[D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

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    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Ich halte die Berechnungen noch für zu optimistisch.

    1.
    Ich will nicht mit 12000 EUR pro Jahr auskommen, sondern auch mal ein Auto kaufen etc. Sagen wir also lieber mindestens 30.000 EUR pro Jahr.

    2.
    Aufgrund der weltweit angeworfenen Geldpressen ist in den kommenden Jahr(zehnten) mit nicht unerheblicher Inflation zu rechnen. Ist die ausreichend berücksichtigt?

    3.
    Es ist schwierig, auch nur 3% Zinsen zu erzielen (Aktieninvestments sind z.B. derzeit aufgrund der gestiegenen Kurse schon wieder riskant; Staatsanleihen werfen nichts ab und sind auch nicht sicher). Die meissten sind seit der Finanzkriese jedenfalls noch immer im Minus.

    Nach meiner Einschätzung braucht man vielleicht nicht 5 Mio., um sich komfortabel mit 45 zur Ruhe zu setzen. Eine Mio. ist aber z.B. zu wenig bzw. riskant.

    Man muss sich auch überlegen: Wenn man erst einmal alt und für einige Jahre aus dem Job raus ist, bekommt man anschliessend im Zweifel keinen oder zumindest keinen guten Job mehr.

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      AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

      @Faule Socke:

      Erst mal Hut ab! In Deinem letzten Beitrag hast Du ziemlich exakt vorgeführt, wie ich mir bei meinem Ausstieg meinen Finanzplan auch errechnet habe. Das Tool ist wirklich sehr gut! Danke für den Link!

      Hier noch mal einige Ergänzungen zu Deinen wirklich sehr treffenden Ausführungen und Bergtrolls Anmerkungen.

      1.000 EUR pro Monat Finanzbedarf (inflationsbereinigt) ist ein guter Durchschnittswert. Nein, Bergtroll, davon kann man sich dann kein Auto mehr kaufen, aber das brauchst Du auch nicht als Dauerwanderer. Ich kenne Dauer-Outdoorer, die mit der Hälfte auskommen, aber mit 1.000 EUR kannst Du Dir auch mal einen Auslandsflug, ein Hotel oder ein Restaurantessen leisten. Zudem muss man ja auch verschlissene Ausrüstung ersetzen. (Auslands-)Krankenkasse und Lagerkosten ebenfalls nicht vergessen.

      Es kommt halt darauf an, was Du mit diesem Betrag alles abdecken möchtest. Wenn Du bereits bist, auf Wohnung und Auto zu verzichten, kannst Du mit 1.000 EUR gut über die Runden kommen. Wenn Du das zu Deinem persönlichen Wohlbefinden brauchst, reicht es Dir natürlich nicht. Es ist halt immer die Frage, wie viel Dir Dein Lebensstil Wert ist und welche Opfer Du dafür bereit bis zu erbringen.

      Die Inflationsrate kannst Du mit dem Tool unter "Dynamik" auch berücksichtigen.

      Kurzfristige wirtschaftliche Entwicklungen wie die derzeitige Rezession kannst Du ebenso wenig als Richwert in eine solche Berechnung einfliessen lassen wie die Spitzenerträge von Boom-Jahren. Ein durchschnittlicher Kapitalertrag von 3-4% ist aber über die Jahre gesehen nicht unrealistisch. Zudem erhälst Du im Alter auch bei nur wenigen Jahren Berufstätigkeit zumindest eine kleine Rente, die Deinen monatlichen Kapitalbedarf reduziert.

      Ausserdem würde ich auch nicht mit ewiger Rente rechnen, sondern eine realistische Rentendauer eingeben, was die Sache auch schon wieder einfacher macht.

      @Bergtroll

      Ich denke, Faule Socke und ich reden von einem etwas anderen Ausstieg als Du. Du schreibst von komfortabel zur Ruhe setzen. Wenn das "komfortabel" Dein Ziel ist, dann wird ein Dauerleben im Zelt und Draussen für Dich nicht attraktiv sein und die Beispielrechnung nicht zutreffend.

