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Diesen Winter wollte ich es nun mal endlich wissen: Kann ich die Wandersaison für mich auf den Winter ausdehnen? Ich hatte zwar schon mehrere einwöchige Wintertouren in Deutschland und auch Skandinavien hinter mir, aber noch keine richtige Langstreckenwanderung – was bei mir bei 4 Wochen aufwärts losgeht. Würde mir Wandern im Winter über einen so langen Zeitraum Spaß machen?
Als Testgebiet hatte ich mir die südlichen Appalachen herausgesucht, da ich aufgrund meiner Mississippi-Paddeltour eh schon in den USA war. Die südlichen Appalachen schienen für meine Zwecke ideal. Selbst im Dezember noch mehr als 10 Tageslicht, die zu erwartenden Temperaturen würden im Normalfall -10 Celsius nicht unterschreiten und auch der Schnee würde sich in einem normalen Jahr eher im Zentimeter- als im Meterbereich bewegen. Vor allem aber gibt es mit dem Appalachian Trail, dem Benton MacKaye Trail und dem Pinhoti Trail eine recht gute Infrastruktur. Dennoch war mir klar, dass dieser Trip wohl eher Typ II fun sein würde, also erst rückblickend Spaß macht, denn diese Ecke der USA ist sehr nass. Und kalter Regen bei um den Gefrierpunkt ist für den Wanderer ja so ziemlich das schlimmste. Aber ich wollte ja meine Grenzen austesten und so hatte ich auch schnell eine Route geplant: 130 Meilen auf dem Appalachian Trail nordwärts von Neel's Gap nach Fontana Dam und dann wieder 120 Meilen südwärts zurück auf dem Benton MacKaye Trail, bis dieser auf den Pinhoti Trail trifft – und dann den ganzen Pinhoti Trail 325 Meilen durch Georgia und Alabama.
Den kompletten Reiseberichte mit mehr Photos gibt es hier auf meinem Blog.
Am 20.12.12 ging es los. Ein alter AT-Wanderfreund brachte mich frühmorgens nach Neel's Gap. Der Wetterbericht sagte 100% Regenwahrscheinlichkeit voraus. Schon auf der Hinfahrt schüttete es in Strömen. Mein Kumpel fragte mich mindestens 5 Mal, ob ich wirklich bei diesem Sauwetter starten wolle – und leider sagte ich 5 Mal ja. Und so startete ich mit Proviant für 8 Tage in strömendem Regen und musste bereits nach der ersten Meile feststellen, dass eine 3-monatige Paddeltour auf dem Mississippi wohl nicht die richtige Vorbereitung für eine Langstreckenwanderung sind. Auf meinem AT thruhike 2008 bin ich in dieser Gegend locker 20 Meilen jeden Tag gelaufen – das würde im Winter wohl nicht so gut klappen.....Der Regen hörte den ganzen Tag nicht auf. Der ganze Trail war überflutet und meine niegelnagelneuen Goretex-Schuhe standen innerhalb von einer halben Stunde voller Wasser. Selbst die beste Regenkleidung hält so einem Dauerregen nicht stand und meine Ausrüstung war alles andere als neu. Bei Temperaturen knapp über 0 Grad war an eine Pause nicht zu denken und so marschierte ich direkt bis zum ersten Shelter, wo sich auch prompt noch zwei der letzten AT southbound thruhiker einstellten. Im Shelter überprüfte ich erst mal, wie schlimm der Regenschaden war – und leider war ich durchnässt bis auf die Haut, d.h. wirklich alle Isolationsschichten waren tropfnass bis feucht. Ich hängte ohne große Hoffnung meine Sachen zum Trocknen auf, schlüpfte in meine noch trockene Schlafkleidung aus dem Rucksack und schlief erschöpft ein.

