[CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

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  • redragon
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    AW: [CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

    Tag 4

    Ca. 20°C
    Bewölkt
    Tagesleistung 1,6 km

    Die ganze Nacht über war mir schlecht und beim aufwachen hörte ich schon, das es Chris nun nicht besser ging. Allerdings war meine Übelkeit nun weg.
    Wir vermuteten beide, das wir uns was mit dem Wasser weggeholt haben, da der Filter ja ein wenig rumgezickt hatte.
    Bis 14:00 Uhr lagen wir flachen, schliefen und nutzen die paar Wasserentkeimungstabletten, die Chris noch vom Bund übrig hatte, um uns wenigstens 3 Liter Wasser trinkbar zu machen.
    Als die dann auch aufgebraucht waren, beschlossen wir bis zum nächsten Ort zu paddeln (der zum glück gleich hinter der nächsten Flussbiegung lag) und uns dort für zumindest eine Nacht ein Hotelzimmer zu nehmen. Mein GPS verriet mir, wo das einzige Hotel war (verdammt praktisch die Dinger^^) und so ging ich alleine erstmal auf Erkundungsmarsch. Chris blieb solange bei den Booten. Auf dem Weg dorthin entdeckte ich auf der anderen Seite des örtlichen Wehrs einen Sportboothafen und da ich die Boote ungern über Nacht einfach am Ufer zurück gelassen hätte, suchte ich erstmal diesen auf. Mit Händen, Füßen und ein wenig Englisch und Deutsch reservierte ich uns ein Mobile Home auf dem angeschlossenen Campingplatz (mit Dusche, WC und allem PiPaPo).
    Da Chris immer noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte war, musste er mir nur helfen, die Boote an der niedrigen Spundwand aus dem Wasser zu heben, den Rest schleppte ich allein zum Campingplatz.
    Als endlich alles da war kauften wir uns im Kiosk jeder 4 Liter kalte Cola und Salzstangen.
    Man glaubt auch gar nicht, wie verführerisch so ein Staropramen Lemon lächeln kann, das ignorierten wir allerdings lieber in Hinblick auf unsere Mägen.
    Gegen Abend gings Chris dann auch langsam besser, was uns noch hoffen ließ, die Tour am nächsten Tag fortsetzen zu können.

    Tag 5

    Am Morgen dann die Ernüchterung. Chris fühlte sich immer noch nicht wirklich besser.
    Da die Option bestand, das wir uns was Ernstes eingefangen hätten haben können, entschieden wir uns schweren Herzens die Tour abzubrechen…



    Nachwort

    Aus Fehlern lernt man.
    So haben wir die Zeit unterschätzt, die man zum umtragen der Wehre braucht, haben die Strömungsgeschwindigkeit im Oberlauf der Elbe überschätzt und am schlimmsten, den Filter vorher nicht erprobt.
    Asche auf mein Haupt

    Aber auch meine erste Trekkingtour endete auf Grund von Fehlplanung auf dem Campingplatz (es war dann trotzdem ein schöner Urlaub ). Die Zweite lief auf Basis der gesammelten Erfahrung weit aus besser.
    Und so werden wir beim zweiten Anlauf garantiert nicht noch einmal die selben Fehler machen. Gibt ja noch genug andere zur Auswahl

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  • redragon
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    AW: [CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

    Zitat von chrischian Beitrag anzeigen
    Hättest Du mal.


    Da ist
    Eine Hilfe für die Planung war Tommy Lehmans Buch „Allein auf der Elbe“

    auf jeden Fall hilfreicher, aber offensichtlich nicht ausreichend, wie wir sicher im Bericht noch erfahren werden.
    Nja, einerseits kam in seinem Buch nicht wirklich rüber, wie strapaziös das Umtragen doch sein kann und andereseits ist Herr Lehman, im Gegensatz zu uns, des Tschechischen mächtig und könnte sich so mit den Schleusenwärtern verständigen und sie bitten bei der nächsten Schleuse anzurufen. Wir hatten am 2. Tag auch probiert irgendwo einen SChleusenwärter aufzutreiben, aber der hatte anscheinend schon Feierabend gemacht

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  • redragon
    antwortet
    AW: [CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

    Tag 3

    Ca. 26-30°C
    Wolkenlos
    Tagesleistung: ca. 26-30km


    Wieder ein wunderbar idylischer Morgen

    Morgens gabs dann erstmal wieder das gleiche Theater mit dem Wasserfilter wie am Vorabend. Mit Mühe bekamen wir unsere Wasserflaschen und Wasser fürs Müsli dann doch noch zusammen.

