn man so eine Frage bei der Destination Hawaii gestellt bekommt, erwartet Jeder euphorische Antworten. Reagiert man aber eher verhalten, staunen Alle. Das passiert aber, wenn Faszination auf Ernüchterung genauso trifft wie hohe Erwartung auf Realität. Kurzum, der Urlaub hat sich gelohnt und Hawaii ist immer eine Reise wert, sicher auch eine zweite. Nur sollte man seine Erwartungen runterschrauben. Hawaii ist für die Amerikaner das, was für uns die Kanaren sind, ein Badeziel. Nur weil es für uns Europäer 18 Flugstunden entfernt ist, wird es nicht gleich zum exotischen Reiseziel, denn das hawaiianische Flair muss man auf den Inseln suchen, wogegen man die Amerikanisierung an jeder Ecke findet. Interessiert man sich für die Natur und wagt einen Schritt ins Hinterland oder Inselinnere, dann begegnet einem Einsamkeit und Ursprünglichkeit in Hülle und Fülle und hat wenig mit den Erwartungen zu tun, die einem die Medien vermitteln. Bewegt man sich an der Küste, dann wird Einem das typische Bild von Hawaii vermittelt. Palmengesäumte Sandstrände, weitläufige Hotelanlagen und Surfer, die vor der Küste auf die perfekte Welle warten. Genau diesem Wechselbad der Gefühle waren wir ausgesetzt und somit muss man die Impressionen erst einmal setzen lassen, bevor man mit einem 80-seitigem Bericht wieder einmal ausführlich ausholt.
Der Urlaub fing bereits stressig auf der Autobahn nach Frankfurt an. Ein zweistündiger Stau musste umfahren werden, da sonst die Flüge hinfällig gewesen wären. Auf Landstraßen und später mit Bleifuß wieder auf der Autobahn ging es direkt zum Airport. 16 Uhr waren wir da, der Flug ging 17 Uhr. Da half keine Klimaanlage mehr, ich war schweißgebadet.
Nach einem langen Flug, 2 Umstiegen und einer Zwischenübernachtung in Washington landeten wir endlich auf Maui, unsere erste von vier Stationen. Am Hosmer Grove Camp angekommen stellte ich mit Schrecken fest, dass mir die Amerikanische Sicherheitsbehörde TSA Holzkocher, Essgeschirr und Töpfe weg genommen hatte. Oder doch geklaut? Es fehlte eine übliche Notiz im Gepäck. Was wirklich passiert ist, wird sich noch rausstellen, jedenfalls fing der Urlaub schon mal scheiße an. Ich also wieder die 2500m runter an die Küste, neues Equipment kaufen. Gut vorzustellen, dass es auf Hawaii keinen gut sortierten Outdoorladen a la Globetrotter gibt. So musste ich mir in Walmart und Sports Authority ein Set zusammenstellen, welches uns über den Urlaub retten sollte.
Am Tag darauf der nächste Schlag ins Gesicht. Wir durften nicht mit dem Pilgerwagen in den Haleakala Krater. Angeblich würde er die Natur zerstören. Irgendwie falscher Naturschutz, den wir sahen Pferde, die Schneisen in den Boden zogen und Ranger, die frische Äste beschnitten, damit die Reiter besser passieren konnten. Nun gut, wir mussten umplanen. Gepäck und Essen reduziert und ab in den Krater abtauchen, für 3 Tage. Schon der Abstieg versprach ein Highlight. Wir übernachteten in Paliku und Holua und waren begeistert von den Sonnenaufgängen. Nach diesem Highlight ging es an der kurvigen Nordostküste nach Waianapanapa. Unterwegs musste mehrmals gestoppt werden, Yvonne und Täve sahen kreidebleich aus. Am Ziel angekommen trafen wir auf ein heruntergekommenes, überfülltes Camp. Gut, der Weg hatte sich dafür nicht gelohnt, jedoch verzauberte uns der Küstenabschnitt umso mehr. Tag darauf hieß unser Ziel Lahaina an der Westküste, wo es einen Tag später mit der Fähre nach Molokai gehen sollte.
