[NZ] Südalpenwildnis

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • berniehh
    Fuchs
    • 31.01.2011
    • 2414
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: [NZ] Südalpenwildnis

    Von der Cascade Coast zu den Eyre Mountains

    26.Tag: (Thomson Mountains)
    Es war zunächst noch Bewölkt mit paar blaue Abschnitte und recht windig. Eigentlich wollten wir von der Hütte noch einen Abstecher auf einen Berg machen. Weil der Gipfel aber die ganze Zeit in Wolken lag, warteten wir erstmal ab. Gegen 11 Uhr klarte es auf. Wenn wir aber jetzt noch auf den Berg steigen ist es abzusehen daß wir heute nicht mehr von hier wegkommen werden. Wir verzichteten deshalb auf den Berg und wanderten weiter.



    Den Mavora Walkway verließen wir hier und wanderten weglos weiter durch offenes Tussokgrashochland am Mararoa River entlang. Einige Rinder weideten hier und im Laufe des Tages überkletterten wir zwei Viehzäune. Bis zum Trekende geht’s nun wieder abseits aller bekannten Standardrouten, die nächsten Menschen treffen wir erst in einer Woche.

    Nach 3 Kilometern verließen wir den Mararoa River, von nun an geht es für die nächsten Tage durch die Thomson Mountains.


    Mararoa Valley














    Mararoa Valley





    Wir überwanderten einen kleinen Sattel (970 m) und auf der anderen Seite ging es durch ein kleines trockenes Tal runter ins weite Hochland des Von River North Branch. Weit talabwärts sahen wir schon die kargen alpineren Eyre Mountains.


    Kleiner Sattel (970 m)




    im Hochland des Von River North Branch

    Für die nächsten zwei bis drei Kilometer wanderten wir weglos durch Hügel und sumpfige Senken. Dabei steuerten wir eine auf der Karte eingezeichnete Hütte an. Diese Hütte steht einsam und verlassen in der Landschaft rum, mit zwei Bäumen daneben. Daher war sie auch nicht zu verfehlen, denn es waren die einzigsten Bäume weit und breit und schon von weitem zu sehen. Dort angekommen stellten wir fest daß es eine verschlossene Privathütte ist. Wir schlugen trotzdem unser Camp unter den Bäumen neben der Hütte auf.





    27.Tag: (Thomson Mountains)
    Der Morgen war noch grau und regnerisch, daher wanderten wir erst gegen 13 Uhr los. Für den ersten halben Kilometer folgten wir einen Pfad, dann durchfurteten wir den Von River und es ging weglos weiter durch offene Pampa zum Eingang eines Hochtales. Dieses Tal führt Richtung Südwesten in die Thomson Mountains, dort wollten wir rein.




    dorniges Buschland am Eingang des Nebentales

    Zwischen den dornigen Büschen am Taleingang würde man auch gute geschützte Campstellen finden.

    Danach steigt das Tal permanent an und man hatte phantastische Blicke zurück über die kargen Thomson Mountains.















    In einen kleinen Basin am oberen Ende dieses Hochtales, nur 100 m unterhalb der Kammhöhe, fanden wir eine geeignete Campstelle mit super Aussicht. Heute sind wir mit nur drei Stunden Wanderung zwar nicht weit gekommen, aber morgen wollen wir den ganzen Tag den Gebirgskamm folgen.



    Zuletzt geändert von berniehh; 24.02.2014, 00:07.
    www.trekking.magix.net

    Kommentar


    • Mika Hautamaeki
      Alter Hase
      • 30.05.2007
      • 3979
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: [NZ] Südalpenwildnis

      Oh man, einmal über nen BErgkamm rüber und so ein Unterschied in der Vegetation. Mal wieder genial!
      So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
      A. v. Humboldt.

