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Der Plan waere, hier einen kleinen privaten Sammelthread fuer ein paar Wochenendtouren in Desolation Wilderness im Sommer 2020 zu erstellen. Irgendwie ist dieses Unterforum etwas zu ruhig. 
Intro Desolation Wilderness

Flaeche etwa 290 km2 (wie Dovre, NO oder, interessanterweise, Munchen, DE, oder 10% von Jotunheimen), also insgesamt ueberschaubar. Aber eingebettet in das National Forest Netzwork (https://upload.wikimedia.org/wikiped...orests_Map.jpg), in denen weitgehend frei gewandert und gezeltet werden kann. Die Details sind natuerlich komplizierter. Mountainbiken ist generell nicht erlaubt, Pferde teilweise ja, Wanderer sowieso. Die meisten Europaer kennen die Gegend allenfalls als kurzen Teil des PCT, oder vielleicht auch des Tahoe Rim Trails. Fuer ‘bay area’ (San Francisco & rundherum)ist es eine der verlockenderen Gegenden - kurze Anreise, nicht sehr busy (Quoten) und aehnlich attraktiv wie auch Yosemite und andere, beruehmtere Gegenden.
In normalen Jahren sind die Genehmigungen fuer Mehrtagestouren (‘permits’, www. recreation.gov) schon monatelang (6 Monate vorher freigegeben) ausgebucht, mit Restkapazitaeten die fuer den jeweiligen Starttag vor Ort zurueckgehalten werden. Die Kosten sind ok - online 6$ Buchungsgebuehr und 10$/Nacht, geruechtweise mit einer Deckelung von 100$ (noch nicht ausgetestet) und 14 Tage Maximaldauer. Das Permit gibt die genaue Gegend fuer die erste Nacht an, danach kann man frei unterwegs sein (mit leichten Einschraenkungen rund um populaere Seen).
Einstiegspunkte mit dem Auto gut (normaler Vekehr: etwa 3h aus San Francisco und Umgebung), mit oeffentlichem Verkehr sehr schwer zu erreichen, und liegen grossteils auf rund 7500 Fuss, also etwas ueber 2000m. Der hoechste Punkt im Park ist Pyramid Peak (3,043 m), dazwischen ist alles meoglich. DIe Landschaft ist gepraegt von offenen Granitflaechen, Seen und in flacheren Bereichen von Wald, aber insgesamt sehr gut begehbar. Das Wegnetz ist durchmischt - von klassischen Wanderhighways (PCT) zu ‘unmaintained’ zu ‘Steinmaennchenjagd’ zu 'bushwhacking' kann man alles haben. Nicht immer ist vorher klar wie gut oder schlecht der Weg ist. Klassisches Beispiel siehe unten.
Wenn man Skandinavien und Mitteleuropa gewoehnt ist, muss man sich vor allem an den Mangel an Regen im Sommer gewoehnen, und die Temperaturunterschiede tagsueber/nachts. Gelsen gibt es oft(Schmelzwasser, Unwetter), und je nach Winter (die Skigebiete um Lake Tahoe bekommen in regelmaessig mehr als 10m) liegt Schnee im Juni noch in den ‘tieferen’ Lagen, und selbst im Juli noch auf den etwas hoeheren Nordflanken. DIe zahlreichen Seen sind wunderschoen, wenn auch eher erfrischend kalt und die Wasserqualitaet ist insgesamt sehr gut (Filter & co werden trotzdem empfohlen). Korrektes Verhalten rund um Abfall, Entsorgung und Zeltplaetze sollten dafuer sorgen, dass das auch so bleibt.
Was fuer mich neu war, ist die Anwesenheit von zahlreichen Schwarzbaeren, entsprechend gibt es einige Regeln zu beachten - baerensichere Behaelter, das Aufhaengen von Beuteln in Baeumen, und gekocht wird auch nicht direkt beim Zelt. Mir ist noch kein Baer ueber den Weg gelaufen, aber bei den ‘populaeren’ Zeltplaetzen rund um bestimmte Seen haben sich die Tiere offenbar einen naechtlichen Buffetrundgang angewoehnt, und sind auch recht gut darin, die Essen- und Muellbeutel aus den Baeumen zu pfluecken.
Tips fuer Besucher:
2020, das Covid-Jahr
Die bay area und Kalifornien sind schon seit Maerz im shelter-in-place Modus (SIP), in unterschiedlich harter Form. Essentielle Erledigungen ja, weite Reisen nein, Solo-Sport im Freien war immer erlaubt, Masken im Freien sind schon lange Pflicht, PCT hikern wurde ein Abbruch im Maerz empfohlen/vorgeschrieben. In der bay area hat es lange auch ‘ok’ (nach US-Standards) ausgeschaut, die groesseren Probleme mit Covid gab es rund um Los Angeles (ich gebe hier mal einen Datumsstempel hinein: Anfang Juli 2020).