Von Molokai hatten wir uns viel versprochen, soll sie doch die ursprünglichste Insel sein. Dort angekommen erwartete uns überschwängliche Gastfreundlichkeit. Jeder wollte helfen, einfach ungewöhnlich für uns Deutsche. Erste Nacht am Strand von One Ali Beach. Einen Tag später zog es uns in die Berge von Molokai auf 1200m. Urige Wälder mit immer wechselnden Düften von süß bis herb. Das Wetter wechselte im Minutentakt. Sonne, Wolken, Regen und Wind. Liquid Sunshine – eine besonderes Wetterphänomen. Die Sonne scheint und feinster Sprühregen überzieht den Körper. Angenehme Abkühlung bei schwülen Temperaturen um die 30 Grad. Den zweiten Tag zog es uns an die Nordküste und einen weiteren Tag darauf ging es zu Fuß zum Flughafen. Auf dem Weg dahin wollten uns wieder Einige mitnehmen, ist es doch ungewöhnlich zu Fuß zu gehen. Fußwege sucht man vergebens.
Dritte Insel war Big Island, bekannt für den IronMan und den ewig brodelnden Vulkan. Unser Hauptziel war das grüne Waimanu Valley im Nordosten der Insel. Nur zu Fuß erreichbar. Schwere und steile Aufstiege, extreme Schwüle, Mückenschwärme und am ersten Tag auch noch Starkregen. Irgendwann ging es dann nicht mehr weiter. Flash Floods, so genannte Springfluten machten aus einem Rinnsal einen reißenden, unpassierbaren Strom. Also hieß es wild zelten im Regenwald. Juchhe, was will man mehr. Einen Tag später ging es, auch wieder ohne Pilgerwagen, weiter zum Strand von Waimanu. Dort angekommen fühlten wir uns sofort wie Robinson Crusoe. Einsamkeit, ein paar wenige, andere gleichgesinnte Wanderer. Die Idylle wurde nur durch die Helikopter gestört, die im Minutentakt über das Tal flogen. Sightseeing für Faule! Einen weiteren Tag zum relaxen verbrachten wir im Valley, besuchten nahe gelegene Wasserfälle, ließen es uns gut gehen. Einen Tag später ging es in einem Aufwasch zurück, alle Flüsse waren passierbar, wenn auch der Pegel teilweise bis zum Bauchnabel reichte. Nächstes Ziel: Volcano Nationalpark. Aufgrund der nicht eingeplanten Springflut-Nacht mussten wir im Volcano NP eine Nacht kürzen. Vor Ort stellte sich das als Fehler heraus, da man eigentlich nur Lava und Steine erwartet, jedoch vor Ort viel grün und Abwechslung geboten wird. Wir übernachteten in einem rudimentären Camp südlich des Parks und verbrachten den Tag darauf im Park bevor es nach Hilo ging um die letzte der vier Inseln anzusteuern- Kauai.