      Wenn aber ein Outdoorleben Dein Ziel ist, dann ist der Verlust des Autos für Dich nicht von Bedeutung und der reduzierte Lebensstandard ist dann kein grosses Problem. Ich liege 250 Nächte im Jahr eh in meinem Zelt. Da kann ich meinen Standard bestenfalls durch eine NeoAir statt Schaumstoffmatte erhöhen - grosse finanzielle Auswirkungen hat das dann aber nicht.... In diesem Fall ist die Beispielrechnung von Faule Socke wirklich sehr zutreffend.
      http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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        AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

        Ich wollte die Berechnung von faule socke auch keineswegs schlecht machen, sondern nur verdeutlichen, dass man da schon ganz schön hart zu sich selbst sein und zu gewissen Risiken bereit sein muss.

        Es gilt ja im Prinzip diverse Eventualitäten zu berücksichtigen, wenn man mit einiger Sicherheit nicht krank, arm und einsam im Alter auf den Tod warten will.

        Beispielsweise kann es durchaus sein, dass man sich 5 Jahre nach dem Ausstieg ins Outdoorleben so schwer verletzt, dass man eben nicht mehr dauerhaft per pedes unterwegs sein kann. Oder man stellt doch fest, dass man es nicht mehr will. In diesen Fällen ist eine Rückkehr in die Arbeitswelt nicht einfach. Und man will dann eben vielleicht wirklich nicht ohne Auto auskommen (insbesondere bei körperlicher Gebrechlichkeit). Wenn man dann nur EUR 12000 p.a. hat, bereut man seinen Beschluss vielleicht.

        Die Rentenansprüche sind auch wichtig. Aus meiner Sicht macht es Sinn so zu kalkulieren, dass man in die berufsständische bzw. private RV weiterhin bis 68 einzahlt. Dann hat man als Rentner hoffentlich genug Geld und kann einfacher kalkulieren, wieviel Geld man bis dahin benötigt. Leute, die in die gesetzliche RV einzahlen müssen (Fass ohne Boden), müssen natürlich anders kalkulieren.

        Zur Verzinsung von 3-4%. Da es sich hier wohl um den Betrag NACH Steuern und NACH Inflation handeln soll, darf man sich hier bei der Anlage keine grossen Fehler erlauben.

        Weiterer Punkt: Falls eine linke Partei an die Macht kommt, kann es gut sein, dass eine Vermögenssteuer erhoben wird. Dann sind evt. diejenigen Leute, die für das Alter privat vorgesorgt und Vermögen gebildet haben, gekniffen. Sie müssen dann noch mehr Zinsen generieren.

        Die kommende Finanztransaktionssteuer macht dies auch nicht einfacher.

        Weiterer Gedanke: Falls es später finanziell eng werden sollte, kann man evt. in ein Land mit niedrigerer Kaufkraft auswandern, um dort besser über die Runden zu kommen. Ist aber auch nicht einfach.
        Zuletzt geändert von ; 08.04.2013, 13:03.

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        • faule socke
          Fuchs
          • 27.04.2004
          • 1065

          • Meine Reisen

          AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

          @bergtroll:
          du hast natürlich völlig recht mit deinen einwänden. auch mit den renten/sicherheits, - etc. bezogenen.
          deshalb steigen ja auch nur die wenigsten aus, und die meisten von diesen auf einem komfort-niveau, das nicht mehr "bürgerlich" ist.

          mir gings nur mal darum, dass die jüngeren nicht gleich ihre träume streichen, nur weil sie schnappatmung bekommen, weil ja schon 400000 eine enorme summe für sie sind.
          sondern dass sie sehen, dass auch solche grosse summen nicht völlig unerreichbar sind, wenn man diszipliniert drangeht.
          macht ja auch jeder hauskäufer ähnlich (oder sollte es zumindest).