    Nachdem wir eine Weile gepaddelt waren, stellte ich dank GPS fest, das wir satte 0,0 km/h Strömung hatten. Wir waren also quasi auf einem See.
    Wieder ist das linke Ufer von Welsanglern besetzt, das scheint echt Volkssport in Tschechien zu sein und ich fing an mich zu fragen, warum wir nicht auch einfach zum Angeln an die Elbe gefahren sind
    Zwischendurch hielten wir an einem Steg, der zu einem kleinen Dorf gehört, um dem Filter wieder etwas Wasser abzuringen und damit sich Chris neue Kippen holen konnte.



    Das nächste Wehr, dessen Schleuse anscheinend nicht mehr in Betrieb ist, schien von der einen Seite aus ganz gut zu umtragen zu sein. Während Chris, der zuerst anlandete, sich mühsam aus dem Boot quälte, kam derweil eine nette Tschechin an, die mir erlaubte, an ihrem Steg anzulegen.
    Auf der anderen Seite des Wehrs fanden wir dann die von Tommy Lehman erwähnten Stromschnellen. Anders als er, wagten wir uns allerdings nicht ins Wildwasserabenteuer, auch wenn es vlt. durchaus machbar währe. Aber es wartete noch eine Betonkante im Wasser, die wir den Bootshäuten gerne erspart hätten.
    Während Chris sein Boot nachholte ging ich auf Erkundung, wie weit die Stromschnellen noch gingen und wo wir am besten weiter umtragen. Nach geschätzten 5 km Marsch die Feststellung: Die Stromschnellen werden heftiger (nix für 2 Faltboote) und die einzig mögliche Einsetzstelle ist noch einmal 1,5 km hin, führt über das Stauwehr eines Tümpels, durch ein Maisfeld und schließlich die steile Uferböschung runter.
    Eigentlich wollten wir doch die Boote durch Tschechien paddeln und nicht tragen

    Zu diesem Zeitpunkt klang die Idee, sich in den Zug zu setzen und nach Pirna zu fahren, um sich die Wehre zu sparen verdammt verlockend, aber Chris holte mich mit dem Satz: „Das kannste alles mal deinen Enkeln erzählen.“ wieder zurück
    Die gesamte Aktion hatte uns dann ganze 4 Stunden und die gesamten Wasservorräte gekostet.


    Die größten Stromschnellen. Waren heftiger als es auf dem Foto aussieht.


    Als wir endlich wieder paddelten, war die Welt fast wieder in Ordnung. Nur dass in meinem Mund die Strohballen von links nach rechts rollten, machte mir zu schaffen. Bei Chris sahs nicht anders aus und überall nur steile Böschung und kein Steg in sicht. Der Durst trieb mich zu Höchstleistung an und endlich entdeckte ich eine winzige Anlegemöglichkeit, die ich mit einem für einen 2er sagenhaften U-turn ansteuerte.
    Nun kam ich auch endlich an den Wasserfilter, der gut verstaut im Rucksack vorn im Boot lag und konnte wieder mit ihm ringen. War mir aber alles Recht, Hauptsache WASSER!!!
    Endlich unseren Durst gestillt, gings dann auch wieder sehr entspannt weiter.
    Eine Flussbiegung mit einer Art Hafen, bestehend aus Spundwänden weckte in meinem Kopf das ein oder andere Bild, das ich von Alaska da drin hatte. Richtig exotisch
    Auf der anderen Flussseite eine wohl noch aus sozialistischen Zeiten stammende Werft mit einem großen Tanker davor. Das alles langsam vor sich hingammelnd, von Treibholz und Seerosen gesäumt wirkte auf eine morbide Art und Weise schön.


    Ich find, das sieht aus wie in Alaska




    Auch ich bin mal auf nem Foto zu sehen


    Noch ein kleines Fotoshooting und dann gings es auch langsam drum, einen Schlafplatz zu finden. Der ließ aber noch mal 4 km auf sich warten und war im Endeffekt auch nicht wirklich schön, aber dafür sollte uns ja dann der Mittellauf mit Buhnen und Sandstrand entschädigen. Dachten wir da zumindest noch.
    Nachdem wir das Lager aufgebaut hatten und unser Abendbrot verputzt hatten wurde mir schlecht. Erst dachte, ich hätte mich überfressen und machte einen kleinen Spaziergang. Als die zurückgelegte Distanz dann allerdings langsam Richtung Halbmarathon ging und es mir immer noch nicht besser ging ließ ich mir das Abendbrot noch mal durch den Kopf gehen.
    Zumindest konnte ich so schlafen.