      Kommentar


      • Wildniswanderer
        Erfahren
        • 08.11.2008
        • 402
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: [NZ] Südalpenwildnis

        Mir gefällt diese kargere Seite der Südinsel die du hier zeigst auch gut!
        http://geraldtrekkt.blogspot.de

        Kommentar


        • berniehh
          Fuchs
          • 31.01.2011
          • 2414
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: [NZ] Südalpenwildnis

          Von der Cascade Coast zu den Eyre Mountains

          28.Tag: (Thomson Mountains)
          Für heute gibt’s nicht viel zu schreiben. Vom Camp stiegen wir das kurze Stück hoch auf den Gebirgkamm und folgten ihn für über 10 Kilometer Richtung Süden, weglos aber meistens auf erkennbare Tierpfade. Die Wanderung war einfach, der sanfte Kamm führt im leichten auf und ab über die Geröllhügel. Man hatte durchgehend eine grandiose Aussicht über die offene karge Gebirgslandschaft der Thomson Mountains!!

          Rechts unten liegt das Mararoa River Valley und nach einigen Kilometern hatten wir den ersten Blick auf den 11 bis 12 Kilometer langen North Mavora Lake.

          Für etliche Kilometer begleitete uns dieser phantastische Seeblick, bis wir gegen abend den Kamm verließen und nach links runter ins Oreti River Valley stiegen.
          Hier stießen wir auf eine verschlossene 2-Bunks Privathütte und ganz in der Nähe davon schlugen wir auf den flachen Grastalboden unser Camp auf.










          Felix auf dem Kamm der Thomson Mountains










          North Mavora Lake








          im Hintergrund die Livingstone Mountains


















          Abstieg ins Oreti River Valley








          Oreti Valley
          www.trekking.magix.net

          Kommentar


          • berniehh
            Fuchs
            • 31.01.2011
            • 2414
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: [NZ] Südalpenwildnis

            Von der Cascade Coast zu den Eyre Mountains

            29.Tag: (Eyre Mountains)
            Null Grad am Morgen und Nebel waberte im Tal. Erst gegen 11 Uhr starteten wir, unsere Zelte packten wir taunass ein.



            Für 160 hm ging´s den trockenen Grashang hoch, dann für einige Kilometer flach über einen langgezogenen Sattel (1010 m) durch Tussokgras mit paar sumpfige Abschnitte dazwischen. Es war immer noch neblig, der Landschaftsblick also nicht so überragend, aber trotzdem machte ich mein obligatorisches Sattelfoto



            Als es auf der anderen Seite irgendwann langsam bergab ging, war die Wolkendecke plötzlich über uns und es taten sich schöne Fernblicke auf. Es ging runter in ein weites Tussokgrashochland auf 700 m Höhe, zwischen den Thomson Mountains und Eyre Mountains.













            Für die nächsten drei bis vier Kilometer ging´s flach weiter. Dies ist die Wasserscheide zwischen Von River und Oreti River, das Land wird als Weideland genutzt. Zwei oder drei Viehzäune mussten wir überklettern und dann querten wir eine Piste, die erste und einzigste Pistenquerung dieses Treks, (den Ausstieg nach Glenorchy nicht mitgezählt, der war ja nur ein Abstecher und lag nicht auf meiner Route).







            Hinter der Pistenquerung wanderten wir weglos ins Black Spur Creek Valley und somit in die Eyre Mountains rein. Das Tal gabelte sich nach einen Kilometer, wir wanderten in den rechten Zweig rein (South Branch).




            Black Spur Creek Valley


            Black Spur Creek South Branch,....hier wandern wir rein

            Auf einer Mischung zwischen weglos und schmale erkennbare Tierpfade wanderten wir talaufwärts, wechselten dabei häufiger die Bachseite, jenachdem welche Seite gerade einfacher aussah. Felsige Berge beflanken das Tal, bis 1630 m hoch.
            Als wir dem Talende entgegenkamen, wurde es nasskalt, windig und ungemütlich, wir zogen Jacke und Handschuhe an.

            Auf der letzten Grassenke, kurz vor dem Anstieg zur morgigen Passquerung, schlugen wir einigermaßen windgeschützt vor einen kleinen Böschungshang im weichen Gras unser Camp auf.





