AW: [IT] Das Meer
III. Teil: Contorno – Beilage
11.01.-13.1.2014 Rom
Der Aufenthalt in Rom ist schnell erzählt. Ich checke wieder in der Jugendherberge ein, die diesmal nur 14 Euro die Nacht kostet. Die Stadt ist sehr voll und ich merke, dass mich das massiv stört. Nach Großstadt steht mir nach den letzten Tagen überhaupt nicht der Sinn. Dennoch gehe ich noch schnell zum Petersdom, den ich gerne auf Pilgerwegen erreicht hätte. Der Tannenbaum steht beleuchtet auf dem Vorplatz. So beeindruckend wie beim ersten Mal erscheint mir der Petersdom aber nicht mehr und ich bin ein wenig enttäuscht. Der Sitzbereich abgesperrt. Die Messe lässt sich anscheinend nur mit Eintrittskarten besuchen.
Als ich zurück durch die Straßen eile, wird die Erinnerung an die Fußschmerzen des letzten Jahres wieder wach. Welch ein Genuss, wieder laufen zu können.
Am Abend esse ich ein Stück Pizza in einer kleinen Pizzeria. Es schmeckt grauenvoll. Man kann nicht immer Glück haben.
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Am folgenden Tag rollere ich im Park der Villa Borghese herum. Es ist Sonntag, und es macht Spaß, die Römer bei Wochenendaktivitäten zu beobachten. Die Kinder tragen Wintermützen und Daunenjacken, obwohl es um die 15 Grad sind und die Sonne scheint. Straßenmaler sitzen mit Fellmützen und Daunenhandschuhen an ihrem Platz und warten auf Kundschaft. Fahrradfahrer mit Sicherheitswesten, Skater, Hundebesitzer, Reiter und Spaziergänger sind unterwegs und genießen den schönen Tag. Ein Rollschuhtrainer bringt kleinen Kindern bei, über kleine Hütchen zu springen. Die Kinder hinterlassen Kleinholz. Ein Papagei sitzt im Baum, doch die Fotos werden unscharf. Um herauszufinden, wieviele Kilometer ich im Durchschnitt bei Tagesaktivitäten fahre, lasse ich das Navi mitlaufen. 15 km stehen auf der Uhr. Diesen Wert kann ich also bei der zukünftigen Streckenplanung als unterste Grenze ansetzen.
Am späten Nachmittag verlängere ich in der Jugendherberge noch einmal um eine Nacht, weil ich immer noch keine Idee habe, wie es weiter gehen soll. Das Wetter ist überall ziemlich schlecht. Teile Siziliens stehen unter Wasser und einige Flüsse sind über das Ufer gelaufen. Kaum habe ich bezahlt und noch einmal die Italienkarte in die Hand genommen, ist die Idee da. Mist. Warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen. Ich ärgere mich. Am liebsten würde ich sofort starten. Mein Geld bekomme ich dann allerdings nicht mehr zurück. So werte ich die Angelegenheit wie üblich als Schicksal. Ich habe genug Zeit. Ich kann auch einen Tag später fahren.
An diesem Abend richte ich mich nach der Empfehlung eines Hostelmitarbeiters. Das Restaurant ist schmucklos und es sitzen ausschließlich Italiener dort. Die Qualität ist hervorragend. Es gibt eine leckere Minnestrone und Schinkenpizza ohne Schinken.
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Am Montag bin ich unglaublich müde und doch ganz froh, heute noch einen freien Tag zu haben. Ich entscheide mich, nach Trastevere, einem Stadtteil Roms, zu fahren. Ursprünglich wollte ich Tivoli besichtigen, aber laut website ist Montags der Park geschlossen. Ärgerlich.
Viel Lust auf Stadtbesichtigung habe ich nicht und so setze ich mich vor allem in die Sonne. Die Stadt ist ziemlich leer, es war nur der Samstagabend, der für Rummel gesorgt hat. Die wenigen Touristen, die mit Stadtplänen Orientierung suchen, sind Italiener.
Auf dem Marktplatz von Trastevere ist Wochenmarkt und am Rand lockt ein dazugehöriger Käsestand. Der Verkäufer sieht ein bisschen aus wie eine Maus und spricht ziemlich gut Englisch. Ich beschreibe ihm ungefähr, welche Geschmacksrichtungen ich gerne mag und folge seinen Empfehlungen. Er freut sich. Mit vier verschiedenen Käsesorten verlasse ich den Ort. Ein Stück weiter finde ich ein alteingesessenes Käsegeschäft. Und kaufe wieder Käse. An das Gewicht, dass ich nun die nächsten Tage tragen darf, denke ich in dem Moment nicht. Der Käse dort ist günstiger als am Marktstand, aber als ich am Abend die Sorten probiere, liegt der Marktstand ganz weit vorn. Diese Geschmacksvielfalt ist jeden Penny wert. In einem Pasta- und Pizza-Imbiss herrscht Hochbetrieb und vor der Tür essen Geschäftsleute hektisch ein Stück Pizza. Ich werte das als Qualitätskriterium. Tatsächlich ist die Pizza preisgünstig und köstlich.
Früh gehe ich zum Hostel zurück und erledige noch letzte Vorbereitungen, in dem ich Tourendetails im Handy speichere und die Unterkünfte recherchiere. In der ersten Nacht kann ich auf einen Campingplatz gehen. Danach werde ich auf Hotels angewiesen sein. Aber das wusste ich ja bereits, bevor ich nach Italien fuhr. Das ist hier im Januar eben so. Mal sehen, was mich erwartet. Hoffentlich klappt es diesmal besser. Ich bin gespannt.