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  • chrischian
    Ein Gast antwortete
    AW: [CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

    Zitat von rumtreiberin Beitrag anzeigen
    http://kanukarte.de/index.php/europa...e-elbe-cz.html

    Ich hab mir die Links (noch) nicht im Detail angesehen, aber das wäre wohl mal ein Anfang.
    Hättest Du mal.

    Wie viele tschechische Strecken ist auch Roudnice eine umfunktionierte Flößgasse. Die der Elbe abgezweigte Wassermenge läßt auch ohne größeren Höhenunterschied ein durchaus ansehnliches Wildwasser entstehen.
    Bereits auf den ersten Kilometern schwillt die Elbe durch zahlreiche Zuflüsse zu einem beachtenswerten Wildbach an. Kurz unterhalb des bekannten Wintersportortes Spindlermühle ist allerdings ersteinmal Schluss.
    Der nächste Link verweist auf die Ohře(Eger).

    Dann ein paar allgemeine Infos.

    Der letzte Link führt zu einem "Service Temporarily Unavailable".

    Da ist

    Zitat von redragon Beitrag anzeigen
    Eine Hilfe für die Planung war Tommy Lehmans Buch „Allein auf der Elbe“
    auf jeden Fall hilfreicher, aber offensichtlich nicht ausreichend, wie wir sicher im Bericht noch erfahren werden.

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  • rumtreiberin
    antwortet
    AW: [CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

    http://kanukarte.de/index.php/europa...e-elbe-cz.html

    Ich hab mir die Links (noch) nicht im Detail angesehen, aber das wäre wohl mal ein Anfang.

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  • chrischian
    Ein Gast antwortete
    AW: [CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

    Das die Elbe dort so schön ist, habe ich bereits vom Zug gesehen.

    Zitat von redragon Beitrag anzeigen
    Tut euch selbst n gefallen und fangt hinterm letzten Tschechischen Wehr an zu paddeln.
    So was habe ich befürchtet. Machst Du noch eine genaue Wehraufstellung mit Angaben (links oder rechts vorbei, 100m, 200m, ... tragen, hier wird man auch als Paddler geschleust, ...)? Wäre für Nachahmer ganz hilfreich.
    Zuletzt geändert von ; 24.01.2013, 11:45.

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  • redragon
    antwortet
    AW: [CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

    Zitat von Jurilaris Beitrag anzeigen
    Bitte mehr, im Frühjahr wollen wir zumindest mal ein Teilstück unter die Boote nehmen, übrigens auch RZ85 und Kolibri IV
    Tut euch selbst n gefallen und fangt hinterm letzten Tschechischen Wehr an zu paddeln.


    Heute Abend gehts weiter, ich muss jetzt erstmal Fertigungstechnik lernen

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  • redragon
    antwortet
    AW: [CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

    Tag 2
    Ca.26°C
    Wolkenlos
    Tagesleistung: 26,9 km

    Nicht zu fassen, wie ich gefroren hatte in der Nacht. Warum hatte ich auch nur diese dämliche Supermarkttüte mitgenommen, anstelle einen der ca. 100 anderen Schlafsäcke zuhause, die selbst in Norwegen warm halten ?
    Umso mehr freute ich mich, dass es endlich wieder hell wurde und ich probieren konnte meine steif gefrorenen Gliedmaßen wieder gangbar zu machen.



    Die Morgenstimmung auf der noch jungen Elbe war dafür sehr idyllisch. Nebel auf dem Wasser, vom warmen Licht der Morgensonne durchleuchtet.


    Der Angelsteg an dem wir die Botte vertäuten.




    Auch das Frühstück sparten wir uns, denn wir wollten erstmal ein wenig weg von diesem unter Unständen privaten Gelände. Nun kam auch bald das nächste Wehr (der Grund, warum wir nicht einfach die Nacht mit Stirnlampen durchgepaddelt sind, Faltboote sollen ja nur bedingt wildwassertauglich sein).
    Bei der Begutachtung zu Fuß stellten wir dann jedoch fest, dass es echt harmlos war. Wir konnten bis an die obere Kante heran fahren und die Boote einfach die schräg abfallende Rückseite herunter tragen.
    Als beide Boote unten waren wurde erstmal das Frühstück nachgeholt und der Wasserfilter in Betrieb genommen. Funktionierte einwandfrei!!