Tag zwei ließ sich erst mal gut an: Ich erwachte zu blauem Himmel. Doch die böse Überraschung kam, als ich meine Schuhe anziehen wollte: Steif gefroren! Ditto meine Socken, meine Wanderhose, meine Regenjacke und alles, was ich zum Trocknen aufgehängt hatte. Der Wetterbericht hatte für die nächsten Tage extrem kalte Temperaturen auch für tagsüber prognostiziert. Um meine Sachen zu trocknen gab es jetzt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: An der nächsten Straße in den nächsten Ort trampen und einen Waschsalon mit Trockner finden oder die Kleidung am Körper trocknen. Ich entschied mich für letzteres, denn schliesslich wollte ich ja meine Grenzen austesten. Nur leider kann man bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht einen komplette steif gefrorenen Ausrüstung auf einmal trocken tragen. D.h. ich musste Stück für Stück vorgehen. Um es kurz zu machen: Es dauerte drei Tage, bis ich alles trocken hatte. Dabei musste ich auch leidvoll feststellen, dass gefrorene Kleidung deutlich mehr Platz im Rucksack einnimmt als nasse oder trockene.
Nun nahte Weihnachten – und mir dämmerte, dass ich weit hinter meinem Zeitplan her war. Am 27.12. wollte ich in Fontana Dam sein, aber das schlechte Wetter, meine untrainierten Beine und das wenige Tageslicht schienen das zu verhindern. Die Lösung war Nachtwandern. Nur leider ist der AT nicht gerade technisch einfach, vor allem nicht, wenn alles vereist ist. Ich war schon fast am Verzweifeln, als ich eine Forststrasse ausmachte, die parallel zum AT verlief. Ein breite Forststrasse konnte ich auch im Winter bei Neumond laufen und so verbrachte ich den Heiligabend 2012 in dichtem Nebel auf einer herrlichen Forststrasse in den Appalachen. Endlich kam ich voran und wanderte beschwingt bis 21 Uhr. Als ich mich so langsam an die Zeltplatzsuche machen wollte, tauchte auch prompt mein persönliches Weihnachtsgeschenk auf: Ein Haus mitten im National Forest. Das Haus hatte vor allem eine offene überdachte Veranda! Ich konnte leider nicht erkennen, ob es sich um Privateigentum oder eine Forsthütte handelte. Aber nachdem ich festgestellt hatte, dass es auf der Veranda elektrisches Licht, einen Stuhl und sogar eine funktionierende Steckdose gab, beschloss ich, das ganze als mein persönliches Weihnachtsgeschenk zu akzeptieren. Ich baute mein Zelt unter dem Vordach auf und kochte auf einem Stuhl sitzend bei elektrischem Licht mein Weihnachtsessen. Luxus pur! Da störte es mich auch nicht, dass es so kalt war, dass sich meine Smartphonebatterien nicht an der Steckdose aufluden.
Nach einer Stunde wunderte ich mich allerdings, warum der Mond so hell war.... bis ich voll Entsetzen feststellte, dass da nicht der Mond durch die Bäume schien, sondern ein Auto die Forststrasse hochkam. Schnell löschte ich alle Lichter, aber das Auto hielt genau vor meiner Weihnachtsunterkunft. Oh Gott, war ich wirklich auf Privatbesitz gelandet? Der Beifahrer stieg aus und mir rutschte das Herz in die Hose. Jetzt war es wohl vorbei mit meiner Weihnachtsidylle bei -5 C auf der Veranda. Aber gerade, als ich meine Stirnlampe einschalten und mich mit vielen Entschuldigungen bemerkbar machen wollte, stieg der Mann wieder ein und verschwand in die Nacht. Glück gehabt! Ich kroch in mein Zelt und verbrachte den Rest der Nacht ungestört.