          also dachte ich ich bringe einfach mal ein bisschen basis finanzwissen (ich hab das auch erst mit über 25 gelernt, sollte eigentlich in der schule drankommen). die bedenken von bergtroll sind dann die aufbaustufe für fortgeschrittene, die sollte man auch durchgehen, bevor man wirklich nur noch vom kapital leben will.

          was man ja durchaus kann, wenn man sich bewusst für die dadurch nötigen einschränkungen und sparsamkeitserfordernisse entscheidet. alles (haus + auto + kinder + sozialer status) haben geht halt nicht (zumindet für die ohne wirklich reiche eltern).

          die 1000/monat habe ich auch genommen, weil es eine runde summe ist und jeder dann leicht schon im kopf die anderen zahlen abschätzen kann entsprechend der eigenen bedürfnisse.

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            • 09.05.2006
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            AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

            Nochmal eine weitere Anmerkung zu dem Thema:

            Der finanzielle Aspekt ist eigentlich nur die erste und meines Erachtens gar nicht mal die entscheidende Hürde. Viel wichtiger und entscheidender ist der soziale Aspekt. Wer sich einmal für Ehe und Familie entschieden hat, der kann in der Regel nicht einfach plötzlich für ein Jahr losziehen und die Kindererziehung dem Partner überlassen. Auch sind Ehepartner in der Regel nicht begeistert, wenn der andere für Monate unterwegs ist - und wollen oder können in den seltensten Fällen mitkommen.
            Selbst für Singles hat dieser Umstieg gravierende Folgen: Freundschaften leiden, wenn man Jahre unterwegs ist und immer nur mal für ein paar Wochen auf Heimatbesuch kommt.

            Wer auf ein "Nomadenleben" umsteigt, sollte sich vor allem diese sozialen Konsequenzen bewusst machen.
            http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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            • Carsten010

              Fuchs
              • 24.06.2003
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              AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

              Der soziale Aspekt ist tatsächlich nicht ganz ohne.

              Ich steck ja jetzt quasi in der Familienfalle :-) und frag mich wann ich den CDT laufen werde.

              Als Single habe ich die Problematik nicht gesehen, weil ich auf jedem meiner Trails Freunde
              gefunden habe.

              Jetzt als Papa und thruhiking-infizierter hoffe ich, dass ich tatsächlich in 3-4 Jahren noch den
              Mumm habe für ein halbes Jahr zu verschwinden. Meine Partnerin würde wohl alle Hühneraugen
              zudrücken...

              CU

              Carsten
              Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

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              • Prachttaucher
                Freak

                Liebt das Forum
                • 21.01.2008
                • 11905
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                AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                Sehr interessante Beiträge - danke an alle für Ihre Offenheit !

                Die soziale Komponente bekommen meiner Meinung nach auch schon Nichtaussteiger zu spüren : Dazu reicht es regelmäßig an Wochenenden unterwegs sein zu wollen + den gesamten Urlaub outdoor verbringen zu wollen. Eine Beziehung ist da höchstens möglich, wenn der Partner ebenfalls outdoorbegeistert ist. Auch sind z.B. Elteren wenig begeistert, wenn man regelmäßig stattfindenden Events (Hochzeitstag, runder Geburtstag, Jubiläum xy) nicht beiwohnt.

                Es wäre sicherlich auch schon etwas gewonnen, wenn man z.B. 4 Monate im Jahr unterwegs sein könnte. Solche Jobs sind aber mit Sicherheit rar.

