[PE][BO][AR][CL] Andentrekking

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  • Wildniswanderer
    Erfahren
    • 08.11.2008
    • 402
    • Privat

    • Meine Reisen

    #61
    AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

    Auf deine Beschreibung dieses langen Treks habe ich schon lange gewartet. Schon deine Überlegungen für die Tour und deine kurze Beschreibung der vergangenen Überschreitung von Chile aus machen mir den Mund wässrig. Und nur mit Google Maps Ausdrucken loszuziehen...Ein fettes Wow!

    Der gespannte Gerald
    http://geraldtrekkt.blogspot.de

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    • heron
      Fuchs
      • 07.08.2006
      • 1745

      • Meine Reisen

      #62
      AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

      WOW - das fängt ja schon abenteuerlich und spannend an!
      Vorschuss damit es schnell weitergeht

      Die Geschichte mit Raul finde ich ja total nett, aber ich frage mich, wie man denn so als Frau allein in Südamerika am Busbahnhof entscheiden kann, ob das "Raul-Angebot" ein integeres ist oder nicht
      Nicht dass ich übertrieben ängstlich wäre oder es nicht auch für Männer schon schlecht ausgegangen wäre, aber ob ich für so was mutig genug wäre?
      Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
      Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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      • berniehh
        Fuchs
        • 31.01.2011
        • 2408
        • Privat

        • Meine Reisen

        #63
        AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

        Zitat von heron Beitrag anzeigen
        Die Geschichte mit Raul finde ich ja total nett, aber ich frage mich, wie man denn so als Frau allein in Südamerika am Busbahnhof entscheiden kann, ob das "Raul-Angebot" ein integeres ist oder nicht
        Da habe ich Katrien nicht gefragt wie sie die Sache gesehen hat. Sie hat mir nur erzählt daß wenn ich auf der Jeepfahrt nicht mit dabeigewesen wäre, sie mit Raul alleine auch nicht mitgekommen wäre.

        Für mich persönlich ist es ja nichts ungewöhnliches mich am Busbahnhof von jemanden "mitschleppen" zu lassen. Das habe ich schon öfter gemacht, auch in Peru und Chile und ich habe dabei noch nie schlechte Erfahrungen gemacht
        www.trekking.magix.net

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        • berniehh
          Fuchs
          • 31.01.2011
          • 2408
          • Privat

          • Meine Reisen

          #64
          AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

          Trek 12

          Cordón del PlataArgentinien

          11 Tage

          November 2010

          Von Mendoza aus nahm ich morgens um 7 Uhr den ersten Bus nach Puente del Inca.


          Bereit zum Aufbruch in Mendoza

          Ich bin aber nicht bis ganz nach Puente del Inka durchgefahren, sondern zwischen Uspallata und Puente del Inka auf freier Strecke ausgestiegen. Während der Fahrt musste ich daher aufpassen daß ich die Ruine einer alten Eisenbahnbrücke nicht verpasse. Dort musste ich den Busfahrer Bescheid geben damit er anhält weil ich hier meinen Trek starten wollte.



          Den kompletten Trek habe ich jetzt auch auf meiner Seite:
          www.trekking.magix.net

          1. bis 3.Tag
          Auf der alten Brücke überquerte ich den Rio Mendoza und wanderte auf der anderen Seite in das enge Gebirgstal des Rio Blanco rein. Somit verließ ich die Zivilisation.



          Die argentinischen Anden westlich von Mendoza sind ein karges Pampa- und Wüstengebirge mit tief eingeschnittene Täler und vergletscherte hochalpine Gipfellandschaften. Aufgrund ihres wüstenartigen Charakters und der krassen Farbenvielfalt der kargen Geröll- und Felshänge sehen die Berge landschaftlich völlig anders aus als die Anden auf meinen Treks in Peru und Bolivien.

          Ganz am Talanfang des Rio Blancos war noch ein Pfad da. Der verkleinerte sich jedoch schon nach paar Kilometern zu einer vage erkennbaren Route und wenig später löste er sich ganz auf. Bis zum Ende des Treks stieß ich nun auf keine menschlichen Spuren mehr, keine Wege, keine Steinmänchenmarkierungen, keine Campstellen und auch keine Anzeichen von Viehhaltung, nichts. Es ist eine unbewohnte und von Menschen ungenutzte Wildnis.



          Mein schwerer Rucksack schmerzte, ich kam daher nicht schnell vorwärts. Nach fünfeinhalb Stunden erreichte ich die Talgabelung mit der Quebrada Casa de Piedra wo ich auf 2400 m Höhe mein erstes Camp aufschlug.





          Am nächsten Morgen verließ ich den Rio Blanco und wanderte das mega enge Schluchttal der Quebrada Casa de Piedra aufwärts. Ganz am Anfang war das Vorwärtskommen noch OK, aber schon nach der ersten Talkurve wurde das Gelände zunehmend schwerer. Das Tal stieg permanent an, ich musste mir eine Route die steilen Hängen entlang suchen und an einigen Stellen erstmal auskundschaften, was natürlich Zeit kostete.







          Dann stand ich plötzlich vor einem großen fast unüberwindbar aussehenden Talanstieg. Die eng eingschnittene Bachrinne war hier über und über mit haushohe Felsbrocken blockiert, der Fluss floss da unter durch und trat nur an einigen Stellen zutage. Mit meinen schweren Monsterrucksack war es eine sehr mühsame Kletterei über die Felsblöcke rüber und einmal sogar im natürlichen Tunnel unterdurch. An einer Stelle musste ich für längeren Abschnitt an den sehr steilen und teils hart-rutschigen Geröllhang ausweichen wobei ich mir da zuvor erstmal mit dem Eispickel Stufen entlanghacken musste.



          Nach paar Stunden hatte ich diesen Steilanstieg endlich passiert und das Vorwärtskommen wurde deutlich leichter, das Tal blieb aber weiterhin schluchtig. Über Felsbrocken und Geröll wanderte ich am eng eingeschnittenen Bachlauf weiter talaufwärts bis ich wenig später auf einer größeren flachen Senke mein zweites Camp aufschlug. Heute war ein sehr mühsamer Tag, in fünfeinhalb Stunden habe ich nur 4 Kilometer geschafft.







          Am dritten Tag war das Wandern relativ einfach das offene Gerölltal weiter aufwärts. Das Tal stieg dabei ganz sanft an und bog im Laufe des Tages mehrmals um die Kurve.



          Heute sah ich viele Guanakoherden, die leben nämlich zahlreich in diesen Bergen. Deren Pfade verlaufen überall kreuz und quer die Geröllhänge entlang. Leider sind diese Tiere sehr scheu. Schon von weitem ergreifen die Herden panikartig die Flucht, so daß es mir nicht möglich war Fotos vom Nahen zu machen.


          Guanakos

          Während das Tal langsam anstieg wurde die ohnehin schon karge Pampavegetation noch spärlicher und verschwand irgendwann ganz. Ab einer Höhe von etwa 3500 m wächst hier nämlich fast nichts mehr. Auf meinen Treks in Bolivien und Peru habe ich dagegen bis auf über 5000 m Höhe noch grüne Grasflächen, Lamaweidegründe und bewohnte Hütten angetroffen.



          Aufgrund der wesentlich südlicheren Lage sind die argentinischen Anden klimatisch kälter und von wesentlich deutlicheren Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter geprägt wie die peruanisch-bolivianischen Anden, wo man nur zwischen Regen- und Trockenzeit unterscheidet.

          Jetzt in der zweiten Novemberhälfte betrugen die nächtlichen Tiefstemperaturen zwischen minus 10 Grad auf etwa 4000 m Höhe und plus 8 Grad in den tieferen Tälern auf etwa 2400 m Höhe. Dazu kam noch der fast täglich vorhandene kalte unangenehme Wind der die gefühlte Temperatur wesentlich kälter erscheinen ließ und es war schwer in dieser kargen Gegend überhaupt einigermaßen windgeschützte Campstellen zu finden. Es ist spätes Frühling hier in den argentinischen Anden.



          4. bis 7.Tag: Überquerung des ersten Passes
          Heute am vierten Tag wollte ich den ersten Pass überqueren und ich hatte fest damit gerechnet daß es auch klappen wird. Wegen des hinter mir liegenden anstrengenen Schluchttales, kombiniert mit schweren Gepäck, war ich ja sowieso schon mit meinem Zeitplan im Rückstand. Ich habe jedoch nicht mit dem vor mir liegenden schweren Gelände gerechnet, weshalb die Passüberquerung ganze dreieinhalb Tage dauerte.

          Ich wanderte weiter das vegetationslose Gerölltal aufwärts.....



          Nach dreieinhalb Kilometern erreichte ich eine Senke am Talende, wo es sich in zwei ansteigende Hochtäler gabelt.



          Ich stieg das rechte Tal durch eine Schlucht nach oben....



          Am Ende der Schlucht wieder leichteres Vorwärtskommen auf flachen Geröllboden am Bach entlang.....



          Der Bach verschwand dann unter der Erde und es ging über ansteigende Schottermoränenhügel weiter nach oben durch eine krasse Marslandschaft. Ab nun kein fließender Bach mehr bis zum Rio Colorado auf der anderen Pass-Seite.