Dort mit 3 Std Verspätung angekommen, war es uns nicht mehr möglich, den Plan mit wildzelten am Strand von Waimea einzuhalten. Unterwegs buchten wir eine Nacht im Garden Island Inn und ich gönnte Frau und Kind einen halben Tag am Strand von Hanakapiai. Dann gings aber mit vollen Elan nach Waimea und hoch in den Kokee State Park, der an den Waimea Canyon grenzt. Zwei Nächte dort um einen Tag die Na Pali Coast auf einer Tageswanderung zu sehen. Das hatte sich wirklich gelohnt, obwohl das Wetter nicht so mitspielte. Diese schroff geformte Küste ist ein Muss auf Kauai. Tag darauf folgten wir den Spuren ins Alakai Reserve auf der Camp10 Road. Eigentlich wollten wir ein “Loop” wandern, jedoch wussten wir nicht, ob der weitere Weg ab dem Camp10 ein Trail oder eine 4WD Road ist. Eine Zwischennacht verbrachten wir erst einmal im Camp Kawaikoi, wo wir in der Nacht von einem fünfstündigen Starkregen überrascht worden, einem Ausläufer des Hurrikans, der zum Glück wieder abzog. Am nächsten Tag hieß das Ziel eigentlich Koaie Camp ohne zu wissen, ob wir weiterkommen. Am Camp10 hatten wir dann Gewissheit. Ab hier ist es wirklich nur noch ein Trail, der zwar breit genug für den Pilgerwagen gewesen wäre, aber aufgrund der Steigungen und Beschaffenheit zu einer Tortur geworden wäre. Keine Ahnung wie lange dieser Weg so gegangen wäre. Sicher noch weiter bis Waialeale. Sehr enttäuschend für uns, da uns dieser Weg in den Canyon geführt hätte. Sicher kommen wir aber wieder um dieses Projekt zu Ende zu führen. Also Nacht im Camp10 verbracht und Planänderungen besprochen. Genial, der Canyon passte doch irgendwie wieder in den Plan. Morgen einfach zurück zum Kokee State Park und Tag darauf runter in den Canyon. Gesagt, getan. Gut, der Weg an der Parkroad zum Kukui Trail war nicht der idyllischste, da sich Autokolonnen durch den Park schoben, aber leider war es die einzige Verbindung und wurde teilweise mit atemberaubenden Blicken auf den Canyon belohnt, wo die Autos nur so vorbeirauschten. Mit jedem Meter runter in den Canyon wurde es wärmer, schwüler und mückenreicher. An der Talsohle angekommen verzichteten wir dankend auf das Wiliwili Camp. Welche Pseudo-Outdoorer hat sich diesen Platz ausgesucht? Durchnässter, wurzelüberzogener Boden. Wir gingen weiter und bauten unser Zelt in der Wildnis auf. Auf ein Camp und ein Trockenklo haben wir noch nie Wert gelegt. Sternenklare Nacht im einsamen Canyon. Toll, hier doch noch gelandet zu sein. Getrübt wurde der Abend nur durch das Wissen, morgen wieder den 600hm Anstieg aus dem Canyon hochwandern zu müssen. Dies sollte unser letzter Wandertag sein, danach ging es nach Waimea per Hitchhiking, eine Nacht im Lucy Wright Park. Einen Tag später hieß es Abschied nehmen. Rückflug am Abend ohne Zwischenübernachtung mit 2x Umstieg. Samstag Abend gestartet, Montag morgen wieder in Frankfurt gelandet.
Der Urlaub war zu Ende, jedoch verfolgten uns noch eine Woche der Jetlag. Wir reden fast jeden Tag über Hawaii. Negativ wie positiv, nette Anekdoten, Menschen, die wir kennenlernten. Noch nie hat uns ein Ziel so gefesselt und polarisiert. Wir müssen die Impressionen noch weiter verarbeiten, doch ist schon jetzt klar, dass es nach Hawaii doch noch andere sehenswerte Ziele geben wird. Wir hatten doch irgendwie gedacht, dass uns Hawaii flashen würde. Nein, wir müssen also weitersuchen. In Alaska, Reunion oder doch Galapagos?
)
Mehr dann bald auf www.taeve-supertramp.de
Unser Highlight Foto:

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hier mein 1.Eindruck von unserer Reise nach Hawaii. Natürlich wird auf meiner Homepage noch ein ausführlicher Bericht folgen. Den großen Flash, den wir immer noch suchen, hat uns auch Hawaii nicht verpasst. Nichtsdestotrotz ist Hawaii auf jeden Fall eine Reise wert und wir denken mehr und länger über unseren Urlaub nach als wir es bei den anderen Zielen bis dato gemacht haben. Vielleicht sind wir gerade deswegen ein wenig enttäuscht, dass bestimmte Dinge, die viel Einsamkeit versprochen hätten, nicht funktioniert hatten (Wailau Trail auf Molokai oder Waimea Loop auf Kauai) Genau aus diesen Grund müssen wir noch einmal nach Hawaii. Oder aber wir hatten schon bei Ankunft einen Hass auf die TSA, die uns den Koffer ausgeräumt hatte. Sicher ist aber eins, Hawaii ist nicht das Paradebeispiel für einen Wanderurlaub, somit haben wir das Beste draus gemacht. Der Pilgerwagen hat super funktioniert. In Haleakala (OGG) und Waimanu Valley (KOA) gings auch ohne, aber mit lief es nach einer gewissen Eingewöhnung auch super.