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                • fjellstorm
                  Fuchs
                  • 05.10.2009
                  • 1315
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                  AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                  Erstmal: GT, auch wenn ich mich mit der ganzen thruhike/ amerikanisch-geprägten Langstreckenwanderungs-Philosophie nicht wirklich idendifizieren kann, finde ich es bemerkenswert wie du dein persönliches Ding durchziehst-so wie du es willst. Hut ab, auch und vor allem davor, dass du die damit verbundenen Entbehrungen so hinehmen willst/kannst, ich bin diesbezüglich doch eher ambivalent.
                  Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt
                  Der finanzielle Aspekt ist eigentlich nur die erste und meines Erachtens gar nicht mal die entscheidende Hürde. Viel wichtiger und entscheidender ist der soziale Aspekt. Wer sich einmal für Ehe und Familie entschieden hat, der kann in der Regel nicht einfach plötzlich für ein Jahr losziehen und die Kindererziehung dem Partner überlassen. Auch sind Ehepartner in der Regel nicht begeistert, wenn der andere für Monate unterwegs ist - und wollen oder können in den seltensten Fällen mitkommen.
                  Selbst für Singles hat dieser Umstieg gravierende Folgen: Freundschaften leiden, wenn man Jahre unterwegs ist und immer nur mal für ein paar Wochen auf Heimatbesuch kommt.
                  wohl wahr! Dennoch, um konkret beim Christin'schen Austiegsmodell zu bleiben: in diesem Fall sind wohl die Finanzen ein mindest gleichwertiger Faktor.
                  Weil hier immer wieder vom "1000€ Model" gesprochen wird:
                  Leider sind "1000€ Netto " (Fixkosten bereits abgezogen) ein eher unrealistischer Betrag, zumindest auf die breite Masse bezogen, selbst als Akademiker, je nach Richtung, hat man selten wirklich "1000€ Netto" pro Monat zu Verfügung-zumindest in den Einstiegsjahren (natürlich auch wieder abhängig von der eingeschlagenen Richtung).

                  Eine Beziehung ist da höchstens möglich, wenn der Partner ebenfalls outdoorbegeistert ist
                  Nein-ich denke so lange es im "üblichem Rahmen" ist, ist lediglich ein gewisses Maß an Verständniss/Konsens vorausgesetzt.

                  Es wäre sicherlich auch schon etwas gewonnen, wenn man z.B. 4 Monate im Jahr unterwegs sein könnte. Solche Jobs sind aber mit Sicherheit rar.
                  Da könntest du mal BernieHH fragen, es entpricht in etwa seinem Stil - Ein bis einenhalb Jahre arbeiten, dann mehrere Monate am Stück weg-ich denke wenn würde ich dieses Modell definitiv dem Christin'schem Model vorziehen.
                  Bergtroll hat es irgendwo erwähnt-manche wollen nicht bis xy warten, sondern wollen es jetzt, oder zumindest in absehbarer Zeit. Allerdings wie sowas beruflich vereinbar ist, weiß ich auch nicht, aber ich denke das könnte Bernd beantworten, wenn er wieder hier ist.
                  Zuletzt geändert von fjellstorm; 08.04.2013, 15:26.

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                  • azaun
                    Erfahren
                    • 06.04.2009
                    • 167
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                    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                    Ist es nicht hauptsächlich die soziale Komponente?
                    Ich mein noch nie war in Europa die materielle Versorgung so gut wie heute. Also wann, wenn nicht heute, wäre es möglich ein Leben auf dem Trail zu leben?
                    Wenn denn nicht die psychologischen und damit einhergehend die sozialen Schranken wären.

                    Mich verwundert es zu sehen, wie die Spezies Mensch (insbes. in Europa und der sogenannten westl. Welt) ihre rationalen Fähigkeiten fast ausschließlich für die soundso vorhandenen evolutionären Triebe des Überlebens und der Reproduktion verwendet (nehme mich als vollständig soziales Wesen nicht aus)
                    Hier haben wir die Möglichkeit uns nicht den ganzen Tag dem Überleben widmen zu müssen, und doch scheint mir fällt uns nichts weiter ein um eben dieses Denken zu kultivieren und es für den Sinn des Lebens zu halten. Die Unsicherheit und Gereiztheit über eine vermeintliche Fehleinschätzung der Werte ist m.E tw. greifbar.
                    Ich meine, dass hat nichts damit zu tun wie und was ich mache, oder wie ich lebe (wie und was ich denke, insbes. über mich selbst, schon eher), aber sehr wohl damit wie ich Menschen begegne, die anders als ich oder der Masse leben. Ich finde, wir machen es uns gegenseitig schwerer als es sein müsste.