          Ich konnte den Passübergang schon sehen. Das sah von weitem sehr böse aus! Wenn man das erste Mal in dieser Gegend trekken würde, könnte man vielleicht denken "ach so schlimm sieht es ja gar nicht aus." Da ich aber schonmal Treks hier gemacht habe, kannte ich die Berüchtigkeit dieser Hänge und wusste daß ich es heute niemals mehr schaffen würde.

          Ich hatte auch kein gesteigertes Interesse daran jetzt noch weiterzugehen um am Fuße des Passes windausgesetzt zu campen. Hier war es zwar auch windausgesetzt, aber ich schlug mein Zelt trotzdem auf. Als die stärker werdenden Böen nachher mein Zelt schon fast zum wegwehen brachten, baute ich das Camp im Eiltempo wieder ab und flüchtet ein Stückchen weiter nach unten, wo ich hinter einen großen Felsbrocken eine geschützte Campstelle fand.


          hinter den Felsbrocken fand ich eine windgeschützte Campstelle

          Den drauffolgenden Tag verbrachte ich eigentlich fast nur mit Routeauskundschaftung. Ich probierte an verschiedenen Stellen entlang des Kammes hochzukommen. Selbst ohne Gepäck sind dies extrem ätzende Geröllhänge aber mit Gepäck habe ich an einer Stelle für 100 Höhenmeter zwei Stunden gebraucht um dann festzustellen daß die restlichen 100 Höhenmeter bis nach oben zu extrem wurden! Am Nachmittag fand ich dann die Stelle die am leichtesten zu sein schien. Am Fuße dieses Hanges schlug ich hinter einen Felsbrocken mein Camp auf, denn ich hatte keine Energie mehr mich heute dort nochmal hochzuplackern. Aus einen teils gefrorenen Tümpel nebenan in einer Mulde konnte ich Wasser schöpfen.



          Ich war recht zuversichtlich daß diese Passüberquerung reibungslos verlaufen würde. Ich meinte mich zu erinnern daß ich bei meiner Google-Earth Routenplanung vor der Reise gesehen habe daß in etwa hier so ziemlich die einzigste Überquerung möglich wäre wo beim Abstieg runter zur anderen Seite ein glatter Geröllhang bis nach unten durchführt, ohne felsige Steilstufen dazwischen. Aber da sollte ich mich noch gründlich täuschen!!

          Am nächsten Vormittag, also dem 6.Trekkingtag, bin ich dann endlich auf den Pass gekommen. Der Aufstieg war wie erwartet extrem hart und anstrengend auf sehr steilem Geröllhang. Manchmal war der Geröll sehr weich so daß man zwei Schritte wieder zurückrutscht nachdem man einen hochgestiegen ist, und an anderen Stellen war der Hang sehr hart und rutschig so daß ein Stufenhacken mit dem Pickel nötig war und dazwischen lagen dann noch paar brüchige Felsabschnitte. Für die nur 200 Höhenmeter vom Camp bis nach oben habe ich drei Stunden gebraucht!


          Meine Passaufstiegsroute vom Camp aus gesehen

          Die Aussicht von oben war phantastisch, man sah sogar den Aconcagua.





          Auf der anderen Seite stand mir ein steiler Abstieg von fast 1400 Höhenmetern bevor. Das fing auch gut an, der Geröllhang war sehr weich, das heisst bergab konnte man fast runter rennen was sehr einfach war. Ich dachte wenn es so weitergeht könnte ich in einer Stunde unten am Fluss sein.



          Es ging aber nicht so weiter, der Geröllhang verengte sich zu schmale Rinnen, die zwischen den Felsen steil nach unten führten mit paar kleine Kletterpartien dazwischen, manchmal mehr rutschend als gehend, mit einem mulmigen Gefühl daß es dort unten vielleicht nicht mehr weitergehen wird.



          Es kam wie es kommen musste, denn plötzlich endete ich oberhalb eines Felsabsturzes der bestimmt Hundert bis Zweihundert Meter fast vertikal abfällt. Ein Abstieg dort runter kann man absolut vergessen und diesen extrem ätzenden Geröllhang wieder ganz zurück nach oben zum Pass zu steigen wird fast ein Ding der Unmöglichkeit! Ich habe mal nachgerechnet: Wenn ich heute morgen von meinem Camp für die 200 Höhenmeter hoch zum Pass drei Stunden gebraucht habe, würde ich für den Weg von hier zurück zum Pass wohl zwischen 10 bis 12 Stunden brauchen, in Schwerstarbeit und ohne einen Tropfen Wasser zu finden!

          Ich war immer noch 600 Höhenmeter oberhalb des Talbodens und wollte auf jeden Fall versuchen hier irgendwie weiterzukommen. Daher ließ ich meinen Rucksack erstmal liegen um eine Route auszukundschaften. Die einzigste machbare Route schien am Hang entlang zu sein. Im auf und ab plackerte ich mich steile Geröllhangbänder entlang die ein Stückchen unter mir vertikal abstürzten und ein Stückchen über mir an der Felswand endeten mit paar felsige Kletterstellen dazwischen. Der Hang war teilweise extrem gefährlich und an einigen Stellen habe ich mir mit dem Eispickel in mühevoller Arbeit einen Pfad gehackt. Nach einen dreiviertel Kilometer endeten die Felsen und ich trat endlich mal wieder auf bewanderbaren Grund. Von hier konnte ich den Hang bis nach unten überblicken, es war alles leichter Geröllhang. Ich kehrte wieder um zum Rucksack den ich nach über 3 Stunden Auskundschaftung erreichte.

          Da ich es heute wahrscheinlich nicht mehr schaffen würde diesen schwierigen Hangabschnitt mit Gepäck zu passieren entschied ich mich wohl oder übel hier zu campieren, denn dies hier war die einzigste kleine Stelle wo der Hang noch relativ sanft war. Eine schlimmere Campstelle kann man sich aber trotzdem kaum noch vorstellen, das Zelt an einen Geröllhang aufzuschlagen, der wenige Schritte weiter unten vertikal abstürzt. Mit dem Eispickel hackte ich mir eine halbe Stunde lang den Hang so zurecht daß das Zelt wenigstens halbwegs gerade stand.
          Aus einem noch nicht ganz abgetauten Schneefeld oberhalb meines Zeltes am Fuße der Felswand tropfte etwas Wasser raus, es reichte um meine Flaschen damit zu füllen. Ich hatte ein Riesenglück daß diese Nacht mit zu den wenigen windstillen Nächten dieses Treks zählte. Wenn hier auch noch Wind aufkommen würde, wäre der Alptraum perfekt!


          Mein Camp 600 m oberhalb des Talbodens



          Aufgrund der nächtlichen Minusgrade war am nächsten Morgen das Minirinnsal weg, aber mein Wasser vom Abend reichte noch bis nach unten. Drei Stunden brauchte ich bis zum Ende des schwierigen Abschnittes bis wo ich gestern abend schon ausgekundschaftet hatte. Es war aber nicht einfach auf Anhieb die ausgekundschaftete Route wiederzufinden. Paarmal musste ich unterwegs meinen Rucksack liegenlassen um einige wichtige Schlüsselstellen nochmal neu zu suchen und um paar sehr steile Hangabschnitte erneut mit dem Pickel zu bearbeiten. Ohne Pickel wäre ich diese Route niemals entlanggegangen! An einer Kletterstelle habe ich meinen Rucksack separat abgeseilt. Als der schwierige Teil endlich geschafft war, ging es die restlichen 400 Höhenmeter auf leichten Geröllhang runter zum Rio Colorado.





          Auf steinigen Boden wanderte ich bei zunehmenden Wind am Fluss entlang das Tal weiter aufwärts.





          Es war sehr angenehm nun endlich mal wieder normal wandern zu können aber schon nach 4 Kilometern sah ich vor mir das Tal in schluchtige Felsbrockenabschnitte weiter ansteigen. Ich hatte keine Lust mehr heute noch weiter da hochzusteigen. Auf einer kleinen steinigen Flussbettsenke schlug ich, windgeschützt hinter einen Felsbrocken, mein Zelt auf. Da ich fürchtete daß der Wind stärker werden könnte, schichtete ich noch paar Steine zu einer kleinen Mauer auf, auch wenn das wahrscheinlich nicht viel gebracht hätte.





          8. und 9.Tag:
          Nachdem ich die schluchtigen Felsbrockenabschnitte passiert hatte tauchte hinter der nächsten Talkurve ein namenloser blauer Bergsee auf.



          Dahinter wurde das Wandern wieder deutlich einfacher auf flachen gerölligen Flussbett-Talboden.





          Das Tal verzweigte sich wenig später in mehrere weite sanft ansteigende Gröllmoränenhochtäler. Der Fluss verschwand unter den Hügeln und tauchte nur manchmal kurz wieder an der Oberfläche auf. Von etwas weiter oben hatte ich einen super Blick zurück zu den blauen Bergsee von vorhin. Außerdem sah ich den Pass den ich die Tage zuvor überquert hatte.