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"Das erste Resümee"
“Und? Wie war der Urlaub?” Wenn man so eine Frage bei der Destination Hawaii gestellt bekommt, erwartet Jeder euphorische Antworten. Reagiert man aber eher verhalten, staunen Alle. Das passiert aber, wenn Faszination auf Ernüchterung genauso trifft wie hohe Erwartung auf Realität. Kurzum, der Urlaub hat sich gelohnt und Hawaii ist immer eine Reise wert, sicher auch eine zweite. Nur sollte man seine Erwartungen runterschrauben. Hawaii ist für die Amerikaner das, was für uns die Kanaren sind, ein Badeziel. Nur weil es für uns Europäer 18 Flugstunden entfernt ist, wird es nicht gleich zum exotischen Reiseziel, denn das hawaiianische Flair muss man auf den Inseln suchen, wogegen man die Amerikanisierung an jeder Ecke findet. Interessiert man sich für die Natur und wagt einen Schritt ins Hinterland oder Inselinnere, dann begegnet einem Einsamkeit und Ursprünglichkeit in Hülle und Fülle und hat wenig mit den Erwartungen zu tun, die einem die Medien vermitteln. Bewegt man sich an der Küste, dann wird Einem das typische Bild von Hawaii vermittelt. Palmengesäumte Sandstrände, weitläufige Hotelanlagen und Surfer, die vor der Küste auf die perfekte Welle warten. Genau diesem Wechselbad der Gefühle waren wir ausgesetzt und somit muss man die Impressionen erst einmal setzen lassen, bevor man mit einem 80-seitigem Bericht wieder einmal ausführlich ausholt.
Der Urlaub fing bereits stressig auf der Autobahn nach Frankfurt an. Ein zweistündiger Stau musste umfahren werden, da sonst die Flüge hinfällig gewesen wären. Auf Landstraßen und später mit Bleifuß wieder auf der Autobahn ging es direkt zum Airport. 16 Uhr waren wir da, der Flug ging 17 Uhr. Da half keine Klimaanlage mehr, ich war schweißgebadet.
Nach einem langen Flug, 2 Umstiegen und einer Zwischenübernachtung in Washington landeten wir endlich auf Maui, unsere erste von vier Stationen. Am Hosmer Grove Camp angekommen stellte ich mit Schrecken fest, dass mir die Amerikanische Sicherheitsbehörde TSA Holzkocher, Essgeschirr und Töpfe weg genommen hatte. Oder doch geklaut? Es fehlte eine übliche Notiz im Gepäck. Was wirklich passiert ist, wird sich noch rausstellen, jedenfalls fing der Urlaub schon mal scheiße an. Ich also wieder die 2500m runter an die Küste, neues Equipment kaufen. Gut vorzustellen, dass es auf Hawaii keinen gut sortierten Outdoorladen a la Globetrotter gibt. So musste ich mir in Walmart und Sports Authority ein Set zusammenstellen, welches uns über den Urlaub retten sollte.