    Das nächste Teilstück führte quasi durch den Urwald, links und rechts Bäume, die bis ins Wasser hingen. Zeitweise kam sogar ganz gut Strömung auf, mit bis zu 10km/h waren wir unterwegs. In einer Kurve wurde mein Boot, von der Strömung nach außen gedrückt, fast auf einem Baumstumpf aufgespießt. Bevor der mein Boot pfählen könnte, legte ich dann doch lieber ne Schippe Kohle nach.









    Das kommende Wehr hatte ein Schleuse und so fuhren wir in guter Hoffnung, nicht umtragen zu müssen in den Schleusenkanal. Leider schien uns der Schleusenwärter, sofern vorhanden, nicht als ernsthafte Boote wahrzunehmen. Also doch wieder tragen. Und da das Ufer auf der anderen Seite des Wehrs aus großen Steinbrocken bestand, die ich den Bootshäuten nicht zumuten wollte konnten wir wieder ewig weit schleppen. Das frustete ganz gut, denn eigentlich wollten wir ja Paddeln, nicht Wandern. Letzten Endes sahen wir keine andere Möglichkeit, als die Boote vorsichtig an der Geröllpackung zu Wasser zu lassen, zu beladen und dann endlich wieder weiterzufahren. Ganze 200m weiter flussabwärts entdeckte ich dann eine Bootsslipanlage…



    Die letzte Tagesetappe verlief ereignislos und recht entspannt, nur mussten wir regelmäßig Limbo tanzen unter den Sehnen der Welsangler, die über den ganzen Fluss gespannt waren.
    Am letzten Wehr des Tages wurden wir auch nicht geschleust und beim erkunden stellen wir fest, das Rechts kein Weg drum herum führt und man jungen Mais auch roh essen kann ^^.
    Auf der linken Seite gings’s allerdings recht problemlos und hinter dem Wehr schlugen wir dann unser Nachtlager auf.
    Wieder wollte ich Wasser holen, doch der Wasserfilter zierte sich. Laut Anleitung war der Vorfilter zu, den man dann abbürsten soll. Das machte ich dann geschätzte 30 Mal und bekam mit Mühe und Not unsere Wasserflaschen voll. Das konnte noch heiter werden mit dem Wasser…



    Auf dem Feuer kochten dann auch bald unsere Nudeln, zum Abschluss noch ein Schluck Whisky, geschlafen wurde wieder unter freiem Himmel, so ließ es sich aushalten

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  • Jurilaris
    antwortet
    AW: [CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

    Bitte mehr, im Frühjahr wollen wir zumindest mal ein Teilstück unter die Boote nehmen, übrigens auch RZ85 und Kolibri IV

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  • hosentreger
    antwortet
    AW: [CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

    Ja, mach bitte mal weiter!!!
    Und ich dachte immer, ein "Rad-mit-Gepäck-Transport" mit der Bahn sei ein Problem...

    OT: Hat eigentlich schon mal jemand einen Hängegleiter mit der Bahn transportiert?

    hosentreger

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  • chrischian
    Ein Gast antwortete
    AW: [CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

    Eine Tour, die ich auch auf dem Plan habe. Bin gespannt, wie es weiter geht.

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  • [CZ][DE] Faltboottour auf der Elbe 2012, leider gescheitert

    Land: Tschechien, Deutschland (zumindest geplant)
    Reisezeit: 14.08.2012 bis 19.08.2012
    Region/Kontinent: Mitteleropa

    Elbtour 2012
    If you fail to plan, you plan to fail…

    Dies ist mein erster Reisebericht, den ich hier schreibe.
    Ich weiß, das ich niemals als Romanautor erfolgreich werde und auch die Bilder hier sind nicht grade Glanzleistungen,
    Ich hoffe allerdings, das es euch trotzdem ein wenig Freude bereitet, den Bericht zu lesen


    Vorwort (oder so)

    Die Idee für diese Tour ist uns schon ein Sommer zuvor gekommen, wir konnten sie jedoch auf Grund von Zeitmangel nicht umsetzen. Ziel war es die Elbe so weit wie möglich mit dem Faltboot abzupaddeln. Eine Hilfe für die Planung war Tommy Lehmans Buch „Allein auf der Elbe“
    Die Planung allerdings fiel aufgrund meiner Mitarbeit in einem Hochschulprojekt sehr nachlässig aus, was sich später rächen sollte…