          Vor mir sah ich auch schon meinen nächsten Pass, aber der sah noch recht weit entfernt aus. Das würde ich heute nicht mehr schaffen. Außerdem wehte ein sehr kalter und ungemütlicher Wind und weil ich nicht wusste wie es weiter oben mit Wasser und windgeschützten Campmöglichkeiten aussah entschied ich mich mein Zelt aufzuschlagen als ich eine einigermaßen geschützte Stelle hinter einen großen Felsbrocken fand. Ein Bach befand sich nebenan.





          Die Nacht war bis minus 9 Grad kalt. Von meinem Camp waren es noch etwa 6 Kilometer und 850 Höhenmeter bis zum Pass durch eine sehr sanft ansteigende weitläufige Felsbrocken- und Geröllmoränenlandschaft. Da die Wanderung recht anstrengend war und es von weitem so aussah daß das letzte Stück hoch zum Pass sehr steil und schwierig sein könnte, entschied ich mich nach einen Kilometer meinen Rucksack hier liegenzulassen um ohne Gepäck hochzusteigen. Nichts wäre schlimmer mich mit schweren Gepäck dort hochzukämpfen um dann festzustellen daß ein Abstieg runter zur anderen Seite nicht möglich wäre.



          Ohne Gepäck kam ich recht zügig vorwärts. Die letzten 150 Höhenmeter hoch zum Pass waren ziemlich steil aber dennoch wesentlich einfacher wie der erste Pass vor paar Tagen. Der untere Geröllhangabschnitt war noch der anstrengenste Part. Dann kletterte ich auf einer Felsrippe zwischen zwei Schneefeldern hoch und das letzte Stück auf rauhen Schneehang.






          Blick zurück von fast oben

          Oben auf der Passhöhe kam ich auf einen Gletscher. Die Aussicht war atemberaubend und mit eines der landschaftlichen Top-Highlights dieses Treks!!!







          Auf der anderen Paßseite führt ein steiler Gletscherhang nach unten. Da ich meine Steigeisen leider im Rucksack liegen lassen hatte, traute ich mich nicht dort runterzusteigen weil der glatte Firnhang hart gefroren sein könnte. Somit konnte ich auch nicht testen wie steil der Hang weiter unten werden würde. Ich vermutete aber daß ein Abstieg mit Steigeisen wahrscheinlich möglich wäre.



          Auch wenn ein Abstieg wahrscheinlich machbar ist, hatte ich keine Lust darauf morgen nochmal mit schweren Gepäck hier hochzusteigen. Auf der gleichen Route stieg ich wieder ab und wanderte zurück zum Rucksack und weiter zurück zur letzten Campstelle, wo ich an der gleichen Stelle mein Zelt wieder aufschlug. Fast 8 Stunden war ich heute unterweg, dieser Tag hat sich gelohnt!



          10. und 11.Tag:
          Ich wollte nun möglichst schnell diesen Trek beenden um weiter nach Chile zu reisen. Daher entschied ich mich das Tal des Rio Colorado abwärts zu wandern. Heute wurde also eine leichte Talwanderung wo ich trotz weglosem Gelände gut Strecke machen konnte. Das Tal fiel über den Tag ganz sanft ab.




          Knapp unterhalb von 3000 m Höhe tauchten die ersten grünen Gestrüppflächen auf. Wenig später schlug ich mein Camp auf.





          Der nächste Tag wurde mein letzter Trekkingtag. Das Tal fiel in mehreren Stufen deutlich ab und wurde wieder enger. Wegen felsiger werdendem Gelände wurde das Vorwärtskommen auch wieder langsamer.





          Nach vier Stunden mündete dieses Tal in das Haupttal des Rio Mendoza ein wo ich auf die Hauptstraße stieß. Hier sah ich in vorbeikommenden Autos die ersten Menschen seit 11 Tagen.





          Ich versuchte zurück nach Mendoza zu trampen. Diese Straße ist ja mit eines der meistbefahrensten internationalen Straßen von Argentinien nach Chile. Obwohl ständig Autos vorbeikamen, hielt aber keiner an. Nach zwei Stunden Warterei näherte sich der Bus von Puente del Inka, den hielt ich an und fuhr bis nach Mendoza mit.
          www.trekking.magix.net

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            #65
            AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

            Sehr beeindruckender Trek. Gut, dass Dir da nichts passiert ist.

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            • fjellstorm
              Fuchs
              • 05.10.2009
              • 1315
              • Privat

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              #66
              AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

              Wow,(wieder mal) sehr beeindruckend Bernd!
              Toller Trek in einer sehr beeindruckenden Landschaft!

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              • Wildniswanderer
                Erfahren
                • 08.11.2008
                • 402
                • Privat

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                #67
                AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                Wahnsinn! Ich weiß nicht ob es viele andere Trekkker gibt, die sich notfalls auch mit dem Eispickel ihren Weg schaffen...
                Solche weglosen Touren ins Unbekannte können natürlich nicht mit dem Wandern auf einem Weg verglichen werden, aber was denkst du, wie weit war die Strecke dieses Treks?
                http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                • berniehh
                  Fuchs
                  • 31.01.2011
                  • 2408
                  • Privat

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                  #68
                  AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                  Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                  Solche weglosen Touren ins Unbekannte können natürlich nicht mit dem Wandern auf einem Weg verglichen werden, aber was denkst du, wie weit war die Strecke dieses Treks?
                  Die Gesamtdistanz dieses Treks betrug etwa 90 Kilometer bei Durchschnittlich knapp über fünfeinhalb Stunden pro Tag, incl. der Auskundschaftungszeit. Das heisst 8,1 Kilometer durchschnittlich pro Tag.

                  Die pro Tag zu schaffende Kilometerzahl kann in diesem Gebiet ganz erheblich variiren, jenachdem wo man sich gerade befindet. In den flachen Gerölltälern kann man trotz weglosem Gelände und schweren Rucksack in 8 Stunden auf jeden Fall über 20 Kilometer schaffen, auch wenn paar kleinere Hürden entlang der Route liegen.
                  Wenn man sich also eine Route durch die großen Haupttalsysteme des Rio Tupungato und Rio Tunuyan aussucht, wird man in ein/zwei Wochen schon ganz gut was an Strecke schaffen können, vorausgesetzt der Pass zwischen diesen Talsystemen ist nicht zu schwierig
                  Mir persönlich ist eine hohe Kilometerzahl eher unwichtig. Ich baue lieber paar mehr Pässe ein bei spektakuläreren Landschaften und nehme dafür auch gerne eine geringere Durchschnittliche Tageskilometerzahl in Kauf, anstatt tagelang nur im Tal zu wandern.
                  www.trekking.magix.net

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                  • berniehh
                    Fuchs
                    • 31.01.2011
                    • 2408
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                    Anreise nach Patagonien

                    Dezember 2010

                    Nach meinen Trek durch die Cordón del Plata habe ich noch eine Nacht in Mendoza verbracht und bin dann nach Santiago de Chile weitergefahren. Ich nahm den Air-Condition Minibus, denn der kostete mit 80 Pesos genauso viel wie das billigste Busticket.



                    Die 350 Kilometer lange Fahrt dauerte 6 Stunden und führte durch eine karge Gebirgslandschaft einmal quer über die Anden rüber mit Blick auf den Aconcagua. Obwohl ich die Strecke auf vorigen Reisen schon paarmal gefahren bin, fand ich die Landschaft immer noch genauso faszienierend wie auf der ersten Fahrt.

                    In Santiago wollte ich eigentlich ins Hostel Indiana, einer Billigabstiege im Zentrum, die hauptsächlich von Israelis besucht wurde. Bei meinen vorigen Santiago-Besuchen bin ich immer dort untergekommen, aber als ich diesmal da ankam, stellte ich fest daß es dieses Hostel garnicht mehr gibt.

                    Stattdessen bin ich dann ins etwas teurere Hostel Plaza de Armas gegangen, das im Lonely Planet empfohlen wird. Das ist ein sehr gutes und sauberes Hostel im obersten Stockwerk eines Gebäudes, mit Dachterasse und Blick über die Plaza de Armas, dem Zentrum der Stadt. Die Übernachtung kostete 660 chilenische Pesos, was umgerechnet etwa 10 Euro waren.


                    Blick von der Dachterasse des Hostel Plaza de Armas

                    Im Gegensatz zu meiner letzten Chile/Argentinien Reise, wo ich von Santiago aus zu Fuß mehr oder weniger nah am Andenhauptkamm entlang bis runter nach Bariloche gewandert bin, wollte ich auf meiner diesjährigen Reise, mit Ausnahme der Cordón del Plata, die ganze Zeit in Patagonien verbringen.

                    Bevor ich nach Patagonien weiterreise, musste ich mir hier in Santiago noch alle topographischen Karten meiner geplanten Treks besorgen, denn Santiago ist der einzigste Ort in ganz Chile wo diese Karten erhältlich sind. Mit umgerechnet über 12 Euro pro Blatt sind diese Karten aber sehr teuer und ich würde dutzende Blätter brauchen, die zusammengerechnet hunderte Euros kosten würden. Daher wollte ich mir die Karten in der Nationalbibliothek ausleihen und fotokopieren. Zwei Tage hatte ich dafür eingeplant. Aus den geplanten zwei Taqen sind aber sechs Tage geworden, denn ich habe ja unglücklicherweise die denkbar ungünstigste Ankunftszeit für Santiago erwischt, nämlich einen Freitag Spätnachmittag. Wegen Wochenende öffnete die Bibliothek also erst wieder am Montag. Zusätzlich zum Wochenende kam dann auch noch ein Feiertag und ein Streiktag an dem natürlich alle Behörden geschlossen hatten. Na toll, vier Tage Zeit verloren!