Am Tag darauf der nächste Schlag ins Gesicht. Wir durften nicht mit dem Pilgerwagen in den Haleakala Krater. Angeblich würde er die Natur zerstören. Irgendwie falscher Naturschutz, den wir sahen Pferde, die Schneisen in den Boden zogen und Ranger, die frische Äste beschnitten, damit die Reiter besser passieren konnten. Nun gut, wir mussten umplanen. Gepäck und Essen reduziert und ab in den Krater abtauchen, für 3 Tage. Schon der Abstieg versprach ein Highlight. Wir übernachteten in Paliku und Holua und waren begeistert von den Sonnenaufgängen. Nach diesem Highlight ging es an der kurvigen Nordostküste nach Waianapanapa. Unterwegs musste mehrmals gestoppt werden, Yvonne und Täve sahen kreidebleich aus. Am Ziel angekommen trafen wir auf ein heruntergekommenes, überfülltes Camp. Gut, der Weg hatte sich dafür nicht gelohnt, jedoch verzauberte uns der Küstenabschnitt umso mehr. Tag darauf hieß unser Ziel Lahaina an der Westküste, wo es einen Tag später mit der Fähre nach Molokai gehen sollte.
Von Molokai hatten wir uns viel versprochen, soll sie doch die ursprünglichste Insel sein. Dort angekommen erwartete uns überschwängliche Gastfreundlichkeit. Jeder wollte helfen, einfach ungewöhnlich für uns Deutsche. Erste Nacht am Strand von One Ali Beach. Einen Tag später zog es uns in die Berge von Molokai auf 1200m. Urige Wälder mit immer wechselnden Düften von süß bis herb. Das Wetter wechselte im Minutentakt. Sonne, Wolken, Regen und Wind. Liquid Sunshine – eine besonderes Wetterphänomen. Die Sonne scheint und feinster Sprühregen überzieht den Körper. Angenehme Abkühlung bei schwülen Temperaturen um die 30 Grad. Den zweiten Tag zog es uns an die Nordküste und einen weiteren Tag darauf ging es zu Fuß zum Flughafen. Auf dem Weg dahin wollten uns wieder Einige mitnehmen, ist es doch ungewöhnlich zu Fuß zu gehen. Fußwege sucht man vergebens.
Dritte Insel war Big Island, bekannt für den IronMan und den ewig brodelnden Vulkan. Unser Hauptziel war das grüne Waimanu Valley im Nordosten der Insel. Nur zu Fuß erreichbar. Schwere und steile Aufstiege, extreme Schwüle, Mückenschwärme und am ersten Tag auch noch Starkregen. Irgendwann ging es dann nicht mehr weiter. Flash Floods, so genannte Springfluten machten aus einem Rinnsal einen reißenden, unpassierbaren Strom. Also hieß es wild zelten im Regenwald. Juchhe, was will man mehr. Einen Tag später ging es, auch wieder ohne Pilgerwagen, weiter zum Strand von Waimanu. Dort angekommen fühlten wir uns sofort wie Robinson Crusoe. Einsamkeit, ein paar wenige, andere gleichgesinnte Wanderer. Die Idylle wurde nur durch die Helikopter gestört, die im Minutentakt über das Tal flogen. Sightseeing für Faule! Einen weiteren Tag zum relaxen verbrachten wir im Valley, besuchten nahe gelegene Wasserfälle, ließen es uns gut gehen. Einen Tag später ging es in einem Aufwasch zurück, alle Flüsse waren passierbar, wenn auch der Pegel teilweise bis zum Bauchnabel reichte. Nächstes Ziel: Volcano Nationalpark. Aufgrund der nicht eingeplanten Springflut-Nacht mussten wir im Volcano NP eine Nacht kürzen. Vor Ort stellte sich das als Fehler heraus, da man eigentlich nur Lava und Steine erwartet, jedoch vor Ort viel grün und Abwechslung geboten wird. Wir übernachteten in einem rudimentären Camp südlich des Parks und verbrachten den Tag darauf im Park bevor es nach Hilo ging um die letzte der vier Inseln anzusteuern- Kauai.