III. Teil: Contorno – Beilage
11.01.-13.1.2014 Rom
Der Aufenthalt in Rom ist schnell erzählt. Ich checke wieder in der Jugendherberge ein, die diesmal nur 14 Euro die Nacht kostet. Die Stadt ist sehr voll und ich merke, dass mich das massiv stört. Nach Großstadt steht mir nach den letzten Tagen überhaupt nicht der Sinn. Dennoch gehe ich noch schnell zum Petersdom, den ich gerne auf Pilgerwegen erreicht hätte. Der Tannenbaum steht beleuchtet auf dem Vorplatz. So beeindruckend wie beim ersten Mal erscheint mir der Petersdom aber nicht mehr und ich bin ein wenig enttäuscht. Der Sitzbereich abgesperrt. Die Messe lässt sich anscheinend nur mit Eintrittskarten besuchen.
Als ich zurück durch die Straßen eile, wird die Erinnerung an die Fußschmerzen des letzten Jahres wieder wach. Welch ein Genuss, wieder laufen zu können.
Am Abend esse ich ein Stück Pizza in einer kleinen Pizzeria. Es schmeckt grauenvoll. Man kann nicht immer Glück haben.
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Am folgenden Tag rollere ich im Park der Villa Borghese herum. Es ist Sonntag, und es macht Spaß, die Römer bei Wochenendaktivitäten zu beobachten. Die Kinder tragen Wintermützen und Daunenjacken, obwohl es um die 15 Grad sind und die Sonne scheint. Straßenmaler sitzen mit Fellmützen und Daunenhandschuhen an ihrem Platz und warten auf Kundschaft. Fahrradfahrer mit Sicherheitswesten, Skater, Hundebesitzer, Reiter und Spaziergänger sind unterwegs und genießen den schönen Tag. Ein Rollschuhtrainer bringt kleinen Kindern bei, über kleine Hütchen zu springen. Die Kinder hinterlassen Kleinholz. Ein Papagei sitzt im Baum, doch die Fotos werden unscharf. Um herauszufinden, wieviele Kilometer ich im Durchschnitt bei Tagesaktivitäten fahre, lasse ich das Navi mitlaufen. 15 km stehen auf der Uhr. Diesen Wert kann ich also bei der zukünftigen Streckenplanung als unterste Grenze ansetzen.
Am späten Nachmittag verlängere ich in der Jugendherberge noch einmal um eine Nacht, weil ich immer noch keine Idee habe, wie es weiter gehen soll. Das Wetter ist überall ziemlich schlecht. Teile Siziliens stehen unter Wasser und einige Flüsse sind über das Ufer gelaufen. Kaum habe ich bezahlt und noch einmal die Italienkarte in die Hand genommen, ist die Idee da. Mist. Warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen. Ich ärgere mich. Am liebsten würde ich sofort starten. Mein Geld bekomme ich dann allerdings nicht mehr zurück. So werte ich die Angelegenheit wie üblich als Schicksal. Ich habe genug Zeit. Ich kann auch einen Tag später fahren.
An diesem Abend richte ich mich nach der Empfehlung eines Hostelmitarbeiters. Das Restaurant ist schmucklos und es sitzen ausschließlich Italiener dort. Die Qualität ist hervorragend. Es gibt eine leckere Minnestrone und Schinkenpizza ohne Schinken.
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Am Montag bin ich unglaublich müde und doch ganz froh, heute noch einen freien Tag zu haben. Ich entscheide mich, nach Trastevere, einem Stadtteil Roms, zu fahren. Ursprünglich wollte ich Tivoli besichtigen, aber laut website ist Montags der Park geschlossen. Ärgerlich.
Viel Lust auf Stadtbesichtigung habe ich nicht und so setze ich mich vor allem in die Sonne. Die Stadt ist ziemlich leer, es war nur der Samstagabend, der für Rummel gesorgt hat. Die wenigen Touristen, die mit Stadtplänen Orientierung suchen, sind Italiener.
Auf dem Marktplatz von Trastevere ist Wochenmarkt und am Rand lockt ein dazugehöriger Käsestand. Der Verkäufer sieht ein bisschen aus wie eine Maus und spricht ziemlich gut Englisch. Ich beschreibe ihm ungefähr, welche Geschmacksrichtungen ich gerne mag und folge seinen Empfehlungen. Er freut sich. Mit vier verschiedenen Käsesorten verlasse ich den Ort. Ein Stück weiter finde ich ein alteingesessenes Käsegeschäft. Und kaufe wieder Käse. An das Gewicht, dass ich nun die nächsten Tage tragen darf, denke ich in dem Moment nicht. Der Käse dort ist günstiger als am Marktstand, aber als ich am Abend die Sorten probiere, liegt der Marktstand ganz weit vorn. Diese Geschmacksvielfalt ist jeden Penny wert. In einem Pasta- und Pizza-Imbiss herrscht Hochbetrieb und vor der Tür essen Geschäftsleute hektisch ein Stück Pizza. Ich werte das als Qualitätskriterium. Tatsächlich ist die Pizza preisgünstig und köstlich.
Früh gehe ich zum Hostel zurück und erledige noch letzte Vorbereitungen, in dem ich Tourendetails im Handy speichere und die Unterkünfte recherchiere. In der ersten Nacht kann ich auf einen Campingplatz gehen. Danach werde ich auf Hotels angewiesen sein. Aber das wusste ich ja bereits, bevor ich nach Italien fuhr. Das ist hier im Januar eben so. Mal sehen, was mich erwartet. Hoffentlich klappt es diesmal besser. Ich bin gespannt.
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