                    Da ich am Samstag nicht viel zu tun hatte, nutzte ich die Zeit um nach einer billigeren Unterkunft zu suchen. Auf einer Hostelseite im Internet fand ich vier oder fünf Hostels die deutlich billiger schienen. Nach und nach habe ich die alle abgeklappert, nur um dann festzustellen daß die Preisangaben auf der Webseite falsch waren und diese Hostels im Endeffekt das gleiche kosteten wie das Plaza de Armas Hostel, bzw. der Preisunterschied so gering war daß es sich nicht lohnte zu wechseln.

                    Einige Tage später hatte ich dann bestimmt ein bis zwei Kilogramm fotokopiertes Kartenmaterial zusammen. Das waren Karten von mehr Trekkinggegenden wie ich in meiner restlichen Reisezeit überhaupt schaffen kann. Somit werde ich aber später noch die Möglichkeit haben mich zwischen mehreren Treks entscheiden zu können.
                    Zum Abschluß bin ich noch zu meiner Airlines gegangen um meinen Rückflug nach Deutschland um einen Monat nach hinten zu verschieben, vom 25.Februar auf den 23.März, somit hatte ich von jetzt an noch über dreieinhalb Monate für Patagonien.

                    Von Santiago nahm ich den Nachtbus ins 1000 Kilometer südlicher gelegene Puerto Mont. Als ich am nächsten Vormittag dort ankam, regnete es in Strömen.

                    Puerto Montt ist eine Hafenstadt mit etwa 170.000 Einwohnern. Dies wird meine Basislagerstadt für die nächsten paar Treks. Nach etwas Herumsuchen fand ich eine Unterkunft in einer Hospedaje für 6000 chilenische Pesos, incl. kleinem Frühstück, was für Puerto Montt Verhältnisse recht günstig war. Für eine Nacht checkte ich mich da ein, denn morgen wollte ich von hier aus zu meinen nächsten Trek aufbrechen.


                    Puerto Montt

                    Mein nächster Trek sollte mal kein Gebirgstrek werden, sondern eher durch flaches bis hügeliges Land führen mit Küstenberührungen. Die abgelegene Südwestecke der Insel Chiloé hatte ich mir dafür ausgesucht.

                    Nachdem ich mir meinen Proviant für über 12 Tage besorgt hatte, wollte ich per Anhalter zu meinen Trekkingstartpunkt fahren. Gegen Mittag brach ich von Puerto Montt auf. Mein Ziel war der Parque Tantauco, etwa 285 Kilometer entfernt.

                    Das Trampen fing sehr gut an. Kurz nachdem ich mich am Stadtrand an die Straße stellte, bekam ich auch sofort meinen ersten Lift hinten auf der mit Gemüsekisten vollbepackten Ladefläche eines großen Kombis. Eine Ladenbesitzerfamilie nahm mich für 55 Kilometer bis zum Dorf Pargua mit, vonwoaus die Fähren nach Chiloé abfahren. Als wir dort ankamen habe ich noch schnell mitgeholfen die ganzen Kisten in den Laden zu tragen, bevor ich weiter zur Fähre gegangen bin für die kurze Überfahrt nach Chiloé.


                    Überfahrt nach Chiloé

                    Chiloé ist mit über 180 Kilometern Länge nach Feuerland die zweitgrößte Insel Chiles. Bis zu meinen Trekkingstartpunkt war es also noch weit. Ich bekam aber sofort einen Anschlusslift für 27 Kilometer bis nach Ancud. Von dort nahm mich nach 20 Minuten warten ein amerikanisches Pärchen mit, die mit einem Mietauto unterwegs waren. Sie wollten zum Parque Nacional Chiloé an der Westküste. Nach 110 Kilometern ließen sie mich also südlich der Inselhauptstadt Castro, an der Abzweigung zu dem Nationalpark, raus. Ich wollte die andere Richtung weiter, also Richtung Süden, aber ab hier war nur noch sehr wenig Verkehr. Es war schon abend und ich fürchtete heute nicht mehr anzukommen. Nach 20 Minuten kam der Bus nach Quellón vorbei. Den nahm ich dann für die nächsten 50 Kilometer bis nach rechts die Piste zum Parque Tantauco abzweigte, wo ich auf freier Strecke ausstieg.

                    Diese Piste führt in die abgelegenste Ecke Chiloé´s, durch eine Sekundärwildnis aus gebrandschatzte Wälder mit vereinzelte kleine Weidelandlichtungen auf denen Siedlerhütten standen.


                    bewohnte Siedlerhütte

                    Es waren noch 38 Kilometer bis zum Lago Chaiguata, wo die Piste endet und ich meine Trekkingtour starten wollte. Es kamen aber keine Autos mehr vorbei, also wanderte ich zu Fuß weiter. Nach 12 Kilometern erreichte ich eine leerstehende Hüttenruine am Lago Coipue, in der ich mir mein Nachtlager einrichtete.

                    Gerade in dem Moment als ich am nächsten Morgen weiterwandern wollte kam das einzigste Fahrzeug des Tages vorbei. Leider fuhr es aber nur paarhundert Meter weiter, es waren Einheimische die dort vorne Holz sammeln wollten. Im einsetzenden Dauerregen wanderte ich zu Fuß weiter.

                    Nach 6 Kilometern erreichte ich die Rangerhütte am Beginn des Parque Tantauco. Ab hier kam ich in die unberührte Primärwildnis. Tantauco ist ein großer Wildnispark, der die gesamte fast unbewohnte Südwestecke von Chiloé bedeckt. Von der Rangerhütte waren es noch 20 Kilometer bis zum Pistenende. Der anwesende Ranger meinte daß heute kein Fahrzeug mehr vorbeikommen wird. Er bot mir an hier campen zu dürfen und erzählte daß morgen früh ein Geländewagen mit Rangern vorbeikommen wird, mit dem ich bis zum Lago Chaiguata mitfahren könne.

                    Einerseits hatte ich überhaupt keine Lust darauf bis morgen zu warten und hockte deshalb noch stundenlang drinnen in der Hütte aber immer mit Blick nach draußen, in der Hoffnung daß der Ranger sich vielleicht geirrt hat und doch noch was vorbeikommt, aber andererseits hatte ich auch keine Lust dazu die 20 Kilometer bei dem Dauerregen zu Fuß zu wandern.

                    Irgendwann am Nachmittag hatte ich mich damit abgefunden daß ich heute wohl hierbleiben muss und schlug mein Zelt auf.

                    In einer Regenpause bin ich den Sendero Siepreverde gegangen. Das ist ein kurzer Pfad der durch den undurchdringlichen Valdivianischen Regenwald zum Lago Yaldad führt, den man nach etwa 20 Minuten erreicht.


                    Valdivianischer Regenwald


                    Lago Yaldad

                    Am nächsten Morgen wartete ich weiter bei der Hütte aber das angekündigte Fahrzeug kam und kam nicht. Gegen halb eins kam abr ein alter klappriger Kleinlaster vorbei. Ich sprang hinten auf die Ladefläche rauf, er fuhr aber nur die Hälfte der Strecke, also 10 Kilometer weit. Als ich danach zu Fuß weiterwanderte tauchte irgendwann doch noch der Rangerjeep auf, der mich dann für die restlichen paar Kilometer bis zum Ende mitnahm.

                    Die schlammige und vom Regen aufgeweichte Piste war nur mit Allradantrieb befahrbar und führte erst durch den unberührten Valdivianischen Regenwald, später dann mehr durch offenes sumpfiges Moor- und Gestrüppland.


                    verwackeltes Foto, aus fahrender LKW-Ladefläche gemacht

                    Am Ende der Piste stand eine große neugebaute Rangerhütte am Ufer des Lago Chaiguata. Erst gegen 17 Uhr kam ich dort an aber trotz der späten Stunde bin ich am gleichen Tag noch losgewandert.

                    Ich wanderte auf den Sendero Transversal, der hinter der Hütte beginnt. Es ist ein relativ neuer markierter Wildnispfad, der zu dem Zeitpunkt als ich dort war noch in keinem Trekkingführer stand, ziemlich unbekannt und nur wenig begangen war. In naher Zukunft wird sich dies vermutlich aber schnell ändern.......

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                    • fjellstorm
                      Fuchs
                      • 05.10.2009
                      • 1315
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                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                      Fein,fein! Jetzt kommt der Patagonien-Teil. Bin ja schon gespannt was du da so alles getrieben hast.
                      Mein nächster Trek sollte mal kein Gebirgstrek werden, sondern eher durch flaches bis hügeliges Land führen mit Küstenberührungen
                      Aber die Gebirgstreks kommen trotzdem noch, oder?