Meine Nachtwanderung hatte mich wieder auf den Zeitplan gebracht und mein erster Ruhetag in der Zivilisation nach einer Woche Kälte war zum Greifen nah. Da beschloss das Wetter, mir doch noch mal kurz zu zeigen, was eine Harke ist. Am 26.12. fing es nachmittags an zu schneien. Eigentlich ganz harmlos, aber der AT kletterte auf über 1.000 Meter und der harmlose Schnee verwandelte sich in einen halben Schneesturm, der durch die hereinbrechende Dunkelheit und das schwierige Gelände immer bedrohlicher wurde. Die letzten 2 Meilen zum Shelter zogen sich in die Länge und auf dem letzten Aufstieg fing ich an, deutsche Schimpfwörter durch die Gegend zu schreien. Eine Woche kalter Regen und Schnee hatten mich mürbe gemacht. Als das Shelter endlich im Schein meiner Stirnlampe auftauchte, hätte ich vor Freude den Boden küssen können. Bibbernd verzog ich mich in mein Zelt im Shelter. Immerhin hatten die Temperaturen den Vorteil, dass es keine Mäuse in den Sheltern gab – was im Sommer ja ganz anders ist. Die Kälte machte mir auch das Kochen schwer. Obwohl ich die Gaskanister unter meiner Jacke anwärmte, gab der Kocher nur eine Mini-Flamme von sich. Das Kochen dauerte ewig und ich hatte ständig Angst, dass die schwache Flamme ganz verlöschen würde, bevor ich das Wasser zum Kochen gebracht hatte. So konnte es nicht noch weitere 4 Wochen weitergehen. Ich brauchte eine bessere Lösung für den Kocher. Ich verbrachte eine unruhige Nacht alleine im Shelter, während draußen der Schneesturm weiter tobte. Seit 4 Tagen hatte ich keinen einzigen Wanderer gesehen – und das auf dem populären AT!

Am nächsten Morgen hatte ich nur noch 12 Meilen vor mir. Eigentlich kein Problem, aber was sollte ich tun, wenn der Sturm meterhohen Schnee aufgetürmt hatte? Ängstlich schaute ich beim ersten Tageslicht aus meinem Zelt: Draußen sah ich die perfekte Winterlandschaft! Alles in weiß, aber glücklicherweise nur wenige Zentimeter Schnee. Dennoch brauchte auf dem teilweise felsigen und schneebedeckten Gelände lange, bis ich endlich Fontana Dam vor mir sah. Wildcat, ein amerikanischer Wanderfreund, würde mich dort abholen. Zudem schien er Gedanken lesen zu können, denn entgegen unserer Abmachung wartete er bereits an der ersten Straßenkreuzung mit einem kleinen Proviantpaket auf mich. Ich sank erleichtert in seinen geheizten Jeep und freute mich auf die erste warme Dusche nach einer Woche Winterwandern.
Fortsetzung folgt
Als Testgebiet hatte ich mir die südlichen Appalachen herausgesucht, da ich aufgrund meiner Mississippi-Paddeltour eh schon in den USA war. Die südlichen Appalachen schienen für meine Zwecke ideal. Selbst im Dezember noch mehr als 10 Tageslicht, die zu erwartenden Temperaturen würden im Normalfall -10 Celsius nicht unterschreiten und auch der Schnee würde sich in einem normalen Jahr eher im Zentimeter- als im Meterbereich bewegen. Vor allem aber gibt es mit dem Appalachian Trail, dem Benton MacKaye Trail und dem Pinhoti Trail eine recht gute Infrastruktur. Dennoch war mir klar, dass dieser Trip wohl eher Typ II fun sein würde, also erst rückblickend Spaß macht, denn diese Ecke der USA ist sehr nass. Und kalter Regen bei um den Gefrierpunkt ist für den Wanderer ja so ziemlich das schlimmste. Aber ich wollte ja meine Grenzen austesten und so hatte ich auch schnell eine Route geplant: 130 Meilen auf dem Appalachian Trail nordwärts von Neel's Gap nach Fontana Dam und dann wieder 120 Meilen südwärts zurück auf dem Benton MacKaye Trail, bis dieser auf den Pinhoti Trail trifft – und dann den ganzen Pinhoti Trail 325 Meilen durch Georgia und Alabama.
Den kompletten Reiseberichte mit mehr Photos gibt es hier auf meinem Blog.