                    Just my 2 cents bei einem kurzen philosophischen Ausblick

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                    • Gast-Avatar

                      AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                      Wow. Was für ein schwammiger und missverständlicher Beitrag.

                      Zitat von azaun Beitrag anzeigen
                      Ist es nicht hauptsächlich die soziale Komponente?
                      Ich mein noch nie war in Europa die materielle Versorgung so gut wie heute. Also wann, wenn nicht heute, wäre es möglich ein Leben auf dem Trail zu leben?
                      Wenn denn nicht die psychologischen und damit einhergehend die sozialen Schranken wären.

                      *** Ich vermute, Du willst damit NICHT sagen, dass man sich über das Finanzielle wegen Sozialhilfe, Möglichkeiten zum Betteln usw. keine Gedanken machen sollte. Ich weiss aber nicht, was Du eigentlich sagen willst. ****

                      Mich verwundert es zu sehen, wie die Spezies Mensch (insbes. in Europa und der sogenannten westl. Welt) ihre rationalen Fähigkeiten fast ausschließlich für die soundso vorhandenen evolutionären Triebe des Überlebens und der Reproduktion verwendet (nehme mich als vollständig soziales Wesen nicht aus)

                      *** Ich vermute, Du willst Dich NICHT als vollständig sozial und damit sozialer als andere Menschen bezeichnen. Wieder weiss ich aber nicht so genau, was Du eigentlich sagen wolltest.

                      *** Auch Dein Eindruck, dass sich die Mehrheit der Menschen fast ausschließlich um das Überleben und den Sex kümmern, entspricht nicht meinem Eindruck. Die Mehrzahl der Leute, die ich kenne, interessiert sich für gute Gespräche, Parties, Kino, Oper, Geschichte und/oder Telespiele. Es ist gerade die Ausnahme, wenn Leute back to the basics gehen und mehr Outdoor und das Ursprüngliche erleben wollen.

                      Hier haben wir die Möglichkeit uns nicht den ganzen Tag dem Überleben widmen zu müssen, und doch scheint mir fällt uns nichts weiter ein um eben dieses Denken zu kultivieren und es für den Sinn des Lebens zu halten. Die Unsicherheit und Gereiztheit über eine vermeintliche Fehleinschätzung der Werte ist m.E tw. greifbar.

                      *** Klingt nach einem Plädoyer GEGEN Outdoor, Friluftsliv und das Outdoorforum. Wirklich so gemeint?

                      Ich meine, dass hat nichts damit zu tun wie und was ich mache, oder wie ich lebe (wie und was ich denke, insbes. über mich selbst, schon eher), aber sehr wohl damit wie ich Menschen begegne, die anders als ich oder der Masse leben. Ich finde, wir machen es uns gegenseitig schwerer als es sein müsste.

                      *** Wer macht es einem schwer? Alle die ich bislang getroffen habe, waren sehr tolerant gegenüber meinen Outdooraktivitäten, auch wenn sie selbst daran kein Interesse haben.

                      Just my 2 cents bei einem kurzen philosophischen Ausblick

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                      • wendra
                        Erfahren
                        • 24.02.2012
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                        AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                        Ich habe den tollen Reisebreicht verschlungen und die nachfolgende Diskussion ebenfalls.
                        Vielen Dank, GT! Auch ein dickes Danke dafür, dass du uns einen Einblick in deinen für mich spannenden und beneidenswerten Lebensentwurf gewährt hast.