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                      • berniehh
                        Fuchs
                        • 31.01.2011
                        • 2408
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                        #71
                        AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                        Zitat von fjellstorm Beitrag anzeigen

                        Aber die Gebirgstreks kommen trotzdem noch, oder?
                        ja, gebirgige Treks kommen danach noch,.......aber auch der nächste Trek war, selbst ohne Gebirge, absolut top
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                        • berniehh
                          Fuchs
                          • 31.01.2011
                          • 2408
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                          #72
                          AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                          Trek 13

                          Sendero Transversal // Chile

                          9 Tage

                          Dezember 2010

                          www.trekking.magix.net

                          1. bis 5.Tag: zur Caleta Zorra
                          Auch wenn ich erst kurz vor 17 Uhr am Trekkingstartpunkt angekommen bin, wanderte ich trotzdem noch los.

                          Der Sendero Transversal führt in 52 Kilometern nach Inio, einem kleinen abgelegenen Dorf an der Südküste, ohne Straßenanschluss. Von dort kommt man nur in einer fünfstündigen Bootsfahrt wieder zurück in die Zivilisation, das nur einmal pro Woche nach Quellón fährt. Wenn man also nicht tagelang in Inio rumhängen will, sollte man seine Ankunftszeit dort so planen daß sie mit den Abfahrtstagen des Bootes übereinstimmt.

                          Mein erstes Ziel auf diesen Trek war die Caleta Zorra, eine abgelegene Bucht an der Westküste, 41 Kilometer entfernt. Ich folgte den schmalen Wildnispfad am Westende des Lago Chaiguata und danach weiter am Rio Chaigua entlang bis zum nächsten See, dem Lago Chaiguaco. Nach weniger wie 3 Stunden erreichte ich mein Tagesziel, die Hütte am See.







                          Auf der Insel Chiloé gab es bis vor kurzem ja nur eine Gegend die für Trekking interessant war, nämlich den Parque Nacional Chiloé an der Westküste, der aber nie mit mehr als nur ein paar Kurztreks aufwarten konnte. Seit neuestem hat jedoch der Parque Tantauco, was Trekkingpotential und Attraktivität anbelangt, dem Chiloé Nationalpark schon den Rang abgelaufen. Tantauco ist nun das Nr.1 Ziel auf Chiloé, und nicht nur das, was wandern auf markierte Wildnispfade betrifft ist der Parque Tantauco sogar gerade dabei sich im Schnelltempo zu eines der besten Trekkinggegenden von ganz Chile zu entwickeln.

                          Hierzu ein paar Sätze über die Parkgeschichte:

                          Die gesamte Südwestecke von Chiloé wird von einer unerschlossenen Wildnis bedeckt, ohne Straßen und Fahrwege. Aufgrund des undurchdringlichen Valdivianischen Regenwaldes im Küstenbereich und entlang der Flüsse, gab es dort bis vor wenigen Jahren auch noch keine Pfade und somit war das Gebiet selbst zu Fuß fast undurchquerbar.

                          Das Land sollte ursprünglich der Profitgier zum Opfer fallen. Es gehörte einem reichen Amerikaner, der es für die Holzwirtschaft und somit für die Zerstörung vorgesehen hatte.

                          Der chilenische Präsident Sebastian Piñera hat ihm das Land von seinem Privatvermögen abgekauft um es unter Schutz zu stellen. Diese Aktion kam in der Öffentlichkeit sehr gut an, was zeigt daß nun auch in Chile der Naturschutz immer mehr zum Thema wird. Jahre zuvor war das nämlich noch ganz anders, denn als der ehemalige North Face Besitzer Douglas Tompkins 1991 ein riesiges Stück patagonische Wildnis kaufte und daraus den Parque Pumalín gründete, kam es gar nicht gut in der Öffentlichkeit an.

                          Im Jahre 2005 wurde dann der Parque Tantauco gegründet, der von der Fundación Futuro verwaltet wird. Die haben zwischen 2007 und 2010 etwa 150 Kilometer Pfade durch die Wildnis gehackt, einfache Unterkunftshütten errichtet sowie Hängebrücken über die Flüsse gebaut und somit ein Trekkingparadies neu entstehen lassen.



                          Am zweiten Tag wanderte ich die 12,5 Kilometer zur nächsten Hütte an der Laguna Pirámide. Das Land ist hügelig und mit einigen Seen versetzt. Die Route führt durch eine Mischung aus moosige Buschwaldabschnitte und viele offene Moorgebiete, die oft durch Holzplankenstege überbrückt sind.

                          Abends in der Hütte traf ich zwei Parkmitarbeiter, die hier eine Woche für Pfadarbeiten verbrachten.

















                          Dies ist der einzigste Trek auf meiner 8-monatigen Reise, den man auch ohne Zelt machen kann, denn man kann hier jeden Tag in Hütten übernachten, die etwa im Abstand von 8 bis 15 Kilometer auseinanderliegen.

                          Es sind einfache kleine Holzhütten, etwa im gleichen Stil gebaut wie die neuseeländischen Wildnishütten, unbewirtschaftet und ohne Hüttenwart. Im Innern befindet sich ein Ofen mit Feuerholz, ein Holztisch mit Sitzbänke und 8 Schlafplätze, meistens mit Matrazen, aber ohne Decken. Einen Schlafsack braucht man auf jeden Fall und eine Isomatte würde ich auch empfehlen mitzunehmen, denn nicht alle Hütten hatten ausreichend Matrazen. Neben den Hütten liegen in der Regel auch gute Campstellen.





                          Der Sendero Transversal wird ohne Abstecher mit 5 Tagen angegeben, auch wenn es in einigen Fällen leicht möglich ist eine Hütte zu überspringen und es in weniger Zeit zu schaffen.

                          Am nächsten Tag verließ ich den Sendero Transversal fürs erste, um einen Abstecher zur 21 Kilometer entfernten Caleta Zorra zu machen.
                          Es waren 15 Kilometer zur nächsten Hütte an der Laguna Emerenciana. Diese Route wird noch weniger begangen. Auf den offenen Moorflächen war der Pfad so gut wie garnicht mehr erkennbar, hier folgt man nur den provisorischen Markierungen.



                          Die Wälder wurden moosiger und uriger, die offenen Moorflächen nahmen deutlich ab, später ging´s durch den pantastischen valdivianischen Regenwald. Die Hängebrücke über den Rio Zorra sowie die Holzbrücke über den Rio Huillín waren nagelneu von 2010 und sahen aus als ob sie eben gerade erst fertigstellt wurden.



                          Das Refugio Emerenciana liegt am Seeufer und wurde gerade von vier Pfadarbeitern bewohnt, die hier 9 Tage am arbeiten waren und übermorgen wieder zurück in die Zivilisation wandern wollten.

                          In allen Hütten findet man in der Regel ein Hüttenbuch vor, das Buch in der Refugio Emerenciana liegt hier seit Anfang 2010. Im Januar, Februar und März hatte es Einträge von jeweils einer Trekkinggruppe pro Monat und für den Rest des Jahres keine.









                          Am vierten Tag wollte ich eigentlich eine Tagestour zur Caleta Zorra machen, aber das Wetter war zu schlecht, Dauerregen den ganzen Tag! Ich machte mir also einen gemütlichen Schlechtwetterruhetag in der Hütte.

                          Am drauffolgenden Morgen erleuchtete der See in strahlenden Sonnenschein. Ich ließ mein Gepäck in der Hütte und brach auf Richtung Küste.



                          Die sechs Kilometer zur Caleta Zorra führten durch unvorstellbar phantasischen Regenwald, immer am Rio Zorra entlang.





                          Die Valdivianischen Regenwälder bedecken weite Teile West-Patagoniens und zählen mit zu den dichtesten und am schwierigsten durchquerbaren Regenwäldern die ich auf der Welt kenne. Die Hauptschuld daran trägt der unvorstellbar dichte Unterbewuchs des fast allgegenwärtigen Bambus. Andere gemäßigte Regenwälder der Südhalbkugel, beispielsweise in Neuseeland und Tasmanien, sind ohne Wege deutlich leichter durchquerbar. Aus diesem Grund sind die patagonischen Regionen der Valdivianischen Regenwälder für wegloses Querfeldeinwandern nicht wirklich geeignet.

                          Nach zwei Stunden erreichte ich das Meer, der Pfad endete auf dem Hügel oberhalb des vier Kilometer langen Strandes.





                          Ich kletterte runter zum Strand und wanderte ihn entlang. Am Südende, in der Flußmündungslagune des Rio Zorra, lag ein kleines Fischerboot. Als die Fischer mich erblickten luden sie mich zum Mate trinken auf ihr Boot ein. Mate ist ein in Chile und Argentinien weit verbreitetes Aufgußgetränk, das aus den kleingeschnittenen getrockneten Blättern des Mate-Strauches gewonnen wird.

                          Die Fischer kommen aus Quellón. Sie waren über mein Auftauchen ziemlich erstaunt und wollten wissen wie ich hierhergekommen bin. Obwohl sie öfter mit ihrem Boot hierherkommen, war ihnen nicht bekannt daß es auch einen Pfad zu dieser Bucht gibt. Ich sollte ihnen zeigen wo sich der Einstieg befindet, den man vom Strand aus nicht sehen kann, auch wenn man noch so gründlich sucht.