Am 20.12.12 ging es los. Ein alter AT-Wanderfreund brachte mich frühmorgens nach Neel's Gap. Der Wetterbericht sagte 100% Regenwahrscheinlichkeit voraus. Schon auf der Hinfahrt schüttete es in Strömen. Mein Kumpel fragte mich mindestens 5 Mal, ob ich wirklich bei diesem Sauwetter starten wolle – und leider sagte ich 5 Mal ja. Und so startete ich mit Proviant für 8 Tage in strömendem Regen und musste bereits nach der ersten Meile feststellen, dass eine 3-monatige Paddeltour auf dem Mississippi wohl nicht die richtige Vorbereitung für eine Langstreckenwanderung sind. Auf meinem AT thruhike 2008 bin ich in dieser Gegend locker 20 Meilen jeden Tag gelaufen – das würde im Winter wohl nicht so gut klappen.....Der Regen hörte den ganzen Tag nicht auf. Der ganze Trail war überflutet und meine niegelnagelneuen Goretex-Schuhe standen innerhalb von einer halben Stunde voller Wasser. Selbst die beste Regenkleidung hält so einem Dauerregen nicht stand und meine Ausrüstung war alles andere als neu. Bei Temperaturen knapp über 0 Grad war an eine Pause nicht zu denken und so marschierte ich direkt bis zum ersten Shelter, wo sich auch prompt noch zwei der letzten AT southbound thruhiker einstellten. Im Shelter überprüfte ich erst mal, wie schlimm der Regenschaden war – und leider war ich durchnässt bis auf die Haut, d.h. wirklich alle Isolationsschichten waren tropfnass bis feucht. Ich hängte ohne große Hoffnung meine Sachen zum Trocknen auf, schlüpfte in meine noch trockene Schlafkleidung aus dem Rucksack und schlief erschöpft ein.

Tag zwei ließ sich erst mal gut an: Ich erwachte zu blauem Himmel. Doch die böse Überraschung kam, als ich meine Schuhe anziehen wollte: Steif gefroren! Ditto meine Socken, meine Wanderhose, meine Regenjacke und alles, was ich zum Trocknen aufgehängt hatte. Der Wetterbericht hatte für die nächsten Tage extrem kalte Temperaturen auch für tagsüber prognostiziert. Um meine Sachen zu trocknen gab es jetzt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: An der nächsten Straße in den nächsten Ort trampen und einen Waschsalon mit Trockner finden oder die Kleidung am Körper trocknen. Ich entschied mich für letzteres, denn schliesslich wollte ich ja meine Grenzen austesten. Nur leider kann man bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht einen komplette steif gefrorenen Ausrüstung auf einmal trocken tragen. D.h. ich musste Stück für Stück vorgehen. Um es kurz zu machen: Es dauerte drei Tage, bis ich alles trocken hatte. Dabei musste ich auch leidvoll feststellen, dass gefrorene Kleidung deutlich mehr Platz im Rucksack einnimmt als nasse oder trockene.
Nun nahte Weihnachten – und mir dämmerte, dass ich weit hinter meinem Zeitplan her war. Am 27.12. wollte ich in Fontana Dam sein, aber das schlechte Wetter, meine untrainierten Beine und das wenige Tageslicht schienen das zu verhindern. Die Lösung war Nachtwandern. Nur leider ist der AT nicht gerade technisch einfach, vor allem nicht, wenn alles vereist ist. Ich war schon fast am Verzweifeln, als ich eine Forststrasse ausmachte, die parallel zum AT verlief. Ein breite Forststrasse konnte ich auch im Winter bei Neumond laufen und so verbrachte ich den Heiligabend 2012 in dichtem Nebel auf einer herrlichen Forststrasse in den Appalachen. Endlich kam ich voran und wanderte beschwingt bis 21 Uhr. Als ich mich so langsam an die Zeltplatzsuche machen wollte, tauchte auch prompt mein persönliches Weihnachtsgeschenk auf: Ein Haus mitten im National Forest. Das Haus hatte vor allem eine offene überdachte Veranda! Ich konnte leider nicht erkennen, ob es sich um Privateigentum oder eine Forsthütte handelte. Aber nachdem ich festgestellt hatte, dass es auf der Veranda elektrisches Licht, einen Stuhl und sogar eine funktionierende Steckdose gab, beschloss ich, das ganze als mein persönliches Weihnachtsgeschenk zu akzeptieren. Ich baute mein Zelt unter dem Vordach auf und kochte auf einem Stuhl sitzend bei elektrischem Licht mein Weihnachtsessen. Luxus pur! Da störte es mich auch nicht, dass es so kalt war, dass sich meine Smartphonebatterien nicht an der Steckdose aufluden.