            Zuletzt geändert von berniehh; 27.02.2014, 08:10.
            www.trekking.magix.net

            Kommentar


            • berniehh
              Fuchs
              • 31.01.2011
              • 2414
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: [NZ] Südalpenwildnis

              Von der Cascade Coast zu den Eyre Mountains

              30.Tag: (Eyre Mountains)
              Für die nächsten 10 Tage bis zum Trekende geht’s nun durch die Eyre Mountains, das meiste davon durch den Eyre Mountains Conservation Park.

              Die Eyre Mountains bieten mit ihrer alpinen Gebirgslandschaft und den tief eingeschnittenen Tälern phantastische Trekkingmöglichkeiten in einer wilden und noch kaum bekannten Region, völlig abseits der üblichen Standardrouten. Die meisten markierten Pfade und Routen sind laut der Parkbroschüre anspruchsvoll. Versteckt in den Tälern findet man viele alte DOC-Hütten, die teilweise im Schnitt nur einen Besuch pro Monat bekommen. Alle Hütten in den Eyre Mountains sind in der Kategorie Basic, also gratis.
              Meine Route versprach also interessant zu werden und ich war schon sehr gespannt darauf, vor allem auch deshalb weil diese trockenere und waldärmere Landschaft anders ist wie die meisten Gegenden, die ich bisher in den Südalpen durchwandert habe.

              Von unserem Camp stiegen wir 300 hm den Tussokgrashang hoch zum Pass. Wir fanden hier reichlich Snowberries.








              Blick zurück ins Black Spur Creek Valley




              Black Spur Creek Valley

              Auf der anderen Passeite blickt man das Eyre Creek Valley über 10 Kilometer weit abwärts. Wir stiegen dort aber nicht runter, sondern traversierten den Hang Richtung Westen zu einem kleinen Basin, dann steil für weitere 200 hm nach oben zu einen weiteren Pass auf 1480 m Höhe. Von dort hatte man eine noch bessere Aussicht über die Eyre Mountains.














              Blick vom Pass





              Auf der Passhöhe machten wir in der warmen Sonne erstmal Mittagspause und dann stiegen wir ins hintere Lochy River Valley ab. Dieses Tal wird von der Walter Peak Station als Weideland genutzt und auf dem Talboden versetzten wir eine große Rinderherde in Panik, die wir kilometerweit vor uns her talabwärts trieben. Es war uns unmöglich an dieser Herde vorbeizukommen, selbst wenn wir versuchten einen großen Bogen um sie zu machen, ergriffen sie die Flucht immer nur in eine Richtung, nämlich talabwärts.

              Das erinnerte mich an ein ähnliches Erlebnis vor Jahren in Chile: Damals stieg ich auch von einem Bergkamm runter in ein hinteres Talende, wo ich eine große Rinderherde aufscheuchte und in Panik versetzte. Es war auch hier unmöglich sie zu überholen und ich trieb sie immer weiter talabwärts. Selbst vor Hindernissen, wie Zäune und verschlossene Pforten, machten sie keinen Halt und trampelten alles nieder. Nach 6 Kilometer schlug ich abseits des Pfades im Wald mein Camp auf, dann hatte ich endlich Ruhe vor denen
              Am nächsten Morgen, als ich gerade anfangen wollte mein Camp abzubauen, kam da plötzlich eine Gruppe wütender Cowboys auf Pferden vorbeigeritten, die die Herde im lauten Gegröle wieder zurück talaufwärts trieben. Zum Glück hatten sie mich nicht bemerkt

              Hier im Lochy River Valley gab es zum Glück keine Zäune und Pforten zum niedertrampeln.

              Bei einer Talgabelung drei Kilometer weiter sollte sich laut der Topokarte eigentlich die Forks Hut befinden. Wir fanden aber nur wenige Überreste davon, die Hütte wurde leider abgerissen

              Dahinter ging es runter auf eine große flache Grassenke und das Tal kurvt sich nach links. Hier war Platz genug und wir konnten endlich die Rinder überholen.