                        Für mich persönlich sind Berichte von individuellen Lebensweisen immer erfreulich und ermutigend; das soziale und familiäre Umfeld neigt ja penetrant dazu, einen immer die "Sicherheit", die "Risiken" und "denk an deine Zukunft, willst du dem Sozialstaat auf der Tasche liegen?!" unter die Nase zu reiben. Am Ende macht man nicht das, was man wirklich will, sondern was die Gesellschaft vom produktiven Mitmenschen erwartet.
                        Was für den einen Verzicht auf Komfort und Sicherheit bedeutet, kann für den anderen eine echte Befreiung aus einem schablonenhaft vorgegebenem Leben sein, in dem das Träumen und einfach-Genießen nur noch in der Freizeit gestattet ist, während man aber zwingend das neue iPhone, die Doppelhaushälfte und den HD-Flatscreen braucht und dazu eben auch das über Jahre berechenbare Gehalt.
                        Als Selbständige in der Kreativwelt mit entsprechendem Freiraum kenne ich sowohl die Künstler mit alternativem Lebensentwurf als auch diejenigen, die mit Sicherheit seelisch krank werden würden, wenn sie sich von vertrauten Dingen trennen müssten, keine Möglichkeit zum Rückzug hätten und wüssten, dass es auch kein Sicherheitsnetz (Familie, finanzielles Polster) für den Notfall gäbe.

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                          • 01.08.2009
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                          AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                          Zitat von Bergtroll Beitrag anzeigen
                          Weiterer Gedanke: Falls es später finanziell eng werden sollte, kann man evt. in ein Land mit niedrigerer Kaufkraft auswandern, um dort besser über die Runden zu kommen. Ist aber auch nicht einfach.
                          Falls du damit meinst, wenn du mit deiner Rente in D nicht auskommst ziehst du in ein Land in dem die Lebenshaltungskosten geringer sind .......
                          Die Gesetzlichen Renten zumindest werden dann angepasst. Aktuell ist es in D schon so wenn du in eins der "neuen" Bundesländer ziehst, daß du dann evtl weniger Rente Bekommst als vorher wo du in einem der "Alten" wohnst.
                          Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich bin in Euch und geh’ durch Eure Träume. (Michelangelo)
                          Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen. (Albert Schweitzer)

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                          • Enja
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                            • 18.08.2006
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                            Vielleicht beschreibe ich mal mein Outdoor-Leben, das sich bisher durchaus mit dem Modell Familie kombinieren ließ.

                            Meine Großeltern und Eltern waren auch schon "Outdoorer". Insofern ging das früh los. Sobald ich 18 wurde, habe ich mich auf die Socken nach Istanbul gemacht und dabei meinen Mann kennengelernt. Während des Studiums waren wir immer ca. 6 Monate im Jahr auf Tour. Bis zur Bologna-Reform sollte es noch lange dauern. In der Zeit sind wir weit durch Afrika und Asien gezogen. Immer neugierig auf das, was hinter dem Horizont lag.

                            Danach kam das Berufsleben. Und drei Kinder. Die Angestelltentätigkeit haben wir genau zwei Jahre lang ausgehalten. Um uns dann gemeinsam selbstständig zu machen. Trotzdem waren die Möglichkeiten nun eingeschränkter. Outdoor ja. Fernreisen eingeschränkter. Outdoor geht auch um die Ecke. Und in zeitlich überschaubaren Abschnitten. 16 Jahre lang waren wir auf Schulferien angewiesen. Und unser Betrieb konnte uns selten mal länger als zwei Wochen entbehren. Also eigentlich gar nicht.

                            Nach der Schulzeit das Studium der Kinder. Eines ist inzwischen durch. Zwei finanzieren wir noch. Das Modell "1000 €" fällt deswegen aus. Da brauchen wir doch deutlich mehr.