                          Zum Abschied schenkten mir die Leute noch einen großen Fisch. Danach bin ich die vier Kilometer zum Nordende des Strandes gewandert bevor ich mich irgendwann am Nachmittag wieder auf dem Rückweg zur Refugio Emerenciana gemacht habe.











                          Abends in der Hütte habe ich mir den Fisch gebraten. Die Pfadarbeiter waren am Morgen wieder zurück Richtung Lago Chaiguata gewandert, ich war nun also alleine in der Hütte.

                          Der Abstecher zur Caleta Zorra hat sich auf jeden Fall gelohnt. Da aber zum damaligen Zeitpunkt eine Weiterwanderung von der Caleta Zorra nicht möglich war, musste man auf den gleichen Weg wieder zurück zur Refugio Pirámide am Sendero Transversal.

                          Die Pfadarbeiter, und später auch Ranger in Inio, haben mir aber erzählt daß demnächst damit begonnen werden soll einen weiteren 50 bis 60 Kilometer langen Pfad zu hacken, der von der Caleta Zorra die gesamte Küste entlang bis nach Inio führen soll. Die geplante Fertigstellung soll gegen Ende 2011 / Anfang 2012 liegen. Später sollen wohl auch Hütten entlang dieser Route gebaut werden. Diese Info habe ich im Dezember 2010 bekommen,.....also wer weiß, vielleicht ist die Route mittlerweile ja schon fertig. Demnach wird ein Rundtrek von etwa 10 Tagen Länge möglich sein, auf einem Netz markierter Trekkingpfade, daß es in vergleichbarer Länge in ganz Chile außer hier nur noch im Torres del Paine Nationalpark gibt.

                          6. bis 9.Tag:
                          Im Regen bin ich die 15 Kilometer zurück zur Refugio Pirámide gewandert. Hier traf ich drei französische Trekker, die vorgestern am Lago Chaiguata starteten und auf den Sendero Transversal nach Inio wandern wollen.



                          Eigentlich wollte ich ab hier eine Hütte überspringen um in zwei Tagen Inio zu erreichen. Das Wetter machte mir aber einen Strich durch die Rechnung. Weil es zu regnerisch und ungemütlich war, wanderte ich am 7.Tag nur 15,5 Kilometer bis zur Refugio Huillín und am drauffolgenden Tag 7,5 Kilometer bis zur Refugio Mirador Inio. Die Franzosen traf ich abends immer in den Hütten, sie waren die einzigsten Trekker die ich auf der gesamten Tour getroffen habe.

                          Das Wetter war insgesamt auf diesem Trek typisch patagonisch, das heisst also wie in einen schlechten Norddeutschen Sommer: Von den neun Tagen waren drei schön und die restlichen sechs unbeständiges naßkaltes Schauerwetter mit viel Wind, an drei Tagen sogar mit langandauerndem Regen.

                          Der Sendero Transversal ist in weiten Abschnitten sehr matschig, der Pfad ziemlich wurzelig und uneben. Die einheimischen Pfadarbeiter waren alle mit Gummistiefeln unterwegs aber verglichen mit meinen vorigen Treks war dies immer noch ein leichter Spaziergang. Über 15 Kilometer am Tag sind auf jeden Fall locker zu schaffen, auch wenn man dafür in etwa die gleiche Zeit braucht, die man auf trockene Pfade für 25 Kilometer benötigt.









                          Landschaftlich ging es weiterhin abwechselnd durch offenes Moorland und sehr moosige Hochmoorwälder.

                          Am neunten Tag, also meinen letzten Trekkingtag, ging es die letzten fast 10 Kilometer bis nach Inio durch einen Regenwald wie man sich ihn spektakulärer nicht mehr vorstellen kann.







                          Gegen 12 Uhr Mittag erreichte ich kurz vor Inio die Abzweigung auf den Sendero Quilanlar-Chonos. Diesen 22 Kilometer langen Extra-Schlenker wollte ich unbedingt noch machen. Normalerweise wird diese Route in zwei Tagen begangen, mit einer Hüttenübernachtung dazwischen. Das Problem war aber daß morgen früh das Boot nach Quellón abfährt, das ich auf keinen Fall verpassen darf wenn ich nicht eine Woche lang in diesem Dorf rumhängen will. Mit Gepäck schaffe ich es heute aber nicht mehr, daher wollte ich die Route ohne Gepäck in einen Nachmittag wandern.

                          Ich machte einen kurzen Abstecher nach Inio um meinen Rucksack dort irgendwo unterzustellen. Die Rangerstation hatte noch geschlossen, man sagte mir die macht erst Anfang Januar auf. Ich durfte meinen Rucksack aber in einer Arbeiterunterkunft deponieren, danach wanderte ich gleich los.

                          Nach anderthalb Stunden Wanderung durch einen phantastischen Märchenwald erreichte ich das Mündungsgebiet des Rio Quilanlar.



                          Der Pfad führte spektakulär an einer felsigen Regenwaldböschung entlang, dann irgendwann runter in die Küstensenke wo ich auf einen großen Strand kam.



                          Die Hütte stand etwas versteckt auf einen Dschungelhügel, erst nach ein wenig rumsuchen fand ich sie. Hier machte ich eine verspätete Mittagspause.





                          Weiter gings für viele Kilometer die Küste entlang, oft im dichten Regenwald oberhalb der Steilküste, aber auch durch einige Buchten mit Strände.







                          Gegen Abend erreichte ich wieder Inio. Dieses kleine Dorf hat etwa 150 Einwohner und liegt an der Mündung des Rio Inio. Es gibt keine Straßen hier und Elektrizität nur aus Generatoren. Übernachten durfte ich mit in der Arbeiterunterkunft.




                          Inio

                          Als Fazit kann ich nur sagen daß mir dieser Trek sehr gut gefallen hat. Der Parque Tantauco ist als Trekkinggebiet auch noch kaum bekannt. Laut Rangerauskunft wandern derzeit etwa 100 Leute pro Jahr den Sendero Transversal, die Nebenroute zur Caleta Zorra sogar deutlich weniger. Fast alle Leute gehen zwischen Dezember und März, in den restlichen Monaten dagegen niemand. Das heißt also daß in der Hochsaison etwa 30 Leute pro Monat den Trek machen, das macht einer pro Tag. Wenn man davon ausgeht daß Alleingänge eher die Ausnahme sind und fast alle Leute in der Gruppe gehen, wird man in der Hochsaison im Schnitt nur alle paar Tage mal andere Trekker treffen.

                          Ich vermute zwar sehr stark daß in den nächsten paar Jahren der Bekanntheitsgrad dieses Treks deutlich zunehmen wird, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist es auf jeden Fall noch ein Geheimtip!

                          Am nächsten Tag kam das kleine Frachtboot aus Quellón an. Die Waren mussten erst aus- und wieder eingeladen werden bevor die insgesamt fünf Passagiere aufs Boot durften, die drei Franzosen waren auch dabei.





                          Die Fahrt nach Quellón dauerte über fünf Stunden entlang der unbewohnten Wildnis der Südküste. Abends im dunkeln legten wir in der kleinen Küstenstadt an und ich checkte mich in einer günstigen Hospedaje ein.

                          Am drauffolgenden Morgen nahm ich den Bus zurück ins 180 Kilometer entfernte Puerto Montt, wo ich nach 6 stündiger Fahrt am frühen Nachmittag ankam.
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                          • PWD
                            Fuchs
                            • 27.07.2013
                            • 1313
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #73
                            AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                            Wieder einmal ganz toller Bericht. Ich bekomme Heimweh nach meinen Jahren in Brasilien; da sah´s ganz ähnlich aus.

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                            • Wildniswanderer
                              Erfahren
                              • 08.11.2008
                              • 402
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                              #74
                              AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                              Toll, wenn man deine Bilder sieht, glaubt man gar nicht, dass das Wetter dort meist ganz anders ist...

                              Schön, dass sich dort im chilenischen Patagonien etwas tut, was Trekkingtourismus angeht. Denn wie du ja geschrieben hast, die Alternative ist häufig Abholzung und Umwandlung in monotone Holzplantagen.

                              Viele Leute denken ja, dass Patagonien ein traumhaftes Trekkingziel ist. Das wäre es von seinem Potential her auch ganz sicher, aber von wenigen Ecken abgesehen, gibt es ja bislang kaum längere Wanderrouten. Vielleicht ändert sich das ja ein wenig, wenn sich Tantauco als Erfolgsmodell herausstellt.
                              http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                              • paddel
                                Fuchs
                                • 25.04.2007
                                • 1865
                                • Privat

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                                #75
                                AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                                Danke für den schönen Bericht. Sieht ja sehr reizvoll aus "da Unten".

                                Spricht etwas dagegen die Runde anders rum zu laufen? Man könnte so dem Druck entgehen unbedingt an einem bestimmten Tag in Inio, zwecks Bootfahrt, sein zu müssen.
                                Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                                vorausgesetzt man hat die Mittel.