              Rechts oben liegt der Mataura Saddle, den wir morgen queren wollten. Wir wanderten noch einen Kilometer weiter talabwärts zum Lake Nigel, wo wir am Ufer unser Camp aufschlugen. Als die Rinder aus halbem Kilometer Entfernung sahen daß wir unser Camp aufschlugen, kamen sie plötzlich alle zu uns gelaufen und versammelten sich vor unseren Zelten. Anfangs war uns das recht unheimlich, aber dann merkten wir daß sie nur neugierig waren. Nach zwanzig Minuten verloren sie daß Interesse an uns und zogen wieder ab.


              beim Lake Nigel



              Zuletzt geändert von berniehh; 28.02.2014, 22:55.
              www.trekking.magix.net

              Kommentar


              • Mortias
                Fuchs
                • 10.06.2004
                • 1215
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: [NZ] Südalpenwildnis

                Diese abwechslungsreiche Landschaft.... Alle Achtung ich bin jedes Mal aufs neue geflasht wenn Du wieder Deinen Bericht aktualisierst. Besonders gefallen hat mir das Foto mit dem Ausblick ins Mararoa Valley. So ähnlich stelle ich es mir auch in der Brooks Range vor.

                Kommentar


                • SouthWest
                  Erfahren
                  • 28.03.2013
                  • 373
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: [NZ] Südalpenwildnis

                  Sehr schön, wie immer. Danke für die Beschreibung. Eine tolle, lange Wanderung.

                  Die Gegend kommt mir etwas bekannt vor. Auf der Piste, die ihr gequert habt, bin ich 1995 mit dem Fahrrad von Queenstown nach Te Anau geradelt. Damals haben mich eines morgens auch Kühe geweckt. Die haben morgens den Tau vom Zelt geleckt, das hat lustige Geräusche gemacht, die man im Halbschlaf nicht so recht zuordnen kann

                  Kommentar


                  • berniehh
                    Fuchs
                    • 31.01.2011
                    • 2414
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: [NZ] Südalpenwildnis

                    Es freut mich sehr daß Euch die Berichte gefallen

                    Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                    Besonders gefallen hat mir das Foto mit dem Ausblick ins Mararoa Valley. So ähnlich stelle ich es mir auch in der Brooks Range vor.
                    ......nur daß das Grasland in der Brooks Range vermutlich viel grüner ist ........aber ich war noch nie dort!

                    Zitat von SouthWest Beitrag anzeigen
                    Die Gegend kommt mir etwas bekannt vor. Auf der Piste, die ihr gequert habt, bin ich 1995 mit dem Fahrrad von Queenstown nach Te Anau geradelt. Damals haben mich eines morgens auch Kühe geweckt. Die haben morgens den Tau vom Zelt geleckt, das hat lustige Geräusche gemacht, die man im Halbschlaf nicht so recht zuordnen kann
                    Dann bist du ja vermutlich um das Nordende des Lake Wakatipu herumgefahren, via Glenorchy, Kinloch und Mount Nicholas,....stimmts? Die Strecke stelle ich mir mit dem Fahrrad interessant vor, da laut der Karte ein Teil der Route ja auf einer 4WD Road verläuft.
                    www.trekking.magix.net

                    Kommentar


                    • berniehh
                      Fuchs
                      • 31.01.2011
                      • 2414
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: [NZ] Südalpenwildnis

                      Von der Cascade Coast zu den Eyre Mountains



                      31.Tag: (Eyre Mountains)
                      Heute wollen wir über den Mataura Saddle zur Beech Hut. Bis zum Sattel sind es knapp 550 hm Anstieg. Zwischen zwei Bachläufen stiegen wir einen Bergrücken hoch, anfangs durch einfaches Grasland mit schmale Rinderpfade, weiter oben weglos durch sehr hohes und anstrengendes Tussokgrasland, das Vorwärtskommen war dort recht langsam.


                      beim Aufstieg zum Mataura Saddle









                      Auf der Passhöhe (1395 m) dann Steine und Geröll, nach 2h10 kamen wir oben an. Es war kalt und windig. Eine kleine Bergbesteigung, die wir wegen einer erhofften besseren Aussicht eigentlich machen wollten, macht bei dem Wetter aber keinen Sinn, die Gipfel waren in dichte Wolken gehüllt. Wir verzichteten darauf und stiegen auf der anderen Seite ins hintere Mataura River Valley ab.