Das ‘Problem’ mit Wanderausfluegen ist die Anreise ueber county-Grenzen hinweg. Offiziell gilt immer noch die Empfehlung, ‘unnoetig lange’ Reisen zu vermeiden, gleichzeitig wurden aber die Nationalparks, Campingplaetze & Co schon lange wieder geoeffnet. Ist eine 2-3h Autofahrt ohne Kontakte (Grauzone) und ‘dispersed camping’ betrieben riskanter als lokale Joggingrunden im Park? Diskutierbar.
Auf den Parkplaetzen und trail heads werden teilweise Masken getragen, ich tendiere dazu, zumindest auf den Einstiegsrouten die Maske griffbereit zu halten u. Die aeltere Generation (teils mit, teils ohne Masken) bedankt sich dann manchmal, dass man ‘sich um ihr Leben sorgt’. Ob das jetzt ironisch gemeint ist oder nicht, ist schwer festzustellen.

Intro Desolation Wilderness

Flaeche etwa 290 km2 (wie Dovre, NO oder, interessanterweise, Munchen, DE, oder 10% von Jotunheimen), also insgesamt ueberschaubar. Aber eingebettet in das National Forest Netzwork (https://upload.wikimedia.org/wikiped...orests_Map.jpg), in denen weitgehend frei gewandert und gezeltet werden kann. Die Details sind natuerlich komplizierter. Mountainbiken ist generell nicht erlaubt, Pferde teilweise ja, Wanderer sowieso. Die meisten Europaer kennen die Gegend allenfalls als kurzen Teil des PCT, oder vielleicht auch des Tahoe Rim Trails. Fuer ‘bay area’ (San Francisco & rundherum)ist es eine der verlockenderen Gegenden - kurze Anreise, nicht sehr busy (Quoten) und aehnlich attraktiv wie auch Yosemite und andere, beruehmtere Gegenden.
In normalen Jahren sind die Genehmigungen fuer Mehrtagestouren (‘permits’, www. recreation.gov) schon monatelang (6 Monate vorher freigegeben) ausgebucht, mit Restkapazitaeten die fuer den jeweiligen Starttag vor Ort zurueckgehalten werden. Die Kosten sind ok - online 6$ Buchungsgebuehr und 10$/Nacht, geruechtweise mit einer Deckelung von 100$ (noch nicht ausgetestet) und 14 Tage Maximaldauer. Das Permit gibt die genaue Gegend fuer die erste Nacht an, danach kann man frei unterwegs sein (mit leichten Einschraenkungen rund um populaere Seen).
Einstiegspunkte mit dem Auto gut (normaler Vekehr: etwa 3h aus San Francisco und Umgebung), mit oeffentlichem Verkehr sehr schwer zu erreichen, und liegen grossteils auf rund 7500 Fuss, also etwas ueber 2000m. Der hoechste Punkt im Park ist Pyramid Peak (3,043 m), dazwischen ist alles meoglich. DIe Landschaft ist gepraegt von offenen Granitflaechen, Seen und in flacheren Bereichen von Wald, aber insgesamt sehr gut begehbar. Das Wegnetz ist durchmischt - von klassischen Wanderhighways (PCT) zu ‘unmaintained’ zu ‘Steinmaennchenjagd’ zu 'bushwhacking' kann man alles haben. Nicht immer ist vorher klar wie gut oder schlecht der Weg ist. Klassisches Beispiel siehe unten.
Wenn man Skandinavien und Mitteleuropa gewoehnt ist, muss man sich vor allem an den Mangel an Regen im Sommer gewoehnen, und die Temperaturunterschiede tagsueber/nachts. Gelsen gibt es oft(Schmelzwasser, Unwetter), und je nach Winter (die Skigebiete um Lake Tahoe bekommen in regelmaessig mehr als 10m) liegt Schnee im Juni noch in den ‘tieferen’ Lagen, und selbst im Juli noch auf den etwas hoeheren Nordflanken. DIe zahlreichen Seen sind wunderschoen, wenn auch eher erfrischend kalt und die Wasserqualitaet ist insgesamt sehr gut (Filter & co werden trotzdem empfohlen). Korrektes Verhalten rund um Abfall, Entsorgung und Zeltplaetze sollten dafuer sorgen, dass das auch so bleibt.
Was fuer mich neu war, ist die Anwesenheit von zahlreichen Schwarzbaeren, entsprechend gibt es einige Regeln zu beachten - baerensichere Behaelter, das Aufhaengen von Beuteln in Baeumen, und gekocht wird auch nicht direkt beim Zelt. Mir ist noch kein Baer ueber den Weg gelaufen, aber bei den ‘populaeren’ Zeltplaetzen rund um bestimmte Seen haben sich die Tiere offenbar einen naechtlichen Buffetrundgang angewoehnt, und sind auch recht gut darin, die Essen- und Muellbeutel aus den Baeumen zu pfluecken.