Dort mit 3 Std Verspätung angekommen, war es uns nicht mehr möglich, den Plan mit wildzelten am Strand von Waimea einzuhalten. Unterwegs buchten wir eine Nacht im Garden Island Inn und ich gönnte Frau und Kind einen halben Tag am Strand von Hanakapiai. Dann gings aber mit vollen Elan nach Waimea und hoch in den Kokee State Park, der an den Waimea Canyon grenzt. Zwei Nächte dort um einen Tag die Na Pali Coast auf einer Tageswanderung zu sehen. Das hatte sich wirklich gelohnt, obwohl das Wetter nicht so mitspielte. Diese schroff geformte Küste ist ein Muss auf Kauai. Tag darauf folgten wir den Spuren ins Alakai Reserve auf der Camp10 Road. Eigentlich wollten wir ein “Loop” wandern, jedoch wussten wir nicht, ob der weitere Weg ab dem Camp10 ein Trail oder eine 4WD Road ist. Eine Zwischennacht verbrachten wir erst einmal im Camp Kawaikoi, wo wir in der Nacht von einem fünfstündigen Starkregen überrascht worden, einem Ausläufer des Hurrikans, der zum Glück wieder abzog. Am nächsten Tag hieß das Ziel eigentlich Koaie Camp ohne zu wissen, ob wir weiterkommen. Am Camp10 hatten wir dann Gewissheit. Ab hier ist es wirklich nur noch ein Trail, der zwar breit genug für den Pilgerwagen gewesen wäre, aber aufgrund der Steigungen und Beschaffenheit zu einer Tortur geworden wäre. Keine Ahnung wie lange dieser Weg so gegangen wäre. Sicher noch weiter bis Waialeale. Sehr enttäuschend für uns, da uns dieser Weg in den Canyon geführt hätte. Sicher kommen wir aber wieder um dieses Projekt zu Ende zu führen. Also Nacht im Camp10 verbracht und Planänderungen besprochen. Genial, der Canyon passte doch irgendwie wieder in den Plan. Morgen einfach zurück zum Kokee State Park und Tag darauf runter in den Canyon. Gesagt, getan. Gut, der Weg an der Parkroad zum Kukui Trail war nicht der idyllischste, da sich Autokolonnen durch den Park schoben, aber leider war es die einzige Verbindung und wurde teilweise mit atemberaubenden Blicken auf den Canyon belohnt, wo die Autos nur so vorbeirauschten. Mit jedem Meter runter in den Canyon wurde es wärmer, schwüler und mückenreicher. An der Talsohle angekommen verzichteten wir dankend auf das Wiliwili Camp. Welche Pseudo-Outdoorer hat sich diesen Platz ausgesucht? Durchnässter, wurzelüberzogener Boden. Wir gingen weiter und bauten unser Zelt in der Wildnis auf. Auf ein Camp und ein Trockenklo haben wir noch nie Wert gelegt. Sternenklare Nacht im einsamen Canyon. Toll, hier doch noch gelandet zu sein. Getrübt wurde der Abend nur durch das Wissen, morgen wieder den 600hm Anstieg aus dem Canyon hochwandern zu müssen. Dies sollte unser letzter Wandertag sein, danach ging es nach Waimea per Hitchhiking, eine Nacht im Lucy Wright Park. Einen Tag später hieß es Abschied nehmen. Rückflug am Abend ohne Zwischenübernachtung mit 2x Umstieg. Samstag Abend gestartet, Montag morgen wieder in Frankfurt gelandet.
Der Urlaub war zu Ende, jedoch verfolgten uns noch eine Woche der Jetlag. Wir reden fast jeden Tag über Hawaii. Negativ wie positiv, nette Anekdoten, Menschen, die wir kennenlernten. Noch nie hat uns ein Ziel so gefesselt und polarisiert. Wir müssen die Impressionen noch weiter verarbeiten, doch ist schon jetzt klar, dass es nach Hawaii doch noch andere sehenswerte Ziele geben wird. Wir hatten doch irgendwie gedacht, dass uns Hawaii flashen würde. Nein, wir müssen also weitersuchen. In Alaska, Reunion oder doch Galapagos?

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