                      Wir stiegen nicht direkt runter, sondern traversierten eine Weile im weglosen Tussokgras- und Gestrüppgeplackere den Hang, das war zwar nervig, aber ein direkter Abstieg wäre vermutlich noch nerviger, da unten am Bach alles voll mit dichten Busch war.




                      Hangtraverse runter ins Mataura Valley


                      hier erreichten wir den Talboden



                      Als der Talboden flacher wurde, stiegen wir runter zum Bach. Im langsamen bushbashing bewegten wir uns weiter talabwärts, an einigen Stellen war der Busch so dicht daß wir nur im Bachlauf vorwärts kamen.





                      Nach einen dreiviertel Kilometer endete der Busch und wir kamen in einen herrlichen Südbuchenwald. Nun war das Vorwärtskommen einfach, der Waldboden ist relativ offen und Unterholzfrei, wir wechselten die Bachseite paarmal hin und her.



                      Als ein bis anderthalb Kilometer weiter der Wald endet, wird das Tal offen und grasig. Hier steht am Bach die Beech Hut, eine alte 4-Bunks Hut von 1913. Gerade rechtzeitig vor dem Beginn eines Dauerregens kamen wir hier an, nach 5h20 vom Lake Nigel.

                      Diese Hütte hat Charakter, es ist einer der ältesten Viehtreiberhütten die es noch in Southland gibt. Die letzten Leute waren vor 17 Tagen hier und von 2006 bis heute enthält das Hüttenbuch im Schnitt 10 Einträge pro Jahr, also weniger als einen pro Monat.

                      Ein Stückchen weiter talabwärts sahen wir einige Rinder. Dieses Tal wird ja traditionell als Weideland genutzt und obwohl es heute zum Eyre Mountains Conservation Park gehört, ist die Rinderhaltung anscheinend immer noch erlaubt.

                      Es war ungemütlich nasskalt draußen, wir machten es uns drinnen bequem und Felix machte ein Feuer an. Für Felix endet die Tour morgen im Eyre Creek Valley, seine 10 Tage sind schon rum. Das Eyre Creek Valley schien auf der Karte die bequemste Ausstiegsroute zu sein, schon vor Tagen hatten wir geplant daß er dort rauswandern wird.





                      www.trekking.magix.net

                      Kommentar


                      • virtanen
                        Gerne im Forum
                        • 18.10.2011
                        • 87
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: [NZ] Südalpenwildnis

                        ...so machen Dia-Abende Spass...vielen Dank für Deine Mühen und den beeindruckenden Thread!

                        Kommentar


                        • SouthWest
                          Erfahren
                          • 28.03.2013
                          • 373
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: [NZ] Südalpenwildnis

                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                          Dann bist du ja vermutlich um das Nordende des Lake Wakatipu herumgefahren, via Glenorchy, Kinloch und Mount Nicholas,....stimmts? Die Strecke stelle ich mir mit dem Fahrrad interessant vor, da laut der Karte ein Teil der Route ja auf einer 4WD Road verläuft.
                          Leider hatte ich damals kein Geld für gute Karten und es gab auch noch kein Google Earth... Ich hatte also die Touri (das sind diese anderen Reisenden die nicht so cool sind wie wir ) Fähre von Queenstown nach Walter Peak Station (glaube ich) genommen. Das war auch nett. Und eine einfache Möglichkeit Nebenstraßen zu radeln. Keine Ahnung ob es diese Fähre noch gibt ...