Tips fuer Besucher:
- Kalifornien hat mehrere sehr gute Sportketten (REI, Sports Basement) bei denen man sich kurzfristig und relativ erschwinglich Ausruestung ausborgen kann (Reservierung per Telefon/Internet). Das beinhaltet sowohl die baerensicheren Boxen, als auch Rucksaecke, Matten, Kocher & Co. Covid hat das etwas komplizierter gemacht, aber laeuft immer noch. Als Ultraleicht-Profi nicht ideal, aber wenn man nur einen Abstecher in die Berge als Teil eines road trips machen will, dann kann man sich einiges an Gepaeck sparen.
- Anfahrt wie schon erwaehnt am besten mit dem eigenen (Miet)Auto. Die direkte Verbindung in den Sueden von Lake Tahoe ist im Winter gesperrt, fuer Fruehlingsreisen also lieber doppelt kontrollieren, dass man auch fahren kann.
Public holidays (Memorial day, Independence day) fuehren zu viel Verkehr. Die Lake Tahoe Gegend vermeidet man am besten voellig, der Park selbst ist abseits der Hauptrouten immer noch relativ ruhig, aber langsamer Verkehr und Stau sind vorprogrammiert. Fahrezeiten gehen dann leicht in die Richtung von 5-6h. Koennte schlimmer sein: Schneestuerme im Winter an Frei- & Sonntagen koennen auch zu 8-12h fuehren. - Permits ausdrucken. An den beliebten Seen (und auch sonst) sind park ranger unterwegs. Idealerweise macht man auch den kostenlosen Mini-8minuten-Onlinekurs fuer das 'California Campfire Permit' (offiziell auch fuer Gaskocher notwendig).
- Essensbeschaffung. Aus irgendeinem Grund sind 'Packerlgerichte' in den USA einfach kein Ding. In Oesterreich und Deutschland kann ich in Minuten aus der Fertigsuppen & Fertiggerichtecke ein abwechslungsreiches Menue fuer eine zweiwoechige Wanderung erstellen, angefangen bei Erbswurst, Steinpilz-, Eierschwammerl-, Tomaten- oder Gulaschsuppe bis hin zu Zucchinireis und Gnocci und dem ganzen Pastasortiment. Von Kartoffelpuree & co mit diversen Instantsaucen/saft mal gar nicht zu reden. Hier - existiert nichts davon. Mit etwas Hartnaeckigkeit findet man einige Varianten von Mac & Cheese, und Instantkartoffelpuree, und das war es auch schon wieder. In Covidzeiten sind die Preise fuer die 'high-end' gefriergetrockneten Backpacker Pantry Gerichten (kochen im Beutel) auch von 3-4$ auf 10-15$ hochgegangen (die Katastrophenprepper lassen gruessen). Im Moment stopfe ich die Loecher im Menue noch mit europaeischen Knorr/Maggi Hamsterkaeufen vom letzten Besuch, aber irgendwann wird das ausgehen. Meine Empfehlung: mitbringen, sonst gibt es oft Ramen. Bei der Einreise habe ich die Sachen ganz offiziell deklariert, gab bis jetzt keine Rueckfragen oder Beschwerden.
2020, das Covid-Jahr
Die bay area und Kalifornien sind schon seit Maerz im shelter-in-place Modus (SIP), in unterschiedlich harter Form. Essentielle Erledigungen ja, weite Reisen nein, Solo-Sport im Freien war immer erlaubt, Masken im Freien sind schon lange Pflicht, PCT hikern wurde ein Abbruch im Maerz empfohlen/vorgeschrieben. In der bay area hat es lange auch ‘ok’ (nach US-Standards) ausgeschaut, die groesseren Probleme mit Covid gab es rund um Los Angeles (ich gebe hier mal einen Datumsstempel hinein: Anfang Juli 2020).
Das ‘Problem’ mit Wanderausfluegen ist die Anreise ueber county-Grenzen hinweg. Offiziell gilt immer noch die Empfehlung, ‘unnoetig lange’ Reisen zu vermeiden, gleichzeitig wurden aber die Nationalparks, Campingplaetze & Co schon lange wieder geoeffnet. Ist eine 2-3h Autofahrt ohne Kontakte (Grauzone) und ‘dispersed camping’ betrieben riskanter als lokale Joggingrunden im Park? Diskutierbar.
Auf den Parkplaetzen und trail heads werden teilweise Masken getragen, ich tendiere dazu, zumindest auf den Einstiegsrouten die Maske griffbereit zu halten u. Die aeltere Generation (teils mit, teils ohne Masken) bedankt sich dann manchmal, dass man ‘sich um ihr Leben sorgt’. Ob das jetzt ironisch gemeint ist oder nicht, ist schwer festzustellen.
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