                            Das Sparen auf "Outdoor" lief dann im Grunde synchron mit dem Sparen für das Alter. Man guckt, wieviel man haben will. Spart das an. Und irgendwann lebt man davon. Am besten so früh wie möglich. Zum 40. Geburtstag war durchaus mal Ziel. Dann hat es noch 10 Jahre länger gedauert. Das lässt sich alles nicht so auf Heller und Pfennig kalkulieren. Vieles ist reichlich unwägbar. Viele unsere Freunde haben sich mit Aktien in den Ruin geschossen. Manches funktioniert. Manches funktioniert nicht. Manche Zeiten sind schwer. In anderen läuft es leichter.

                            Im Moment sehe ich so eine Art Übergangsphase. Eine gewisse Summe pro Jahr muss ich noch verdienen. Dazu reichen mir aber drei Monate. Wenn die Kinder mit dem Studium fertig sein werden, kann das entfallen. Falls ich das möchte. Meine Arbeit macht mir durchaus viel Freude. Vor allem, wenn sie mich nicht mehr so einengt wie früher.

                            Als Mutter habe ich mir nie ernsthaft gewünscht, meine damals kleinen Kinder mal für ein halbes oder ein ganzes Jahr zu verlassen. Im Rückblick verging die Zeit mit ihnen wie im Fluge. Davon hätte ich nichts missen mögen. Meinem Mann ging es offensichtlich genauso.

                            Mein Wohnhaus möchte ich nicht verkaufen. Darin möchte ich leben und es später mal einem meiner Kinder vererben.

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                            • Gast-Avatar

                              AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                              Zitat von changes Beitrag anzeigen
                              Falls du damit meinst, wenn du mit deiner Rente in D nicht auskommst ziehst du in ein Land in dem die Lebenshaltungskosten geringer sind .......
                              Die Gesetzlichen Renten zumindest werden dann angepasst. Aktuell ist es in D schon so wenn du in eins der "neuen" Bundesländer ziehst, daß du dann evtl weniger Rente Bekommst als vorher wo du in einem der "Alten" wohnst.
                              Teilweise bekommt man ohne gesicherte Einkünfte in einer bestimmten Mindesthöhe auch kein Visum im Ausland. Außerdem zahlen Zugezogene im vermeintlich günstigen Ausland oft "Gringopreise". Deshalb sagte ich "nicht einfach".

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                              • Ingwer
                                Alter Hase
                                • 28.09.2011
                                • 3237
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                                AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                                Hallo Christine,

                                ich wollte dich kurz noch etwas zu deiner Logistik während deiner Tour fragen.

                                Angesichts dessen dass Frankreich und Spanien fest in Decathlon-hand sind (aber auch Italien und mittlerweile gibts ja auch immer mehr Läden in Deutschland), würde es da vielleicht nicht praktisch sein sich doch mit dem Sortiment anzufreunden?
                                So könntest du unterwegs immer wieder Verbrauchsgegenstände (beispielsweise Schuhe) nachkaufen und müßtest dir diese nicht schicken lassen. Decathlon hat ja mittlerweile auch eine eigene kleine UL-Kollektion und auch preislich sind die Sachen ja recht "gut" was das Preis/Leistung-Verhältnis angeht.
                                Ich weiß das du bisher kein besonderer Fan von Decathlon bist (besonders was die Qualität der Sachen angeht), ich wollte einfach mal nachfragen.

                                Und nochetwas wollte ich dich fragen: Wie machst du das eigentlich mit einer delaminierten TAR Matte während der Tour? Schickst du die ein nach Irland und besorgst dir vor Ort eine neue Matte oder tauscht du die in einem Laden vor Ort?