                          Kommentar


                          • berniehh
                            Fuchs
                            • 31.01.2011
                            • 2414
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: [NZ] Südalpenwildnis

                            Zitat von SouthWest Beitrag anzeigen
                            Leider hatte ich damals kein Geld für gute Karten und es gab auch noch kein Google Earth... Ich hatte also die Touri (das sind diese anderen Reisenden die nicht so cool sind wie wir ) Fähre von Queenstown nach Walter Peak Station (glaube ich) genommen. Das war auch nett. Und eine einfache Möglichkeit Nebenstraßen zu radeln. Keine Ahnung ob es diese Fähre noch gibt ...
                            ja das stimmt wohl daß diese Route mit dem Fahrrad eine sehr interessante Alternative zur Normalroute entlang der Hauptstraße ist
                            Ich gehe mal stark davon aus daß die Fähre immer noch existiert, der Lake Wakatipu ist schließlich ein beliebtes Ziel. Im Internet sind jedenfalls viele Bootsausflüge zu finden.
                            www.trekking.magix.net

                            Kommentar


                            • berniehh
                              Fuchs
                              • 31.01.2011
                              • 2414
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: [NZ] Südalpenwildnis

                              Von der Cascade Coast zu den Eyre Mountains

                              32.Tag: (Eyre Mountains)
                              Naßkalter Regen am Morgen und selbst bis zum Mittag war die Temperatur noch nichtmal auf 6 Grad gestiegen. Wir ließen uns Zeit und blieben erstmal in der Hütte.



                              Schon seit paar Tagen hatte ich ein riesen Problem: Meine Hände waren voll mit juckende Ekzeme. Erste Anzeichen davon hatte ich schon vor Wochen gemerkt, da war es aber noch nicht der Rede wert, bis sie sich vor einigen Tagen plötzlich dramatisch verschlimmerten! Es war nicht nur starkes jucken, sondern auch stechende Schmerzen als ob da jemand mit der Nadel reinpikst. Letzte Nacht am Lake Nigel war es besonders unerträglich, da konnte ich die ganze Nacht kaum schlafen und bin x-mal aus dem Zelt um draußen in der gekühlten Luft umherzuspazieren. Weil ich fürchtete daß es nun eine Woche lang so weitergeht, kündigte ich gestern am Lake Nigel schon an, daß ich im Eyre Creek Valley zusammen mit Felix aussteigen würde. Ich hatte mir schon einen Stressplan zurechtgelegt: Morgens ganz früh starten, 15 bis 20 km talabwärts bis zum Straßenbeginn wandern, dann die 80 bis 100 km nach Queenstown trampen, da schnell zum Arzt mir was verschreiben lassen und dann möglichst am gleichen Tag noch den ganzen Weg wieder zurück damit ich meine Route fortsetzen konnte.
                              Da die Schmerzen letzte Nacht in der Beech Hut zwar immer noch schlimm, aber tendenziel schon besser wie die Nacht zuvor waren, grübelte ich ob es wirklich Sinn macht auszusteigen. Vielleicht wird es die nächsten Tage ja besser und dann ärger ich mich über die unplanmäßige Trekunterbrechung und Zivilisationsabstecher.

                              Erst 13:30 wanderten wir los. Heute geht´s weglos über den Gebirgskamm ins Paralleltal, dem Eyre Creek Valley. Es wird also nur ein kurzer Tag. Zunächst wanderten wir für einen Kilometer talabwärts, der Wald endet bei der Hütte, das Tal wird offen-grasig.



                              Bei der ersten Nebenbacheinmündung verließen wir den Talboden und stiegen Richtung Westen den grasigen Bergrücken hoch. Schon nach 1h30 erreichten wir bei Pt 1212 die Kammhöhe. Trotz der grauen Bewölkung war die Aussicht über die Eyre Mountains nicht schlecht.