Nach einer Stunde wunderte ich mich allerdings, warum der Mond so hell war.... bis ich voll Entsetzen feststellte, dass da nicht der Mond durch die Bäume schien, sondern ein Auto die Forststrasse hochkam. Schnell löschte ich alle Lichter, aber das Auto hielt genau vor meiner Weihnachtsunterkunft. Oh Gott, war ich wirklich auf Privatbesitz gelandet? Der Beifahrer stieg aus und mir rutschte das Herz in die Hose. Jetzt war es wohl vorbei mit meiner Weihnachtsidylle bei -5 C auf der Veranda. Aber gerade, als ich meine Stirnlampe einschalten und mich mit vielen Entschuldigungen bemerkbar machen wollte, stieg der Mann wieder ein und verschwand in die Nacht. Glück gehabt! Ich kroch in mein Zelt und verbrachte den Rest der Nacht ungestört.
Meine Nachtwanderung hatte mich wieder auf den Zeitplan gebracht und mein erster Ruhetag in der Zivilisation nach einer Woche Kälte war zum Greifen nah. Da beschloss das Wetter, mir doch noch mal kurz zu zeigen, was eine Harke ist. Am 26.12. fing es nachmittags an zu schneien. Eigentlich ganz harmlos, aber der AT kletterte auf über 1.000 Meter und der harmlose Schnee verwandelte sich in einen halben Schneesturm, der durch die hereinbrechende Dunkelheit und das schwierige Gelände immer bedrohlicher wurde. Die letzten 2 Meilen zum Shelter zogen sich in die Länge und auf dem letzten Aufstieg fing ich an, deutsche Schimpfwörter durch die Gegend zu schreien. Eine Woche kalter Regen und Schnee hatten mich mürbe gemacht. Als das Shelter endlich im Schein meiner Stirnlampe auftauchte, hätte ich vor Freude den Boden küssen können. Bibbernd verzog ich mich in mein Zelt im Shelter. Immerhin hatten die Temperaturen den Vorteil, dass es keine Mäuse in den Sheltern gab – was im Sommer ja ganz anders ist. Die Kälte machte mir auch das Kochen schwer. Obwohl ich die Gaskanister unter meiner Jacke anwärmte, gab der Kocher nur eine Mini-Flamme von sich. Das Kochen dauerte ewig und ich hatte ständig Angst, dass die schwache Flamme ganz verlöschen würde, bevor ich das Wasser zum Kochen gebracht hatte. So konnte es nicht noch weitere 4 Wochen weitergehen. Ich brauchte eine bessere Lösung für den Kocher. Ich verbrachte eine unruhige Nacht alleine im Shelter, während draußen der Schneesturm weiter tobte. Seit 4 Tagen hatte ich keinen einzigen Wanderer gesehen – und das auf dem populären AT!

Am nächsten Morgen hatte ich nur noch 12 Meilen vor mir. Eigentlich kein Problem, aber was sollte ich tun, wenn der Sturm meterhohen Schnee aufgetürmt hatte? Ängstlich schaute ich beim ersten Tageslicht aus meinem Zelt: Draußen sah ich die perfekte Winterlandschaft! Alles in weiß, aber glücklicherweise nur wenige Zentimeter Schnee. Dennoch brauchte auf dem teilweise felsigen und schneebedeckten Gelände lange, bis ich endlich Fontana Dam vor mir sah. Wildcat, ein amerikanischer Wanderfreund, würde mich dort abholen. Zudem schien er Gedanken lesen zu können, denn entgegen unserer Abmachung wartete er bereits an der ersten Straßenkreuzung mit einem kleinen Proviantpaket auf mich. Ich sank erleichtert in seinen geheizten Jeep und freute mich auf die erste warme Dusche nach einer Woche Winterwandern.
Fortsetzung folgt
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