    Meine "Packliste" für die erste Woche bis Dresden


    Tag 1
    21°C
    Wolkenlos bis leicht bewölkt

    Um 3:30 Uhr gings los. Noch schnell ein letztes Mal unter die Dusche, wer weiß, wann man wieder in den Genuss kommt. Chris wartete schon unten auf dem Hof, wir luden schnell seine Sachen in mein Auto (den Rest hatte ich schon abends zuvor eingeräumt), parkten sein Auto hinter unserer Scheune und fuhren dann in den Nachbarort zum Bahnhof. Nachdem wir alles Gepäck ausgeräumt hatten, machte Chris erstmal große Augen. Es versprach eine nette Schlepperei zu werden, bis wir endlich Hradec Králové erreichen…



    Zuerst brachte uns ein RE bis zum Berliner Hbf, das ging problemlos.
    Eigentlich wollten wir von dort aus mit einem EC bis nach Prag um dann das letzte Stück mit einer tschechischen Regionalbahn zu fahren.
    Wie gesagt, eigentlich. Aber dank dieser *piiiieeeeppp* von Schaffnerin wurde daraus erstmal nix.
    Selbst nach einer langen und höchst stichhaltigen Argumentation war sie nicht davon zu überzeugen, dass es in diesem nahezu leeren Zug keine Gefahr darstellte, das Gepäck am Ende des letzten Wagons zu postieren.
    Ihr Kollege stand die ganze Zeit wie ein begossener Pudel daneben, er hätte uns wahrscheinlich ohne Probleme mitgenommen…

    Zum Glück sind aber nicht alle Angestellten bei der Bahn so drauf. Die nette Dame am Schalter entband unser Ticket nach Schilderung der Situation von der Zugbindung und somit konnten wir per Nahverkehrzug die Weiterreise bis Zittau antreten. Von dort aus versuchten wir uns weiter Richtung Ziel zuhangeln. Allerdings ist die Verständigung mit dem tschechischen Bahnpersonal nicht ganz leicht, da kaum Englisch gesprochen wird. Deutsch hilft dir da sogar weiter.
    Im Zug klärte ich Chris erstmal über sein Boot (Pouch RZ85) bzw. über meins (MTW Kolibri) auf. Sein Boot müsste theoretisch die höhere Geschwindigkeit erreichen, meins jedoch etwas wendiger sein (weil Kürzer). Ihm kamen dann wohl ein paar Bedenken. Zitat: „Gut, wenn ich an der Boje hänge, denk ich mir: „Gott sei dank, Erwin hats geschafft“.


    Die Boote im tschechischen Zug. Kein Problem

    Endlich in Königsgrätz (Hradec Králové ) angekommen mussten wir nur noch den Weg zur Elbe finden. Dank moderner Technik recht leicht.


    Der Aufbaue der Boote verlief Problemlos, besser als Zuhause und so konnten wir gegen 17:00 Uhr voller Elan lospaddeln.
    Ganze 5 Minuten.
    Bis zum ersten Wehr.
    Laut Tommy Lehmans Buch sollte es sich gut umtragen lassen. Konnten wir nicht bestätigen. Nach einem Kilometer Staffellauf mit den Booten (doof wenn man nur einen Bootswagen hat ), während dessen mir zwei tschechische Missionare Hilfe anbooten (übrigens die einzigen Menschen, die wirklich Englisch konnten), fanden wir endlich einen Steg, an dem wir die Boote unbeschadet einsetzen konnten.

    Die nun folgende Paddelei entlang der grünen Uferböschung in der Dämmerung war einfach nur herrlich und entschädigte für die Strapazen der letzten Stunden.
    Allerdings auch nur so lange, bis uns gewahr wurde, das wir nirgends eine Stelle zum anlanden finden konnten. Da es nun schon bald stockfinster wurde, blieb uns als letzter Strohhalm nur noch ein winziger Angelsteg an dem wir die Boote festknoteten. Ohne Abendbrot und Tarp (es sollte ja zum Glück trocken bleiben) machten wirs uns auf dem recht schrägen Untergrund der Uferböschung bequem, mit der Angst im Nacken, hier grad auf Privatgrund zu liegen und mitten in der Nacht weggescheucht zu werden. Na dann gut Nacht^^




    So, Morgen gehts weiter
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