                              Mataura River Valley


                              Blick talabwärts











                              Auf der anderen Seite stiegen wir für 650 Höhenmeter runter auf den grasigen Talboden des Eyre Creeks. Hier steht das winzige Dog Box Bivvy, eine historische Viehtreiberhütte von 1916.




                              Abstieg ins Eyre Creek Valley











                              Urspünglich hatten wir nicht geplant hier zu übernachten. Felix wollte heute noch 5 bis 6 km weiter zur Shepherds Hut um von dort morgen rauszuwandern und ich wollte anderthalb Kilometer weiter talabwärts mein Camp aufschlagen, wo ich morgen dann das Tal verlasse um weglos über den nächsten Gebirgskamm zu steigen. Hier entschied ich mich dann aber doch plötzlich für diese niedliche kleine Hütte. So spare ich mir morgen den Abbau meines wahrscheinlich nassen Camps.

                              Ich verabschiedete mich von Felix, es war echt eine super Zeit mit ihm zusammen. Auch ihm hat die Tour sehr gut gefallen, er war aber auch froh jetzt auszusteigen, denn die Nächte waren mit 0 bis 5 Grad schon zu kalt für seinen dünnen Sommerschlafsack. Ehrlich gesagt hatte auch ich in dieser Jahreszeit nicht mehr so große Lust zum campen. Die Tage sind nur kurz, das Zelt ist jeden Morgen taunass und dann dauert es ewig lange bis es trocknet bzw bis die Sonne den Talboden erreicht, falls sie denn überhaupt mal scheint. Von hier bis zum Trekende kann ich glücklicherweise jede Nacht in Hütten schlafen, …...und für danach freue ich mich schon auf Australien.
                              Von meiner geplanten Trekunterbrechung war jetzt nicht mehr die Rede, ich ziehe es nun bis zum Ende durch.

                              Im winzigen Dog Box Bivvy richtete ich mir mein Nachtlager so gut es ging ein.

                              Zuletzt geändert von berniehh; 08.03.2014, 13:35.
                              www.trekking.magix.net

                              Kommentar


                              • berniehh
                                Fuchs
                                • 31.01.2011
                                • 2414
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: [NZ] Südalpenwildnis

                                Von der Cascade Coast zu den Eyre Mountains

                                33.Tag: (Eyre Mountains)
                                Heute geht’s über die offenen Kämme Richtung Süden ins Irthing Stream Valley.
                                Zunächst wanderte ich den flachen Talboden des Eyre Creek Valley für anderthalb Kilometer abwärts Richtung Shepherd Creek Hut. Auf der Topokarte ist da ein Geländewagenfahrweg eingezeichnet, laut der DOC-Broschüre vom Eyre Mountains Conservation Park soll es aber nur eine unmarkierte Route auf einer ehemaligen 4 WD Road sein. Das ist aber quatsch, sie wird immer noch befahren, es ist eine 4 WD Road!



                                Es war daher leichtes und schelles Wandern, die anderthalb Kilometer hatte ich schnell hinter mir. Dann verlies ich das Tal und stieg weglos den Bergrücken hoch, das erste kurze Stück durch Südbuchenwald. Direkt an der Baumgrenze traf ich auf drei Jäger, die gerade eine Pause machten. Sie kamen von der Shepherd Creek Hut, wo sie zusammen mit Felix übernachteten.



                                Weiter geht’s sanft nach oben durch Tussokgrasland. Bis zum Trekende traf ich nun keine Leute mehr. Für etwa 6 Kilometer folgte ich den Kamm, es ist eine landschaftlich grandiose Route mit weite Fernblicke. Nach 4h30 erreichte ich die Kammgabelung auf Pt 1513. Von dort brauchte ich 40 Minuten zu Pt 1536 über felsige Abschnitte mit Geröll.





