                                W.Busch

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                                • berniehh
                                  Fuchs
                                  • 31.01.2011
                                  • 2408
                                  • Privat

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                                  #76
                                  AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                                  Zitat von paddel Beitrag anzeigen
                                  Spricht etwas dagegen die Runde anders rum zu laufen? Man könnte so dem Druck entgehen unbedingt an einem bestimmten Tag in Inio, zwecks Bootfahrt, sein zu müssen.
                                  Nein, es spricht überhaupt nichts dagegen die Route auch andersherum zu laufen.

                                  Zu dem Zeitpunkt als ich dort war, fuhr zum Lago Chaiguata aber nicht jeden Tag ein Fahrzeug hin, d.h. du wirst dort Probleme bekommen per Anhalter wieder wegzukommen, es sei denn du bestellst dir zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Abholdienst dorthin. Die Französischen Trekker haben, glaube ich, umgerechnet 70 Euro für einen Transport von Quellón zum Trekkingstartpunkt bezahlt. Zur Not kann man die Strecke aber auch zu Fuß laufen.

                                  Wenn man das nötige Geld hat lässt sich sicher auch von Inio außerhalb der regulären Bootabfahrtstage ein Charterboot nach Quellón organisieren.

                                  Zudem fand ich die Küstenabschnitte, sowie den valdivianischen Regenwald in Küstennähe, die attraktivsten Abschnitte des Treks, was wiederum dafür spricht diese Abschnitte zum Schluss zu machen.
                                  www.trekking.magix.net

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                                  • berniehh
                                    Fuchs
                                    • 31.01.2011
                                    • 2408
                                    • Privat

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                                    #77
                                    AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                                    Trek 14

                                    Rio Cochamó //Chile

                                    6 Tage

                                    Dezember 2010

                                    www.trekking.magix.net

                                    Am Nachmittag des 23.Dezember kam ich wieder in Puerto Montt an. Ich wollte nicht mehr ins gleiche Hostel vom letzten Mal weil es dort keine Kochgelegenheit gab. Diesmal bin ich zur Familie Uribe gegangen, die ihr Privathaus zu einem Hostel umfunktioniert haben, der Casa Perla. Die Adresse hatte ich aus dem Lonely Planet.

                                    Am 1.Januar wollte ich mich hier in Puerto Montt mit Gerald treffen. Bis dahin hatte ich also noch eine Woche Zeit für einen weiteren Trek. Mein Ziel war der Rio Cochamó.

                                    Das Cochamó Valley liegt in den Anden etwa 100 Kilometer östlich von Puerto Montt, nahe der argentinischen Grenze. Wegen seiner bis zu 1000 m hohen vertikalen Granitwände wird das Tal auch als "Yosemite von Chile" bezeichnet.

                                    Die seit vielen Jahren bestehenden Pläne dieses Tal für eine intensive Forstwirtschaft zu nutzen, inclusive Straßenbau und Wasserkraftwerke, wurden glücklicherweise erfolgreich von den Einheimischen bekämpft. Ende 2009 wurde das Cochamó Valley endlich unter Schutz gestellt! Anscheinend besteht aber immer noch die Gefahr, daß die in Chile ziemlich starke Wirtschaftslobby diesen Beschluss anfechten könnte.

                                    Heute ist das Tal beliebt bei Kletterer und Trekker, aber fast jeder wandert nur einen Tagesmarsch rein bis nach La Junta und den gleichen Weg wieder zurück. Ich wollte nicht auf den gleichen Weg wieder zurück, sondern noch weiterwandern, wusste aber nicht welche Route dafür in Frage kommen würde. Alle im Netz gefundenen Routenbeschreibungen führten nur bis La Junta und auch auf den Kopien meiner IGM-Karten führten keine durchgehenden Pfade von dort aus weiter. Deshalb wollte ich erstmal bis nach La Junta und dann vor Ort mal schauen welche Weiterwandermöglichkeiten sich ergeben würden.

                                    Den 24.Dezember verbrachte ich mit Notwendigkeiten wie Wäsche waschen sowie meinen Trekkingproviant für eine Woche einzukaufen. Abends im Hostel kochte Frau Uribe ein leckeres Weihnachtsmenü aus Truthahnbraten, an dem ihre ganze Familie sowie auch die Hostelgäste teilnehmen konnten.



                                    Da ich am nächsten Morgen, dem 25.Dezember, nicht rechtzeitig aus dem Bett kam, verpasste ich den Morgenbus nach Cochamó und musste den nächsten nehmen, der erst mittags fuhr.

                                    Das Dorf Cochamó liegt am Ufer des von bewaldeten Bergen umrahmten Reloncavi Fjords. Nach zweieinhalb Stunden Busfahrt, davon die letzten 15 Kilometer auf Schotterpiste, stieg ich kurz hinter dem Dorf aus, wo das Tal des Rio Cochamó einmündete.

                                    1. bis 3.Tag:
                                    Viertel nach zwei kam ich hier an und wanderte dann gleich los. Es sind 20 Kilometer bis nach La Junta. Die ersten 8 Kilometer davon waren langweilige Pistenwanderung dieses bewaldete Gebirgstal aufwärts.





                                    Nach einer Stunde und zwanzig Minuten erreichte ich endlich das Ende des Fahrweges. Ab hier wird die Route dann interessant, denn es geht nur noch auf Pfade weiter. Schon zwei Kilometer weiter fand ich eine schöne Campstelle am Fluss, wo ich Schluss für heute machte, obwohl es erst 16 Uhr war.





                                    Am nächsten Vormittag wanderte ich weiter dieses phantastische wilde Regenwaldtal aufwärts. Es war nicht zu übersehen daß der Pfad viel begangen wird und auch häufig von einheimischen Reitern benutzt wird, denn die Route ist ziemlich matschig. Der Regenwald ist sehr schön, aber trotzdem bei weitem kein Vergleich zum grandiosen Märchenwald im Parque Tantauco. Dafür besticht dieses Tal mit seiner spektakulären Gebirgslandschaft, die wiederum im Parque Tantauco fehlt.











                                    Nach 10 Kilometer erreichte ich gegen 1 Uhr Mittags La Junta, das nur aus einer bewohnten Hütte besteht. Hier befindet sich eine Campwiese und auf der anderen Flußseite steht eine bewirtschaftete Unterkunftshütte, die von einem Amerikaner betrieben wird.
                                    Einige Zelte standen hier, hauptsächlich Kletterer, aber auch paar Trekker waren dabei, die meisten Amerikaner.





                                    Ich kam hier mit Chris, einem Kletterer aus Kalifornien ins Gespräch. Er erzählte mir daß im kalifornischen Yosemite Valley Kletterer nicht mehr so gerne von den Parkrangern gesehen werden und seitdem scheinen sie immer mehr hierher zu kommen. Chris verbringt über eine Woche hier.

                                    Von hier aus wollte ich einen Abstecher auf einen Aussichtsberg machen, dem Cerro Arco Iris, von dem ich schon vor meiner Reise Fotos auf Google Earth gefunden hatte. Chris empfiehl mir den Aufstieg und meinte dies sei der landschaftlich spektakulärste Abstecher den man von hier aus machen kann, aber er meinte auch es wäre vielleicht schon etwas zu spät dort heute noch raufzusteigen.

                                    Bis morgen wollte ich aber nicht warten, das wäre mir ein zu großer Zeitverlust, ohne Gepäck müsste es doch heute noch zu schaffen sein. Ich durfte meinen Rucksack bei Chris im Zelt deponieren und nachdem ich noch kurz meinen Mittagssnack gegessen hatte wanderte ich gegen 14 Uhr los.

                                    Der schmale Pfad führte von 330 m in La Junta bis auf 1350 m, also 1000 Höhenmeter ziemlich steil durch Wald nach oben mit paar Kletterstellen, zwei davon mit Fixseil an den Felsen. Manchmal boten sich durch die Bäume grandiose Ausblicke runter ins Tal.










                                    Blick ins Tal des Rio La Junta





                                    Ich wanderte ziemlich schnell und nach einer Stunde und 15 Minuten kam ich oben an. Paar andere Leute waren auch noch hier oben. Der eigentliche Gipfel war dies zwar noch nicht, denn der liegt 1627 m hoch, also noch 300 m höher, ist aber wegen steilem Schneehang in dieser Jahreszeit ohne Steigeisen und Pickel noch zu gefährlich, da ging momentan noch keiner hoch. Der Rundblick war natürlich absolut überwältigend, dieser Abstecher ist das landschaftliche Top-Highlight des gesamten Treks!!





















                                    Nach einer ganzen Weile stieg ich wieder ab und nach insgesamt 4 Stunden war ich gegen 18 Uhr wieder unten in La Junta.

                                    Hier bei der Campstelle hing eine gute Trekkingkarte, auf der ein Pfad Richtung Osten zum Rio Manso und weiter nach Argentinien führt auf einer alten Viehtreiberroute. Etwa 5 bis 6 Tage soll die Tour dauern.