                                Viele Grüße

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                                • German Tourist
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                                  • 09.05.2006
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                                  @Ingwer
                                  Ich plane gerade meine nächste Tour durch Frankreich/Spanien und bin aus den von Dir genannten Gründen in der Tat gerade dabei, mich mit deren Schuhsortiment anzufreunden. Ich bin durchaus ein Freund von Decathlon und Co, was Textilien anbelangt. Nur hochwertigere Produkte würde ich dort nicht kaufen.
                                  Die delaminierte TAR in Frankreich war in der Tat ein Drama. Da die Händler vor Ort keine TAR führen, konnte ich sie dort auch nicht umtauschen. Ich habe sie zu meinem "trail manager" nach Deutschland zurückgeschickt und dann nach meiner Rückkehr bei Globetrotter gegen eine neue getauscht....
                                  http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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                                  • Ingwer
                                    Alter Hase
                                    • 28.09.2011
                                    • 3237
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                                    Hi,

                                    ah ok, ich hatte deine Worte bezüglich Decathlon im Blog "cheap but of very low quality" vielleicht etwas misinterpretiert.
                                    Und ja du hast recht, für die hochpreisigen bzw "hochwertigen" Sachen muß man nicht zu Decathlon gehen.
                                    Dann bin ich einmal gespannt auf deinen Bericht (in einen halben Jahr?) ob die Decathlonversorgung unterwegs im Praxistest auch wirklich geklappt hat.

                                    Danke für deine Schilderungen zur TAR Matte.

                                    Grüße

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                                    • Werner Hohn
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                                      Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
                                      @Ingwer
                                      Ich plane gerade meine nächste Tour durch Frankreich/Spanien und bin aus den von Dir genannten Gründen in der Tat gerade dabei, mich mit deren Schuhsortiment anzufreunden. Ich bin durchaus ein Freund von Decathlon und Co, was Textilien anbelangt. Nur hochwertigere Produkte würde ich dort nicht kaufen.
                                      Bei Decathlon kaufe ich schon seit Jahren. Mangels Markt vor der Haustür fast immer auf Tour oder im Urlaub. Die führen auch Markenprodukte, fürs Wandern aber weniger. Das Problem ist, dass die sogar ihr eigenes Sortiment nicht immer vorrätig haben. Meine Sommerwander und - radhose habe ich in 5 Läden verteilt über 3 Länder gesucht. Eigenmarke wohlgemerkt. Hinzu kommt, dass die den Lagerbestand regional anpassen. In Faro in der Algarve hat man jede Menge Auswahl fürs Golfen und Tauchen. Wanderhosen, wenn die Baumwolldinger wegfallen, fast keine. In Bad Kreuznach hatten sie letzten Mai nur ein Zelt mit normalem Gestänge. Zufällig das, was ich wollte. Die bestellen zwar alles für den nächsten Tag, was unterwegs nicht weiterhilft.
                                      Zuletzt geändert von Werner Hohn; 11.04.2013, 17:07.
                                      .

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                                        Post als Moderator
                                        So, jetzt melde ich mich hier mal zu Wort.
                                        Ich habe einen Beitrag von wonderrentner gelöscht und stehe auch weiterhin dazu. Allerdings hätte ich, wie es hier auch anklang, die Aktion öffentlich machen und mit einem Modpost versehen sollen anstatt nur eine PN an den user zu schreiben. Das war ein Fehler.

                                        Wonderrentners Beitrag und die Reaktionen darauf werde ich auch jetzt wieder löschen, so dass zum eigentlichen Thema weiterdiskutiert werden kann.

                                        Der Reisebericht gleitet nun schon seit mehreren Seiten an der Schwelle zum OT, da German Tourist sich aber weiterhin aktiv daran beteiligt, habe ich bisher nicht eingegriffen.



                                        Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                                        Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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                                          Post als Moderator

                                          Ich habe das wiederholte OT entfernt.
                                          Denkt bitte daran, den Meldebutton zu nutzen , wenn Ihr mit unserer Moderation nicht einverstanden seit und zerstört bitte nicht den Lesefluss von Usern die nur am Thema (Hier der Reisebericht) interessiert sind.

                                          Bei wiederholtem OT, anstelle des Meldebuttons, muss mit Punkten gerechnet werden.


                                          Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                                          Wo war ich bloß?

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