                                Auf Pt 1536 verlies ich den Kamm und stieg nach Süden runter ins Irthing Stream Valley. Ab hier komme ich nun langsam in die dichter bewaldeten Täler im südlichen Teil des Eyre Mountains Conservation Park. In der Ferne sah ich schon das flache Farmland von Southland, dort wird mein Trek enden. Auf der anderen Seite Richtung Osten und Nordosten liegt das sanfte trocken-grasige Berghochland Otagos.





                                Nach über 600 hm Abstieg erreichte ich den weichen moorigen Talboden. Im ersten Waldabschnitt liegt versteckt das Irthing Bivvy, eine winzige 2-Bunks Hütte. Dies ist wieder so eine abgelegene und selten besuchte Hütte. Laut Hüttenbuch waren die letzten Leute vor vier Tagen hier, ansonsten findet man für die letzten 7 Jahre im Schnitt 13 Hüttenbucheinträge pro Jahr, also knapp über einen Besuch pro Monat.
                                Ich machte es mir drinnen gemütlich nach fast 7 Stunden vom Dog Box Bivvy.


                                Abstieg ins Irthing Stream Valley



                                www.trekking.magix.net

                                Kommentar


                                • paddel
                                  Fuchs
                                  • 25.04.2007
                                  • 1865
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  AW: [NZ] Südalpenwildnis

                                  Weiterhin super!

                                  Toll, dass du so regelmäßig weiter schreibst.
                                  Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                                  vorausgesetzt man hat die Mittel.

                                  W.Busch

                                  Kommentar


                                  • berniehh
                                    Fuchs
                                    • 31.01.2011
                                    • 2414
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    AW: [NZ] Südalpenwildnis

                                    Zitat von paddel Beitrag anzeigen
                                    Toll, dass du so regelmäßig weiter schreibst.
                                    naja,.....ich habe ja bis gestern fast eine Woche lang nicht weitergeschrieben (mein Rechner war kaputt)
                                    www.trekking.magix.net

                                    Kommentar


                                    • Pielinen
                                      Fuchs
                                      • 29.08.2009
                                      • 1348
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      AW: [NZ] Südalpenwildnis

                                      Hallo Bernie,
                                      ich habe gerade heut gesehen, daß es von grenzenlos ein gleichnamiges Buch über seine Weltreise gibt .
                                      Da Du Dir die Mühe gibst hier so exakt zu berichten, denkst du daran deinen Bericht auch in Buchform zu veröffentlichen?
                                      Es gibt bestimmt niemanden der ähnlich gut die Südalpen kennt.
                                      Wer nichts weiß muss alles glauben...

                                      Kommentar


                                      • berniehh
                                        Fuchs
                                        • 31.01.2011
                                        • 2414
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        AW: [NZ] Südalpenwildnis

                                        Zitat von Pielinnen Beitrag anzeigen
                                        Hallo Bernie,
                                        ich habe gerade heut gesehen, daß es von grenzenlos ein gleichnamiges Buch über seine Weltreise gibt .
                                        Da Du Dir die Mühe gibst hier so exakt zu berichten, denkst du daran deinen Bericht auch in Buchform zu veröffentlichen?
                                        Es gibt bestimmt niemanden der ähnlich gut die Südalpen kennt.
                                        Da habe ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht. Wüsste auch ehrlich gesagt nicht wie ich es zeitlich schaffen sollte zwischen meinen Job und alles anderen.
                                        Selbst die Fotos und Berichte meiner 2013 Reise habe ich ja längst noch nicht alle fertig,........dabei wird es jetzt schon langsam Zeit mich mit meiner nächsten Reise zu befassen
                                        www.trekking.magix.net

                                        Kommentar


                                        • AxelNZ
                                          Neu im Forum
                                          • 09.03.2014
                                          • 3
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: [NZ] Südalpenwildnis

                                          Also erstmal sind deine Neuseelandberichte hier unglaublich gut!

                                          Zweitens würde mich der Zeitraum deiner Reise interessieren, wenn du hier von 0-5 Grad in der Nacht sprichst, wär ich gern vorgewarnt da ich nächsten Neuseelandsommer auch in Neuseeland wandern möchte

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X