                                    Ich wollte aber nicht nach Argentinien, sondern den Rio Manso weiter abwärts zum Rio Puelo und dann zurück nach Puerto Montt. Die Trekkingkarte endete aber am Rio Manso und auch auf meinen IGM-Karten war am unteren Rio Manso kein durchgehender Pfad eingezeichnet. Da die Gegend auf der Karte aber bewohnt aussieht, vermutete ich daß es einen Pfad geben muss.
                                    Während meiner Wanderung auf den Cerro Arco Iris hatte ich ja Zeit zum überlegen, da bin ich zum Entschluss gekommen daß ich diese Route gehen will und daß sie in meinen verbleibenen 5 Tagen auch zu schaffen sein müsste.

                                    Weil ich in La Junta kein Geld für´s campen ausgeben wollte, wanderte ich heute noch weiter und folgte den Pfad durch Regenwald am Fluss entlang talaufwärts. Nach 2 Kilometern schlug ich dann mein Zelt auf.

                                    Kurz vor meinem Aufbruch am nächsten Morgen kam an meinem Camp ein Australier mit seinem Führer vorbeigeritten. Er lebt und arbeitet auf einer Forschungsstation in Südgeorgien und hat mir noch paar interessante Details über diese abgelegene und schwer erreichbare Insel erzählt. Nun war er auf dem Weg nach Argentinien. Sein Führer wollte ihn allerdings nur bis zur Grenze begleiten und dann alleine mit den Pferden wieder zurückreiten.

                                    Ich wanderte den ganzen Tag dieses wilde Regenwaldtal weiter aufwärts. Ab La Junta wird der Pfad deutlich weniger begangen, ist aber dennoch sehr matschig. Das liegt hauptsächlich daran daß die Einheimischen diese Route überwiegend auf Pferde reiten.

                                    Im oberen Drittel des Rio Cochamó wohnen zwar keine Leute aber dennoch wird der Wald häufig von kleinen Rinderweidelichtungen unterbrochen und an paar leerstehende Hirtenhütten wanderte ich vorbei. Von diesen Graslichtungen boten sich schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge, die man im Wald nicht hatte. Talabwärts sah ich sogar den Cerro Arco Iris, auf dem ich gestern war. Drei größere Nebenbäche mussten durchwatet werden.











                                    Nach 4 Stunden erreichte ich den Rio Arco. Ein Wasserfall stürzt hier durch einen imposanten natürlichen Felsbogen.

                                    Hier holte ich den Australier mit seinem Führer wieder ein. Sie wollten für heute nicht mehr weiterreiten und waren gerade dabei ihr Camp aufzuschlagen.







                                    Ich wanderte noch drei Stunden weiter über den niedrigen bewaldeten Pass rüber. Auf kurze Abschnitte am Beginn war der Pfad noch mit Brettern überlegt aber fast der gesamte Rest bestand aus einer einzigen tiefen Schlammbahn wo man mehr als knietief versank, ein Umwandern war so gut wie unmöglich!! Der Sendero Transversal war ja schon sehr matschig, aber das was ich hier gesehen habe übertrifft fast alles an matschigen Treks die ich bisher auf der Welt gemacht habe!!

                                    Kurz hinter dem Pass fand ich die erste trockene Campstelle seit dem Rio Arco. Es war eine traumhafte Stelle auf knapp 1000 m Höhe am Ufer eines kleinen waldumgebenen Sees. Hier blieb ich natürlich.







                                    4. bis 6.Tag:
                                    Dies ist ein abenteuerlicher Trek der noch nicht so bekannt ist. Im Schnitt habe ich nur einmal pro Tag andere Trekker getroffen.

                                    Kurz hinter dem See führt der Pfad runter ins Tal des Rio Correntoso. Hier kam ich ans Ufer des 8 bis 9 Kilometer langen Lago Vídal Gormaz.



                                    Die matschigsten Stellen waren nun vorbei, die nächsten 3 Tage bis zum Trekende waren also leichtes wandern durch Wälder am Fluss entlang auf weitgehend trockene Pfade.

                                    Es ist aber keine unbewohnte Wildnis, in diesem Tal wohnen einige Familien auf ihren kleinen Gehöften, sehr abgelegen auf Waldlichtungen, nur auf Pfade erreichbar und tagelang vom nächsten Fahrweg entfernt. Die Menschen leben von Viehzucht.











                                    Am nächsten Vormittag erreichte ich den Rio Manso. Dieser Fluß entspringt beim Monte Tronador im argentinischen Nahuel Huapi Nationalpark, fließt dann über die Grenze nach Chile und mündet irgendwann in den Rio Puelo ein, der wiederum im Reloncavi Fjord das Meer erreicht. Wenn ich also nach Argentinien wollte, müsste ich nun talaufwärts wandern, es wären dann noch 12 bis 15 Kilometer bis zur Grenze, dort beginnt ein Fahrweg der nach El Bolson führt.

                                    Ich bin talabwärts gewandert und somit in Chile geblieben. Erst nach 4 stündiger Waldwanderung kam ich auf die nächste Weidelichtung mit bewohntem Gehöft. Die Wälder sind hier etwas trockener und weniger bemoost wie die Regenwälder am Rio Cochamó.







                                    Unterwegs kam mir ein Russe entgegen. Er ist von Argentinien aus durch das Tal des Rio Puelo nach Chile gewandert und will über den Rio Manso wieder zurück nach Argentinien. Er lebt und arbeitet seit einem Jahr illegal in El Bolson, Argentinien. Da sein Touristenvisum aber bald wieder abläuft musste er kurz mal aus dem Land reisen um eine neue 3 monatige Aufenthaltserlaubnis in den Pass gestempelt zu bekommen.

                                    Am Vormittag des sechsten Trekkingtages erreichte ich den Rio Puelo. Hier stieß ich auf einen Fahrweg und mein Trek endete nach insgesamt 92 Kilometern.
                                    Dies ist eine typische einsame patagonische Piste auf der nicht viel los ist. Da kein Auto vorbeikam musste ich die 11 Kilometer zum Lago Taguatagua zu Fuss laufen. Von dort muss man per Autofähre auf die andere Seite des 12 bis 13 Kilometer langen Sees fahren wo die Anschlusspiste beginnt. Auf der Fähre lernte ich sehr nette chilenische Familie kennen, die mir eine Mitfahrgelegenheit zurück nach Puerto Montt anboten.



                                    Als Fazit kann ich nur sagen daß dies ein lohnender Trek war durch eine recht ursprüngliche Gegend.
                                    Auch das Wetter war mal perfekt. Die ersten zwei Tage waren zwar noch etwas unbeständig und bewölkt, aber danach Sonne pur und recht heiss mit Temperaturen wie ich sie bis jetzt nur selten in Patagonien erlebt habe.
                                    www.trekking.magix.net

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                                    • heron
                                      Fuchs
                                      • 07.08.2006
                                      • 1745

                                      • Meine Reisen

                                      #78
                                      AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                                      Das sind ja wieder zwei grossartige Gegenden!
                                      Und es sieht auch nach Möglichkeiten fürs Packraft aus - fliesst der Rio Cochamó bis in den Fjord in so schönen entspannten Mäandern?
                                      Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
                                      Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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                                      • hambe
                                        Gerne im Forum
                                        • 18.04.2008
                                        • 86
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #79
                                        AW: [PE][BO][AR][CL] Andentrekking

                                        Sehr beeindruckend !
                                        Da ist ja ein Trek schöner als der andere !!!
                                        Ein sehr beeindruckendes Tal!
                                        Da werden auch gleich wieder Erinnerungen an unseren Patagonienurlaub wach #seufz#

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                                        • berniehh
                                          Fuchs
                                          • 31.01.2011
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                                          Zitat von heron Beitrag anzeigen
                                          Und es sieht auch nach Möglichkeiten fürs Packraft aus - fliesst der Rio Cochamó bis in den Fjord in so schönen entspannten Mäandern?
                                          Ich bin ja kein Packrafter und konnte auf meiner Trekkingtour den Fluss auch längst nicht durchgehend in Augenschein nehmen.
                                          Viele Abschnitte fließen so sanft wie auf den Fotos, dazwischen liegen aber immer wieder Stromschnellen, deren Schwierigkeitsgrad mit dem Packraft ich nicht beurteilen kann.

                                          Aber ich denke schon daß sich da super Packrafttouren machen lassen können.
                                          Von La Junta bis zum Fjord sind es 20 km auf denen der Fluss nur 330 hm abfällt.
                                          Beim Rio Manso sieht es noch besser aus: Von der Stelle wo ich an den Fluss kam bis zum Fjord fällt der Fluss auf schätzungsweise 60 km nur 300 hm ab.
                                          Dazu dann noch der Abschnitt in Argentinien: Von Pampa Linda bis zu der Stelle wo ich an den Fluss kam sind es mindestens 100 km, wenn man die ganzen Schleifen mitzählt deutlich mehr, vielleicht 200 km (?), auf denen der Fluss 550 hm abfällt, wobei einige Seen durchfahren werden.

                                          Auf den Seen ist der Wasserspiegel aber oft nicht so spiegelglatt ist wie Wasserflächen auf deinen Grönlandfotos. Durch das häufig sehr windige Wetter kann es dort recht wellig sein, so wie hier auf meiner Fährüberfahrt über den Lago Taguatagua.
                                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                          www.trekking.magix.net

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